[0001] Die Erfindung betrifft ein Traufblech zum Ableiten von Wasser im Bereich einer Traufe,
insbesondere in eine Dachrinne, und einen Traufbereich mit diesem Traufblech.
[0002] Bei Dächern ist an der Dachtraufe (kurz Traufe) zum Ableiten von anfallendem Wasser
(z.B. Niederschlagswasser) ein Traufblech (auch Einhangblech, Einlaufblech, Rinneneinhang
bzw. Nackenblech genannt) vorgesehen. Mit diesem wird verhindert, dass vom Dach ablaufendes
Wasser in das Mauerwerk oder den Unterbau des Dachs einsickert, wodurch hässliche
Flecken entstehen oder die Bausubstanz beschädigt werden könnte.
[0003] Der Begriff Traufe bezeichnet die waagrechte Begrenzungslinie einer geneigten Dachfläche
nach unten - die obere Begrenzungslinie ist der Dachfirst (kurz First). Die Länge
der Traufe entspricht üblicherweise der Dachflächenbreite.
[0004] Eine gattungsbildende Vorrichtung in Form eines Traufblechs zur Ableitung von Wasser
bei Unterdachkonstruktionen mit Dachsparren ist beispielsweise als Rinnen-Einlaufblech
aus der
DE 20 2015 001 832 U1 bekannt, welches im Wesentlichen einen L-förmigen Querschnitt mit einem längeren
und einem kürzeren Schenkel aufweist. Der längere Schenkel ist zwischen der Dacheindeckung
und einer Dachunterbau eingebracht, der kürzere Schenkel liegt ragt einige Zentimeter
über die Traufe hinaus und weist lotwärts nach unten in eine dort angebrachte Dachrinne,
derart dass Niederschlagswasser von der Dacheindeckung über den kürzeren Schenkel
in die Dachrinne abfließen kann.
[0005] Überdies ist auch ein wie in Fig. 1 gezeigtes Traufblech bekannt, welches traufseitig,
in Verlängerung zu einem zwischen der Dachhülle und dem Dachunterbau eingebrachten
Schenkel (z.B. dem vorstehend erwähnten längeren Schenkel), eine doppelwandige Nase
aufweist, welche zur traufseitigen Fixierung des Traufblechs an der Dachhülle in einen
dort gebildeten und sich entlang der Traufe erstreckenden Traufumschlag eingebracht
ist. Das Traufblech ist einstückig aus einem parallel zur Dachhülle ausgerichteten
Metallblech geformt, wobei zur Bildung der doppelwandigen Nase ein Streifen davon
derart umgeschlagen ist, dass eine traufseitiger Falz entsteht, und ein Randbereich
des umgeschlagenen Streifens ist lotwärts Richtung Boden umgeschlagen, derart dass
eine firstseitige Falz entsteht. Der umgeschlagene Randbereich hat dieselbe Funktion
wie der vorstehend erwähnte kurze Schenkel. Ein derartiges Traufblech wird insbesondere
bei einer Metalldacheindeckung eingesetzt. Bei einer solchen werden entlang der Dachschräge
lange Metallbahnen verlegt, die traufseitig über die Nase des Traufbleches hinausragen.
Die überragenden Abschnitte werden in einen sogenannten Traufumschlag umgeschlagen,
derart dass die Nase in dem umgeschlagenen Bereich gehalten wird. Die einzelnen Metallbahnen
werden dabei untereinander über sogenannte stehende, bis zum Traufumschlag reichende
Falze miteinander verbunden.
[0006] Bei dieser Ausführung liegt allerdings das Problem zugrunde, dass in den Traufumschlag
gelangtes Wasser durch eine Kapillarwirkung in den Spalt zwischen Dachhülle und Traufblech
gezogen werden kann. Da es von dort aufgrund der Kapillarwirkung nur schwer wieder
abfließen kann, kann es dort, insbesondere bei einer metallischen Ausgestaltung der
Dachhülle und des Traufblechs, zu Korrosionsproblemen kommen. Überdies kann bei hinreichend
starker Kapillarwirkung das Wasser innerhalb des Spaltes derart weit entgegen der
Dachneigung aufsteigen, dass es am firstseitigen Ende des Traufblechs in den Dachunterbau
eindringen kann. Vor allem wenn das Dach sehr flach ausgeführt ist und das Regenwasser
deshalb nicht schnell genug abfließen kann, ist dieser Effekt sehr groß. Da der stehende
Falz zwischen den Metallbahnen nicht mit umgeschlagen werden kann, kann insbesondere
dort Wasser in den Traufumschlag gelangen.
[0007] Der Erfindung liegt somit das Problem zugrunde, einen Traufbereich zu schaffen, welcher
ein Einziehen von Wasser durch Kapillarwirkung unter eine Dachhülle unterbindet.
[0008] Zur erfindungsgemäßen Lösung dieses Problems ist ein Traufblech gemäß Anspruch 1
und ein Traufbereich gemäß Anspruch 20 vorgesehen.
[0009] Ein erfindungsgemäßes Traufblech umfasst einen ersten Anbringungsstreifen und einen
zweiten Anbringungsstreifen, welche sich in einer Längsrichtung erstrecken. Der erste
Anbringungstreifen ist dazu eingerichtet, unterhalb und im Wesentlichen parallel zu
einer Dachhülle angebracht zu werden und der zweite Anbringungstreifen ist dazu eingerichtet
zwischen der Dachhülle und einem Dachunterbau angebracht zu werden. Zwischen dem ersten
Anbringungsstreifen und dem zweiten Anbringungstreifen ist eine sich in der Längsrichtung
erstreckende Rinne (bzw. Sicke) vorgesehen, welche in ihrer Wand mindestens ein Ablaufloch
(bzw. Öffnung) aufweist.
[0010] Ein erfindungsgemäßer Traufbereich umfasst ein Abdeckblech, ein erfindungsgemäßes
Traufblech und einen Dachunterbau. Das Abdeckblech bildet einen Teil einer Dachhülle,
die sich von einer Traufe zu einem First erstreckt. Das Traufblech ist mit seiner
Längsrichtung parallel zu der Traufe ausgerichtet und mit seinem ersten Anbringungstreifen
unterhalb dem Abdeckblech an einem traufseitigen Bereich des Abdeckblechs angebracht.
[0011] Ist das erfindungsgemäße Traufblech wie vorstehend beschrieben an einer Dachhülle
angebracht, dann wird durch die Rinne ein Spalt zwischen der Dachhülle und dem Traufblech
derart vergrößert, dass eine Kapillarwirkung dazwischen abgeschwächt bzw. unterbrochen
wird. Wasser, welches aufgrund einer Kapillarwirkung zwischen der Dachhülle (bzw.
Abdeckblech) und dem ersten Anbringungstreifen in Richtung First aufsteigt, wird dadurch
im Bereich der Rinne an einem weiteren Aufsteigen gehindert und sammelt sich in der
Rinne, wo es durch das mindestens eine Ablaufloch gezielt abfließen kann, zum Beispiel
in eine darunter angeordnete Dachrinne. Dadurch wird eine Unterwanderung der Dachhülle
mit Wasser und ein Eindringen von Wasser in einen Dachunterbau verhindert. Überdies
wird durch das an der Dachhülle angebrachte Traufblech eine Stabilität der Dachhülle
verbessert.
[0012] Weiterbildungen der Erfindung und beispielhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
definiert.
[0013] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist der zweite Anbringungstreifen zwischen
der Dachhülle und einem Dachunterbau angebracht, vorzugsweise dazwischen eingeklemmt.
Dadurch wird eine Stabilität der Dachhülle weiter erhöht. Durch das Einklemmen lässt
sich ferner eine gewisse Verschiebbarkeit des Traufblechs sicherstellen, wodurch temperaturbedingte
Größenänderungen des Traufblechs und/oder des Abdeckblechs ausgeglichen werden können.
Insbesondere bei Dachhüllen und/oder Traufblechen aus Metall kann dies von Vorteil
sein, denn ohne diese könnte es unter ungünstigen Umständen zu einer Aufwölbung oder
einem Verzug der Dachhülle kommen.
[0014] Gemäß beispielhaften Ausgestaltungen der der Erfindung ist der erste Anbringungstreifen
in einen Traufumschlag eingebracht. Mit Traufumschlag gemeint ist eine firstseitig
ausgerichtete, sich in der Längsrichtung (bzw. entlang der Traufe) erstreckende, nutartige
Vertiefung an einem traufseitigen Randbereich des Abdeckblechs. Beispielsweise kann
der Traufumschlag dadurch gebildet sein, dass ein traufseitiger Randbereich des Abdeckblechs
derart umgeklappt ist, dass das Abdeckblech den ersten Anbringungstreifen an drei
Seiten (z.B. Oberseite, Traufseite und Unterseite) umfasst, z.B. einklemmt. Durch
die dreiseitige Umfassung wird ein traufseitiges Herausgleiten des Traufblechs verhindert
oder zumindest begrenzt. Überdies wird eine gewisse Verschiebbarkeit des Traufblechs
entlang der Traufe erzielt, vorausgesetzt, dass das eine Klemmkraft an dem ersten
Anbringungsstreifen und an dem zweiten Anbringungsstreifen gering genug gehalten ist.
Ferner kann eine solche Anbringung vorteilhaft sein, um beispielsweise wie vorstehend
erwähnt temperaturbedingte Größenänderungen auszugleichen. Diesbezüglich kann es auch
vorteilhaft sein, wenn das Material des Abdeckblechs und das Material des Traufblechs
den gleichen bzw. einen ähnlichen Ausdehnungskoeffizienten besitzen.
[0015] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist der erste Anbringungstreifen dazu eingerichtet,
bei der Bildung des Traufumschlags als Abbiegekante verwendet zu werden. Dadurch ist
eine einfache Montage möglich. Ein derartig eingerichtetes Traufblech zeichnet sich
dadurch aus, dass es eine höhere Biegesteifigkeit als das Abdeckblech besitzt. Allerdings
kann der Traufumschlag auch schon vor dem Einbringen des ersten Anbringungstreifens
gebildet werden.
[0016] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung liegen der erste Anbringungsstreifen und
der zweite Anbringungsstreifen in derselben Ebene. Dadurch wird eine Anbringung des
Traufblechs unterhalb der Dachhülle vereinfacht.
[0017] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist das mindestens eine Ablaufloch bezogen
auf einen Scheitelpunkt der Rinne in Richtung des ersten Anbringungsstreifens (also
traufseitig) versetzt. Dadurch wird insbesondere bei einem geneigten Dach ein Ablaufen
des Wassers aus der Rinne optimiert. Bezüglich der Größe der mindestens einen Öffnung
der Rinne ist zu berücksichtigen, dass diese groß genug sind, damit einzelne Tropfen
sich dort nicht aufgrund ihrer Oberflächenspannung festsetzen können und die mindestens
ein Ablaufloch verstopfen.
[0018] Gemäß beispielhaften Ausgestaltungen der Erfindung kann die Rinne halbkreisförmig,
kastenförmig, U-förmig, V-förmig oder dergleichen ausgebildet sein und ist einstückig
aus einem Metallblech geformt. Dabei werden mindestens drei Biegeoperationen ausgeführt.
Bei einer ersten Biegeoperation wird ein sich in der Längsrichtung erstreckender erster
Falz zwischen dem ersten Anbringungsstreifen und einer daran angrenzenden ersten Wand
der Rinne gebildet und bei einer zweiten Biegeoperation wird ein sich in der Längsrichtung
erstreckender zweiter Falz zwischen dem zweiten Anbringungstreifen und einer daran
angrenzenden zweiten Wand der Rinne gebildet. Eine dritte Biegeoperation ist darauf
gerichtet einen Bereich zwischen dem ersten Falz und dem zweiten Falz zu biegen, zum
Beispiel um einen halbkreis- bzw. U-förmigen Rinnenboden auszubilden oder um einen
sich in der Längsrichtung erstreckenden dritten Falz zu bilden. Durch den dritten
Falz kann beispielsweise eine V-förmige Rinne ausgebildet werden. Zum Ausbilden einer
kastenförmigen Rinne ist der dritte Falz zwischen der ersten Wand und einer zwischen
der ersten Wand und zweiten Wand liegenden dritten Wand der Rinne ausgebildet, und
überdies ist ein sich in der Längsrichtung erstreckenden vierten Falz zwischen der
dritten Wand und der zweiten Wand ausgebildet.
[0019] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung umfasst der Traufbereich ferner einen Traufwinkel,
wobei der zweite Anbringungsstreifen zwischen dem Abdeckblech und einem ersten Schenkel
des Traufwinkels angebracht ist, beispielsweise dazwischen eingeklemmt, und ein zweiter
Schenkel des Traufwinkels von dem Abdeckblech weg zeigt. Dadurch lässt sich verhindern,
dass insbesondere bei starken Winden, das durch das mindestens eine Ablaufloch fließende
Wasser, in Kontakt mit einem Dachunterbau oder einer Wand kommt.
[0020] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den beigefügten Zeichnungen dargestellten
Ausführungsformen näher erläutert. Gleiche oder ähnliche Elemente dieser Figuren sind
mit denselben Bezugszeichen versehen. Bezugszeichen mit einer Apostrophe weisen auf
den Stand der Technik. Die Erfindung ist nicht auf die speziellen dargestellten Ausführungsformen
beschränkt, vielmehr wird der Umfang der Erfindung durch den Gegenstand der Patentansprüche
bestimmt.
- Fig. 1
- zeigt schematisch eine Querschnittsansicht eines aus dem Stand der Technik bekannten
Traufbereichs und ein damit verbundenes Problem.
- Fig. 2
- zeigt schematisch eine Perspektivansicht einer beispielhaften Ausgestaltung eines
erfindungsgemäßen Traufbereichs.
- Fig. 3A bis 3C
- zeigen schematisch Querschnittsansichten von erfindungsgemäßen Traufblechen.
- Fig. 4
- zeigt schematisch eine Perspektivansicht einer vorteilhaften Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen
Traufblechs.
[0021] Fig. 1 zeigt einen im Stand der Technik bekannten Traufbereich 1'. Das dabei verwendete
Traufblech 2' ist einstückig aus einem Metallblech geformt. Ein erster Schenkel 22'
des Traufblechs 2' ist zwischen einer Dachhülle 3' und einem Dachunterbau 4' eingebracht.
In Verlängerung zu dem ersten Schenkel 22' weist das Traufblech 2' eine doppelwandige
Nase 21' auf, welche zur traufseitigen Fixierung des Traufblechs 2' an der Dachhülle
3' in einen dort gebildeten und sich entlang der Traufe erstreckenden Traufumschlag
31' eingebracht ist. Ein zweiter Schenkel 23' des Traufblechs 2' zeigt lotwärts nach
unten in eine dort angebrachte Dachrinne 5'. Bei einem derartig ausgestalteten Traufbereich
1' kann in den Traufumschlag 32' gelangtes Wasser durch eine Kapillarwirkung in den
Spalt 6' zwischen Dachhülle 3' und Traufblech 2' gesogen werden. Da es von dort aufgrund
der Kapillarwirkung nur schwer wieder abfließen kann, kann es dort, insbesondere bei
einer metallischen Ausgestaltung der Dachhülle 3' und des Traufblechs 2', zu Korrosionsproblemen
kommen. Überdies kann bei hinreichend starker Kapillarwirkung das Wasser innerhalb
dem Spalt 6' derart weit entgegen der Dachneigung aufsteigen, dass es am firstseitigen
Ende des Traufblechs 2' in den Dachunterbau 4' eindringen kann.
[0022] Fig. 2 zeigt schematisch eine Querschnittsansicht eines beispielhaften erfindungsgemäßen
Traufbereichs 1. Ein solcher umfasst ein Abdeckblech 31, welches einen Teil einer
Dachhülle 3 bildet, die sich von einer Traufe zu einem First eines Daches erstreckt,
einen Dachunterbau 4 und ein erfindungsgemäßes Traufblech 2. Das Abdeckblech 31 kann
zum Beispiel eine Metallbahn einer gängigen Metalldacheindeckung sein, und mit einem
anderen Abdeckblech verbunden sein, z.B. mittels stehend ausgeführter Falze (nicht
gezeigt). Das erfindungsgemäße Traufblech 2 weist einen ersten Anbringungsstreifen
21 und einen zweiten Anbringungstreifen 22 und dazwischenliegend eine Rinne 24 auf.
Der erste Anbringungstreifen 21, der zweite Anbringungstreifen 22 und die Rinne 24
erstrecken sich in einer Längsrichtung entlang der Traufe (hier senkrecht zur Zeichenebene).
Die Rinne 24 weist in ihrer Wand 241 mindestens ein Ablaufloch 242 auf. Vorzugsweise
liegen der erste Anbringungstreifen 21 und der zweite Anbringungstreifen 22 in einer
Ebene. Das Traufblech 2 ist unterhalb dem Abdeckblech 31 mit dem ersten Anbringungstreifen
21 an einem traufseitigen Bereich des Abdeckblechs 31 angebracht. Dadurch verbessert
sich eine Stabilität des Abdeckblechs 31 bzw. der Dachhülle 3. Zum Beispiel kann an
einem traufseitigen Bereich des Abdeckblechs 31 ein Traufumschlag 32 gebildet sein,
in welchen ein der erste Anbringungstreifen 21 eingebracht ist. Ein Traufumschlag
32 ist eine nutartige Vertiefung, welche sich entlang der Traufe erstreckt und firstseitig
ausgerichtet ist. Der Traufumschlag 31 umfasst den erste Anbringungstreifen 21 an
einer Oberseite, einer Traufseite und einer Unterseite. Dadurch ist das Traufblech
21 durch Formschluss mit dem Abdeckblech 32 verbunden. Der Traufumschlag 32 kann auch
derart gestalten sein, dass er eine Klemmkraft auf den ersten Anbringungstreifen 21
ausübt. Der Traufumschlag kann im Voraus gebildet werden, oder der erste Anbringungstreifen
kann als Abbiegekante verwendet wird, um die herum ein Randbereich des Abdeckblechs
31 umgeklappt wird. Das Einbringen des ersten Anbringungsabschnitts 21 in einen am
Abdeckblech 31 gebildeten Traufumschlag 31 ist ein bevorzugtes Befestigungsmittel.
Allerdings kann der erste Anbringungstreifen 21 auch durch ein anderes gängiges Befestigungsmittel
an dem Abdeckblech 31 angebracht sein, z.B. daran geschweißt, geschraubt oder genietet
sein.
[0023] Der zweite Anbringungstreifen 22 ist zwischen der Dachhülle 3 bzw. dem Abdeckblech
31 und einem Dachunterbau angeordnet. Zum Beispiel kann der zweite Anbringungstreifen
22 auf einem Dachunterbau 4 aufliegen und/oder zwischen Dachhülle 3 bzw. Abdeckblech
31 und Dachunterbau 4 eingeklemmt sein. Alternativ kann der zweite Anbringungstreifen
22 auch mit einem gängigen Befestigungsmittel an der Dachhülle 3 bzw. Abdeckblech
31 und/oder dem Dachunterbau 4 angebracht sein, z.B. daran geschweißt, geschraubt,
genagelt oder genietet sein.
[0024] Mit Dachunterbau 4 gemeint sind alle gängigen und geeigneten Dachunterkonstruktionen
bzw. Tragstrukturen, insbesondere solche für eine Metalldacheindeckung. Solche sind
dem Fachmann bekannt und in Fig. 2 deshalb auch nur schematisch angedeutet. Zum Beispiel
kann ein solcher Dachunterbau 4 einen Sparren aufweisen. Dieser kann an eine Dachneigung
angepasst sein. Auf dem Sparren kann eine Dachschalung liegen, z.B. in Form einer
durgehenden Bretterlage. Auf der Dachschalung kann eine Deckbahn vorgesehen sein,
z.B. Dachpappe oder eine Kunstoffbahn. Auf der Deckbahn kann ferner eine Konterlattung
angeordnet sein. Auf dieser kann eine quer verlaufende Dachlattung liegen, sodass
die Konterlattung und die Querlattung quasi ein Gitter bilden. An der Traufe der Konterlattung
kann eine Traufbohle bzw. Traufbrett vorgesehen sein, die die unterste Dachlatte bildet.
Ein auf dem Dachunterbau 4 aufliegender zweiter Anbringungstreifen 21 kann beispielsweise
auf der Traufbohle bzw. dem Traufbrett aufliegen.
[0025] Wie einleitend beschrieben, kann unter die Dachhülle 3 gelangtes Wasser durch eine
Kapillarwirkung in den Spalt 6 zwischen dem Abdeckblech 31 und dem ersten Anbringungstreifen
21 gesogen werden und in Richtung First aufsteigen. Durch die Rinne 24 im Traufblech
2 wird der Spalt 6 zwischen dem Abdeckblech 3 und dem Traufblech 2 vergrößert, so
dass eine Kapillarwirkung dazwischen abgeschwächt bzw. unterbrochen wird. Dadurch
wird in den Spalt 6 eingedrungenes Wasser an einem weiteren Aufsteigen gehindert und
sammelt sich in der Rinne 24, wo es durch das mindestens ein Ablaufloch 241 abfließen
kann, zum Beispiel in eine darunter angeordnete Dachrinne 5. Dadurch wird eine Unterwanderung
der Dachhülle 3 mit Wasser im Bereich des zweiten Anbringungstreifens 22 und ein Eindringen
von Wasser in einen Dachunterbau 4 verhindert. Die Rinne 24 wirkt somit als Kapillarsperre.
[0026] Das mindestens eine Ablaufloch 242 kann bezogen auf einen Scheitelpunkt der Rinne
24 traufseitig versetzt sein, zum Beispiel derart, dass unter Berücksichtigung der
Dachschräge, sich das mindestens eine Ablaufloch 242 an einem tiefsten Punkt der Rinne
24 befindet, wenn das Traufblech 2 an der Dachhülle 3 angebracht ist. Dadurch wird
ein Ablaufen von sich in der Rinne 24 sammelnden Wassers aus der Rinne 24 optimiert.
Die Länge und Breite des mindestens einen Ablauflochs ist derart gewählt, dass einerseits
die Steifigkeit des Traufblechs 2 und insbesondere der Rinne 24 nicht gefährdet ist
und andererseits die einzelnen Wassertropfen nicht aufgrund ihrer Oberflächenspannung
in dem mindestens einen Ablaufloch 242 haften bleiben und dieses verstopfen. Das mindestens
eine Ablaufloch kann zum Beispiel eine kreisförmige Öffnung oder eine längliche Öffnung
sein und kann zum Beispiel durch ein Stanzen oder Bohren der Wand 241 der Rinne 24
gefertigt werden.
[0027] Unterhalb dem mindestens einen Ablaufloch 242 in der Wand 241 der Rinne 24 kann der
Traufbereich 1 ferner eine Dachrinne 5 vorsehen, die derart unterhalb dem mindestens
einen Ablauflochs 242 des Traufblechs 2 angeordnet ist, dass über das Abdeckblech
3 ablaufendes Wasser in die Dachrinne 5 läuft. Die Dachrinne 5 kann in bekannter Weise
an dem Dachunterbau 4 angebracht sein.
[0028] Der Traufbereich 1 kann ferner einen Traufwinkel 7 aufweisen. Damit gemeint ist ein
Rinneneinlaufblech, welches zwischen zwei Schenkeln 71, 72 einen Winkel bildet. Der
erste Schenkel 71 ist firstseitig zwischen Traufblech 2 und dem Dachunterbau 3 eingebracht,
beispielsweise dazwischen eingeklemmt oder mit einem anderen vorstehend genannten
Befestigungsmittel daran befestigt. Der zweite Schenkel 72 zeigt vom Abdeckblech 31
weg, z.B. im Wesentlichen lotwärts nach unten, in eine dort vorgesehene Dachrinne
5. Der Winkel zwischen dem ersten Schenkel 71 und dem zweiten Winkel ist vorzugsweise
zwischen 70° und 130°. Mit dem zusätzlichen Traufwinkel 7 lässt sich verhindern, dass
insbesondere bei starken Winden, durch das mindestens eine Ablaufloch 242 fließendes
Wasser, in Kontakt mit einem Dachunterbau 4 oder einer Gebäudewand kommt. Der Traufwinkel
7 kann getrennt von dem Traufbleich 2 vorgesehen sein, oder einstückig mit dem Traufblech
2 gebildet sein.
[0029] Fig. 3A - 3C zeigen schematische Querschnittsansichten beispielhafter Ausgestaltungen
eines erfindungsgemäßen Traufblechs 2. Das vorstehend bezüglich des Traufblechs 2
Gesagte trifft auch hier zu. Die Längsrichtung des Traufblechs 2 ist senkrecht zur
Zeichenebene. Die Rinne 24 kann beispielsweise halbkreisförmig bzw. U-förmig (Fig.
3A), V-förmig (Fig. 3B), kastenförmig (Fig. 3C) oder dergleichen ausgebildet sein.
Das Traufblech 2 weist zwischen dem ersten Anbringungsstreifen 21 und einer daran
angrenzenden ersten Wand 247 der Rinne 24 einen sich in der Längsrichtung erstreckenden
ersten Falz 243 auf, und zwischen dem zweiten Anbringungsstreifen 22 und einer daran
angrenzenden zweiten Wand 248 der Rinne 24 einen sich in der Längsrichtung erstreckenden
zweiten Falz 244. Ein Bereich zwischen dem ersten Falz 243 und dem zweiten Falz 244
ist gebogen, beispielsweise halbkreis- bzw. U-förmig wie in Fig. 3A gezeigt, oder
zu einem dritten Falz 245 gebogen, wie in Fig. 3B und Fig. 3C gezeigt. Der dritte
Falz 245 ist zwischen der ersten Wand 247 und einer zwischen der ersten Wand 247 und
zweiten Wand 248 liegenden dritten Wand 249 der Rinne 24 ausgebildet. In Fig. 3C weist
die Rinne 24 ferner einen vierten Falz 246 zwischen der dritten Wand 249 und der zweiten
Wand 248 auf. Wie in Fig. 3B und Fig. 3C gezeigt können die erste Wand 247, die zweite
Wand 248 und die dritte Wand 249 im Wesentlichen streifenförmig ausgebildet sein und
sich in der Längsrichtung erstrecken. Vorzugsweise ist das Traufblech 2 einstückig
ausgebildet, zum Beispiel aus einem Metallblech oder aus Kunststoff geformt. Eine
Herstellung des Traufblechs 2 umfasst mindestens drei Biegeoperationen, nämlich eine
zur Bildung des ersten Falz 243, eine zur Bildung des zweiten Falz 244, und eine dritte
Biegeoperation ist darauf gerichtet einen Bereich zwischen dem ersten Falz 243 und
dem zweiten Falz 244 zu biegen.
[0030] Fig. 4 zeigt eine Perspektivansicht einer weiteren beispielshaften Ausgestaltung
des Traufblechs 2. Das vorstehend bezüglich dem Traufblech 2 Gesagte trifft auch hier
zu. Überdies ist ein zwischen dem ersten Anbringungsstreifen 21 und der ersten Wand
247 gebildeter erster Falzwinkel α kleiner als ein zwischen dem zweiten Anbringungstreifen
22 und der zweiten Wand 248 gebildeter zweiter Falzwinkel β, und ein zwischen der
ersten Wand 247 und der dritten Wand 249 gebildeter dritter Falzwinkel γ ist kleiner
als ein zwischen der dritten Wand 249 und der zweiten Wand 248 gebildeter vierter
Falzwinkel θ. Mit Falzwinkel ist immer ein Winkel kleiner als 180° gemeint. Der erste
Falzwinkel α beträgt beispielsweise 90° ± 5°, der zweite Falzwinkel β beträgt beispielsweise
135° ± 5°, der dritte Falzwinkel γ beträgt beispielsweise 90° ± 5° und der vierte
Falzwinkel θ beträgt beispielsweise 135° ± 5°. Das mindestens eine Ablaufloch 242
ist kreisförmig ausgebildet und auf der dritten Falz 245 angeordnet. Die dritte Wand
249 ist im Wesentlichen parallel zu dem ersten Anbringungsstreifen 21 und dem zweiten
Anbringungsstreifen 22. Eine Breite b1 des ersten Anbringungsstreifens 21 ist 1 cm
oder größer, beispielsweise zwischen 1 cm und 4 cm. Eine Breite b2 des zweiten Anbringungsstreifens
22 ist 15 cm oder größer, beispielsweise zwischen 15 cm und 20 cm. Eine Breite b3
der ersten Wand 247 ist 1 cm oder größer, beispielsweise zwischen 1 cm und 3 cm. Eine
Breite b4 der zweiten Wand 248 ist 1 cm oder größer, beispielsweise zwischen 1 cm
und 3 cm. Die vorstehenden Winkel- und Breitenangaben haben sich als vorteilhaft erwiesen,
sollen aber nicht einschränkend ausgelegt werden.
[0031] Der Ausdruck "Blech" soll nicht materialeinschränkend verstanden werden, vielmehr
kann das Traufblech 2 aus Metall, einer Metalllegierung, Kunststoff oder einer Kunststoffmetalllegierung
ausgestaltet sein.
Bezugszeichenliste:
[0032]
- 1
- Traufbereich
- 2
- Traufblech
- 21
- erster Anbringungsstreifen
- 22
- zweiter Anbringungstreifen
- 24
- Rinne (bzw. Sicke)
- 241
- Wand der Rinne
- 242
- Ablaufloch
- 243
- erster Falz
- 244
- zweiter Falz
- 245
- dritter Falz
- 246
- vierter Falz
- 247
- erste Wand der Rinne
- 248
- zweite Wand der Rinne
- 249
- dritte Wand der Rinne
- 3
- Dachhülle
- 31
- Abdeckblech
- 32
- Traufumschlag
- 4
- Dachunterbau
- 5
- Dachrinne
- 6
- Spalt
- 7
- Traufwinkel
- 71
- erster Schenkel
- 72
- zweiter Schenkel
1. Traufblech zum Ableiten von Wasser an einer Traufe, insbesondere in eine Dachrinne
(5), welches aufweist:
einen sich in einer Längsrichtung erstreckenden ersten Anbringungsstreifen (21), welcher
dazu eingerichtet ist, unterhalb und im Wesentlichen parallel zu einer Dachhülle (3)
angebracht zu werden;
einen sich in der Längsrichtung erstreckenden zweiten Anbringungstreifen (22), welcher
dazu eingerichtet ist, zwischen der Dachhülle (3) und einem Dachunterbau (4) angebracht
zu werden; und
eine sich in der Längsrichtung erstreckende Rinne (24), welche zwischen dem ersten
Anbringungsstreifen (21) und dem zweiten Anbringungstreifen (22) angeordnet ist und
in ihrer Wand mindestens ein Ablaufloch (242) aufweist.
2. Traufblech nach Anspruch 1, bei dem der erste Anbringungsstreifen (21) als Abbiegekante
zum Formen eines Traufumschlages (32) eingerichtet ist.
3. Traufblech nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der erste Anbringungsstreifen (21) und
der zweite Anbringungsstreifen (22) in derselben Ebene liegen.
4. Traufblech nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem das mindestens eine Ablaufloch
(242) bezogen auf einen Scheitelpunkt der Rinne (24) in Richtung des ersten Anbringungsstreifen
(21) versetzt ist.
5. Traufblech nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit einem sich in der Längsrichtung erstreckenden
ersten Falz (243) zwischen dem ersten Anbringungsstreifen (21) und einer daran angrenzenden
ersten Wand (247) der Rinne (24); und einem sich in der Längsrichtung erstreckenden
zweiten Falz (244) zwischen dem zweiten Anbringungsstreifen (22) und einer daran angrenzenden
zweiten Wand (248) der Rinne (24).
6. Traufblech nach Anspruch 5, bei dem mindestens eine der ersten Wand (247) und der
zweiten Wand (248) im Wesentlichen streifenförmig ist und sich in der Längsrichtung
erstreckt.
7. Traufblech nach Anspruch 6 mit einem sich in der Längsrichtung erstreckenden dritten
Falz (245) zwischen der ersten Wand (247) und einer zwischen der ersten Wand (247)
und zweiten Wand (248) liegenden dritten Wand (249) der Rinne (24); und einem sich
in der Längsrichtung erstreckenden vierten Falz (12) zwischen der dritten Wand (249)
und der zweiten Wand (248).
8. Traufblech nach Anspruch 7, bei dem sich das mindestens eine Ablaufloch (242) auf
dem dritten Falz (245) befindet.
9. Traufblech nach Anspruch 7 oder 8, bei dem die dritte Wand (249) im Wesentlichen streifenförmig
ist und sich in der Längsrichtung erstreckt.
10. Traufblech nach einem der Ansprüche 7 bis 9, bei dem die dritte Wand (249) im Wesentlichen
parallel zu mindestens einem von dem ersten Anbringungsstreifen (21) und dem zweiten
Anbringungsstreifen (22) ist.
11. Traufblech nach einem der Ansprüche 1 bis 10, welches einstückig ausgebildet ist.
12. Traufblech nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei dem der ersten Anbringungsstreifen
(21) traufseitig angeordnet ist und der zweite Anbringungsstreifen (2) firstseitig
angeordnet ist.
13. Traufbereich, welcher aufweist:
ein Abdeckblech (31), welches einen Teil einer Dachhülle (3) bildet, die sich von
einer Traufe zu einem First erstreckt;
einen Dachunterbau (4);
das Traufblech (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei das Traufblech (2) mit
seiner Längsrichtung parallel zu der Traufe ausgerichtet ist und mit dem ersten Anbringungstreifen
(21) unterhalb dem Abdeckblech (31) an einem traufseitigen Bereich des Abdeckblechs
(31) angebracht ist.
14. Traufbereich nach Anspruch 13,
bei der das Traufblech (2) mit dem zweiten Anbringungstreifen (22) auf dem Dachunterbau
(4) aufliegt, und
bei der das Traufblech (20) zwischen Abdeckblech (31) und Dachunterbau (4) eingeklemmt
ist, und
bei der der erste Anbringungstreifen (21) an dem traufseitigen Bereich des Abdeckblechs
(31) in einen Traufumschlag (32) eingebracht ist.
15. Traufbereich nach einem der Ansprüche 13 bis 14,
ferner aufweisend einen Traufwinkel (7), wobei der zweite Anbringungsstreifen (22)
zwischen dem Abdeckblech (31) und einem ersten Schenkel (71) des Traufwinkels (7)
angebracht ist, und ein zweiter Schenkel (72) von dem Abdeckblech (31) weg zeigt.