[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Einhand-Schnellverschluss zum einfachen
Verbinden und Verschließen zweier Elemente. Solche Einhand-Schnellverschlüsse werden
zum Beispiel an Schuhen, Orthesen oder Prothesen verwendet. Derartige Verschlüsse
erleichtern das Öffnen und Schließen von Orthesen, Prothesen oder Schuhen.
[0002] Üblicherweise werden im Bereich der Orthesen bzw. Prothesen Klettverschlüsse, magnetische
oder elektrische Verschlüsse oder das Verschließen durch Schnürsenkel zur Fixierung
der Orthesen bzw. Prothesen verwendet.
[0003] Dies ist in den meisten Fällen ausreichend, um die Orthesen bzw. Prothesen an der
gewünschten Stelle zu fixieren, weist allerdings einige Probleme auf. Beispielsweise
sind bei einem Großteil (ca. 95%) der Verschlüsse beide Hände zum Verschließen der
Orthese bzw. Prothese notwendig.
[0004] Im Fall von Klettverschlüssen kann es durch Kontakt mit Kleidung oder anderweitigen
Materialien dazu kommen, dass der Klettverschluss Fäden oder Schmutz aufnimmt und
dadurch der Verschluss mit der Zeit an Haftung verliert und schlechter oder gar nicht
mehr schließt.
[0005] Bei magnetischen Verschlüssen besteht das Problem, dass diese nur der Fixierung dienen
und keine Unterstützung beim Verschließen der Orthesen bzw. Prothesen bieten, was
vor allem bei älteren Menschen oder Menschen mit Behinderungen zu Problemen führen
kann, da der Zug, der aufgebracht werden muss, um die Orthese bzw. Prothese richtig
zu verschließen von diesen Personen nicht aufgebracht werden kann und die Orthese
bzw. Prothese somit nur mangelhaft oder gar nicht befestigt wird.
[0006] Während elektrische Verschlüsse dem Abhilfe schaffen können, sind diese jedoch auf
eine Energieversorgung angewiesen, die zum einen immer mitgetragen und zum Anderen
auch regelmäßig erneuert werden muss.
[0007] Bei Schnürsenkeln besteht allgemein das Problem, dass diese für Menschen, die in
Ihrer Handfreiheit eingeschränkt sind, nur schwer zu verschließen sind. Zum einen,
weil beide Hände nötig sind um Schnürsenkel zu verbinden, zum Anderen da Zugkräfte
gebraucht werden, um diese richtig zu fixieren.
[0008] Die Probleme der üblicherweise verwendeten Verschlussmechanismen von Orthesen bzw.
Prothesen sind vielfältig und reichen von verringertem Halt durch Verschmutzungen
über Unhandlichkeit beim Verschließen (beispielsweise können viele Verschlüsse nur
mit zwei Händen verschlossen werden) bis hin dazu, dass der Verschluss an sich keine
Unterstützung beim Verschließen bietet.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, einen Verschluss zu schaffen, der
resistent gegen Verschmutzung ist, sich einfach zusammensetzen und schließen lässt
und dabei den Nutzer beim Verschließen unterstützt. Weiterhin ist es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, Orthesen, Prothesen oder Schuhe bereitzustellen, die einen derartigen Verschluss
aufweisen.
[0010] Diese Aufgabe wird durch den Einhand-Schnellverschluss nach Anspruch 1 und die Orthese,
Prothese oder den Schuh nach Anspruch 13 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des
erfindungsgemäßen Einhand-Schnellverschlusses und der erfindungsgemäßen Orthese, Prothese
oder Schuh werden in den abhängigen Ansprüchen wiedergegeben.
[0011] Wenn im Folgenden eine Orthese, Prothese und/oder ein Schuh beschrieben wird, so
ist insbesondere auch ein Orthesenschuh, ein therapeutischer oder orthopädischer Schuh
mit fußspezifischer Maßgebung, eine Fußprothese oder eine Fußorthese eingeschlossen.
[0012] Erfindungsgemäß weist der Einhand-Schnellverschluss zumindest zwei Bauteile auf.
Beide Teile erstrecken sich flächig in einer Haupterstreckungsebene und bilden einen
ersten und einen zweiten Grundkörper. Beide Grundkörper weisen jeweils ein komplementäres
Rastelement auf, das dazu dient, die beiden Grundkörper so miteinander zu verbinden,
dass eine in mindestens eine Richtung formschlüssige Verbindung entsteht. Um diese
Verbindung dann zu sichern, weisen die Grundkörper jeweils ein Verschlusselement auf,
die derart ausgebildet sind, dass sie komplementär zueinander sind und die beiden
Grundkörper in eine Richtung in der die Verbindung durch das Rastelement noch nicht
formschlüssig ist, unter Ausbildung eines Verschlusses verbinden. Die Verschlusselemente
sind dabei so gestaltet, dass ein Verschlusselement als Erhebung und das andere als
Aussparung ausgebildet ist, wobei die Erhebung im geschlossenen Zustand in die Aussparung
eingreift. Die Aussparung muss dabei nicht durchgängig durch die ganze Dicke des Grundkörpers
reichen. Der Grundkörper kann auf der der Erhebung abgewandten Seite abgeschlossen
sein, also eine durchgängige Oberfläche aufweisen.
[0013] Bevorzugterweise ist die Dicke des als Verschlusselement die Aussparung aufweisenden
Grundkörpers, also die Erstreckung des Grundkörpers senkrecht zur Haupterstreckungsebene,
um die Aussparung verringert. Dabei folgt der Verlauf der verringerten Dicke dem des
Innenumfangrandes der Aussparung.
[0014] Weiterhin befindet sich ein Abstand zwischen dem Bereich der verringerten Dicke und
der Aussparung.
[0015] Die Reduzierung der Dicke dient dazu, die Aussparung flexibler zu gestalten und dadurch
die Verbindung der Aussparung und der Erhebung zu erleichtern. Die Steifigkeit der
Verbindung kann zudem über die Größe und Ausführung des Bereichs der verringerten
Dicke kontrolliert werden.
[0016] Bevorzugterweise sind die Rastelemente des Einhand-Schnellverschlusses so ausgebildet,
dass das eine Rastelement als Feder oder Nut ausgebildet ist und das andere Rastelement
komplementär dazu gestaltet ist, also als Nut oder Feder ausgebildet ist, sodass beide
Teile sich zusammensetzen lassen.
[0017] Besonders vorteilhaft ist die Erhebung derart ausgestaltet, dass sie eine Feder oder
Nut aufweist. Die Nut oder Feder an der Erhebung ist dabei so ausgestaltet, dass sie
mit Abstand vom freien Ende der Erhebung weg platziert ist und die Erhebung ganz oder
nur abschnittsweise umläuft. Eine komplementäre Nut oder Feder, die in der Aussparung
ausgebildet ist, verläuft entlang des Innenumfangsrandes der Aussparung. Im geschlossenen
Zustand des Einhand-Schnellverschlusses greifen die Erhebung mit Feder oder Nut und
die komplementär ausgebildete Aussparung mit ausgebildeter Nut oder Feder derart ineinander,
dass sie bündig miteinander abschließen. Damit kann der Verschluss so gesichert werden,
dass er sich nicht selbstständig öffnen kann. Die Steifigkeit der Verbindung kann
über die Ausgestaltung der beiden Verschlusselemente, beziehungsweise die Ausgestaltung
der Feder und Nut beeinflusst werden.
[0018] Weiterhin können die beiden Verschlusselemente, genauer die ineinandergreifende Kombination
aus Feder und Nut, derart ausgestaltet sein, dass der Anwender ein akustisches oder
haptisches Signal erhält, wenn der Verschluss geschlossen ist. Das hat den Vorteil,
dass Anwender, die in ihrer Beweglichkeit stark eingeschränkt sind, sich auf dieses
akustische oder haptische Signal verlassen können und nicht visuell überprüfen müssen,
ob der Einhand-Schnellverschluß geschlossen ist.
[0019] Die Erhebung und die dazu komplementäre Aussparung können in verschiedenen geometrischen
Formen ausgeführt sein. Parallel zur Haupterstreckungsebene des Grundkörpers, auf
welchem die Erhebung angeordnet ist, kann die Erhebung eine im Wesentlichen runde,
halbrunde, ovale, elliptische, rautenförmige oder vieleckige Form aufweisen. Die Aussparung
hat in der Haupterstreckungsebene des Grundkörpers, der sie enthält die komplementäre
Form wie die Erhebung, so dass beide, die Erhebung und Aussparung, schlüssig ineinandergreifen
können. Weiterhin ist es möglich, dass die Erhebung als Kegel (Konus), Kegelsegment
oder Pyramide, mit rauten- oder vieleckiger Grundfläche, und die Aussparung in der
dazu komplementären Form ausgestaltet ist.
[0020] Der Vorteil der verschiedenen Formen liegt darin, dass durch die Form die Steifigkeit
des Verschlusses eingestellt werden kann und damit eingestellt werden kann, wie schwer
der Verschluss zu öffnen bzw. schließen ist.
[0021] Weiterhin kann der Einhand-Schnellverschluss einen Anbringungsbereich aufweisen,
der an einem der Grundkörper angebracht ist. Dieser Anbringungsbereich dient dazu,
den Einhand-Schnellverschluss auf einer Oberfläche anzubringen. Alternativ kann der
Einhand-Schnellverschluss in eine Oberfläche integriert werden, wozu nicht zwingend
ein Anbringungsbereich notwendig ist. Der Anbringungsbereich kann beispielsweise als
Lasche ausgeführt sein, die in der Breite dem Grundkörper entspricht und eine Dicke
aufweist, die kleiner oder gleich der des Grundkörpers ist. Das dem Grundkörper abgewandte
Ende des Anbringungsbereichs kann beispielsweise in rechteckiger, runder oder ovaler
Form ausgeführt sein. Der Anbringungsbereich kann dabei auch eine durchgängige Öffnung
beinhalten, die die Anbringung weiterhin erleichtern kann, da sie beispielsweise die
Position des Anbringungsteils auf einer Orthese, einer Prothese oder einem Schuh fixieren
kann, wenn dieser zum Beispiel eine in die Öffnung passende Erhebung aufweist. Die
Anbringung zumindest eines der Grundkörper auf einer Orthese, einer Prothese oder
einem Schuh kann durch Aufnähen, Ankleben, Nieten oder Schrauben bewerkstelligt werden.
[0022] Besonders vorteilhaft ist die Integration eines Grundkörpers des Einhand-Schnellverschlusses
direkt in eine Oberfläche einer Orthese, einer Prothese oder eines Schuhs z. B. durch
3D-Druck.
[0023] Des Weiteren kann derjenige Grundkörper, der keinen Anbringungsbereich aufweist Öffnungen
aufweisen, die zur Aufnahme eines Bügels, einer Schnur oder einer Kordel dienen und
solche auch angebracht sein können. Dieser Bügel, diese Schnur oder diese Kordel dienen
dazu, den Einhand-Schnellverschluss mit zum Beispiel dem Klettverschluss oder den
Schnürsenkeln einer Orthese, einer Prothese oder eines Schuhs zu verbinden und die
Orthese, die Prothese oder den Schuh damit zu verschließen. Dieser Bügel, diese Schnur
oder diese Kordel können allerdings auch selber als Verschluss für den Schuh dienen.
[0024] Auf der dem Schnellverschluß abgewandten Ende der Schnur oder der Kordel kann eine
Vorrichtung angeordnet sein, mit der sich die Länge der Schnur oder der Kordel einstellen
läßt. Dadurch ist es möglich, die Weite der durch den Schnellverschluß verschlossenen
Öffnung einzustellen, indem die Länger der Schnur oder Kordel vom Anwender verändert
und eingestellt wird. Dazu können die Prothesen, Orthesen oder Schuhe beispielsweise
einen Klemmmechanismus oder einen Wickelpilz aufweisen. Die Länge der Schnur oder
Kordel kann durch Wickeln des dem Einhand-Schnellverschluss gegenüberliegenden Endes
der Schnur oder der Kordel um den Pilz oder Verklemmen des dem Einhand-Schnellverschluss
gegenüberliegenden Endes der Schnur oder der Kordel im Klemmmechanismus fein eingestellt
werden kann.
[0025] Der den Anbringungsbereich nicht aufweisende Grundkörper kann weiterhin am dem Rastelement
gegenüberliegenden Ende des Grundkörpers auf der dem anderen Grundkörper abgewandten
Oberfläche eine Oberflächenprofilierung aufweisen. Die Oberflächenprofilierung dient
dazu, dem Anwender das Öffnen und Schließen des Einhand-Schnellverschlusses zu erleichtern.
Diese kann beispielsweise in Form von parallelen Erhebungen oder Einschnitten auf
oder in der Oberfläche gestaltet sein oder als durchbrochene Erhebung.
[0026] In einer weiteren Ausführung ist der das Anbringungsbereich nicht aufweisende Grundkörper
länger als der das Anbringungsbereich aufweisende Grundkörper. Da das Anbringungsbereich
als Lasche ausgestaltet sein kann, die dünner ist als der Grundkörper und an dessen
vom anderen Grundkörper abgewandten Seite angebracht ist, entsteht dadurch ein Überhang
des das Anbringungsbereich nicht enthaltenden Grundkörpers gegenüber dem das Anbringungsbereich
enthaltenden Grundkörper. Damit kann der Überhang untergriffen werden. Dies erleichtert
das Greifen des überhängenden Grundkörpers und erhöht die Hebelkräfte, die erforderlich
sind, einen am Verschluss befestigen Bügel, Kordel oder Schnur festzuziehen. Der Hebel
befindet sich zwischen den, den Bügel, die Kordel oder die Schnur enthaltenden, Öffnungen
und dem Ende des Grundkörpers. Somit kann dieser durch die Länge des Grundkörpers
und die Positionierung der Öffnungen für den Bügel, die Kordel oder die Schnur verlängert
werden, so dass auch schwächere Menschen eine mit dem Einhand-Schnellverschluss ausgestattete
Orthese, Prothese oder Schuh leicht verschließen können. Der Hebel kann so ausgestaltet
werden, dass er eine Kraftentwicklung in einem Bereich von 0-400 N ermöglicht.
[0027] Um das Untergreifen des Grundkörpers weiter zu erleichtern kann der den Anbringungsbereich
nicht enthaltende Grundkörper am dem Rastelement abgewandten Ende eine im Wesentlichen
runde Form aufweisen. Während die Grundkörper im Wesentlichen eine in Richtung parallel
zur Haupterstreckungsebene rechteckige bzw. längliche Form aufweisen, sind sie nicht
auf diese Form beschränkt und können auch andere Formen aufweisen. So kann zum Beispiel
das dem Rastelement gegenüberliegende Ende des Grundkörpers eine im Wesentlichen runde,
ovale oder vieleckige Form aufweisen.
[0028] Zur weiteren Erleichterung des Öffnens des Einhand-Schnellverschlusses kann der den
Anbringungsbereich nicht aufweisende Grundkörper ferner an dem dem Rastelement abgewandten
Ende, auf der dem anderen Grundkörper zugewandten Oberfläche sich zu diesem Ende hin
verjüngen.
[0029] Bevorzugterweise weisen die Grundkörper eine Größe auf, in dem die Breite B größer
oder gleich 15 mm, aber kleiner oder gleich 50 mm ist. Die Länge L der Grundkörper
soll in einem Bereich von 15 mm und 40 mm (beide Grenzwerte eingeschlossen oder ausgeschlossen)
liegen. Die Dicke D des Grundkörpers soll im Bereich 3 mm ≤ D ≤ 10 mm liegen. Die
Größe des Grundkörpers kann so gewählt werden, dass sie den Bedürfnissen des Patienten
angepasst werden können. So können zum Beispiel für Kinder kleinere Grundkörper gewählt
werden oder für Personen mit beschränkter Handmobilität besonders große Grundkörper
gewählt werden.
[0030] Die verwendeten Materialien zur Herstellung des Einhand-Schnellverschlusses sind
bevorzugterweise Kunststoffe und Materialien, die in additiven Fertigungsverfahren
z. B. in 3D-Druckverfahren angewendet werden können.
[0031] In einer weiteren bevorzugten Ausführung kann zwischen dem Rastelement des die Erhebung
enthaltenden Grundkörpers und eben dieser Erhebung ein Steg plaziert werden. Komplementär
zu diesem Steg kann der andere Grundkörper eine Aussparung zwischen dem Rastelement
und der zur Erhebung komplementären Aussparung aufweisen. Diese Aussparung ist so
ausgestaltet, dass sie den Steg umgreift. Weiterhin können entlang des Steges und
der Aussparung wiederum komplementär Feder und Nut angebracht sein, die entweder durchgängig
oder abschnittsweise verlaufen. Welches der beiden Teile, Steg oder Aussparung, die
Feder und welches die Nut aufweist, kann dabei frei gewählt werden.
[0032] Der Steg und die komplementäre Aussparung der beiden Grundkörper erhöhen die Sicherheit
beim Zusammensetzen des Verschlusses, da dadurch ein verrutschen der Grundkörper gegeneinander
in einer Richtung senkrecht zur Erstreckungsrichtung der Rastelemente und parallel
zur Haupterstreckungsebene der Grundkörper verhindert wird.
[0033] Die Erhebung auf dem einen Grundkörper ist derart auf dem Grundkörper plaziert, dass
sich die Erhebung in einer Richtung parallel zur Erstreckungsrichtung der Rastelemente
mittig auf dem Grundkörper befindet und am dem Rastelement gegenüberliegenden Ende
plaziert ist. Dabei muss die Erhebung nicht direkt am Rand plaziert sein, sondern
kann sich auch in einigem Abstand zum Ende des Grundkörpers befinden. Die komplementäre
Aussparung des anderen Grundkörpers ist so plaziert, dass sie im geschlossenen Zustand
die Erhebung aufnimmt und umschließt.
[0034] Die Rastelemente der beiden Grundkörper können vorteilhafterweise auch komplementäre
Feder und Nut aufweisen, wobei das erste Rastelement dabei eine Feder oder Nut aufweist,
die durchgängig oder abschnittsweise ausgestaltet ist, und das zweite Rastelement
komplementär dazu eine Nut oder Feder aufweist, die gleich der Feder oder Nut des
ersten Rastelements durchgängig oder abschnittsweise ausgestaltet ist.
[0035] Vergleichbar mit dem Vorteil des Stegs ermöglicht die Kombination von Feder und Nut,
das die beiden Teile nach Zusammensetzen in einer Richtung entlang der Rastelemente
nicht mehr gegeneinander verschoben werden können und ermöglicht so ein einfacheres
Schließen des Verschlusses.
[0036] Das als Nut ausgestaltete Rastelement kann bevorzugterweise als Hintergreifvorsprung
ausgebildet sein, in den das als Feder komplementär zur Nut ausgebildete Rastelement
eingreifen kann. Vorteilhafterweise kann der als Nut ausgestaltete Hintergreifvorsprung
in einer Ebene parallel zur Haupterstreckungsebene und in Richtung senkrecht zum Verlauf
des Rastelements eine konkave Innen- und/oder Außenwand aufweisen. Das als Feder ausgestaltete
Rastelement kann in gleicher Richtung eine konvexe Form aufweisen. Andere Möglichkeiten
zur Ausgestaltung des Rastelements bestehen darin, dass dieses flach, vieleckig oder
in einer beliebigen anderen Form ausgestaltet ist. Weiterhin können die Rastelemente
über die gesamte Breite der Grundkörper oder nur abschnittsweise ausgebildet sein.
Abschnittsweise bedeutet in diesem Fall, dass entlang des Verlaufs des Rastelements
beispielsweise nur an den Enden Vorsprünge existieren und mittig zwischen ihnen eine
Lücke vorhanden ist.
[0037] Diese Ausführungen der Rastelemente dienen vor allem dazu, sie derart zu gestalten,
dass ein Zusammensetzen so einfach und genau wie möglich stattfinden kann und beim
Schließen des Verschlusses die Grundkörper nicht gegeneinander verrutschen und dadurch
das Schließen erschwert wird.
[0038] Bevorzugterweise ist die Erhebung derart ausgebildet, dass die Höhe der Erhebung
der Dicke D des die Erhebung nicht enthaltenden Grundkörper entspricht und das freie
Ende der Erhebung im geschlossenen Zustand bündig mit der Oberfläche des anderen Grundkörpers
abschließt. Dadurch wird dem Anwender ermöglicht, optisch und haptisch die korrekte
Verriegelung des Verschlusses zu registrieren.
[0039] Die vorliegende Erfindung betrifft also insbesondere auch die nachfolgenden optionalen
Weiterbildungen eines Einhand-Schnellverschlusses, einer Orthese, einer Prothese oder
eines Schuhs.
[0040] Ein wie vorstehend beschriebener Einhand-Schnellverschluss nach einem der Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der den Anbringungsbereich nicht aufweisende Grundkörper
am dem Rastelement des Grundkörpers gegenüberliegenden Ende in einer Ebene parallel
zur Haupterstreckungsebene eine im Wesentlichen runde Form aufweist.
[0041] Ein wie vorstehend beschriebener Einhand-Schnellverschluss nach einem der Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass sich der den Anbringungsbereich nicht aufweisende Grundkörper
zum dem Rastelement des Grundkörpers gegenüberliegenden Ende hin verjüngt.
[0042] Ein wie vorstehend beschriebener Einhand-Schnellverschluss nach einem der Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Grundkörper ein Breite B mit 15 mm ≤ B ≤50 mm aufweisen.
[0043] Ein wie vorstehend beschriebener Einhand-Schnellverschluss nach einem der Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Grundkörper eine Länge L mit 15 mm ≤ L ≤ 40 mm aufweisen.
[0044] Ein wie vorstehend beschriebener Einhand-Schnellverschluss nach einem der Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Grundkörper eine Dicke D mit 3 mm ≤ D ≤ 10 mm aufweisen.
[0045] Ein wie vorstehend beschriebener Einhand-Schnellverschluss (1) nach einem der Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der die Erhebung aufweisende Grundkörper einen Steg zwischen
dem Rastelement und der Erhebung aufweist und der die Aussparung aufweisende Grundkörper
eine komplementäre Aussparung für den Steg aufweist.
[0046] Ein wie vorstehend beschriebener Einhand-Schnellverschluss nach einem der Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebung mittig, am dem Rastelement des die Erhebung
aufweisenden Grundkörpers gegenüberliegenden Ende des Grundkörpers plaziert ist.
[0047] Ein wie vorstehend beschriebener Einhand-Schnellverschluss nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eines der Rastelement als Hintergreifvorsprung
in Form einer Nut und das andere Rastelement als in den Hintergreifvorsprung passende
Feder ausgebildet ist.
[0048] Ein wie vorstehend beschriebener Einhand-Schnellverschluss nach dem vorhergehenden
Absatz, dadurch gekennzeichnet, dass der Hintergreifvorsprung eine, in einer in Längsrichtung
verlaufenden, sich senkrecht zur Haupterstreckungsebene des Grundkörpers erstreckenden
Ebene, abgerundete, flache, vieleckige oder in einer beliebigen anderen Form ausgestaltete
Innenwand und/oder Außenwand aufweist.
[0049] Ein wie vorstehend beschriebener Einhand-Schnellverschluss nach einem der Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das als Hintergreifvorsprung ausgebildete Rastelement
sich über die gesamte Breite des Grundkörpers erstreckt oder nur abschnittsweise ausgebildet
ist.
[0050] Ein wie vorstehend beschriebener Einhand-Schnellverschluss nach einem der Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Erhebung der Dicke D des die Aussparung
aufweisenden Grundkörpers entspricht.
[0051] Der erfindungsgemäße Einhand-Schnellverschlusses kann vor allem in Prothesen, Orthesen
oder Schuhen, insbesondere Orthesenschuhen, therapeutischen oder orthopädischen Schuhen
mit fußspezifischer Maßgebung, besonders bevorzugt in Fußprothesen oder Fußorthesen
eingesetzt werden, wobei er mittels des Anbringungsbereichs auf diesen angebracht
oder durch zum Beispiel 3D-Druck in diesen integriert werden.
[0052] Es zeigen
Fig. 1: eine Ansicht eines Einhand-Schnellverschlusses;
Fig. 2: eine Draufsicht auf den Einhand-Schnellverschluss aus Fig. 1;
Fig. 3: eine Seitenansicht des Einhand-Schnellverschlusses der Fig. 1;
Fig. 4: eine Draufsicht auf den Einhand-Schnellverschlusses der Fig. 1;
Fig. 5: eine Seitenansicht des Einhand-Schnellverschlusses der Fig. 1;
Fig. 6: eine Draufsicht auf den ersten Grundkörper des Einhand-Schnellverschlusses;
Fig. 7: eine Draufsicht auf den ersten Grundkörper eines Einhand-Schnellverschlusses;
Fig. 8: eine Draufsicht auf den ersten Grundkörper eines Einhand-Schnellverschlusses;
Fig. 9: eine Draufsicht auf den ersten Grundkörper eines Einhand-Schnellverschlusses;
und
Fig. 10: eine Draufsicht auf einen Orthesenschuh.
[0053] Fig. 1 zeigt einen Einhand-Schnellverschluss 1 gemäß der Erfindung mit einem ersten
Grundkörper 2 und einem zweiten Grundkörper 3, die mittels einer Rastvorrichtung 7
miteinander verbunden sind, aber deren Verschluss 8 noch offen ist. Auf dem ersten
Grundkörper 2 ist das erste Verschlusselement 22 als Erhebung 41 ausgestaltet, die
auf der Oberseite 24 des ersten Grundkörpers angebracht ist. Die Erhebung 41 weist
eine, in der Haupterstreckungsebene des ersten Grundkörpers 2, runde Grundfläche auf.
Weiterhin weist diese Erhebung 41 vollumfänglich eine Feder 43 auf, die in einigem
Abstand zum freien Ende 48 der Erhebung 41 platziert ist. Das zweite Verschlusselement
32, welches in Fig. 1 nicht zu sehen ist, ist als Aussparung 42 mit einer Nut 44 komplementär
zur Erhebung 41 mit der Feder 43 ausgestaltet. Ein erstes Rastelement 21 des ersten
Grundkörpers 2 ist als Nut 23 ausgestaltet. Am dem ersten Rastelement 21 gegenüberliegenden
Ende des ersten Grundkörpers 2 ist ein Anbringungsbereich 61 angebracht, der zur Anbringung
des Einhand-Schnellverschlusses 1 auf einer Orthese, einer Prothese oder einem Schuh
dient, wobei die Unterseite des ersten Grundkörpers 25 dabei in Kontakt mit besagter
Orthese, Prothese oder Schuh steht. Der Anbringungsbereich 61 ist wesentlich dünner
als der erste Grundkörper 2 und der Übergang zwischen beiden ist nicht abrupt ausgestaltet,
sondern der erste Grundkörper 2 weist eine Verjüngung 26 auf, die den ersten Grundkörper
2 von seiner Oberseite 24 zu seiner Unterseite 25 in Richtung zum Anbringungsbereich
hin verjüngt. Der Anbringungsbereich 61 hat eine im Wesentlichen rechteckige Form
und läuft zum vom ersten Grundkörper 2 abgewandten Ende hin zu, wobei das Ende gerade,
in einer Richtung parallel zur Erstreckungsrichtung des ersten Rastelements 21 abgeschnitten
ist. Das zweite Rastelement 31 der Rastvorrichtung 7, welches sich am zweiten Grundkörper
3 befindet, ist als Feder 33 ausgestaltet. Diese Feder 33 ist komplementär zu dem
als Nut 23 ausgestalteten ersten Rastelement 21 des ersten Grundkörpers 2 ausgeführt.
An dem zweiten Rastelement 31 gegenüberliegenden Ende des zweiten Grundkörpers 3 befindet
sich auf dessen Oberseite 34 eine Oberflächenprofilierung 63. Die Oberflächenprofilierung
ist hier als halbkugelförmige Erhebung ausgestaltet, wobei sie durch Aussparungen
in vier Segmente unterteilt ist. Eines der vier Segmente wurde dabei entfernt. An
selbigem Ende des zweiten Grundkörpers 3 weist dieser eine Verjüngung 64 auf, bei
der sich die Dicke des zweiten Grundkörpers 3 von dessen Unterseite 35 zu dessen Oberseite
34 hin verjüngt. Weiterhin ist eine Öffnung 52 zur Aufnahme eines Bügels, einer Kordel
oder einer Schnur zu sehen, sowie ein darin angebrachter Bügel 51.
[0054] Fig. 2 zeigt den Einhand-Schnellverschluss 1 der Fig. 1 in Draufsicht. Dabei weist
der zweite Grundkörper 3 ein zweites Verschlusselements 32 auf, das als in der Haupterstreckungsebene
des zweiten Grundkörpers 3 runde Aussparung 42, komplementär zur runden Erhebung 41
des erste Grundkörpers 2, ausgestaltet ist. Entlang des Innenumfangsrands der Aussparung
42 befindet sich die, komplementär zur vollumfänglichen Feder 43 der Erhebung 41,
Nut 44. Außerdem ist die Dicke 45 des zweiten Grundkörpers 3 in Richtung senkrecht
zur Haupterstreckungsebene nach außen beabstandet zur Aussprung 42 derart abschnittsweise
längs des Innenumfangs der Aussparung 42 verringert, dass in Fig. 2 die Dicke 45 auf
null reduziert ist und somit eine durchgängige Aussparung von der Oberseite 34 des
zweiten Grundkörpers 3 bis zur Unterseite 35 des zweiten Grundkörpers 3 gebildet wird.
Das zweite Rastelement 31 der Rastvorrichtung 7 ist, komplementär zum in Fig. 1 gezeigten
ersten Rastelement 21, als Feder 33 ausgestaltet. Ebenfalls in den zweiten Grundkörper
3 integriert sind die Öffnungen 52 zur Aufnahme des Bügels, wobei auch der dazugehörige
Bügel 51 gezeigt ist. Die Öffnungen 52 können auch derart ausgestaltet sein, dass
sie eine Schnur oder eine Kordel aufnehmen können und anstelle des Bügels 51 kann
eine Schnur oder Kordel an dem die Öffnungen 52 enthaltenden Grundkörper angebracht
sein. Weiterhin lässt sich auf der Oberfläche des zweiten Grundkörpers 3 an der Spitze
die Oberflächenprofilierung 63 erkennen, die Halt gibt und dadurch das Zusammensetzen
und Verschließen des Einhand-Schnellverschlusses 1 erleichtert.
[0055] Fig. 3 zeigt den Einhand-Schnellverschluss 1 der Fig. 1, mit dem Unterschied, dass
im Anbringungsbereich 61 eine Durchgangsöffnung 62 in runder Form angebracht ist,
die das Anbringen des Einhand-Schnellverschlusses 1 auf einer Oberfläche erleichtert.
Dies ermöglicht es beispielsweise, den Anbringungsbereich 61 mit der Durchgangsöffnung
62 an einer Erhebung einer Orthese, einer Prothese oder einem Schuh zu befestigen,
bevor er durch Kleben, Nähen oder Nieten auf einer Oberfläche befestigt oder in dieser
integriert wird. Weiterhin ist der Anbringungsbereich 61 in Fig. 3 kürzer ausgestaltet
als in Fig. 1. Abhängig von Größe der Orthese, der Prothese oder des Schuhs und nötigen
Fixierung kann die Größe des Anbringungsbereichs 61 angepasst werden. Der letzte Unterschied
zum ersten Grundkörper 2 der Fig. 1 besteht darin, dass der Anbringungsbereich 61
kein gerades Ende auf der dem ersten Grundkörper 2 gegenüberliegenden Ende aufweist,
sondern insgesamt eine in der Haupterstreckungsebene des ersten Grundkörpers 2 ovale
Form und somit auch ein abgerundetes Ende hat.
[0056] Fig. 4 zeigt eine Draufsicht des Einhand-Schnellverschluss 1 der Fig. 1, allerdings
im verschlossenen Zustand. Hierbei kann nicht mehr festgestellt werden, ob und welches
der beiden Verschlusselemente (21, 31) eine Feder oder eine Nut am Verschluss aufweist.
Hier ist gut zu erkennen, dass der zweite Grundkörper 3 länger ist als der erste Grundkörper
2, was zu den im vorherigen Teil beschriebenen Vorteilen eines leichteren Handlings
führt, da der zweite Grundkörper 3 leichter untergriffen und somit leichter geöffnet
bzw. geschlossen werden kann.
[0057] Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht der Fig. 4. Hier ist zu erkennen, dass die Öffnungen
52 zur Aufnahme des Bügels als einzelne durchgängige Öffnung ausgestaltet sind. Dabei
ist zu erkennen, dass sich der Anbringungsbereich 61 nicht in der Haupterstreckungsebene
des ersten Grundkörpers 2 ausdehnt, sondern sich in Richtung zur Unterseite des ersten
Grundkörpers 25 hin abbiegt. Weiterhin ist zu sehen, dass das zweite Rastelement 31
leicht aus der Haupterstreckungsebene des zweiten Grundkörpers 3 in Richtung zur Unterseite
des zweiten Grundkörpers 35 versetzt ist, wobei der erste Grundkörper 2 komplementär
dazu eine leichte Ausbuchtung in seinem ersten Rastelement 21 aufweist. Zuletzt sieht
man, dass das erste Verschlusselement (22) und damit das freie Ende 48 der Erhebung
41 bündig mit der Oberseite 34 des zweiten Grundkörpers 3 abschließt. Die Erhebung
41 weist somit eine Höhe auf, die gleich der Dicke des zweiten Grundkörpers 3 ist.
[0058] Fig. 6 zeigt einen ersten Grundkörper 2 des Einhand-Schnellverschlusses der Fig.
1 in Draufsicht, mit dem Unterschied, dass ein erstes Verschlusselement 22 als ovale
bzw. elliptische Erhebung 41 ausgebildet ist. Die Erhebung weist eine vollumfängliche
Feder 43 auf. Die Feder ist, wie in Fig. 1, zum freien Ende 48 der Erhebung 41 beabstandet
platziert. Das erste Verschlusselement 22 ist dabei in einer Richtung parallel zur
Ausdehnung des ersten Rastelements 21 mittig auf dem ersten Grundkörper 2 platziert.
In einer Richtung parallel zur Haupterstreckungsebene des ersten Grundkörpers 2 und
senkrecht zur Erstreckungsrichtung des ersten Rastelements 21 ist sie an dem dem ersten
Rastelement 21 gegenüberliegenden Ende, am Beginn der Verjüngung 26 des ersten Grundkörpers
2 platziert. Das erste Rastelement 21 ist in Fig. 2 derart ausgebildet, dass es eine
Nut 23 aufweist. Weiterhin ist ein Steg 46 gezeigt, der das erste Verschlusselement
22 mit dem ersten Rastelement 21 verbindet. Der Steg verläuft in einer Richtung senkrecht
zum Verlauf des ersten Rastelements 21 und parallel zur Haupterstreckungsebene des
ersten Grundkörpers 2 mittig vom ersten Rastelement 21 zum ersten Verschlusselement
22. Der Steg ist in der Höhe dabei genauso hoch wie das erste Verschlusselement 22,
reicht in der Höhe also bis hin zum freien Ende 48 der Erhebung 41.
[0059] Fig. 7 zeigt eine Draufsicht des ersten Grundkörpers 2 wie in Fig. 6, mit dem Unterschied,
dass die Erhebung 41 die das erste Verschlusselement 22 bildet als Polygon, in diesem
Fall als Fünfeck, ausgebildet ist. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass die
Feder 43, die um die Erhebung 41 gebildet ist, nur abschnittsweise ausgeführt ist
und nicht wie in Fig. 1 vollumfänglich. Dabei befindet sich auf jeder der Außenseiten
der fünfeckigen Erhebung 41 eine Feder 43, wobei diese als Ellipsoid ausgeführt ist.
[0060] Fig. 8 zeigt eine Draufsicht des ersten Grundkörpers 2 wie in Fig. 6, mit dem
[0061] Unterschied, dass das erste Verschlusselement 22 als Erhebung 41 in konischer Form
ausgebildet ist, wobei die Grundfläche des Konus das freie Ende der Erhebung 48 ist
und dieser hin zum ersten Grundkörper 2 zuläuft. Ein weiterer Unterschied zur Fig.
6 besteht darin, dass in der Erhebung 41 zur Befestigung drei kreisförmige Einkerbungen
angebracht sind, die als Nut 43 zur Sicherung des Verschlusses dienen.
[0062] Fig. 9 zeigt eine Draufsicht des ersten Grundkörpers 2 wie in Fig. 6, mit dem Unterschied,
dass das erste Verschlusselement 22 als elliptische Erhebung 41 ausgebildet ist. Weiterhin
ist die Erhebung nicht massiv ausgebildet, sondern weist an der vom Rastelement 21
abgewandten Seite eine Öffnung auf. Als weiterer Unterschied ist zu sehen, dass der
Innenraum der Erhebung 41 eine Aushöhlung 49 aufweist. Dies dient zur Möglichkeit
der Aufnahme einer weiteren Erhebung oder eines Knopfes, der in der Aussparung 42
des zweiten Grundkörpers 3 platziert ist und dazu dient den Verschluss zu verstärken.
[0063] Fig. 10 zeigt einen Orthesenschuh 100, der einen Einhand-Schnellverschluss 1 aufweist.
Der Einhand-Schnellverschluss 1 weist eine Schnur 101 auf, mit der der Schnellverschluß
1 im in Fig. 10 gezeigten, geschlossenen Zustand gespannt wird. Der Orthesenschuh
100 weist zwei Umlenkelemente 102a und 102b auf, die an der dem Schnellverschluß 1
gegenüberliegenden Seite des Orthesenschuhs 100 angeordnet sind. Diese Umlenkelemente
102a und 102b weisen Durchgangsöffnungen für die Schnur 101 auf, die jeweils nach
Durchgang durch eines der Umlenkelemente 101a und 101b um 90° umgelenkt wird. Weiterhin
weist der Schuh eine Klemmelement 103 auf, in dem das dem Einhand-Schnellverschluss
1 gegenüberliegende Ende der Schnur 101 eingeklemmt ist. Mit diesem Klemmelement 103
kann die Schnur 101 verkürzt oder verlängert werden, indem die Stelle der Schnur 101,
an der die Schnur 101 von dem Klemmelement 103 eingeklemmt wird, verändert wird.
1. Einhand-Schnellverschluss (1) aufweisend
einen ersten, sich in einer Haupterstreckungsebene flächig erstreckenden Grundkörper
(2) mit einem ersten Rastelement (21) und einem ersten Verschlusselement (22),
einem zweiten, sich in einer zweiten Haupterstreckungsebene flächig erstreckenden
Grundkörper (3) mit einem zweiten Rastelement (31) und einem zweiten Verschlusselement
(32)
wobei das erste und das zweite Rastelement (21, 31) derart ausgebildet sind, dass
sie unter Bildung einer in mindestens einer Richtung formschlüssigen Verbindung des
ersten und zweiten Grundkörpers (2, 3) als Rastverbindung miteinander verbindbar oder
verbunden sind, wobei das erstes und das zweite Verschlusselement (22, 32) derart
ausgebildet sind, dass sie zur Fixierung des ersten Grundkörpers (2) an dem zweiten
Grundkörper (3) in mindestens einer von der Rastverbindung nicht formschlüssig festgelegten
Richtung miteinander unter Ausbildung eines Verschlusses verbindbar oder verbunden
sind ,
und wobei das eine der Verschlusselemente als Erhebung (41) und das andere der Verschlusselemente
als Aussparung (42) derart ausgebildet sind, dass zur Bildung des Verschlusses die
Erhebung (41) in die Aussparung (42) eingreift.
2. Einhand-Schnellverschluss (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die senkrecht zu seiner Haupterstreckungsebene bestimmte Dicke (45) des die Aussparung
(42) enthaltenden Grundkörpers nach außen beabstandet zur Aussparung (42) und zumindest
abschnittsweise längs des Innenumfangsrands der Aussparung (42) verringert ist.
3. Einhand-Schnellverschluss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Rastelement (21) eine Feder oder Nut (23) aufweist und das zweite Rastelemente
(31) eine zum ersten Rastelement komplementäre Nut oder Feder (33) aufweist.
4. Einhand-Schnellverschluss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebung (41) eine Feder oder Nut (43) aufweist, die im Wesentlichen in einer
Ebene parallel zur ersten Haupterstreckungsebene des die Erhebung (41) aufweisenden
Grundkörpers und beabstandet vom freien Ende der Erhebung (41) zumindest abschnittsweise
die Erhebung (41) umläuft, und die Aussparung (42) längs ihres Innenumfangsrandes
eine zu der Feder oder Nut (43) in der Erhebung (41) derart komplementär ausgebildete
Nut oder Feder (44) aufweist, dass Nut und Feder (43, 44) im geschlossenen Zustand
bündig ineinandergreifen.
5. Einhand-Schnellverschluss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebung (41) und/oder Aussparung (42) eine, in Richtung parallel zur Haupterstreckungsebene,
im Wesentlichen runde, halbrunde, ovale, elliptische, rautenförmige oder vieleckige
Form und/oder eine in Richtung senkrecht zur Haupterstreckungsebene konische oder
pyramidenartige Form aufweisen.
6. Einhand-Schnellverschluss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einer der Grundkörper einen Anbringungsbereich (61) aufweist, mit dem sich der Grundkörper
auf oder in einer Oberfläche anbringen lässt.
7. Einhand-Schnellverschluss (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Anbringungsbereich (61) eine Durchgangsöffnung (62) aufweist, die die Anbringung
des Grundkörpers auf einer Oberfläche erleichtert.
8. Einhand-Schnellverschluss (1) nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der den Anbringungsbereich (61) aufweisende Grundkörper fest, vorteilhafterweise
durch nähen, nieten, schrauben oder kleben, auf einer Oberfläche, beispielsweise eines
Schuhes oder einer Orthese, angebracht ist.
9. Einhand-Schnellverschluss (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der den Anbringungsbereich (61) aufweisende Grundkörper in eine Oberfläche integriert
ist.
10. Einhand-Schnellverschluss (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der den Anbringungsbereich (61) nicht aufweisende Grundkörper Öffnungen zur Aufnahme
eines Bügels, einer Schnur oder einer Kordel (52) aufweist.
11. Einhand-Schnellverschluss (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der die Öffnungen (52) zur Aufnahme eines Bügels, einer Schnur oder einer Kordel
aufweisende Grundkörper einen Bügel, eine Schnur oder eine Kordel (51) aufweist, der/die
in den Öffnungen (52) angebracht ist.
12. Einhand-Schnellverschluss (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der den Anbringungsbereich (61) nicht aufweisende Grundkörper länger ist als der
den Anbringungsbereich (61) aufweisende Grundkörper.
13. Orthese, Prothese oder Schuh, insbesondere Orthesenschuh, therapeutischer oder orthopädischer
Schuh mit fußspezifischer Maßgebung, mit einem Einhand-Schnellverschluss (1) nach
einem der vorhergehenden Ansprüche.
14. Orthese oder Prothese nach dem vorhergehenden Anspruch als Fußorthese oder Fußprothese.
15. Orthese, Prothese oder Schuh nach einem der Ansprüche 13 und 14, dadurch gekennzeichnet, dass an einem der Grundkörper (2,3) eine Schnur (101) oder eine Kordel angeordnet ist,
wobei die Orthese, Prothese oder der Schuh weiterhin ein Klemmelement (103) aufweist,
mit dem das dem Einhand-Schnellverschluss (1) gegenüberliegenden Ende der Schnur (101)
oder der Kordel festlegbar, insbesondere bezüglich der Länge der Schnur (101) oder
Kordel einstellbar ist.