[0001] Die Erfindung betrifft ein Putzprofil mit einem der Befestigung an einem Untergrund
dienenden flachen Grundelement und einem Abziehschenkel.
[0002] Derartige Putzprofile werden in Abständen entsprechend den Längen eines Richtscheits
ausgerichtet an einer Wand so befestigt, dass die als Abziehkante dienenden Vorderkanten
der Abziehschenkel exakt in einer Ebene liegen.
[0003] Auf diese Art und Weise kann eine ebene Fläche beim Verputzen hergestellt werden,
auf die dann Fliesen oder der gleichen aufgebracht werden können. Putzprofile, insbesondere
solche aus Kunststoff, sind in verschiedenen Formen und Varianten bekannt. Ausschließlich
aus Kunststoff hergestellte Putzprofile müssen jedoch, um eine gewisse Stabilität
zu erreichen, mit dicken Schenkeln oder Abzugskanten hergestellt werden. Häufig ist
jedoch selbst mit dicken Schenkeln und Abzugskanten keine ausreichende Stabilität
der Putzprofile erreichbar.
[0004] Aus diesem Grund wurde beispielsweise in der
DE 199 20 108 C2 eine Schnellputzleiste zum Abziehen ebener Putzflächen beschrieben, die eine durch
eine Falte eines dünnwandigen Materialstreifens gebildete, im Wesentlichen mittig
angeordnete Abziehnase aufweist, wobei in die durch die ausgebogene Abziehnase gebildete
Rinne ein in Längsrichtung durchlaufender Versteifungsstreifen eingelegt wurde. Somit
ist die Herstellung einer solchen Schnellputzleiste aufwändig. Weiterhin werden unterschiedliche
Materialen benötigt, um die Schnellputzleiste herzustellen.
[0005] Die
DE 20 2009 007 375 U1 schlägt ein Putzprofil mit einem Aussteifungselement vor, wobei das Aussteifungselement
aus einem ersten Material ausgebildet ist, welches umfangsmäßig von einem zweiten,
anderen Material umgeben ist. Auch hier sind mehrere Materialien notwendig, um das
Putzprofil herzustellen. Dies erhöht den Aufwand und die Herstellkosten eines solchen
Putzprofils.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Putzprofil bereitzustellen,
welches eine ausreichende Stabilität aufweist und kostengünstig herstellbar ist.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Putzprofil mit einem der Befestigung
an einem Untergrund dienenden flachen Grundelement und einem Abziehschenkel, wobei
der Abziehschenkel in einem spitzen Winkel zum Grundelement angeordnet ist und über
ein Stützelement zwischen einem freien Ende des Abziehschenkels und einer Verbindungsstelle
des Abziehschenkels mit dem Grundelement an dem Grundelement abgestützt ist. Durch
das Zusammenwirken des Abziehschenkels und des Stützelements wird ein sehr stabiles
Putzprofil realisiert. Insbesondere weist das Putzprofil in einer Richtung quer zur
Erstreckungsrichtung des Grundelements eine sehr große Stabilität und Steifigkeit
auf. Das Putzprofil lässt sich aus einem einzigen Material ausbilden. Daher kann es
kostengünstig hergestellt werden. Das Grundelement kann eben, leistenförmig und/oder
als Schenkel ausgebildet sein
[0008] Besondere Vorteile ergeben sich, wenn das Stützelement als Stützschenkel ausgebildet
ist, der sowohl mit dem Abziehschenkel als auch mit dem Grundelement verbunden ist.
Dabei kann der Stützschenkel mit dem Abziehschenkel und dem Grundelement materialschlüssig
verbunden sein. Insbesondere kann das gesamte Putzprofil einstückig ausgebildet sein.
[0009] Durch das Grundelement, den Abziehschenkel und das Stützelement kann eine Hohlkammer
ausgebildet werden. Insbesondere kann eine Hohlkammer ausgebildet werden, die einen
dreieckförmigen Querschnitt aufweist. Aufgrund dieser Ausgestaltung ist das Putzprofil
extrem stabil und (biege-)steif ausgebildet.
[0010] Das erfindungsgemäße Putzprofil kann insbesondere für Putzdicken von ca. 10 mm ausgelegt
sein. Die Dicke des Grundelements kann mindestens 1 mm betragen, die Dicke des Abziehschenkels
und des Stützschenkels kann zwei oder mehr Millimeter betragen.
[0011] Mit dem erfindungsgemäßen Putzprofil kann bei geringem Materialeinsatz eine sehr
große Stabilität und Steifigkeit erreicht werden, die es erlaubt, ebene Putzflächen
herzustellen.
[0012] Eine besonders gute Abstützung des Abziehschenkels ergibt sich, wenn das Stützelement
den Abziehschenkel etwa mittig oder in der dem Grundelement abgewandten Hälfte des
Abziehschenkels stützt. Auf diese Art und Weise kann auch verhindert werden, dass
der Abziehschenkel über das Stützelement abkippt. Der Abziehschenkel wird auf diese
Art und Weise zusätzlich stabilisiert.
[0013] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn der Abziehschenkel ein abgerundetes freies Ende
aufweist. Dadurch kann die Sichtfläche des Abziehschenkels, nachdem der Putz aufgebracht
wurde, minimiert werden.
[0014] Die Oberfläche des Abziehschenkels kann zumindest abschnittsweise strukturiert, insbesondere
geriffelt, sein. Die Riffelung kann sich dabei in Längsrichtung des Abziehschenkels
erstrecken. Durch eine Strukturierung der Oberfläche des Abziehschenkels kann eine
besonders gute Verkrallung mit dem Putz erreicht werden.
[0015] Auch die Oberfläche des Stützelements kann zumindest abschnittsweise strukturiert,
insbesondere geriffelt, sein. Insbesondere können die dem Putz ausgesetzten Oberflächen
strukturiert sein, um eine gute Putzverkrallung zu realisieren.
[0016] Das Putzprofil kann aus Kunststoff, insbesondere PVC oder einer PVC-Mischung, ausgebildet
sein. Dadurch lässt sich das Putzprofil besonders kostengünstig herstellen. Außerdem
weisen derartige Putzprofile ein geringes Gewicht auf.
[0017] Ein weiterer Vorteil, ein Putzprofil aus Kunststoff herzustellen, ist, dass das Putzprofil
mittels Extrudieren hergestellt werden kann. Um die Stabilität des Putzprofils noch
zu erhöhen, kann vorgesehen sein, dass das Putzprofil Verstärkungspartikel aufweist.
Beispielsweise kann das Putzprofil mittels Glasfasern, Leinen oder Karbonat verstärkt
sein. Diese Verstärkungspartikel können in den Kunststoff eingebracht werden. Die
Kunststoffmischung, die Verstärkungspartikel aufweist, kann extrudiert werden.
[0018] Um eine bessere Putzverkrallung des Putzprofils mit dem Putz zu erreichen, kann das
Grundelement strukturiert sein. Insbesondere kann das Grundelement mehrere Durchgangsöffnungen
und/oder eine Riffelung aufweisen.
[0019] Die Anordnung umfassend den Abziehschenkel und das Stützelement kann in etwa mittig
an dem Grundelement angeordnet sein. Das Grundelement kann streifen-, leisten- oder
plattenförmig ausgebildet sein.
[0020] Weiterhin kann das Grundelement zumindest eine Aufkantung aufweisen. Vorzugsweise
kann das Grundelement an zwei Seiten eine Aufkantung aufweisen. Eine solche Aufkantung
trägt weiterhin zur Stabilität des Putzprofils bei. Außerdem kann eine bessere Putzverkrallung
erfolgen. Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren
der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen, sowie aus den Ansprüchen.
Die dort gezeigten Merkmale sind nicht notwendig maßstäblich zu verstehen und derart
dargestellt, dass die erfindungsgemäßen Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden
können. Die verschiedenen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in
beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
[0021] In der schematischen Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
[0022] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Putzprofils;
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung gemäß der Linie II - II der Fig. 1.
[0023] Die Figur 1 zeigt ein Putzprofil 1 mit einem Grundelement 2 und einem Abziehschenkel
3. Der Abziehschenkel 3 ist durch ein als Stützschenkel ausgebildetes Stützelement
4 an dem Grundelement 2 abgestützt.
[0024] Das Grundelement 2 ist flach und im Wesentlichen streifenförmig ausgebildet. Von
dem Grundelement 2 steht der Abziehschenkel 3 in einem spitzen Winkel α ab. Das Stützelement
4 ist sowohl mit dem Abziehschenkel 3 als auch mit dem Grundelement 2 verbunden. Der
Verbindungspunkt des Stützelements 4 mit dem Abziehschenkel 3 liegt in der äußeren,
der dem Grundelement 2 abgewandten Hälfte des Abziehschenkels 3. Das Stützelement
4 stützt den Abziehschenkel 3 zwischen dem freien Ende 5 des Abziehschenkes (3) und
einer Verbindungsstelle des Abziehschenkels 3 mit dem Grundelement 2 ab. Der Abziehschenkel
3 ist an seinem freien Ende 5 abgerundet. Durch das Grundelement 2, den Abziehschenkel
3 und das Stützelement 4 wird ein Hohlraum 6 ausgebildet, der im Querschnitt dreieckförmig
ist.
[0025] Die Oberfläche des Abziehschenkels 3 weist eine als Riffelung ausgebildete Strukturierung
7 auf. Auch die Oberfläche des Stützelements 4 weist eine als Riffelung ausgebildete
Strukturierung 8 auf. Die Riffelungen dienen der verbesserten Putzverkrallung.
[0026] Das Grundelement 2 weist als Durchgangsöffnungen 9 ausgebildete Strukturierungen
auf. Diese dienen der besseren Putzverkrallung. Weiterhin weist das Grundelement 2
Aufkantungen 10, 11 auf, die der verbesserten Stabilität und Steifigkeit sowie der
verbesserten Putzverkrallung dienen.
[0027] Wie sich der Querschnittsdarstellung der Figur 2 entnehmen lässt, ist die Anordnung
umfassend den Abziehschenkel 3 und das Stützelement 4 im Wesentlichen mittig am Grundelement
2 angeordnet. Die Schenkel 12, 13, die sich beidseits eines zentralen Bereichs 14,
an dem der Abziehschenkel 3 angeordnet ist, erstrecken, weisen an ihren freien Enden
die Aufkantungen 10, 11 auf.
1. Putzprofil (1) mit einem der Befestigung an einem Untergrund dienenden flachen Grundelement
(2) und einem Abziehschenkel (3), dadurch gekennzeichnet, dass der Abziehschenkel (3) in einem spitzen Winkel (α) zum Grundelement (2) angeordnet
ist und über ein Stützelement (4) zwischen einem freien Ende (5) des Abziehschenkels
(3) und einer Verbindungsstelle des Abziehschenkels (3) mit dem Grundelement (2) an
dem Grundelement (2) abgestützt ist.
2. Putzprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (4) als Stützschenkel ausgebildet ist, der sowohl mit dem Abziehschenkel
(3) als auch mit dem Grundelement (2) verbunden ist.
3. Putzprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Grundelement (2), den Abziehschenkel (3) und das Stützelement (4) eine
Hohlkammer ausgebildet ist.
4. Putzprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (4) den Abziehschenkel (3) etwa mittig oder in der dem Grundelement
(2) abgewandten Hälfte des Abziehschenkels (3) stützt.
5. Putzprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abziehschenkel (3) ein abgerundetes freies Ende (5) aufweist.
6. Putzprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Abziehschenkels (3) zumindest abschnittsweise strukturiert, insbesondere
geriffelt, ist.
7. Putzprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Stützelements (4) zumindest abschnittsweise strukturiert, insbesondere
geriffelt, ist.
8. Putzprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Putzprofil (1) aus Kunststoff, insbesondere PVC oder einer PVC-Mischung, ausgebildet
ist.
9. Putzprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Putzprofil (1) mittels Extrudieren hergestellt ist.
10. Putzprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Putzprofil (1) Verstärkungspartikel aufweist.
11. Putzprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundelement (2) strukturiert ist, insbesondere mehrere Durchgangsöffnungen (9)
und/oder eine Riffelung aufweist.
12. Putzprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundelement (2) zumindest eine Aufkantung (10, 11) aufweist.