[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verpacken
und Versiegeln kleinstückiger Artikel wie Schokoladenstücke oder -riegel auf einer
oder mehreren Artikelbahnen.
[0002] Das Siegeln in intermittierend arbeitenden Verpackungsmaschinen erfolgt im Allgemeinen
taktweise, wie auch alle anderen Verarbeitungsschritte. Das bedeutet, dass die Verarbeitung,
hier im Speziellen das Siegeln, während eines Stillstandes des Produktes an einer
Station ausgeführt wird. Nach Abschluss des Verarbeitungsvorganges wird das jeweilige
Produkt an die nachfolgende Position weiter transportiert, wo der nächste Verarbeitungsschritt
ausgeführt wird. Für den Fall, dass die Verarbeitungszeit z.B. beim Siegeln an einer
Verarbeitungsstation nicht ausreichend ist, werden weitere nachfolgende Stationen
mit einer Siegeleinrichtung ausgestattet, um auf die erforderliche Siegelzeit zu kommen.
[0003] Weiterhin besteht auch die Möglichkeit, die einzelnen Produkte nach Abschluss eines
taktweise durchgeführten Einschlagprozesses in eine kontinuierliche Bewegung zu überführen,
um auf diese Weise durch Mitbewegen der Siegelelemente (z.B. in Form von Siegelbändern)
die Siegelzeit deutlich zu verlängern.
[0004] Wesentliche Einflussfaktoren für ein erfolgreiches Siegeln von Packmittel sind die
Parameter Siegeltemperatur, Siegeldruck und Siegeldauer, welche im unmittelbaren Zusammenhang
mit den Eigenschaften des zu siegelnden Packmittels stehen (z.B. Art und Dicke des
Packmittels, Siegelbeschichtung). Die Art des Packmittels bestimmt dessen Wärmeleiteigenschaften,
die Schmelztemperatur sowie das Schrumpfverhalten durch Temperatureintrag. Die Dicke
des Packmittels bestimmt die Dauer für den Wärmedurchgang bis zur Siegelschicht, das
Isolationsverhalten zwischen unterster Schicht und Artikel, das Kompressionsverhalten
bei Druck. Die Siegelbeschichtung ist bedeutend im Hinblick auf den Schmelzpunkt der
Beschichtung. Hinzu kommen weitere Randbedingungen, die die Wahl der Siegelparameter
einschränken. Dies ist insbesondere bei druck- und temperaturempfindlichen Produkten
(z.B. Schokolade) von Bedeutung.
[0005] Beim Verpacken von Schokoladenstücken oder Schokoladenriegeln im Falteinschlag wird
die Faltung durch Ansiegeln fixiert, indem ein Siegelelement von außen nach Herstellung
des Falteinschlages mit dem Packmittel in Kontakt gebracht wird, um die Packmittellagen
bevorzugt am Produktboden miteinander zu verbinden. Auf der Innenseite des Packmittels
ist das Produkt angeordnet, welches den entsprechenden Gegendruck aufbringt. Hierdurch
ergibt sich einerseits eine Beschränkung des möglichen Siegeldruckes, da sonst die
Produkte zerdrückt werden. Andererseits wird von außen einseitig Wärme durch das Siegelelement
in das Packmittel eingebracht, um den Siegelvorgang zu ermöglichen. Hierbei dringt
aber eine bestimmte Wärmemenge auch weiter als nur in das Packmittel ein und erwärmt
ggf. auch das Produkt. Schokoladenprodukte setzen hier aber sehr enge Grenzen, bis
es zu einer Zerstörung kommt. Insofern sind die Parameter Siegeldruck, Siegeltemperatur
und Siegelzeit sehr eingeschränkt wählbar.
[0006] Andererseits wird eine gewisse Siegelzeit benötigt um sicher zu stellen, dass der
Wärmeeintrag in der Siegelschicht ausreichend groß ist um die Verpackung sicher zu
verschließen. Diese schränkt aber u.U. die Taktzeit einer Maschine deutlich ein, es
sei denn, man verlagert das Siegeln auf mehrere nacheinander folgende Arbeitstakte,
womit die Siegelzeit deutlich verlängert werden kann. Hierbei entstehen jedoch neue
Nachteile: Einerseits gibt es durch das wiederholte Aufsetzen der Siegelorgane auf
das Produkt wiederholt Stöße auf das Produkt, die in Summe zu deutlich höheren Produktbelastungen
führen. Insbesondere ist dies kritisch, wenn z.B. das zu verschließende Schokoladenprodukt
beim zweiten oder dritten Impuls schon vorgewärmt ist, damit an Festigkeit verloren
hat und schneller Abdrücke bekommt. Andererseits erfolgt die Temperatureinbringung
in die Siegelstelle schrittweise. Mit jedem Weiterfördern wird der Wärmeeintrag reduziert
bzw. unterbrochen. Ggf. kühlt sich sogar unterdessen die Siegelstelle wieder geringfügig
ab. Durch diesen zyklischen Energieeintrag wird die eingebrachte Wärmemenge sehr schwer
steuerbar und hängt von weiteren z.T. schwer beeinflussbaren Parametern (wie z.B.
Bauteiltoleranzen) ab. Bei temperaturunempfindlichen Produkten spielt das keine wesentliche
Rolle, da man deutlich mehr Wärme in die Siegelstelle einbringt, als es für die Siegelung
notwendig ist, wodurch man Toleranzen in der übertragenen Wärmemenge ausgleicht. Bei
temperaturempfindlichen Produkten kann z.B. auch ein zusätzlicher Inneneinschlag als
Wärmebarriere dienen.
[0007] Bei kontinuierlich arbeitenden Siegelstrecken z.B. mittels mitlaufenden Siegelbändern
im Anschluss an einen getaktet oder kontinuierlich ausgeführten Faltprozess hält man
hingegen die zu siegelnden Produkte in stetigem Kontakt mit dem Siegelorgan, was aus
dieser Sicht zu einem konstanteren Aufheizverhalten führt.
[0008] Es werden jedoch bei den bekannten Lösungen jeweils die Produkte über eine festgelegte
Strecke an entsprechenden Heizelementen (Anzahl von Siegelstationen bzw. Siegelbandlänge)
vorbeigeführt. Die Siegelzeit ergibt sich somit unmittelbar in Abhängigkeit von der
Maschinengeschwindigkeit und der daraus resultierenden Verweilzeit in der Siegelstrecke.
Eine Änderung der Maschinengeschwindigkeit verändert somit auch die Siegelzeit. Ferner
kann bei derartigen Lösungen kein exakter Toleranzausgleich für das einzelne Produkt
erfolgen. Damit wird bspw. ein flaches Produkt das zwischen zwei höheren Produkten
liegt ggf. nur unzureichend gesiegelt da der Siegeldruck geringer (nicht für jedes
Produkt gleich) ist.
[0009] Aktuelle Marktentwicklungen erfordern, nachhaltige recyclebare Packmittel (z.B. Monofolie)
für die Verpackung von Süßwaren zu verwenden. Auch wird man zunehmend auf einen Inneneinschlag,
der auch als Wärmebarriere dienen kann, verzichten. Hierdurch ergeben sich für den
Siegelprozess steigende Anforderungen. Künftige Lösungen erfordern, den Siegelungsprozess
unter Einhaltung von engen Toleranzen hinsichtlich der Siegelparameter auszuführen.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unabhängig von der Geschwindigkeit
des Verpackungsprozesses konstante Siegelzeiten, Siegeldrücke und Siegeltemperaturen
zu ermöglichen, um so eine reproduzierbare Siegelung zu erzielen, ohne die Artikel
zu beschädigen.
[0011] Zur Lösung dieser Aufgabe stellt die vorliegende Erfindung das Verfahren nach Anspruch
1 und die Vorrichtung nach Anspruch 9 bereit.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren dient zum Verpacken und Versiegeln kleinstückiger
Artikel wie Schokoladenstücke oder -riegel auf einer oder mehreren Artikelbahnen und
umfasst die Schritte:
Schritt A: Verpacken der kleinstückigen Artikel durch Zuordnung eines Packmittels
zu jedem Artikel und Falten des Packmittels um diesen Artikel.
Schritt B: Gruppieren von jeweils wenigstens zwei der einzeln verpackten Artikel zu
einer Gruppe von verpackten Artikeln.
Schritt C: Gleichzeitiges Siegeln der Packmittel aller einzeln verpackten Artikel
der Gruppe von verpackten Artikeln.
[0013] Die Verfahrensschritte können mit weiteren Artikeln nach dem Prinzip der Fließbandherstellung
beliebig oft wiederholt werden.
[0014] Das wesentliche Merkmal der Erfindung ist die Entkopplung des Siegelprozesses von
einem geschwindigkeitsabhängigen Verpackungsprozess. Dazu werden aus einzelnen, z.B.
taktsynchron in Packmittel eingeschlagenen Produkten bzw. Artikeln eines Vorprozesses
Gruppen gebildet und diese einem zeitgesteuerten Nachfolgeprozess übergeben, in dem
die Siegelung erfolgt.
[0015] Über die Gruppenbildung ist es möglich, eine Vielzahl von eingeschlagenen Produkten
gleichzeitig mittels Siegelung zu verschließen. Hierbei kann je nach Größe der Gruppen
die Siegelzeit maßgeblich entsprechend den Erfordernissen angepasst werden. Man erreicht
somit trotz kurzer Taktraten die notwendige Siegelzeit.
[0016] Die Dimensionierung erfolgt so, dass bei maximaler Verpackungsgeschwindigkeit die
notwendige Siegelzeit für die einzelnen Produkte in der Gruppe zur Verfügung steht.
Dadurch, dass der Siegelprozess zeitlich und antriebsseitig von dem Vorprozess entkoppelt
abläuft, werden die Siegelstempel nach einer konstanten Siegelzeit vom Produkt abgehoben,
auch wenn der vorangelagerte Einschlagprozess verlangsamt und somit über eine längere
Taktzeit stattfindet. Dies gewährleistet eine konstante Siegeldauer.
[0017] Vorzugsweise kommt jedes einzelne Produkt innerhalb der Gruppe mit einem eigenen
Siegelstempel einmalig in Kontakt. Dieser Siegelstempel verweilt bevorzugt mit einer
konstanten festzulegenden Dauer auf dem Produkt, um die Siegelung herbeizuführen.
Durch einen optionalen Toleranzausgleich (z.B. mittels Federwirkung) können Höhentoleranzen
ausgeglichen werden, wodurch sich für alle Produkte gleiche Siegeldrücke ergeben.
[0018] Beim Siegeln werden vorzugsweise überlappende Abschnitte des um jeden Artikel der
jeweiligen Gruppe einzeln gefalteten Packmittels verbunden, indem ein Siegelelement
von der Außenseite gegen das Packmittel gedrückt wird, während der an der Innenseite
des Packmittels angeordnete Artikel den Gegendruck aufbringt.
[0019] Es kann sinnvoll sein, wenn in Schritt A vereinzelte und reihenförmig angeordnete
Artikel entlang der jeweiligen Artikelbahn transportiert werden, vorzugsweise nacheinander
über wenigstens einen Rotationskopf hinweg. Dadurch können die Artikel nacheinander
verschiedene Arbeitsstationen anlaufen und an jeder dieser Arbeitsstationen eine Bearbeitung
erfahren.
[0020] Es kann sich als nützlich erweisen, wenn jeder Artikel in Schritt A nacheinander
wenigstens zwei verschiedene Arbeitsstationen durchläuft, wobei das dem Artikel zugeordnete
Packmittel in jeder dieser Arbeitsstationen nacheinander durch unterschiedliche Faltmittel
gefaltet wird. Dadurch ist es möglich, unterschiedliche Faltschritte nacheinander
auszuführen, um den Artikel am Ende des Verpackungsvorgangs fertig zu verpacken. Idealerweise
sind alle Seiten des fertig verpackten Artikels mit Packmittel bedeckt.
[0021] Es kann von Vorteil sein, wenn jeder Artikel in Schritt A in einem intermittierenden
Prozess einzeln verpackt wird und dabei in jeder dieser Arbeitsstationen für eine
einheitliche Verweilzeit verweilt. Dadurch kann jeder Faltschritt des Packmittels
stationär erfolgen, sodass der Aufbau einer Verpackungseinrichtung im Vergleich zu
einer kontinuierlich arbeitenden Verpackungsmaschine, bei der die Faltschritte während
der Bewegung der Artikel ausgeführt werden und entsprechende Faltmittel bereitzustellen
sind, deutlich vereinfacht werden kann.
[0022] Es kann sich als praktisch erweisen, wenn eine Siegelzeit, in welcher das Packmittel
jedes Artikels der jeweiligen Gruppe in Schritt C gesiegelt wird, größer ist als die
Verweilzeit in Schritt A. Dadurch können druck- und temperaturempfindliche Artikel
wie Schokoladenstücke oder-riegel besonders schonend verpackt und versiegelt werden.
[0023] Es kann nützlich sein, wenn jeder Artikel der jeweiligen Gruppe in Schritt C während
einer Siegelzeit, in welcher das Packmittel jedes Artikels der jeweiligen Gruppe gesiegelt
wird, vorzugsweise stationär in einer Siegeleinrichtung verweilt und/oder in Kontakt
mit einem jeweiligen Siegelelement gehalten wird, wobei vorzugsweise die Siegelzeit
für jeden Artikel der Gruppe zum gleichen Zeitpunkt beginnt und/oder zum gleichen
Zeitpunkt endet. Um einen dauerhaften Betrieb einer entsprechenden Vorrichtung zum
Verpacken und Versiegeln kleinstückiger Artikel zu bewerkstelligen, ist es vorteilhaft,
wenn die Anzahl der in Schritt A verpackten Artikel pro Zeiteinheit (= Artikelausbringung
in Schritt A) und die Anzahl der in Schritt C versiegelten Artikel pro Zeiteinheit
(= Artikelausbringung in Schritt C) exakt gleich ist. Durch Variation der Siegelzeit
sowie der Gruppenstärke bzw. Anzahl der zu siegelnden Artikel pro Gruppe kann die
Artikelausbringung in Schritt C an die Artikelausbringung in Schritt A angepasst werden.
[0024] Es kann sich als sinnvoll erweisen, wenn die Gruppe von verpackten Artikeln im Anschluss
an Schritt C gemeinsam abtransportiert wird. Dadurch erleichtert sich die Handhabung
der Artikel im erfindungsgemäßen Verfahren. Im Bedarfsfall kann die Abgabe der Artikel
aber auch synchron zum Einzeltakt der Maschine erfolgen, falls dies für den Nachfolgeprozess
günstiger ist (z.B. wenn im Nachfolgeprozess Gruppen gebildet werden müssen, die nicht
gleich der Gruppengröße im Siegelprozess sind).
[0025] Es kann von Vorteil sein, wenn die Artikel in Schritt B zur Bildung der jeweiligen
Gruppe einer Gruppierungseinrichtung nacheinander zugeführt werden, vorzugsweise einzeln,
wobei die Gruppierungseinrichtung bevorzugt ausgebildet ist, um die Artikel der jeweiligen
Gruppe zur anschließenden Siegelung in Schritt C gruppenweise zu transportieren, wobei
die Gruppierungseinrichtung besonders bevorzugt unabhängig von einer die Artikel verpackenden
Verpackungseinrichtung bewegbar ist. Die Artikel können z.B. in Schritt B zur Bildung
einer Gruppe auf der jeweiligen Artikelbahn gestaut oder von einer Mehrzahl von Artikelbahnen
einer gemeinsamen Artikelbahn zugeführt werden. Dabei werden in Schritt B zur Bildung
der jeweiligen Gruppe die Geschwindigkeiten und/oder die Abstände der die Gruppe bildenden
Artikel im Vergleich zu Schritt A verändert, vorzugsweise verringert.
[0026] Es kann zweckdienlich sein, wenn in Schritt C jedem Artikel der jeweiligen Gruppe
wenigstens ein eigenes Siegelelement zugeordnet ist, wobei vorzugsweise jedes Siegelelement
individuell geregelt wird, bevorzugt in Abhängigkeit wenigstens eines am Siegelelement
gemessenen Parameters, wie z.B. einer Siegeldauer und/oder einer Siegeltemperatur
und/oder eines Siegeldrucks. Dadurch können auch bei unvermeidlichen Fertigungstoleranzen
besonders konstante Siegelergebnisse ermöglicht werden.
[0027] Es kann sich als nützlich erweisen, wenn die Artikel in Schritt A durch wenigstens
einen kreisbahnförmigen Artikelbahnabschnitt gefördert werden. Dies erfolgt z.B. in
einer Verpackungsmaschine mit wenigstens einem Rotationskopf, welchen jeder Artikel
im Verpackungsprozess nacheinander durchläuft.
[0028] Es kann hilfreich sein, wenn die Artikel in Schritt B und/oder Schritt C auf einem
linearen Artikelbahnabschnitt angeordnet sind und/oder transportiert werden. Dadurch
vereinfacht sich das Bilden der Gruppe von verpackten Artikeln sowie der gruppenweise
Transport in die bzw. aus der Siegeleinrichtung.
[0029] Es kann sich als praktisch erweisen, wenn in Schritt C die Ausrichtungen und/oder
die Geschwindigkeiten und/oder die gegenseitigen Abstände der Artikel einer jeweiligen
Gruppe konstant und/oder einheitlich sind. Wenn die Ausrichtungen und/oder die Geschwindigkeiten
und/oder die gegenseitigen Abstände der Artikel konstant sind, ändert der jeweilige
Artikel seine Ausrichtung und/oder seine Geschwindigkeit und/oder seinen Abstand zu
einem benachbarten Artikel zumindest während der Siegelung in Schritt C nicht. Wenn
die Ausrichtungen und/oder die Geschwindigkeiten und/oder die gegenseitigen Abstände
der Artikel einheitlich sind, weisen alle Artikel zumindest während der Siegelung
in Schritt C dieselben Ausrichtungen und/oder dieselben Geschwindigkeiten und/oder
dieselben gegenseitigen Abstände auf. Vorzugsweise werden die Artikel in der Siegeleinrichtung
stationär gesiegelt, d.h. die Artikel bewegen sich während der Siegelung nicht. Es
ist aber auch möglich, dass die Artikel in Schritt C gruppenweise mit konstanter Geschwindigkeit
transportiert werden, wobei die Siegelung z.B. in einer mobilen Siegeleinrichtung
auf dem Weg zu einer Abgabestation erfolgt.
[0030] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verpacken
und Versiegeln kleinstückiger Artikel wie Schokoladenstücke oder -riegel auf einer
oder mehreren Artikelbahnen, vorzugsweise nach dem Verfahren gemäß einer der vorangehenden
Ausführungen, umfassend:
Eine Verpackungseinrichtung zum Verpacken der kleinstückigen Artikel durch Zuordnung
eines Packmittels zu jedem Artikel und Falten des Packmittels um diesen Artikel.
[0031] Eine Gruppierungseinrichtung zum Gruppieren von jeweils wenigstens zwei der einzeln
verpackten Artikel zu einer Gruppe von einzeln verpackten Artikeln.
[0032] Eine Siegeleinrichtung zum gleichzeitigen Siegeln der Packmittel aller einzeln verpackten
Artikel der Gruppe von verpackten Artikeln.
[0033] Es ergeben sich die oben genannten Vorteile. Diese Vorrichtung kann die Verfahrensschritte
A, B und C beliebig oft und vorzugsweise gleichzeitig.
[0034] Es kann von Nutzen sein, wenn der Druck und/oder die Temperatur und/oder die Zeitdauer
der Siegelung mit der Siegeleinrichtung unabhängig von der Geschwindigkeit der Verpackungseinrichtung
einstellbar ist/sind.
[0035] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfasst die Vorrichtung wenigstens
zwei Transporteinheiten, die ausgebildet sind, um sich zwischen der Verpackungseinrichtung/
Gruppierungseinrichtung und der Siegeleinrichtung hin und her zu bewegen, wobei vorzugsweise
die Transporteinheiten so ausgebildet sind, sodass immer im gegenseitigen Wechsel
eine der Transporteinheiten verpackte Artikel von der Verpackungseinrichtung aufnimmt,
während die andere Transporteinheit die Gruppe von Artikeln zur Siegelung in der Siegeleinrichtung
bereitstellt.
[0036] Es kann auch sinnvoll sein, wenn die Siegeleinrichtung für jeden Artikel der Gruppe
einen eigenen Siegelstempel aufweist, wobei vorzugsweise der Siegelstempel zum Toleranzausgleich
bezüglich des zu siegelnden Artikels federnd gelagert ist, wobei bevorzugt der Siegelstempel
beim Anhalten der Verpackungseinrichtung in eine Nichtgebrauchsstellung überführt
wird. So können auch besonders druck- und temperaturempfindliche Artikel trotz unvermeidlicher
Fertigungstoleranzen mit besonders einheitlichen Ergebnissen versiegelt werden. Genauer
gesagt weisen die Siegelstempel vorzugsweise wenigstens eine der folgenden Eigenschaften
auf: 1) Jeder Siegelstempel ist zum Toleranzausgleich für den einzelnen Artikel gefedert.
2) Alle Siegelstempel heben nach dem Siegelvorgang zum Abtransport der gesiegelten
Artikel und zur Zuführung der nachfolgenden zu siegelnden Produkte gleichzeitig ab.
3) Alle Siegelstempel heben bei Maschinenstopp gleichzeitig ab, damit es nicht zu
geschmolzen Artikeln/ verbrannter Folie unter der Siegeleinrichtung kommt.
Begriffe und Definitionen
[0037] Artikel bzw. Produkte: Als kleinstückige Artikel bzw. Produkte werden im Rahmen der
Erfindung insbesondere Schokoladenstücke oder -riegel verstanden. Die Erfindung ist
aber ausdrücklich nicht auf die Verpackung von Schokoladenstücken oder -riegeln beschränkt.
Weitere kleinstückige Artikel sind beispielsweise Süßwaren wie Hartkaramellen, Weichkaramellen,
Lollipops, aber auch Brühwürfel oder Brühtabletten oder kleinstückige Verbrauchsgüter
wie Spülmaschinentabs. Alle Artikel haben vorzugsweise die gleiche Form, beispielsweise
eine Quaderform oder Würfelform, wenngleich auch andere Artikelformen möglich sind.
[0038] Die Begriffe Artikel und Produkte werden im Rahmen der Erfindungsbeschreibung synonym
verwendet.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0039]
Fig. 1 eine schematische, perspektivische Ansicht eines Teils einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Verpackung und Versiegelung kleinstückiger Artikel wie Schokoladenstücke
oder -riegel zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 2 eine schematische Ansicht des Ablaufs des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei
in Ansicht (a) dargestellt ist, wie eine mit einer Gruppe von fertig verpackten und
fertig versiegelten Artikeln beladene Transporteinheit aus der Siegeleinrichtung abtransportiert
wird, während eine weitere mit einer Gruppe von verpackten Artikeln beladene Transporteinheit
bereitsteht, um in die Siegeleinrichtung eingeschleust zu werden, wobei in den Ansichten
(b) bis (e) dargestellt ist, wie eine zunächst leere, bereitgestellte Transporteinheit
taktweise mit einzelnen verpackten Artikeln aus der Verpackungseinrichtung beladen
wird, um eine Gruppe von verpackten Artikeln zu bilden, während zur selben Zeit eine
Gruppe von verpackten Artikeln in der Siegeleinrichtung versiegelt wird; wobei in
Ansicht (f) wieder den Zustand gemäß Ansicht (a) zeigt.
Detaillierte Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispiels
[0040] Das erfindungsgemäße Verfahren gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel dient zum
Verpacken und Versiegeln von beispielsweise quaderförmigen Schokoladenstücken oder
-riegeln und wird auf einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zum Verpacken und Versiegeln
von Schokoladenstücken oder-riegeln durchgeführt.
[0041] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel erfolgt das Verpacken und Versiegeln der Artikel
A auf lediglich einer Artikelbahn P1. Um die Ausbringung der Vorrichtung 1 zu erhöhen,
kann das Verpacken und Versiegeln der Artikel A abweichend vom vorliegenden Ausführungsbeispiel
auch auf mehreren parallelen Artikelbahnen P1 gleichzeitig erfolgen. Eine entsprechende
Vorrichtung zur Verpackung von Artikeln auf A parallelen Produktbahnen ist aus der
EP 2 906 473 A1 der Anmelderin bekannt.
[0042] Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst insbesondere zur Realisierung einer vom Verpackungsprozess
entkoppelten Siegelung folgende Schritte:
Schritt A: Verpacken der kleinstückigen Artikel durch Zuordnung eines Packmittels
zu jedem Artikel A und Falten des Packmittels um diesen Artikel.
Schritt B: Gruppieren von jeweils wenigstens zwei der einzeln verpackten Artikel zu
einer Gruppe von verpackten Artikeln.
Schritt C: Gleichzeitiges Siegeln der Packmittel aller einzeln verpackten Artikel
der Gruppe von verpackten Artikel.
Schritt D (optional): Abtransport der Artikel nach dem Siegeln und vorzugsweise Übergabe
der Artikel als Gruppe oder einzeln an einen weiterführenden Prozess.
[0043] Schritt A ist vorzugsweise ein Einschlagprozess (taktsynchron) und erfolgt z.B. auf
einer intermittierend arbeitenden Verpackungseinrichtung 2. Dabei werden die Artikel
A in der Verpackungseinrichtung 2 mit vorgegebenen Abständen in einer Reihe hintereinander
als Artikel- bzw. Produktstrom vorzugsweise über wenigstens einen Rotationskopf hinweg
(vgl.
EP 2 906 473 A1) durch verschiedene Arbeitsstationen geführt. Dabei wird den Artikeln A das Packmittel
zunächst zugeordnet, anschließend wird das Packmittel in den Arbeitsstationen durch
entsprechende Faltmittel gefaltet, sodass das Packmittel den jeweiligen Artikel A
vollständig umgibt. Dabei wird das Packmittel dem Artikel A beispielsweise radial
zur Drehachse eines Rotationskopfs, an der dem Rotationskopf zugewandten Seite zugeführt,
sodass der Artikel A quasi in das bereitstehende Packmittel "hineinläuft". Anschließend
wird beispielsweise aus dem Packmittel ein Schlauch um den Artikel A gebildet, und
die über den Artikel überstehenden Schlauchenden werden in verschiedenen Faltvorgängen
auf die Stirnseite und den Boden des Artikels gefaltet. Insbesondere für andere Artikelformen
können andere Dreh-, Falt- und Einschlagarten verwendet werden. Als Packmittel wird
vorzugsweise eine einteilige, einschichtige, einlagige, luftundurchlässige und siegelfähige
Verpackungsfolie (Monofolie) aus Kunststoff verwendet. Es können aber auch Verbundfolien
oder mehrere Packmittellagen verwendet werden. Dabei kann die Siegelfähigkeit durch
eine siegelfähige Beschichtung oder durch das Packmittel selbst erzielt werden. Bei
der letztgenannten Variante ist das Packmittel selbst, d. h. ohne Beschichtung, thermisch
aktivierbar, um eine Siegelung zu erzielen. Das Packmittel kann vor oder nach der
Zuführung zum Artikel A z.B. von einer Packmittelrolle vereinzelt werden.
[0044] Wie dargelegt, erfolgt der Verpackungs- bzw. Einschlagprozess in Schritt A nach dem
beschriebenen Ausführungsbeispiel vorzugsweise taktsynchron in der Verpackungseinrichtung
2. Es wird aber ausdrücklich betont, dass der Verpackungs- bzw. Einschlagprozess intermittierend
oder kontinuierlich sein kann. Beim intermittierenden Verpackungsverfahren bzw. -einrichtungen
2 verweilt jeder Artikel A mit gleicher Dauer am Verarbeitungsort, d.h. an einer von
mehreren Arbeitsstationen. Die Verweilzeit ändert sich in Abhängigkeit der Maschinengeschwindigkeit.
Bei höherer Ausbringung ist die Verweilzeit in jeder Arbeitsstation entsprechend kurz.
Beim kontinuierlichen Verpackungsprozess ist der Artikel durchgehend in Bewegung und
das dem Artikel zugeordnete Packmittel wird z.B. durch mitwandernde Faltmittel gefaltet.
[0045] In Schritt B werden die einzeln eingeschlagenen bzw. verpackten Artikel A z.B. in
einer Gruppierungseinrichtung 3 zu Gruppen G zusammengeführt und gruppiert. Bei intermittierenden
Verpackungsverfahren bzw. -einrichtungen 2 wird je Arbeitstakt ein Artikel A durch
eine bereitstehende Transporteinheit 5a, 5b aufgenommen (vgl. Figur 2b). Die Anzahl
der Artikel A pro Gruppe G kann bspw. in Abhängigkeit der Ausbringung der Verpackungseinrichtung
2 verändert werden, wobei die Anzahl der Artikel A pro Gruppe G vorzugsweise mit steigender
Ausbringung der Verpackungseinrichtung 2 erhöht wird. Als Gruppe G wird hier eine
Mehrzahl von Artikeln A bezeichnet, die unabhängig von der Fördergeschwindigkeit der
Verpackungseinrichtung 2 bzw. dem Artikel A in Schritt A bewegt und bearbeitet wird.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel, insbesondere in der schematischen Darstellung
gemäß Figur 2, umfasst jede Gruppe G vier einzeln verpackte Artikel A. Es ist aber
auch möglich, dass jede Gruppe G zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht oder
mehr Artikel A umfasst. Es ist überdies vorgesehen, dass die Gruppenstärke bzw. die
Anzahl der zu versiegelnden Artikel A pro Gruppe G in Abhängigkeit der Siegelzeit
und der Ausbringung der Verpackungseinrichtung 2 verändert werden kann. Eine Veränderung
der Siegelzeit kann beispielsweise erforderlich sein, um unterschiedlich große oder
unterschiedlich beschaffene Artikel A unter Berücksichtigung der artikelspezifischen
Anforderungen in Hinblick auf Siegeldruck und Siegeltemperatur mit gleichmäßigen bzw.
einheitlichen Siegelergebnissen zu siegeln. Vorzugsweise bleibt die Gruppengröße im
laufenden Betrieb der Verpackungseinrichtung 2 konstant. Daher sollte die Anzahl der
Artikel A pro Gruppe G vorab so festgelegt werden, dass sie für die Maximalleistung
der Verpackungseinrichtung 2 ausreicht. Für geringere Taktzahlen werden dann einfach
die Siegelstempel eher abgehoben, wie im Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben ist.
Vorzugsweise kann die Gruppengröße bei einem Formatwechsel von kleinen auf große Artikel
A (geringere Ausbringung) angepasst werden.
[0046] Der Artikeltransport zwischen der Gruppierungseinrichtung 3 und der in Transportrichtung
nachgelagerten Siegeleinrichtung 4 erfolgt durch ein 2-Zug- oder Mehrzugsystem mit
wenigstens zwei Transporteinheiten 5a, 5b, welche abwechselnd Artikel A vom Vorprozess
bzw. der Verpackungseinrichtung 2 übernehmen und an den Nachfolgeprozess bzw. die
Siegeleinrichtung 4 übergeben. Sobald die Anzahl der eine Gruppe G bildenden Artikeln
A erreicht und auf der ersten Transporteinheit 5a aufgeladen ist (vgl. Figuren 2a
bis 2f), werden die nachfolgenden Artikel A durch eine zweite Transporteinheit 5b
des 2-Zug- oder Mehrzugsystems aufgenommen, und die fertig gebildete Gruppe G wird
mit Hilfe der ersten Transporteinheit 5a an die nachfolgende Siegeleinrichtung 4 übergeben.
[0047] Die Siegelung in Schritt C erfolgt in der Siegeleinrichtung 4 beispielsweise zeitgesteuert.
In Fig. 1 ist die Siegeleinrichtung 4 im aufgeschwenkten Zustand dargestellt. Die
Transporteinrichtung in Gestalt des 2-Zug- oder Mehrzugsystems mit den beiden Transporteinheiten
5a, 5b transportiert die Gruppen G von verpackten Artikeln A entkoppelt vom Vorprozess
durch die Siegeleinrichtung 4 hindurch. Die Gruppen G verweilen auf einer der beiden
Transporteinheiten 5a, 5b mit einer festen Dauer in der Siegeleinrichtung 4 und verlassen
diese nach Fertigstellung der Siegelung vorzugsweise unverzüglich, unabhängig davon,
ob die nachfolgende Gruppe G schon fertig gebildet ist. Insbesondere bei kürzerer
Siegelzeit ist es aber auch möglich, dass die Artikel A ohne Siegelung noch in der
Siegeleinrichtung 4 verbleiben, sodass kein Energieeintrag in den Artikel A erfolgt.
Sobald die nachfolgende Gruppe G vollständig gebildet ist, wird diese auf der anderen
der beiden Transporteinheiten 5a, 5b der Siegeleinrichtung 4 zugeführt. Die Gruppengröße
bestimmt die mögliche Verweildauer in der Siegeleinrichtung 4 und wird auf die maximale
Ausbringung der Verpackungseinrichtung 2 ausgelegt. Die Transporteinheiten 5a und
5b sowie die Siegeleinrichtung 4 werden vorzugsweise durch eigenständige Antriebe
angetrieben, wodurch die Siegelzeit frei definierbar ist. Bei den Transporteinheiten
5a und 5b handelt es sich jeweils um umlaufende Systeme mit mehreren Stationen. Das
heißt konkret, dass während die erste Station 5a die Artikel A aus der Siegelstation
4 heraustransportiert eine weitere Station 5b schon wieder in Position 3 befördert
wird um Artikel A aufnehmen zu können.
[0048] Zum Siegeln werden alle Artikel A einer Gruppe G unter dem für jeden einzelnen Artikel
A vorhandenen Siegelstempel S positioniert. Anschließend wird der Siegelstempel S
vertikal auf den unter dem Siegelstempel S positionierten Artikel A zugestellt, sodass
es zum Kontakt zwischen dem den Artikel A umgebenden Packmittel und dem Siegelstempel
S kommt. Während der Siegelung kommt es zu keiner Relativbewegung zwischen Artikel
A und Siegelstempel S. Die einzelnen Siegelstempel S sind jeweils federnd gelagert,
um Höhentoleranzen auszugleichen und gleichmäßige Siegeldrücke für alle Produkte zu
erreichen. Jeder einzelne Siegelstempel S hat eine Heizung und einen eigenen Temperatursensor,
wodurch eine individuelle Regelung ermöglicht wird. Zum Transport der Gruppe G heben
alle Siegelstempel S gleichzeitig ab, um die Artikel A zu entlasten und zu schonen
(vgl. Figur 2e). Im Stillstand (z.B. bei einer Störung) der Verpackungsmaschine 1
heben alle Siegelstempel S ab, damit keine Produktbeschädigung stattfindet.
[0049] Fig. 2 veranschaulicht den zuvor beschriebenen Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zusammenfassend noch einmal vereinfacht
in schematischen Darstellungen:
In Fig. 2 (a) ist die erste Transporteinheit 5a mit einer Gruppe G aus vier verpackten
Artikeln A beladen, die aus der Verpackungseinrichtung 2 ausgebracht wurden, und steht
bereit, um in die Siegeleinrichtung 4 eingeschleust zu werden. Die mit einer Gruppe
G aus vier verpackten und versiegelten Artikeln A beladene zweite Transporteinheit
5b steht bereit, um aus der Siegeleinrichtung 4 ausgeschleust zu werden, um die Gruppe
G an eine Abgabestation (nicht gezeigt) zu übergeben.
[0050] Wie in Figur 2 (b) dargestellt, kehrt die zweite Transporteinheit 5b nach dem Abladen
der Gruppe G zur Aufnahme einer weiteren Gruppe G von verpackten Artikeln A entleert
in die Aufnahmestation bzw. Gruppierungseinrichtung 3 zurück. Währenddessen transportiert
die erste Transporteinheit 5a die zuvor aufgeladene Gruppe G von verpackten Artikeln
A zur nachfolgenden Siegelung in die Siegeleinrichtung 4. In der Siegeleinrichtung
4 wird der für jeden Artikel A der Gruppe G bereitgestellte Siegelstempel S mit dem
jeweils zu siegelnden Artikel A der Gruppe G in Kontakt gebracht und in Abhängigkeit
von der am Siegelstempel S gemessenen Temperatur individuell geregelt. Um Fertigungstoleranzen
auszugleichen, ist jeder Siegelstempel S federnd gelagert.
[0051] Fig. 2 (c) und (d) zeigen weitere Zustände, in welchen die Artikel A der in der Siegeleinrichtung
4 angeordneten Gruppe G gleichzeitig mit dem jeweiligen Siegelstempel S in Kontakt
gehalten werden und innerhalb einer Siegelzeit gesiegelt werden. Die zweite Transporteinheit
5b lädt währenddessen nacheinander einzeln verpackte Artikel A aus der Verpackungseinrichtung
2 auf.
[0052] In dem in Figur 2 (e) dargestellten Zustand sind drei verpackte Artikel A auf der
zweiten Transporteinheit 5b aufgeladen. Demnach ist die Gruppe G von verpackten Artikeln
A auf der zweiten Transporteinheit 5b fast vollständig. Während der fortschreitenden
Beladung der zweiten Transporteinheit 5b wird die Siegelung der auf der ersten Transporteinheit
5a angeordneten Gruppe G von Artikeln A in der Siegeleinrichtung 4 abgeschlossen.
In Vorbereitung der Ausschleusung dieser Gruppe G aus der Siegeleinrichtung 4 werden
die Siegelstempel S von den jeweiligen Artikeln A der Gruppe G entfernt. Je nach individuellen
Gegebenheiten kann die Siegelzeit aber abweichend von dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel
verlängert oder verkürzt werden.
[0053] Figur 2 (f) entspricht im Wesentlichen Figur 2 (a), wobei die ersten und zweiten
Transporteinheiten 5a, 5b vertauscht sind, und zeigt die mit einer Gruppe G von vier
verpackten Artikeln A vollständig beladene zweite Transporteinheit 5b vor der Überführung
in die Siegeleinrichtung 4. Die mit einer Gruppe G von vier verpackten und versiegelten
Artikeln A vollständig beladene erste Transporteinheit 5a wird nach Abschluss des
Siegelvorgangs aus der Siegeleinrichtung 4 ausgeschleust. Nach dem Abladen der einzeln
verpackten und versiegelten Artikeln A - entweder einzeln oder als Gruppe G -an einer
Abgabestation (nicht gezeigt) kehrt die erste Transporteinheit 5a wieder in die Gruppierungseinrichtung
3 zurück, wo sie nacheinander von vier weiteren, einzeln verpackten Artikeln A beladen
wird, um eine weitere Gruppe G von verpackten Artikeln zu bilden. Die auf der zweiten
Transporteinheit 5b angeordnete Gruppe G von verpackten Artikeln A wird - während
weitere verpackte Artikel A auf der ersten Transporteinheit 5a in der Gruppierungseinrichtung
3 gruppiert werden - in der Siegeleinrichtung 4 gesiegelt und nach Abschluss des Siegelvorgangs
gemeinsam aus der Siegeleinrichtung 4 ausgeschleust.
[0054] Anschließend beginnt der Vorgang mit neuen Artikeln A von neuem im Zustand gemäß
Figur 2 (a).
[0055] Abweichend von der Darstellung in Fig. 2 ist es aber auch möglich, dass das Herausfahren
der Artikel A aus der Siegeleinrichtung 4 teilweise mit dem Einsammeln von neuen Artikeln
A überlagert. Das kann insbesondere dann der Fall sein, wenn die Verpackungseinrichtung
2 einen permanenten Produktstrom liefert, der nicht angehalten werden kann. In diesem
Fall kann die Bewegung der Gruppe G aus der Gruppierungseinrichtung 3 in die Siegeleinrichtung
4 zeitgleich mit dem Beladen einer Transporteinheit 5a, 5b stattfinden.
[0056] Zusammengefasst besteht der Kerngedanke der Erfindung in der Realisierung eines Siegelprozesses,
welcher vom geschwindigkeitsabhängigen Verpackungsprozess entkoppelt ist, damit unabhängig
von der Geschwindigkeit der Verpackungsmaschine 2 konstante Siegelzeiten, Siegeldrücke
und Siegeltemperaturen ermöglicht werden. Ziel ist eine reproduzierbare Siegelung,
ohne die Artikel A zu beschädigen.
Bezugszeichenliste
[0057]
- 1
- Vorrichtung zum Verpacken und Versiegeln
- 2
- Verpackungseinrichtung
- 3
- Gruppierungseinrichtung
- 4
- Siegeleinrichtung
- 5a
- Erste Transporteinheit
- 5b
- Zweite Transporteinheit
- A
- Artikel
- G
- Gruppe
- P1
- Artikelbahn
1. Verfahren zum Verpacken und Versiegeln kleinstückiger Artikel (A) wie Schokoladenstücke
oder -riegel auf einer oder mehreren Artikelbahnen (P1), umfassend die Schritte:
a. Schritt A: Verpacken der kleinstückigen Artikel (A) durch Zuordnung eines Packmittels
zu jedem Artikel (A) und Falten des Packmittels um diesen Artikel (A).
b. Schritt B: Gruppieren von jeweils wenigstens zwei der einzeln verpackten Artikel
(A) zu einer Gruppe (G) von verpackten Artikeln (A).
c. Schritt C: Gleichzeitiges Siegeln der Packmittel aller einzeln verpackten Artikel
(A) der Gruppe (G) von verpackten Artikeln (A).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt A vereinzelte und reihenförmig angeordnete Artikel (A) entlang der jeweiligen
Artikelbahn (P1) transportiert werden, vorzugsweise nacheinander über wenigstens einen
Rotationskopf hinweg, bevorzugt auf zwei oder mehr parallelen Artikelbahnen (P1).
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Artikel (A) in Schritt A nacheinander wenigstens zwei verschiedene Arbeitsstationen
durchläuft, wobei das dem Artikel (A) zugeordnete Packmittel in jeder dieser Arbeitsstationen
nacheinander durch unterschiedliche Faltmittel gefaltet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Artikel (A) in Schritt A in einem intermittierenden Prozess einzeln verpackt
wird und dabei in jeder dieser Arbeitsstationen für eine einheitliche Verweilzeit
(T1) verweilt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Siegelzeit, in welcher das Packmittel jedes Artikels (A) der jeweiligen Gruppe
in Schritt C gesiegelt wird, größer ist als die Verweilzeit in Schritt A.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Artikel (A) der jeweiligen Gruppe (G) in Schritt C während einer Siegelzeit,
in welcher das Packmittel jedes Artikels (A) der jeweiligen Gruppe (G) gesiegelt wird,
vorzugsweise stationär in einer Siegeleinrichtung (4) verweilt und/oder in Kontakt
mit einem jeweiligen Siegelelement (S) gehalten wird, wobei vorzugsweise die Siegelzeit
für jeden Artikel (A) der Gruppe (G) zum gleichen Zeitpunkt beginnt und/oder zum gleichen
Zeitpunkt endet.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Artikel (A) in Schritt B zur Bildung der jeweiligen Gruppe einer Gruppierungseinrichtung
(3) nacheinander zugeführt werden, vorzugsweise einzeln, wobei die Artikel (A) der
jeweiligen Gruppe (G) zur anschließenden Siegelung in Schritt C bevorzugt gruppenweise
transportiert werden.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt C jedem Artikel (A) der jeweiligen Gruppe wenigstens ein eigenes Siegelelement
(S) zugeordnet ist, wobei vorzugsweise jedes Siegelelement (S) individuell geregelt
wird, bevorzugt in Abhängigkeit wenigstens eines am Siegelelement (S) gemessenen Parameters,
wie z.B. einer Siegeltemperatur und/oder eines Siegeldrucks.
9. Vorrichtung (1) zum Verpacken und Versiegeln kleinstückiger Artikel (A) wie Schokoladenstücke
oder -riegel auf einer oder mehreren Artikelbahnen (P1), vorzugsweise nach dem Verfahren
gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend:
a. Eine Verpackungseinrichtung (2) zum Verpacken der kleinstückigen Artikel (A) durch
Zuordnung eines Packmittels zu jedem Artikel (A) und Falten des Packmittels um diesen
Artikel (A).
b. Eine Gruppierungseinrichtung (3) zum Gruppieren von jeweils wenigstens zwei der
einzeln verpackten Artikel (A) zu je einer Gruppe von einzeln verpackten Artikeln
(A).
c. Eine Siegeleinrichtung (3) zum gleichzeitigen Siegeln der Packmittel aller einzeln
verpackten Artikel (A) der Gruppe von verpackten Artikeln (A).
10. Vorrichtung (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck und/oder die Temperatur und/oder die Zeitdauer der Siegelung mit der Siegeleinrichtung
(3) unabhängig von der Geschwindigkeit der Verpackungseinrichtung (2) einstellbar
ist/sind.
11. Vorrichtung (1) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) wenigstens zwei Transporteinheiten (5a, 5b) umfasst, die ausgebildet
sind, um sich zwischen der Gruppierungseinrichtung (3) und der Siegeleinrichtung (4)
hin und her zu bewegen, wobei vorzugsweise die Transporteinheiten (5a, 5b) so ausgebildet
sind, sodass immer im gegenseitigen Wechsel eine der Transporteinheiten (5a, 5b) einzeln
verpackte Artikel (A) zur Bildung einer Gruppe (G) von verpackten Artikeln (A) von
der Verpackungseinrichtung (2) aufnimmt, während eine andere der Transporteinheiten
(5a, 5b) eine Gruppe (G) von verpackten Artikeln (A) zur Siegelung in der Siegeleinrichtung
(4) bereitstellt.
12. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Siegeleinrichtung (3) für jeden Artikel (A) der Gruppe (G) einen eigenen Siegelstempel
(S) aufweist, wobei vorzugsweise der Siegelstempel (S) zum Toleranzausgleich bezüglich
des zu siegelnden Artikels (A) federnd gelagert ist, wobei bevorzugt der Siegelstempel
(S) beim Anhalten der Verpackungseinrichtung (2) in eine Nichtgebrauchsstellung überführt
wird.