TECHNISCHER HINTERGRUND
[0001] Bei modernen mehrschaligen Gebäudehüllen ist die sachgerechte Installation von Fenster-
und Türrahmen eine wichtige Aufgabe, insbesondere weil so eine Gebäudehülle aus einer
Vielzahl funktioneller Materialien unterschiedlicher Dicke, Festigkeit und Belastbarkeit
besteht. Die Platzierung eines Rahmens erfolgt an einem energietechnisch sinnvollen
bzw. durch Bauvorschriften vorgegebenen Bereich der Gebäudehülle, der aber nicht identisch
mit einem tragenden Wandabschnitt sein muss.
[0002] Ferner kommen beim Aufbau der tragenden Wände häufig Materialien zum Einsatz, die
einen sehr hohen Anteil an isolierenden Poren oder Luftkammern enthalten, wie Hochlochziegel
oder Porenbetonsorten mit niedrigen Steindruckfestigkeitsklassen. Sollen in solchen
Materialien z.B. raumhohe, mehrfachverglaste Fenster oder Türen absturzsicher verankert
werden, reichen Verankerungsmassnahmen nach Stand der Technik nicht aus.
STAND DER TECHNIK
[0003] Zur Befestigung von Fenster und Türen bzw. allgemein Bauteilen in Gebäudeöffnungen
werden vielfach Montagevorrichtungen verwendet, die sowohl Halte- wie Verstellelemente
aufweisen. Wie in der
EP 0 945 577 oder der
EP 1 500 767 gezeigt, sind dies Vorrichtungen wie horizontal an der Brüstung anzubringende Profilschienen,
bei denen an einem Ende eine Gewindestange rechtwinklig (nach Einbau vertikal ausgerichtet)
angebracht ist. Das obere Gewindestangenende ist in der Regel mit Halterungen versehen,
die entlang der Längsachse des Gewindes vertikal verstellbar sind. Dadurch werden
das Befestigen eines Fensters oder Tür in einer Wandöffnung und die Justage der des
Bauteils möglich. Solche Justageelemente sind wegen der zusätzlichen Funktionalität
jedoch nicht günstig herstellbar. Die Einstellmöglichkeiten sind bei Gewindeelementen
zwar präzise und selbsthemmend ausführbar, erfordern aber einigen Montageaufwand.
[0004] Die
EP 0 945 577 zeigt ferner eine ergänzende, als Winkel ausgeführten Bügel. Dessen erster Schenkel
wird mit der horizontalen Profilschiene kraftschlüssig verbunden, der zweite Schenkel
wird an der Innenwand der Gebäudehülle anliegend angebracht und kann dort durch Befestiger
an der zweiten Steinreihe verankert werden.
[0005] Trotz der verbesserten Ableitung von Lasten, die vom Fenster über die Montagevorrichtung
via Profilschiene und Bügel abgeleitet werden, erreichen diese Systeme vor allem bei
nicht druckfesten Materialen der tragenden Wand bzw. bei Hochlochziegeln schnell ihre
Grenzen. Dabei erweist sich insbesondere als Problem, dass im Bereich der Brüstung
es nicht oder nur sehr aufwändig möglich ist, Befestiger wie Schrauben oder Dübel-Schraube-Kombinationen
in das wenig druckbelastbare Material einzubringen.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht also darin, ein im Vergleich zum Stand
der Technik höher belastbares Befestigungssystem anzubieten, das mit wenig Aufwand
einsetzbar ist, auf der Baustelle wenig Montageaufwand erfordert und kompatibel zu
bestehenden Systemen des Standes Technik ist.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0007] Diese Aufgabe wird erfüllt durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch
1. Die Unteransprüche beschreiben weitere nützliche Varianten und Ausführungsformen.
[0008] Die Grundidee besteht darin, ein bekanntes, beispielsweise in der
EP 1 500 767 gezeigtes System aus einer Profilschiene mit einem Verstellelement zur Aufnahme eines
Fenster- oder Türrahmens an einer Wandöffnung zusätzlich abzustützen. Dies erfolgt
so, dass die Krafteinleitung nicht von der Profilschiene (direkt) in die Brüstung
(bzw. Laibung) erfolgt, sondern die auftretenden Kräfte von einem Auflageelement und
einem Bügel an für die Krafteinleitung geeignetere Wandregionen abgeleitet werden.
[0009] Eine entsprechend ausgelegte Vorrichtung zum Abstützen einer Profilschiene an der
Brüstung (ggf. Laibung) einer Wandöffnung wird im Folgenden beschrieben. Die Profilschiene
wiederum ist Teil einer Halterung für einen Fenster- oder Türrahmen. Die Vorrichtung
zum Abstützen umfasst:
- Ein Auflageelement, das als im Wesentlichen flaches Bauteil ausgeführt ist und als
Unterlage bzw. Aufnahme für die Profilschiene dient. Es hat eine Längsachse A (bezogen
auf die Längsausdehnung), eine Oberseite, eine Unterseite sowie ein Vorderende und
ein Hinterende (ebenfalls bezogen auf die Längsausdehnung). Mit Vorderende sei dabei
jenes Längsende des Bauteils gemeint, das (bei der Montage) zur Aussenseite der Wand
orientiert wird, das Hinterende ist zur Gebäudeinnenseite gerichtet. Die Unterseite
liegt im Montagezustand auf der Brüstung auf.
- Die Vorrichtung umfasst ferner einen Bügel, der im montierten Zustand mit dem Auflageelement
kraftschlüssig verbunden ist.
Erfindungsgemäss zeichnet sich das Auflageelement wie folgt aus:
- Auf der Oberseite sind parallel zur Längsachse A Führungselemente angeordnet. Sie
dienen der Führung (Zentrierung, Orientierung) der Profilschiene.
- Am Vorderende besitzt das Auflageelement eine winkelig ausgeführte Abkantung, die
eine Anschlagfläche bereitstellt. Idealerweise ist die Abkantung als Winkelprofil
ausgeführt, so dass das Auflageelement in der Montageposition flach auf der Brüstung
aufgelegt werden kann und die Abkantung eine Kante der Brüstung umfasst und die Anschlagfläche
an der Aussenseite der Wand bündig anliegt.
[0010] Für den Bügel wiederum soll gelten:
- Er ist als L-förmiges Bauelement ausgeführt mit zwei Schenkeln, die am gemeinsamen
Scheitel einen Winkel von im Wesentlichen 90° bilden. Die Schenkel sind üblicherweise
unterschiedlich lange ausgebildet.
- Der erste Schenkel weist ein Verbindungsende mit einem Befestigungspunkt auf. Mit
Befestigungspunkt ist dabei eine Soll-Verbindungsstelle gemeint, die als Durchbohrung,
Rille, Sackloch, Prägung, Gewindebohrung oder allgemein als Verbindungsstelle oder
auch nur als Oberflächenmarkierung (Körnung, Farbpunkt) ausgeführt sein kann. Weitere
Varianten, in Verbindung mit einem komplementär ausgeführten zweiten Befestigungspunkt
wäre eine Haken-Öse Verbindung bzw. eine äquivalente, kraftschlüssige Verbindungsart.
- Der zweite Schenkel weist ein Befestigungsende auf sowie ein oder mehrere am zweiten
Schenkel angeordnete Öffnungen. Der zweite Schenkel ist üblicherweise, aber nicht
zwingend, länger ausgeführt als der erste. Die Öffnungen dienen als Führungen für
Befestiger wie Schrauben oder funktional ähnliche Haltelemente. Eine Mehrzahl von
Öffnungen kann vorgesehen werden, um dem Monteur Flexibilität bei der Platzierung
zu geben bzw. um mehrere Befestiger anzubringen.
[0011] Erfindungsgemäss können das Verbindungsende des Bügels und das Hinterende des Auflageelements
(bei der Montage) miteinander kraftschlüssig verbunden werden.
[0012] Bei der Montage werden der Bügel und das Auflageelement über den Befestigungspunkt
am Bügel miteinander kraftschlüssig verbunden. Durch die winkelige Ausführung des
Bügels kann der erste Schenkel flach auf dem Auflageelement angebracht bzw. aufgelegt
werden und der zweite Schenkel auf der Gebäudewand-Innenseite aufliegen. Die Verbindung
zwischen Auflageelement und Bügel wird hier (bevorzugt) als Schraubverbinnung vorgeschlagen,
z.B. mit Nutzung einer selbstbohrenden und/oder selbstfurchenden Schraube. Die Verbindung
kann jedoch äquivalent auch durch andere, bekannte Befestigungsarten erzielt werden.
[0013] In einer nächsten Ausführungsform ist am Auflageelement am Vorderende auf der Oberseite
eine im Wesentlichen ebene, flächig ohne Erhebungen ausgeführte Anlegefläche vorgesehen.
Dies lässt sich erzielen, indem die oben beschriebenen Führungselemente nicht im Bereich
der Anlagefläche ausgeführt werden. Mit anderen Worten, das der Gebäudeaussenseite
zugewandte Ende des Auflageelementes kann als flache Auflage beschrieben werden.
[0014] Als Material für das Auflageelement wie auch den Bügel kommen bevorzugt Stahlblech
oder ein Faserverbundwerkstoff in Frage. Im Falle von Stahl können die Bauteile einstückig
aus Blech durch Kaltumformverfahren wie Biegen, Stanzen etc. hergestellt werden. Als
Faserverbundwerkstoff können die Bauteile als Spritzguss, Prägung, durch Stanzen und
Heisspressen aus GFK oder CFK gefertigt werden, mit Zuschlägen beispielsweise zur
Beeinflussung der Nicht-Brennbarkeit und Kälteelastizität.
[0015] Die Führungselemente am Auflageelement können als Sicken, Prägungen und/oder als
im Randbereich durch Abkanten hergestellte Seitenführungen hergestellt werden. Weiterhin
können am Auflageelement Ausnehmungen bzw. Aussparungen zur Gewichtsreduktion vorgesehen
werden.
[0016] Bei der Montage werden das Auflageelement und der Bügel am Baukörper befestigt, die
Profilschiene anschliessend auf dem Auflageelement. Eine solche Kombination wird nachfolgend
als Anordnung bezeichnet, bestehend aus Auflageelement mit Bügel ("Vorrichtung") und
einer Profilschiene, wobei:
- Die Profilschiene als im Querschnitt U, C, I, Doppel-T förmiges bzw. als länglicher
Hohlkasten ausgeführtes, biegesteifes, längsausgedehntes Profilelement ausgelegt ist
mit Stegen, die als Längsversteifungen wirken;
- Die Profilschiene eine Unterseite aufweist, die so gestaltet ist, dass die Profilschiene
auf der Oberseite des Auflageelementes längsverschieblich entlang der Achse A angeordnet
werden kann. Dies erfolgt funktionell im Zusammenspiel mit den Führungselementen am
Auflageelement (Seitenführungen). Damit kann die Position des Fenster-/Türrahmens
innerhalb der (Wand-)Öffnung eingestellt werden.
- Die Profilschiene greift formschlüssig in die Führungselemente des Auflageelements
eingreift. Je nach Fertigungstoleranzen darf der Formschluss über ein gewisses Spiel
verfügen.
[0017] Um die Verbindung zwischen Profilschiene und Auflageelement zu erleichtern, verfügt
die Profilschiene über Öffnungen, die als Durchbohrungen, Sacklöcher oder Einprägungen
ausgestaltet sind und als Befestigungspunkte bzw. als Führungen für Befestiger dienen,
welche die Profilschiene mit dem Auflageelement kraftschlüssig verbinden. Bevorzugte
Befestiger sind wiederum selbstschneidende Schrauben, die auf diese Weise eine exakt
lokalisierte und kraftschlüssige Verbindung schaffen können.
[0018] Die Profilschiene weist erfindungsgemäss an einem Längsende eine Aufnahme auf für
ein plattenartiges, flaches Tischelement auf. Dieses Tischelement kann als Aufnahme
für Klötze dienen, mit denen die Höhe eines Fenster-/Türrahmens eingestellt werden
kann.
[0019] Ergänzt werden kann speziell diese Ausführungsform durch einen Abstützwinkel mit
zwei Schenkeln, die einen rechten Winkel einschliessen. Der erste Schenkel des Abstützwinkels
wird formschlüssig, jedoch längsverschieblich auf der Profilschiene und/oder dem Auflageelement
aufgelegt. Er verfügt über Befestigungspunkte zur Verbindung mit der Profilschiene.
Der zweite Schenkel weist mindestens eine Öffnung für Befestiger auf, die der Verbindung
mit einem zu sichernden Tür- oder Fensterrahmen mit dem Abstützwinkel dienen. Ein
Monteur wird also auf die tischartige Fläche der Profilschiene so viele Ausgleichsklötze
auflegen wie nötig und diese Position anschliessend mit einem Abstützwinkel sichern,
der den Rahmen dadurch mit der Profilschiene verbindet.
[0020] Das plattenartige, flache Tischelement kann als ein Kunststoffelement ausgeführt
werden und dabei einen Dorn, einen Zapfen bzw. eine Halterung aufweisen, welche wiederum
in die Aufnahme der Profilschiene eingeführt oder auf sie gesteckt werden kann und
dort eine klemmende oder einrastende Fixierung erfährt.
[0021] Ein Verfahren zur Montage einer solchen Anordnung aus Auflageelement/Bügel und einer
Profilschiene an der Brüstung einer Wandöffnung kann mit folgenden Schritten beschrieben
werden:
- Auflegen eines Auflageelementes auf die Brüstung einer Wandöffnung mit der Unterseite
zur Wand bzw. Wandfläche / Brüstungsfläche weisend,
- Ausrichten des Auflageelementes derart, dass die Anschlagfläche an einer Kante der
Wandöffnung flächig anliegt (die Anschlagfläche dabei an der Aussenwand)
- Anlegen des Bügels zugleich an das Auflageelement und eine Oberfläche der Wand (innen)
derart, dass
- der zweite Schenkel flächig an der Oberfläche der Wand anliegt und
- der erste Schenkel auf dem Auflageelement anliegt
- Befestigen des Bügels am Auflageelement mittels eines Befestigers
- Befestigen des Bügels an der Oberfläche der Wand (innen) mittels eines Befestigers.
[0022] Das Verfahren wird dadurch weitergebildet, dass das Auflageelement über keine direkte
und unmittelbare Befestigung mit einer Wandoberfläche verfügt. Damit ist gemeint,
dass kein Befestiger speziell dafür vorgesehen ist, das Auflageelement mit der Brüstungsfläche
bzw. dem Mauerwerk zu verbinden. Durch die Anschlagfläche des Anschlagelementes und
den Bügel wird eine Klammer erstellt, welche alle auf eine Fensterelement / Rahmen
wirkenden Kräfte sicher ins Mauerwerk einleiten kann. Die Anschlagfläche des Auflageelementes
leitet speziell den Druck auf das Fenster / Türe grossflächig auf das Mauerwerk ab
- besser als es eine Verschraubung punktuell leisten kann.
[0023] Die beschriebene Anordnung ist besonders nützlich, wenn ein schweres Fenster-/Türelement
in einer Wandung aus hoch porösen Material oder (Hoch-)Lochziegeln verankert werden
muss, wo eine Befestigung des Auflageelementes auf der Brüstung entweder schwer möglich
ist oder technisch wenig Sinn macht. Besonders bei schweren Tür-/Fensterelementen
ist die Krafteinleitung in die Steinreihe direkt an der Wandöffnung nicht erwünscht
oder zugelassen. Indem die Länge des zweiten Schenkels des Bügels entsprechend lang
gewählt wird, lässt sich der Verankerungspunkt von der Wandöffnung weiter verlegen.
BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0024]
Figur 1 zeigt ein Auflageelement
Figur 2 zeigt einen Bügel
Figur 3 zeigt einen Bügel in einer Ausführung gemäss Stand der Technik
Figur 4 zeigt einen Abstützwinkel
Figur 5 zeigt eine Einbausituation eines Auflageelements und eines Bügels an einer
Wandöffnung
Figur 6 zeigt die Einbausituation von Figur 4 vervollständigt mit einer zusätzlichen
Profilschiene
[0025] Figur 1 zeigt ein Auflageelement 10 gemäss der Erfindung in einer Schrägansicht auf
die Oberseite 11. Die Längsachse A ist mit einer gestrichelten Linie markiert. Man
erkennt im Wesentlichen zwei Längsabschnitte. Am Vorderende 13 erkennt man die ebene
Anlagefläche 17, die in ein abgekantetes Winkelelement übergeht, welches eine Anschlagfläche
18 bildet, die in die Unterseite 12 des Auflageelementes übergeht. Der zweite Längsabschnitt
erstreckt sich in Richtung des Hinterendes 14. Am zweiten Längsabschnitt findet man
auch die beiden Führungselemente 15 und 15, die als umgebogene, parallel zur Achse
A ausgerichtete Kanten bzw. Stege ausgeführt sind. Merkmal 19 zeigt eine Aussparung
im Bereich der Anlagefläche 17, die der Gewichtsersparnis dient.
[0026] Figur 2 zeigt den ergänzenden Bügel 20 mit seinem ersten (kurzen) Schenkel 21, der
das Verbindungsende 23 beinhaltet und dem zweiten Schenkel 22, der das Befestigungsende
24 bildet. Am Verbindungsende 23 ist ein Befestigungspunkt 25 angedeutet; am Befestigungsende
24 sind exemplarisch zwei Bohrungen 26, 26' gezeigt. Deren Lage und Dimensionierung
wird ein Fachmann je Anforderungsprofil wählen.
[0027] Figur 3 zeigt eine Profilschiene 30, wie sie im Stand der Technik als Halteelement
bereits bekannt ist. In Figur 3 ist eine Variante mit einem im Wesentlichen als U-Körper
ausgeführte Profilschiene 30 gezeigt, wobei die Stege 35 und 36 für die Längssteifigkeit
sorgen. Die Unterseite 38 der Profilschiene 30 ist so dimensioniert, dass sie auf
der Oberseite des Auflageelementes 10 formschlüssig angebracht werden kann. Merkmal
34 ist eine Öffnung, über die ein Befestiger geführt werden kann zum Auflageelement
10 (nicht gezeigt in Figur 3).
[0028] Figur 4 zeigt eine verstärkte Variante 30' einer Profilschiene. Die Ausführung ist
als im Querschnitt über weite Strecken geschlossener Hohlkasten ausgeführt mit seitlichen
Stegen 35, 36. Technisch analog zur einfachen Profilschiene 30 sind einem Längsende
Bohrungen 34, 34',... angebracht, durch die Befestiger geführt werden können. Die
Ausnehmung am anderen Längsende der Profilschiene 30' zeigt die Aufnahme 32, die als
Schnittstelle zum Tischelement 31 dienen kann. Die Ausnehmung erlaubt es, dasselbe
Tischelement 31 baugleich für eine Profilschiene nach Typ 30 wie Typ 30' zu verwenden.
[0029] Figur 5 zeigt eine Zusammenstellung von Profilschiene 30 mit einem plattenartigen,
flachen Tischelement 31. Die Verbindung erfolgt über die hier verdeckte Aufnahme 32,
in die ein Dorn bzw. Zapfen an der Unterseite des Tischelementes 31 eingreift.
[0030] Figur 6 zeigt, in Weiterbildung von Figur 5, die Zusammenstellung von Profilschiene
10 / Tischelement 31 mit einem Auflageelement 10. Die Stege 35 und 36 ergeben im Zusammenspiel
mit den Führungselementen 15, 16 einen Formschluss in Querrichtung. Die Profilschiene
30 bleibt längsverschieblich, bis sie durch einen Befestiger 45 fixiert wird. Die
profilschiene 30 liegt u.a. auf der Anlagefläche 17 auf. Die Befestigung des Anlageelementes
10 via Bügel 20 ist in Figur 8 und 9 gezeigt, in Figur 6 dagegen weggelassen.
[0031] Figur 7 zeigt einen Abstützwinkel 50. Ein erster Schenkel 52 ist ausgelegt um auf
eine Profilschiene ähnlich Figur 3 bzw. Figur 4 aufgelegt zu werden. Dazu kann sie
Führungsnasen, - kanten oder -stege 51, 53 aufweisen, die eine Ausrichtung auf der
Profilschiene unterstützen. Ein zweiter Schenkel 54 ist im Wesentlichen rechtwinklig
zum ersten Schenkel 52 angeordnet. Beide Schenkel tragen Bohrungen, Öffnungen, Langlöcher
bzw. Verbindungspunkte 56, 58, 58', ... um den Abstützwinkel sachgerecht an einer
Profilschiene 30 bzw. 30'. Die Anordnung je einer einzelnen Befestigungsöffnung /
Bohrung 58 am ersten Schenkel 52, seitlich an den Führungskanten bzw. -stegen 51,
53, hat den Vorteil, dass ein dort eingesetzter Befestiger nur in der Profilschiene
verankert wird und dort auf Scherung statt auf Zug belastet wird.
[0032] Die Figuren 8 und 9 zeigen zwei Montagesituationen einer erfindungsgemässen Vorrichtung
an einer Wandöffnung. Es ist ein Ausschnitt einer Wand 40 gezeigt mit einer Brüstung
bzw. Brüstungsfläche 42. Ein Auflageelement 10 liegt auf der Brüstungsfläche 42 auf,
so dass die Anschlagfläche 18 eine Kante 41 der Wandöffnung umgreift und an einer
Seite (Aussenseite) der Wandöffnung anliegt. Der Bügel 20 ist mit dem Auflageelement
10 brüstungsseitig verbunden (Befestigungspunkt 46 am kurzen Schenkel 21) und andererseits
auf der Innenseite 44 der Wandöffnung durch den zweiten Schenkel 22 kraftschlüssig
verankert bzw. anschraubbar (via Öffnung 20).
[0033] Figur 9 zeigt weitergehend, wie eine Profilschiene 30 auf dem Auflageelement 10 angeordnet
werden kann und durch einen Befestiger 45 fixiert wird. Die gezeigte Variante der
Profilschiene 30 verfügt über das plattenartige, flache Tischelement 31 an seinem
Längsende. Gezeigt ist ebenfalls ein aufgesetztes Winkelelement 50.
[0034] Die gezeigten Figuren stellen bevorzugte Ausführungsformen dar, sind jedoch nicht
einschränkend zu verstehen sind und insbesondere äquivalente, alternative Detailausführungen
nicht ausschliessen. Die dargestellten und beschriebenen Merkmale können individuell
und im Zusammenwirken wesentlich sein.
1. Vorrichtung zum Abstützen einer Profilschiene (30, 30') an der Brüstung (42) einer
Wandöffnung, wobei die Profilschiene (30,30') Teil einer Halterung für einen Fenster-
oder Türrahmen ist; die Vorrichtung umfasst dabei:
- ein Auflageelement (10) mit einer Längsachse A, einer Oberseite (11), einer Unterseite
(12), einem Vorderende (13) und einem Hinterende (14)
- einen Bügel (20);
wobei das Auflageelement (10)
- auf der Oberseite (11) über parallel zur Längsachse A angeordnete Führungselemente
(15, 16) für die Profilschiene (30, 30') verfügt;
- am Vorderende (13) eine winkelig ausgeführte Abkantung besitzt, die eine Anschlagfläche
(18) bereitstellt;
wobei der Bügel (20)
- als L-förmiges Bauelement ausgeführt ist mit zwei Schenkeln (21, 22), die am gemeinsamen
Scheitel einen Winkel von im Wesentlichen 90° bilden;
- wobei der erste Schenkel (21) ein Verbindungsende (23) mit einem Befestigungspunkt
(25) aufweist;
- und der zweite Schenkel (22) ein Befestigungsende (24) aufweist sowie ein oder mehrere
am zweiten Schenkel angeordnete Öffnungen (26, 26',...)
wobei das Verbindungsende (23) des Bügels (20) und das Hinterende (14) des Auflageelements
(10) miteinander kraftschlüssig verbunden werden können.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Vorderende (13) des Auflageelements (10) auf der Oberseite (11) eine im Wesentlichen
ebene, flächig ohne Erhebungen ausgeführte Anlegefläche (17) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung gemäss den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass das Auflageelement (10) einstückig aus Stahlblech oder einem Faserverbundwerkstoff
besteht.
4. Vorrichtung gemäss den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungspunkt (25) an dem Bügel (20) als Durchbohrung, als Sackloch, als
Prägung oder als Oberflächenmarkierung ausgeführt wird.
5. Vorrichtung gemäss den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungselemente (15, 16) am Auflageelement (10) ausgeführt sind als Sicken,
Prägungen und/oder als im Randbereich durch Abkanten hergestellte Seitenführungen.
6. Vorrichtung gemäss den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass am Auflageelement (10) eine oder mehrere Ausnehmungen (19) bzw. Aussparungen zur
Gewichtsreduktion vorgesehen sind.
7. Vorrichtung gemäss den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schenkel (22) des Bügels (20) einstückig als Stanzbiegeteil aus Stahlblech
oder einem Verbundwerkstoff besteht.
8. Anordnung aus einer Vorrichtung nach Anspruch 1 - 7 und einer Profilschiene (30, 30'),
wobei
- die Profilschiene (30, 30') als im Querschnitt U, C, I, Doppel-T förmiges (30) bzw.
als Hohlkasten (30') ausgeführtes, biegesteifes, längsausgedehntes Profilelement ausgelegt
ist mit Stegen (35, 36), die als Längsversteifungen wirken;
- die Profilschiene (30, 30') eine Unterseite (38) aufweist, die so gestaltet ist,
dass die Profilschiene (30, 30') auf der Oberseite (11) des Auflageelementes (10)
längsverschieblich entlang der Achse A angeordnet werden kann;
- die Profilschiene (30, 30') formschlüssig in die Führungselemente (15, 16) des Auflageelements
(10) eingreift.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilschiene (30, 30') eine oder mehrere Öffnungen (34, 34', 34") aufweist,
die als Durchbohrungen, Sacklöcher oder Einprägungen ausgestaltet sind und als Befestigungspunkte
bzw. als Führungen für Befestiger dienen, welche die Profilschiene (30) mit dem Auflageelement
(10) kraftschlüssig verbinden können.
10. Anordnung gemäss den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilschiene (30, 30') an einem Längsende eine Aufnahme (32) aufweist für ein
plattenartiges, flaches Tischelement (31).
11. Anordnung gemäss den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass ferner ein Abstützwinkel (50) vorgesehen ist, dessen erster Schenkel (52) formschlüssig,
jedoch längsverschieblich auf der Profilschiene (30) und/oder dem Auflageelement (10)
aufgelegt werden kann und über mindestens einen Befestigungspunkt (58) verfügt zur
Verbindung mit der Profilschiene (30); und dessen zweiter Schenkel (54) über mindestens
eine Öffnung (56) verfügt für Befestiger zur Verbindung eines zu sichernden Tür- oder
Fensterrahmens mit dem Abstützwinkel (50).
12. Anordnung gemäss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das plattenartige, flache Tischelement (31) als ein Kunststoffelement ausgeführt
ist und einen Dorn, einen Zapfen bzw. eine Halterung aufweist, welche in die Aufnahme
(32) der Profilschiene (30, 30') eingeführt oder auf sie gesteckt werden kann und
dort eine klemmende oder einrastende Fixierung erfährt.
13. Verfahren zur Montage einer Anordnung nach Anspruch 9-12 an der Brüstung (42) einer
Wandöffnung mit folgenden Schritten:
- Auflegen eines Auflageelementes (10) auf die Brüstung (42) einer Wandöffnung mit
der Unterseite (12) zur Wand (40) weisend,
- Ausrichten des Auflageelementes (10) derart, dass die Anschlagfläche (18) an einer
Kante (41) der Wandöffnung flächig anliegt,
- Anlegen des Bügels (20) zugleich an das Auflageelement (10) und eine Oberfläche
(44) der Wand (40) derart, dass
- der zweite Schenkel (22) flächig an der Oberfläche der Wand (40) anliegt und
- der erste Schenkel (21) auf dem Auflageelement (10) anliegt
- Befestigen des Bügels (20) am Auflageelement (10) mittels eines Befestigers (46)
- Befestigen des Bügels (20) an der Oberfläche (44) der Wand (40) mittels eines Befestigers.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Auflageelement (10) über keine direkte und unmittelbare Befestigung mit einer
Wandoberfläche verfügt.