[0001] Die Erfindung betrifft ein Hörgerät, welches insbesondere ausgebildet ist als klassische
Hörhilfe.
[0002] Als Hörgeräte bezeichnet man typischerweise klassische Hörhilfen, die zur Versorgung
von Schwerhörenden dienen. Im weiteren Sinne bezeichnet dieser Begriff jedoch auch
Geräte, die zur Unterstützung von normal hörenden Menschen ausgebildet sind. Solche
Hörgeräte werden auch als "Personal Sound Amplification Products" oder "Personal Sound
Amplification Devices" (kurz: "PSAD") bezeichnet. Diese sind nicht zur Kompensation
von Hörverlusten vorgesehen, sondern werden gezielt zur Unterstützung und Verbesserung
des normalen menschlichen Hörvermögens in spezifischen Hörsituationen eingesetzt,
z.B. zur Unterstützung von Jägern auf der Jagd oder zur Unterstützung der Tierbeobachtung,
um Tierlaute und sonstige von Tieren erzeugte Geräusche besser wahrnehmen zu können,
für Sportreporter, um ein verbessertes Sprechen und/oder Sprachverstehen in komplexer
Geräuschkulisse zu ermöglichen, für Musiker, um die Belastung des Gehöres zu reduzieren,
etc..
[0003] Unabhängig vom vorgesehenen Einsatzzweck weisen Hörgeräte typischerweise einen Eingangswandler,
eine Daten- und/oder Signalverarbeitungseinrichtung, welche üblicherweise einen Verstärker
umfasst, und einen Ausgangswandler als wesentliche Komponenten auf. Der Eingangswandler
ist dabei in der Regel durch einen akusto-elektrischer Wandler ausgebildet, also beispielsweise
durch ein Mikrofon, und/oder durch einen elektromagnetischen Empfänger, zum Beispiel
eine Induktionsspule. Als Ausgangswandler wird meist ein elektro-akustischer Wandler
eingesetzt, beispielsweise ein Miniaturlautsprecher (auch als "Hörer" bezeichnet),
oder ein elektromechanischer Wandler, zum Beispiel ein Knochenleitungshörer, und die
Daten- und/oder Signalverarbeitungseinrichtung ist in der Regel durch eine auf einer
Leiterplatine realisierte elektronische Schaltung realisiert.
[0004] Derartige Hörgeräte weisen weiterhin typischerweise eine Antenneneinheit oder ein
Antennenelement als sogenannte RF-Antenne auf, mittels welcher bzw. mittels welchen
das Hörgerät signaltechnisch beispielsweise mit einem Bedienelement (Fernbedienung)
und/oder mit einem weiteren Hörgerät koppelbar ist. In der Regel wird aus Platzgründen
dieselbe Antenneneinheit bzw. dasselbe Antennenelement für das Senden und das Empfangen
von Daten verwendet.
[0005] Bei einer sogenannten binauralen Hörvorrichtung werden zwei derartige Hörgeräte oder
Hörhilfegeräte von einem Benutzer getragen, wobei zwischen den Antenneneinheiten bzw.
Antennenelementen der Hörgeräte im Betrieb eine drahtlose Signalverbindung besteht.
Im Betrieb werden hierbei drahtlos Daten, gegebenenfalls auch große Datenmengen, zwischen
den Hörgeräten am rechten und linken Ohr ausgetauscht beziehungsweise übertragen.
Die ausgetauschten Daten und Informationen ermöglichen eine besonders effektive Anpassung
der Hörgeräte an eine jeweilige akustische Situation. Insbesondere wird hierdurch
ein besonders authentischer Raumklang für den Benutzer ermöglicht sowie das Sprachverständnis,
auch in lauten Umgebungen, verbessert.
[0006] Hörgeräte sind vorzugsweise besonders platzsparend und kompakt ausgeführt, sodass
sie optisch möglichst unscheinbar von einem Hörgerätenutzer getragen werden können.
Deswegen werden immer kleinere Hörgeräte hergestellt, welche einen zunehmend höheren
Tragekomfort aufweisen und somit von einem Benutzer bei einem Tragen an oder in einem
Ohr kaum wahrgenommen werden. Aufgrund des dadurch reduzierten Bauraums ist es jedoch
zunehmend schwieriger konventionelle Antenneneinheiten bzw. Antennenelemente zur drahtlosen
Signalübertragung in derartigen Hörgeräten unterzubringen und/oder einzubauen.
[0007] Diese Problematik tritt insbesondere bei IdO-Hörgeräten auf, welche in der Regel
maßgefertigt sind und tief in einem Gehörgang beziehungsweise Ohrkanal des Hörgerätebenutzers
einsitzen. Solche Hörgeräte sind vorzugsweise derart bauraumkompakt ausgestaltet,
dass sie im Tragezustand im Wesentlichen optisch unsichtbar im Ohrkanal angeordnet
sind.
[0008] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein vorteilhaft ausgebildetes
Hörgerät anzugeben.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Hörgerät mit den Merkmalen des
Anspruchs 1. Bevorzugte Weiterbildungen sind in den rückbezogenen Ansprüchen enthalten.
[0010] Das erfindungsgemäße Hörgerät ist bevorzugt als Hörgerät einer eingangs genannten
Art ausgebildet und typischerweise als ein In-dem-Ohr-Hörgerät (IdO-Hörgerät), beispielsweise
als ein Kanal-Hörgerät (ITE: In-The-Ear, CIC: Completely-In-Channel, IIC: Invisible-In-The-Channel),
ausgeführt.
[0011] Dabei weist das Hörgerät ein Gehäuse mit einer Grundplatte, auch Faceplate (engl.:
faceplate) genannt, und mit einer Gehäuseschale auf. Hierbei ist das Gehäuse bevorzugt
zweiteilig ausgestaltet und in diesem Fall bilden dann die Grundplatte und die Gehäuseschale
die zwei Teile.
[0012] Weiter weist das Hörgerät eine Anzahl elektrischer und/oder elektronische Einheiten
auf, also eine oder mehrere elektrische und/oder elektronische Einheiten, nachfolgend
auch kurz E-Einheiten genannt, wobei diese Anzahl elektrischer und/oder elektronische
Einheiten an der Grundplatte befestigt sind. Dabei bildet zum Beispiel ein Eingangswandler,
also beispielsweise ein Mikrofon, eine solche E-Einheit aus. Alternativ oder zusätzlich
bildet eine Batterie oder ein Akkumulator eine solche E-Einheit aus und/oder eine
eingangs genannte Daten- und/oder Signalverarbeitungseinrichtung, nachfolgend auch
einfach als Datenverarbeitungseinheit bezeichnet, bildet eine entsprechende E-Einheit
aus. Eine entsprechende Datenverarbeitungseinheit weist hierbei typischerweise einen
Verstärker oder eine Verstärkerfunktion auf.
[0013] Darüber hinaus weist das Hörgerät eine Sende- und Empfangseinheit zum Senden und
Empfangen von elektromagnetischen Wellen auf, wobei diese eine elektronische Schaltung
zur Generierung eines Sendesignals und eine daran gekoppelte Antenneneinheit oder
ein daran gekoppeltes Antennenelement aufweist. Diese Antenneneinheit weist typischerweise
eine RF-Antenne der eingangs genannten Art auf oder bildet eine solche aus. Daher
sind unter elektromagnetischen Wellen im Sinne dieser Anmeldung insbesondere Funksignale
zu verstehen, die auch als RF-Signale bezeichnet werden.
[0014] Die Sende- und/oder Empfangseinheit ist nun funktionsgemäß zur Erzeugung und/oder
Auswertung von mittels der Antenneneinheit versendbarer beziehungsweise empfangbarer
RF-Signale geeignet und eingerichtet. Die Sendereichweite beträgt hierbei typischerweise
weniger als 18 m und beispielsweise 10 m. Unter einer Reichweite ist hierbei insbesondere
die Signalreichweite zu verstehen, also eine Entfernung der jeweiligen Kommunikations-
oder Signalverbindung, welche maximal zwischen einem Sender und einem Empfänger bestehen
darf, so dass noch eine Kommunikation zwischen diesen möglich ist.
[0015] Die Antenneneinheit ist weiter bevorzugt als eine Radiofrequenzantenne (RF-Antenne)
beziehungsweise als ein RF-Resonator ausgebildet, beispielsweise für eine 2.4 GHz
Bluetooth-Übertragung mittels eines ISM-Frequenzbands (ISM: Industrial, Scientific
and Medical). Die Antenneneinheit ist somit dazu geeignet und eingerichtet elektromagnetische
Funkwellen zu empfangen beziehungsweise aufzunehmen und zu versenden beziehungsweise
abzugeben.
[0016] Im Tragezustand ist das Hörgerät vorzugsweise im Wesentlichen vollständig, jedoch
zumindest teilweise, in einem Ohrkanal beziehungsweise Gehörgang des Benutzers angeordnet.
Vorzugsweise sind das Antennenelement und/oder die Sende- und/oder Empfangseinheit
hierbei zur Korrektur von Abschwächungen und/oder Verstimmungen der RF-Signale aufgrund
des Kopfes des Benutzers geeignet und eingerichtet.
[0017] Bei dem erfindungsgemäßen Hörgerät weist die Antenneneinheit einen Freiarm auf und
die Sende- und Empfangseinheit ist ausgebildet zur induktiven Einspeisung eines Sendesignals
der elektronischen Schaltung in die Antenneneinheit. D. h., dass die Antenneneinheit
und die elektronische Schaltung der Sende- und Empfangseinheit galvanisch voneinander
getrennt sind.
[0018] Dies hat unter anderem einen positiven Effekt auf die Effizienz der Antenneneinheit.
Außerdem ist die Sende- und Empfangseinheit quasi schockresistent oder weniger anfällig
für Vibrationen, da zwischen der Antenneneinheit und der elektronischen Schaltung
der Sende- und Empfangseinheit keine elektrisch leitfähige mechanische Verbindung
besteht, die brechen könnte.
[0019] Dabei ist im Sinne dieser Anmeldung unter einem Freiarm insbesondere ein langgestrecktes
Leiterelement oder eine langgestreckte Leiterbahn mit zumindest einem Freiende oder
freien Ende zu verstehen. Davon unabhängig ist die Antenneneinheit je nach Anwendungszweck
lediglich für eine Resonanzfrequenz ausgelegt oder ausgestaltet. Außerdem weist die
Antenneneinheit bei einigen Ausführungsvarianten lediglich den einen Freiarm auf.
[0020] Um nun eine entsprechende induktive Einspeisung oder induktive Kopplung zu ermöglichen
weist die Sende- und Empfangseinheit ein Koppelelement, also ein induktives Koppelelement,
auf, welches mit der elektrischen Schaltung galvanisch verbunden ist und welches eine
Leiterschleife aufweist oder durch eine Leiterschleife ausgebildet ist. Die Leiterschleife
oder Leiterschlaufe ist hierbei je nach Ausgestaltungsvariante als einfache Leiterschleife
ausgebildet oder aber sie bildet eine Windung einer Spule aus.
[0021] Zweckdienlich ist darüber hinaus eine Ausgestaltung, bei der die Leiterschleife einen
Hilfsbaustein aufweist. Der Hilfsbaustein ist dabei insbesondere in die Leiterschleife
integriert, so dass der Hilfsbaustein quasi einen Teil oder ein Segment der Leiterschleife
ausbildet. Bei dem Hilfsbaustein handelt es sich typischerweise um einen elektrischen
Baustein mit einem Ohmschen Widerstand, mit einer Kapazität und/oder mit einer Induktivität,
also zum Beispiel um einen Kondensator, um eine Spule, um einen Widerstand oder einfach
um eine Leiter-Unterbrechung, also quasi eine Lücke.
[0022] In vorteilhafter Weiterbildung weist das Koppelelement zwei nebeneinander angeordnete
Leiterschleifen aufweist. Die zwei Leiterschleifen sind dabei bevorzugt nicht koaxial
angeordnet und schließen insbesondere zwei räumlich voneinander getrennte Flächen
ein. Zweckdienlich ist es hierbei, wenn die Sende- und Empfangseinheit derart eingerichtet
ist, dass für die beiden Leiterschleifen entgegengesetzte Drehrichtungen vorgegeben
sind für die Wege oder Pfade des Stroms eines Sendesignals durch die beiden Leiterschleifen.
Hierdurch werden dann mit den beiden Leiterschleifen magnetische Felder mit entgegengesetzten
Magnetfeldrichtungen generiert.
[0023] Je nach Ausgestaltungsvariante sind die beiden Leiterschleifen weiterhin als einfacher
Leiterschleifen ausgebildet oder aber jede der beiden Leiterschleifen bildet eine
Windung einer Spule aus, sodass dann in diesem Fall zwei Spulen nebeneinander angeordnet
sind.
[0024] Zweckdienlich ist darüber hinaus eine Ausgestaltung, bei der jede der zwei Leiterschleifen
einen Hilfsbaustein der zuvor genannten Art aufweist. Dabei weisen die zwei Leiterschleifen
vorzugsweise gleichartige Hilfsbausteine auf zur Realisierung eines symmetrischen
Aufbaus.
[0025] Bevorzugt ist weiter eine Ausführungsvariante, bei der das Koppelelement einen gemeinsam
Zuleiter, insbesondere einen langgestreckten Zuleiter, für die zwei Leiterschleifen
aufweist, an den sich die zwei Leiter Schleifen anschließen. Außerdem sind die zwei
Leiterschleifen bevorzugt symmetrisch ausgebildet und der gemeinsame Zuleiter liegt
vorzugsweise in der Symmetrieebene. Einer Ausführungsvariante entsprechend weist der
Zuleiter hierbei einen Hilfsbaustein der zuvor beschriebenen Art auf.
[0026] Je nach Anwendungszweck sind die zwei Leiterschleifen zudem über ein Anschlusselement
mit der elektronischen Schaltung der Sende- und Empfangseinheit verbunden, wobei das
Anschlusselement bevorzugt als Wellenleiter oder als Koaxialkabel ausgebildet ist.
Ist das Anschlusselement als Wellenleiter ausgebildet, so ist der Wellenleiter typischerweise
als coplanarer Wellenleiter ausgebildet und weist insbesondere drei Leiterstreifen
auf. Diese sind zweckdienlicherweise parallel zueinander angeordnet, wobei dann üblicherweise
der mittlere Leiterstreifen mit dem gemeinsam Zuleiter verbunden ist und wobei die
äußeren Leiterstreifen jeweils mit einer der zwei Leiterschleifen verbunden sind.
Bei einer derartigen Ausgestaltung erfolgten im Betrieb der Sende- und Empfangseinheit
typischerweise die Einspeisung oder Auslesung eines Signals über den mittleren Leiterstreifen
und für die äußeren Leiterstreifen wird ein Massepotenzial oder Bezugspotenzial vorgegeben.
[0027] Weiterhin weist die Antenneneinheit typischerweise einen Speisearm auf und bevorzugt
sind die zuvor genannten zwei Leiterschleifen symmetrisch zum Speisearm angeordnet.
Günstig ist dabei insbesondere eine Ausgestaltung, bei der der zuvor genannte gemeinsame
Zuleiter parallel zum Speisearm ausgerichtet und positioniert ist. Je nach Anwendungsfall
bildet der Speisearm außerdem entweder allein oder zusammen mit einer sich daran anschließenden
Leiterstruktur eine S-förmige oder Z-förmige Leiterstruktur aus. Unabhängig davon
weist der Zuleiter in einigen Fällen einen Hilfsbaustein der zuvor beschriebenen Art
auf.
[0028] Einer weiteren Ausführungsvariante entsprechend weist die Antenneneinheit ein elektrisch
leitfähiges Hilfselement auf, welches insbesondere zur Abschirmung des Freiarms gegen
die Anzahl elektrischer und/oder elektronische Einheiten ausgebildet ist. Dabei wird
bevorzugt für das Hilfselement im Betrieb des Hörgerätes ein Massepotenzial oder Bezugspotential
vorgegeben, wobei hierzu das elektrisch leitfähige Hilfselement beispielsweise mit
einer Batterie des Hörgerätes elektrisch leitfähig verbunden ist.
[0029] Insbesondere durch die abschirmende Wirkung des Hilfselement ergeben sich vorteilhafterweise
Freiheiten bei der Ausgestaltung des Hörgerätes und insbesondere bei der Ausgestaltung
der Antenneneinheit dahingehend, dass bei der Wahl der Resonanzfrequenzen oder der
Resonanzfrequenz für die Antenneneinheit mögliche Störfrequenzen von den E-Einheiten
nicht berücksichtigt werden müssen, sodass quasi Antenneneinheit und E-Einheiten unabhängig
voneinander optimiert werden können.
[0030] Dadurch wird zum Beispiel die Möglichkeit geschaffen, für das Verstärken von Sendesignalen
und/oder Empfangssignalen einen einfacheren Verstärker oder eine einfachere Verstärkerfunktion
und somit eine einfachere Datenverarbeitungseinheit zu nutzen. In zumindest einem
Anwendungsfall weist dann das Hörgerät auch einen solchen einfacheren Verstärker oder
eine einfachere Datenverarbeitungseinheit auf. Außerdem lässt sich ein entsprechender
Verstärker freier positionieren, d.h. dass bei der Auswahl einer geeigneten Position
für den Verstärker weniger zu berücksichtigen ist. Es wird in solchen Fällen üblicherweise
von einem "floating amplifier" gesprochen.
[0031] Durch die zusätzlichen Freiheiten bei der Vorgabe der Resonanzfrequenz oder der Resonanzfrequenzen
ist es zudem in einigen Fällen möglich, auf Anpassungselemente, wie beispielsweise
einen Ohmschen Widerstand, eine Spule, einen Kondensator und/oder ein Balun, zu verzichten
und im Falle zumindest einer Ausführung weist die Antenneneinheit auch kein solches
Anpassungselement auf. D. h., dass bei dem erfindungsgemäßen Hörgerät in zumindest
einem Anwendungsfall auf ein Anpassungselement der zuvor genannten Art verzichtet
ist.
[0032] Abgesehen davon ist das Hilfselement zweckdienlicherweise zwischen dem Freiarm und
der Anzahl E-Einheiten positioniert. Außerdem ist das Hilfselement bevorzugt zwischen
den Freiarm und der elektronischen Schaltung der Sende- und Empfangseinheit positioniert.
[0033] Günstig ist weiter eine Ausgestaltung, bei der das Hilfselement einen bogenförmigen
Leiter, eine Leiterschleife oder eine Leiterschlaufe aufweist oder ausbildet. Weist
das Schirmungselement eine Leiterschleife oder Leiterschlaufe auf, so ist zweckdienlicherweise
die Anzahl E-Einheiten innerhalb der Leiterschleife bzw. der Leiterschlaufe positioniert
und/oder die elektronische Schaltung der Sende- und Empfangseinheit ist innerhalb
der Leiterschleife bzw. der Leiterschlaufe positioniert. Weist das Schirmungselement
einen bogenförmigen Leiter auf, so umgreift dieser typischerweise die Anzahl E-Einheiten
und/oder die elektronische Schaltung der Sende- und Empfangseinheit zumindest teilweise.
Vorteilhaft ist zudem eine Geometrie des Hilfselements, bei der das Hilfselement zumindest
näherungsweise ringförmig ausgebildet ist, also eine Ringform aufweist. Hierbei entspricht
die Geometrie jedoch nicht zwingend einem geometrischen Kreis. Zudem ist die Ringform
auch nicht zwingend geschlossen. Bevorzugt überspannt jedoch der bogenförmige Leiter,
die Leiterschleife bzw. die Leiterschlaufe zumindest einen Bogenbereich oder Winkelbereich
von wenigstens 120°, weiter bevorzugt von wenigstens 180° und insbesondere von wenigstens
250° oder von wenigstens 300°.
[0034] Insbesondere wenn das Hilfselement eine Art Leiterschleife aufweist, ist es außerdem
von Vorteil, wenn der Freiarm das Hilfselement zumindest teilweise umgreift und dabei
zum Beispiel einen Bogenbereich oder Winkelbereich von wenigstens 90° überspannt oder
abdeckt. Dabei folgt dann weiter bevorzugt der Verlauf des Freiarms in zumindest einem
Abschnitt in guter Näherung dem Verlauf des Hilfselements, wobei der Freiarm in diesem
Bereich zudem bevorzugt mit näherungsweise gleichem Abstand zum Hilfselement verläuft.
[0035] Bevorzugt es weiter eine Ausführungsvariante, bei der der Freiarm über einen Kurzschlussarm
mit dem Hilfselement verbunden ist. Hierbei ist der Kurzschlussarm typischerweise
an einem ersten Ende des Freiarms mit dem Freiarm verbunden. Einer Ausführungsvariante
entsprechend weist der Kurzschlussarm weiterhin einen Hilfsbaustein der zuvor beschriebenen
Art auf.
[0036] Außerdem ist der Freiarm vorzugsweise über den zuvor genannten Speisearm mit dem
Hilfselement verbunden und/oder über einen Hilfsbaustein der zuvor beschriebenen Art.
[0037] Weiter ist eine Ausführungsvariante zweckmäßig, bei der das Hilfselement und/oder
der Freiarm ein Freiende mit endseitiger Verbreiterung aufweist. Das Freiende ist
dabei typischerweise durch eine Leiterstruktur, beispielsweise eine Leiterbahn, ausgebildet,
die mit einer Verbreiterung abschließt. Dabei entspricht die Querausdehnung im Bereich
der Verbreiterung zweckdienlicherweise wenigstens dem 1,2-fachen, bevorzugt wenigstens
dem 1,5-fachen und weiter bevorzugt wenigstens dem 2-fachen der Querausdehnung abseitsder
Verbreiterung oder vor Beginn der Verbreiterung.
[0038] Zweckdienlich ist es davon abgesehen, wenn das Hilfselement und/oder der Freiarm
einen Hilfsbaustein der zuvor beschriebenen Art aufweist.
[0039] Weiterhin sind Ausführungsvarianten günstig, bei denen vom Freiarm ein Zusatzarm
abzweigt und zwar insbesondere beabstandet von den Enden des Freiarms. Der Zusatzarm
ist dabei im Falle einiger Ausgestaltungen als weiterer Freiarm, also als langgestreckter
Leiter mit einem freien Ende, ausgebildet und weist dabei zum Beispiel ein Freiende
mit endseitiger Verbreiterung der zuvor genannten Art und/oder einen Hilfsbaustein
der zuvor genannten Art auf.
[0040] Wie zuvor ausgeführt weist also die Sende- und Empfangseinheit eines oder mehrere
der folgenden Elemente auf:
- eine Leiterschleife oder zwei Leiterschleifen
- einen Zuleiter
- einen Speisearm
- einen Kurzschlussarm
- ein Hilfselement
- einen Freiarm
- einen Zusatzarm.
[0041] Diese Elemente sind zweckdienlicherweise zumindest teilweise oder abschnittsweise
durch Leiterstrukturen wie zum Beispiel Leiterbahnen ausgebildet. Je nach Ausführungsvariante
weist weiter eines oder mehrere dieser Elemente einen Hilfsbaustein auf, so wie dies
bereits zuvor zumindest angedeutet ist.
Dabei weist üblicherweise jeder Hilfsbaustein einen der folgenden Bausteine aufweist
oder ist durch einen der folgenden Bausteine ausgebildet:
- eine Leiterunterbrechung
- einen Ohmschen Widerstand
- eine Kapazität
- eine Induktivität.
[0042] Bei einem solchen Hilfsbaustein handelt es sich also typischerweise um einen elektrischen
Baustein mit einem Ohmschen Widerstand, mit einer Kapazität und/oder mit einer Induktivität,
also zum Beispiel um einen Kondensator, um eine Spule, um einen Widerstand oder einfach
um eine Leiter-Unterbrechung, also quasi eine Lücke.
[0043] Gemäß zumindest einer Ausführungsvariante ist außerdem der Freiarm über einen solchen
Hilfsbaustein mit dem Hilfselement verbunden.
[0044] Davon unabhängig weist die Sende- und Empfangseinheit eines oder mehrere der folgenden
Elemente auf:
- ein Hilfselement
- einen Freiarm
- einen Zusatzarm.
[0045] Je nach Ausführungsvariante weist dann weiter eines oder mehrere dieser Elemente
ein Freiende mit endseitiger Verbreiterung auf, so wie dies zuvor bereits angedeutet
oder ausgeführt ist. Dabei ist es dann zweckdienlich, wenn jede endseitige Verbreiterung
eine Querausdehnung aufweist, die wenigstens dem 1,5-fachen der Querausdehnung des
Freiendes abseits der endseitigen Verbreiterung entspricht.
[0046] In vorteilhafter Weiterbildung ist die Antenneneinheit nach Art einer sogenannten
PIF-Antenne (Planar Inverted F-Shaped Antenna) ausgebildet. In diesem Fall wird dann
typischerweise für das Hilfselement im Betrieb des Hörgerätes ein Massepotenzial oder
bezugspotential vorgegeben. Ein zuvor genannter Kurzschlussarm, ein zuvor genannter
Speisearm und der Freiarm bilden dann üblicherweise ein F-förmiges Grundmuster aus
einem leitfähigen Material, beispielsweise Kupfer. Bevorzugt es weiter eine Ausgestaltung,
bei der zumindest ein Teil der Antenneneinheit, insbesondere die komplette Antenneneinheit,
und/oder zumindest ein Teil des Koppelelements, insbesondere das komplette Koppelelement,
in einer Raumrichtung nur eine sehr geringe Ausdehnung aufweist, typischerweise kleiner
gleich 1 mm. Weiter bevorzugt liegt dann der zumindest eine Teil der Antenneneinheit,
insbesondere die komplette Antenneneinheit, und/oder der zumindest eine Teil des Koppelelements,
insbesondere das komplette Koppelelement, im Wesentlichen in einer Ebene, deren Normale
parallel zu dieser Raumrichtung ausgerichtet ist. Es liegt dann also zum Beispiel
zumindest ein Teil des Freiarms und/oder zumindest der Freiarm und/oder zumindest
das zuvor genannte Hilfselement im Wesentlichen in einer Ebene. Alternativ oder ergänzend
liegt beispielsweise die zuvor genannte Leiterschleife des Koppelelements oder die
zuvor genannten zwei Leiterschleifen im Wesentlichen in einer Ebene.
[0047] Von Vorteil ist außerdem eine Ausführung, bei der die Antenneneinheit durch Leiterbahnen
ausgebildet ist oder zumindest eine Anzahl Leiterbahnen aufweist, die beispielsweise
auf ein Substrat oder auf die Grundplatte aufgebracht sind, und die zum Beispiel zumindest
einen Teil des Freiarms und/oder zumindest den Freiarm und/oder zumindest das zuvor
genannte Hilfselement ausbilden.
[0048] Weiterhin ist es günstig, wenn das Koppelelement durch eine Anzahl Leiterbahnen ausgebildet
ist oder zumindest eine Anzahl Leiterbahnen aufweist, die beispielsweise auf ein Substrat
oder auf die Grundplatte aufgebracht sind, und die zum Beispiel zumindest die zuvor
genannte Leiterschleife oder die zuvor genannten zwei Leiterschleifen ausbilden.
[0049] In vorteilhafter Weiterbildung weist die Sende- und Empfangseinheit eine Anzahl Leiterbahnen
auf, die auf ein gemeinsames Substrat aufgebracht sind, wobei ein erster Anteil dieser
Leiterbahnen zumindest einen Teil der Antenneneinheit ausbildet, wobei ein zweiter
Anteil dieser Leiterbahnen zumindest einen Teil des Koppelelements ausbildet, wobei
der erste Anteil auf einer ersten Seite des Substrats aufgebracht ist und wobei der
zweite Anteil auf einer gegenüberliegenden zweiten Seite des Substrats aufgebracht
ist.
[0050] Unabhängig davon sind entsprechende Leiterbahnen zum Beispiel aufgedruckt oder mithilfe
eines Beschichtungsverfahrens aufgebracht. Als Substrat, sofern verwendet, dient hierbei
zum Beispiel eine Folie oder eine flexible Leiterplatte (flexibles PCB).
[0051] Weiterhin ist eine Abwandlung oder Weiterbildung der Antenneneinheit zweckdienlich,
bei der der Freiarm als erweiterter Freiarm ausgebildet und hierbei eine Leiter-Erweiterung
aus einem elektrisch leitfähigen Material auf, durch welche zum Beispiel eine Verzweigung
oder Verästelung ausgebildet ist. Mittels der Leiter-Erweiterung wird der Freiarm
ausgehend von einer Ausgestaltung des Freiarms ohne Leiter-Erweiterung bevorzugt kapazitiv
beladen und es wird auf diese Weise typischerweise eine Resonanzbedingung für die
Antenneneinheit vorgegeben.
[0052] Eine entsprechende Leiter-Erweiterung ist dabei bevorzugt, aber nicht zwingend, nicht
durch Leiterbahnen ausgebildet und liegt auch nicht in der zuvor genannten Ebene,
welche insbesondere durch eine Oberfläche des zuvor genannten Substrats vorgegeben
wird. Stattdessen ist die Leiter-Erweiterung vorzugsweise quasi aus dieser Ebene herausgeführt
oder herausgekippt.
[0053] Gebildet wird die Leiter-Erweiterung üblicherweise unter anderem durch einen Verbindungsarm,
der vom Substrat absteht und mit einem Leiterbahnende oder einem verbreiterten Leiterbahnende
einer Leiterbahn auf dem Substrat verbunden ist. Die entsprechende Leiterbahn bildet
dann den Freiarm zusammen mit der Leiter-Erweiterung aus. An den Verbindungsarm schließt
sich zum Beispiel ein Querleiter an, der zusammen mit dem Verbindungsarm dann eine
T-Form ausbildet. An den Querleiter wiederum schließt je nach Anwendungsfall an beiden
Enden jeweils ein U-förmiges Leiterelement an, wobei die Öffnung der U-Form bevorzugt
dem Substrat zugewandt ist.
[0054] Einer weiteren Ausführungsvariante entsprechend ist eine zuvor beschriebene Leiter-Erweiterung
nicht Teil des Freiarms sondern Teil des zuvor beschriebenen Zusatzarms oder schließt
sich an den zuvor beschriebenen Zusatzarm an. Zweckdienlich ist es außerdem, wenn
im Betrieb des Hörgerätes ein Massenpotenzial oder Bezugspotential für das zuvor genannte
Hilfselement vorgegeben wird, beispielsweise durch eine Batterie oder einen Akkumulator,
und wenn das Hilfselement dieses Potential quasi weitergibt an zumindest eine der
zuvor genannten E-Einheiten, zum Beispiel die Datenverarbeitungseinheit des Hörgerätes.
[0055] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand einer schematischen
Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
- FIG 1
- in einer vereinfachten und teilweise transparenten Darstellung ein Hörgerät mit einer
Antenneneinheit und mit einem Koppelelement auf einem gemeinsamen Substrat,
- FIG 2
- in einer perspektivischen Ansicht und in einer ersten Ausführung eine erste Seite
des Substrats mit der darauf aufgebrachten Antenneneinheit,
- FIG 3
- in einer perspektivischen Ansicht und in einer ersten Ausführung eine zweite Seite
des Substrats mit dem darauf aufgebrachten Koppelelement,
- FIG 4
- in einer perspektivischen ausschnittsweisen Darstellung die Antenneneinheit in der
ersten Ausführung und das Koppelelement in der ersten Ausführung in ihrer relativen
Anordnung zueinander,
- FIG 5
- in einer vereinfachten perspektivischen Darstellung ein Teil des Hörgeräts mit einer
Grundplatte, mit einer elektrischen und zwei elektronischen Einheiten sowie mit dem
Substrat,
- FIG 6
- in einer perspektivischen Ansicht und in einer zweiten Ausführung die zweite Seite
des Substrats mit dem darauf aufgebrachten Koppelelement,
- FIG 7
- in einer perspektivischen Ansicht und in einer dritten Ausführung die zweite Seite
des Substrats mit dem darauf aufgebrachten Koppelelement,
- FIG 8
- in einer perspektivischen Ansicht und in einer zweiten Ausführung die erste Seite
des Substrats mit der darauf aufgebrachten Antenneneinheit,
- FIG 9
- in einer perspektivischen Ansicht und in einer dritten Ausführung die erste Seite
des Substrats mit der darauf aufgebrachten Antenneneinheit,
- FIG 10
- in einer perspektivischen Ansicht und in einer vierten Ausführung die erste Seite
des Substrats mit der darauf aufgebrachten Antenneneinheit,
- FIG 11
- in einer perspektivischen Ansicht und in einer fünften Ausführung die erste Seite
des Substrats mit der darauf aufgebrachten Antenneneinheit,
- FIG 12
- in einer perspektivischen Ansicht und in einer sechsten Ausführung die erste Seite
des Substrats mit der darauf aufgebrachten Antenneneinheit,
- FIG 13
- in einer perspektivischen Ansicht und in einer siebten Ausführung die erste Seite
des Substrats mit der darauf aufgebrachten Antenneneinheit,
- FIG 14
- in einer perspektivischen Ansicht und in einer achten Ausführung die erste Seite des
Substrats mit der darauf aufgebrachten Antenneneinheit sowie
- FIG 15
- in einer perspektivischen Ansicht und in einer neunten Ausführung die erste Seite
des Substrats mit der darauf aufgebrachten Antenneneinheit.
[0056] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0057] Ein nachfolgend exemplarisch beschriebenes Hörgerät 2 ist in Fig. 1 in einer vereinfachten
sowie teilweise transparenten Darstellung wiedergegeben und weist einen Gehäuse 4
mit einer Grundplatte 6 und mit einer Gehäuseschale 8 auf. Hierbei ist das Gehäuse
4 derart ausgestaltet, dass die Grundplatte 6 bei ausgebildetem Gehäuse 4 reversibel
lösbar mit der Gehäuseschale 8 verbunden ist und sich die Grundplatte 6 durch Betätigung
eines nicht mit dargestellten Druckknopfes an der Grundplatte 6 von der Gehäuseschale
8 lösen lässt.
[0058] Weiter sind im Ausführungsbeispiel an der Grundplatte 6 eine Anzahl elektrischer
und/oder elektronischer Einheiten, nachfolgend kurz E-Einheiten 10 genannt, befestigt.
Dabei bilden im Ausführungsbeispiel eine Batterie 12 und eine Datenverarbeitungseinheit
14 je eine dieser E-Einheiten 10 aus. Eine weitere E-Einheit 10, also eine weitere
zusätzlich zu der Anzahl E-Einheiten 10, ist ausgebildet durch eine elektronische
Schaltung 16 einer Sende- und Empfangseinheit 18.
[0059] Hierbei ist die Sende- und Empfangseinheit 18 ausgebildet zum Senden und Empfangen
von elektromagnetischen Wellen im Betrieb des Hörgerätes 2, insbesondere zur Kommunikation
mit einem zweiten nicht dargestellten Hörgerät. Teil der Sende- und Empfangseinheit
18 ist dabei die elektronische Schaltung 16 sowie eine Antenneneinheit 20, welche
in Fig. 2 in einer ersten Ausführung wiedergegeben ist.
[0060] Jene Antenneneinheit 20 ist bevorzugt nach Art einer sogenannten PIF-Antenne ausgebildet
und weist typischerweise ein elektrisch leitfähiges Hilfselement 22 auf, für welches
im Betrieb des Hörgerätes 2 bevorzugt ein Massepotenzial oder Bezugspotential vorgegeben
wird. Das Hilfselement 22 ist im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 durch eine Leiterschleife
ausgebildet, welche in grober Näherung eine Ringform aufweist. Hierbei umringt oder
umgreift das Hilfselement 22 die zuvor genannten E-Einheiten 10 und schirmt hierdurch
einen Freiarm 24 der Antenneneinheit 20 vor diesen E-Einheiten 10 ab.
[0061] Dabei liegen Hilfselement 22 und Freiarm 24 in einer Ebene und sind jeweils als Leiterbahnen
ausgebildet, beispielsweise aus Kupfer. Weiter sind diese Leiterbahnen auf eine erste
Seite eines Substrats 26 aufgebracht, beispielsweise aufgedruckt. Diese erste Seite
ist in Fig. 2 dargestellt. Im Ausführungsbeispiel bildet dabei eine Folie das Substrat
26 aus und zur Ausbildung des Hörgerätes 2 wird diese Folie zusammen mit den bereits
aufgebrachten Leiterbahnen bevorzugt quasi über die E-Einheiten 10 gestülpt, an die
Grundplatte 6 des Gehäuses 4 angelegt und mit der Grundplatte 6 verklebt. Diese Situation
ist in Fig. 5 durch eine Prinzipzeichnung angedeutet. Hierbei durchsetzen dann die
E-Einheiten 10 einen mittigen Durchbruch in dem Substrat 26.
[0062] Der zuvor genannte Freiarm 24 umgreift im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 das Hilfselement
22 zumindest teilweise und ist an einem Ende über einen Kurzschlussarm 28 mit dem
Hilfselement 22 verbunden. Beanstandet vom Kurzschlussarm 28 zweigt im Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 2 zudem ein Speisearm 30 vom Freiarm 24 ab, über den die Antenneneinheit
20 ebenfalls mit dem Hilfselement 22 verbunden ist.
[0063] Zum Einspeisen eines zu sendenden Signals in die Antenneneinheit 20 oder zum Auslesen
eines empfangenen Signals weist die Sende- und Empfangseinheit 18 weiterhin ein Koppelelement
32 auf. Auch das Koppelelement 32 ist im Ausführungsbeispiel durch Leiterbahnen ausgebildet
und diese Leiterbahnen sind bei dieser Ausführungsvariante auf dasselbe Substrat 26
aufgebracht wie die Antenneneinheit 20, allerdings auf die der ersten Seite gegenüberliegende
zweite Seite des Substrats 26. Diese zweite Seite ist in Fig. 3 in einer ersten Ausführung
gezeigt.
[0064] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 bildet nun das Koppelelement 32 zwei nebeneinander
angeordnete Leiterschleifen 34 aus. Dabei sind die zwei Leiterschleifen 34, wie dies
aus Fig. 3 zu entnehmen ist, über einen gemeinsamen Zuleiter 36 miteinander verbunden,
an den sich die zwei Leiterschleifen 34 anschließen. Das Koppelelement 32 ist weiterhin
in dem Ausführungsbeispiel derart relativ zur Antenneneinheit 20 angeordnet, dass
der Zuleiter 36 in guter Näherung parallel zum Speisearm 30 angeordnet ist und die
Leiterschleifen 34 symmetrisch zum Speisearm 30. Diese relative Anordnung ist in Fig.
4 gezeigt, wobei bei dieser Darstellung lediglich die Leiterbahnen wiedergegeben sind
und dass Substrat 26 ausgeblendet ist.
[0065] Verbunden ist das Koppelelement 32 mit der elektronischen Schaltung 16 der Sende-
und Empfangseinheit 18 über ein Anschlusselement 38. Dieses Anschlusselement 38 ist
im Ausführungsbeispiel als coplanarer Wellenleiter ausgebildet, der drei Leiterstreifen
40 aufweist. Hierbei sind die drei Leiterstreifen 40 parallel zueinander sowie coplanar
angeordnet und die äußeren beiden äußeren Leiterstreifen 40 sind jeweils mit einer
der Leiterschleifen 34 verbunden. Der mittlere Leiterstreifen 40 ist ergänzend mit
dem Zuleiter 36 verbunden und hierüber wird im Betrieb der Sende- und Empfangseinheit
18 bei Bedarf ein Signal eingespeist oder ausgelesen.
[0066] Ergänzt werden die Leiterstreifen 40 bevorzugt durch eine Leiterfläche 42, welche
insbesondere auf der ersten Seite des Substrats 30 aufgebracht ist und welche im Betrieb
der Sende- und Empfangseinheit 18 ebenso wie die zwei äußeren Leiterstreifen 40 mit
einem Massepotenzial oder Bezugspotential beaufschlagt ist. Dieses Massepotenzial
bzw. Bezugspotential wird hierbei von der elektronischen Schaltung 16 der Sende- und
Empfangseinheit 18 bereitgestellt und über eine galvanische Verbindung zugeführt.
[0067] Wie bereits zuvor erwähnt wird auch das Hilfselement 22 vorzugsweise mit einem Massepotenzial
oder Bezugspotential beaufschlagt, allerdings wird dieses im Ausführungsbeispiel über
eine galvanische Verbindung zur Batterie 12 bereitgestellt. Hilfselement 22 und Koppelelement
32 sind galvanisch voneinander getrennt.
[0068] In Fig. 6 ist eine zweite Ausführung des Koppelelements 32 gezeigt. Diese unterscheidet
sich von der Ausführung gemäß Fig. 3 vor allem dadurch, dass in den gemeinsamen Zuleiter
36 sowie in jede der zwei Leiterschleifen 34 jeweils ein Hilfsbaustein 44 integriert
ist. Bevorzugt ist der Aufbau dabei symmetrisch gestaltet und bei den drei Hilfsbausteinen
44 handelt es sich insbesondere um gleichartige Hilfsbausteine 44.
[0069] Davon unabhängig handelt es sich bei einem Hilfsbaustein 44 im Sinne dieser Anmeldung
typischerweise um einen elektrischen Baustein mit einem Ohmschen Widerstand, mit einer
Kapazität und/oder mit einer Induktivität, also zum Beispiel um einen Kondensator,
um eine Spule, um einen Widerstand oder einfach um eine Leiter-Unterbrechung, also
quasi eine Lücke.
[0070] Eine dritte Ausführung des Koppelelements 32 ist in Fig. 7 wiedergegeben. Hier weist
das Koppelelements 32 lediglich eine Leiterschleife 46 auf anstatt der zuvor beschriebenen
zwei Leiterschleifen 34.
[0071] Weitere Ausführungsvarianten der Antenneneinheit 20 sind in Fig. 8 bis Fig. 15 dargestellt.
Eine zweite Ausführungsvariante gemäß Fig. 8 unterscheidet sich dabei von der Ausführung
gemäß Fig. 2 durch die Gestaltung des Freiarms 24 einerseits und die Gestaltung des
Hilfselements 22 andererseits. So weist das Hilfselement 22 gemäß Fig. 8 keine Ringform
oder zumindest keine geschlossene Ringform auf, vielmehr ist das Hilfselement 22 durch
einen bogenförmigen Leiter mit einem freien Ende ausgebildet. Der bogenförmige Leiter
überspannt dabei einen Bogenbereich oder Winkelbereich von mehr als 180° und bildet
daher wiederum eine Leiterschleife oder Leiterschlaufe aus. Das freie Ende des Hilfselements
22 sowie das freie Ende des Freiarms 24 sind zudem als Freienden mit endseitiger Verbreiterung
48 ausgeführt, die entsprechenden Freienden schließen also jeweils mit einer Verbreiterung
48 ab.
[0072] Unter verbreitert ist dabei insbesondere zu verstehen, dass die Querausdehnung des
Freiendes im Bereich der Verbreiterung wenigstens dem 1,2-fachen, bevorzugt wenigstens
dem 1,5-fachen und weiter bevorzugt wenigstens dem 2-fachen der Querausdehnung des
Freiarms abseits der Verbreiterung oder vor Beginn der Verbreiterung entspricht.
[0073] Eine dritte Ausführungsvariante gemäß Fig. 9 unterscheidet sich von der Ausführung
gemäß Fig. 8 dadurch, dass der Kurzschlussarm 28 nicht vorhanden ist. Freiarm 24 und
Hilfselement 22 sind als Folge lediglich über den Speisearm 30 miteinander verbunden.
Dabei bildet der Speisearm 30 zusammen mit der sich daran anschließenden Leiterstruktur
von Freiarm 24 und Hilfselement 22 eine Z-förmige Leiterstruktur aus oder einen Z-förmigen
Verlauf der die Antenneneinheit 20 ausbildenden Leiterbahnen.
[0074] In Fig. 10 ist eine vierte Variante skizziert. Diese unterscheidet sich von der Ausführung
gemäß Fig. 2 durch einen Hilfsbaustein 50 der zuvor genannten Art, welcher den Freiarm
24 mit dem Hilfselement 22 verbindet. Außerdem zweigt bei der Antenneneinheit 20 gemäß
Fig. 10 ein Zusatzarm 52 vom Freiarm 24 ab, und zwar beabstandet von den beiden Enden
des Freiarms 24. Dieser Zusatzarm 52 zeigt bevorzugt weg vom Hilfselement 22 und weist
zudem bevorzugt ein Freiende mit endseitiger Verbreiterung 48 der zuvor genannten
Art auf.
[0075] Die weiteren Ausführungsvarianten der Antenneneinheit 20 gemäß Fig. 11 bis Fig. 14
unterscheiden sich von der Ausführung gemäß Fig. 10 durch die Position und gegebenenfalls
die Ausführung der Hilfsbausteine 54 bis 60, wobei jeder Hilfsbaustein 54 bis 60 ausgeführt
ist als ein Hilfsbaustein der zuvor genannten Art. Die Hilfsbausteine 54 bis 60 sind
also insbesondere als elektrische Bausteine der zuvor genannten Art ausgeführt, jedoch
je nach Anwendungsfall gegebenenfalls als unterschiedliche elektrische Bausteine.
[0076] Die Ausführungsvariante der Antenneneinheit 20 gemäß Fig. 15 stellt eine Abwandlung
oder Weiterbildung der Antenneneinheit 20 gemäß Fig. 9 dar. Bei der Ausführung gemäß
Fig. 15 ist der Freiarm 24 als erweiterter Freiarm 24 ausgebildet und weist eine Leiter-Erweiterung
62 aus einem elektrisch leitfähigen Material auf, durch welche zum Beispiel eine Verzweigung
oder Verästelung ausgebildet ist. Mittels der Leiter-Erweiterung 62 wird der Freiarm
24 ausgehend von der Ausgestaltung des Freiarms 24 gemäß Fig. 9 bevorzugt kapazitiv
beladen und es wird auf diese Weise typischerweise eine Resonanzbedingung für die
Antenneneinheit 20 vorgegeben.
[0077] Die Leiter-Erweiterung 62 ist im Ausführungsbeispiel im Gegensatz zum Hilfselement
22, zum Speisearm 30 und zum Rest des Freiarms 24 nicht durch Leiterbahnen ausgebildet
und liegt auch nicht in der zuvor genannten Ebene, welche durch eine Oberfläche des
Substrats 26 vorgegeben wird. Stattdessen ist die Leiter-Erweiterung 62 quasi aus
dieser Ebene herausgeführt oder herausgekippt. Gebildet wird die Leiter-Erweiterung
62 im Ausführungsbeispiel unter anderem durch einen Verbindungsarm, der vom Substrat
26 absteht und mit einem Leiterbahnende oder einem verbreiterten Leiterbahnende einer
Leiterbahn auf dem Substrat verbunden ist. Die entsprechende Leiterbahn bildet den
Freiarm 24 in der Ausführung der Antenneneinheit 20 gemäß Fig. 15 mit aus. Sie entspricht
hinsichtlich der Ausgestaltung der Leiterbahn, welche in der Ausführung der Antenneneinheit
20 gemäß Fig. 9 den Freiarms 24 allein ausbildet.
[0078] An den Verbindungsarm schließt sich im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 15 ein Querleiter
an, der zusammen mit dem Verbindungsarm eine T-Form ausbildet. An den Querleiter wiederum
schließt sich im Ausführungsbeispiel an beiden Enden jeweils ein U-förmiges Leiterelement
an, wobei die Öffnung der U-Form bevorzugt dem Substrat 26 zugewandt ist.
[0079] Einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsvariante entsprechend ist eine zuvor
beschriebene Leiter-Erweiterung 62 nicht Teil des Freiarms 24 sondern Teil des zuvor
beschriebenen Zusatzarms 52 oder schließt sich an den zuvor beschriebenen Zusatzarm
52 an.
Bezugszeichenliste
[0080]
- 2
- Hörgerät
- 4
- Gehäuse
- 6
- Grundplatte (faceplate)
- 8
- Gehäuseschale
- 10
- E-Einheit
- 12
- Batterie
- 14
- Datenverarbeitungseinheit
- 16
- elektronische Schaltung
- 18
- Sende- und Empfangseinheit
- 20
- Antenneneinheit
- 22
- Hilfselement
- 24
- Freiarm
- 26
- Substrat
- 28
- Kurzschlussarm
- 30
- Speisearm
- 32
- Koppelelement
- 34
- Leiterschleife
- 36
- Zuleiter
- 38
- Anschlusselement
- 40
- Leiterstreifen
- 42
- Leiterfläche
- 44
- Hilfsbaustein
- 46
- Leiterschleife
- 48
- Verbreiterung
- 50
- Hilfsbaustein
- 52
- Zusatzarm
- 54
- Hilfsbaustein
- 56
- Hilfsbaustein
- 58
- Hilfsbaustein
- 60
- Hilfsbaustein
- 62
- Leiter-Erweiterung
1. Hörgerät (2), insbesondere ausgebildet als klassische Hörhilfe, aufweisend ein Gehäuse
(4) mit einer Grundplatte (6) und mit einer Gehäuseschale (8), aufweisend eine Anzahl
elektrischer und/oder elektronischer Einheiten (10) und aufweisend eine Sende - und
Empfangseinheit (18) zum Senden und Empfangen von elektromagnetischen Wellen, wobei
- die Anzahl elektrischer und/oder elektronischer Einheiten (10) an der Grundplatte
(6) befestigt sind,
- die Sende - und Empfangseinheit (18) eine elektronische Schaltung (16) zur Generierung
eines Sendesignals und eine daran gekoppelte Antenneneinheit (20) aufweist,
- die Antenneneinheit (20) einen Freiarm (24) aufweist und
- die Sende - und Empfangseinheit (18) ausgebildet ist zur induktiven Einspeisung
des Sendesignals der elektronischen Schaltung (16) in die Antenneneinheit (20).
2. Hörgerät (2) nach Anspruch 1,
wobei die Sende- und Empfangseinheit (18) ein Koppelelement (32) aufweist, welches
mit der elektronischen Schaltung (16) verbunden ist, und wobei das Koppelelement (32)
eine Leiterschleife (46) und insbesondere zwei nebeneinander angeordnete Leiterschleifen
(34) aufweist.
3. Hörgerät (2) nach Anspruch 2,
wobei das Koppelelement (32) einen gemeinsamen Zuleiter (36) für die zwei Leiterschleifen
(34) aufweist, an den sich die zwei Leiterschleifen (34) anschließen.
4. Hörgerät (2) nach Anspruch 2 oder 3,
wobei das Koppelelement (32) über einen Wellenleiter (38) oder über ein Koaxialkabel
mit der elektronischen Schaltung (16) verbunden ist.
5. Hörgerät (2) nach einen der Ansprüche 1 bis 4,
wobei die Antenneneinheit (20) einen Speisearm (30) aufweist und wobei insbesondere
die zwei Leiterschleifen (34) symmetrisch zum Speisearm (30) angeordnet sind.
6. Hörgerät (2) nach Anspruch 3,
wobei die Antenneneinheit (20) einen Speisearm (30) aufweist und wobei der Speisearm
(30) parallel zum gemeinsamen Zuleiter (36) des Koppelelements (32) positioniert ist.
7. Hörgerät (2) nach Anspruch 5 oder 6,
wobei der Speisearm (30) eine S-förmige oder Z-förmige Leiterstruktur ausbildet oder
zumindest mitausbildet.
8. Hörgerät (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei die Antenneneinheit (20) ein elektrisch leitfähiges Hilfselement (22) aufweist,
insbesondere zur Abschirmung des Freiarms (24) gegen die Anzahl elektrischer und/oder
elektronischer Einheiten (10).
9. Hörgerät (2) nach Anspruch 8,
wobei das Hilfselement (22) eine Leiterschleife aufweist und wobei insbesondere die
Anzahl elektrischer und/oder elektronischer Einheiten (10) innerhalb der Leiterschleife
des Hilfselements (22) positioniert sind.
10. Hörgerät (2) nach Anspruch 8 oder 9,
wobei der Freiarm (24) über einen Kurzschlussarm (28) mit dem Hilfselement (22) verbunden
ist.
11. Hörgerät (2) nach Anspruch 8 und 10,
wobei der Freiarm (24) über einen Speisearm (30) der Antenneneinheit (20) mit dem
Hilfselement (22) verbunden ist.
12. Hörgerät (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
wobei vom Freiarm (24), insbesondere beabstandet von den Enden des Freiarms (24),
ein Zusatzarm (52) abzweigt.
13. Hörgerät (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
wobei die Sende- und Empfangseinheit (18) eines oder mehrere der folgenden Elemente
- eine Leiterschleife (46)
- zwei Leiterschleifen (34)
- einen Zuleiter (36)
- einen Speisearm (30)
- einen Kurzschlussarm (28)
- ein Hilfselement (22)
- einen Freiarm (24)
- einen Zusatzarm (52)
aufweist, wobei eines oder mehrere dieser Elemente einen Hilfsbaustein (44,54-60)
aufweist und wobei insbesondere ein jeder Hilfsbaustein (44,54-60) einen der folgenden
Bausteine aufweist oder durch einen der folgenden Bausteine ausgebildet ist
- eine Leiterunterbrechung
- einen Ohmschen Widerstand
- eine Kapazität
- eine Induktivität.
14. Hörgerät (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
wobei die Sende- und Empfangseinheit (18) eines oder mehrere der folgenden Elemente
- ein Hilfselement (22)
- einen Freiarm (24)
- einen Zusatzarm (52)
aufweist, wobei eines oder mehrere dieser Elemente ein Freiende mit endseitiger Verbreiterung
(48) aufweist und wobei insbesondere jede endseitige Verbreiterung (48) eine Querausdehnung
aufweist, die wenigstens dem 1,5-fachen der Querausdehnung des Freiendes abseits der
endseitigen Verbreiterung (48) entspricht.
15. Hörgerät (2) nach einem der Ansprüche 2 bis 14,
wobei die Sende- und Empfangseinheit (18) eine Anzahl Leiterbahnen aufweist, die auf
ein Substrat (26) aufgebracht sind, wobei ein erster Anteil dieser Leiterbahnen zumindest
einen Teil der Antenneneinheit (20) ausbildet, wobei ein zweiter Anteil dieser Leiterbahnen
zumindest einen Teil des Koppelelements (32) ausbildet, wobei der erste Anteil auf
einer ersten Seite des Substrats (26) aufgebracht ist und wobei der zweite Anteil
auf einer gegenüberliegenden zweiten Seite des Substrats (26) aufgebracht ist.