[0001] Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung zur Anordnung in einen Zwischenraum
zwischen zwei gekuppelten Fahrzeugen mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch
1. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Kupplung mit einer solchen Schutzvorrichtung
sowie einen Fahrzeugverbund mit einer solchen Schutzvorrichtung.
STAND DER TECHNIK
[0002] Bei Fahrzeugen des öffentlichen Personentransportes ist es üblich, zwei Fahrzeuge
miteinander zu verbinden. Zum Beispiel können zwei Straßenbahnen mittels einer Kupplung
miteinander verbunden werden, sodass der entstehende Fahrzeugverbund eine größere
Personenzahl transportieren kann. Bei den Fahrzeugen kann es sich um ein Zugfahrzeug
und einen Anhänger handeln. Es kann sich aber auch um gekuppelte Fahrzeuge handeln,
welche auch jeweils eigenständig fahren können. Insbesondere wenn es sich bei den
gekuppelten Fahrzeugen um jeweils eigenständige Fahrzeuge handelt und die Fahrzeuge
auch Einzeltraktion fahren können, weisen die Fahrzeuge keine dauerhafte Verbindungseinrichtung
auf, wie sie beispielsweise durch einen Übergang gebildet sein könnte. Zwischen den
gekuppelten Fahrzeugen ergibt sich ein Zwischenraum, der üblicherweise eine Breite
von ein bis zwei Metern aufweist. In etwa auf Kniehöhe erstreckt sich in diesem Zwischenraum
die Kupplungsvorrichtung, welche die beiden Fahrzeuge verbindet. Nun kommt es insbesondere
bei Fahrzeugen, die in innerstädtischen Bereichen verkehren, dazu, dass Personen den
sich bildenden Zwischenraum nutzen, um auf die andere Seite des gekuppelten Fahrzeuges
zu gelangen. In der Vergangenheit kam es vermehrt zu Unfällen, weil die Personen beim
Übersteigen der Kupplung stürzten oder weil sich das Fahrzeug in Bewegung setzte,
während sich eine Person in dem Zwischenraum befand. Es gibt Bemühungen, diesen Unfallschwerpunkt
zu entschärfen.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind Lösungen bekannt, mit denen die Personen durch Hinweisschilder
oder optische Barrieren, zum Beispiel in der Form einer zwischen den Fahrzeugen gespannten
Kette, davon abgehalten werden sollen, den Zwischenraum zu betreten. Diese Lösungen
führten bislang nicht zum Ziel, da einige Personen die Hinweise missachten.
[0004] Zum Beispiel offenbart das Dokument
EP 1 473 207 A1 eine Unfallschutzvorrichtung, die eine als optische Barriere dienende Verblendungseinrichtung
sowie ein Verbindungsmittel aufweist. Die vorgeschlagene Schutzvorrichtung weist eine
Vielzahl von Verbindungspunkten mit den Fahrzeugen auf und ist relativ voluminös ausgebildet.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schutzvorrichtung bereitzustellen, die mit wenig
Montageaufwand in einem Zwischenraum zwischen zwei gekuppelten Fahrzeugen montierbar
ist und gleichzeitig einen besseren Schutz für Passanten bietet.
[0006] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird gelöst durch eine Schutzvorrichtung mit den Merkmalen
des unabhängigen Anspruchs 1. Ferner wird die erfindungsgemäße Aufgabe gelöst durch
eine Kupplung mit einer solchen Schutzvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
14 sowie einen Fahrzeugverbund mit einer solchen Schutzvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 15.
[0007] Erfindungsgemäß ist eine Schutzvorrichtung vorgesehen, die in dem Zwischenraum zwischen
zwei gekuppelten Fahrzeugen angeordnet ist. Die Schutzvorrichtung weist eine Barriereeinrichtung
und eine Befestigungseinrichtung auf. Die Barriereeinrichtung der Schutzvorrichtung
ist so ausgebildet, dass mit dieser ein Zugang zu dem Zwischenraum verhindert oder
zumindest erschwert wird. Die Barriereeinrichtung stellt somit eine Art Barriere zum
Zwischenraum zwischen den miteinander gekuppelten Fahrzeugen dar. Dazu erstreckt sich
die Barriereeinrichtung vorzugsweise von einem Fahrzeug zum anderen Fahrzeug, so dass
ein Durchgang zwischen den Fahrzeugen versperrt wird.
[0008] Die Befestigungseinrichtung dient der Befestigung der Schutzvorrichtung. Erfindungsgemäß
ist die Befestigungseinrichtung so ausgebildet und angeordnet, dass die Schutzvorrichtung
mittels der Befestigungseinrichtung an der Kupplung befestigt werden kann, die in
dem Zwischenraum zwischen den beiden Fahrzeugen angeordnet ist. Beispielsweise kann
die Befestigung an der Kupplung erreicht werden, indem eine Art Schelle um die Kupplung
gespannt wird, an der die Schutzvorrichtung angeordnet ist. Die Befestigung kann aber
auch auf andere Weise erfolgen, z. B. in Form einer Rastverbindung oder Verschraubung
o. ä.
[0009] Anders ausgedrückt können die Schutzvorrichtung und insbesondere deren Barriereeinrichtung
ohne eine Befestigung an den Fahrzeugfronten in dem Zwischenraum zwischen den beiden
Fahrzeugen angeordnet werden. D. h. in Bezug auf die Fahrzeugfronten können die Schutzvorrichtung
bzw. deren Barriereneinrichtung befestigungsfrei sein. Vielmehr liegen die Schutzvorrichtung
bzw. die Barriereeinrichtung an den Fahrzeugfronten an oder sind in einem vorgegebenen
Abstand dazu angeordnet, wobei die Schutzvorrichtung bzw. die Barriereeinrichtung
in beiden Fällen nicht unmittelbar mit den Fahrzeugfronten verbunden sein müssen.
Die Befestigung erfolgt insbesondere ausschließlich im Bereich der die beiden Fahrzeuge
verbindenden Kupplung.
[0010] Durch die Anordnung an der Kupplung müssen insbesondere an den Fahrzeugfronten keine
zusätzlichen Befestigungspunkte vorgesehen werden, sodass keine Eingriffe in die Karosseriestruktur
und somit in das äußere Erscheinungsbild der Fahrzeugfronten erfolgen müssen. Außerdem
wird durch die Anordnung an der Kupplung erreicht, dass sich die erfindungsgemäße
Schutzvorrichtung auch bei schon bestehenden Fahrzeugen auf einfache Weise nachrüsten
lässt.
[0011] Insgesamt kann mit dem erfindungsgemäßen System somit wirksamer Schutz vor einem
unbefugten Passieren des Zwischenraums zwischen den zwei miteinander verbundenen Fahrzeugen
erreicht werden. Dies deshalb, weil die Schutzvorrichtung eine physische Barriere
darstellt und auch weil die Schutzvorrichtung für einen Sichtschutz somit dafür sorgt,
dass Personen ein unbefugtes Betreten und Passieren des Zwischenraums gar nicht erst
in Betracht ziehen. Darüber hinaus gestaltet sich die Montage durch die Anordnung
und Befestigung der Schutzvorrichtung an der Kupplung besonders unaufwändig. Insbesondere
kann ein Fahrer während des laufenden Betriebs, wenn ein Fahrzeug z. B. zwischen einer
Einzel- und einer Doppeltraktion wechselt, mit wenigen Handgriffen dich Schutzvorrichtung
montieren bzw. demontieren. Die Schutzvorrichtung lässt sich dabei platzsparend verstauen,
wenn sie nicht benötigt wird, z. B. im oder am Fahrzeug oder in einem Fahrzeugdepot.
[0012] Im Idealfall reicht es aus, eine Schutzvorrichtung in dem Zwischenraum zwischen zwei
Fahrzeugen anzuordnen. Es können aber auch mehrere Schutzvorrichtungen zum Einsatz
kommen. Die Schutzvorrichtung kann eine oder mehr als eine Barriereeinrichtung und/oder
eine oder mehr als eine Befestigungsvorrichtung aufweisen. Vorzugsweise umfasst die
Schutzvorrichtung mindestens zwei Barriereeinrichtungen, die so angeordnet sein, dass
die beiden Barriereeinrichtungen quer zur Fahrzeuglängsrichtung beabstandet zueinander
und fluchtend mit Seitenwänden der beiden Fahrzeuge angeordnet sind. So ergibt sich
zum einen ein homogenes Erscheinungsbild. Zum anderen wird so nicht nur verhindert,
dass Personen den Zwischenraum passieren. Vielmehr können diese gar nicht erst in
den Zwischenraum gelangen.
[0013] Die Schutzvorrichtung, insbesondere die Barriereeinrichtung, ist so ausgestaltet,
dass sie den Zwischenraum zwischen den Fahrzeugen zumindest teilweise seitlich abdeckt.
Der Zwischenraum wird durch den Abstand der Fahrzeuge zueinander in Fahrtrichtung
gebildet. Personen wird es somit erschwert, den Zwischenraum zu passieren. Ein etwaiger
verbleibender Spalt ist dabei im Idealfall so klein, dass Passanten weder diesen passieren
noch in diesen hineingreifen können.
[0014] Gemäß einer Ausführungsform ist die Barriereeinrichtung nach Art eines Fächers ausgebildet.
Der Fächer kann mehrere Falten aufweisen, wobei die Falten aus einzelnen, miteinander
verbundenen Flächenelementen gebildet sind. Bei den Flächenelementen kann es sich
um Stoffstreifen z. B. aus einem elastomerbeschichteten Textil, eine Plane, einem
elastomeren Material o. ä. handeln. Die Verbindung der Flächenelemente kann zum Beispiel
durch eine Naht oder ein Klemmprofil gebildet sein. Die Falten sind um einen zentralen
Drehpunkt orientiert angeordnet. Anders ausgedrückt laufen die Falten in einem ihrer
Endbereiche in dem zentralen Drehpunkt zusammen. Der Fächer ist von einem aufgefächerten
Zustand in einen zusammengeklappten Zustand, sowie umgekehrt, überführbar. Der Fächer
weist in seinem zusammengeklappten Zustand geringe Außenmaße auf und kann entsprechend
platzsparend verstaut werden. Bei Verwendung wird der zusammengeklappte Fächer auf
der Kupplung montiert und durch Auffächern der Falten in den aufgefächerten Zustand
überführt. Dazu können die Falten in einer Art Kreisbewegung um den zentralen Drehpunkt
herum bewegt werden, wodurch es zu einem Auszug der Falten kommt.
[0015] Die Befestigungseinrichtung kann im Bereich des zentralen Drehpunktes angeordnet
sein. Z. B. kann die Befestigungseinrichtung ein Traggestell umfassen, welches beispielsweise
durch Aufstecken oder Verschrauben an der Kupplung befestigt ist. Für die Befestigung
des Fächers kann an dem Traggestell ein Lager vorgesehen sein, das den zentralen Drehpunkt
definiert und das den benötigten Bewegungsfreiheitsgrad für das Auffächern und Zusammenklappen
des Fächers bereitstellt.
[0016] Ein Fächer deckt einen Kreisausschnitt ab. Zum Beispiel kann ein Fächer einen Viertelkreis
abdecken. In Fahrtrichtung benachbart kann ein weiterer Fächer angeordnet sein, der
ebenfalls einen Viertelkreis abdeckt, sodass in Summe ein Halbkreis abgedeckt ist.
Der Fächer kann auch mehr als einen Viertelkreis abdecken, zum Beispiel einen Halbkreis.
Es können in dem Zwischenraum mehrere Fächer, zum Beispiel zwei Fächer, angeordnet
sein, wobei die Fächer quer zur Fahrtrichtung versetzt angeordnet sind.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante wird die Barriereeinrichtung durch ein Scherengestell
gehalten. Insbesondere kann die Barriereeinrichtung mittels des Scherengestells von
einer komprimierten Stellung in eine ausgefahrene Stellung geführt werden, in der
der Zwischenraum zwischen den zwei Fahrzeugen abgedeckt wird. D. h. die Barriereeinrichtung
kann durch das Scherengestell in seine aufgespannte Stellung überführt werden, in
der der Zwischenraum zwischen den beiden Fahrzeugen durch die Barriereeinrichtung
zumindest großflächig abgedeckt wird. Wenn die Schutzvorrichtung nicht benötigt wird,
kann die Barriereeinrichtung durch Zusammenfahren des Scherengestells in eine komprimierte
Stellung überführt werden, so dass die Schutzvorrichtung auf einfache Weise demontiert
und platzsparend verstaut werden kann.
[0018] Das Scherengestell kann zwei Scherenarme aufweisen. Zum Beispiel handelt es sich
um zwei kreuzende Scherenarme, die um einen Kreuzungspunkt drehbar gelagert sind.
Die Befestigungseinrichtung ist bevorzugt im Bereich des Kreuzungspunkts angeordnet.
Insbesondere kann so eine stabile Befestigung und Lagerung des Scherengestells erreicht
werden.
[0019] Im Betrieb soll sichergestellt sein, dass die Barriereeinrichtung den Zwischenraum
zwischen den Fahrzeugen sicher abdeckt. D. h. die Barriereeinrichtung soll sich im
Betrieb möglichst zuverlässig in der ausgefahrenen Stellung befinden. Daher ist in
weiterer Ausgestaltung vorgesehen, dass an den Scherenarmen des Scherengestells mindestens
ein Federelement angeordnet ist, durch das eine in Richtung ihrer gekreuzten Stellung
wirkende Federkraft auf die Scherenarme ausgeübt wird. Das Scherengestell wird also
mit einer Kraft in Richtung der gekreuzten Stellung beaufschlagt, in der die Barriereeinrichtung
ausgefahren ist. Es kann also gewährleistet werden, dass der Zwischenraum im Betrieb
immer maximal abgedeckt ist, insbesondere auch unabhängig von den im Betrieb auftretenden
unterschiedlichen Stellungen und Abstände der Fahrzeuge zueinander. Gleichzeitig muss
die Barriereeinrichtung Relativbewegungen der beiden Fahrzeuge relativ zueinander
zulassen, wie sie z. B. bei Kurvenfahrten auftreten. D. h. die Barriereeinrichtung
muss sich von einer maximal ausgefahrenen Stellung auch in eine weniger stark ausgefahrene
Stellung überführen lassen.
[0020] Um zu verhindern, dass es im Betrieb zu Beschädigungen der Fahrzeuge bzw. Fahrzeugkarosserie
durch das Scherengestell kommt, kann das Scherengestell mindestens ein Dämpfungsmittel
für eine gedämpfte Anlage an dem Fahrzeug aufweisen. Vorzugsweise sind in jedem Endbereich
der Scherenarme entsprechende Dämpfungsmittel angeordnet. Das Dämpfungsmittel kann
beispielsweise aus Polyurethan oder einem vergleichbar elastischen Material hergestellt
sein.
[0021] Die Barriereeinrichtung kann als ein durch das Scherengestell aufspannbares Absperrelement
ausgebildet sein.
[0022] Wie voranstehend bereits erwähnt, ist es vorteilhaft, wenn sich die Barriereeinrichtung
von einer ausgefahrenen Stellung in eine komprimierte Stellung überführen lässt. Darüber
hinaus sollte sich die Barriereeinrichtung auch im Betrieb variabel von einer maximal
ausgefahrenen Stellung in eine weniger stark ausgefahrene Stellung überführen lassen,
um so auf Abstandsänderungen der Fahrzeuge im Betrieb und entsprechenden Längenänderungen
des abzudeckenden Zwischenraums reagieren zu können.
[0023] Diese Flexibilität kann z. B. dadurch realisiert werden, dass die Barriereeinrichtung
bzw. deren Absperrelement aus einem zumindest in Längsrichtung dehnbaren Material
hergestellt ist.
[0024] Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz einer Faltenwand. Die Falten der Faltenwand
können dabei aus einzelnen Flächenelementen, wie z. B. Stoffstreifen, Streifen aus
elostomerbeschichteten Textil o. ä. gebildet sein, die längsseitig miteinander verbunden
sind, z. B. durch Vernähen, Verkleben oder mittels eines Klemmprofils. Die Faltenwand
lässt sich insbesondere in einer Richtung quer zu den Falten flexibel komprimieren
und ausfahren. Entsprechend kann eine Barriereeinrichtung mit einer solchen Faltenwand
im Betrieb flexibel so weit ausgefahren werden, wie es erforderlich ist, um den Zwischenraum
zwischen den Fahrzeugen sicher abzudecken.
[0025] Eine weitere Möglichkeit, um die Barriereeinrichtung längenveränderlich auszugestalten,
ist die Ausbildung der Barriereeinrichtung mit einer Schiebewand, die ineinander oder
übereinander verschiebbare Glieder aufweist. Anders ausgedrückt ist die Barriereeinrichtung
eine Wand die nach dem Teleskopprinzip aus- und einfahrbar ist.
[0026] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weit die Barriereeinrichtung einen Rundbalg
auf, der die Kupplung zumindest abschnittsweise umschließt. So kann mittels der Schutzvorrichtung
nicht nur verhindert werden, dass Personen den Zwischenraum zwischen den Fahrzeugen
passieren. Zusätzlich kann ein gewisser Schutz der Kupplung vor äußeren Einflüssen,
wie Witterungseinflüssen, erreicht werden. Weitere Vorteile können sich daraus ergeben,
dass sich ein Rundbalg durch ein geringes Gewicht und wenige Bauteile auszeichnet
und sich diese Ausführung insgesamt mit geringem Aufwand und Kosten realisieren lässt.
[0027] Der Rundbalg muss nicht zwingend einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen. Vielmehr
kann er auch einen elliptischen oder im Wesentlichen elliptischen Querschnitt aufweisen.
Bevorzugt ist die Form des Rundbalgs dabei so an die Abmessungen der Fahrzeuge bzw.
des dazwischen gebildeten Zwischenraums angepasst, dass der Rundbalg seitlich nicht
über die Fahrzeuge übersteht. Gleichzeitig sollte er ausreichend hoch sein, so dass
Personen nicht ohne weiteres in den Zwischenraum gelangen oder ggf. sogar durchqueren
können.
[0028] Der Rundbalg kann zwischen zwei Rahmenelementen aufgespannt sein, die einzeln an
der Kupplung befestigt sein können oder integral von einem mit der Kupplung verbundenen
Traggestell ausgebildet sein können.
[0029] Der Rundbalg kann aus einem textilen Material hergestellt sein, welches ggf. mit
einer Polymerschicht beschichtet ist. Zur Stabilisierung des Rundbalgs kann dieser
mit -Versteifungselementen wie Rahmen versehen sein. Diese können in entsprechenden
Kanälen in dem textilen Material selbst geführt sein, wie dies z. B. in dem Dokument
DE 10 2016 109 070 A1 beschrieben ist, auf dessen Offenbarungsgehalt hiermit vollinhaltlich Bezug genommen
wird. Die Versteifungselemente können auch von außen oder innen an dem textilen Material
befestigt sein, z. B. mittels Schlaufen. Ferner können die Rahmen in Form von Klemm-
oder Kederprofilen ausgebildet sind, die durch eine Klemm- oder Kederverbindung an
dem textilen Material befestigt sind. Gemäß einer besonderen Ausführungsform ist das
Versteifungselement spiralförmig ausgebildet und erstreckt sich in Längsrichtung des
Rundbalgs von einem Endbereich zum anderen Endbereich des Rundbalgs. Alternativ oder
kumulativ können Stützelemente vorgesehen sein, welche im von dem Rundbalg umschlossenen
Innenraum angeordnet sind und diesen aufspannen bzw. den Rundbalg in seiner Form abstützen.
Ein Vorteil beim Einsatz eines spiralförmigen Versteifungselements kann darin liegen,
dass dieses eine Federwirkung aufweist, wodurch der Rundbalg auch ohne weitere Hilfsmittel
(welche optional vorgesehen sein können) in einen maximal ausgefahrenen Zustand beaufschlagt
wird. D. h. so kann erreicht werden, dass sich im Betrieb keine Spalte zwischen dem
Rundbalg und dem Fahrzeug bilden oder wesentlich vergrößern, sondern der Zwischenraum
sicher abgedeckt bleibt.
[0030] Ferner betrifft die Erfindung eine Kupplung zum Verbinden von zwei Fahrzeugen, insbesondere
Schienenfahrzeugen, welche mit einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung ausgestattet
ist.
[0031] Weiter betrifft die Erfindung einen Fahrzeugverbund, insbesondere zwei gekuppelte
Schienenfahrzeuge, wobei der Fahrzeugverbund eine an der Kupplung des Fahrzeugverbunds
befestigte Schutzvorrichtung aufweist.
[0032] Hinsichtlich bevorzugter Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Kupplung und des
erfindungsgemäßen Fahrzeugverbunds gelten die Ausführungen zu der erfindungsgemäßen
Schutzvorrichtung entsprechend.
[0033] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der Beschreibung
und den Zeichnungen. Die in der Beschreibung genannten Vorteile von Merkmalen und
von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ
oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen
Ausführungsformen erzielt werden müssen. Die in den Ansprüchen und der Beschreibung
genannten Merkmale sind bezüglich ihrer Anzahl so zu verstehen, dass genau diese Anzahl
oder eine größere Anzahl als die genannte Anzahl vorhanden ist, ohne dass es einer
expliziten Verwendung des Begriffs "mindestens" bedarf. Wenn also beispielsweise von
einer Barriereeinrichtung die Rede ist, so ist dies so zu verstehen, dass genau ein
Barriereeinrichtung, zwei Barriereeinrichtungen oder mehrere Barriereeinrichtungen
vorhanden sind. Diese Merkmale können durch andere Merkmale ergänzt werden oder die
einzigen Merkmale sein, aus denen das jeweilige Erzeugnis besteht. Die in den Ansprüchen
enthaltenen Bezugszeichen stellen keine Beschränkung des Umfangs der durch die Ansprüche
geschützten Gegenstände dar. Sie dienen lediglich dem Zweck, die Ansprüche leichter
verständlich zu machen.
BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSBEISPIELE DER ERFINDUNG
[0034] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren näher
dargestellt. Es zeigt:
- Figur 1
- einen Ausschnitt von zwei miteinander gekuppelten Fahrzeugen in einer Seitenansicht.
- Figur 2
- einen Ausschnitt von zwei miteinander gekuppelten Fahrzeugen in einer Ansicht von
oben.
- Figur 3
- eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung.
- Figur 4
- die Schutzvorrichtung gemäß Figur 3 in einer Ansicht von oben.
- Figur 5
- die Schutzvorrichtung gemäß Figur 3 in einer Vorderansicht.
- Figur 6
- die Schutzvorrichtung gemäß Figur 3 in einer Seitenansicht.
- Figur 7
- eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung in einer Seitenansicht.
- Figur 8
- eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung in einer Seitenansicht.
- Figur 9
- eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung in einer Ansicht von
oben.
- Figur 10
- eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung in einer Seitenansicht.
- Figur 11
- die Schutzvorrichtung gemäß Figur 10 im aufgefächerten Zustand.
- Figur 12
- eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung in einer Seitenansicht.
[0035] In Figur 1 und 2 ist ein Fahrzeugverbund 1 mit zwei Fahrzeugen 2, 3 gezeigt, welche
durch eine lediglich schematisch dargestellte Kupplung 4 miteinander verbunden sind.
Zwischen den beiden Fahrzeugen 2, 3 ist ein Zwischenraum 5 gebildet. In Fahrzeuglängsrichtung
6 wird der Zwischenraum 5 durch die Fronten 7, 8 der beiden Fahrzeuge 2, 3 begrenzt.
[0036] Üblicherweise ist der Zwischenraum 5 zwischen den beiden Fahrzeugen 2, 3 quer zu
der Fahrzeuglängsrichtung 6 offen. D. h. Personen können ungehindert in den Bereich
des Zwischenraums 5 hineingelangen oder sogar durchqueren. Dies hat in der Vergangenheit
vermehrt zu Unfällen geführt.
[0037] Erfindungsgemäß ist der Fahrzeugverbund 1 daher mit einer Schutzvorrichtung 9 ausgestattet,
welche in dem Zwischenraum 5 zwischen den beiden Fahrzeugen 2, 3 angeordnet ist. Die
konkrete Ausführung der Schutzvorrichtung 9 ist in den Figuren 3 bis 6 näher dargestellt.
[0038] Die Schutzvorrichtung 9 weist zwei Barriereeinrichtungen 10 auf, welche an einem
Scherengestell 11 der Schutzvorrichtung 9 angeordnet sind. Außerdem weist die Schutzvorrichtung
eine Befestigungseinrichtung 12 auf, mittels der das Scherengestell 11 an der Kupplung
4 befestigt ist und über die sich somit die Schutzvorrichtung an der Kupplung 4 abstützt.
[0039] Die Barriereeinrichtungen 10 sind bei dem in den Figuren 1 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispiel
als im Wesentlichen plane Flächengebilde ausgebildet. Konkret kann es sich um ein
z. B. polymerbeschichtetes Textil oder eine Plane handeln. Wie in den Figuren 1 und
2 gezeigt, erstrecken sich die Barriereeinrichtungen 10 jeweils in Fahrzeuglängsrichtung
6 von dem einen Fahrzeug 2 zu dem anderen Fahrzeug 3, wobei lediglich ein kleiner
Spalt zwischen den Barriereeinrichtungen 10 und dem jeweiligen Fahrzeug 2, 3 verbleibt.
In vertikaler Richtung 13 erstrecken sich die Barriereeinrichtungen 10 etwa von der
Bodenhöhe der Fahrzeuge 2, 3 bis zu einer mittleren Höhe der Fahrzeuge 2, 3. D. h.
die Barriereeinrichtung 10 decken den Zwischenraum 5 zu beiden Seiten hin ab, so dass
Personen der Eintritt oder ein Durchqueren des Zwischenraums 5 zumindest erschwert
wird.
[0040] Um lediglich einige weitere Beispiele zu nennen, kann die Barriereeinrichtung 10
- anders als in den Figuren 1 bis 6 dargestellt - als in Fahrzeuglängsrichtung 6 ausziehbarer
Falten- oder Wellenbalg oder Schiebewand mit ineinander oder übereinander schiebbaren
Gliedern ausgebildet sein.
[0041] Das Scherengestell 11 der Schutzvorrichtung 9 weist zwei gekreuzt angeordnete Scherenarme
14 auf, welche um eine Drehachse 15 drehbar auf der Befestigungseinrichtung 12 gelagert
sind. An jedem Scherenarm 14 sind endseitig Endprofile 16 vorgesehen, an denen die
Barriereeinrichtungen 10 befestigt werden können. Z. B. kann es sich bei den Endprofilen
16 um Klemmprofile handeln, in denen die Barriereeinrichtungen 10 klemmend aufgenommen
sind.
[0042] Zwischen den beiden Scherenarmen 14 ist ein Federelement 17 z. B in Form einer Gasdruckfeder
angeordnet. Durch das Federelement 17 wird eine Federkraft auf die beiden Scherenarme
14 ausgeübt, die in Richtung der gekreuzten Stellung wirkt, in der die Barriereeinrichtungen
10 ihre ausgefahrene Stellung einnehmen. Die Federkraft ist dabei vorzugsweise so
groß, dass die Scherenarme 14 nicht ohne weiteres von Personen in eine Position mit
kleinerem Kreuzungswinkel 18 überführt werden können. D. h. Personen können die Barriereeinrichtungen
10 nicht ohne weiteres in eine komprimierte Stellung überführen, in der ein hinreichend
großer Spalt entsteht, durch den sie in den Zwischenraum 5 gelangen können.
[0043] An den Scherenarmen 14 sind zwei Dämpfungsmittel 18 angeordnet. D. h. zumindest auf
einer Seite kommen die Scherenarme 14 nicht direkt mit der jeweiligen Front 7, 8 in
Kontakt. Vielmehr liegen die Scherenarme 14 über die Dämpfungsmittel 18 an der Front
7, 8 an. So können z. B. Beschädigungen der Front 7, 8 im Betrieb verhindert werden.
Ferner können ruckartige Bewegungen, die zu einer ruckartigen Änderung der Stellung
der Scherenarme 14 führen würden, bis zu einem gewissen Maße abgefangen und/oder gedämpft
werden. Bei dem Dämpfungsmittel 18 kann es sich z. B. um ein kissenartiges Element
aus Polyurethan oder einem anderen kraftaufnehmenden Material handeln.
[0044] Die Befestigungseinrichtung 12 ist im Wesentlichen L-Förmig ausgebildet. Dabei verläuft
ein Schenkel 19 der Befestigungseinrichtung 12 im Wesentlichen parallel zur Kupplungsstange
20 der Kupplung 4. Der von dem Schenkel 19 senkrecht abragende Schenkel 21 der Befestigungseinrichtung
12 weist endseitig eine Art Schelle 22 auf, durch die die Befestigungseinrichtung
12 mit der Kupplungsstange der Kupplung 4 verbunden ist. Die Befestigungseinrichtung
12 ist dabei in einer solchen Position an der Kupplung 4 befestigt, dass die Drehachse
15, um die die Scherenarme 14 drehbar gelagert sind, in etwa mittig zwischen den beiden
Fahrzeugen 2, 3 liegt und mittig durch die Kupplungsebene 23 läuft, in der sich die
beiden Kupplungsstangen 20 treffen. Weitere Möglichkeiten der Befestigung der Schutzvorrichtung
9 auf/an der Kupplung 4 sind eine Steckverbindung, Schraubverbindung, eine Rast-/Schnappverbindung
o. ä.
[0045] Das Scherengestell ist an der Befestigungseinrichtung 12 insbesondere abnehmbar angeordnet.
So kann die Schutzvorrichtung 9 platzsparend verstaut und im Bedarfsfall unaufwändig
montiert werden. Dazu kann zunächst die Befestigungseinrichtung 12 an der Kupplung
4 befestigt werden. Nachfolgend wird das Scherengestell 11 mit den daran angeordneten
Barriereeinrichtung 10 an die Befestigungseinrichtung 12 montiert.
[0046] In Figur 7 ist eine weitere Ausführungsform einer Schutzvorrichtung 9 gezeigt, welche
im Zwischenraum 5 zwischen zwei gekuppelten Fahrzeugen 2, 3 angeordnet ist. Die Schutzvorrichtung
9 umfasst ein etwa mittig über der Kupplung 4 angeordnetes Stützprofil 24, welches
auf der Kupplung 4 abgestützt ist. Ausgehend von dem Stützprofil 24 erstreckt sich
die Barriereeinrichtung 10 in Richtung des Fahrzeugs 2. An dem Fahrzeug 2 ist die
Barriereeinrichtung 10 bei dem in Figur 7 gezeigten Ausführungsbeispiel mittels eines
Hakens 25, der in eine Öse 26 am Fahrzeug 2 eingehakt wird, gesichert. Gleichermaßen
kann sich eine weitere, in Figur 7 nicht gezeigte Barriereeinrichtung von dem Stützprofil
24 in Richtung des anderen Fahrzeugs 3 erstrecken, um den Zwischenraum 5 unpassierbar
zu machen. Bei der Barriereeinrichtung 10 kann es sich um ein (ggf. beschichtetes)
Gewebe, eine Plane o. ä. handeln. Die Barriereeinrichtung 10 ist z. B. abrollbar oder
ausfaltbar an dem Stützprofil 24 aufgenommen, wodurch sich die Schutzvorrichtung 9
- falls sie nicht benötigt wird - platzsparend verstaut werden kann und gleichzeitig
ohne großen Aufwand in Betrieb genommen werden kann.
[0047] Das in Figur 8 gezeigte Ausführungsbeispiel ist ähnlich zu dem in Figur 7 gezeigten
Ausführungsbeispiel und unterscheidet sich im Wesentlichen durch die Barriereeinrichtung
10. Diese ist bei dem in Figur 8 gezeigten Ausführungsbeispiel in Form einer Faltenwand
27 ausgebildet, so dass die Barriereeinrichtung 10 durch Auseinanderziehen der Faltenwand
27 aufgespannt werden kann und so den Zwischenraum 5 seitlich abdeckt. Endseitig sind
Rahmenprofile 28, 29 an der Faltenwand 27 vorgesehen. Diese dienen zum einen der Stabilisierung
und zum anderen der Befestigung an der Kupplung 4 und dem Fahrzeug 2.
[0048] Bei den in den Figuren 7 und 8 gezeigten Ausführungsbeispielen umfassen die Schutzvorrichtungen
9 jeweils zwei Barriereeinrichtungen 10, von denen jedoch jeweils nur eine gezeigt
ist. Die Barriereeinrichtungen 10 erstrecken sich dabei von etwa der Mitte bis zu
einem der beiden Fahrzeuge 2, 3, so dass der Zwischenraum 5 seitlich abgedeckt wird
- bis ggf. auf einen Spalt im Bereich der Fronten 7, 8 der Fahrzeuge 2, 3.
[0049] Alternativ dazu können sich die Barriereeinrichtungen 10 jedoch auch, wie in Figur
9 gezeigt, im mittleren Bereich überlappen. Konkret können dazu zwei Barriereeinrichtungen
10, z. B. realisiert als Faltenwände 27, in der Ansicht von oben seitlich versetzt
zu der Mittelängsachse 30 der Kupplung 4 angeordnet sein. Die Erstreckung der Barriereeinrichtungen
10 in Richtung der Mittellängsachse 30 ist dabei so bemessen, dass die Barriereeinrichtungen
10 im aufgespannten Zustand jeweils mehr als die Hälfte des Abstands zwischen den
beiden Fahrzeugen 2, 3 überdecken, wodurch das Risiko einer Spaltbildung in der Mitte
zwischen den beiden Fahrzeugen 2, 3 minimiert werden kann. Darüber hinaus wird anhand
von Figur 9 der Aufbau der Faltenwände 27 deutlich. Diese sind bei diesem Ausführungsbeispiel
aus Flächenelementen in Form von Stoffstreifen hergestellt, welche längsseitig miteinander
verbunden sind. Beispielsweise können die Flächenelemente vernäht sein und/oder mittels
Profilen miteinander verbunden sein.
[0050] Bei dem in den Figuren 10 und 11 gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Schutzvorrichtung
9 zwei als Fächer 31 ausgebildete Barriereeinrichtungen 10 auf. Konkret ist jeder
Fächer 31 auf einer Kupplungshälfte angeordnet und kann von einer nicht-aufgefächerten,
zusammengeklappten Stellung (Figur 10) in eine aufgefächerte Stellung (Figur 11),
in der die beiden Fächer 31 den Zwischenraum 5 seitlich abdecken, überführt werden.
Dazu weisen die beiden Fächer 31 mehrere Falten 32 auf, die radial um einen zentralen
Drehpunkt 33 orientiert angeordnet sind. Die Falten können z. B. (wie auch bereits
in Bezug auf die Faltenwand ausgeführt) aus einzelnen Flächenelementen gebildet sein,
die längsseitig miteinander verbunden sind. Durch eine Drehbewegung des einen Endes
des Fächers 31 um den zentralen Drehpunkt 33 kann der Fächer 31 in seine aufgefächerte
Stellung überführt werden. In der aufgefächerten Stellung deckt jeder Fächer 31 in
etwa einen Viertelkreis ab, d. h. insgesamt decken sie in etwas halbkreisförmig den
Zwischenraum 5 ab. Der zentrale Drehpunkt 33 ist dabei im Bereich der Befestigungseinrichtung
12 angeordnet, wodurch effektiv ein großer Bereich seitlich abgedeckt werden kann,
ohne dass größere Lücken oder Spalte verbleiben.
[0051] In Figur 12 ist eine Ausführungsform gezeigt, bei der die Barriereeinrichtung 10
als Rundbalg 34 ausgebildet ist. Der Rundbalg ist z. B. aus einem elastomerbeschichteten
Gewebe ausgebildet, welches zur Stabilisierung und/oder Versteifung mehrere Rahmen
35 aufweist. Bei den Rahmen kann es sich um einfache Metalldrähte o. ä. handeln, welche
an oder in dem Gewebe befestigt sind. Z. B. können die Rahmen 35 in in dem Gewebe
vorgesehene Kanäle eingezogen sein. Anders als in Figur 12 dargestellt kann die Barriereeinrichtung
auch als Spiralbalg ausgebildet sein, d. h. es sind nicht mehrere Rahmen 35 beabstandet
zueinander vorgesehen, sondern das Gewebe wird im Wesentlichen durch ein durchgehendes,
spiralförmiges Versteifungselement aufgespannt. Im Idealfall wird durch das spiralförmige
Versteifungselement eine Federkraft ausgeübt, die bewirkt, dass der Spiralbalg auch
im Betrieb mit seinen endseitigen Stirnflächen an den Fronten der Fahrzeuge anliegt
oder ein etwaiger Spalt zumindest minimal bleibt.
[0052] Wie in Figur 12 gezeigt, deckt der Rundbalg 34 nicht nur den Zwischenraum 5 seitlich
ab, um zu verhindern, dass Personen den Zwischenraum 5 passieren können. Vielmehr
umschließt der Rundbalg 34 auch die Kupplung. So wird die Kupplung vor äußeren Einflüssen,
z. B. Spritzwasser, Steinen o. ä. geschützt. Zur Befestigung sind zwei Befestigungseinrichtungen
12 vorgesehen, über die sich der Rundbalg 34 an der Kupplung 4 abstützt.
Bezugszeichenliste:
[0053]
- 1 Fahrzeugverbund
- 2 Fahrzeug
- 3 Fahrzeug
- 4 Kupplung
- 5 Zwischenraum
- 6 Fahrzeuglängsrichtung
- 7 Front
- 8 Front
- 9 Schutzvorrichtung
- 10 Barriereeinrichtung
- 11 Scherengestell
- 12 Befestigungseinrichtung
- 13 Vertikale Richtung
- 14 Scherenarm
- 15 Drehachse
- 16 Endprofil
- 17 Federelement
- 18 Dämpfungsmittel
- 19 Schenkel
- 20 Kupplungsstange
- 21 Schenkel
- 22 Schelle
- 23 Kupplungsebene
- 24 Stützprofil
- 25 Haken
- 26 Öse
- 27 Faltenwand
- 28 Rahmenprofil
- 29 Rahmenprofil
- 30 Mittellängsachse
- 31 Fächer
- 32 Falte
- 33 Drehpunkt
- 34 Rundbalg
- 35 Rahmen
1. Schutzvorrichtung (9) zur Anordnung in einen Zwischenraum (5) zwischen zwei gekuppelten
Fahrzeugen (2, 3), insbesondere Schienenfahrzeugen, wobei
- in dem Zwischenraum (5) zwischen den beiden Fahrzeugen (2, 3) eine die beiden Fahrzeuge
(2, 3) verbindende Kupplung (4) angeordnet ist, und
- die Schutzvorrichtung (9) eine Barriereeinrichtung (10) und eine Befestigungseinrichtung
(12) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzvorrichtung (9) mittels der Befestigungseinrichtung (12) an der Kupplung
(4) befestigbar ist.
2. Schutzvorrichtung (9) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schutzvorrichtung (9) den Zwischenraum (5) zwischen den Fahrzeugen (2, 3) zumindest
teilweise seitlich abdeckt.
3. Schutzvorrichtung (9) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Barriereeinrichtung (10) nach Art eines Fächers (31) ausgebildet ist.
4. Schutzvorrichtung (9) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Fächer (31) mehrere Falten (32) aufweist, wobei
- die Falten (32) aus einzelnen, miteinander verbundenen Flächenelementen gebildet
sind und
- die Falten (32) um einen zentralen Drehpunkt (33) orientiert angeordnet sind.
5. Schutzvorrichtung (9) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Befestigungseinrichtung (12) im Bereich des zentralen Drehpunktes (33) angeordnet
ist.
6. Schutzvorrichtung (9) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Halten der Barriereeinrichtung (10) ein Scherengestell (11) vorgesehen ist.
7. Schutzvorrichtung (9) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Scherengestell (11) zwei sich kreuzende Scherenarme (14) aufweist und die Scherenarme
(14) um einen Kreuzungspunkt drehbar gelagert sind, wobei die Befestigungseinrichtung
(12) insbesondere im Bereich des Kreuzungspunkts angeordnet ist.
8. Schutzvorrichtung (9) nach Anspruch 7 ,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen den Scherenarmen (14) mindestens ein Federelement (17) angeordnet ist, durch
das eine in Richtung ihrer gekreuzten Stellung wirkende Federkraft auf die Scherenarme
(14) ausgeübt wird.
9. Schutzvorrichtung (9) nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Scherengestell (11) mindestens ein und insbesondere an jedem Scherenarm (14) ein
Dämpfungsmittel (18) für eine gedämpfte Anlage an dem Fahrzeug (2, 3) aufweist.
10. Schutzvorrichtung (9) nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Barriereeinrichtung (10) ein mittels des Scherengestells (11) aufspannbares Absperrelement
aufweist.
11. Schutzvorrichtung (9) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Barriereeinrichtung (10) eine Faltenwand (27) aufweist, wobei Falten der Faltenwand
(27) aus einzelnen Flächenelementen gebildet sind, die längsseitig miteinander verbunden
sind.
12. Schutzvorrichtung (9) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Barriereeinrichtung (10) eine Schiebewand mit mehreren Gliedern aufweist, die
ineinander oder übereinander verschiebbar sind.
13. Schutzvorrichtung (9) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Barriereeinrichtung (10) einen Rundbalg (34) aufweist, der die Kupplung (4) zumindest
abschnittsweise umschließt.
14. Kupplung (4) zum Verbinden von zwei Fahrzeugen (2, 3), insbesondere Schienenfahrzeugen,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kupplung (4) eine Schutzvorrichtung (9) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 aufweist.
15. Fahrzeugverbund (1), insbesondere zwei gekuppelte Schienenfahrzeuge,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Fahrzeugverbund (1) eine an einer Kupplung (4) des Fahrzeugverbunds (1) befestigte
Schutzvorrichtung (9) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 aufweist.