[0001] Die Erfindung betrifft eine Schiebetür, insbesondere eine Kühlraumschiebetür.
[0002] Kühlraumtüren der in Rede stehenden Art zählen zum Stand der Technik und werden beispielsweise
von der EMS Isoliertüren GmbH in Pansdorf hergestellt. Sie weisen ein typischerweise
edelstahlkaschiertes Türblatt auf, welches innen mit hochisolierendem Schaum versehen
ist und welches zum Verschließen einer Türöffnung eines Kühlraumes vorgesehen ist.
Hierzu ist oberhalb der Öffnung an der Außenseite des Kühlraums eine im Querschnitt
runde Laufschiene angeordnet, an welcher das Türblatt mittels zweier Halterungen,
die jeweils eine Laufrolle tragen, verfahrbar geführt ist. Dabei überragt die Laufschiene
die Türöffnung seitlich, so dass das Türblatt in seiner offenen Endstellung neben
der Türöffnung angeordnet ist und diese vollständig freigibt, während es in der Schließstellung
die Türöffnung vollständig überdeckt. Dabei ist durch Ausgestaltung der Laufschiene
und einen Absenkmechanismus dafür Sorge getragen, dass das Türblatt in seiner Schließstellung
an die Außenseite der Kühlraumwandung angepresst und bodenseitig abgesenkt ist, so
dass durch das Türblatt mit den daran befestigten Dichtungen ein dichter Verschluss
der Türöffnung gegeben ist. Derartige Schiebetüren, die auch in zweiflügeliger Ausführung
verfügbar sind, sind insbesondere bei großen Ausführungen und Türblattdicken, wie
sie für Tiefkühlräume und Schockräume erforderlich sind, relativ schwer und trotz
der guten Rollenlagerung schon aufgrund ihrer Massenträgheit schwer zu bewegen.
[0003] Andererseits zählt es bei Schiebetüren zum Stand der Technik, diese elektromotorisch
unterstützt zu verfahren, so dass mit einer entsprechenden Steuerungseinrichtung die
Tür von einer Bedienperson ohne Kraft geöffnet und wieder verschlossen werden kann.
Ein Problem dabei kann es jedoch sein, dass beim Ausfall des elektrischen Antriebs
die manuelle Betätigung der Tür nur noch sehr schwer möglich ist, da der Bewegungswiderstand
des Türantriebs überwunden werden muss. Dies kann insbesondere bei den in Rede stehenden
Kühlraumschiebetüren problematisch sein, da diese aus Sicherheitsgründen stets so
ausgestaltet sein müssen, dass eine im Kühlraum befindliche Person jederzeit von Hand
die Tür öffnen und so aus dem Kühlraum gelangen kann. Umgekehrt soll auch bei Stromausfall
eine geöffnete Kühlraumtür manuell geschlossen werden können.
[0004] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Schiebetür,
insbesondere eine Kühlraumschiebetür der eingangs genannten Art so auszubilden, dass
auch bei Ausfall des Antriebs diese ohne Probleme geöffnet bzw. geschlossen werden
kann.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit einer Schiebetür mit den in Anspruch 1
angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen angegeben.
[0006] Die erfindungsgemäße Schiebetür, die insbesondere eine Kühlraumschiebetür ist, weist
mindestens ein Türblatt auf, welches zum Öffnen oder Schließen der Tür längs einer
Laufschiene verfahrbar ist. Die Schiebetür ist mit einem Antrieb zum Verfahren des
Türblatts längs der Laufschiene ausgestattet und weist gemäß der Erfindung eine Kupplungsvorrichtung
zwischen Türblatt und Antrieb auf, mit welcher der Antrieb entkoppelt bzw. gekoppelt
werden kann.
[0007] Die erfindungsgemäße Schiebetür kann eine ein- oder mehrflügelige Schiebetür sein,
die grundsätzlich zum Verschließen von Türöffnungen beliebiger Räume vorgesehen sein
kann. Sie ist insbesondere geeignet zum Verschließen von Türöffnungen von Kühlräumen.
Hierunter sind im Sinne der Erfindung auch Gefrierräume, Tiefkühlräume, Schockräume
und dergleichen zu verstehen, bei denen es insbesondere um den thermischen Abschluss
eines solchen Raumes geht.
[0008] Grundgedanke der vorliegenden Erfindung ist es, einerseits einen Antrieb, typischerweise
einen elektrischen Antrieb zum Verfahren des Türblatts längs der Laufschiene vorzusehen,
damit auch große und schwere Türblätter schnell und ohne manuellen Kraftaufwand geöffnet
und geschlossen werden können. Andererseits kann jedoch im Falle des Ausfalls des
Antriebs, beispielsweise bei Stromausfall, die Tür manuell geöffnet und/oder geschlossen
werden, ohne dass der Widerstand des Antriebs zu überwinden ist. Hierzu ist gemäß
der Erfindung eine Kupplungsvorrichtung vorgesehen, mit welcher es möglich ist, den
Antrieb abzukuppeln und gegebenenfalls auch wieder anzukuppeln, um in den (nicht manuellen)
Antriebsbetrieb überzugehen.
[0009] Der Antrieb erfolgt vorteilhaft über einen Elektromotor, kann jedoch auch pneumatisch
oder hydraulisch vorgesehen sein, je nach Umgebungssituation und zur Verfügung stehender
Energiequelle.
[0010] Der elektromotorische Antrieb erfolgt typischerweise über ein Getriebe, welches die
Rotationsbewegung des Motors in eine Linearbewegung in Verfahrrichtung des Türblatts
umsetzt. Ein solches Getriebe kann zum Beispiel durch ein Spindelgetriebe gebildet
sein. Besonders vorteilhaft wird jedoch ein Zugmittelgetriebe eingesetzt, da dies
besonders einfach an unterschiedliche Türblattgrößen und damit Verfahrwege anpassbar
ist sowie darüber hinaus kostengünstig in der Anschaffung und wartungsarm ist. Bei
einem Zugmittelgetriebe ist das Zugmittel vorteilhaft parallel zur Laufschiene und
nahe der Laufschiene angebracht. Die Kupplungsvorrichtung ist dabei vorteilhaft zwischen
dem Zugmittelgetriebe und dem Türblatt oder dem Zugmittelgetriebe und einer Halterung
am Türblatt angeordnet. Grundsätzlich kann die Kupplungsvorrichtung auch zwischen
dem Antriebsmotor und dem Getriebe angeordnet sein.
[0011] Das Zugmittel parallel zur Laufschiene und möglichst nahe dieser anzuordnen, ist
vorteilhaft, da dann nur kleine Hebel zu überwinden sind, auch bietet sich eine solche
Anordnung insbesondere bei Kühlraumschiebetüren an, bei welchen das Türblatt hängend
an einer Laufschiene angeordnet ist. Dann liegen die beweglichen Teile, wie Führungsrollen,
Getriebe und Antriebsmotor oberhalb des Türblattes geschützt, wo sie einerseits gut
zugänglich, sind aber andererseits von Personen im normalen Betrieb nicht erreicht
werden.
[0012] Der Antrieb des Zugmittels kann grundsätzlich an beliebiger aber geeigneter Stelle
erfolgen. Besonders vorteilhaft ist es, diesen im Bereich der Umlenkung vorzusehen,
da in den Umlenkbereichen bei einem Zugmittelgetriebe ohnehin Zahn- oder Kettenräder
oder Riemenscheiben erforderlich sind, welche die Umlenkung von Obertrum in den Untertrum
und umgekehrt bewirken.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es, ein Zugmittelgetriebe einzusetzen, welches formschlüssig
arbeitet, da dann die Lageerfassung einfach ist, insbesondere über den Elektromotor
selbst oder einen entsprechenden Inkrementalgeber erfolgen kann. Die Lageorientierung
ist wichtig, da insbesondere die Endpositionen, nämlich die geöffnete Stellung der
Tür und die geschlossene Stellung der Tür wiederholt angefahren werden müssen. In
der Praxis hat sich dabei ein Zahnriemengetriebe bewährt, welches schlupffrei und
wartungsfrei arbeitet und insbesondere in Verbindung mit der weiter unten noch beschriebenen
Kupplungsvorrichtung vorteilhaft einsetzbar ist.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Kupplungsvorrichtung
einen Mitnehmer auf, der zugmittelseitig angeordnet ist. Wenn, was vorteilhaft ist,
dieser Mitnehmer auch durch Eigengewicht gesteuert sein soll, dann ist es zweckmäßig,
diesen im Obertrum des Zugmittelgetriebes anzuordnen, da nach oben ausreichend Raum
ist, um ein Bewegen des Mitnehmers nach oben entgegen seiner Gewichtskraft zu ermöglichen.
[0015] Türblattseitig weist die erfindungsgemäße Kupplungsvorrichtung vorzugsweise einen
Zapfen auf, der türblattseitig an geeigneter Stelle befestigt ist und dessen Längsachse
quer zur Türblattfläche gerichtet ist. Besonders vorteilhaft ist es, wenn dieser Zapfen
Teil einer Halterung ist, welche das Türblatt mit einer Laufrolle verbindet, die ohnehin
erforderlich ist, um das Türblatt mit der Laufschiene zu verbinden.
[0016] Diese Halterung weist typischerweise eine Achse auf, auf welcher die Laufrolle drehbar
gelagert ist. Dann ist es besonders vorteilhaft, wenn der Zapfen fluchtend zur Achse,
vorzugsweise in dessen Fortsetzung gebildet und angeordnet ist. Dieser Zapfen kann
dann in einfacher Weise durch geringe bauliche Veränderung der Halterung gebildet
werden und stellt zugleich sicher, dass der Krafteingriff zum Bewegen des Türblattes
an geeigneter Stelle erfolgt, nämlich da wo die Halterung ohnehin die Gewichts- und/oder
Schubkraft für das Türblatt aufnehmen muss.
[0017] Die Kupplungsvorrichtung ist vorteilhaft so ausgebildet, dass sie in mindestens einer
Endstellung der Schiebetür selbsttätig entkuppelnd ist. Diese Endstellung ist vorzugsweise
bei einer Kühlraumtür die Stellung, in welcher die Tür geschlossen ist. Zusätzlich
oder alternativ kann eine solche selbsttätige Entkupplung auch in der vollständig
geöffneten Stellung oder auch einer beliebigen Zwischenstellung vorgesehen sein. Eine
solche selbsttätig entkuppelnde Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die Tür in mindestens
einer, vorzugsweise beiden Endstellungen vom Antrieb entkoppelt ist, so dass sie bei
Ausfall des Antriebs die Tür ohne Weiteres manuell geöffnet bzw. geschlossen werden
kann, ohne dass zuvor ein manuelles Entkuppeln erforderlich ist. Eine solche Ausgestaltung
ist vorteilhaft mit einer selbsttätigen Einkupplung kombiniert, das heißt die Kupplungsvorrichtung
ist so ausgebildet, dass bei Aktivieren des Antriebs ein selbsttätiges Einkuppeln
erfolgt. Auf diese Weise kann beim Betätigen des Antriebs ungeachtet der Stellung
des Türblattes ein selbsttätiges Einkuppeln erfolgen, wonach die Tür dann vom Antrieb
mitgenommen, das heißt längs der Laufschiene zu der einen oder anderen Endstellung
oder ggf. auch Zwischenstellung verfahren wird.
[0018] Bei Einsatz eines Zahnriemens als Zugmittel ist ein Verbindungselement vorzusehen,
welches die Zahnriemenenden zu einem umlaufenden Endlosband verbindet. Ein solches
Verbindungselement kann vorteilhaft durch geeignete Ausgestaltung des Mitnehmers gebildet
sein, in welchem diese Enden lösbar festgelegt sind.
[0019] Der Mitnehmer selbst kann einfach aufgebaut sein, beispielsweise aus Flachmaterial
(Blech) bestehen und eine nach unten offene Ausnehmung zur Aufnahme des Zapfens aufweisen.
Vorteilhaft weist der in Zugmittelrichtung gesehen vor und hinter der Ausnehmung Anlaufschrägen
auf, die dazu vorgesehen sind, durch geeignete stationäre Rollen oder Anlaufflächen
ein Entkuppeln z.B. in den Endstellungen zu bewirken. Darüber hinaus können diese
Anlaufschrägen dazu dienen, dass beim Überfahren des Zapfens durch den Mitnehmer der
Mitnehmer nach oben ausgelenkt und nachfolgend gewichtsgesteuert abgesenkt wird und
dann mit seiner Ausnehmung den Zapfen übergreift und somit für das selbsttätige Einkuppeln
sorgt.
[0020] Grundsätzlich kann das Entkuppeln durch eine beliebige geeignete Auflauffläche erfolgen,
die ortsfest, beispielsweise am Türrahmen bzw. an der Wand, an welcher die Schiebetür
angeordnet und befestigt ist. Besonders vorteilhaft wird eine Rolle als Auflauffläche
installiert, die drehbar gelagert ist, so dass nur geringe Kräfte beim Kuppeln bzw.
zum Entkuppeln erforderlich sind.
[0021] Nicht notwendig, aber zweckmäßig ist es, den Zapfen der Kupplungsvorrichtung an einer
von zwei Halterungen vorzusehen, mit welcher das Türblatt über drehbar auf den Halterungen
gelagerte Rollen hängend an der Laufschiene befestigt ist. Dabei ist es vorteilhaft,
den Zapfen an der Halterung anzuordnen, welche in Schließrichtung der Tür gesehen
die hintere Halterung ist. In diesem Bereich ist insbesondere türrahmenseitig ausreichend
Raum, für die Umlenkung und der Antrieb des Zugmittels. Dann wird das Türblatt durch
den Zapfen in Schließrichtung geschoben und in Öffnungsrichtung gezogen.
[0022] Um die Position der Kupplungsvorrichtung, insbesondere des Mitnehmers zuverlässig
bestimmen zu können und sicherzustellen, dass der Mitnehmer bis in die Endstellungen
verfahren wird, in denen vorzugsweise eine selbsttätige Entkupplung erfolgt, ist eine
Positionserfassung vorteilhaft. Diese erfolgt in vorteilafter durch einen Inkrementalgeber
des Elektromotors oder eine Inkrementalgeber, der mit dem Elektromotor gekoppelt ist.
Elektromotoren mit Inkrementalgebern sind in zahlreichen Ausführungsvarianten und
Leistungsstufen verfügbar und mit entsprechenden selbstlernenden Steuerungen vergleichsweise
einfach zu initialisieren.
[0023] Alternativ oder zusätzlich können gemäß einer Weiterbildung der Erfindung auch Endschalter
vorgesehen sein, welche den Antrieb bei Erreichen der geöffneten und der geschlossenen
Endstellung des Tür abschalten. Eine solche Ausgestaltung ist insbesondere auch in
Verbindung mit einer elektromagnetischen Kupplungsvorrichtung denkbar, welche bei
Stromausfall selbsttätig stets ausgekuppelt ist.
[0024] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in stark vereinfachter schematischer Darstellung eine Ansicht einer Kühlraumschiebetür
in geschlossener Stellung mit entkuppelterKupplungsvorrichtung,
- Fig. 2
- die Schiebetür in Ansicht gemäß Fig. 1 in teilgeöffneter Stellung mit eingekuppelter
Kupplungsvorrichtung,
- Fig. 3
- eine Ansicht der Schiebetür gemäß Fig. 1 in geöffneter Stellung und ausgekuppelter
Kupplungsvorrichtung,
- Fig. 4
- in stark vergrößerter schematischer Darstellung eine Ansicht auf die Kupplungsvorrichtung
in ausgekuppelter Stellung von oben,
- Fig. 5
- eine Ansicht gemäß Fig. 4 in eingekuppelter Position,
- Fig. 6
- in stark vergrößerter Ansicht die Kupplungsvorrichtung im ausgekuppelten Zustand,
- Fig. 7
- die Kupplungsvorrichtung gemäß Fig. 6 beim Ein- bzw. Auskuppeln,
- Fig. 8
- einen Schnitt durch die Schiebetür im Bereich der Kupplungsvorrichtung und
- Fig. 9
- eine alternative Ausgestaltung der Kupplungsvorrichtung in Darstellung gemäß Fig.
8.
[0025] Bei der anhand der Figuren 1 bis 8 dargestellten Schiebetür handelt es sich um eine
Kühlraumschiebetür, welche ein in Ansicht (Figur 1 bis 3) rechteckiges Türblatt 1
aufweist, welches längs einer Laufschiene 2 verfahrbar ist, die an einer Wand 3 oberhalb
einer Türöffnung 4 bzw. an dem dafür vorgesehenen Rahmen 5 befestigt ist. Das Türblatt
1 weist an der Oberseite zwei Halterungen 6 und 7, mit einem u-förmigen Bügel 8 aus
Rundmaterial auf, dessen einer Schenkel an der Oberseite des Türblatts 1 befestigt
ist und dessen anderer mit Abstand zur Oberseite angeordneter Schenkel eine Laufrolle
9 trägt, die auf der Laufschiene 2 aufliegt und das Gewicht des Türblattes 1 auf die
Laufschiene 2 überträgt. Das Türblatt 1 weist an seiner Außenseite einen Handgriff
10 auf sowie ebenso an der Innenseite, die in den Zeichnungen nicht dargestellt ist.
Diese Handgriffe dienen dazu, die Tür von Hand zu öffnen bzw. zu schließen.
[0026] Neben der manuellen Betätigbarkeit ist ein elektromotorischer Antrieb zum Öffnen
und Schließen der Tür vorgesehen. Dieser Antrieb weist einen Elektromotor 11 auf,
welcher einen Inkrementalgeber sowie ein Winkelgetriebe 12 aufweist und der über das
Winkelgetriebe 12, mit einem Zahnrad 13 antriebsverbunden ist, welches Teil eines
Zahnriemengetriebes ist. Das Zahnrad 13 bildet die in den Figuren 1 bis 3 rechte Umlenkung
des Zahnriemengetriebes, dessen linke Umlenkung durch ein Zahnrad 14 gebildet ist.
Diese aus Elektromotor 11, Winkelgetriebe 12, den Zahnrädern 13 und 14 und einem Zahnriemen
15 gebildete Antrieb ist ortsfest angeordnet, und zwar an dem die Türöffnung 4 umgebenden
Rahmen 5, kann jedoch gegebenenfalls auch unmittelbar an der Wand 3 angebracht sein.
[0027] Der Elektromotor ist über eine Steuerung 16 angesteuert, über welche das Türblatt
1 von der in Figur 1 dargestellten, die Türöffnung 4 vollständig überdeckenden Schließstellung
in die in Figur 3 dargestellte geöffnete Stellung verfahrbar ist und umgekehrt. Die
Aktivierung erfolgt über entsprechende Sensoren oder Schalter im Bereich des äußeren
Handgriffs 10 sowie des inneren Handgriffs. Zwischen dem Zahnriemengetriebe und dem
Türblatt 1 ist eine Kupplungsvorrichtung angeordnet, die getriebeseitig einen Mitnehmer
17 aufweist, der aus Flachmaterial gebildet ist und eine nach unten offene Ausnehmung
18 aufweist, die zur Aufnahme eines Zapfens 19 vorgesehen ist. Der Zapfen 19 ist entweder,
wie in der Ausführung gemäß den Figuren 1 bis 8 an einem gesonderten Bügel 20 zwischen
den Halterungen 6 und 7 etwa mittig an der Oberseite des Türblattes 1 angeordnet und
bildet Teil dieses Bügels 20 oder aber in Verlängerung eines Bügels 8 gebildet ist,
wie dies anhand von Figur 9 dargestellt ist.
[0028] Der Mitnehmer 17 bildet zugleich ein Verbindungselement für die Enden des Zahnriemens,
die dort festgelegt sind. Zu beiden Seiten der Ausnehmung 18 (in Seitenansicht) weist
der Mitnehmer 17 Anlaufschrägen 21 auf, wie dies in den Figuren 6 und 7 sichtbar ist.
[0029] Der Zapfen 19 ist türblattseitig so angeordnet, dass er zwischen dem Obertrum 22
und dem Untertrum 23 des Zahnriemengetriebes angeordnet ist, derart, dass beim Verfahren
des Zahnriemens 15 der Mitnehmer 17 zunächst in ausgekuppelter Stellung mit einer
Anlaufschräge 21 mit dem Zapfen 19 in Verbindung kommt. Bewegt sich der Mitnehmer
17 nun weiter, so wird er durch den Zapfen 19 in Verbindung mit der Anlaufschräge
21 angehoben, bis er die Ausnehmung 18 erreicht ist. In diese Ausnehmung 18 gelangt
der Zapfen 19, wenn der Mitnehmer 17 aufgrund seines Eigengewichts wieder (in Figur
7) nach unten bewegt wird. Dann ist der Mitnehmer 17 formschlüssig mit dem Zapfen
19 verbunden, so dass bei weiterer Bewegung der Mitnehmer 17 den Zapfen 19 und das
über den Bügel 20 damit befestigte das Türblatt mitnimmt.
[0030] Zum Entkuppeln der Kupplungsvorrichtung ist eine ortsfeste Auflauffläche erforderlich,
die in der dargestellten Ausführung durch zwei Auskuppelrollen 24 gebildet sind, welche,
wie in den Figuren 4 und 5 erkennbar ist, am Rahmen 5, also ortsfest an der Wand 3
angebracht sind. Diese Auskuppelrollen 24 sind so angebracht, dass sie dann, wenn
der Mitnehmer 17 mit seinen Anlaufschrägen 21 diese beim Annähern bzw. Überfahren
kontaktiert der Mitnehmer angehoben wird, wie dies anhand von Figur 7 dargestellt
ist. Durch Anheben des Mitnehmers 17 wird zunächst der Zapfen 19 des Bügels 20 ausgekuppelt.
Beim weiteren Überfahren des Mitnehmers 17 gelangt schließlich die Auskuppelrolle
24 in den Bereich des Ausnehmung 18, dies ist eine ausgekuppelte Endposition der Kupplungsvorrichtung.
Die Auskuppelrollen 24 sind bei der Anordnung des Zapfens 19 etwa im Bereich der Mitte
des Türblattes 1 so angeordnet, wie anhand der Figuren 1 bis 3 dargestellt, also derart,
dass beim Zufahren der Tür diese zunächst soweit über die Türöffnung 14 verfahren
wird, dass die Türöffnung 4 vollständig vom Türblatt 1 abgedeckt und über vorhandene
Dichtungen auch abgedichtet ist. Der Elektromotor 11 bewegt in dieser Stellung, die
in Figur 7 dargestellt ist, den im Obertrum 22 angeordneten Mitnehmer 17 noch ein
Stück weiter, so dass dieser auskuppelt und mit Übergreifen der Auskuppelrolle 24
in dieser Stellung quasi verrastet. Die Tür kann nun entweder manuell geöffnet werden,
falls, aus welchen Gründen auch immer, der Antrieb ausgefallen ist. Da der Antrieb
ausgekuppelt ist, entstehen beim Schieben der Tür von Hand keine zusätzlichen Kräfte
durch den Antrieb.
[0031] Beim normalen Betrieb hingegen wird die Tür aus der in Figur 1 dargestellten geschlossenen
Stellung durch Aktivierung des Elektromotors 11 durch die Steuerung 16 verfahren.
Dabei wird der Mitnehmer 17 nun in Gegenrichtung, also in den Figuren 1 bis 3 und
6 nach rechts bewegt, wobei durch die Auskuppelrolle 24 der Mitnehmer 17 angehoben
wird und diese überfährt, wonach er durch den Zapfen 19 angehoben wird, diesen überfährt
und dann formschlüssig in seiner Ausnehmung 18 festlegt und diesen über den Bügel
20 zusammen mit dem Türblatt 1 mitnimmt, das heißt die Tür von der in Figur 1 dargestellten
geschlossenen Stellung in die in Figur 3 dargestellte geöffnete Stellung verfährt.
Dabei spielt es für den selbsttätigen Einkuppelvorgang zwischen dem Mitnehmer 17 und
dem Zapfen 19 keine Rolle, an welcher Stelle das Türblatt gerade steht, in jeder Stellung
mit Ausnahme der Endstellungen erfolgt eine selbsttätige Einkupplung beim Überfahren
des Zapfens und nachfolgende Mitnahme durch den Antrieb.
[0032] Bei der dargestellten Ausführung ist auch eine Auskuppelrolle 24 für die vollständig
geöffnete Stellung der Tür vorgesehen, das heißt nach vollständigem Öffnen der Tür
gelangt der Mitnehmer 17 mit einer Anlaufschräge 21 auf eine Auskuppelrolle 24, entkuppelt
nachfolgend und übergreift die Auskuppelrolle 24 nach Art einer Raststellung. Auch
in dieser Stellung ist der Antrieb entkoppelt, das heißt das Türblatt 1 kann mittels
des Handgriffs 10 an der Außenseite bzw. eines entsprechenden Handgriffs an der Innenseite
von einer Person längs der Laufschiene 2 beliebig verschoben werden.
[0033] Da der Elektromotor einen Inkrementalgeber und eine entsprechende Steuerung 16 aufweist,
können diese beiden Endstellungen, in welchen die Tür vollständig geöffnet bzw. vollständig
geschlossen und die Kupplungsvorrichtung entkoppelt ist, nach einer kurzen Anlernphase
nach der Installation stets wieder erreicht werden.
[0034] Die anhand von Figur 9 dargestellte Ausführungsvariante unterscheidet sich von der
vorbeschriebenen dadurch, dass der Zapfen 19a nicht am Bügel 20 angeordnet ist, sondern
am Bügel 8 der Halterung 7. Der Bügel 8 bildet also hier nicht nur die Drehachse für
die Laufrolle 9, sondern ist darüber hinaus verlängert und bildet den Zapfen 19a,
der in Figur 9 als 19a gekennzeichnet ist. Diese Anordnung hat den Vorteil, dass der
Bügel 20 entfallen kann.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Türblatt
- 2
- Laufschiene
- 3
- Wand
- 4
- Türöffnung
- 5
- Rahmen
- 6
- Halterung links
- 7
- Halterung rechts
- 8
- Bügel
- 9
- Laufrolle
- 10
- Handgriff
- 11
- Elektromotor
- 12
- Winkelgetriebe
- 13
- Antriebs und Umlenkzahnrad
- 14
- Umlenkzahnrad
- 15
- Zahnriemen
- 16
- Steuerung
- 17
- Mitnehmer
- 18
- Ausnehmung
- 19
- Zapfen
- 19a
- Zapfen in Figur 9
- 20
- Bügel
- 21
- Anlaufschrägen des Mitnehmers 17
- 22
- Obertrum
- 23
- Untertrum
- 24
- Auskuppelrollen
1. Schiebetür, insbesondere Kühlraumschiebetür, mit mindestens einem Türblatt (1), welches
längs einer Laufschiene (2) verfahrbar ist, mit einem Antrieb (11, 12, 15) zum Verfahren
des Türblatts (1) längs der Laufschiene (2), dadurch gekennzeichnet, dass eine Kupplungsvorrichtung (17, 19) zwischen Türblatt (1) und Antrieb (11, 12, 15)
vorgesehen ist.
2. Schiebetür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (12, 12, 15) einen Elektromotor (11) aufweist, welcher ein Zugmittelgetriebe
(13, 14, 15) antreibt, wobei die Kupplungsvorrichtung (17, 19) zwischen dem Zugmittelgetriebe
(13, 14, 15) und dem Türblatt (1) oder einer Halterung (6, 7, 20) am Türblatt (1)
angeordnet ist.
3. Schiebetür nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (15) parallel zur Laufschiene (2) geführt und vorzugsweise im Bereich
seiner Umlenkung angetrieben ist.
4. Schiebetür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittelgetriebe ein formschlüssiges Zugmittelgetriebe (13, 14, 15), vorzugsweise
ein Zahnriemengetriebe (13, 14, 15) ist.
5. Schiebetür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsvorrichtung (17, 19) einen Mitnehmer (17) aufweist, der zugmittelseitig,
vorzugsweise im Obertrum (22) des Zugmittelgetriebes (13, 14, 15) angeordnet ist.
6. Schiebetür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsvorrichtung (17, 19) türblattseitig einen Zapfen (19) aufweist, welcher
vorzugsweise Teil einer Halterung (6, 7) ist, welche das Türblatt (1) mit einer Laufrolle
(9) verbindet, die auf der Laufschiene (2) läuft.
7. Schiebetür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (6, 7) eine Achse aufweist, auf welcher die Laufrolle (9) drehbar gelagert
ist und dass der Zapfen (19a) fluchtend zur Achse, vorzugsweise in dessen Fortsetzung
angeordnet ist.
8. Schiebetür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsvorrichtung (17, 19) in mindestens einer Endstellung der Schiebetür,
vorzugsweise in der Endstellung, in welcher die Tür geschlossen ist, selbsttätig entkuppelnd
ausgebildet ist.
9. Schiebetür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsvorrichtung (17, 19) so ausgebildet ist, dass bei aktiviertem Antrieb
(11, 12, 15) ein selbsttätiges Einkuppeln erfolgt.
10. Schiebetür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden des Zugmittels (15) durch den Mitnehmer (17) verbunden und in diesem lösbar
festgelegt sind.
11. Schiebetür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (17) eine nach unten offene Ausnehmung (18) zur Aufnahme des Zapfens
(19) aufweist und dass in Zugmittelrichtung gesehen vor und/oder hinter der Ausnehmung
(18) Anlaufschrägen (21) vorgesehen sind.
12. Schiebetür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rolle (24) oder eine Auflauffläche ortsfestvorgesehen und so angeordnet ist,
dass sie in einer Endstellung der Tür den Mitnehmer (17) aus seiner eingekuppelten
Stellung in eine ausgekuppelte Stellung überführt.
13. Schiebetür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Türblatt (1) bei zwei Halterungen (6, 7) und darauf drehbar gelagerten Rollen
(9) aufweist, mit denen es hängend an der Laufschiene (2) befestigt ist und dass die
in Schließrichtung gesehen hintere Halterung (7) den Zapfen (19a) der Kupplungsvorrichtung
(17, 19) aufweist.
14. Schiebetür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (11) einen Inkrementalgeber aufweist oder mit einem solchen gekoppelt
ist.
15. Schiebetür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Endschalter vorgesehen sind, welche den Antrieb bei Erreichen der geöffneten und
der geschlossenen Endstellung der Tür abschalten.