[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Watteführungsvorrichtung für eine
Kämmmaschine zur Führung einer Watte, wobei die Watteführungsvorrichtung einen Seitenrahmen
und eine Abdeckhaube und eine Anpressdruckwalze und einen unteren und einen oberen
Watteeinlauf aufweist.
[0002] Bei einer Kämmmaschine mit einem automatischen Wickelansetzer, wie aus der
EP 0 368 059 A1 bekannt, wird ein Anfang eines Wattebandes von einem neuen Wickel automatisch an
ein Ende eines Wattebandes von einem vorherigen Wickel angesetzt, wobei eine qualitativ
gleichbleibende und vorgegebene Überdeckung der beiden Watteenden gewährleistet ist.
[0003] Nach dem Verbinden der beiden Enden des jeweiligen Wattebandes mit dem Wickelansetzer
wird die Watte mittels einer Transportwalze - in Förderrichtung - über eine Watteführungsvorrichtung,
wie beispielsweise aus der
CN206467357 U bekannt, zu einem Speisezylinder einer Kämmmaschine geführt. Die gattungsgemässe
Watteführungsvorrichtung weist einen oberen Watteeinlauf mit einer oberen Abdeckung
und einer oberen Watteführung auf, wobei die obere Watteführung über ein flexibles
Element mit einer unteren Watteführung verbunden ist.
[0004] Im Zusammenhang mit dem automatischen Wickelansetzer hat die obere Abdeckung des
oberen Watteeinlaufs die wesentliche Aufgabe, die neu angesetzte Watte schonend in
die Watteführungsvorrichtung zu überführen. Würde die obere Abdeckung des oberen Watteeinlaufs
fehlen, würde insbesondere bei hohen Kämmspielzahlen, von bereits über 350 KS/min,
die neu angesetzte Watte über den unteren Watteeinlauf hinausschiessen und sich anstauen,
wodurch die Watte nicht am Speisezylinder ankommt. Dies führt entsprechend zu einem
Betriebsunterbruch der Kämmmaschine.
[0005] Des Weiteren ist die herkömmliche Watteführungsvorrichtung für den automatischen
Wickelansetzer derart ausgelegt, dass diese einerseits die Watte ohne Verzugsspannungen
von den Transportwalzen zum Speisezylinder führt und anderseits der Hin- und Herbewegung
eines Zangenaggregates entgegenwirkt. Um dies zu bewerkstelligen, führt die obere
Watteführung eine dynamische Bewegung in Abhängigkeit von der Drehzahl der Kämmmaschine
(Kämmspielzahl) durch. Die Bewegung der Watteführung ist dazu ausgelegt, um beim Transport
der Watte in der Watteführungsvorrichtung mögliche Verzugsspannungen zu unterbinden.
Dabei wirkt der Wattetransport von den Transportwalzen durch die Watteführungsvorrichtung
zum Speisezylinder und auch die Hin- und Herbewegung des Zangenaggregates derart auf
die Watteführung ein, dass möglichst kein Verzug der Watte verursacht wird.
[0006] Da nun die bekannten Watteführungsvorrichtungen derart ausgebildet sind, dass die
obere Abdeckung über Rastnocken und eine Halteklammer mit der oberen Watteführung
verbunden ist, ist die obere Abdeckung zusammen mit der oberen Watteführung ebenfalls
den dynamischen Bewegungen unterworfen.
[0007] Kämmmaschinen der neueren Generation werden mit weit höheren Kämmspielzahlen von
500 KS/min bis 700 KS/min betrieben. Dies führt durch die hohen Kämmspielzahlen in
Verbindung mit einer zu verarbeitenden und möglicherweise stark verschmutzten Baumwolle
dazu, dass eine hohe dynamische Wechselwirkung zwischen der oberen Watteführung und
der oberen Abdeckung an den Verbindungsstellen der Rastnocken und der Halteklammer
verursacht werden. Dies wiederum führt zu einem erhöhten Verschleiss und damit verbundenen
Ausfall dieser Verbindungsstellen zwischen der oberen Abdeckung und der oberen Watteführung.
Entsprechend fällt die obere Abdeckung in den Innenraum der Kämmmaschine und beschädigt
dort die Bauteile der Kämmmaschine wie die Rundkämme und Fixkämme. Folglich sind mit
der bekannten Watteführungsvorrichtung bei hohen Kämmspielzahlen von bereits über
350 KS/min unerwünschte Ausfälle zu verbuchen, die dem Spinnereibesitzer erhebliche
Kosten verursachen.
[0008] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine Watteführungsvorrichtung
zu schaffen, die einen zuverlässigen und störungsfreien Betrieb der Kämmmaschine insbesondere
bei höheren Kämmspielzahlen über 350 KS/min ermöglicht.
[0009] Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs und
einer damit einhergehenden Entkopplung der oberen Abdeckung gegenüber der oberen Watteführung.
[0010] Es wird eine Watteführungsvorrichtung zur Führung einer Watte vorgeschlagen, wobei
die Watteführungsvorrichtung einen Seitenrahmen und eine Abdeckhaube und eine Anpressdruckwalze
und eine unteren Watteeinlauf und einen oberen Watteeinlauf aufweist. Der untere Watteeinlauf
weist eine untere Abdeckung und eine von der unteren Abdeckung im Bereich der zu führenden
Watte beabstandete untere Watteführung. Der obere Watteinlauf weist eine obere Abdeckung
und eine von der oberen Abdeckung im Bereich der zu führenden Watte beabstandete obere
Watteführung auf. Die obere Watteführung ist über ein flexibles Element mit der unteren
Watteführung verbunden. Die obere Abdeckung ist unabhängig von der oberen Watteführung
in der Watteführungsvorrichtung mit einer Haltevorrichtung befestigt, wobei die Haltevorrichtung
zur Befestigung der oberen Abdeckung im Seitenrahmen oder an der Abdeckhaube oder
an der Anpressdruckwalze vorgesehen ist.
[0011] Dadurch, dass die obere Abdeckung in allen Alternativen der Befestigung gegenüber
der oberen Watteführung entkoppelt und über entsprechende Haltevorrichtungen in der
fixen Lage gehalten ist, ergibt sich der vorteilhafte technische Effekt, dass keine
dynamischen sowie mechanischen Wechselwirkungen zwischen der oberen Abdeckung und
der oberen Watteführung erfolgen können, wodurch die Gefahr von Verschleiss und entsprechendem
Ausfall des Bauteils komplett unterbunden ist. Dies führt weiter dazu, dass die Kämmmaschine
in Verbindung mit der erfindungsgemässen Watteführungsvorrichtung ihren Betrieb zu
keinem Zeitpunkt aufgrund von Verschleisseffekten oder Ausfällen unterbrechen muss,
wodurch die Produktivität der Kämmmaschine insbesondere bei hohen Kämmspielzahlen
über 350 KS/min erheblich gesteigert werden kann.
[0012] In einer ersten Ausführungsform ist die obere Abdeckung unabhängig von der oberen
Watteführung in der Watteführungsvorrichtung mit einer Haltevorrichtung befestigt,
wobei die Haltevorrichtung zur Befestigung der oberen Abdeckung im Seitenrahmen vorgesehen
ist.
[0013] Durch die von der oberen Watteführung unabhängige Befestigung der oberen Abdeckung
ist eine Bewegung der oberen Watteführung möglich ohne dass diese die obere Abdeckung
in ihrer Position beeinfluss. Die Bewegung der oberen Watteführung ist notwendig,
um beim Transport der Watte in der Watteführungsvorrichtung mögliche Verzugsspannungen
in der Watte zu unterbinden. Der Wattetransport von den Transportwalzen durch die
Watteführungsvorrichtung zum Speisezylinder und auch die Hin- und Herbewegung des
Zangenaggregates wirken derart auf die obere Watteführung ein, dass dies einen Verzug
der Watte verursachen würden, wenn die obere Watteführung diesen dynamischen Wechselwirkungen
ausgesetzt wäre.
[0014] Vorteilhafterweise ist im Seitenrahmen eine Achse zur schwenkbaren Halterung der
oberen Watteführung vorgesehen, wobei die Haltevorrichtung zur Befestigung der oberen
Abdeckung im Seitenrahmen eine Achsklemme aufweist. Die Halterung der oberen Watteführung
auf der Achse ermöglicht die Bewegungen der oberen Watteführung welche betriebsbedingt
möglich sind. Die Haltevorrichtung der oberen Abdeckung weist hingegen eine Achsklemme
auf und wir damit unabhängig von der oberen Watteführung auf der Achse gehalten. Dabei
ist festzuhalten, dass sich die Achse nicht dreht, sondern lediglich als feststehender
Drehpunkt für die obere Watteführung und als Haltepunkt für die Achsklemme der oberen
Abdeckung dient.
[0015] Bevorzugterweise ist im Seitenrahmen eine von der Achse beabstandete Vertiefung vorgesehen
und die Haltevorrichtung weist einen zur Vertiefung korrespondierenden Nocken auf,
wobei die Haltevorrichtung auf der Achse drehbar gehalten und durch einen Eingriff
des Nockens in die Vertiefung im Seitenrahmen eine ortsfeste Halterung der oberen
Abdeckung im Seitenrahmen gegeben ist. Dadurch wird für die obere Abdeckung eine Zweipunkt-Lagerung
geschaffen. Die obere Abdeckung wird einerseits mit der Achsklemme auf der Achse positioniert
und durch einrasten der Nocken in der Vertiefung in die betrieblich gewünschte Lage
gebracht. Dies hat den Vorteil, dass zur Behebung von Verschmutzungen oder Verstopfungen
die obere Abdeckung aus den Nocken genommen und um die Achse weg geschwenkt werden
kann. Dadurch entsteht ein freier Zugang zur oberen Watteführung wie auch zum Übergang
vom oberen Watteeinlauf zum unteren Watteeinlauf, ohne dass die obere Abdeckung komplett
entfernt werden muss.
[0016] In dieser Ausführungsform ist ein manuelles Anbringen der oberen Abdeckung notwendig
und die obere Abdeckung bleibt in ihrer Position bis sie manuell wieder daraus entnommen
wird. Bei dieser Ausführung kann die erste Abdeckung von einem anderen Ort, Abseits
der Kämmmaschine, für den Betrieb in die Watteführungsvorrichtung angebracht werden.
Nach Beenden des Betriebes der Kämmmaschine kann die obere Abdeckung auf einfache
Art und Weise wieder von der Watteführungsvorrichtung entfernt werden, so dass ein
optimaler Zugriff auf eine Oberfläche der oberen Watteführung oder in eine Einlassöffnung
des unteren Watteeinlaufs möglich ist, um diese Bereiche beispielsweise von Faserflug
vor dem nächsten Betrieb zu reinigen.
[0017] Besonders bevorzugt ist die Vertiefung im Seitenrahmen in Form eines Schlitzes vorgesehen,
welcher in seiner Tiefe mit einer Höhe des Nockens korrespondiert und in seiner Formgebung
einer Drehbewegung des Nockens um die Achse entspricht. Diese Ausführung ermöglicht
einerseits eine einfache Montage der oberen Abdeckung und andrerseits im Bedarfsfall
eine Reinigung durch ein Hochklappen der oberen Abdeckung. Die obere Abdeckung kann
mit ihrer Achsklemme auf der Achse befestigt bleiben währenddessen die Nocken über
die Schlitze mit einer Drehbewegung der oberen Abdeckung um die Achse ausgefahren
werden. Um eine besonders stabile Befestigung zu erreichen können als Nocken Federn
verwendet werden, die es zulassen, dass die Schlitze nicht exakt in der Drehbewegung
der oberen Abdeckung verlaufen. Dadurch ergibt sich ein Einrasten wenn die Nocken
in der Endstellung sind.
[0018] In einer zweiten alternativen Ausführungsform ist die obere Abdeckung unabhängig
von der oberen Watteführung in der Watteführungsvorrichtung mit einer Haltevorrichtung
befestigt, wobei die Haltevorrichtung zur Befestigung der oberen Abdeckung an der
Abdeckhaube vorgesehen ist. Kämmmaschinen respektive Watteführungsvorrichtungen sind
mit Abdeckhauben ausgerüstet. Wird die Abdeckhaube aus betrieblichen oder wartungstechnischen
Gründen geöffnet, ist ein Weiterbetrieb des Kämmaggregates nicht möglich. Gleichzeitig
wird die obere Abdeckung durch die Bewegung der Abdeckhaube ebenfalls von der oberen
Watteführung wegbewegt und es ergibt sich ein einfacher Zugang zur oberen Watteführung.
[0019] Bevorzugterweise weist die Haltevorrichtung zur Befestigung der oberen Abdeckung
an der Abdeckhaube einen Halter auf und die obere Abdeckung ist mit Schrauben oder
mit einer clipsartigen Verbindung zur Befestigung am Halter der Abdeckhaube ausgebildet.
An der Abdeckhaube ist ein Halter vorgesehen an welchem die obere Abdeckung des oberen
Watteeinlaufs befestigt ist. Im geschlossenen Zustand der Abdeckhaube ist durch die
Gestaltung des Halters die obere Abdeckhaube in der für den Betrieb vorgesehenen Position.
Durch die Verbindung der oberen Abdeckung mit Schrauben am Halter der Abdeckhaube
ergibt sich auch bei mehrfacher oder ruckartiger Bewegung der Abdeckhaube eine gesicherte
Position der oberen Abdeckung in der geschlossenen Position der Abdeckhaube. Alternativ
ist die Verbindung der oberen Abdeckung am Halter der Abdeckhaube mit einem Clip ausgeführt.
Dies hat den Vorteil, dass ein rasches Auswechseln der oberen Abdeckung möglich ist.
[0020] In einer dritten alternativen Ausführungsform ist die obere Abdeckung unabhängig
von der oberen Watteführung in der Watteführungsvorrichtung mit einer Haltevorrichtung
befestigt, wobei die Haltevorrichtung zur Befestigung der oberen Abdeckung an der
Anpressdruckwalze vorgesehen ist. Die Anpressdruckwalzen arbeiten mit dem automatischen
Wattenansetzer zusammen und werden nur bei einem Ansetzvorgang auf die Transportwalze
abgesenkt. Durch die beanspruchte Ausführung wird dieser Umstand ausgenutzt und die
obere Abdeckung durch die Befestigung an der Anpressdruckwalze ebenfalls jeweils während
eines Ansetzvorganges die Betriebsposition gebracht. Da die obere Abdeckung lediglich
für den Zeitraum des Ansetzvorganges bis die zusammengepresste Watte in den unteren
Watteeinlauf gelangt notwendig ist ergibt sich der Vorteil, dass der obere Watteeinlauf
ausserhalb dieser Notwendigkeit automatisch vergrössert wird.
[0021] Bevorzugterweise weist die Haltevorrichtung zur drehfesten Befestigung an der Anpressdruckwalze
eine Fixierung auf. Die Fixierung ist dabei derart gestaltet, dass die obere Abdeckung
sich zwar mit der Anpressdruckwalze bewegt, jedoch die notwendige Ausrichtung, welche
die obere Abdeckung gegenüber der oberen Watteführung haben muss, beibehält. Als Fixierung
ist beispielsweise eine Klemmverbindung mit einer nicht drehenden Achse der Anpressdruckwalze
oder eine Schraubverbindung an Lagerschilden der Anpressdruckwalze denkbar. Dadurch,
dass die Anpressdruckwalze nur während eines Ansetzvorganges auf die Transportwalze
abgesenkt wird, wird auch die obere Abdeckung nur während dieser Phase in eine Führungsstellung
verbracht. Nach dem Ansetzvorgang wird die Anpressdruckwalze von der Transportwalze
abgehoben und damit automatisch auch ein Abstand zwischen der oberen Abdeckung und
der oberen Watteführung erweitert. Dadurch kann die Watte ungehindert über die obere
Watteführung in den unteren Watteeinlauf gelangen.
[0022] Weiter bevorzugt ist die obere Abdeckung mit Verstärkungsrippen versehen. Die Verstärkungsrippen
haben den vorteilhaften Effekt, dass die obere Abdeckung mit ihrer spezifischen Form
relativ dünnwandig ausgebildet werden kann, denn die Verstärkungsrippen erlauben eine
ausreichende Materialfestigkeit, so dass die obere Abdeckung während des gesamten
Betriebes der Kämmmaschine nicht auseinander brechen kann.
[0023] Besonders bevorzugt weisen die obere und untere Abdeckung und die obere und untere
Watteführung auf jeweils einer einander zugewandten Seite eine Gleitfläche mit einer
geringen Haftreibung auf. Dies führt dazu, dass die Watte stressfrei von der Einlassöffnung
bis zum Speisezylinder gelangen kann, ohne die Gefahr von Verzugsspannungen aufgrund
von Reibungseffekten in der Watteführungsvorrichtung. Die geringe Haftreibung kann
durch eine entsprechende Oberflächengestaltung oder eine Beschichtung erreicht werden.
[0024] Weiter wird eine Kämmmaschine mit einer Watteführungsvorrichtung nach obiger Beschreibung
beansprucht.
[0025] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. In diesen zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer Watteführungsvorrichtung;
- Figur 2
- eine schematische perspektivische Darstellung eines oberen Watteeinlaufs der ersten
Ausführungsform nach Figur 1 ;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer Watteführungsvorrichtung
und
- Figur 4
- eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform einer Watteführungsvorrichtung.
[0026] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer Watteführungsvorrichtung.
Die Darstellung zeigt einen Wattewickel 2, der auf einer vorderen Wickelwalze 4 und
einer nicht dargestellten hinteren Wickelwalze aufliegt. Durch Drehung des Wattewickels
2 wird eine Watte 3 zu einem Wattenansetzer 6 gebracht. Der Wattenansetzer 6 dient
dazu an ein Ende einer Watte eines leeren Wattewickels einen Anfang einer Watte 3
eines neuen Wattewickels 2 anzusetzen. Der Wattenansetzer ist hier nur schematisch
zum besseren Verständnis der Vorgänge gezeigt. Bei einem Ansetzvorgang wird durch
den Wattenansetzer 6 der Anfang der neuen Watte 3 vom neuen Wattewickel 2 auf das
Ende eines alten Wattebandes mit einer Überlappung aufgelegt. Durch die Überlappung
ergibt sich eine Dickstelle, welche dann mittels einer Transportwalze 7 in Verbindung
mit einer auf die Transportwalze 7 absenkbaren Anpressdruckwalze 8 zusammengepresst
wird. Anschliessend an die Transportwalze 7 gelangt die Watte 3 in einen oberen Watteeinlauf
10. Im oberen Watteinlauf 10 wird die Watte 3 zwischen einer oberen Abdeckung 11 und
einer oberen Watteführung 12 zu einem unteren Watteeinlauf 14 geführt. Der untere
Watteeinlauf 14 besteht aus einer unteren Abdeckung 15 und einer unteren Watteführung
16.
[0027] Die obere Watteführung 12 ist über ein flexibles Element 17 mit der unteren Watteführung
16 verbunden. Die Formgebung der oberen Watteführung 12 weist ausgehend von einer
der Transportwalze 7 zugewandten Seite einen geraden Abschnitt und stromabwärts einen
bogenförmigen Abschnitt auf. Dies ermöglicht einen störungsfreien Transport der Watte
3 und einen optimalen Übergang vom oberen Watteeinlauf 10 über das flexible Element
17 in den unteren Watteeinlauf 14.
[0028] Die obere Watteführung 12 ist auf einer Achse 19 drehbar gelagert. Durch eine Übertragung
der Bewegungen der unteren Watteführung 16 über das flexible Element 17 erfolgt eine
geringfügige Bewegung 13 (siehe Figur 2) der oberen Watteführung 12 um die Achse 19.
Damit diese Bewegung 13 nicht auf die obere Abdeckung 11 übertragen wird, ist die
obere Abdeckung 11 an einem Seitenrahmen 18 der Watteführungsvorrichtung gehalten.
Die obere Abdeckung 11 ist einerseits mit einer Achsklemme 20 auf derselben Achse
19 wie die obere Watteführung 12 drehbar befestigt und andrerseits mit Nocken 22 in
entsprechenden Vertiefungen 21 im Seitenrahmen gehalten. Achsklemme 20 und Nocken
22 sind beidseits der oberen Abdeckung 11 auf deren, von der Watte 3 her gesehenen,
Aussenseiten vorgesehen. Im Falle von Wartungsarbeiten können die Nocken 22 der oberen
Abdeckung 11 aus den Vertiefungen 21 im Seitenrahmen 18 gelöst und die obere Abdeckung
11 um die Achse 19 verschwenkt werden.
[0029] Fig. 2 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung eines oberen Watteeinlaufs
10 der ersten Ausführungsform nach Figur 1 als Vergrösserung. Die Darstellung zeigt
den Seitenrahmen 18 der Watteführungsvorrichtung in welchem die Achse 19 gehalten
ist. Die obere Watteführung 12 des oberen Watteeinlaufs 10 ist auf der Achse 19 abgestützt
und auf dieser drehbar gelagert. Die Bewegung 13 der oberen Watteführung 12 um die
Achse 19 ist durch eine Darstellung der oberen Watteführung 12 mit einerseits durchgezogenen
und andrerseits gestrichelten Linien veranschaulicht.
[0030] Die obere Abdeckung 11 stützt sich auf der Achse 19 ab und ist auf dieser mit der
Achsklemme 20 gehalten. Die Achse 19 wird teilweise von der Achsklemme 20 umfasst
und so auf der Achse 20 gehalten. Ein an der oberen Abdeckung 11 angebrachter Nocken
22 greift in eine im Seitenrahmen 18 vorgesehene Vertiefung 21, wodurch die obere
Abdeckung 11 an der Drehung um die Achse 19 gehindert und in einer ortsfesten Lage
gehalten wird. Die obere Abdeckung 11 weist eine Anzahl von Verstärkungsrippen 27
auf, welche die Festigkeit der oberen Abdeckung 11 verbessert.
[0031] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer Watteführungsvorrichtung.
Dabei ist ein Wattewickel 2 auf einer vorderen Wickelwalze 4 und einer hinteren Wickelwalze
5 gelagert. Vom Wattewickel 2 wird eine Watte über einen Wattenansetzer 6 und eine
Transportwalze 7 an einen obere Watteeinlauf 10 gefördert. Vom Oberen Watteeinlauf
10 gelangt die Watte in einen unteren Watteeinlauf 14 welcher die Watte zum Kämmaggregat
1 führt. Während eines Wechsels von einer alten Watte auf eine neue Watte wird eine
Verbindungsstelle der Watten durch ein Absenken einer Anpressdruckwalze 8 auf die
Transportwalze 7 gepresst bevor diese in den oberen Watteeinlauf 10 geführt wird.
[0032] Das Kämmaggregat 1 und die Watteführungsvorrichtung sind mit einer Abdeckhaube 24
gegen äussere Einflüsse und einen manuellen Eingriff geschützt. Die Abdeckhaube 24
ist um einen Drehpunkt 28 schwenkbar wie mit der Bewegung 25 gezeigt, in der Kämmmaschine
angebracht. Die Bewegung 25 der Abdeckhaube 24 um den Drehpunkt 28 ist durch eine
Darstellung der Abdeckhaube 24 mit einerseits durchgezogenen und andrerseits gestrichelten
Linien in Figur 3 veranschaulicht. An der Abdeckhaube 24 ist ein Halter 23 vorgesehen
an welchem die obere Abdeckung 11 des oberen Watteeinlaufs 10 befestigt ist. Durch
die Bewegung 25 der Abdeckhaube 24 wird jeweils über den Halter 23 die obere Abdeckung
11 ebenfalls bewegt. Durch den Halter 23 ist die obere Abdeckung 11 unabhängig von
der oberen Watteführung 12 gehalten. Dies hat den Vorteil, dass eine Bewegung der
oberen Watteführung 12 nicht auf die obere Abdeckung 11 übertragen wird.
[0033] Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform einer Watteführungsvorrichtung.
Der Wattewickel 2 ist über die Wickelwalzen (in Figur 4 ist nur die vordere Wickelwalze
4 gezeigt) derart angetrieben, dass die abgerollte Watte 3 über den Wattenansetzer
6 und die Transportwalze 7 in den oberen Watteeinlauf 10 gebracht wird. Vom oberen
Watteeinlauf 10 gelangt die Watte 3 in den unteren Watteeinlauf 14 welcher die Watte
3 an das Kämmaggregat 1 übergibt. Der obere Watteeinlauf 10 weist eine obere Watteführung
12 und eine obere Abdeckung 11 auf und der untere Watteeinlauf 14 weist eine untere
Watteführung 16 und eine untere Abdeckung 15 auf. Die obere Watteführung 12 ist mit
der unteren Watteführung 16 über ein flexibles
[0034] Element 17 verbunden. Dadurch dass die obere Watteführung 12 auf einer Achse 19 frei
beweglich aufliegt wird eine Bewegung der unteren Watteführung 16 über das flexible
Element 17 auf die obere Watteführung 12 übertragen.
[0035] Bei einem Ansetzvorgang wird zur Verpressung eines Ansetzbereichs der Watte 3 eine
Anpressdruckwalze 8 auf die Transportwalze 7 abgesenkt. An der Anpressdruckwalze 8
ist die obere Abdeckung 11 des oberen Watteeinlaufs 10 mit einer Fixierung 26 befestigt.
Die Fixierung 26 ist derart angelegt, dass die obere Abdeckung 11 bei der Bewegung
9 der Anpressdruckwalze 8 automatisch in die richtige Position gelangt. Durch die
Bewegung 9 der Anpressdruckwalze 8 nach einem Ansetzen der Watte 3 wird die obere
Abdeckung 11 von der oberen Watteführung 12 abgehoben, wodurch sich der Durchgang
im oberen Watteeinlauf 10 erweitert.
Legende
[0036]
- 1
- Kämmaggregat
- 2
- Wattewickel
- 3
- Watte
- 4
- Vordere Wickelwalze
- 5
- Hintere Wickelwalze
- 6
- Wattenansetzer
- 7
- Transportwalze
- 8
- Anpressdruckwalze
- 9
- Bewegung Anpressdruckwalze
- 10
- Oberer Watteeinlauf
- 11
- Obere Abdeckung
- 12
- Obere Watteführung
- 13
- Bewegung Obere Watteführung
- 14
- Unterer Watteeinlauf
- 15
- Untere Abdeckung
- 16
- Untere Watteführung
- 17
- Flexibles Element
- 18
- Seitenrahmen
- 19
- Achse
- 20
- Achsklemme
- 21
- Vertiefung
- 22
- Nocken
- 23
- Halter
- 24
- Abdeckhaube
- 25
- Bewegung Abdeckhaube
- 26
- Fixierung
- 27
- Verstärkungsrippen
- 28
- Drehpunkt Abdeckhaube
1. Watteführungsvorrichtung zur Führung einer Watte (3) mit einem Seitenrahmen (18) und
mit einer Abdeckhaube (24) und mit einer Anpressdruckwalze (8) und mit einem unteren
Watteeinlauf (14), welcher eine untere Abdeckung (15) und eine von der unteren Abdeckung
(15) im Bereich der zu führenden Watte (3) beabstandete untere Watteführung (16) aufweist,
und mit einem oberen Watteeinlauf (10) welcher eine obere Abdeckung (11) und eine
von der oberen Abdeckung (11) im Bereich der zu führenden Watte (3) beabstandete obere
Watteführung (12) aufweist, wobei die obere Watteführung (12) über ein flexibles Element
(17) mit der unteren Watteführung (16) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Abdeckung (11) unabhängig von der oberen Watteführung (12) in der Watteführungsvorrichtung
mit einer Haltevorrichtung befestigt ist, wobei die Haltevorrichtung zur Befestigung
der oberen Abdeckung (11) im Seitenrahmen (18) oder an der Abdeckhaube (24) oder an
der Anpressdruckwalze (8) vorgesehen ist.
2. Watteführungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Seitenrahmen (18) eine Achse (19) zur schwenkbaren Halterung der oberen Watteführung
(12) vorgesehen ist, wobei die Haltevorrichtung zur Befestigung der oberen Abdeckung
(11) im Seitenrahmen (18) eine Achsklemme (20) aufweist.
3. Watteführungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Seitenrahmen eine von der Achse (19) beabstandete Vertiefung (21) vorgesehen ist
und dass die Haltevorrichtung einen zur Vertiefung (21) korrespondierenden Nocken
(22) aufweist, wobei die Haltevorrichtung auf der Achse (19) drehbar gehalten und
durch einen Eingriff des Nockens (22) in die Vertiefung (21) im Seitenrahmen (18)
eine ortsfeste Halterung der oberen Abdeckung (11) im Seitenrahmen (18) gegeben ist.
4. Watteführungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung (21) im Seitenrahmen (18) in Form eines Schlitzes vorgesehen ist,
welcher in seiner Tiefe mit einer Höhe des Nockens (22) korrespondiert und in seiner
Formgebung einer Drehbewegung des Nockens (22) um die Achse entspricht.
5. Watteführungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung zur Befestigung der oberen Abdeckung (11) an der Abdeckhaube
(24) einen Halter (23) aufweist und die obere Abdeckung (11) mit Schrauben oder mit
einer clipsartigen Verbindung zur Befestigung am Halter (23) der Abdeckhaube (24)
ausgebildet ist.
6. Watteführungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung zur drehfesten Befestigung an der Anpressdruckwalze (8) eine
Fixierung (26) aufweist.
7. Watteführungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Abdeckung (11) mit Verstärkungsrippen (27) versehen ist.
8. Watteführungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Abdeckung (11) und die untere Abdeckung (15) und die obere Watteführung
(12) und untere Watteführung (16) auf jeweils einer einander zugewandten Seite eine
Gleitfläche mit einer geringen Haftreibung aufweisen.
9. Kämmmaschine mit einer Watteführungsvorrichtung nach mindestens einem der vorangehenden
Ansprüche.