[0001] Die Erfindung betrifft ein Kleidungstück mit elektronischen Komponenten gemäß dem
Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Kleidungsstücks.
[0002] Gattungsgemäße Kleidungsstücke umfassen zum einen Schnittteile, die jeweils aus einem
Stoff zurechtgeschnitten sind und anschließend miteinander vernäht werden, und zum
anderen zumindest eine elektronische Komponente. Mit solchen gattungsgemäßen Kleidungsstücken
wird einem zunehmenden Bedürfnis Rechnung getragen, herkömmliche Kleidungsstücke um
elektronische Funktionen zu erweitern. Dabei soll zum einen das Kleidungsstück möglichst
kostengünstig herstellbar sein, einen uneingeschränkt guten Tragekomfort, ein ansprechendes
Design und eine uneingeschränkte Robustheit, insbesondere gegenüber üblichen Abnutzungen
und Waschgängen, aufweisen, wohingegen zum anderen über die elektrischen Funktionen
eine Funktionalität bereitgestellt werden soll, die über den herkömmlichen Zweck von
Kleidungsstücken, nämlich dem optisch ansprechenden Bedecken von Körperteilen, hinausgehen.
So sind beispielsweise von der Firma Sensoria Oberteile für Laufkleidung bekannt,
an die ein von außen zugänglicher Pulsmesser angenäht ist, über den während einer
sportlichen Aktivität die Pulsfrequenz gemessen und an ein Smartphone übertragen werden
kann. Auch ist beispielsweise von der Firma Lumo Run eine Laufhose bekannt, an deren
Bund ein Bewegungssensor lösbar befestigt ist, über den Bewegungsdaten während des
Laufens ermittelt und beispielsweise an ein Smartphone versendet werden können, damit
ein Läufer seine Bewegungsdaten auswerten und sein Laufverhalten verbessern kann.
Auch sind beispielsweise Kleidungsstücke bekannt, in denen Heizelemente vorgesehen
sind, die von einem Benutzer bei Bedarf eingeschaltet werden können.
[0003] Im Besonderen besteht jedoch auch der Wunsch, Kleidungsstücke um Funktionalitäten
zu erweitern, mit denen für eine verbesserte Sicherheit des Trägers des Kleidungsstücks
gesorgt werden kann. So sind beispielsweise Jacken bekannt, an denen Signalleuchten
vorgesehen sind, die von einem Träger der Jacke eingeschaltet werden können, damit
er bei Dunkelheit besser sichtbar ist. Auch sind beispielsweise Schuhe bekannt, in
denen Leuchten integriert sind, die bei vordefinierten Bewegungen des Schuhes leuchten,
um die Wahrnehmbarkeit eines Trägers des Schuhes zu verbessern. Bei den verschiedenen,
im Stand der Technik bekannten Ansätzen weisen die in das Kleidungsstück integrierten
elektrischen Komponenten, die die Wahrnehmbarkeit eines Trägers des Kleidungsstückes
verbessern sollen, jedoch stets einen hohen Energieverbrauch auf, was die Nutzungsdauer
der Kleidungsstücke begrenzt. Darüber hinaus sorgen die bei herkömmlichen Kleidungsstücken
bekannten elektrischen Komponenten nur unzureichend für einen verbesserten Schutz
des Trägers des Kleidungsstücks.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kleidungsstück, insbesondere
eine Jacke, bereitzustellen, mit dem zumindest ein Nachteil von herkömmlichen Kleidungsstücken
zumindest teilweise behoben wird.
[0005] Als eine Lösung schlägt die Erfindung ein Kleidungsstück mit den Merkmalen gemäß
Anspruch 1 vor. Das erfindungsgemäße Kleidungsstück umfasst mehrere Schnittteile,
die jeweils aus einem Stoff zurechtgeschnitten sind und die miteinander vernäht sind.
Das Kleidungsstück weist als elektronische Komponenten zumindest eine Sensoreinheit
zur Erfassung einer Präsenz eines externen Objekts, eine Steuereinheit und eine elektronische
Signalgebereinheit auf. Allgemein ist in der vorliegenden Anmeldung jeder Bestandteil
des Kleidungsstücks als elektronische Komponente des Kleidungsstücks bezeichnet, durch
den oder zu dem bei einer bestimmungsgemäßen Verwendung des Kleidungsstücks in einer
Betriebsphase des Kleidungsstücks elektrischer Strom fließt, wobei bevorzugt jede
der elektronischen Komponenten mit der Steuereinheit verbunden ist, wobei in einer
Betriebsphase des Kleidungsstücks ein vordefinierter Stromfluss zwischen der Steuereinheit
und der jeweiligen anderen elektronischen Komponente vorgesehen ist. Beispielsweise
kann eine elektronische Komponente als Leiterbahn, als Sensor oder als Lichtquelle
ausgebildet sein. Erfindungsgemäß ist eine der elektronischen Komponenten als Sensoreinheit
zur Erfassung einer Präsenz eines externen Objekts ausgebildet. Zu diesem Zweck ist
die Sensoreinheit dazu ausgebildet, Messwerte auszugeben, wobei die Sensoreinheit
immer dann, wenn sie die Präsenz eines externen Objekts erfasst, einen anderen Messwert
ausgibt, als wenn sie keine Präsenz eines externen Objekts erfasst. Hierzu kann die
Sensoreinheit auf verschiedene Weise ausgestaltet sein. Beispielsweise kann die Sensoreinheit
dazu ausgebildet sein, als externes Objekt eine Lichtquelle zu erfassen. Hierzu kann
beispielsweise die Sensoreinheit eine Photodiode aufweisen, wobei als Messwert der
von der Photodiode ausgegebene Strom von der Sensoreinheit ausgegeben wird, wobei
bei der Präsenz einer Lichtquelle, die Licht auf die Photodiode abstrahlt, sich der
Stromwert verändert. Je nach Anwendungszweck kann die Sensoreinheit dabei auf Licht
einer bestimmten Frequenz abgestimmt sein, insbesondere auf die Erkennung von sichtbarem
Licht in einem Frequenzbereich von ca. 400 THz bis 750 THz. Anstelle oder ergänzend
zu einer Photodiode kann die Steuereinheit beispielsweise einen CCD-Chip als Sensor
umfassen. In einer Ausführungsform kann die Sensoreinheit zumindest einen TOF- (Time
Of Flight) Sensor umfassen, der die Präsenz eines externen Objekts dadurch erfasst,
dass sich ein externes Objekt dem Kleidungsstück nähert, da sich die Zeit, in der
ein von dem TOF-Sensor ausgesandtes Licht wieder zum TOF-Sensor zurückkehrt, verkürzt.
Die Sensoreinheit kann beispielsweise auch als herkömmlicher Infrarot-Bewegungsmelder
oder Ultraschallsensor ausgebildet sein. Die Signalgebereinheit ist dazu ausgebildet,
ein Signal auszugeben, das für den Träger des Kleidungsstücks wahrnehmbar ist und/oder
ein Signal auszugeben, das für einen externen Beobachter des Kleidungsstücks wahrnehmbar
ist. Beispielsweise kann die Signalgebereinheit eine Lichtquelle aufweisen, die Licht
abstrahlt und die ein externer Betrachter das Kleidungsstück besonders gut wahrnehmen
kann. Beispielsweise kann die Signalgebereinheit eine Tonerzeugungseinheit umfassen,
die einen Signalton abgibt, beispielsweise über einen Lautsprecher. Beispielsweise
kann die Signalgebereinheit eine Vibrationseinrichtung umfassen, die Vibrationssignale
als wahrnehmbares Signal ausgibt. Besonders bevorzugt ist eine solche Vibrationseinheit
an der zum Träger des Kleidungsstücks gewandten Innenseite des Kleidungsstücks vorgesehen,
insbesondere an sensiblen Körperstellen des Trägers, wie beispielsweise dem Handgelenk
oder im Schulter-oder Halsbereich, so dass der Träger das Vibrationssignal besonders
gut wahrnehmen kann. Erfindungsgemäß ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, während
einer Betriebsphase des Kleidungsstücks aus der Sensoreinheit Messwerte zu empfangen
und in Abhängigkeit von den ausgelesenen Messwerten erzeugte Ansteuersignale an die
Signalgebereinheit zu übertragen. Die Signalgebereinheit ist dazu ausgebildet, auf
Empfang von einem vordefinierten Ansteuersignal hin ein vordefiniertes, für einen
Träger des Kleidungsstücks und/oder für einen externen Beobachter des Kleidungsstücks
wahrnehmbares Signal auszugeben. Bei dem erfindungsgemäßen Kleidungsstück werden somit
über die Steuereinheit Messwerte aus der Sensoreinheit ausgelesen, und über die Steuereinheit
werden gezielt in Abhängigkeit von den ausgelesenen Messwerten Ansteuersignale an
die Signalgebereinheit übertragen, wobei die Signalgebereinheit bevorzugt ausschließlich
dann, wenn vordefinierte Ansteuersignale an sie übertragen werden, vordefinierte Signale
ausgibt. Diese Signale sind dann geeignet ausgebildet, um für den Träger des Kleidungsstückes
oder den externen Betrachter wahrnehmbar zu sein.
[0006] Das erfindungsgemäße Kleidungsstück bringt im Vergleich zu herkömmlichen Kleidungsstücken
wesentliche Vorteile mit sich. Die Erfinder haben erkannt, dass ein Kleidungsstück
besonders dann effektiv zum Schutze seines Trägers beitragen kann und gleichzeitig
möglichst wenig Energie verbrauchen kann, wenn in das Kleidungsstück sowohl eine Steuereinheit
als auch eine Sensoreinheit und eine Signalgebereinheit integriert ist, so dass die
Signalgebereinheit selektiv dann Signale ausgibt, wenn die Sensoreinheit Messwerte
ausgegeben hat, die als Gefährdungspotential eingestuft werden.
[0007] Entsprechend gibt bevorzugt die Signalgebereinheit nur dann vordefinierte Signale
aus, die bevorzugt für einen externen Betrachter des Kleidungsstücks und/oder den
Träger des Kleidungsstücks wahrnehmbar sind, wenn sie von der Steuereinheit ein vordefiniertes
Ansteuersignal erhalten hat, das über die Steuereinheit nur dann an die Signalgebereinheit
ausgesandt wird, wenn die von der Sensoreinheit ausgelesenen Messwerte so ausgewertet
wurden, dass ihnen die Präsenz einer Gefahr zugeordnet wurde. Das erfindungsgemäße
Kleidungsstück reagiert somit gezielt auf eine vordefinierte, für den jeweiligen Anwendungsbereich
des Kleidungsstückes relevante Präsenz von Objekten. Der Energieverbrauch ist hierdurch
gesenkt, da die Signalgebereinheit nicht, wie beispielsweise bei herkömmlichen Leuchtjacken,
dauerhaft Energie verbraucht, indem sie auch dann Signale ausgibt, wenn keine Gefahr
droht. Die Steuereinheit umfasst dabei erfindungsgemäß zumindest eine Schnittstelle,
über die sowohl die Messwerte der Sensoreinheit ausgelesen werden als auch die Ansteuersignale
an die Signalgebereinheit übertragen werden. In einer Ausführungsform umfasst die
Steuereinheit eine Recheneinheit, in der eine Auswertung der von der Sensoreinheit
ausgelesenen Messwerte erfolgt und in der in Abhängigkeit von den Messwerten die Ansteuersignale
erzeugt werden, die anschließend an die Signalgebereinheit ausgegeben werden. In einer
Ausführungsform ist die Steuereinheit als Schnittstelle ausgebildet, insbesondere
als standardisierte Schnittstelle, beispielsweise als drahtgebundene Schnittstelle,
insbesondere als USB-Schnittstelle, oder als Drahtlosschnittstelle, insbesondere NFC-
oder Bluetooth-Schnittstelle, insbesondere Bluetooth smart, Bluetooth smart ready
oder Bluetooth low energy (BLE) Schnittstelle, wobei während der Betriebsphase an
die Steuereinheit eine externe Recheneinheit angeschlossen ist und die von der Sensoreinheit
ausgelesenen Messwerte über die Schnittstelle an die externe Recheneinheit übertragen
werden, wobei in der externen Recheneinheit die Messwerte ausgewertet werden und in
Abhängigkeit von den Messwerten Ansteuersignale erzeugt werden, die über die Schnittstelle
und somit die Steuereinheit an die Signalgebereinheit übertragen werden. Allgemein
ist besonders bevorzugt zumindest eine der elektronischen Komponenten in zumindest
ein Schnittteil integriert, so dass die elektronische Komponente unlösbar mit dem
jeweiligen Schnittteil bzw. den jeweiligen Schnittteilen verbunden ist. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform sind sämtliche elektronische Komponenten in zumindest
einem der Schnittteile, insbesondere in einer Auswahl der Schnittteile, integriert.
[0008] Die Erfinder haben ferner erkannt, dass in besonders vorteilhaften Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Kleidungsstücks dank der erfindungsgemäßen Ausgestaltung das
Kleidungsstück besonders vorteilhafte Eigenschaften aufweisen kann, die es als in
hohem Maße funktionales Kleidungsstück qualifizieren. Beispielsweise kann durch die
erfindungsgemäße Ausgestaltung ein wasserdichtes oder zumindest wasserabweisendes
Kleidungsstück, insbesondere Jacke, mit den erfindungsgemäßen funktionalen Eigenschaften
realisiert sein, das beispielsweise zumindest bei einem Spraytest gemäß Norm DIN EN
24920 die Anforderungen für eine normgemäß definierte Note von mindestens 3 (Benetzung
der besprühten Fläche nur an kleinen, getrennten Flächen), insbesondere von mindestens
4 (Keine Benetzung, nur Anhaften kleiner Tropfen auf der besprühten Fläche), insbesondere
für die normgemäße Bestnote 5 (Keine Benetzung und kein Anhaften kleiner Tropfen an
der besprühten Fläche) erfüllt.
[0009] In einer Ausführungsform sind zumindest einige der elektronischen Komponenten unlösbar
mit dem jeweiligen Stoff verbunden, aus dem das jeweilige Schnittteil zurechtgeschnitten
ist, an dem die jeweilige elektronische Komponente angeordnet ist. Bevorzugt erstrecken
sich zumindest einige der elektronischen Komponenten über mehrere Schnittteile hinweg,
wobei sie in dem Kleidungsstück unlösbar mit dem jeweiligen Stoff verbunden sind,
aus dem das jeweilige Schnittteil zurechtgeschnitten ist. Unter unlösbarer Verbindung
ist hierbei verstanden, dass ein Lösen der elektronischen Komponente nur unter Beschädigung
des Kleidungsstücks möglich ist. Besonders bevorzugt sind zumindest die Sensoreinheit
und die Signalgebereinheit unlösbar mit dem jeweiligen Stoff verbunden, aus dem das
jeweilige Schnittteil zurechtgeschnitten ist. Besonders bevorzugt ist darüber hinaus
auch die Steuereinheit unlösbar mit dem jeweiligen Stoff verbunden, aus dem das jeweilige
Schnittteil zurechtgeschnitten ist. Besonders bevorzugt umfasst die Steuereinheit
eine elektrische Schnittstelle, i-nsbesondere Standardschnittstelle, insbesondere
drahtgebundene oder drahtlose Schnittstelle. Eine drahtlose Schnittstelle kann allgemein
bevorzugt beispielsweise als Wifi-Schnittstelle oder als Bluetooth-Schnittstelle ausgebildet
sein, insbesondere als Bluetooth smart, Bluetooth smart ready oder Bluetooth low energy
(BLE) Schnittstelle. Besonders bevorzugt sind die elektronischen Komponenten zumindest
teilweise auf den jeweiligen Stoff aufgedruckt, auf den jeweiligen Stoff aufgeklebt,
in den jeweiligen Stoff eingestickt, eingestrickt oder eingewebt. Besonders bevorzugt
umfassen die elektronischen Komponenten leitende Garne, die Teil des jeweiligen Stoffes
sind, beispielsweise indem sie aufgeklebt, eingestickt, eingestrickt oder eingewebt
sind. Durch die Integration der elektronischen Komponenten in die Schnittteile kann
das Kleidungsstück besonders robust und einfach hergestellt sein. In einer Ausführungsform
wird das Kleidungsstück hergestellt, indem zuerst die Schnittteile zumindest abschnittsweise
miteinander vernäht werden und anschließend die elektronischen Komponenten in die
Schnittteile integriert werden, wobei besonders bevorzugt die Schnittteile zumindest
an solchen Stellen miteinander vernäht werden, bevor die elektronischen Komponenten
in die Schnittteile integriert werden, an denen die elektronischen Komponenten von
den jeweiligen Schnittteilen auf die benachbarten Schnittteile übergehen. In einer
anderen Ausführungsform werden die elektronischen Komponenten zuerst in die Schnittteile
integriert, bevor dann die Schnittteile miteinander vernäht werden.
[0010] In einer Ausführungsform umfasst die Steuereinheit eine Verknüpfung mit einer Recheneinheit,
in der eine Auswertelogik abgelegt ist. Die Steuereinheit ist dazu ausgebildet, die
aus der Sensoreinheit ausgelesenen Messwerte mit der abgelegten Auswerteelektronik
auszuwerten und in Abhängigkeit von einem durch die Auswertelogik erzielten Auswerteergebnis
Ansteuersignale an die Signalgebereinheit auszugeben. In einer Ausführungsform umfasst
die Steuereinrichtung die Recheneinheit. Beispielsweise kann die Verknüpfung über
eine Kommunikationsschnittstelle, insbesondere drahtlos oder drahtgebunden, hinterlegt
sein, über die die Steuereinheit auf eine auf einem von den Schnittteilen separaten
Gerät abgelegte Programmierung zugreift. Allgemein ist die Abhängigkeit bevorzugt
vorgegeben oder vorgebbar. Bevorzugt ist die Programmierung auf einem mobilen Gerät
umfassend eine GUI abgelegt, über die die Abhängigkeit durch einen Nutzer veränderbar
ist. In einer Ausführungsform ist die Recheneinheit in die Schnittteile des Kleidungsstücks
integriert, d. h. unlösbar mit dem jeweiligen Stoff verbunden, aus dem das jeweilige
Schnittteil zurechtgeschnitten ist. In einer Ausführungsform ist das Kleidungsstück
ein Set umfassend aus einem Stoff zurechtgeschnittene Schnittteile, die miteinander
vernäht sind, sowie eine separate Recheneinheit, in der die Auswertelogik abgelegt
ist und die insbesondere über eine Kommunikationsschnittstelle mit den in den Schnittteilen
integrierten Bestandteilen der elektronischen Komponenten reversibel lösbar anschließbar
ist.
[0011] Besonders bevorzugt sind die elektronischen Komponenten so in dem Kleidungsstück
integriert, dass das Kleidungsstück ausgehend von jeder Stelle, an der sich die elektronischen
Komponenten befinden, innerhalb einer Wegstrecke von weniger als 3 cm, insbesondere
weniger als 2 cm, insbesondere weniger als 1 cm, reversibel biegbar und/oder faltbar
ist. Die Erfinder haben erkannt, dass bei dieser Ausführungsform die Bequemlichkeit
des Kleidungsstücks besonders günstig aufrechterhalten werden kann. Beispielsweise
können hierzu zur Realisierung der elektronischen Komponenten zum einen elektrisch
leitende Garne verwendet werden und zum anderen vorgefertigte elektronische Komponenten,
deren Abmessung so gering ist, dass die erläuterte Biegbarkeit und/oder Faltbarkeit
weiterhin gewährleistet ist, wobei diese vorgefertigten elektronischen Bauteile unlösbar,
d. h. nur mit Zerstörung lösbar, mit den weiteren Bestandteilen der jeweiligen elektronischen
Komponente verbunden sind.
[0012] In einer Ausführungsform weist das Kleidungsstück eine Oberstoffschicht auf, die
bei einem bestimmungsgemäßen Tragen des Kleidungsstücks eine vom Träger weg gewandte
Außenseite des Kleidungsstücks bildet. Das Kleidungsstück weist ferner bevorzugt eine
Unterstoffschicht auf, die bei bestimmungsgemäßem Tragen des Kleidungsstücks eine
zum Träger gewandte Innenseite des Kleidungsstücks ausbildet. Die Unterstoffschicht
ist somit die innerste Schicht des Kleidungsstückes, d. h. die Schicht des Kleidungsstückes,
die dem Träger am nächsten liegt. Besonders bevorzugt ist zwischen der Oberstoffschicht
und der Unterstoffschicht ein Zwischenraum ausgebildet, in dem die elektronischen
Komponenten angeordnet sind. Besonders bevorzugt sind die elektronischen Komponenten
zu mindestens 90 %, insbesondere mindestens 95 %, ihrer flächigen Erstreckung in diesem
Zwischenraum angeordnet. In einer Ausführungsform sind die elektronischen Komponenten
vollständig innerhalb dieses Zwischenraums angeordnet. Beispielsweise können die elektronischen
Komponenten hierzu in einer aus mehreren Schnittteilen des Kleidungsstückes gebildeten
Zwischenschicht integriert sein, die sich in dem Zwischenraum zwischen Unterstoffschicht
und Oberstoffschicht befindet. Beispielsweise kann diese Zwischenschicht als Futter
oder Membran ausgebildet sein, so dass die elektronischen Komponenten in das Futter
oder die Membran integriert sind. In einer Ausführungsform sind die elektronischen
Komponenten an der zur Oberstoffschicht gewandten Seite der Unterstoffschicht und/oder
an der zur Unterstoffschicht gewandten Seite der Oberstoffschicht angeordnet. In jedem
Fall bringt das Anordnen der elektronischen Komponenten in dem Zwischenraum den besonderen
Vorteil mit sich, dass die elektronischen Komponenten besonders gut geschützt sind.
Besonders bevorzugt befinden sich nur solche Abschnitte der elektronischen Komponenten
außerhalb des Zwischenraums, die in einem Betriebszustand des Kleidungsstückes elektrisch
isoliert und wasserdicht abgedichtet sind. Beispielsweise kann sich ausschließlich
eine elektronische Komponente mit ausschließlich einer Kabelanschlusseinrichtung aus
dem Zwischenraum hinaus erstrecken, wobei das Kleidungsstück bevorzugt Mittel aufweist,
die zum Isolieren und Abdichten der Kabelschnittstelle geeignet sind.
[0013] In einer Ausführungsform weist die Sensoreinheit zumindest einen optischen Sensor
auf, der dazu ausgebildet ist, einen Messwert in Abhängigkeit von einer Lichtintensität
von auf ihn auftreffendem Licht auszugeben. In einer Ausführungsform ist der Sensor
dazu ausgebildet, einen binären Messwert auszugeben, wobei der Sensor dazu ausgebildet
ist, bei Überschreiten einer Mindestlichtintensität ein erstes Signal auszusenden
und bei Unterschreiten der auf ihn auftreffenden Lichtintensität ein zweites Signal
auszugeben. In einer Ausführungsform ist der Sensor dazu ausgebildet, einen sich in
Abhängigkeit von der Lichtintensität kontinuierlich verändernden Messwert auszugeben.
Beispielsweise kann der Sensor als Photodiode ausgebildet sein, wobei der Sensor einen
Photostrom als Messwert in Abhängigkeit von der Lichtintensität ausgibt. Besonders
bevorzugt ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, in Abhängigkeit von dem als Messwert
ausgegebenen Wert der Lichtintensität die Signalgebereinheit zur Abgabe eines Signals
anzusteuern. Beispielsweise kann die Steuereinheit dazu ausgebildet sein, ein vordefiniertes
Ansteuersignal an die Signalgebereinheit auszugeben, sobald ein vorbestimmter Wert
der Lichtintensität erreicht ist, den sie dem Messwert zuordnen kann, der von der
Sensoreinheit ausgegeben wurde. Allgemein ist bevorzugt in der Steuereinheit eine
Verknüpfung mit einer Auswertelogik hinterlegt, die die entsprechende Auswertung des
Messwerts vornimmt und somit die Abhängigkeit festlegt, mit der festgelegt wird, welches
Signal die Signalgebereinheit in Erwiderung auf einen bestimmten, von dem Sensor ausgegebenen
Messwert ausgibt. Besonders bevorzugt ist die Abhängigkeit dergestalt definiert oder
definierbar, dass bei einer Veränderung des Werts der Lichtintensität um mehr als
einen Grenzwert eine Ansteuerung der Signalgebereinheit zur Abgabe des Signals erfolgt.
Bei dieser besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die Steuereinheit somit so
ausgebildet, dass sie fortdauernd Messwerte aus dem optischen Sensor empfängt und
nur dann, wenn sich der Messwert, dem ein bestimmter Wert der Lichtintensität zugeordnet
werden kann, um mehr als einen Grenzwert verändert, die Signalgebereinheit zur Abgabe
des Signals ansteuert. Dies bringt den besonderen Vorteil mit sich, dass ein Hintergrundrauschen,
d. h. vorliegend eine Hintergrundbeleuchtung, bei der Auswertung effektiv ausgeblendet
wird. Somit kann das Kleidungsstück erfassen, wenn eine Lichtquelle auftritt, die
eine Beleuchtung auf den optischen Sensor erzeugt, so dass die Gesamtlichtintensität,
die auf den Sensor auftrifft, die sich aus dem Umgebungslicht und der zusätzlichen
Lichtquelle ergibt, ansteigt. Entsprechend kann die besonders vorteilhafte Ausführungsform
des Kleidungstückes zuverlässig erfassen, wenn sich eine Lichtquelle dem Kleidungsstück
nähert bzw. das Kleidungsstück anstrahlt. Dies kann besonders vorteilhaft sein, um
in der Dunkelheit das Herannahen eines leuchtenden Objekts, wie beispielsweise eines
Autos, zu erkennen.
[0014] Besonders bevorzugt bildet die Sensoreinheit eine Sensorfläche aus, wobei mindestens
80 %, insbesondere mindestens 90 % der Sensorfläche in einem Bereich an dem Kleidungsstück
angeordnet ist, dessen nach außen gewandte Oberflächennormale bei einem bestimmungsgemäßen
Tragen einen Winkel von mindestens 30°, insbesondere mindestens 45°, zu der Vertikalen
aufweist, wobei die Vertikale durch die Richtung der auf der Erde wirkenden Gewichtskraft
festgelegt ist. Bei dem bestimmungsgemäßen Tragen wird dabei darauf abgestellt, dass
ein Träger des Kleidungsstückes gerade steht, d. h. entlang einer parallel zur auf
der Erde wirkenden Gewichtskraft verlaufenden Vertikale steht, wobei er seine Arme
entlang der Vertikalen gerade nach unten hängen lässt und seine Augen in die Horizontale
richtet. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Kleidungsstück selbstverständlich
auf vorbestimmte Weise durch einen gesunden Träger, insbesondere Menschen, getragen
werden soll, worauf vorliegend bei der Definition eines "bestimmungsgemäßen Tragens"
abgestellt wird. Besonders bevorzugt ist die Sensorfläche die Fläche der Sensoreinheit,
über die die Sensoreinheit von der Umgebung um das Kleidungsstück Signale aus Umgebung
empfangen kann, so dass die Sensoreinheit Messwerte ausgibt, die sich ausschließlich
darauf beziehen, welchen Einflüssen die Sensoreinheit an ihrer Sensorfläche ausgesetzt
ist. Die Sensorfläche kann insbesondere durch diskrete, voneinander beabstandete Sensoren
der Sensoreinheit ausgebildet sein. Durch die Ausrichtung der Sensorfläche ist besonders
vorteilhaft gewährleistet, dass die Sensoreinheit möglichst keine Störeinflüsse erfährt
von Objekten, die für die Sicherheit eines Trägers des Kleidungsstückes nicht relevant
sind. Die Erfinder haben erkannt, dass sich dem Träger eines Kleidungsstückes in der
Regel gefährliche Objekte ausschließlich in einer Richtung nähern, die im Wesentlichen
senkrecht zur Gewichtskraft steht. Durch die Ausrichtung der Sensorfläche können Störeinflüsse,
beispielsweise Störeinflüsse durch Straßenlaternen bei dem Vorsehen einer optischen
Sensoreinheit, besonders effektiv vermieden sein.
[0015] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Kleidungsstück als Jacke ausgebildet.
Bei dieser besonders bevorzugten Ausführungsform bildet die Sensoreinheit bevorzugt
eine Sensorfläche aus, über die wie erläutert die Sensoreinheit Einflüsse von der
Umgebung aufnehmen kann, insbesondere über die ausschließlich die Sensoreinheit Einflüsse
aus der Umgebung wie erläutert aufnehmen kann. Besonders bevorzugt ist die Sensorfläche
auf eine Fläche der Jacke beschränkt, die mindestens 2 %, insbesondere mindestens
3 %, insbesondere mindestens 5 %, insbesondere mindestens 10 % von dem beim bestimmungsgemäßen
Tragen unteren Ende der Jacke beabstandet ist. Besonders bevorzugt weist die Jacke
an jeder Seite eine von dem Ärmelansatz nach unten verlaufende Seitennaht auf, die
bei dem bestimmungsgemäßen Tragen vom Ärmel verdeckt ist, wobei die Jacke einen Taillenumfang
aufweist, wobei die Sensorfläche um mindestens 3 %, insbesondere mindestens 4 %, insbesondere
mindestens 6 %, insbesondere mindestens 10 % des Taillenumfanges von der jeweiligen
Seitennaht beabstandet ist. Bei dieser besonders bevorzugten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Jacke ist besonders zuverlässig sichergestellt, dass eine übliche
Bewegung eines Trägers der Jacke von der Steuereinheit nicht so interpretiert wird,
dass sich ein externes Objekt nähert, und dass ein sich näherndes Objekt tatsächlich
erkannt wird.
[0016] In einer Ausführungsform weist die Signalgebereinheit bei Ausgabe des auf Empfang
des vordefinierten Ansteuersignals auszugebenen Signals einen Stromverbrauch von 500
mA bis 3000 mA auf. Die Signalgebereinheit kann somit wegen der erfindungsgemäßen,
besonders vorteilhaften Eigenschaft des Kleidungsstückes, lediglich selektiv auf die
erkannte Präsenz eines externen Objekts hin Signal auszusenden, einen entsprechend
hohen Energieverbrauch beim Aussenden des Signals aufweisen, ohne dass hierdurch die
Nutzungsdauer des Kleidungstückes unverhältnismäßig eingeschränkt wird. Besonders
bevorzugt weist das Kleidungsstück einen Energiespeicher auf, wobei bei dauerhaftem
Ausgeben des Signals durch die Signalgebereinheit der Energiespeicher eine Mindestbetriebsdauer
von drei Stunden, insbesondere fünf Stunden gewährleistet. Allgemein ist in einer
Ausführungsform der Energiespeicher in das Kleidungsstück, insbesondere in den Stoff
des Kleidungsstückes integriert bzw. die Stoffe des Kleidungsstückes integriert, aus
denen die Schnittteile hergestellt sind. Besonders bevorzugt ist der Energiespeicher
eine der elektronischen Komponenten des Kleidungsstückes. In einer Ausführungsform
ist eine Energiezufuhrschnittstelle vorgesehen, die mit einem herkömmlichen Energiespeicher,
beispielsweise einem Smartphone oder Powerbank verbindbar ist, beispielsweise eine
USB-Schnittstelle, so dass die Signalgebereinheit, die Sensoreinheit und die Steuereinheit
ihre elektrische Energie über diese Energiezuführschnittstelle in der Betriebsphase
empfangen. In einer Ausführungsform ist die Energiezuführschnittstelle auch die Schnittstelle
der Steuereinheit, über die die Messwerte aus der Sensoreinheit ausgelesen werden
und die Ansteuersignale an die Signalgebereinheit übertragen werden. Besonders bevorzugt
ist die Energiezuführschnittstelle in einer Innentasche des Kleidungsstückes vorgesehen,
so dass sie in die Innentasche des Kleidungsstückes mündet. Besonders bevorzugt ist
die Energiezuführungsschnittstelle eine drahtlose Schnittstelle, insbesondere induktive
Schnittstelle.
[0017] In einer Ausführungsform ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, aus Messwerten der
Sensoreinheit zu ermitteln, ob in einer Umgebung um das Kleidungsstück Nebel vorhanden
ist, wobei die Steuereinheit dazu ausgebildet ist, im Falle eines Ermittelns von Nebel
in der Umgebung die Signalgebereinheit dauerhaft zur Ausgabe des Signales anzusteuern.
Besonders bevorzugt ist das Signal dabei ein Lichtsignal, wobei die Signalgebereinheit
eine Lichtquelle aufweist. Beispielsweise kann das Ermitteln von Nebel durch das Vorsehen
eines CCD-Chips als einen Sensor der Sensoreinheit und das Vorsehen einer entsprechenden
Auswertelogik gewährleistet sein. Die beschriebene Ausführungsform bringt den besonderen
Vorteil mit sich, dass das Kleidungsstück autark ermittelt, dass das Erkennen von
externen Objekten erschwert ist und dann die Signalgebereinheit unabhängig von dem
Erkennen einer Präsenz eines externen Objektes zur Ausgabe des Signals ansteuert.
[0018] In einer Ausführungsform umfasst das Kleidungsstück einen Bewegungssensor, wobei
die Steuereinheit dazu ausgebildet ist, Messwerte aus dem Bewegungssensor auszulesen
und aus einer Veränderung eines von dem Bewegungssensor ausgegebenen Messwertes innerhalb
einer vorgegebenen Zeit zu ermitteln, ob der Träger des Kleidungsstückes gestürzt
ist, wobei die Steuereinheit dazu ausgebildet ist, bei Ermittlung eines Sturzes des
Trägers ein Notrufsignal zu erzeugen. Die Steuereinheit ermittelt somit selbsttätig
anhand der aus dem Bewegungssensor ausgegebenen Messwerte, ob der Träger des Kleidungsstückes
gestürzt ist. Beispielsweise kann hierzu in der Steuereinheit eine Auswertelogik oder
eine Verknüpfung mit einer Auswertelogik vorgesehen sein, die bei einer hinreichend
ruckartigen Bewegung diese Bewegung als Sturz interpretiert. Bei Interpretation der
Messwerte als Indikation eines Sturzes erzeugt die Steuereinheit ein Notrufsignal.
In einer Ausführungsform erzeugt die Steuereinheit ein Notrufsignal, indem sie die
Signalgebereinheit dazu ansteuert, einen lauten Signalton auszusenden. In einer Ausführungsform
erzeugt die Steuereinheit ein Notrufsignal, indem die Steuereinheit an ein Mobilfunkgerät
einen Befehl sendet, einen Notruf über eine vorgegebene Notrufnummer anzuwählen. Bei
dieser besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Kleidungsstück dazu ausgebildet,
in der Betriebsphase mit einem externen Mobilfunkgerät, insbesondere einem Smartphone,
gekoppelt zu sein, beispielsweise über eine Drahtlosschnittstelle oder über eine USB-Schnittstelle,
oder das Kleidungsstück weist ein integriertes Mobilfunkgerät auf. Bei dieser Ausführungsform
ist in dem Mobilfunkgerät ein mit der Steuereinheit zusammenwirkendes Programm abgelegt,
das den Notruf tätigt. Besonders bevorzugt ist in dem Programm oder in der Steuereinheit
eine bei Notruf anzuwählende Rufnummer ablegbar. Besonders bevorzugt weist das Kleidungsstück
ferner eine Kamera auf, wobei bei Detektion eines Sturzes die Kamera zum Aufnehmen
eines Fotos angesteuert wird und mit dem Notruf das Foto direkt an eine vorbestimmte
Adresse übermittelt wird. Bevorzugt ist die Kamera durch einen Sensor der Sensoreinheit
bereitgestellt.
[0019] In einer Ausführungsform weist das Kleidungsstück einen zentralen Schalter auf, der
insbesondere in den Stoff bzw. die Stoffe, aus denen die Schnittteile zurechtgeschnitten
sind, integriert ist. Der Träger kann über den Schalter zumindest eine Funktion der
elektronischen Komponenten des Kleidungsstückes ein- und ausschalten. Besonders bevorzugt
kann der Träger über den Schalter sämtliche elektronische Komponenten des Kleidungsstückes
ein- und ausschalten. Über den Schalter kann der Träger somit festlegen, ob sich das
Kleidungsstück in der vorher beschriebenen Betriebsphase befindet oder nicht. Bei
Deaktivierung der elektronischen Komponenten befindet sich das Kleidungsstück nicht
mehr in der Betriebsphase. In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist der
elektronische Schalter als Berührungsschalter ausgebildet, der von der Außenseite
des Kleidungsstückes aus durch Berührung betätigt werden kann. Besonders bevorzugt
ist der Schalter als kapazitiver Schalter oder als resistiver Schalter ausgebildet.
Besonders bevorzugt ist das Kleidungsstück als Jacke ausgebildet, wobei der Schalter
in einem Ärmel, insbesondere an einem Unterarmteil des Ärmels, der Jacke integriert
ist. Besonders bevorzugt ist der Schalter in dem Ärmel der Jacke an einer Stelle integriert,
der beim bestimmungsgemäßen Tragen nach außen von dem Träger wegweist. Allgemein ist
besonders bevorzugt der Schalter an einer an der Außenseite des Kleidungsstückes optisch
kenntlich gemachten Stelle in das Kleidungsstück integriert, wobei der Schalter selbst
sich bevorzugt nicht an der nach außen weisenden Oberfläche des Kleidungsstückes befindet
sondern lediglich durch Berührung des gekennzeichneten Bereichs auslösbar ist.
[0020] In einer Ausführungsform weist die Signalgebereinheit mehrere über das Kleidungsstück
verteilt angeordnete Lichtquellen auf. Besonders bevorzugt ist an zumindest einige
der Lichtquellen jeweils ein Lichtleiter angeschlossen. Besonders bevorzugt ist der
Lichtleiter so ausgebildet, dass er das Aussenden von Licht über eine Fläche von mehr
als 10 mm
2 gewährleistet, wobei bevorzugt genau eine LED an den Lichtleiter angeschlossen ist,
um Licht in diesen Lichtleiter einzustrahlen. Bevorzugt ist zumindest einer der Lichtleiter
stabartig ausgebildet, wobei eine längliche Seite als Lichtauskoppelseite ausgebildet
ist, wobei bevorzugt genau eine Lichtquelle, insbesondere LED, an einem Ende des stabartigen
Lichtleiters angeordnet ist und im leuchtenden Zustand Licht in den Lichtleiter einstrahlt.
In einer Ausführungsform sind die Lichtquellen über eine zumindest teilweise transparente
Zwischenschicht mit einer Außenseite des Kleidungsstückes verbunden. Die Außenseite
des Kleidungsstückes ist dabei bevorzugt wie oben erläutert durch die Oberstoffschicht
des Kleidungsstückes ausgebildet. Durch das Vorsehen der transparenten Zwischenschicht
sind die Lichtquellen besonders vorteilhaft gegen äußere Einflüsse geschützt. Besonders
bevorzugt bilden die Lichtleiter einen Abschnitt der Außenseite des Kleidungsstückes
aus, und besonders bevorzugt ist jede Lichtquelle durch einen ihr zugeordneten Lichtleiter
von Außeneinflüssen geschützt. Besonders bevorzugt sind die Lichtquellen und insbesondere
die Lichtleiter so an dem Kleidungsstück verteilt angeordnet, dass bei dem bestimmungsgemäßen
Tragen das Kleidungsstück bei Ausgabe des Signals durch die Signalgebereinheit in
jede Richtung, die senkrecht auf der Vertikalen steht, Licht abgestrahlt wird, so
dass bei einem Abstand von mindestens 5 m von dem Kleidungsstück entlang jeder Richtung
senkrecht zur Vertikalen bei Ausgabe des Signals durch die Signalgebereinheit eine
von den Lichtquellen der Signalgebereinheit abgestrahlte Lichtintensität auf der vertikalen
Höhe des Kleidungstückes messbar ist. Besonders bevorzugt sind an einer bei dem bestimmungsgemäßen
Tragen nach vorne gewandten Vorderseite des Kleidungsstückes und bei der nach hinten
gewandten Rückseite des Kleidungsstückes jeweils mindestens zwei Lichtquellen, insbesondere
mindestens drei Lichtquellen, insbesondere vier Lichtquellen angeordnet.
[0021] In einer Ausführungsform ist der Signalgeber dazu ausgebildet, als auf Empfang eines
vordefinierten Ansteuersignals ausgegebenes Signal ein gepulstes Signal auszugeben,
wobei die Pulsrate weniger als ein Drittel, insbesondere weniger als ein Fünftel beträgt.
Die Signalgebereinheit ist somit im Zusammenspiel mit der Steuereinheit dazu ausgebildet,
dass bei Aussenden des auszugebenden Signals das Signal jeweils nur als ein Signalpuls
ausgesendet wird, wobei nach dem Signalpuls eine Ruhezeit folgt, in dem kein Signal
ausgesandt wird, wonach anschließend ein erneuter Signalpuls erfolgt. Der Signalpuls
und die darauffolgende Ruhezeit bilden dabei eine Periode des gepulsten Signals aus.
Die Pulsrate bezeichnet den Zeitanteil, den das gepulste Signal an der gesamten Periode
hat. Durch das Aussenden eines gepulsten Signals durch die Signalgebereinheit kann
der Energieverbrauch besonders geringgehalten sein, und darüber hinaus kann dadurch
das Kleidungsstück besonders leicht wahrnehmbar sein. Ferner ist allgemein bevorzugt
der Signalgeber dazu ausgebildet, als auf Empfang eines vordefinierten Ansteuersignals
ausgegebenes Signal ein Signal, insbesondere gepulstes Signal oder Dauersignal, mit
einer festgelegten oder festlegbaren Gesamtsignalzeit (bei einem gepulsten Signal
zählen die Ruhezeiten zwischen den Pulsen mit) von mindestens zehn Sekunden, insbesondere
mindestens fünfzehn Sekunden auszusenden.
[0022] In einer Ausführungsform sind die elektronischen Komponenten dergestalt in das Kleidungsstück
integriert, dass das Kleidungsstück bei 30°C waschbar ist. Bevorzugt ist an dem Kleidungsstück
eine Waschanleitung vorgesehen, wobei das Kleidungsstück bei 30 °C gemäß der Waschanleitung
waschbar ist. Bevorzugt ist das Kleidungsstück bei 30 °C maschinenwaschbar. Dem Fachmann
sind zielführende Maßnahmen bekannt, um eine solche Maschinenwaschbarkeit des Kleidungsstückes
zu gewährleisten. Beispielsweise können hierzu Kunststoffeinkapselungen von Bestandteilen
der elektronischen Komponenten vorgenommen werden und/oder ein wasserdichter Zwischenraum
vorgesehen sein, in dem die elektronischen Komponenten angeordnet sind. In einer Ausführungsform
weist das Kleidungsstück einen Energiespeicher auf, der vor dem Waschgang von den
übrigen elektronischen Komponenten zu trennen ist. In einer anderen Ausführungsform
ist der Energiespeicher in das Kleidungsstück integriert und bleibt während des Waschgangs
mit den anderen elektronischen Komponenten verbunden, wobei geeignete, insbesondere
eine der erläuterten geeigneten, Maßnahmen zum Schutz der elektronischen Komponenten
vorgesehen sind.
[0023] Allgemein weist besonders bevorzugt die Steuereinheit eine Schnittstelle zum Ankoppeln
eines mobilen elektronischen Geräts auf. Das mobile elektronische Gerät kann beispielsweise
ein mobiles Telefon, insbesondere Smartphone, ein Energiespeicher oder ein MP3-Player
sein. Besonders bevorzugt ist die Schnittstelle als Drahtlosschnittstelle ausgebildet,
insbesondere als NFC-Schnittstelle. Besonders bevorzugt ist die Schnittstelle als
Datenaustauschschnittstelle ausgebildet, über die Daten sowohl von der Steuereinheit
zum mobilen elektronischen Gerät als auch vom mobilen elektronischen Gerät zur Steuereinheit
übermittelt werden können. Besonders bevorzugt weist das Kleidungsstück eine Bedieneinrichtung
auf, über die das mobile elektronische Gerät bedienbar ist in einer Betriebsphase,
in der das mobile elektronische Gerät über die Schnittstelle and die Steuereinheit
angekoppelt ist. Die Bedieneinrichtung ist bevorzugt als resistive oder kapazitive
Bedieneinrichtung ausgebildet und kann insbesondere auch ein Display, insbesondere
OLED-Display umfassen. In einer Ausführungsform ist das Kleidungsstück als Jacke ausgebildet,
wobei die Bedieneinrichtung an einem Ärmel der Jacke, insbesondere an einem Unterarmabschnitt
des Ärmels der Jacke angeordnet ist und von der Außenseite der Jacke her zugänglich
ist. Allgemein weist besonders bevorzugt das Kleidungsstück Kommunikationsmittel auf,
insbesondere ein Mikrophon oder Kopfhörer, die über die Schnittstelle mit dem mobilen
elektronischen Gerät verbindbar sind. Besonders bevorzugt ist das Kleidungsstück dazu
ausgebildet, einen Datenverkehr zwischen dem Kommunikationsmittel und dem mobilen
elektronischen Gerät zu unterbinden, wenn die Signalgebereinheit zum Ausgeben eines
Signals angesteuert wird. Dies bringt den besonderen Vorteil mit sich, dass in dem
Fall der Erfassung einer Präsenz eines externen Objekts die Aufmerksamkeit des Trägers
des Kleidungsstückes nicht durch über das mobile elektronische Gerät empfangene Kommunikationseinflüsse
abgelenkt wird.
[0024] In einer Ausführungsform ist das Kleidungsstück als Jacke ausgebildet. Eine Jacke
umfasst standardgemäß eine Rückseite, eine Vorderseite und zwei Ärmel. Die Sensoreinheit
erstreckt sich bevorzugt zumindest teilweise über die Rückseite und die Vorderseite.
Besonders bevorzugt erstreckt sich die Sensoreinheit darüber hinaus über die Ärmel.
Besonders bevorzugt erstreckt sich die Signalgebereinheit zumindest teilweise über
die Rückseite und die Vorderseite. Besonders bevorzugt erstreckt sich die Signalgebereinheit
darüber hinaus auch über zumindest einen der Ärmel. Besonders bevorzugt ist die Signalgebereinheit
dazu ausgebildet, ein mechanisches Signal an den Träger auszugeben, wobei die Signalgebereinheit
sich an zumindest einem Ärmel oder an zumindest einer Schulter oder im Kragenbereich
der Jacke erstreckt. Das Vorsehen der Signalgebereinheit, die ein mechanisches Signal
an den Träger ausgibt, an Ärmel und/oder Schulter und/oder Kragenbereich hat sich
als besonders vorteilhaft erwiesen, da ein Träger üblicherweise an diesen Stellen
besonders empfindlich ist. Besonders bevorzugt ist die Signalgebereinheit zur Ausgabe
des mechanischen Signals an solchen Stellen der Jacke angeordnet, die beim bestimmungsgemäßen
Tragen in engem Kontakt mit dem Träger stehen. Beispielsweise kann die Signalgebereinheit
in Abschnitten, in denen sie zum Ausgeben eines mechanischen Signals ausgebildet ist,
als Vibrationseinheit ausgebildet sein.
[0025] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Ansteuern einer Signalgebereinheit,
die in einem Kleidungsstück integriert ist. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden
aus einer Sensoreinheit, die in dem Kleidungsstück integriert ist, Messwerte ausgelesen
und ausgewertet. In Abhängigkeit von einer Auswertung der Messwerte wird ein vordefiniertes
Ansteuersignal ausgegeben, mit dem die Signalgebereinheit zum Ausgeben eines dem vordefinierten
Ansteuersignal zugeordneten Signals angesteuert wird. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann weitere Merkmale aufweisen, die aus der obigen Erläuterung verschiedenster Ausführungsformen
eines erfindungsgemäßen Kleidungsstückes ersichtlich sind. Die Erfindung betrifft
ferner die Verwendung eines erfindungsgemäßen Kleidungsstücks und insbesondere einer
Recheneinheit zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Verwendung kann
Merkmale aufweisen, die aus den obigen Erläuterungen von Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen
Kleidungsstücks und eines erfindungsgemäßen Verfahrens ersichtlich sind.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf drei Figuren anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0027] Es zeigen:
- Figur 1:
- in einer schematischen Prinzipdarstellung eine Ansicht einer Vorderseite einer Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Kleidungsstückes;
- Figur 2:
- in einer schematischen Prinzipdarstellung eine Ansicht einer Rückseite einer Ausführungsform
gemäß Figur 1;
- Figur 3:
- in einer schematischen Prinzipdarstellung ein Schnittmuster einer weiteren erfindungsgemäßen
Ausführungsform.
[0028] In den Figuren 1 und 2 ist eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kleidungsstückes
schematisch dargestellt, das als Jacke 1 ausgebildet ist. In Figur 1 ist die Vorderseite
100, in Figur 2 die Rückseite 200 dieser Jacke 1 gezeigt. Nachfolgend werden die Figuren
1 und 2 gemeinsam erläutert.
[0029] Die erfindungsgemäße Jacke 1 weist eine Oberstoffschicht, eine Unterstoffschicht
und eine Zwischenschicht auf. Sämtliche Schichten sind aus zurechtgeschnittenen Schnittteilen
hergestellt, die miteinander vernäht sind. Die Jacke 1 weist zwei Ärmel 30 auf und
erstreckt sich von einem entlang der Vertikalen unteren Ende 10 vertikal nach oben.
An ihrer Oberseite weist die Jacke 1 Schultern 40 auf. Bei der beschriebenen Ausführungsform
umfasst die Jacke 1 eine Signalgebereinheit 2, 6, die einerseits Lichtemittereinheiten
2 umfassend jeweils eine LED und einen Lichtleiter aufweist sowie eine Vibrationseinheit
6. Sämtliche Elemente der Signalgebereinheit 2,6 sind mit der Steuereinheit 4 der
Jacke 1 elektrisch leitend verbunden. Die Steuereinheit 4 weist eine Schnittstelle
auf, über die die Steuereinheit 4 Ansteuersignale an sämtliche Elemente der Signalgebereinheit
2, 6 aussenden kann. Die Jacke 1 weist ferner eine Sensoreinheit auf, die vorliegend
durch optische Sensoren 7 ausgebildet ist, die jeweils als CCD-Chip ausgebildet sind.
Bei der vorliegenden Ausführungsform sind jeweils vier Lichtemittereinheiten 2 der
Signalgebereinheit 2, 6 an Vorder- und Rückseite 100, 200 der Jacke 1 vorgesehen und
dabei so verteilt und ausgerichtet, dass bei einem Abstand von 5 m von der Jacke 1
von den Lichtemittereinheiten 2 ausgesandtes Licht aus jeder Blickrichtung senkrecht
zur Vertikalen Z sichtbar ist, solange sich der Betrachter entlang der Vertikalen
Z auf einer Höhe mit der Jacke 1 befindet. Mit der Steuereinheit 4 der Jacke 1 sind
ferner sämtliche Sensoren 7 der Sensoreinheit verbunden. Von den Sensoren 7 sind zwei
an der Rückseite 200 und einer an der Vorderseite 100 der Jacke 1 vorgesehen. Mit
der Steuereinheit 4 ist ein Bewegungssensor 3, ein Touch-Schalter 5 und die Vibrationseinheit
6 der Signalgebereinheit 2, 6 verbunden.
[0030] Die Jacke 1 kann durch den Touch-Schalter 5 in ihre Betriebsphase versetzt werden
oder von ihrer Betriebsphase in die Ruhephase versetzt werden. Der Touch-Schalter
5 ist ein kapazitiv wirkender Touch-Schalter 5. Wenn sich die Jacke 1 in ihrer Betriebsphase
befindet, liest die Steuereinheit 4 fortdauernd aus der Sensoreinheit Messwerte aus
und wertet dieses aus. In der Steuereinheit 4 ist eine Auswertelogik abgelegt, wobei
die Steuereinheit 4 Ansteuersignale an sowohl die Lichtemittereinheiten 2 als auch
die Vibrationseinheit 6 der Signalgebereinheit 2, 6 sendet, wenn sich bei der Auswertung
ergibt, dass die Lichtintensität, die auf zumindest einen der optischen Sensoren 7
der Sensoreinheit fällt, sich innerhalb von einer Sekunde um mindestens 50 % ausgehend
von dem zuvor ermittelten Messwert erhöht. Vorliegend verursachen die Ansteuersignale,
dass die Lichtemittereinheiten 2 gepulstes Licht mit einer Pulsrate von einem Zehntel
aussenden, wobei sie während des Lichtpulses jeweils mit einem Strom von 150 mA gespeist
werden, und darüber hinaus verursachen die Ansteuersignale, dass die Vibrationseinheit
6 ein Vibrationssignal erzeugt. Da sich die Vibrationseinheit 6 an einem Ärmelbereich
befindet, der bestimmungsgemäß in engem Kontakt mit dem Träger beim bestimmungsgemäßen
Tragen liegt, wird bei der erfindungsgemäßen Jacke bei der erläuterten Erfassung der
Präsenz einer externen Lichtquelle, die vorliegend mit der Präsenz eines externen
Objekts gleichgesetzt wird, durch die Signalgebereinheit 2, 6 sowohl der Träger gewarnt
als auch das sich nähernde, Licht erzeugende externe Objekt gewarnt. Denn die Lichtemittereinheiten
2 geben für das externe Objekt, d. h. für einen äußeren Betrachter ein wahrnehmbares
Lichtsignal nach außen ab, und die Vibrationseinheit 6 gibt ein für den Träger wahrnehmbares
Signal an den Träger ab.
[0031] Aus den Figuren 1 und 2 ist ferner ersichtlich, dass die Sensoreinheit ausschließlich
über eine solche Sensorfläche Einflüssen der Umgebung ausgesetzt ist, nämlich über
die von den optischen Sensoren 7 gebildete Fläche, die sowohl von den Seitennähten
20 als auch von dem unteren Ende 10 der Jacke 1 hinreichend beabstandet sind. Hierdurch
wird vermieden, dass ausgehend von dem bestimmungsgemäßen Tragen bei verschiedenen
üblichen Bewegungen eines Trägers die Funktionsfähigkeit bzw. Erkennungsrate der Sensoreinheit
verringert wird.
[0032] Die dargestellte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Jacke 1 weist ferner einen
Bewegungssensor 3 auf, der ebenfalls mit der Steuereinheit 4 verbunden ist. Die Steuereinheit
4 liest den Bewegungssensor 3 fortdauernd aus. Bei Detektion eines Bewegungsablaufs
des Bewegungssensors 3, der in der Auswertelogik der Steuereinheit 4 als Sturz definiert
ist, steuert die Steuereinheit 4 die Sensoreinheit dazu an, über ihre optischen Sensoren
7 Fotos aufzunehmen. Die Steuereinheit 4 weist ferner eine drahtlose Bluetooth-Schnittstelle
auf, über die sie an ein Smartphone koppelbar ist. Bei Detektion eines Sturzes durch
die Steuereinheit 4 übermittelt die Steuereinheit 4 an das angekoppelte Smartphone
die Fotos und versendet diese Fotos an eine vorgegebene Adresse und löst einen Notruf
an eine vorgegebene Notrufnummer aus, wobei die Adresse und die Notrufnummer über
drahtlose Programmierung der Steuereinheit 4 oder über eine in dem Smartphone abgelegte
App vorgebbar sind.
[0033] In Figur 3 ist schematisch das Schnittmuster einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
gezeigt. Anhand des in Figur 3 gezeigten Schnittmusters soll veranschaulicht werden,
in welchen Bereichen einer erfindungsgemäßen Ausführungsform eines Kleidungsstückes
bevorzugt Sensoren 7 der Sensoreinheit angeordnet werden, damit diese Sensoren 7 bevorzugt
ihre Funktion ohne Funktionsstörungen bei einer bestimmungsgemäßen Nutzung des Kleidungsstückes
erfüllen können. Bei dem in Figur 3 dargestellten Schnittmuster handelt es sich um
ein Schnittmuster für eine Jacke 1. In Figur 3 ist zu erkennen, dass die Jacke 1 eine
Vorderseite 100 und eine Rückseite 200 aufweist. In Figur 3 sind mit starken Linien
sensorfreie Bereiche 12 der Jacke 1 eingezeichnet sowie Sensorbereiche 11. Die sensorfreien
Bereiche 12 erstrecken sich in der Nähe der Seitennaht 20 und am unteren Ende 10 der
Jacke 1, wohingegen sich die Sensorbereiche 11, an denen Sensoren 7 der Sensoreinheit
bevorzugt platziert werden, über den weiteren flächigen Verlauf der Jacke 1 erstrecken.
Aus dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist ersichtlich, dass bei der gezielten
Anordnung der Sensorfläche der Sensoreinheit bewusst vermieden werden kann, dass die
Funktionalität der Sensoreinheit bei einem bestimmungsgemäßen Tragen und einem bestimmungsgemäßen
Nutzen eines erfindungsgemäßen Kleidungsstückes unangemessen eingeschränkt wird.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Jacke
- 2
- Lichtemittereinheit
- 3
- Bewegungssensor
- 4
- Steuereinheit
- 5
- Touch-Schalter
- 6
- Vibrationseinheit
- 7
- Sensor der Sensoreinheit
- 10
- unteres Ende
- 11
- Sensorbereich
- 12
- sensorfreier Bereich
- 20
- Seitennaht
- 30
- Ärmel
- 40
- Schulter
- 100
- Vorderseite
- 200
- Rückseite
- Z
- Vertikale
1. Kleidungsstück, insbesondere Jacke (1), umfassend mehrere jeweils aus einem Stoff
zurechtgeschnittene Schnittteile, die miteinander vernäht sind, wobei das Kleidungsstück
elektronische Komponenten aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Kleidungsstück als elektronische Komponenten zumindest eine Sensoreinheit zur
Erfassung einer Präsenz eines externen Objekts, eine Steuereinheit (4) und eine elektronische
Signalgebereinheit (2, 6) umfasst, wobei die Steuereinheit (4) dazu ausgebildet ist,
während einer Betriebsphase des Kleidungsstücks aus der Sensoreinheit Messwerte zu
empfangen und in Abhängigkeit von den ausgelesenen Messwerten erzeugte Ansteuersignale
an die Signalgebereinheit (2, 6) zu übertragen, wobei die Signalgebereinheit (2, 6)
dazu ausgebildet ist, auf Empfang von einem vordefinierten Ansteuersignal hin ein
vordefiniertes, für einen Träger des Kleidungsstücks und/oder für einen externen Beobachter
des Kleidungsstücks wahrnehmbares Signal auszugeben.
2. Kleidungsstück nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest einige der elektronischen Komponenten, insbesondere zumindest die Sensoreinheit
und die Signalgebereinheit (2, 6) und insbesondere die Steuereinheit (4), unlösbar
mit dem jeweiligen Stoff verbunden sind, aus dem das jeweilige Schnittteil zurechtgeschnitten
ist, an dem die jeweilige elektronische Komponente angeordnet ist, wobei diese elektronischen
Komponenten insbesondere auf den Stoff aufgedruckt, aufgeklebt, eingestickt, eingestrickt
oder eingewebt sind.
3. Kleidungsstück nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinheit (4) eine Verknüpfung mit einer Recheneinheit umfasst, in der eine
Auswertelogik abgelegt ist, wobei die Steuereinheit (4) dazu ausgebildet ist, die
aus der Sensoreinheit ausgelesenen Messwerte mit der abgelegten Auswertelogik auszuwerten
und in Abhängigkeit von einem durch die Auswertelogik erzielten Auswerteergebnis Ansteuersignale
an die Signalgebereinheit (2, 6) auszugeben.
4. Kleidungsstück nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die elektronischen Komponenten so in dem Kleidungsstück integriert sind, dass das
Kleidungsstück ausgehend von jeder Stelle, an der sich die elektronischen Komponenten
befinden, innerhalb einer Wegstrecke von weniger als 3 cm, insbesondere weniger als
2 cm, reversibel biegbar und/oder faltbar ist.
5. Kleidungsstück nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Kleidungsstück eine Oberstoffschicht aufweist, die bei einem bestimmungsgemäßen
Tragen des Kleidungsstücks eine vom Träger weggewandte Außenseite bildet, und eine
Unterstoffschicht aufweist, die beim bestimmungsgemäßen Tragen des Kleidungsstücks
eine zum Träger gewandte Innenseite des Kleidungstücks ausbildet, wobei zwischen der
Oberstoffschicht und der Unterstoffschicht ein Zwischenraum ausgebildet ist, in dem
die elektronischen Komponenten angeordnet sind.
6. Kleidungsstück nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Sensoreinheit zumindest einen optischen Sensor (7) aufweist, der dazu ausgebildet
ist, einen Messwert in Abhängigkeit von einer Lichtintensität von auf ihn auftreffendem
Licht auszugeben, wobei insbesondere die Steuereinheit (4) dazu ausgebildet ist, in
Abhängigkeit von dem als Messwert ausgegebenen Wert der Lichtintensität die Signalgebereinheit
(2, 6) zur Abgabe eines Signals anzusteuern, wobei insbesondere die Abhängigkeit dergestalt
definiert ist, dass bei einer Veränderung des Werts der Lichtintensität um mehr als
einen Grenzwert eine Ansteuerung der Signalgebereinheit (2, 6) zur Abgabe des Signals
erfolgt.
7. Kleidungsstück nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Sensoreinheit eine Sensorfläche ausbildet, wobei mindestens 80 %, insbesondere
mindestens 90 % der Sensorfläche in einem Bereich an dem Kleidungsstück angeordnet
ist, dessen nach außen gewandte Oberflächennormale bei einem bestimmungsgemäßen Tragen,
bei dem der Träger entlang einer parallel zur auf der Erde wirkenden Gewichtskraft
verlaufenden Vertikalen (Z) gerade steht, seine Arme entlang der Vertikalen (Z) gerade
nach unten hängen lässt und seine Augen in die Horizontale richtet, einen Winkel von
mindestens 30 °, insbesondere mindestens 45 ° der Vertikalen (Z) aufweist.
8. Kleidungsstück nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Signalgebereinheit (2, 6) bei Ausgabe des Signals einen Stromverbrauch von 500
mA bis 3000 mA aufweist und/oder dass das Kleidungsstück einen Energiespeicher aufweist,
der insbesondere in den Stoff des Kleidungsstücks integriert ist, wobei bei dauerhaftem
Ausgeben des Signals durch die Signalgebereinheit (2, 6) der Energiespeicher eine
Mindestbetriebsdauer von 3 Stunden, insbesondere 5 Stunden gewährleistet.
9. Kleidungsstück nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinheit (4) dazu ausgebildet ist, aus Messwerten der Sensoreinheit zu ermitteln,
ob in einer Umgebung um das Kleidungsstück Nebel vorhanden ist, wobei die Steuereinheit
(4) dazu ausgebildet ist, im Falle eines Ermittelns von Nebel in der Umgebung die
Signalgebereinheit (2, 6) dauerhaft zur Ausgabe des Signals anzusteuern.
10. Kleidungsstück nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Kleidungsstück einen Bewegungssensor (3) umfasst, wobei die Steuereinheit dazu
ausgebildet ist, Messwerte aus dem Bewegungssensor (3) auszulesen und aus einer Veränderung
eines von dem Bewegungssensor (3) ausgegebenen Messwerts innerhalb einer vorgegebenen
Zeit zu ermitteln, ob der Träger des Kleidungsstücks gestürzt ist, wobei die Steuereinheit
(4) dazu ausgebildet ist, bei Ermitteln eines Sturzes des Trägers ein Notrufsignal
zu erzeugen.
11. Kleidungsstück nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Kleidungsstück einen zentralen Schalter aufweist, der insbesondere in den Stoff
integriert ist, wobei der Träger über den Schalter zumindest eine Funktion der elektronischen
Komponenten des Kleidungsstücks ein- und ausschalten kann.
12. Kleidungsstück nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Signalgebereinheit (2, 6) mehrere über das Kleidungsstück verteilt angeordnete
Lichtquellen aufweist, wobei insbesondere an zumindest einigen der Lichtquellen ein
Lichtleiter angeschlossen ist, wobei insbesondere die Lichtquellen über eine zumindest
teilweise transparente Zwischenschicht mit einer Außenseite des Kleidungsstücks verbunden
sind, wobei insbesondere die Lichtleiter einen Abschnitt der Außenseite des Kleidungsstücks
ausbilden.
13. Kleidungsstück nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Signalgeber dazu ausgebildet ist, als auf Empfang des vordefinierten Ansteuersignals
ausgegebenes Signal ein gepulstes Signal auszugeben, wobei die Pulsrate weniger als
ein Drittel, insbesondere weniger als ein Fünftel beträgt.
14. Kleidungsstück nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die elektronischen Komponenten in das Kleidungsstück dergestalt integriert sind, dass
das Kleidungsstück bei 30°C waschbar ist.
15. Kleidungsstück nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinheit (4) eine Schnittstelle zum Ankoppeln eines mobilen elektronischen
Geräts, insbesondere eines mobilen Telefons aufweist, wobei die Schnittstelle insbesondere
als Drahtlosschnittstelle ausgebildet ist.
16. Kleidungsstück nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Kleidungsstück eine Jacke (1) ist, wobei die Sensoreinheit (4) sich zumindest
teilweise über die Rückseite (200), die Vorderseite (100) und insbesondere die Ärmel
(30) erstreckt und/oder die Signalgebereinheit (2, 6) sich zumindest teilweise über
die Rückseite (200), die Vorderseite (100) und insbesondere die Ärmel (30) erstreckt,
wobei insbesondere die Signalgebereinheit (2, 6) dazu ausgebildet ist, ein mechanisches
Signal an den Träger auszugeben und sich die Signalgebereinheit (2, 6) an zumindest
einem Ärmel (30) oder an zumindest einer Schulter (40) erstreckt.
17. Verfahren zum Ansteuern einer Signalgebereinheit (2, 6), die in einem Kleidungsstück
integriert ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
aus einer Sensoreinheit, die in dem Kleidungsstück integriert ist, Messwerte ausgelesen
werden und ausgewertet werden, wobei in Abhängigkeit von einer Auswertung der Messwerte
ein vordefiniertes Ansteuersignal ausgegeben wird, mit dem die Signalgebereinheit
(2, 6) zum Ausgeben eines dem vordefinierten Ansteuersignal zugeordneten Signals angesteuert
wird.