[0001] Die Erfindung betrifft ein Schwenkgelenk zum Verstellen eines Funktionsteils, insbesondere
eines Kopfteils, eines Fußteils oder einer Armlehne, eines Möbels, insbesondere Sitzmöbels
und/oder Polstermöbels, mit einem Montagehebel zur Montage des Schwenkgelenks am Möbel
und einem Schwenkhebel zum Tragen und Verstellen des Funktionsteils, wobei das Schwenkgelenk
von einer Einstellstellung in eine Rückstellstellung und zurück verstellbar ist, wobei
in der Einstellstellung der Montagehebel und der Schwenkhebel gegeneinander von einer
Ausgangsstellung in eine Endstellung um eine Gelenkschwenkachse in eine Einstellrichtung
schwenkbar verbunden sind, wobei in der Einstellstellung der Schwenkhebel in einer
Vielzahl von zwischen der Ausgangsstellung und der Endstellung vorgesehenen Arretierstellungen
durch ein blockierendes formschlüssiges Ineinandergreifen eines Gesperres gegenüber
einem Schwenken in der zur Einstellrichtung entgegengesetzten Rückstellrichtung arretiert
ist, wobei das Gesperre wenigstens einen Sperrnocken und wenigstens einen in eine
Richtung relativ zum Sperrnocken schwenkbaren Zahnkranz umfasst und wobei in der Einstellstellung
der Sperrnocken zum formschlüssigen Ineinandergreifen des Gesperres in Richtung des
Zahnkranzes derart federbelastet und der Sperrnocken derart beweglich an einer Führung
gehalten ist, dass der Sperrnocken und der Zahnkranz beim Verstellen des Schwenkgelenks
gegenüber dem Montagehebel in der Einstellstellung aneinander abgleiten und schrittweise
in einer Rückstellrichtung formschlüssig blockierend ineinandergreifen.
[0002] Schwenkgelenke zum Verstellen eines Funktionsteils eines Möbels sind in unterschiedlichen
Ausgestaltungen bekannt. Meist dienen die Schwenkgelenke zum Verstellen eines Kopfteils,
eines Fußteils oder einer Armlehne eines Sitzmöbels, bei dem es sich typischerweise
um ein Polstermöbel handelt. Die Schwenkgelenke weisen dabei einen Montagehebel auf,
mit dem die Schwenkgelenke an dem jeweiligen Möbel festgelegt werden. Zudem ist ein
Schwenkhebel vorgesehen, der das jeweilige Funktionsteil trägt und das jeweilige Funktionsteil
um den Montagehebel schwenkt. Zu diesem Zweck sind der Montagehebel und der Schwenkhebel
um eine Gelenkschwenkachse in einer Einstellrichtung gegeneinander von einer Ausgangsstellung
in eine Endstellung schwenkbar ausgebildet.
[0003] Beim Verstellen des Schwenkhebels gegenüber dem Montagehebel in der Einstellrichtung
ausgehend von der Ausgangsstellung werden nacheinander unterschiedliche Arretierstellungen
passiert. Der Benutzer des Möbels verstellt das Schwenkgelenk dabei so weit bzw. schwenkt
den Schwenkhebel dabei so weit in der Einstellrichtung, bis er eine bequeme Position
des entsprechenden Funktionsteils eingestellt hat. Damit das Funktionsteil diese Position
wenigstens in etwa beibehält und sich nicht wieder versehentlich in die Ausgangsstellung
zurückverstellt, kann der Schwenkhebel nur jeweils bis zur nächsten Arretierstellung
zurückverstellt werden. In der Arretierstellung greift ein Gesperre formschlüssig
und blockierend ineinander und arretiert damit den Schwenkhebel gegenüber einem Schwenken
in der zur Einstellrichtung entgegengesetzten Rückstellrichtung relativ zum Montagehebel.
Das Gesperre wird dabei wenigstens durch einen Sperrnocken und einen Zahnkranz gebildet,
der gegenüber dem Sperrnocken drehbar ist. Zur Arretierung des Gesperres kann der
Sperrnocken von außen formschlüssig in die Verzahnung des Zahnkranzes eingreifen.
[0004] Um den Schwenkhebel dennoch wieder zurück in die Ausgangsstellung zurückstellen zu
können, kann das Schwenkgelenk aus der zuvor beschriebenen Einstellstellung in eine
Rückstellstellung verstellt werden. Dazu muss der Schwenkhebel typischerweise erst
in der Einstellrichtung bis zu einer Endstellung verstellt werden, wodurch der Sperrnocken
in eine Freigabestellung außer Eingriff mit dem Zahnkranz gebracht wird, um das Schwenkgelenk
in die Rückstellstellung zu verstellen. Solange sich der Sperrnocken in der Freigabestellung
und das Schwenkgelenk mithin in der Rückstellstellung befindet, kann der Schwenkhebel
in der Rückstellrichtung zurück in eine Ausgangsstellung verstellt werden. In der
Ausgangsstellung wird der Sperrnocken wieder in Eingriff mit dem Zahnkranz und damit
das Schwenkgelenk wieder in die Einstellstellung gebracht, so dass das Schwenkgelenk
wieder individuell in der Einstellrichtung eingestellt werden kann, um dem Benutzer
eine bequeme Sitzposition zu ermöglichen.
[0005] Dabei gleiten dann der Zahnkranz und der Sperrnocken aneinander ab, während der Sperrnocken
entlang einer Führung geringfügig hin und her bewegt wird, um bezogen auf den Zahnkranz
jeweils einen Zahnzwischenraum weiterzuspringen. Damit es aber dennoch zu einem formschlüssigen
Ineinandergreifen des Gesperres in einer Arretierstellung kommen kann, wenn der Schwenkhebel
währenddessen in die Rückstellrichtung verstellt wird, ist der Sperrnocken federbelastet
gegen den Zahnkranz angestellt. Bei den bekannten Schwenkgelenken ist das Verstellen
des Schwenkhebels in der Einstellrichtung mit einem charakteristischen Geräusch verbunden,
das durch das Möbel, insbesondere durch eine Polsterung nur bedingt gedämpft werden
kann. Insbesondere in den Fällen, in denen das charakteristische Geräusch ein mehr
oder weniger rasselndes Geräusch darstellt, wird dies vom Benutzer des Möbels als
qualitativ minderwertig empfunden, während dagegen satt klackernde Geräusche meist
als wertig eingestuft werden.
[0006] Daher liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte
und zuvor näher beschriebene Schwenkgelenk derart auszugestalten und weiterzubilden,
dass qualitativ minderwertige charakteristische Geräusche des Schwenkgelenks vermieden
werden.
[0007] Diese Aufgabe ist bei einem Schwenkgelenk nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch
gelöst, dass zwischen dem Zahnkranz und dem Sperrnocken und/oder zwischen dem Sperrnocken
und der Führung ein Schmierfett vorgesehen ist.
[0008] Durch die Verwendung eines geräuschdämpfenden Schmierfetts zwischen dem Zahnkranz
und dem Sperrnocken und/oder zwischen dem Sperrnocken und der Führung, kann die Lautstärke
der beim Einstellen des Schwenkgelenks in der Einstellrichtung erzeugten Geräusche
so deutlich verringert werden, dass auch als qualitativ minderwertig erkannte rasselnde
Geräusche von dem Benutzer nicht mehr bewusst wahrgenommen werden. Auch dies erzeugt
unterbewusst einen vergleichsweise wertigen Eindruck des Schwenkgelenks. Das Schmierfett
wirkt dabei insbesondere beim Verstellen des Schwenkhebels in der Einstellrichtung,
wenn sich das Schwenkgelenk in der Einstellstellung befindet. Befindet sich das Schwenkgelenk
in der Rückstellstellung kann der Schwenkhebel vorzugsweise ohnehin geräuschlos in
die Einstellrichtung und die Rückstellrichtung geschwenkt werden. Die Wirkung des
Schmierfetts ist dabei umso größer, je ausgeprägter die geräuschdämpfenden Eigenschaften
des Schmierfetts sind.
[0009] Bei einer ersten besonders bevorzugten Ausgestaltung des Schwenkgelenks weist der
Sperrnocken wenigstens einen, vorzugsweise wenigstens zwei, insbesondere wenigstens
drei, weiter insbesondere wenigstens vier, mit dem Zahnkranz korrespondierende Zähne
auf. Auf diese Weise können mehrere Zähne des Zahnkranzes in formschlüssigen blockierenden
Eingriff mit dem Sperrnocken gelangen und es können folglich größerer Haltekräfte
von dem entsprechend blockierten Gesperre in der Arretierstellung aufgenommen werden.
[0010] Alternativ oder zusätzlich können wenigstens zwei, vorzugsweise wenigstens drei,
insbesondere wenigstens vier, Sperrnocken und/oder wenigstens zwei, vorzugsweise wenigstens
drei, insbesondere wenigstens vier, Zahnkränze vorgesehen sein. Auch in diesem Falle
können bedarfsweise höhere Haltekräfte aufgenommen, die Schrittweiten beim Verstellen
des Schwenkgelenks in der Einstellrichtung verringert und das Schwenkgelenk insgesamt
ausgesteift werden. Dabei ist es weiter besonders bevorzugt, wenn jedem Zahnkranz
wenigstens ein Sperrnocken zugeordnet ist. Dann kann eine kompakte Bauform bei guter
Funktionalität erreicht werden.
[0011] Damit das Schwenkgelenk problemlos wieder zurück in seine Ausgangsstellung verstellt
werden kann, ist es zweckmäßig, wenn das Gesperre in der Rückstellstellung des Schwenkgelenks
außer Eingriff ist. Dadurch wird dann in der Rückstellstellung des Schwenkgelenks
das Verstellen des Schwenkhebels gegenüber dem Montagehebel in der Rückstellrichtung
freigegeben. Der Schwenkhebel kann dann bedarfsweise bis in die Ausgangsstellung zurück
verstellt werden, und zwar ebenfalls bedarfsweise aus der gegenüberliegenden Endstellung
des Schwenkhebels.
[0012] Das Verstellen des Schwenkgelenks von der Einstellstellung in die Rückstellstellung
kann in besonders einfacher Weise durch das Verstellen des Schwenkhebels gegenüber
dem Montagehebel bewirkt werden. So kann das Schwenkgelenk durch ein Verstellen des
Schwenkhebels gegenüber dem Montagehebel in die Endstellung von der Einstellstellung
in die Rückstellstellung verstellbar sein.
[0013] Alternativ oder zusätzlich bietet es sich der Einfachheit halber an, wenn auch das
Verstellen des Schwenkgelenks von der Rückstellstellung in die Einstellstellung durch
ein Verstellen des Schwenkhebels gegenüber dem Montagehebel bewirkt wird. So kann
das Schwenkgelenk durch Verstellen des Schwenkhebels gegenüber dem Montagehebel in
die Ausgangsstellung von der Rückstellstellung in die Einstellstellung verstellbar
sein.
[0014] Als besonders zweckmäßig haben sich Schmierfette erwiesen, die eine hohe Beständigkeit
gegenüber Oxidation aufweisen, da die Schwenkgelenke in den Möbeln über sehr lange
Zeiträume und ohne gesonderte Wartung funktionstüchtig sein müssen. Besonders zweckmäßig
ist es daher, wenn das Schmierfett eine Oxidationsbeständigkeit nach DIN 51808, insbesondere
mit Stand vom Februar 2018, von weniger als 950 hPa, vorzugsweise weniger als 750
hPa, insbesondere weniger als 550 hPa, weiter insbesondere weniger als 350 hPa, aufweist.
[0015] Alternativ oder zusätzlich kann das Schmierfett eine untere Gebrauchstemperatur nach
DIN 51502, insbesondere mit Stand vom August 1990, aufweisen, die kleiner oder gleich
-10 °C, vorzugsweise kleiner oder gleich -20 °C ist. Auf diese Weise wird die Funktionstüchtigkeit
des Schwenkgelenks auch in sehr unterschiedlichen Anwendungen, bedarfsweise bei einer
Verwendung im Außenbereich oder in teilweise stark abkühlenden Innenräumen, sichergestellt.
[0016] Eine leichtgängige Funktion des Schwenkgelenks bei gleichzeitig hoher Geräuschdämmung
kann erreicht werden, wenn das Schmierfett eine Konsistenz bzw. eine NLGI-Klasse (National
Lubricating Grease Institute) nach DIN 51818, insbesondere mit Stand vom Dezember
1981, von wenigstens 1, vorzugsweise von wenigstens 2, insbesondere von wenigstens
3, weiter insbesondere von 4 aufweist. Bei einer Konsistenz von 1 ist das Schmierfett
sehr weich, so dass die Beweglichkeit des Sperrnockens nur geringfügig behindert wird.
Allerdings ist dann auch die Geräuschdämmung vergleichsweise gering. Bei einer Konsistenz
von 4 ist das Schmierfett bereits fast fest, was für die Geräuschdämmung vorteilhaft,
für die freie Beweglichkeit jedoch problematisch sein kann. Vor diesem Hintergrund
kann es in vielen Anwendungen bevorzugt sein, wenn die Konsistenz einen Wert von 2
oder 3 aufweist. Das Schmierfett kann dann als entweder weich oder geschmeidig bezeichnet
werden.
[0017] Um die Langzeitstabilität des Schmierfetts zu erhöhen und ein entsprechendes Ausschwitzen
von Öl bzw. die Neigung zu Verharzen zu mindern, kann es zweckmäßig sein, wenn das
Schmierfett einen Schmierölanteil von weniger als 80 %, insbesondere weniger als 75
%, insbesondere von weniger als 70 %, aufweist. Je geringer der Schmierölanteil, desto
besser ist dies grundsätzlich für die Langlebigkeit. Allerdings kann dadurch die freie
Beweglichkeit des Sperrnockens entlang der Führung zunehmend beeinträchtig sein.
[0018] Auch ist es zweckmäßig, wenn das Schmierfett unempfindlich gegen Feuchtigkeit ist.
Feuchtigkeit kann beispielsweise beim Säubern des Möbels direkt oder in Form von Luftfeuchtigkeit
auf das Schwenkgelenk einwirken. Um dennoch eine hohe Langzeitstabilität zu erreichen,
kann es zweckmäßig sein, wenn das Schmierfett ein Verhalten gegen Wasser nach DIN
51807-1, insbesondere mit Stand vom April 1979, und DIN 51807-2, insbesondere mit
Stand vom März 1990, aufweist, das der Klasse C, E, G oder K zugeordnet werden kann.
In all diesen Fällen wird durch das Wasser allenfalls eine geringe Veränderung herbeigeführt,
wobei die obere Einsatztemperatur in der Klasse C bei 60 °C, in der Klasse E bei 80
°C, in der Klasse G bei 100 °C und in der Klasse K bei 120 °C liegt. Ferner beträgt
die Prüftemperatur in den Klassen C und E 40 °C und in den Klassen G und K 90°C.
[0019] Damit auch eine ausreichende Widerstandsfähigkeit gegenüber Schweißen, etwa beim
Anschweißen des Schwenkgelenks an das Möbel, oder anderen thermischen Belastungen
sichergestellt werden kann, bietet es sich an, wenn das Schmierfett eine Temperaturbeständigkeit
von wenigstens 160 °C, vorzugsweise von wenigstens 180 °C, insbesondere von wenigstens
200 °C, aufweist. Alternativ oder zusätzlich kann aus demselben Grund ein Schmierfett
mit einer oberen Einsatztemperatur nach DIN 51807-1, insbesondere mit Stand vom April
1979, und DIN 51807-2, insbesondere mit Stand vom März 1990, von 160 °C, vorzugsweise
von 180 °C, insbesondere von 200 °C, verwendet werden.
[0020] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1A-B
- ein erfindungsgemäßes Schwenkgelenk in einer Einstellstellung jeweils in unterschiedlichen
Schnittansichten und
- Fig. 2A-B
- das Schwenkgelenk aus der Fig. 1 in der Rückstellstellung in den Schnittansichten
der Fig. 1A-B.
[0021] In den Fig. 1A-B ist ein Schwenkgelenk 1 in einer Einstellstellung dargestellt. Das
Schwenkgelenk 1 umfasst dabei einen Montagehebel 2 zur Montage an einem nicht dargestellten
Sitzmöbel und einen Schwenkhebel 3 zum Halten eines Funktionsteils des Sitzmöbels,
insbesondere in Form eines Kopfteils. Der Schwenkhebel 3 ist dabei um eine Gelenkschwenkachse
4 gegenüber dem Montagehebel 2 schwenkbar vorgesehen. Das dargestellte Schwenkgelenk
1 befindet sich in einer Einstellstellung, in der ein Gesperre 5 in einem formschlüssigen
blockierenden Eingriff ist. Das Gesperre 5 umfasst dabei einen Zahnkranz 6 des Schwenkhebels
3 und einen gegenüber dem Montagehebel 2 festgelegten Sperrnocken 7. Der Sperrnocken
7 ist ferner beweglich an einer Führung 8 gehalten und über ein Federmittel 9 gegen
den Zahnkranz 6 angestellt.
[0022] Wird der Schwenkhebel 3 in die Einstellrichtung E geschwenkt, gleiten der Zahnkranz
6 und der Sperrnocken 7 aneinander ab und ermöglichen folglich das Verstellen des
Schwenkhebels 3 in die Einstellrichtung E. Wird der Schwenkhebel 3 jedoch in die entgegengesetzte
Rückstellrichtung R bewegt, gelangt das Schwenkgelenk 1 in eine Arretierstellung und
bildet das Gesperre 5 in der Rückstellrichtung R einen blockierenden Formschluss,
der mithin ein weiteres Verstellen des Schwenkhebels 3 in die Rückstellrichtung R
verhindert. Der Formschluss wir dabei durch ein entsprechendes Eingreifen der Verzahnung
10 des Sperrnockens 7 in die Verzahnung 11 des Zahnkranzes 6 bereitgestellt.
[0023] Der Schwenkhebel 3 kann in der dargestellten Einstellstellung des Schwenkgelenks
1 mithin nur in die Einstellrichtung E verstellt werden. Gelangt der Schwenkhebel
3 dabei in eine Endstellung in der Einstellrichtung E, gelangt ein Rückstellnocken
12 kurz zuvor in Anlage an einen Steuernocken 13 und drückt diesen dann in eine Freigabestellung,
in der der Steuernocken 13 in Eingriff mit einem Freigabenocken 14 des Sperrnockens
7 gelangt und den Sperrnocken 7 soweit entgegen die Rückstellkraft des Federmittels
9 verschiebt, dass die Verzahnung 10 des Sperrnockens 7 außer Eingriff mit der Verzahnung
11 des Zahnkranzes 6 des Schwenkhebels 3 gelangt. Damit ist das Schwenkgelenk 1 in
die Rückstellstellung verstellt und kann der Schwenkhebel 3 nun gegenüber dem Montagehebel
2 in die Rückstellrichtung R bewegt werden. Das Schwenkgelenk 1 in der Rückstellstellung
ist in den Fig. 2A-B dargestellt.
[0024] Der Schwenkhebel 3 kann in der Rückstellrichtung R zurück in eine Ausgangsstellung
gebracht werden. Kurz bevor der Schwenkhebel 3 diese Ausgangsstellung erreicht, gelangt
ein Einstellnocken 15 in Anlage an den Steuernocken 13 und drückt diesen weg von dem
Freigabenocken 14 des Sperrnockens 7, so dass der Steuernocken 13 und der Freigabenocken
14 außer Eingriff gelangen und das Federelement 9 die Verzahnung 10 des Sperrnockens
7 wieder gegen die Verzahnung 11 des Zahnkranzes 6 anstellt bzw. drückt. Das Schwenkgelenk
1 ist dann erneut in die Einstellstellung überführt, die ein Einstellen des Schwenkhebels
3 ermöglicht, ohne dass sich dieses versehentlich nennenswert in die Rückstellrichtung
R zurück verstellen kann.
[0025] Bei dem Schwenkgelenk 1 ist wenigstens im Wesentlichen vollständig entlang der Verzahnung
11 des Zahnkranzes 6 ein Schmierfett 16 aufgetragen. Zudem ist die Verzahnung 10 des
Sperrnockens 7, die eine Mehrzahl von mit dem Zahnkranz 6 korrespondierenden Zähnen
aufweist, mit demselben Schmierfett 16 versehen. Auf diese Weise wird sichergestellt,
dass sich zwischen den miteinander kämmenden Abschnitten des Zahnkranzes 6 und des
Sperrnockens 7 Schmierfett 16 befindet. Wenn der Sperrnocken 7, insbesondere die Verzahnung
10 des Sperrnockens 7, nun beim Einstellen des Schwenkgelenks 1 in der Einstellrichtung
E an dem Zahnkranz 6, insbesondere an der Verzahnung 11 des Zahnkranzes 6, des Schwenkhebels
3 abgleitet und dabei in der Führung 8 hin und her verstellt wird, wird diese Bewegung
des Sperrnockens 7 gedämpft. Insbesondere prallen die korrespondierenden Zähne der
Verzahnungen 10,11 des Zahnkranzes 6 und des Sperrnockens 7 nicht unmittelbar aneinander.
Das dazwischen vorgesehene Schmierfett 16 dämpft mithin das Eingreifen des Gesperres
5 ineinander. Bei dem dargestellten Sperrnocken 7 umfasst die Verzahnung 10 beispielsweise
sieben Zähne.
[0026] Des Weiteren ist zwischen dem Sperrnocken 7 und der Führung 8 zur Führung des Sperrnockens
7 ein Schmierfett 16 vorgesehen. Dabei kann es sich der Einfachheit halber um dasselbe
Schmierfett 16 handeln, das auch zwischen dem Zahnkranz 6 und dem Sperrnocken 7 vorgesehen
ist. Durch das zwischen der Führung 8 und dem Sperrnocken 7 vorgesehene Schmierfett
16 kann auch das Verstellen des Sperrnockens 7 entlang der Führung 8 geräuschloser
und gedämpfter erfolgen. Durch die Verwendung des Schmierfetts 16 wird insgesamt erreicht,
dass das Schwenkgelenk 1 nicht nur in der Rückstellstellung, sondern auch in der Einstellstellung
nahezu geräuschlos verstellt werden kann. Die Führung 8 des Sperrnockens 7 ist dabei
weder auf die in den Fig. 1 und 2 seitlich des Sperrnockens 7 dargestellten Flächen
des Montagehebels beschränkt, noch müssen diese Flächen zwangsweise mit Schmierfett
16 versehen sein. Beispielsweise kann die Führung 8 alternativ oder zusätzlich durch
Flächen gebildet werden, die in einer Richtung parallel zur Gelenkschwenkachse 4 vor
und hinter dem Sperrnocken 7 oder wenigstens von Teilen des Sperrnockens 7 vorgesehen
sind. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Schwenkgelenk 1 werden diese
Flächen beispielsweise durch die Gehäuseteile 17,18 des Schwenkgelenks 1 gebildet,
zwischen denen der Sperrnocken 7 aufgenommen und geführt ist.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1
- Schwenkgelenk
- 2
- Montagehebel
- 3
- Schwenkhebel
- 4
- Gelenkschwenkachse
- 5
- Gesperre
- 6
- Zahnkranz
- 7
- Sperrnocken
- 8
- Führung
- 9
- Federmittel
- 10,11
- Verzahnung
- 12
- Rückstellnocken
- 13
- Steuernocken
- 14
- Freigabenocken
- 15
- Einstellnocken
- 16
- Schmierfett
- 17,18
- Gehäuseteil
1. Schwenkgelenk (1) zum Verstellen eines Funktionsteils, insbesondere eines Kopfteils,
eines Fußteils oder einer Armlehne, eines Möbels, insbesondere Sitzmöbels und/oder
Polstermöbels, mit einem Montagehebel (2) zur Montage des Schwenkgelenks (1) am Möbel
und einem Schwenkhebel (3) zum Tragen und Verstellen des Funktionsteils, wobei das
Schwenkgelenk (1) von einer Einstellstellung in eine Rückstellstellung und zurück
verstellbar ist, wobei in der Einstellstellung der Montagehebel (2) und der Schwenkhebel
(3) gegeneinander von einer Ausgangsstellung in eine Endstellung um eine Gelenkschwenkachse
(4) in eine Einstellrichtung (E) schwenkbar verbunden sind, wobei in der Einstellstellung
der Schwenkhebel (3) in einer Vielzahl von zwischen der Ausgangsstellung und der Endstellung
vorgesehenen Arretierstellungen durch ein blockierendes formschlüssiges Ineinandergreifen
eines Gesperres (5) gegenüber einem Schwenken in der zur Einstellrichtung (E) entgegengesetzten
Rückstellrichtung (R) arretiert ist, wobei das Gesperre (5) wenigstens einen Sperrnocken
(7) und wenigstens einen in eine Richtung relativ zum Sperrnocken (7) schwenkbaren
Zahnkranz (6) umfasst und wobei in der Einstellstellung der Sperrnocken (7) zum formschlüssigen
Ineinandergreifen des Gesperres (5) in Richtung des Zahnkranzes (6) derart federbelastet
und der Sperrnocken (7) derart beweglich an einer Führung (8) gehalten ist, dass der
Sperrnocken (7) und der Zahnkranz (6) beim Verstellen des Schwenkgelenks (1) gegenüber
dem Montagehebel (2) in der Einstellstellung aneinander abgleiten und schrittweise
in einer Rückstellrichtung (R) formschlüssig blockierend ineinandergreifen,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen dem Zahnkranz (6) und dem Sperrnocken (7) und/oder zwischen dem Sperrnocken
(7) und der Führung (8) ein Schmierfett (16) vorgesehen ist.
2. Schwenkgelenk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Sperrnocken (7) wenigstens einen, vorzugsweise wenigstens zwei, insbesondere wenigstens
drei, weiter insbesondere wenigstens vier, mit dem Zahnkranz (6) korrespondierenden
Zahn aufweist.
3. Schwenkgelenk nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens zwei, vorzugsweise wenigstens drei, insbesondere wenigstens vier, Sperrnocken
(7) vorgesehen sind und/oder dass wenigstens zwei, vorzugsweise wenigstens drei, insbesondere
wenigstens vier, Zahnkränze (6) vorgesehen sind.
4. Schwenkgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der Rückstellstellung das Gesperre (5) außer Eingriff ist und wobei in der Rückstellstellung
das Verstellen des Schwenkhebels (3) gegenüber dem Montagehebel (2), insbesondere
aus der Endstellung, in der Rückstellrichtung (R) zurück bis in die Ausgangsstellung
freigegeben ist.
5. Schwenkgelenk nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schwenkgelenk (1) durch Verstellen des Schwenkhebels (3) gegenüber dem Montagehebel
(2) in die Endstellung in die Rückstellstellung verstellbar ist.
6. Schwenkgelenk nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schwenkgelenk (1) durch Verstellen des Schwenkhebels (3) gegenüber dem Montagehebel
(2) in die Ausgangsstellung in die Einstellstellung verstellbar ist.
7. Schwenkgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schmierfett (16) eine Oxidationsbeständigkeit nach DIN 51808 von weniger als 950
hPa, vorzugsweise weniger als 750 hPa, insbesondere weniger als 550 hPa, weiter insbesondere
weniger als 350 hPa, aufweist.
8. Schwenkgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schmierfett (16) eine untere Gebrauchstemperatur nach DIN 51502 von kleiner gleich
-10 °C, vorzugsweise kleiner gleich -20 °C aufweist.
9. Schwenkgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schmierfett (16) eine Konsistenz bzw. NLGI-Klasse nach DIN 51818 von wenigstens
1, vorzugsweise von wenigstens 2, insbesondere von wenigstens 3, weiter insbesondere
von 4 aufweist.
10. Schwenkgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schmierfett (16) einen Schmierölanteil von weniger als 80 %, insbesondere weniger
als 75 %, insbesondere von weniger als 70 %, aufweist.
11. Schwenkgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schmierfett (16) ein Verhalten gegen Wasser nach DIN 51807-1 und DIN 51807-2 der
Klasse C, E, G oder K aufweist.
12. Schwenkgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schmierfett (16) eine Temperaturbeständigkeit von wenigstens 160 °C, vorzugsweise
von wenigstens 180 °C, insbesondere von wenigstens 200 °C aufweist und/oder dass das
Schmierfett eine obere Einsatztemperatur nach DIN 51807-1 und DIN 51807-2 von 160
°C, vorzugsweise von 180 °C, insbesondere von 200 °C aufweist.