[0001] Die Erfindung betrifft eine Feuerlöschanlage mit einem Rohrsystem, wobei an das Rohrsystem
eine Mehrzahl von Sprinklern angeschlossen ist. Das Rohrsystem ist in einem Bereitschaftszustand
der Feuerlöschanlage löschmittelfrei. Die Erfindung betrifft außerdem eine Verfahren
zum Löschen eines Feuers.
[0002] Bei einer Feuerlöschanlage, deren Rohrsystem im Bereitschaftszustand löschmittelfrei
ist (Trockenanlage), vergeht nach dem Auslösen der Feuerlöschanlage eine Zeit, bis
das Rohrsystem mit Löschmittel gefüllt ist und das Löschmittel aus der Feuerlöschanlage
austreten kann, um gegen das Feuer zu wirken.
[0003] Ist die Trockenanlage mit Sprinklern ausgestattet, so lösen nach dem Ausbrechen eines
Feuers nur die Sprinkler aus, die infolge des Feuers einer erhöhten Temperatur ausgesetzt
sind. Da der durch einen ausgelösten Sprinkler austretende Volumenstrom begrenzt ist,
kann es eine Zeit dauern, bis das Löschmittel durch das Rohrsystem zu dem ausgelösten
Sprinkler vorgedrungen ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Feuerlöschanlage und ein Verfahren
zum Löschen eines Feuers vorzustellen, mit denen die Zeitspanne zwischen dem Auslösen
eines Sprinklers und dem Austreten des Löschmittels aus dem Sprinkler verkürzt werden
kann. Ausgehend vom genannten Stand der Technik wird die Aufgabe gelöst mit den Merkmalen
der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0005] Die erfindungsgemäße Feuerlöschanlage umfasst einen Auslösesensor und eine Steuereinheit.
Der Auslösesensor gibt beim Auslösen eines ersten Sprinklers ein Signal. Die Steuereinheit
verarbeitet das Signal des Auslösesensors, um einen Steuerbefehl zu erzeugen, mit
dem ein zweiter Sprinkler ausgelöst wird, um das Vordringen des Löschmittels zu dem
ersten Sprinkler zu beschleunigen.
[0006] Indem der zweite Sprinkler ausgelöst wird, bevor er der direkten Einwirkung des Feuers
ausgesetzt ist, wird unmittelbar nach dem Auslösen des ersten Sprinklers der Volumenstrom
des Löschmittels in dem Rohrsystem erhöht. Die Zeitspanne wird verkürzt, innerhalb
derer das Löschmittel bei dem ersten Sprinkler ankommt.
[0007] Die Feuerlöschanlage kann aus einem Löschmittelvorrat gespeist sein, so dass das
Löschmittel nach dem Auslösen des ersten Sprinklers aus dem Löschmittelvorrat in das
Rohrsystem eintritt. Das Löschmittel kann in dem Löschmittelvorrat unter Druck stehen.
Zwischen dem Löschmittelvorrat und dem Rohrsystem kann eine Sperre angeordnet sein,
die im Bereitschaftszustand der Feuerlöschanlage verhindert, dass das Löschmittel
in das Rohrsystem eintritt. Nach dem Auslösen des ersten Sprinklers kann die Sperre
geöffnet werden, um einen Eintritt des Löschmittels in das Rohrsystem zu ermöglichen.
Die Steuereinheit kann das Signal des Auslösesensors verarbeiten, um einen Steuerbefehl
zu erzeugen, mit dem die Sperre geöffnet wird. Möglich ist auch, dass das Öffnen der
Sperre dadurch ausgelöst wird, dass ein Überdruck aus dem Rohrsystem entweicht. Die
Feuerlöschanlage kann so eingerichtet sein, dass die Sperre im Bereitschaftszustand
der Feuerlöschanlage durch den in dem Rohrsystem anliegenden Überdruck in seinem geschlossenen
Zustand gehalten wird.
[0008] Zusätzlich oder alternativ dazu kann die Feuerlöschanlage eine Pumpe umfassen, um
das Löschmittel aus dem Löschmittelvorrat in das Rohrsystem zu fördern. Die Pumpe
kann im Bereitschaftszustand der Feuerlöschanlage inaktiv sein. Die Feuerlöschanlage
kann so eingerichtet sein, dass die Pumpe nach dem Auslösen des ersten Sprinklers
in Betrieb gesetzt wird. Die Steuereinheit kann das Signal des Auslösesensors verarbeiten,
um einen Steuerbefehl zu erzeugen, mit dem die Pumpe in Betrieb gesetzt wird.
[0009] Das Rohrsystem kann als einzelne Rohrleitung ausgestattet sein, die sich zwischen
dem Löschmittelvorrat und einem Ende der Rohrleitung erstreckt. Die Sprinkler können
in der Rohrleitung in Reihe angeordnet sein. Möglich ist auch ein Rohrsystem, dass
eine Mehrzahl von Strängen umfasst, wobei jeder Strang mit ein oder mehreren Sprinklern
ausgestattet ist.
[0010] Der Löschmittelvorrat kann ein Element der Feuerlöschanlage sein. Dies kann beispielsweise
realisiert werden, indem der Löschmittelvorrat ein mit Löschmittel gefüllter Tank
ist. Möglich ist auch, dass die Feuerlöschanlage an einen zu der Feuerlöschanlage
externen Löschmittelvorrat angeschlossen ist. Der Löschmittelvorrat kann in diesem
Fall beispielsweise eine Wasserleitung sein.
[0011] Als Bereitschaftszustand der Feuerlöschanlage wird es bezeichnet, wenn alle Sprinkler
des Rohrsystems geschlossen sind und die Feuerlöschanlage im Übrigen soweit aktiv
ist, dass nach dem Auslösen eines Sprinklers Löschmittel austreten kann. Im Bereitschaftszustand
der Feuerlöschanlage kann das Rohr mit einem Gas, insbesondere mit Luft gefüllt sein.
Das Löschmittel kann Wasser sein.
[0012] Die Sprinkler in dem Rohrsystem können in einem einzelnen Strang in Reihe angeordnet
sein, so dass in einem Fall, in dem alle Sprinkler des Strangs ausgelöst haben, das
von dem Löschmittelvorrat kommende Löschmittel einen Sprinkler nach dem andern passiert,
bis es beim letzten Sprinkler des Strangs ankommt. Alternativ kann das Rohrsystem
ein verzweigtes Rohrsystem sein, bei dem die Sprinkler auf mehrere Stränge des Rohrsystems
verteilt sind. Löst nur in einem der Stränge ein Sprinkler aus, so können andere Stränge
ein totes Ende bilden, in das kein Löschmittel eintritt.
[0013] Nach dem Auslösen des ersten Sprinklers strömt das Löschmittel von dem Löschmittelvorrat
zu einer Auslassöffnung des ersten Sprinklers. Der zweite Sprinkler kann zwischen
dem Löschmittelvorrat und dem ersten Sprinkler angeordnet sein, so dass das Löschmittel
auf seinem Weg von dem Löschmittelvorrat zu dem ersten Sprinkler den zweiten Sprinkler
passiert. Ein erhöhter Volumenstrom des Löschmittels ergibt sich in diesem Fall nur
zwischen dem Löschmittelvorrat und dem zweiten Sprinkler, nicht aber zwischen dem
zweiten Sprinkler und dem ersten Sprinkler.
[0014] Möglich ist auch ein zweiter Sprinkler, der vom Löschmittelvorrat aus betrachtet
jenseits des ersten Sprinklers angeordnet ist. Das Löschmittel passiert den ersten
Sprinkler, bevor es zu dem zweiten Sprinkler gelangt. Bei dieser Gestaltung ergibt
sich auf dem gesamten Weg zwischen dem Löschmittelvorrat und dem ersten Sprinkler
ein erhöhter Volumenstrom des Löschmittels.
[0015] In einer Variante ist der zweite Sprinkler in einem anderen Strang des Rohrsystems
angeordnet als der erste Sprinkler. Der Löschmittelstrom verzweigt sich, bevor er
bei einem der Sprinkler ankommt. Ein erhöhter Volumenstrom des Löschmittels ergibt
sich zwischen dem Löschmittelvorrat und der Verzweigung.
[0016] In einer Ausführungsform ist der zweite Sprinkler der letzte Sprinkler eines Strangs
des Rohrsystems. Das Rohr in dem betreffenden Strang kann sich dann vollständig mit
Löschmittel füllen, so dass nach dem Auslösen eines Sprinklers in diesem Strang das
Löschmittel unmittelbar austreten kann.
[0017] Die Feuerlöschanlage kann eine größere Zahl von Sprinklern umfassen, beispielsweise
mindestens 10 Sprinkler, vorzugsweise mindestens 20 Sprinkler, weiter vorzugsweise
mindestens 50 Sprinkler. Alle Sprinkler der Feuerlöschanlage oder ein Teil der Sprinkler
der Feuerlöschanlage können mit einem Auslösesensor ausgestattet sein. Alle Sprinkler
der Feuerlöschanlage oder ein Teil der Sprinkler der Feuerlöschanlage können so eingerichtet
sein, dass sie durch einen Steuerbefehl von der Steuereinheit ausgelöst werden können.
[0018] Die Steuereinheit der Feuerlöschanlage kann so eingerichtet sein, dass sie nach dem
Auslösen des ersten Sprinklers Steuerbefehle an eine Mehrzahl von zweiten Sprinklern
sendet, um diese auszulösen. Die zweiten Sprinkler können in demselben Strang angeordnet
sein wie der erste Sprinkler. Die zweiten Sprinkler können den ersten Sprinkler zwischen
sich einschließen oder auf einer Seite des ersten Sprinklers angeordnet sein. Die
zweiten Sprinkler können auf mehrere Stränge verteilt sein. Dabei kann wenigstens
einer der zweiten Sprinkler in demselben Strang angeordnet sein wie der erste Sprinkler.
Diese Möglichkeiten können beliebig miteinander kombiniert werden.
[0019] Die Sprinkler können eine Auslassöffnung aufweisen, die im Bereitschaftszustand der
Feuerlöschanlage geschlossen ist und die geöffnet ist, wenn der Sprinkler ausgelöst
hat. Nach dem Auslösen tritt das Löschmittel durch den Sprinkler aus dem Rohrsystem
aus. Der Sprinkler kann ein Auslöseelement umfassen, das im Bereitschaftszustand der
Feuerlöschanlage die Auslassöffnung im geschlossenen Zustand hält.
[0020] Die Auslassöffnung des Sprinklers kann im Bereitschaftszustand mit einem Stopfen
verschlossen sein, der beim Auslösen des Sprinklers entfernt wird. Das Auslöseelement
des Sprinklers kann im Bereitschaftszustand der Feuerlöschanlage den Stopfen im geschlossenen
Zustand halten. Beim Auslösen des Sprinklers kann das Auslöseelement den Stopfen freigeben,
so dass der Stopfen aufgrund eines Überdrucks in dem Rohrsystem aus der Auslassöffnung
herausgedrückt wird.
[0021] Das Auslöseelement kann dazu ausgelegt sein, auf Wärmeeinwirkung zu reagieren. Beispielsweise
kann das Auslöseelement als Schmelzlot gestaltet sein, das bei Umgebungstemperatur
fest ist und unter Wärmeeinwirkung schmilzt. Möglich ist auch ein Auslöseelement in
Form eines Glasfasses, das bei Wärmeeinwirkung zerspringt. Das Glasfass kann sich
im Bereitschaftszustand der Feuerlöschanlage zwischen dem Stopfen und einem Sprühteller
des Sprinklers abstützen. Der Sprühteller kann dazu ausgelegt sein, einen aus der
Auslassöffnung des Sprinklers austretenden Löschmittelstrahl zur Seite umzulenken.
Vorzugsweise wird das Löschmittel im Wesentlichen gleichmäßig über alle seitlichen
Richtungen verteilt.
[0022] Der Auslösesensor kann einen elektrischen Leiterweg umfassen, in den das Auslöseelement
eingebunden ist. Mit dem Zerspringen des Glasfasses wird der elektrische Leiterweg
unterbrochen. Die Unterbrechung des Leiterwegs kann für die Steuereinheit ein Signal
darstellen, dass der Sprinkler ausgelöst hat. In einer Ausführungsform ist das Auslöseelement
ein mit einer elektrisch leitenden Beschichtung versehenes Glasfass und der elektrische
Leiterweg wird durch Zerspringen des Glasfasses unterbrochen.
[0023] Der Steuerbefehl, mit dem der zweite Sprinkler ausgelöst wird, kann beispielsweise
über eine kabelgebundene Verbindung oder eine Funkverbindung von der Steuereinheit
zu dem zweiten Sprinkler übertragen werden. In einer Ausführungsform gibt es einen
elektrischen Stromkreis, der sich von der Steuereinheit über das Auslöseelement des
zweiten Sprinklers erstreckt. Indem ein elektrischer Strom durch den Stromkreis geleitet
wird, kann das Auslöseelement ausgelöst werden.
[0024] Ist das Auslöseelement ein Glasfass mit einer Beschichtung aus einem elektrisch leitenden
Material, so kann dieses durch den elektrischen Stromfluss erhitzt und zum Zerspringen
gebracht werden. Die Feuerlöschanlage kann so eingerichtet sein, dass die Sprinkler
einzeln oder in Gruppen von der Steuereinheit angesteuert werden können, um die Sprinkler
auszulösen.
[0025] Die Feuerlöschanlage kann einen Temperatursensor umfassen, mit dem die an einem Sprinkler
anliegende Temperatur ermittelt wird. Der Temperaturmesswert kann an die Steuereinheit
gesendet werden und bei der Ermittlung von Steuersignalen zum Auslösen von Sprinklern
berücksichtigt werden. Beispielsweise kann eine Temperaturschwelle festgelegt werden,
die niedriger ist als die Temperaturschwelle des Glasfasses, so dass der Sprinkler
früher auslöst. Dies kann unter anderem dann vorteilhaft sein, wenn Waren geschützt
werden sollen, die sehr geringe Flammpunkte haben. Möglich ist es beispielsweise auch,
eine kontinuierliche Temperaturerhöhung als Anzeichen zu werten, dass das Feuer sich
annähert. Der zugehörige Sprinkler kann dann frühzeitig ausgelöst werden. Die Merkmale
dieses Absatzes haben eigenen erfinderischen Gehalt, auch ohne dass das Rohrsystem
in einem Bereitschaftszustand der Feuerlöschanlage löschmittelfrei ist und dass der
zweite Sprinkler ausgelöst wird, um das Vordringen des Löschmittels zu dem ersten
Sprinkler zu beschleunigen.
[0026] Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Löschen eines Feuers. Bei dem Verfahren
wird der Zustand eines ersten Sprinklers einer Feuerlöschanlage überwacht, wobei der
erste Sprinkler an eine Feuerlöschanlage angeschlossen ist, die im Bereitschaftszustand
löschmittelfrei ist. Wird das Auslösen des ersten Sprinklers festgestellt, so wird
ein Steuerbefehl erzeugt, mit dem ein zweiter Sprinkler geöffnet wird, um das Vordringen
des Löschmittels zu dem ersten Sprinkler zu beschleunigen.
[0027] Das Löschverfahren kann mit weiteren Merkmalen fortgebildet werden, die im Zusammenhang
der erfindungsgemäßen Feuerlöschanlage beschrieben sind. Die Feuerlöschanlage kann
mit weiteren Merkmalen fortgebildet werden, die im Zusammenhang des erfindungsgemäßen
Löschverfahrens beschrieben sind.
[0028] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen anhand
vorteilhafter Ausführungsformen beispielhaft beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine erfindungsgemäße Feuerlöschanlage aus Fig. 1 in vergrößerter Darstellung;
- Fig. 2:
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Feuerlöschanlage;
- Fig. 3:
- einen Sprinkler einer erfindungsgemäßen Feuerlöschanlage;
- Fig. 4:
- eine schematische Darstellung einer alternativen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Feuerlöschanlage.
[0029] Eine Feuerlöschanlage in Fig. 1 umfasst eine Mehrzahl von Sprinklern 18, die an ein
Rohrsystem in Form einer Rohrleitung 17 angeschlossen sind. Jeder Sprinkler 18 hat
eine Auslassöffnung, die im Bereitschaftszustand der Feuerlöschanlage geschlossen
ist. Erhöht sich nach dem Ausbruch eines Feuers die Temperatur, so löst ein erster
Sprinkler 23 aus, wodurch die Auslassöffnung des ersten Sprinklers 23 geöffnet wird.
[0030] Die Feuerlöschanlage ist eine Trockenanlage, die Rohrleitung 17 ist also im Bereitschaftszustand
der Feuerlöschanlage mit Luft gefüllt und damit löschmittelfrei. Nach dem Auslösen
des ersten Sprinklers 23 wird eine Pumpe 21 in Betrieb gesetzt, die Wasser als Löschmittel
aus einem Löschmittelvorrat 20 ansaugt. Das Löschmittel wird entlang der Rohrleitung
17 bis zu dem ersten Sprinkler 23 gefördert. Das Löschmittel tritt aus der Auslassöffnung
des ersten Sprinklers 23 aus und kann gegen das Feuer wirken. Die Pumpe 21 fördert
laufend Löschmittel nach, so dass der aus dem ersten Sprinkler 23 austretende Löschmittelstrahl
aufrechterhalten bleibt.
[0031] Da das Löschmittel nach dem Auslösen des ersten Sprinklers 23 zunächst von dem Löschmittelvorrat
20 zu dem ersten Sprinkler 23 gefördert werden muss, ergibt sich eine Zeitverzögerung,
bevor das Löschmittel aus dem ersten Sprinkler 23 austreten und gegen das Feuer wirken
kann. Die Zeitspanne zwischen dem Aktivieren der Pumpe 21 und dem Austreten des Löschmittels
aus dem ersten Sprinkler 23 ist abhängig von dem Volumenstrom durch die Rohrleitung
17, der wiederum im Wesentlichen durch die Austrittsöffnungen der ausgelösten Sprinkler
definiert ist.
[0032] Nach dem Auslösen des ersten Sprinklers 23 ist zunächst nur dieser eine Sprinkler
geöffnet, so dass der Volumenstrom durch die Rohrleitung 17 dem Volumenstrom durch
die Austrittsöffnung des ersten Sprinklers 23 entspricht. Gemäß der Erfindung wird
nach dem Auslösen des ersten Sprinklers 23 ein zweiter Sprinkler 24 ausgelöst, so
dass sich der Volumenstrom durch die Rohrleitung 17 erhöht und die Zeitspanne bis
zum Austreten des Löschmittels aus dem ersten Sprinkler 23 verkürzt wird.
[0033] In dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist der zweite Sprinkler 24 der letzte Sprinkler
in des Rohrstrangs, der sich zwischen der Pumpe 21 und einem Ende 22 der Rohrleitung
erstreckt. In einer anderen Ausführungsform kann abgesehen von dem ersten Sprinkler
23 ein beliebiger Sprinkler 18 der Rohrleitung 17 als zweiter Sprinkler 24 ausgelöst
werden. In noch weiteren Ausführungsformen können mehrere Sprinkler 18 der Rohrleitung
17 als zweite Sprinkler 24 ausgelöst werden, wobei die zweiten Sprinkler 24 in beliebigen
Kombinationen vor dem ersten Sprinkler 23 und/oder hinter dem ersten Sprinkler 23
angeordnet sein können.
[0034] In Fig. 2 ist die Darstellung beschränkt auf einen Ausschnitt der Rohrleitung 17
der Feuerlöschanlage mit einem ersten Sprinkler 23 und einem zweiten Sprinkler 24.
Die Feuerlöschanlage umfasst eine Brandzentrale 25, die über elektrische Leitungen
26 mit jedem der Sprinkler 18 der Feuerlöschanlage gekoppelt ist.
[0035] Die Sprinkler 18 der Feuerlöschanlage umfassen gemäß Fig. 3 ein Glasfass 27, durch
den ein Stopfen (nicht gezeigt) so in Position gehalten wird, dass die Auslassöffnung
des Sprinklers 18 geschlossen ist. Überschreitet die Temperatur eine vorgegebene Temperaturschwelle,
so zerspringt das Glasfass 27 und die Auslassöffnung des Sprinklers 18 wird freigegeben.
[0036] Das Glasfass 27 ist mit einer Beschichtung aus einem elektrisch leitenden Material
versehen. Die elektrisch leitenden Beschichtung ist in einen Stromkreis eingebunden,
der sich in Form eines geschlossenen Leiterwegs von einem Sensormodul 28 zu dem Glasfass
27 und zurück zu dem Sensormodul 28 erstreckt. Der Stromkreis wird unterbrochen, wenn
das Glasfass 27 des ersten Sprinklers 23 zerspringt. Das Sensormodul 28 registriert
die Unterbrechung des Stromkreises und sendet ein Signal an eine Steuereinheit 29.
Das Sensormodul 28 und das daran angeschlossene Glasfass 27 bilden einen Auslösesensor
im Sinne der Erfindung.
[0037] Nach dem Empfang des Signals von dem Auslösesensor 27, 28 sendet die Steuereinheit
29 einen Steuerbefehl an ein Kontrollmodul 30, den zweiten Sprinkler 24 auszulösen.
Das Kontrollmodul 30 speist elektrischen Strom in die zu dem zweiten Sprinkler 24
gehörige Leitung 26 ein, um das Glasfass 27 des zweiten Sprinklers 24 zu erwärmen.
Das Einspeisen des elektrischen Stroms wird fortgesetzt, bis die Temperaturschwelle
des zweiten Sprinklers 24 überschritten ist und das Glasfass 27 zerspringt. Damit
ist auch der zweite Sprinkler 24 ausgelöst und das Löschmittel tritt aus dem zweiten
Sprinkler 24 aus, so dass der Volumenstrom durch Rohrleitung 17 erhöht wird und das
Löschmittel schneller bei dem ersten Sprinkler 19 ankommt.
[0038] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 umfasst die Feuerlöschanlage ein verzweigtes
Rohrsystem 17 mit einer Mehrzahl von Rohrsträngen 31, wobei jeder Rohrstrang 31 mit
einer Mehrzahl von Sprinklern 18 ausgestattet ist. Jedem Sprinkler 18 ist eine Sprinklersteuerung
32 zugeordnet, die über ein Datennetz 33 mit der Steuereinheit 29 kommuniziert. Zwischen
der Sprinklersteuerung 32 und dem Glasfass 27 des zugehörigen Sprinklers 18 ist ein
elektrischer Stromkreis eingerichtet, über den die Sprinklersteuerung 32 einerseits
den Zustand des Glasfasses 27 detektieren kann und andererseits das Glasfass 27 erhitzen
kann, um den Sprinkler 18 zum Auslösen zu bringen.
[0039] Stellt die Sprinklersteuerung 32 fest, dass der zugehörige Sprinkler 18 ausgelöst
hat, wird ein Signal an die Steuereinheit 29 gesendet. Die Steuereinheit verarbeitet
das Signal von der Sprinklersteuerung 32 des ersten Sprinklers 23, um zweite Sprinkler
24 zu ermitteln, die durch einen Steuerbefehl zum Auslösen gebracht werden sollen.
Dabei werden in einem Speicher der Steuereinheit 29 hinterlegte Informationen über
die räumliche Anordnung der Sprinkler 18 relativ zueinander verarbeitet.
[0040] Die Steuereinheit 29 ist außerdem mit einer Bedieneinheit 35 ausgestattet, mit der
durch eine Nutzereingabe gezielt einzelne Sprinkler 18 ausgelöst werden können.
1. Feuerlöschanlage mit einem Rohrsystem (17), wobei an das Rohrsystem (17) eine Mehrzahl
von Sprinklern (18, 23, 24) angeschlossen ist und wobei das Rohrsystem (17) in einem
Bereitschaftszustand der Feuerlöschanlage löschmittelfrei ist, mit einem Auslösesensor
(27, 28), der beim Auslösen eines ersten Sprinklers (23) ein Signal gibt, und mit
einer Steuereinheit (29), die das Signal des Auslösesensors (27, 28) verarbeitet,
um einen Steuerbefehl zu erzeugen, mit dem ein zweiter Sprinkler (24) ausgelöst wird,
um das Vordringen des Löschmittels zu dem ersten Sprinkler (23) zu beschleunigen.
2. Feuerlöschanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Sprinkler (24) zwischen einem Löschmittelvorrat (20) und dem ersten Sprinkler
(23) angeordnet sein, so dass das Löschmittel auf seinem Weg von dem Löschmittelvorrat
(20) zu dem ersten Sprinkler (23) den zweiten Sprinkler (24) passiert.
3. Feuerlöschanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Sprinkler (24) von einem Löschmittelvorrat (20) aus betrachtet jenseits
des ersten Sprinklers (23), so dass das Löschmittel den ersten Sprinkler (23) passiert,
bevor es zu dem zweiten Sprinkler (24) gelangt.
4. Feuerlöschanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohrsystem (17) eine Mehrzahl von Strängen (31) umfasst und dass der zweite Sprinkler
(24) in einem anderen Strang (31) des Rohrsystems (17) angeordnet als der erste Sprinkler
(23).
5. Feuerlöschanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Sprinkler (24) der letzte Sprinkler eines Strangs (31) des Rohrsystems
(17) ist.
6. Feuerlöschanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (29) dazu ausgelegt ist, nach dem Auslösen des ersten Sprinklers
(23) einen Steuerbefehl zu erzeugen, mit dem eine Mehrzahl von zweiten Sprinklern
(24) ausgelöst wird.
7. Feuerlöschanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprinkler (18) eine Auslassöffnung aufweisen und dass die Auslassöffnung im Bereitschaftszustand
der Feuerlöschanlage durch ein Auslöseelement (27) in einem geschlossenen Zustand
gehalten wird.
8. Feuerlöschanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösesensor (27, 28) einen elektrischen Leiterweg umfasst, in den das Auslöseelement
(27) eingebunden ist.
9. Feuerlöschanlage nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslöseelement (27) ein mit einer elektrisch leitfähigen Beschichtung versehenes
Glasfass ist.
10. Feuerlöschanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein elektrischer Stromkreis zwischen der Steuereinheit (29) und dem Auslöseelement
(27) des zweiten Sprinklers (24) eingerichtet ist, so dass der Steuerbefehl von der
Steuereinheit (29) auf das Auslöseelement (27) des zweiten Sprinklers (24) wirkt.
11. Verfahren zum Löschen eines Feuers, bei dem der Zustand eines ersten Sprinklers (23)
einer Feuerlöschanlage überwacht wird, wobei der erste Sprinkler (23) an eine Feuerlöschanlage
angeschlossen ist, die im Bereitschaftszustand löschmittelfrei ist, und bei dem nach
dem Auslösen des ersten Sprinklers (23) ein Steuerbefehl erzeugt wird, mit dem ein
zweiter Sprinkler (24) geöffnet wird, um das Vordringen des Löschmittels zu dem ersten
Sprinkler (23) zu beschleunigen.