[0001] Die Erfindung betrifft eine Werkzeuganordnung, ein Werkzeugsystem und ein Verfahren
zum Verwalten von Werkzeugelementen mittels einer Werkzeuganordnung.
[0002] Bekannt sind Bohrerboxen, die mit einem Deckel verschließbar sind. Wenn der Deckel
geöffnet ist, kann ein Benutzer einen Bohrer der Bohrerbox entnehmen. Häufig werden
die Bohrerboxen in Schubladen gelagert. In der Regel wird nur ein Bohrer für eine
Anwendung von einem Benutzer aus der Bohrerbox entnommen. Dazu muss die Schublade
geöffnet, die Bohrerbox entnommen, der Bohrer ausgewählt und entnommen werden. Nach
der Durchführung der Anwendung müssen die gleichen Schritte umgekehrt abgearbeitet
werden, um den Bohrer wieder in der Bohrerbox anzuordnen.
[0003] Nachteilig ist hierbei die aufwändige Handhabung der Bohrerboxen.
[0004] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Werkzeugelemente effizient zu organisieren.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen
Patentansprüchen gelöst. Weitere Ausführungsbeispiele sind in den abhängigen Ansprüchen
gezeigt.
[0006] Gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist eine Werkzeuganordnung
mit einer Werkzeugverwaltungsvorrichtung mit einem Korpus und einem Deckel geschaffen,
der mittels einer Gelenkverbindung zum selektiven Abdecken oder Freigeben eines Aufnahmeraums
des Korpus relativ zu dem Korpus schwenkbar ausgebildet ist. Die Werkzeuganordnung
weist ferner eine Aufnahmevorrichtung zum Aufnehmen von Werkzeugelementen auf, die
in dem Aufnahmeraum des Korpus so montiert oder montierbar ist, dass mittels der Gelenkverbindung
die Aufnahmevorrichtung bei Schwenken des Deckels mitgeschwenkt wird. Die Gelenkverbindung
kann mindestens einen Zapfen und der Deckel kann mindestens eine Kulissenführung zum
Führen des mindestens einen Zapfens entlang einer vorgegebenen Trajektorie bzw. entlang
eines vorgegebenen Pfads aufweisen.
[0007] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist ein Werkzeugsystem
geschaffen, das einen Behälter (insbesondere einen Koffer, eine Schublade, etc.) und
eine Mehrzahl von in dem Behälter nebeneinander und/oder übereinander angeordnete
Werkzeuganordnungen mit den oben beschriebenen Merkmalen aufweist.
[0008] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zum Verwalten von Werkzeugelementen mittels einer Werkzeuganordnung mit den oben beschriebenen
Merkmalen bereitgestellt, wobei das Verfahren ein Überführen des Deckels zwischen
einem den Aufnahmeraum abdeckenden Betriebszustand und einem den Aufnahmeraum freigegebenen
Betriebszustand mittels Führens des mindestens einen Zapfens entlang der vorgegebenen
Trajektorie in der mindestens einen Kulissenführung aufweist.
[0009] Gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist eine einfach handhabbare
Werkzeuganordnung zum schwenkbaren Aufnehmen mindestens einer Aufnahmevorrichtung
für Werkzeugelemente (wie zum Beispiel Bohrer) geschaffen, die auch unter beengten
Platzverhältnissen mit geringem Aufwand einsetzbar ist. Insbesondere ist eine Werkzeuganordnung
geschaffen, bei der ein Deckel einer Werkzeugverwaltungsvorrichtung an eine Gelenkverbindung
angekoppelt ist. Ein anderes Ende der Gelenkverbindung ist an eine in einem Aufnahmeraum
der Werkzeugverwaltungsvorrichtung montierte Aufnahmevorrichtung zum Aufnehmen von
Werkzeugelementen angekoppelt. Auf diese Weise kann durch schwenkendes Öffnen des
Deckels unter Verwendung der Gelenkverbindung die Aufnahmevorrichtung in eine zum
Beispiel aufrechte Position mitgeschwenkt werden. Somit kann ein Benutzer durch eine
einzige Handbewegung den Deckel gegenüber dem Korpus zum Zugänglichmachen der Aufnahmevorrichtung
schwenken, wobei sich durch diese Öffnungsbewegung die Aufnahmevorrichtung automatisch
in eine Entnahmeposition der Werkzeugelemente bewegen kann. Vorteilhaft kann die Gelenkverbindung
mindestens einen Zapfen und kann der Deckel mindestens eine Kulissenführung zum Führen
des mindestens einen Zapfens entlang einer vorgegebenen Weglinie aufweisen. Auf diese
Weise können die mit einem schwenkbaren Deckel ausgebildete Werkzeugverwaltungsvorrichtung
und die in der Werkzeugverwaltungsvorrichtung vorzugsweise ebenfalls schwenkbar angeordnete
Aufnahmevorrichtung für Werkzeugelemente mechanisch fehlerrobust wirkgekoppelt werden.
Eine Schwenkbewegung des Deckels relativ zum Korpus kann in präzise geführter Weise
verwirklicht werden, wobei die Aufnahmevorrichtung mit Vorteil bei der Schwenkbewegung
mitbewegt werden kann. Letzteres wird zusätzlich dadurch begünstigt, dass die Kooperation
von Kulissenführung und Zapfen eine Schwenktrajektorie wohldefiniert vorgibt. Aufgrund
der Gelenkverbindung kann die Aufnahmevorrichtung bei Schwenken des Deckels gegenüber
dem Korpus mitschwenken und dadurch darin aufgenommene Werkzeugelemente für einen
Benutzer freilegen. Ein geschütztes Wiederverstauen der Werkzeugelemente in dem Korpus
ist durch ein einfaches Zurückschwenken des Deckels gegenüber dem Korpus ermöglicht.
Hin- und Rückbewegung des Schwenkens können durch das System aus Kulissenführung und
Zapfen definiert vorgegeben werden. Dadurch kann sowohl eine Fehlbedienung vermieden
werden als auch eine Anfälligkeit der Werkzeugverwaltungsvorrichtung für eine Beschädigung
wirksam unterdrückt werden.
[0010] Im Weiteren werden zusätzliche exemplarische Ausführungsbeispiele der Werkzeuganordnung,
des Werkzeugsystems und des Verfahrens beschrieben.
[0011] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Gelenkverbindung an zwei
gegenüberliegenden Seiten zwei Zapfen und kann der Deckel an zwei gegenüberliegenden
Seiten zwei Kulissenführungen aufweisen, von denen jede zum Führen eines zugeordneten
der zwei Zapfen entlang einer jeweils vorgegebenen Trajektorie ausgebildet ist. Durch
zwei solche, vorzugsweise parallele Kulissenführungen, ist eine besonders präzise
und fehlerrobuste Führung ermöglicht.
[0012] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die vorgegebene Trajektorie durch
einen (beispielsweise geradlinigen) Führungskanal in der mindestens einen Kulissenführung
vorgegeben sein. Der Zapfen kann sich entlang des Führungskanals bewegen. Eine solche
Ausgestaltung ist mechanisch besonders einfach und kompakt realisierbar und unterstützt
eine reibungsarme Bewegung des oder der Zapfen in dem oder den Führungskanälen. Insbesondere
legt eine Länge des Führungskanals bzw. der Kulissenführung einen maximalen Öffnungswinkel
bzw. einen Öffnungswinkelbereich des Deckels fest. Deshalb ist eine Anordnung der
Kulissenführung im Deckel besonders vorteilhaft.
[0013] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann mindestens ein Führungskanal
der mindestens einen Kulissenführung ausgebildet sein, mittels Führens des mindestens
einen Zapfens von einem ersten Ende zu einem gegenüberliegenden zweiten Ende des mindestens
einen Führungskanals ein Schwenken des Deckels relativ zu dem Korpus um mehr als 90°,
insbesondere mehr als 120°, weiter insbesondere um bis zu 180° oder mehr, zuzulassen.
Somit ermöglicht die Kulissenführung in Zusammenwirken mit dem Zapfen einen sehr großen
Schwenkwinkel zwischen Deckel und Korpus. Einem Benutzer ist es bei einem so großen
Schwenkwinkel in einfacher Weise ermöglicht, Zugang zum gesamten Aufnahmeraum der
Werkzeuganordnung erhalten. Außerdem kann es für einen Benutzer durch die Kulissenführung
mit langgestrecktem Führungskanal für den Zapfen ermöglicht werden, einen Aufklappwinkel
innerhalb eines weiten Bereichs benutzerdefiniert einstellen zu können. Hierfür kann
es ausreichend sein, dass ein Benutzer den Zapfen an eine gewünschte Position in dem
Führungskanal verschiebt, wo der Zapfen beispielsweise reibschlüssig gehalten werden
kann.
[0014] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann an der mindestens einen Kulissenführung
mindestens eine Rasteinrichtung ausgebildet sein, an welcher der mindestens eine Zapfen
alternativ zum Führen in der mindestens einen Kulissenführung verrastbar ist. Das
Vorsehen einer Rasteinrichtung an der Kulissenführung ermöglicht die hardwaretechnische
Einstellung eines alternativen Betriebsmodus der Werkzeuganordnung, bei dem ein fester
Klappwinkel vorgegeben ist. Der Zapfen dreht sich dann an fester Position in der Rasteinrichtung,
wenn der Deckel gegenüber dem Korpus geschwenkt wird. Der Klappwinkel kann bei diesem
Ausführungsbeispiel dadurch definiert sein, dass der Zapfen an einer korrespondierenden
Position der Rasteinrichtung verrastet ist und sich dort zwar drehen, aber nicht translatorisch
verschieben kann.
[0015] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann bei Verrasten des mindestens
einen Zapfens in der mindestens einen Rasteinrichtung ein Schwenken des Deckels relativ
zu dem Korpus nur um einen kleineren Schwenkwinkel zugelassen sein als bei Führen
des mindestens einen Zapfens in der mindestens einen Kulissenführung. Insbesondere
kann der kleinere Schwenkwinkel kleiner als 120° sein, insbesondere nicht größer als
90° sein. Zum Beispiel kann bei Verriegeln das Zapfens in der Rasteinrichtung ein
Schwenkwinkel von 90° ermöglicht sein.
[0016] Die unterschiedlichsten Schwenkwinkel (zum Beispiel ungefähr 90° oder um 180°) entsprechend
der unterschiedlichen Konfigurationen (Zapfen in Rasteinrichtung bzw. Zapfen in Kulissenführung)
ermöglichen eine stabile Lage des Deckels je nach Anzahl von Aufnahmevorrichtungen
bzw. Gewicht von Werkzeugelementen in der einen oder in den mehreren Aufnahmevorrichtungen.
[0017] Wenn zum Beispiel relativ große und/oder relativ schwere Werkzeugelemente in der
Aufnahmevorrichtung aufgenommen sind, kann bei einem Schwenken um einen relativ kleinen
Schwenkwinkel von zum Beispiel 90° (insbesondere durch ein Verriegeln das Zapfens
in der Rasteinrichtung) ein unerwünschtes Rückschwenken des Deckels samt Aufnahmevorrichtung
erfolgen. Ursache hierfür kann eine Kraft bzw. ein Drehmoment sein, die bzw. das von
den Werkzeugelementen erzeugt werden kann. Anschaulich kann die Werkzeugverwaltungsvorrichtung
dann unerwünscht zuklappen. Wenn also beispielsweise derart große und/oder schwere
Werkzeugelemente in der Aufnahmevorrichtung aufgenommen sind, kann durch ein Umschwenken
um einen relativ großen Schwenkwinkel von zum Beispiel mehr als 90° (insbesondere
durch ein Führen das Zapfens in der Kulissenführung) ein unerwünschtes Absenken des
Deckels vermieden werden.
[0018] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann sich die Rasteinrichtung endseitig
an die mindestens eine Kulissenführung anschließen, und zwar vorzugsweise an einem
der Aufnahmevorrichtung abgewandten Endseite der Kulissenführung. Dies ermöglicht
eine kompakte Konfiguration der Werkzeuganordnung und gleichzeitig die Freiheit für
einen Entwickler oder Benutzer, mit ein- und derselben Werkzeuganordnung unterschiedliche
Schwenkeigenschaften zu unterstützen.
[0019] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann eine Aufnahmeöffnung der Rasteinrichtung
zum Aufnehmen des mindestens einen Zapfens im Wesentlichen C-förmig sein. Anschaulich
kann der Zapfen in das offene Ende der C-förmigen Aufnahmeöffnung der Rasteinrichtung
eingeführt werden und dort an fester Position, aber schwenkfähig verrastet werden.
Dies ermöglicht eine intuitive Handhabung der Werkzeuganordnung und eine Realisierung
der Rasteinrichtung mit geringem Aufwand.
[0020] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Gelenkverbindung einen den
Deckel mit der Aufnahmevorrichtung verbindenden Bügel, der insbesondere als im Wesentlichen
C-förmiger Bügel ausgebildet ist, aufweisen. Ein solcher Bügel kann zum Beispiel ein
gebogener Plattenkörper sein, der kompakt und einfach hergestellt werden kann. Dieser
kann an seinen beiden seitlichen Enden mit der Aufnahmevorrichtung (vorzugsweise drehfähig)
gekoppelt sein. Ein dazwischen angeordneter Zentralabschnitt des Bügels kann seitlich
zwei einander gegenüberliegende Zapfen aufweisen, die mit Kulissenführungen am Deckel
der Werkzeuganordnung zusammenwirken.
[0021] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Gelenkverbindung (insbesondere
ein Bügel der Gelenkverbindung) derart steif ausgebildet sein, dass der mindestens
eine Zapfen der Gelenkverbindung durch einen Benutzer unveränderbar an der Kulissenführung
oder an mindestens einer Rasteinrichtung an der Kulissenführung werkseitig vormontiert
ist. Die Werkzeuganordnung kann werkseitig entweder so konfiguriert werden, dass ein
fester Klappwinkel ermöglicht ist (insbesondere durch Einführen des jeweiligen Zapfens
in eine Rasteinrichtung) oder dass ein Klappwinkel über einen größeren Bereich gewünscht
eingestellt werden kann (insbesondere durch Verschieben des jeweiligen Zapfens entlang
eines Führungskanals der Gelenkverbindung). Nach Vornahme dieser werkseitigen Einstellung
ist aufgrund der großen Steifigkeit des Bügels eine Veränderung der Konfiguration
nicht mehr möglich. Dadurch kann beispielsweise eine Fehlbedienung durch einen Benutzer
vermieden werden.
[0022] Gemäß einem anderen exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Gelenkverbindung
(insbesondere ein Bügel der Gelenkverbindung) derart verformbar ausgebildet sein,
dass der mindestens eine Zapfen der Gelenkverbindung durch einen Benutzer zwischen
der Kulissenführung und mindestens einer Rasteinrichtung an der Kulissenführung veränderbar
ummontierbar ist. Eine erste Montageposition kann einem festen Klappwinkel zwischen
Deckel und Korpus entsprechen, was zum Beispiel durch festes Verrasten eines jeweiligen
Zapfens in einer Rasteinrichtung des Deckels ermöglicht werden kann. In einer zweiten
Montageposition der Gelenkverbindung kann der Zapfen in einem Führungskanal einer
Kulissenführung verschiebbar montiert sein. Durch ein weiches bzw. elastisches Ausbilden
des Materials der Gelenkverbindung kann es einem Benutzer ermöglicht werden, durch
Verbiegen bzw. vorübergehendes Verformen der Gelenkverbindung bzw. ihres Bügels zwischen
der Konfiguration mit festem Aufklappwinkel und der Konfiguration mit variablem Aufklappwinkel
frei zu wählen.
[0023] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann der Deckel eine außenseitige
Aufnahmestruktur zum Aufnehmen von Aufnahmestrukturen an einer Unterseite des Korpus
einer gleichartigen oder identischen Werkzeuganordnung aufweisen, sodass die Werkzeuganordnung
und die gleichartige oder identische Werkzeuganordnung stapelbar sind. In entsprechender
Weise kann der Korpus an seiner Unterseite Aufnahmestrukturen zum formschlüssigen
Einsetzen in eine außenseitige Aufnahmestruktur des Deckels einer gleichartigen oder
identischen Werkzeuganordnung aufweisen, sodass die Werkzeuganordnung und die gleichartige
oder identische Werkzeuganordnung stapelbar sind. Unter einer gleichartigen Werkzeuganordnung
kann eine solche verstanden werden, deren Aufbau (insbesondere hinsichtlich der Aufnahmestrukturen
des Korpus und der Aufnahmestruktur des Deckels) jenem der Werkzeuganordnung entspricht,
die aber andere Dimensionen und/oder eine andere Form hat als jene der Werkzeuganordnung.
Auf diese Weise kann ein modulares System stapelbarer Werkzeuganordnungen geschaffen
werden, die rutschfest und platzsparend angeordnet werden können.
[0024] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann der Korpus an seiner Außenseite
eine Einhängeeinrichtung, insbesondere eine Einhängenut, zum Einhängen in eine Schiene
aufweisen. Auch diese Maßnahme erhöht die Modularität des Systems, da Werkzeuganordnungen
beispielsweise mit einem Handgriff an einer Regalschiene oder dergleichen eingehängt
werden können, zum Beispiel in einem Lager oder an einer Baustelle.
[0025] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann der Deckel einen Ablauf für Wasser
aufweisen, das (zum Beispiel bei Regenwetter) auf eine Oberseite des Deckels einwirkt.
Unter einem Wasserablauf kann hierbei insbesondere eine mechanische Konfiguration
verstanden werden, die das Abfließen von Wasser entlang eines vordefinierten Pfades
ermöglicht. Dadurch kann ein Wasserstau an der Werkzeuganordnung bzw. ein Wasserfluss
in unerwünschte Stellen der Werkzeuganordnung zuverlässig vermieden werden. Die Rostanfälligkeit
von in der Werkzeuganordnung aufbewahrten Werkzeugelementen kann dadurch beispielsweise
vermindert werden.
[0026] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann der Ablauf mindestens zwei miteinander
fluidisch verbundene randseitige Rinnen aufweisen, insbesondere im Bereich einer Betätigungseinrichtung
eines Verriegelungsmechanismus am Deckel. Solche Rennen können zueinander winkelig,
beispielsweise orthogonal, angeordnet und miteinander fluidisch verbunden sein. Durch
ein System fluidisch kommunizierender Rinnen ist ein definierter Pfad zum Ablauf von
Flüssigkeit geschaffen, die insbesondere um eine Betätigungseinrichtung eines Verriegelungsmechanismus
herumgeführt werden kann und diese daher funktionell nicht beeinträchtigen kann. Somit
kann derartige Flüssigkeit vor einem unerwünschten Eindringen in den Korpus gehindert
werden.
[0027] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann der Deckel von der Gelenkverbindung
bzw. von dem Korpus abnehmbar ausgebildet sein. Dadurch ist es möglich, die Werkzeuganordnung
auch ohne Deckel zu verwenden und sie zum Beispiel unter beengten Umständen (beispielsweise
in einer Schublade oder in einem Kofferinneren) einzusetzen, wo ein Einsatz der Werkzeuganordnung
mit Deckel ein vollständiges Hochschwenken des Deckels zum Zugänglichmachen von Werkzeugelementen
schwierig oder unmöglich machen können. Ein Schwenken der Aufnahmevorrichtung in eine
Entnahmestellung oder Bestückstellung kann dann erfolgen, indem ein Benutzer entweder
direkt die Gelenkverbindung oder die Aufnahmevorrichtung betätigt. Auf diese Weise
kann mit geringem konstruktiven Aufwand eine einfach und intuitiv handhabbare Werkzeuganordnung
geschaffen werden, die wahlweise mit oder ohne Deckel verwendet werden kann.
[0028] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Aufnahmevorrichtung in dem
Aufnahmeraum so montiert oder montierbar sein, dass mittels der Gelenkverbindung die
Aufnahmevorrichtung bei Schwenken des Deckels zum Freigeben des Aufnahmeraums aus
dem Aufnahmeraum herausgeschwenkt wird, insbesondere in eine aufrechte Position verschwenkt
wird. Mit Vorteil kann durch eine einzige Handbewegung der Deckel vom Korpus weggeschwenkt
werden und dabei auch die Aufnahmevorrichtung aus dem Aufnahmeraum herausgeschwenkt
werden. Somit ist es für einen Benutzer ausreichend, eine einzige Handbewegung zu
vollführen, um Zugang zu Werkzeugelementen bzw. zu Werkzeugelementaufnahmen der Aufnahmevorrichtung
zu erhalten.
[0029] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Aufnahmevorrichtung in dem
Aufnahmeraum so montiert oder montierbar sein, dass mittels der Gelenkverbindung die
Aufnahmevorrichtung bei Schwenken des Deckels zum Abdecken des Aufnahmeraums in den
Aufnahmeraum hineingeschwenkt wird, insbesondere in eine liegende Position verschwenkt
wird. Durch bloßes Schließen des Deckels kann, ohne dass ein Benutzer eine weitere
Maßnahme ergreifen muss, die zuvor in einer für einen Benutzer zugänglichen Position
befindliche Aufnahmevorrichtung wieder in den Aufnahmeraum zurückgeschwenkt werden.
Dadurch ist eine einfacher handhabbare Werkzeuganordnung geschaffen, bei welcher der
Aufnahmeraum effizient genutzt werden kann.
[0030] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Aufnahmevorrichtung in dem
Aufnahmeraum so montiert oder montierbar sein, dass bei abgenommenem Deckel die Aufnahmevorrichtung
aus einer liegenden Position in einem kraftfreien Zustand mittels der Gelenkverbindung
durch Muskelkraft eines Benutzers in eine aufrechte Position verschwenkbar ist. Mit
Vorteil kann die Aufnahmevorrichtung bei Wegfall der Muskelkraft selbsttätig in den
liegenden Zustand zurückschwenken. Bei einer solchen Ausgestaltung braucht ein Benutzer
bei abgenommenem Deckel der Werkzeuganordnung die ohne Aufbringung von Muskelkraft
liegende Aufnahmevorrichtung in eine aufrechte Stellung zu bringen, um in die Aufnahmevorrichtung
Werkzeugelemente einzuführen oder um aus der Aufnahmevorrichtung Werkzeugelemente
zu entnehmen. Durch bloßes Loslassen kann dann die Aufnahmevorrichtung selbsttätig
in den Aufnahmeraum zurückschwenken. Dies erlaubt eine Betätigung der Werkzeuganordnung
mit einer Hand und in einfacher Weise.
[0031] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Gelenkverbindung ausgebildet
sein, mittels eines lösbaren Verbindungsmechanismus an einer Gelenkverbindungsaufnahme
an einer Innenseite des Deckels schwenkbar und abnehmbar an dem Deckel angebracht
zu werden. Zum Beispiel ist es möglich, eine Kopplung zwischen Gelenkverbindung und
Deckel durch Einklicken oder Ausbilden einer Rastverbindung am Deckel zu bewerkstelligen.
Damit ist es für einen Benutzer in einfacher Weise möglich, die Gelenkverbindung wahlweise
mit dem Deckel zu verbinden oder vom Deckel zu trennen.
[0032] Die Gelenkverbindung kann eine permanente oder ebenfalls lösbare Verbindung zu der
Aufnahmevorrichtung aufweisen. Bei einer lösbaren Verbindung auch aufnahmevorrichtungsseitig
ist es einem Benutzer in einfacher Weise möglich, eine Werkzeugverwaltungsvorrichtung
wahlweise mit unterschiedlichen Aufnahmevorrichtungen zu bestücken, die trotzdem durch
bloßes Handhaben eines Deckels schwenkbar sein können.
[0033] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Gelenkverbindung ausgebildet
sein, mittels eines Verbindungsmechanismus an mindestens einer Gelenkverbindungsaufnahme
an mindestens einer Seitenwand der Aufnahmevorrichtung, insbesondere an zwei einander
gegenüberliegenden Gelenkverbindungsaufnahmen an zwei gegenüberliegenden Seitenwänden
der Aufnahmevorrichtung, schwenkbar und abnehmbar an dem Deckel angebracht zu werden.
Anschaulich kann die Gelenkverbindung eine Aufnahmevorrichtung in dem Aufnahmeraum
seitlich umgreifen und somit an zwei Positionen eine Schwenkkraft auf die Aufnahmevorrichtung
ausüben. Das beidseitige Umgreifen der Aufnahmevorrichtung kann zum Aufbringen symmetrischer
Schwenkkräfte vorteilhaft sein, die ein Verhaken oder Versagen unterdrücken oder sogar
ganz ausschließen.
[0034] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Gelenkverbindung ausgebildet
sein, bei Abnehmen von dem Deckel an der Aufnahmevorrichtung angebracht zu bleiben.
Auf diese Weise kann ein Benutzer durch Angreifen an der zum Beispiel bügelförmigen
Gelenkverbindung eine Aufnahmevorrichtung schwenken, selbst wenn der Deckel der Werkzeuganordnung
abgenommen ist.
[0035] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Gelenkverbindung als Bügel,
insbesondere als im Wesentlichen C-förmiger Bügel, ausgebildet sein. Ein bügelartiges
Ausgestalten der Gelenkverbindung sorgt für eine symmetrische und wohldefinierte Kraftübertragung
ohne die Gefahr unerwünschter übermäßiger Lagerkräfte. Außerdem begünstigt eine bügelförmige
Gelenkverbindung ein Greifen der Gelenkverbindung durch einen Benutzer in anatomisch
vorteilhafter Ausgestaltung.
[0036] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel können zwei einander gegenüberliegende
Schenkel der als Bügel ausgebildeten Gelenkverbindung an den zwei gegenüberliegenden
Seitenwänden der Aufnahmevorrichtung außenseitig angreifen und kann ein die Schenkel
verbindender Verbindungsabschnitt der als Bügel ausgebildeten Gelenkverbindung an
Seitenwänden des Deckels angreifen. Dies erlaubt die Handhabung der Werkzeuganordnung
mit geringer Betätigungskraft und führt außerdem zu geringen Lagerkräften. Ein mit
zwei Schenkeln und einem Verbindungsabschnitt realisierte Gelenkverbindung kann zudem
einfach hergestellt werden und funktioniert im Betrieb fehlerrobust.
[0037] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Werkzeuganordnung einen teilweise
an dem Deckel und teilweise an dem Korpus angebrachten Verriegelungsmechanismus aufweisen,
der zum Verriegeln an dem Korpus ausgebildet ist, wenn der Aufnahmeraum des Korpus
mittels des Deckels abgedeckt ist. Durch die Möglichkeit, von einer Außenseite des
Deckels aus die Werkzeuganordnung zu verriegeln, ist es möglich, auch bei mobilen
Anwendungen (zum Beispiel in einem Fahrzeug oder beim händischen Transport der Werkzeuganordnung)
ein unerwünschtes Herausfallen von Werkzeugelementen aus der Werkzeuganordnung zu
vermeiden.
[0038] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann der Verriegelungsmechanismus
eine Betätigungseinrichtung zum benutzerseitigen Betätigen des Verriegelungsmechanismus
an einer Außenfläche des Deckels aufweisen. Vorzugsweise kann die Betätigungseinrichtung
an einer Oberseite des Deckels ausgebildet sein. Durch eine derart ausgebildete Betätigungseinrichtung
kann ein Benutzer den Verriegelungsmechanismus auch ohne Werkzeug betätigen. Wenn
die Betätigungseinrichtung am Deckel oberseitig angeordnet ist, kann der Deckel einer
Werkzeuganordnung selbst dann bequem geöffnet werden, wenn eine Vielzahl von Werkzeuganordnungen
nebeneinander (beispielsweise in einem Koffer) verstaut sind. Anders ausgedrückt kann
durch die oberseitige Implementierung der Betätigungseinrichtung eine einzelne Werkzeuganordnung
aus einem Verbund oder Werkzeugsystem individuell betätigt werden. Dies verbessert
die Einsetzbarkeit von Werkzeuganordnungen insbesondere unter beengten Platzverhältnissen
[0039] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann der Verriegelungsmechanismus
eine an dem Deckel montierte Welle mit mindestens einem Rasthaken (vorzugsweise mit
zwei Rasthaken, die an zwei einander gegenüberliegenden Enden der Welle angebracht
sein können) aufweisen, der zum drehenden Eingreifen in eine Rastaufnahme (zum Beispiel
eine Rastnase) an dem Korpus ausgebildet ist. Eine solche Konfiguration ermöglicht
eine einfache Herstellung des Verriegelungsmechanismus und eine fehlerrobuste und
intuitive Betätigung.
[0040] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Welle direkt an einer Innenwand
des Deckels anliegen. Insbesondere kann mit Vorteil die Welle in Berührkontakt mit
der Innenwand des Deckels stehen. Auf diese Weise kann vermieden werden, dass sich
Werkzeugelemente (beispielsweise kleine Bits oder Schrauben) zwischen der Welle und
dem Deckel verklemmen können und einen Verriegelungsmechanismus der Werkzeuganordnung
blockieren können.
[0041] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Welle in einer Innenwand
des Deckels versenkt sein, insbesondere angrenzend an eine Schräge. Durch solche von
der Welle ausgehende Schrägen bzw. Hinterschnitte kann besonders zuverlässig verhindert
werden, dass Kleinteile hinter die Welle rutschen und den Verriegelungsmechanismus
blockieren.
[0042] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Werkzeuganordnung eine weitere
Gelenkverbindung an einer Schwenkachse zwischen Korpus und Deckel aufweisen, die zum
Schwenken des Deckels relativ zum Korpus ausgebildet ist. Die weitere Gelenkverbindung
kann von dem Korpus abnehmbar sein, wie beispielsweise in Figur 6 dargestellt. Durch
eine weitere Gelenkverbindung zwischen Deckel und Korpus kann die Kraftübertragung
bei einer Schwenkbewegung fehlerrobuster erreicht werden. Anschaulich wirken die Gelenkverbindung
zwischen Deckel und Aufnahmevorrichtung sowie die weitere Gelenkverbindung zwischen
Deckel und Korpus zum Ausbilden von wohldefinierten Schwenkbewegungen ohne übermäßige
Lagerkräfte zusammen. Die Gelenkverbindung und die weitere Gelenkverbindung können
zueinander parallele Schwenkachsen aufweisen.
[0043] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Aufnahmevorrichtung einen
blockförmigen, insbesondere barrenförmigen, Basiskörper, mindestens eine an dem Basiskörper
gebildete Werkzeugelementaufnahme zum benutzerdefinierten Aufnehmen mindestens eines
Werkzeugelements, und an dem Basiskörper gebildete Kopplungsstrukturen zum Koppeln
der Aufnahmevorrichtung mit der Werkzeugverwaltungsvorrichtung aufweisen. Eine solche
blockförmige, insbesondere barrenförmige Aufnahmevorrichtung kann einfach (zum Beispiel
mittels Spritzgießens) hergestellt werden und erlaubt in einer kompakten Konfiguration
die Aufnahme von mehreren Werkzeugelementen. Kopplungsstrukturen an den Seiten eines
solchen Blocks oder Barrens können zur Montage an einer anderen Aufnahmevorrichtung
oder an dem Korpus ausgebildet sein. Diese Kopplungsstrukturen können zum schwenkbaren
Lagern oder zum starren Lagern der Aufnahmevorrichtung konfiguriert sein.
[0044] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel können die Kopplungsstrukturen an
zwei einander gegenüberliegenden Seitenflächen des Basiskörpers angeordnet sein. Die
symmetrische Anordnung von Kopplungsstrukturen an einander gegenüberliegenden Seitenflächen
der Aufnahmevorrichtung sorgt für eine symmetrische Kraftübertragung.
[0045] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel können die Kopplungsstrukturen selektiv
zum Koppeln des Blocks mit der Werkzeugverwaltungsvorrichtung und zum Abkoppeln des
Blocks von der Werkzeugverwaltungsvorrichtung ausgebildet sein. Somit kann eine Aufnahmevorrichtung
lösbar an dem Korpus angebracht werden und daher in einfacher Weise ausgewechselt
werden. Auf diese Weise ist ein modulares System geschaffen, das ein Benutzer, der
bestimmte Werkzeugelemente ordnen möchte, zugeschnitten auf seine individuellen Bedürfnisse
konfigurieren kann.
[0046] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann an dem Basiskörper eine serielle
Anordnung mehrerer Werkzeugelementaufnahmen gebildet sein. Zum Beispiel können mindestens
zwei, insbesondere mindestens vier, weiter insbesondere mindestens acht Werkzeugelemente
in einer linearen Anordnung vorgesehen sein, um viele Werkzeugelemente platzsparend
in einem Block unterzubringen. Eine serielle Anordnung mehrerer Werkzeugelemente (zum
Beispiel Bits oder Bohrer) sorgt für eine kompakte Unterbringung auch vieler Werkzeugelemente
in der Werkzeuganordnung.
[0047] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die mindestens eine Werkzeugelementaufnahme
zum Aufnehmen mindestens eines Bohrers ausgebildet sein, insbesondere ein kreisförmiges
Innenprofil aufweisen. Ein Bohrer kann zur Verwendung in einer Bohrmaschine als Werkzeug
ausgebildet sein, mit dem durch drehende Bewegung Löcher in festem Material hergestellt
werden können. Ein Bohrer hat häufig einen zylindrischen Aufnahmekörper, der in eine
korrespondierend geformte und dimensionierte Werkzeugelementaufnahme eingeführt werden
kann. Alternativ oder ergänzend zu Bohrern können in zylindrischen Werkzeugelementaufnahmen
auch andere Werkzeugelemente mit zylindrischem Aufnahmekörper aufgenommen werden,
zum Beispiel Fräser. Auf diese Weise können Bohrer, Fräser oder andere Werkzeugelemente
mit zylindrischem Schaft in der Aufnahmevorrichtung untergebracht werden.
[0048] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die mindestens eine Werkzeugelementaufnahme
zum Aufnehmen mindestens eines Bits ausgebildet sein, insbesondere ein hexagonales
Innenprofil aufweisen. Unter einem "Bit" kann insbesondere eine auswechselbare Schraubendreherklinge
ohne Griff für ein bestimmtes Schraubenkopfprofil verstanden werden. Ein Aufnahmekörper
eines Bits zum Einführen in die Werkzeugelementaufnahme des Blocks kann beispielsweise
sechseckig geformt sein. Der Aufnahmekörper kann in einen entsprechend genormten Bithalter
eingesetzt werden.
[0049] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann der Block einstückig, insbesondere
einstoffig, ausgebildet sein, insbesondere als Spritzgussteil. Auf dieser Weise ist
eine einfache und schnelle Fertigung des Blocks mit leichtgewichtiger Konfiguration
möglich.
[0050] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Werkzeuganordnung mindestens
eine weitere Aufnahmevorrichtung zum Aufnehmen von Werkzeugelementen aufweisen, die
in dem Aufnahmeraum des Korpus an der Aufnahmerichtung montiert oder montierbar ist,
insbesondere mittels Winkelstücken an gegenüberliegenden Seiten der Aufnahmevorrichtung.
Insbesondere kann die mindestens eine weitere Aufnahmevorrichtung, insbesondere ausschließlich,
an einer dem Deckel abgewandten Seite der Aufnahmevorrichtung gelagert sein, insbesondere
gelenkfrei. Auf diese Weise ist es möglich, beispielsweise nur eine einzige Aufnahmevorrichtung
mit der Gelenkverbindung zu koppeln und eine oder mehrere weitere Aufnahmevorrichtungen
an die schwenkbar an dem Deckel bzw. dem Korpus gelagerte Aufnahmevorrichtung zu koppeln.
Die Kopplung zwischen unterschiedlichen Aufnahmevorrichtungen kann dabei starr bzw.
schwenkfrei erfolgen. Dies führt zu einer mechanisch einfachen Ausgestaltung der Werkzeuganordnung,
die dennoch eine freie benutzerseitige Konfiguration und Bestückung der Werkzeugverwaltungsvorrichtung
mit einer oder mehreren frei miteinander kombinierbaren Aufnahmevorrichtungen gestattet.
Bei Hineinschwenken der schwenkfähig an der Gelenkverbindung bzw. dem Korpus gelagerten
Aufnahmevorrichtung schwenken die daran starr angekoppelten weiteren Aufnahmevorrichtungen
ebenfalls in den Aufnahmeraum des Korpus und können daher platzsparend untergebracht
werden. Dies führt insgesamt zu einer kompakten und mechanisch einfachen Ausgestaltung
der Werkzeuganordnung.
[0051] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die mindestens eine weitere Aufnahmevorrichtung
einen blockförmigen, insbesondere barrenförmigen, Basiskörper, mindestens eine an
dem Basiskörper gebildete Werkzeugelementaufnahme zum benutzerdefinierten Aufnehmen
mindestens eines Werkzeugelements, und an dem Basiskörper gebildete Kopplungsstrukturen
zum Koppeln der mindestens einen weiteren Aufnahmevorrichtung mit der oben beschriebenen
Aufnahmevorrichtung aufweisen. Mit anderen Worten kann auch die eine oder mehrere
weitere Aufnahmevorrichtung block- oder barrenförmig ausgebildet sein, wie oben beschrieben.
Es ist möglich, dass die Aufnahmevorrichtung einerseits und die andere Aufnahmevorrichtung
andererseits unterschiedliche Werkzeugelementtypen aufnehmen (zum Beispiel die Aufnahmevorrichtung
Bohrer und die weitere Aufnahmevorrichtung Bits).
[0052] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann der Korpus einen Boden und vier
Seitenwände aufweisen. Beispielsweise können sich die vier Seitenwände im Wesentlichen
vertikal ausgehend von dem im Wesentlichen ebenen Boden aus erstrecken, um einen großen
Aufnahmeraum abzugrenzen, in dem Aufnahmevorrichtungen und Werkzeugelemente vor einem
Herausfallen geschützt sind.
[0053] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Werkzeugverwaltungsvorrichtung
ausgebildet sein, mit einer gleichartigen oder identischen Werkzeugverwaltungsvorrichtung
formschlüssig stapelbar zu sein. Unter einer identischen Werkzeugverwaltungsvorrichtung
wird dabei eine solche verstanden, die hinsichtlich Form und Dimensionen identisch
zu der besagten Werkzeugverwaltungsvorrichtung ist. Unter einer gleichartigen Werkzeugverwaltungsvorrichtung
ist eine solche zu verstehen, deren Formgebung oder Gestaltung jener der besagten
Werkzeugverwaltungsvorrichtung entspricht, die aber beispielsweise zumindest abschnittsweise
andere Dimensionen aufweisen kann. Strukturen zum Stapeln von Werkzeugverwaltungsvorrichtungen
können bei gleichartigen Werkzeugverwaltungsvorrichtungen mit Vorteil in einer solchen
Weise ausgebildet werden, dass diese korrespondierend miteinander verwendbar sind.
[0054] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann zum Stapeln ein Boden des Korpus
außenseitig (vorzugsweise rechteckige) Füße zum Eingreifen in und/oder um korrespondierende
Profile (vorzugsweise rechteckige Vertiefungen) an einer Außenseite des Deckels aufweisen.
Eine formschlüssige Verbindung von Füßen an einer Unterseite des Bodens mit korrespondierenden
Vertiefungen oder einem sonstigen Profil an einer Oberseite des Deckels erlauben eine
einfache und intuitive Stapelung der Werkzeuganordnungen ohne die Gefahr eines Verrutschens
oder Lösens. Dies kann beispielsweise für mobile Anwendungen, wie zum Beispiel in
einem Fahrzeug, vorteilhaft sein.
[0055] Alternativ oder vorzugsweise ergänzend kann die Werkzeuganordnung zum Stapeln an
einem Boden des Korpus innenseitig einen zumindest teilweise umlaufenden Steg zum
Eingreifen in eine zumindest teilweise umlaufende Vertiefung in einem Innenbereich
des Deckels aufweisen. Auf diese Weise kann auch in einem Innenbereich von Korpus
und Deckel ein stapelfähiges System korrespondierender Strukturen ausgebildet sein.
Dies erlaubt insbesondere das Stapeln gleichartiger, aber nicht identischer Werkzeuganordnungen,
zum Beispiel Werkzeuganordnungen unterschiedlicher Größe. Diese können dennoch in
einem Innenbereich von Korpus und Deckel zum Stapeln korrespondierende Stapelstrukturen
aufweisen.
[0056] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann das Verfahren nach dem Abnehmen
des Deckels ein Unterbringen des Korpus und der daran montierten Aufnahmevorrichtung
unter beengten Platzverhältnissen, insbesondere in einer Schublade oder in einem Koffer,
aufweisen. Unter beengten Platzverhältnissen werden dabei insbesondere Platzverhältnisse
verstanden, in denen ein Aufschwenken des Deckels der Werkzeuganordnung in einem solchen
Maße ausgeschlossen ist, wie dies für einen ungehinderten Zugang zu den in der mindestens
einen Aufnahmevorrichtung befindlichen Werkzeugelementen für einen Benutzer nötig
ist. Insbesondere kann das Verfahren nach dem Unterbringen der Werkzeuganordnung ohne
Deckel ein Schwenken der Aufnahmevorrichtung und ein Entnehmen eines Werkzeugelements
aus der Aufnahmevorrichtung ohne Entnahme des Korpus und der daran montierten Aufnahmevorrichtung
aus der Schublade oder aus dem Koffer, oder sonstigen beengten Platzverhältnissen,
aufweisen. Wenn der Deckel von dem Korpus und der Aufnahmevorrichtung getrennt ist,
kann die Werkzeuganordnung ohne Deckel unter beengten räumlichen Bedingungen, wie
beispielsweise in einem Koffer oder in einer Schublade, betätigt werden, ohne vor
dem Herausschwenken der Aufnahmevorrichtung die Werkzeuganordnung zunächst vollständig
aus der Schublade oder dergleichen herausnehmen zu müssen. Vielmehr kann die Werkzeuganordnung
ohne Deckel in der Schublade oder in einer anderen beengten Umgebung verbleiben, so
dass ein Benutzer dort unmittelbar ein Herausschwenken der Aufnahmevorrichtung händisch
bewerkstelligen kann, um Zugang zu Werkzeugelementen bzw. Werkzeugelementaufnahmen
der Aufnahmevorrichtung zu erhalten. Eine Verwaltung und Verwendung auch eines komplexen
Satzes von Werkzeugelementen ist einem Benutzer dann in einfacher und schneller Weise
ermöglicht.
[0057] Insbesondere kann das Verfahren ein benutzerdefiniertes Aufnehmen mindestens eines
Werkzeugelements an mindestens einer an der Aufnahmevorrichtung gebildeten Werkzeugelementaufnahme,
und ein Koppeln der Aufnahmevorrichtung mit der Werkzeugverwaltungsvorrichtung mittels
Ausbildens einer Wirkverbindung zwischen an der Aufnahmevorrichtung gebildeten Kopplungsstrukturen
und weiteren Kopplungsstrukturen der Werkzeugverwaltungsvorrichtung aufweisen. Gemäß
einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann das Verfahren ein benutzerseitiges Bestücken
und/oder Umbestücken der Aufnahmevorrichtung mit einem Satz von benutzerdefinierten
Werkzeugelementen aufweisen, der aus einem größeren Reservoir von Werkzeugelementen
benutzerseitig ausgewählt wird. Gemäß solchen Ausführungsbeispielen der Erfindung
ist ein frei kombinierbares modulares System geschaffen. Anders ausgedrückt kann die
Gelenkverbindung (zum Beispiel durch bügelförmige Ausgestaltung) so geformt sein,
dass ein Benutzer diese anatomisch leicht greifen kann, um auch bei demontiertem Deckel
die Aufnahmevorrichtung in einfacher Weise aus dem Aufnahmeraum des Korpus herausschwenken
zu können. Anschaulich kann ein Benutzer eine gewünschte Aufnahmevorrichtung eines
Satzes von Aufnahmevorrichtungen mit einem gewünschten Arrangement eines größeren
Satzes von Werkzeugelementen bestücken und flexibel den Aufnahmeraum der Aufnahmeanordnung
damit bestücken. Dadurch ist ein flexibel konfigurierbares System geschaffen, das
ein Benutzer auf seine individuellen Bedürfnisse zuschneiden kann.
[0058] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann das Verfahren ein benutzerseitiges
Bestücken und/oder Umbestücken der Werkzeugverwaltungsvorrichtung mit einem Satz von
benutzerdefinierten Aufnahmevorrichtungen aufweisen, der aus einem größeren Reservoir
von Aufnahmevorrichtungen benutzerseitig ausgewählt wird. Auch mehrere Typen von Aufnahmevorrichtungen
(zum Beispiel eine Bohrerbox, eine Bitbox oder eine Bithalter-Box) können Teil eines
Bausatzes bilden, den ein Benutzer variabel kombinieren kann, um ihn auf einen jeweils
gewünschten Satz von Werkzeugelementen anzupassen.
[0059] Im Folgenden werden exemplarische Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
mit Verweis auf die folgenden Figuren detailliert beschrieben.
Figur 1 bis Figur 4 zeigen dreidimensionale Ansichten einer Werkzeuganordnung gemäß
einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung bei geöffnetem Deckel.
Figur 1A zeigt ein Detail der Werkzeuganordnung gemäß Figur 1 bis Figur 4 mit einem
Zapfen in einem Führungskanal einer damit zusammenwirkenden Kulissenführung.
Figur 1B zeigt ein anderes Detail der Werkzeuganordnung gemäß Figur 1 bis Figur 4
mit Komponenten eines Verriegelungsmechanismus.
Figur 1C zeigt ein weiteres Detail der Werkzeuganordnung gemäß Figur 1 bis Figur 4
mit einem Zapfen in einer Rasteinrichtung an einer Kulissenführung.
Figur 5 zeigt eine Querschnittsansicht der Werkzeuganordnung gemäß Figur 1 bis Figur
4 bei geschlossenem Deckel.
Figur 6 zeigt eine dreidimensionale Ansicht der Werkzeuganordnung gemäß Figur 1 bis
Figur 5 bei abgenommenem Deckel.
Figur 7 bis Figur 9 zeigen dreidimensionale Ansichten eines Werkzeugsystems aus gestapelten
Werkzeuganordnungen gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Figur 10 zeigt ein Werkzeugsystem gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der
Erfindung.
[0060] Gleiche oder ähnliche Komponenten in unterschiedlichen Figuren sind mit gleichen
Bezugsziffern versehen.
[0061] Figur 1 bis Figur 4 zeigen dreidimensionale Ansichten einer Werkzeuganordnung 120 gemäß einem exemplarischen
Ausführungsbeispiel der Erfindung bei geöffnetem Deckel 162.
Figur 1A zeigt ein Detail der Werkzeuganordnung 120 gemäß Figur 1 bis Figur 4 in einer ersten
Montageposition mit Zapfen 131 in einem jeweiligen Führungskanal 135 einer damit zusammenwirkenden
jeweiligen Kulissenführung 133.
Figur 1B zeigt ein anderes Detail der Werkzeuganordnung 120 gemäß Figur 1 bis Figur 4 mit
Komponenten eines Verriegelungsmechanismus 176.
Figur 1C zeigt ein weiteres Detail der Werkzeuganordnung 120 gemäß Figur 1 bis Figur 4 in
einer gegenüber der ersten Montageposition anderen zweiten Montageposition, in welcher
die Zapfen 131 in zugehörigen Rasteinrichtungen 137 an den Kulissenführungen 133 verrastet
sind.
Figur 5 zeigt eine Querschnittsansicht der Werkzeuganordnung 120 gemäß Figur 1 bis Figur
4 bei geschlossenem Deckel 162.
Figur 6 zeigt eine dreidimensionale Ansicht der Werkzeuganordnung 120 gemäß Figur 1 bis Figur
5 bei abgenommenem Deckel.
[0062] Gemäß Figur 1 bis Figur 4 ist der Deckel 162 gegenüber einem Korpus 160 unter Freigabe
eines Aufnahmeraums 166 hochgeschwenkt.
[0063] Die Werkzeuganordnung 120 weist eine als Box ausgebildete Werkzeugverwaltungsvorrichtung
140 mit einem Korpus 160 und einem Deckel 162 auf. Der Deckel 162 ist mittels einer
Gelenkverbindung 164 zum selektiven Abdecken oder Freigeben des Aufnahmeraums 166
des Korpus 160 relativ zu dem Korpus 160 schwenkbar ausgebildet.
[0064] Ferner weist die Werkzeuganordnung 120 eine hier als Bohrerbox ausgebildete Aufnahmevorrichtung
100 zum Aufnehmen von Werkzeugelementen 102 auf, die in dem Aufnahmeraum 166 des Korpus
160 abnehmbar montiert ist. Die Werkzeugelemente 102 können an der Aufnahmevorrichtung
100 aufgenommen werden, indem sie durch einen Benutzer in entsprechende Aufnahmehohlräume
als Werkzeugelementaufnahmen 106 eingesteckt werden. Die Aufnahmevorrichtung 100 ist
in dem Aufnahmeraum 166 des Korpus 160 so montiert oder montierbar, dass mittels der
Gelenkverbindung 164 die Aufnahmevorrichtung 100 bei Schwenken des Deckels 162 mitgeschwenkt
wird.
[0065] Mit Vorteil kann der Deckel 162 von dem Korpus 160 und der Gelenkverbindung 164 abnehmbar
ausgebildet sein, wie am besten in Figur 6 zu erkennen ist. Dadurch ist es ermöglicht,
dass nach Abnehmen des Deckels 162 vom Rest der Werkzeuganordnung 120 und nach Lösen
der Verbindung zwischen dem Deckel 162 und der Gelenkverbindung 164 die Aufnahmevorrichtung
100 mittels Betätigens der Gelenkverbindung 164 gegenüber dem Korpus 160 ohne Deckel
162 schwenkbar ist.
[0066] Ferner kann, wenn der Deckel 162 an dem Korpus 160 und an der Gelenkverbindung 164
angekoppelt ist, die Aufnahmevorrichtung 100 in dem von dem Korpus 160 abgegrenzten
Aufnahmeraum 166 so montiert oder montierbar sein, dass mittels der Gelenkverbindung
164 die Aufnahmevorrichtung 100 bei Schwenken des Deckels 162 zum Freigeben des Aufnahmeraums
166 aus dem Aufnahmeraum 166 herausgeschwenkt wird. Hierbei kann die Aufnahmevorrichtung
100 mit Vorteil in eine aufrechte Position verschwenkt werden. Ferner kann die Aufnahmevorrichtung
100 in dem Aufnahmeraum 166 so montiert oder montierbar sein, dass mittels der Gelenkverbindung
164 die Aufnahmevorrichtung 100 bei Schwenken des Deckels 162 zum Abdecken des Aufnahmeraums
166 in den Aufnahmeraum 166 hineingeschwenkt wird. Hierdurch kann die Aufnahmevorrichtung
100 in eine liegende Position verschwenkt werden, in der die Aufnahmevorrichtung 100
platzsparend in dem Aufnahmeraum 166 untergebracht ist.
[0067] Darüber hinaus kann die Aufnahmevorrichtung 100 in dem Aufnahmeraum 166 so montiert
oder montierbar sein, dass bei abgenommenem Deckel 162 die Aufnahmevorrichtung 100
aus einer liegenden Position in einem kraftfreien Zustand mittels der Gelenkverbindung
164 durch Muskelkraft eines Benutzers in eine aufrechte Position verschwenkbar ist.
Beispielsweise kann die Aufnahmevorrichtung 100 bei Wegfall der Muskelkraft selbsttätig
in den liegenden Zustand zurückschwenken.
[0068] Vorteilhaft kann die Gelenkverbindung 164 ausgebildet sein, mittels eines lösbaren
Verbindungsmechanismus an einer Gelenkverbindungsaufnahme an Seitenwänden des Deckels
162 schwenkbar und abnehmbar an dem Deckel 162 angebracht zu werden. Ferner kann die
Gelenkverbindung 164 ausgebildet sein, mittels eines Verbindungsmechanismus an zwei
einander gegenüberliegenden Gelenkverbindungsaufnahmen 168 an zwei gegenüberliegenden
Seitenwänden der Aufnahmevorrichtung 100 schwenkbar und abnehmbar an dem Deckel 162
angebracht zu werden. Darüber hinaus kann die Gelenkverbindung 164 ausgebildet sein,
bei Abnehmen von dem Deckel 162 an der Aufnahmevorrichtung 100 angebracht zu bleiben.
[0069] Wie in Figur 1 dargestellt, kann die Gelenkverbindung 164 als im Wesentlichen C-förmiger
Bügel ausgebildet sein. Zwei einander gegenüberliegende Schenkel der als Bügel ausgebildeten
Gelenkverbindung 164 greifen an den zwei gegenüberliegenden Seitenwänden der Aufnahmevorrichtung
100 außenseitig an.
[0070] Ferner ist teils am Deckel 162 und teils am Korpus 160 ein Verriegelungsmechanismus
176 angebracht. Der Verriegelungsmechanismus 176 dient zum Verriegeln des Deckels
162 an dem Korpus 160, wenn der Aufnahmeraum 166 des Korpus 160 mittels des Deckels
162 abgedeckt ist. Hierfür weist der Verriegelungsmechanismus 176 eine Betätigungseinrichtung
178 zum benutzerseitigen Betätigen des Verriegelungsmechanismus 176 an einer Außenfläche
des Deckels 162 auf. Durch Betätigen der Betätigungseinrichtung 178 kann ein jeweiliger
Schwenkriegel bzw. Rasthaken 111 in eine Riegelaufnahme verriegelnd eingeführt werden,
die als Rastaufnahmen 113 ausgebildet sein kann.
[0071] Überdies weist die Werkzeuganordnung 120 eine weitere Gelenkverbindung 180 an einer
Schwenkachse zwischen Korpus 160 und Deckel 162 auf (siehe Figur 6). Die weitere Gelenkverbindung
180 ist zum Unterstützen des Schwenkens des Deckels 162 relativ zum Korpus 160 ausgebildet.
[0072] Im Weiteren wird die mit der Gelenkverbindung 164 verbundene Aufnahmevorrichtung
100 näher beschrieben. Diese Aufnahmevorrichtung 100 weist im gezeigten Ausführungsbeispiel
einen blockförmigen Basiskörper 104 auf, der zum Beispiel in etwa die Form und Größe
einer Zigarettenschachtel haben kann. An dem Basiskörper 104 sind mehrere seriell
angeordnete Werkzeugelementaufnahmen 106 zum benutzerdefinierten Aufnehmen von Werkzeugelementen
102, im dargestellten Beispiel Bohrern, vorgesehen. Eine jeweilige Werkzeugelementaufnahme
106 kann zum Aufnehmen mindestens eines Bohrers ausgebildet sein und zu diesem Zweck
ein kreisförmiges Innenprofil aufweisen. Jede der Werkzeugelementaufnahmen 106 kann
mit einem Bohrer als Werkzeugelement 102 bestückt sein.
[0073] Darüber hinaus sind an dem Basiskörper 104 Kopplungsstrukturen (siehe Bezugszeichen
108 in Figur 1) zum Koppeln der Aufnahmevorrichtung 100 mit der Werkzeugverwaltungsvorrichtung
140 gebildet. Besagte Kopplungsstrukturen 108 sind an zwei einander gegenüberliegenden
Seitenflächen des Basiskörpers 104 angeordnet. Hierbei dienen die Kopplungsstrukturen
108 selektiv zum Koppeln der als Block ausgebildeten Aufnahmevorrichtung 100 mit der
Werkzeugverwaltungsvorrichtung 140 und zum Abkoppeln der Aufnahmevorrichtung 100 von
der Werkzeugverwaltungsvorrichtung 140. Mit Vorteil kann die Aufnahmevorrichtung 100
einstückig und einstoffig ausgebildet sein, besonders bevorzugt als Spritzgussteil.
[0074] Wie gezeigt, können bei der Werkzeuganordnung 120 eine oder mehrere weitere Aufnahmevorrichtungen
100 zum Aufnehmen von Werkzeugelementen 102 vorgesehen sein. Diese können in dem Aufnahmeraum
166 des Korpus 160 an der Aufnahmevorrichtung 100 montiert oder montierbar sein. Diese
Montage kann mit Vorteil mittels Winkelstücken 182 an gegenüberliegenden Seiten einer
jeweiligen der Aufnahmevorrichtungen 100 bewerkstelligt werden.
[0075] Die weiteren Aufnahmevorrichtungen 100 können beispielsweise ausschließlich an einer
dem Deckel 162 abgewandten Seite der schwenkbar gelagerten Aufnahmevorrichtung 100
gelagert sein. Außerdem können die weiteren Aufnahmevorrichtungen 100 gelenkfrei und
starr an der einzigen schwenkbar gelagerten Aufnahmevorrichtung 100 angekoppelt sein.
[0076] Der Korpus 160 der Werkzeugverwaltungsvorrichtung 140 kann einen Boden 184 und vier
Seitenwände 186 aufweisen, die mit dem Boden 184 einstückig verbunden sind, um dadurch
den Aufnahmeraum 166 abzugrenzen.
[0077] Wie am besten in Figur 1, Figur 1A und Figur 1C erkennbar ist, kann die Gelenkverbindung
164 ein Paar gegenüberliegender Zapfen 131 aufweisen. Korrespondierend hierzu kann
der Deckel 162 an zwei gegenüberliegenden Seitenwänden ein Paar gegenüberliegender
Kulissenführungen 133 aufweisen. Jede der Kulissenführungen 133 ist zum Führen des
jeweils zugeordneten Zapfens 131 entlang einer vorgegebenen Trajektorie ausgebildet.
Anders ausgedrückt weist die Gelenkverbindung 164 an zwei gegenüberliegenden Seiten
die zwei Zapfen 131 und weist der Deckel 162 an zwei gegenüberliegenden Seiten die
zwei Kulissenführungen 133 auf. Jede der Kulissenführungen 133 wird somit zum Führen
eines zugeordneten der zwei Zapfen 131 entlang einer jeweils vorgegebenen Trajektorie
eingesetzt. Diese Trajektorie ist durch die Geometrie der jeweiligen Kulissenführung
133 festgelegt. Genauer gesagt ist die jeweilige Trajektorie durch einen geradlinigen
Führungskanal 135 in der zugeordneten Kulissenführung 133 vorgegeben. Wie am besten
in Figur 1A erkennbar ist, ist ein Führungskanal 135 der jeweiligen Kulissenführung
133 ausgebildet, mittels mechanischen Führens des jeweils zugeordneten Zapfens 131
von einem ersten Ende zu einem gegenüberliegenden zweiten Ende des genannten Führungskanals
135 ein Schwenken des Deckels 162 relativ zu dem Korpus 160 um einen bestimmten Winkel
zuzulassen. Je nachdem, wie weit die Zapfen 131 in den Führungskanälen 135 verschoben
werden, ist der Öffnungswinkel zwischen dem Deckel 162 und dem Korpus 160 größer oder
kleiner. In der in Figur 1 und Figur 1A dargestellten Montageposition ist der Öffnungswinkel
in etwa 180°, wenn die Zapfen 131 bis an einen Anschlag am Ende des jeweils zugeordneten
Führungskanals 135 der jeweiligen Kulissenführung 133 geschoben sind.
[0078] Wie ebenfalls am besten in Figur 1, Figur 1A und Figur 1C zu erkennen ist, ist an
jeder der Kulissenführungen 133 eine jeweilige Rasteinrichtung 137 ausgebildet, an
welcher der jeweils zugeordnete Zapfen 131 - alternativ zu seinem Führen in einem
Führungskanal 135 - verrastbar ist. Sind die Zapfen 131 in die Rasteinrichtungen 137
eingerastet, sind diese nicht in dem Führungskanal 135 der zugeordneten Kulissenführung
133 frei verschiebbar, sondern ortsfest verankert. Bei Verrasten der Zapfen 131 in
den Rasteinrichtungen 137 ist ein Schwenken des Deckels 162 relativ zu dem Korpus
160 nur um einen kleineren Schwenkwinkel zugelassen als bei Führen der Zapfens 131
in den Führungskanälen 135 der Kulissenführungen 133. Der besagte kleinere Schwenkwinkel
ist im dargestellten Ausführungsbeispiel bzw. in der alternativen Montageposition
gemäß Figur 1C und Figur 290°. Wie gezeigt, schließt sich eine jeweilige der Rasteinrichtungen
137 endseitig an eine jeweils zugeordnete Kulissenführung 133 an. Wie ebenfalls dargestellt,
ist eine jeweilige Aufnahmeöffnung 139 der Rasteinrichtungen 137 zum Aufnehmen des
jeweils zugeordneten Zapfens 131 im Wesentlichen C-förmig.
[0079] Während Figur 1 und Figur 1A die Werkzeuganordnung 120 mit einem Schwenkwinkel zwischen
Korpus 160 und Deckel 162 von ungefähr 180° zeigt, ist der Schwenkwinkel zwischen
Korpus 160 und Deckel 162 gemäß Figur 2 und Figur 1C ungefähr 90°. In der Montageposition
gemäß Figur 1 befinden sich die Zapfen 131 in den Führungskanälen 135, siehe Figur
1A. In der Montageposition gemäß Figur 2 befinden sich die Zapfen 131 in den Aufnahmeöffnungen
139 der Rasteinrichtungen 137, siehe Figur 1C.
[0080] Gemäß einer ersten Alternative kann die Gelenkverbindung 164 aus einem derart steifen
Material ausgebildet sein, dass die Zapfen 131 der Gelenkverbindung 164 - durch einen
Benutzer unveränderbar - entweder in den Kulissenführungen 133 oder in den Rasteinrichtungen
137 werkseitig vormontiert sind. Beispielsweise ist dann der Betriebsmodus gemäß Figur
1 oder jener gemäß Figur 2 fest und unveränderbar eingestellt. Alternativ kann die
Gelenkverbindung 164 aus einem derart nachgiebigen oder verformbaren oder elastischen
Material ausgebildet sein, dass die Zapfen 131 der Gelenkverbindung 164 durch einen
Benutzer veränderbar wahlweise in der Kulissenführung 133 geführt oder in den Rasteinrichtungen
137 verrastet werden können, mithin zwischen den genannten zwei Montagepositionen
ummontierbar sind. Anders ausgedrückt kann aufgrund der dann nachgiebigen Materialeigenschaften
der Gelenkverbindung 164 ein Benutzer die Werkzeuganordnung 120 frei zwischen den
Betriebsmodi gemäß Figur 1 und Figur 2 überführen.
[0081] Die beiden Zapfen 131 sind an der bügelförmigen oder schildartigen Gelenkverbindung
164 angeformt und sind gemäß Figur 1 und Figur 1A in den zugeordneten Kulissenführungen
133 aufgenommen und geführt, wodurch der Deckel 162 gegenüber dem Korpus 160 um ungefähr
180° verschwenkbar ist. Alternativ können die Zapfen 131 aber auch angrenzend an ein
Ende der Kulissenführungen 133 in der U-förmigen bzw. C-förmigen Rasteinrichtung 137
verrastet werden. Dann ist der Deckel 162 gegenüber dem Korpus 160 nur um ungefähr
90° verschwenkbar, vergleiche Figur 2 und Figur 1C. Die Gelenkverbindung 164 kann
entweder so steif ausgebildet werden, dass sie werkseitig fest montiert wird und von
einem Benutzer nicht mehr geändert werden kann. Alternativ kann die Gelenkverbindung
164 so weich ausgebildet werden, dass ein Benutzer sie zwischen den beiden Positionen
gemäß Figur 1 und Figur 2 umstecken kann.
[0082] Am besten in Figur 1 und Figur 1B zu erkennen ist eine Betätigungseinrichtung 178
eines Verriegelungsmechanismus 176 am Deckel 162. Besagter Verriegelungsmechanismus
176 umfasst eine an einer Innenfläche des Deckels 162 montierte Welle 129 mit zwei
einander endseitig gegenüberliegenden Rasthaken 111. Jeder Rasthaken 111 ist zum drehenden
Eingreifen in eine von zwei einander gegenüberliegend an dem Korpus 160 angebrachten
nasenförmigen Rastaufnahmen 113 geformt und positioniert. Mit Vorteil kann die Welle
129 direkt an einer Innenwand des Deckels 162 anliegen. Bevorzugt kann die Welle 129
in einer Innenwand des Deckels 162 versenkt sein, und zwar besonders vorteilhaft angrenzend
an Schrägen 113. Die Welle 129 kann im Deckel 162 versenkt sein. Anschaulich sind
Elemente des Verriegelungsmechanismus 176 an einer Position direkt an einem tiefgezogenen
Bereich des Verriegelungsmechanismus 176 angeordnet. Schrauben und andere Kleinteile,
die sich in der Werkzeuganordnung 120 befinden, sind daher daran gehindert, zwischen
der Welle 129 bzw. den Rasthaken 111 zu blockieren. Zu diesem Sicherheitsmechanismus
tragen auch die unteren Schrägen 113 bei.
[0083] Figur 5 zeigt schematisch, dass der Deckel 162 einen Ablauf 125 für Wasser aufweist,
wenn dieses auf eine Oberseite des Deckels 162 einwirkt. Besagter Ablauf 125 weist
miteinander fluidisch verbundene randseitige Rinnen 115, 117 auf, die im Bereich der
Betätigungseinrichtung 178 des Verriegelungsmechanismus 176 am Deckel 162 positioniert
sind. Pfeile in Figur 5 zeigen schematisch eine Fließrichtung von Regenwasser, wenn
dieses auf eine Oberseite der Werkzeuganordnung 120 auftrifft. Dieses fließt zunächst
entlang eines mit Bezugszeichen (1) dargestellten Pfads, nachfolgend entlang einer
ersten Rinne 115 gemäß Bezugszeichen (2) und schließlich entlang einer zweiten randseitigen
Rinne 115 gemäß Bezugszeichen (3). Die Rinnen 115 werden durch eine geneigte Fläche
127 begrenzt, die gemäß der dargestellten Ausführungsform zum Beispiel im Bereich
der Betätigungseinrichtung 178 angeordnet sein.
[0084] Im Betrieb kann der Deckel 162 von dem Korpus 160 und der Gelenkverbindung 164 abgenommen
werden, vergleiche Figur 6 (Darstellung ohne Aufnahmevorrichtungen 100). Nachfolgend
kann die Aufnahmevorrichtung 100 mittels händischen Betätigens der Gelenkverbindung
164 ohne Deckel 162 geschwenkt werden. Nach dem Abnehmen des Deckels 162 können die
an dem Korpus 160 direkt bzw. indirekt montierten Aufnahmevorrichtungen 100 unter
beengten Platzverhältnissen relativ zum Korpus 160 geschwenkt werden, zum Beispiel
in einer Schublade oder in einem Koffer. Nach dem Unterbringen kann ein Schwenken
der Aufnahmevorrichtung 100 und kann ein Entnehmen eines Werkzeugelements 102 aus
der Aufnahmevorrichtung 100 ohne Entnahme des Korpus 160 und der daran montierten
Aufnahmevorrichtungen 100 aus der Schublade oder aus dem Koffer erfolgen.
[0085] Wie
Figur 7 bis Figur 9 zu entnehmen ist, ist es vorteilhaft möglich, die Werkzeugverwaltungsvorrichtung
140 mit einer gleichartigen oder identischen Werkzeugverwaltungsvorrichtung 140 formschlüssig
zu stapeln. Zum Stapeln kann ein Boden des Korpus 160 außenseitig Füße als Aufnahmestrukturen
188 zum Eingreifen um korrespondierende Profile als korrespondierende Ausnahmestrukturen
121 an einer Außenseite des Deckels 162 aufweisen. Ferner ist es zum Stapeln von Werkzeugverwaltungsvorrichtungen
140 vorteilhaft, einen Boden des Korpus 160 mit einem zum Beispiel teilweise umlaufenden
Steg (d.h. einem hier unterbrochenen Ringsteg) als Aufnahmestruktur 188 auszustatten,
der zum Eingreifen in eine umlaufende Vertiefung als Aufnahmestruktur 121 in einem
Innenbereich des Deckels 162 ausgebildet ist.
[0086] Die beiden in Figur 7 bis Figur 9 dargestellten Werkzeuganordnungen 120 sind daher
formschlüssig stapelbar. In einem in Figur 8 mit Bezugszeichen 119 dargestellten,
tiefergezogenen Bereich an einer äußeren Oberseite des Deckels 162 können Aufnahmestrukturen
188 an der Unterseite einer anderen Box oder Werkzeuganordnung 120 formschlüssig aufgesetzt
werden. Dies gilt unabhängig davon, wie groß die andere Werkzeuganordnung 120 oder
Kleinteilebox ist. Somit können mehrere Werkzeuganordnungen 120 übereinander gestapelt
werden, und zwar unabhängig von deren Größe, sofern die korrespondierenden Aufnahmestrukturen
121, 188 zum Bewerkstelligen dieser Stapelung passend zueinander ausgebildet sind.
[0087] Indem gemäß Figur 8 die Betätigungseinrichtung 178 des Verriegelungsmechanismus 176
an einer Oberseite der Werkzeuganordnung 120 angebracht ist, kann ein Deckel 162 entriegelt
bzw. verriegelt werden, selbst wenn mehrere Werkzeuganordnungen 120 in einem Behälter
114 nebeneinanderstehen, wie beispielsweise in Figur 10 dargestellt.
[0088] Wie am besten in Figur 7 zu erkennen ist, ist der Korpus 160 an seiner Außenseite
mit einer als Einhängenut ausgebildeten Einhängeeinrichtung 123 versehen, mit welcher
Werkzeuganordnung 120 in eine Schiene oder dergleichen eingehängt werden kann. Eine
solche Schiene kann daher als provisorische oder dauerhafte Befestigung für die Werkzeuganordnung
120 dienen.
[0089] Ferner ist mit Vorteil ein benutzerdefiniertes Aufnehmen von Werkzeugelementen 102
an den an den Aufnahmevorrichtungen 100 gebildeten Werkzeugelementaufnahmen 106 möglich.
Darüber hinaus können die Aufnahmevorrichtungen 100 in der Werkzeugverwaltungsvorrichtung
140 beliebig ausgetauscht werden. Überdies ist ein benutzerseitiges Bestücken und/oder
Umbestücken der Aufnahmevorrichtungen 100 mit einem Satz von benutzerdefinierten Werkzeugelementen
102 ermöglicht, der aus einem größeren Reservoir von Werkzeugelementen 102 benutzerseitig
ausgewählt werden kann. Auch ein benutzerseitiges Bestücken und/oder Umbestücken der
Werkzeugverwaltungsvorrichtung 140 mit einem Satz von benutzerdefinierten Aufnahmevorrichtungen
100 kann durchgeführt werden. Der Satz kann aus einem größeren Reservoir von Aufnahmevorrichtungen
100 benutzerseitig ausgewählt werden. Die Aufnahmevorrichtungen 100 können so ausgewählt
werden, dass damit Werkzeugelemente 102 (wie zum Beispiel Bohrer, Bits, Fräser, etc.)
aufgenommen werden können, die ein Benutzer für eine bestimmte Montageaufgabe benötigt.
Eine so bestückte Werkzeuganordnung 120 kann wahlweise mit Deckel 162 (zum Beispiel
zum Mitführen in einem Kraftfahrzeug, geschützt vor Herausfallen) oder ohne Deckel
162 (zum Beispiel unter beengten Umständen wie in einem Koffer oder in einer Schublade
zum Herausschwenken der Aufnahmevorrichtungen 100 ohne Herausnahme aus Koffer oder
Schublade) eingesetzt werden. Aufgrund der lösbaren Verbindungen der Gelenkverbindung
164 sowie der Kopplungsstrukturen 108 ist ein beliebiges Konfigurieren und Umkonfigurieren
der Werkzeuganordnung 120 ermöglicht.
[0090] Zum Beispiel kann der Korpus 160 mit Aufnahmevorrichtung(en) 100, insbesondere Bohrerbarren
und/oder Bitbarren in einem Koffer, einer Schublade oder dergleichen angeordnet sein.
[0091] Ferner erfolgt ein bedarfsweises Verriegeln des Deckels 162 mit Korpus 160 mittels
des Verriegelungsmechanismus 176. Die Bohrerbox weist an dem Deckel 162 eine Komponente
des Verriegelungsmechanismus 176 auf, um den Deckel 162 mit dem Korpus 160 zu verriegeln.
Vorteilhaft kann die Verriegelung mit ein oder zwei Fingern gelöst werden und gleichzeitig
die Betätigungseinrichtung 178 der Verriegelung und/oder der Deckel 162 so gegriffen
werden, dass der Deckel 162 mit einer Hand entriegelt und geöffnet werden kann. Eine
Hand reicht also aus, um den Deckel 162 zu entriegeln und dann den Deckel 162 zu öffnen.
[0092] Figur 10 zeigt ein Werkzeugsystem 112 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Dieses umfasst einen Behälter 114 (zum Beispiel einen Koffer oder eine Schublade)
und eine Mehrzahl von in dem Behälter 114 nebeneinander (bzw. alternativ oder ergänzend
übereinander, nicht gezeigt) angeordnete Werkzeuganordnungen 120, wie diese beispielsweise
bezugnehmend auf Figur 1 bis Figur 9 beschrieben sind. Mit Vorteil ist die Konfiguration
gemäß Figur 10 kompakt und benutzerkonfigurierbar.
[0093] Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass "aufweisend" keine anderen Elemente oder Schritte
ausschließt und "eine" oder "ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen,
dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele
beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten
anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen
in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.
1. Werkzeuganordnung (120), aufweisend:
eine Werkzeugverwaltungsvorrichtung (140) mit einem Korpus (160) und einem Deckel
(162), wobei der Deckel (162) mittels einer Gelenkverbindung (164) zum selektiven
Abdecken oder Freigeben eines Aufnahmeraums (166) des Korpus (160) relativ zu dem
Korpus (160) schwenkbar ausgebildet ist; und
eine Aufnahmevorrichtung (100) zum Aufnehmen von Werkzeugelementen (102), die in dem
Aufnahmeraum (166) des Korpus (160) so montiert oder montierbar ist, dass mittels
der Gelenkverbindung (164) die Aufnahmevorrichtung (100) bei Schwenken des Deckels
(162) mitgeschwenkt wird;
wobei die Gelenkverbindung (164) mindestens einen Zapfen (131) und der Deckel (162)
mindestens eine Kulissenführung (133) zum Führen des mindestens einen Zapfens (131)
entlang einer vorgegebenen Trajektorie aufweist.
2. Werkzeuganordnung (120) gemäß Anspruch 1, aufweisend zumindest eines der folgenden
Merkmale:
wobei die Gelenkverbindung (164) an zwei gegenüberliegenden Seiten zwei Zapfen (131)
und der Deckel (162) an zwei gegenüberliegenden Seiten zwei Kulissenführungen (133)
aufweist, von denen jede zum Führen eines zugeordneten der zwei Zapfen (131) entlang
einer jeweils vorgegebenen Trajektorie ausgebildet ist;
wobei die vorgegebene Trajektorie durch einen, vorzugsweise geradlinigen, Führungskanal
(135) in der mindestens einen Kulissenführung (133) vorgegeben ist;
wobei mindestens ein Führungskanal (135) der mindestens einen Kulissenführung (133)
ausgebildet ist, mittels Führens des mindestens einen Zapfens (131) von einem ersten
Ende zu einem gegenüberliegenden zweiten Ende des mindestens einen Führungskanals
(135) ein Schwenken des Deckels (162) relativ zu dem Korpus (160) um mehr als 90°,
insbesondere mehr als 120°, weiter insbesondere um bis zu 180° oder mehr, zuzulassen;
wobei die Gelenkverbindung (164) einen den Deckel (162) mit der Aufnahmevorrichtung
(100) verbindenden Bügel, der insbesondere als im Wesentlichen C-förmiger Bügel ausgebildet
ist, aufweist.
3. Werkzeuganordnung (120) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 2, wobei an der mindestens
einen Kulissenführung (133) mindestens eine Rasteinrichtung (137) ausgebildet ist,
an welcher der mindestens eine Zapfen (131) alternativ zum Führen in der mindestens
einen Kulissenführung (133) verrastbar ist.
4. Werkzeuganordnung (120) gemäß Anspruch 3, aufweisend zumindest eines der folgenden
Merkmale:
wobei bei Verrasten des mindestens einen Zapfens (131) in der mindestens einen Rasteinrichtung
(137) ein Schwenken des Deckels (162) relativ zu dem Korpus (160) nur um einen kleineren
Schwenkwinkel zugelassen ist als bei Führen des mindestens einen Zapfens (131) in
der mindestens einen Kulissenführung (133);
insbesondere wobei der kleinere Schwenkwinkel kleiner als 120° ist, insbesondere nicht
größer als 90° ist;
wobei sich die mindestens eine Rasteinrichtung (137) endseitig an die mindestens eine
Kulissenführung (133) anschließt;
wobei eine Aufnahmeöffnung (139) der mindestens einen Rasteinrichtung (137) zum Aufnehmen
des mindestens einen Zapfens (131) im Wesentlichen C-förmig ist.
5. Werkzeuganordnung (120) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Gelenkverbindung
(164), insbesondere ein Bügel der Gelenkverbindung (164), derart steif ausgebildet
ist, dass der mindestens eine Zapfen (131) der Gelenkverbindung (164) durch einen
Benutzer unveränderbar an der Kulissenführung (133) oder an mindestens einer Rasteinrichtung
(137) an der Kulissenführung (133) werkseitig vormontiert ist.
6. Werkzeuganordnung (120) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Gelenkverbindung
(164), insbesondere ein Bügel der Gelenkverbindung (164), derart verformbar ausgebildet
ist, dass der mindestens eine Zapfen (131) der Gelenkverbindung (164) durch einen
Benutzer zwischen der Kulissenführung (133) und mindestens einer Rasteinrichtung (137)
an der Kulissenführung (133) veränderbar ummontierbar ist.
7. Werkzeuganordnung (120) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, aufweisend zumindest eines
der folgenden Merkmale:
wobei der Deckel (162) mindestens eine außenseitige Aufnahmestruktur (121) zum formschlüssigen
Einsetzen von mindestens einer korrespondierenden Aufnahmestruktur (188) an einer
Unterseite des Korpus (160) einer gleichartigen oder identischen Werkzeuganordnung
(120) aufweist, sodass die Werkzeuganordnung (120) und die gleichartige oder identische
Werkzeuganordnung (120) stapelbar sind;
wobei der Korpus (160) an seiner Unterseite mindestens eine Aufnahmestruktur (188)
zum formschlüssigen Einsetzen in mindestens eine korrespondierende außenseitige Aufnahmestruktur
(121) des Deckels (162) einer gleichartigen oder identischen Werkzeuganordnung (120)
aufweist, sodass die Werkzeuganordnung (120) und die gleichartige oder identische
Werkzeuganordnung (120) stapelbar sind;
wobei der Korpus (160) an seiner Außenseite eine Einhängeeinrichtung (123), insbesondere
eine Einhängenut, zum Einhängen in eine Schiene aufweist;
wobei der Deckel (162) einen Ablauf (125) für Wasser aufweist, das auf eine Oberseite
des Deckels (162) einwirkt;
insbesondere wobei der Ablauf (125) miteinander fluidisch verbundene randseitige Rinnen
(115, 117) aufweist, insbesondere im Bereich einer Betätigungseinrichtung (178) eines
Verriegelungsmechanismus (176) am Deckel (162).
8. Werkzeuganordnung (120) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, aufweisend zumindest eines
der folgenden Merkmale:
wobei der Deckel (162) von der Gelenkverbindung (164) abnehmbar ausgebildet ist;
aufweisend eine weitere Gelenkverbindung (180) an einer Schwenkachse zwischen dem
Korpus (160) und dem Deckel (162), wobei die weitere Gelenkverbindung (180) zum Schwenken
des Deckels (162) relativ zum Korpus (160) ausgebildet ist, und wobei insbesondere
die weitere Gelenkverbindung (180) von dem Korpus (160) abnehmbar ist;
wobei die Aufnahmevorrichtung (100) in dem Aufnahmeraum (166) so montiert oder montierbar
ist, dass mittels der Gelenkverbindung (164) die Aufnahmevorrichtung (100) bei Schwenken
des Deckels (162) zum Freigeben des Aufnahmeraums (166) aus dem Aufnahmeraum (166)
herausgeschwenkt wird, insbesondere in eine aufrechte Position verschwenkt wird;
wobei die Aufnahmevorrichtung (100) in dem Aufnahmeraum (166) so montiert oder montierbar
ist, dass mittels der Gelenkverbindung (164) die Aufnahmevorrichtung (100) bei Schwenken
des Deckels (162) zum Abdecken des Aufnahmeraums (166) in den Aufnahmeraum (166) hineingeschwenkt
wird, insbesondere in eine liegende Position verschwenkt wird.
9. Werkzeuganordnung (120) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, aufweisend einen teilweise
an dem Deckel (162) und teilweise an dem Korpus (160) angebrachten Verriegelungsmechanismus
(176), der zum Verriegeln des Deckels (162) an dem Korpus (160) ausgebildet ist, wenn
der Aufnahmeraum (166) des Korpus (160) mittels des Deckels (162) abgedeckt ist;
insbesondere wobei der Verriegelungsmechanismus (176), eine Betätigungseinrichtung
(178) zum benutzerseitigen Betätigen des Verriegelungsmechanismus (176) an einer Außenfläche
des Deckels (162), insbesondere an einer Oberseite des Deckels (162), aufweist.
10. Werkzeuganordnung (120) gemäß Anspruch 9, wobei der Verriegelungsmechanismus (176)
eine an dem Deckel (162) montierte Welle (129) mit mindestens einem Rasthaken (111)
aufweist, der zum drehenden Eingreifen in mindestens eine Rastaufnahme (113) an dem
Korpus (160) ausgebildet ist.
11. Werkzeuganordnung (120) gemäß Anspruch 10, aufweisend zumindest eines der folgenden
Merkmale:
wobei die Welle (129) direkt an einer Innenwand des Deckels (162) anliegt;
wobei die Welle (129) in einer Innenwand des Deckels (162) versenkt ist, insbesondere
angrenzend an eine Schräge (113).
12. Werkzeuganordnung (120) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Aufnahmevorrichtung
(100) aufweist:
einen blockförmigen, insbesondere barrenförmigen, Basiskörper (104);
mindestens eine an dem Basiskörper (104) gebildete Werkzeugelementaufnahme (106) zum
benutzerdefinierten Aufnehmen mindestens eines Werkzeugelements (102); und
an dem Basiskörper (104) gebildete Kopplungsstrukturen (108) zum Koppeln der Aufnahmevorrichtung
(100) mit der Werkzeugverwaltungsvorrichtung (140).
13. Werkzeuganordnung (120) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, aufweisend mindestens
eine weitere Aufnahmevorrichtung (100) zum Aufnehmen von Werkzeugelementen (102),
die an der Aufnahmevorrichtung (100) montiert oder montierbar ist, insbesondere mittels
Winkelstücken (182) an gegenüberliegenden Seiten der Aufnahmevorrichtung (100);
insbesondere wobei die mindestens eine weitere Aufnahmevorrichtung (100), insbesondere
ausschließlich, an einer dem Deckel (162) abgewandten Seite der Aufnahmevorrichtung
(100) gelagert ist, insbesondere gelenkfrei.
14. Werkzeugsystem (112), aufweisend:
einen Behälter (114), insbesondere einen Koffer; und
eine Mehrzahl von in dem Behälter (114) nebeneinander und/oder übereinander angeordnete
Werkzeuganordnungen (120) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13.
15. Verfahren zum Verwalten von Werkzeugelementen (102) mittels einer Werkzeuganordnung
(120) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei das Verfahren ein Überführen des Deckels
(162) zwischen einem den Aufnahmeraum (166) abdeckenden Betriebszustand und einem
den Aufnahmeraum (166) freigegebenen Betriebszustand mittels Führens des mindestens
einen Zapfens (131) entlang der vorgegebenen Trajektorie in der mindestens einen Kulissenführung
(133) aufweist.