[0001] Die Erfindung betrifft eine Schusswaffe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Schusswaffen, beispielsweise Jagdgewehre, weisen oftmals eine Vorrichtung zum Schlagen
eines Schlagbolzens auf, der auf ein Zündhütchen einer Geschosspatrone einwirkt und
dadurch einen Schuss auslöst. Die Handhabung von entsicherten und gespannten Schusswaffen
birgt die latente Gefahr, dass unbeabsichtigt der Schlagbolzen geschlagen wird. Ein
Benutzer muss daher sorgfältig und aufmerksam Regeln im Umgang mit Schusswaffen einhalten.
Es sind Vorrichtungen bekannt, mit denen Schusswaffen entspannt und gesichert werden
können, um sie sicher zu verstauen oder abzustellen.
[0004] Es ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine alternative Schusswaffe zu
schaffen, die bevorzugt mechanisch einfach, jedoch besonders zuverlässig das versehentliche
Auslösen eines Schusses verhindert, bevorzugt ohne dass die Schusswaffe entspannt
und gesichert werden muss.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Schusswaffe nach der Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche und
der nachfolgenden Beschreibung.
[0006] Es wird eine Schusswaffe vorgeschlagen, die einen Lauf und eine Abzugsgruppe aufweist,
welche einen Abzug, einen Schlagbolzen und ein schwenkbar gelagertes und mit einer
Spannfeder spannbares Schlagstück umfasst. Die erfindungsgemäße Schusswaffe kennzeichnet
sich durch eine Sicherungseinheit mit einem Bedienelement, wobei die Sicherungseinheit
dazu ausgebildet ist, durch manuelles Betätigen des Bedienelements die Abzugsgruppe
in einen aktiven Zustand zu überführen, in dem durch Betätigen des Abzugs das gespannte
Schlagstück zum Schlagen des Schlagbolzens auslösbar ist, und durch Loslassen des
Bedienelements die Abzugsgruppe in einen deaktivierten Zustand zu überführen, in dem
durch Betätigen des Abzugs das Schlagstück den Schlagbolzen nicht berührt.
[0007] Die Schusswaffe kann insbesondere ein Jagdgewehr mit feststehendem oder kippbarem
Lauf sein. Die Erfindung ist jedoch hierauf nicht beschränkt und es können jegliche
Schusswaffen gemäß der Erfindung ausgestaltet sein, die einen Abzug und ein spannbares
Schlagstück aufweisen.
[0008] Die Abzugsgruppe kann als eine Gruppe von Bauteilen verstanden werden, die zum gezielten
Auslösen eines Schusses zusammenwirken. Sie umfasst den Abzug, den Schlagbolzen und
das spannbare Schlagstück nebst Spannfeder. Das Entsichern der Schusswaffe für einen
Schuss erfolgt dabei durch Spannen des Schlagstücks mittels der Spannfeder, wobei
das Schlagstück in einer gespannten Stellung durch den Abzug arretiert wird, wenn
sich dieser in einer Neutralstellung befindet. Durch Betätigen des Abzugs ist das
Schlagstück nicht mehr arretiert und wird durch die Kraft der Spannfeder zu dem Schlagbolzen
geschlagen. Dieser kann dann auf ein Zündhütchen einer Geschosspatrone zur Abgabe
eines Schusses einwirken. Die detaillierte Ausführung der einzelnen Bauteile der Abzugsgruppe
kann beispielsweise von der Größe und Art der Schusswaffe abhängen. Die Spannfeder
ist bevorzugt eine Druckfeder und besonders bevorzugt eine Schraubenfeder.
[0009] Erfindungsgemäß kann die Abzugsgruppe durch die Sicherungseinheit in einen aktiven
und einen deaktivierten Zustand überführt werden. In dem aktiven Zustand erfolgt das
Schlagen des Schlagbolzens wie vorangehend geschildert. In dem deaktivierten Zustand
wird allerdings verhindert, dass das Schlagstück den Schlagbolzen berührt. Ein versehentliches
Auslösen eines Schusses kann damit vermieden werden. Es ist stets das Betätigen eines
Bedienelements der Sicherungseinheit notwendig, um der Abzugsgruppe das Auslösen eines
Schusses zu erlauben. Die Handhabung der Schusswaffe kann damit vereinfacht werden.
[0010] Die Sicherungseinheit weist hierzu das Bedienelement auf, das mittelbar oder unmittelbar
mit einem oder mehreren Bauteilen der Abzugsgruppe gekoppelt ist. Sie ist dabei so
gestaltet, dass das Loslassen des Bedienelements stets dazu führt, dass die Abzugsgruppe
automatisch in den deaktivierten Zustand überführt wird und ein Berühren des Schlagbolzens
durch das Schlagstück verhindert wird. Die Sicherungseinheit kann dabei auf mehrere
unterschiedliche Arten realisiert werden. Es ist vorstellbar, das Bedienelement derart
mit dem Schlagstück oder der Spannfeder zu koppeln, dass der Abstand zwischen dem
Schlagbolzen und dem Schlagstück für das Auslösen zu groß wird, das Schlagstück zusätzlich
gesichert wird oder dass die Spannfeder nicht ausreichend spannbar ist. Das Auslösen
eines Schusses ist demnach unmöglich, wenn der Benutzer die Schusswaffe nicht anlegt,
um das Bedienelement zu betätigen. Die Sicherheit der Schusswaffe wird deutlich verbessert
und die Wahrscheinlichkeit, einen ungewollten Schuss auszulösen, wird deutlich verringert.
[0011] In einer vorteilhaften Ausführungsform kann die Sicherungseinheit als mechanisch
wirkende Sicherungseinheit ausgebildet sein. Die mechanische Sicherungseinheit kann
alleine auf der mechanischen Kopplung bewegbarer Elemente basieren, die mit dem Schlagstück
oder der Spannfeder in Verbindung stehen. Durch das Betätigen des Bedienelements wird
je nach Ausführung der Sicherungseinheit eine in das Bedienelement eingeleitete Kraft
direkt in eine Bewegung einer oder mehrerer Bauteile der Abzugsgruppe oder ein zusätzliches
Element umgesetzt, das mit einem oder mehreren Bauteilen der Abzugsgruppe interagiert
[0012] Die Sicherungseinheit kann ferner dazu ausgebildet sein, das Schlagstück durch Betätigen
des Bedienelements mittels der Spannfeder zu spannen und durch Loslassen des Bedienelements
das Schlagstück mindestens weitgehend, vorzugsweise restlos zu entspannen. Die Spannfeder
ist folglich direkt oder indirekt mit dem Bedienelement gekoppelt, sodass durch Betätigen
des Bedienelements ein Ende der Spannfeder bewegt wird und dadurch die Länge und resultierend
daraus die Spannung der Spannfeder direkt beeinflusst wird. Das Bedienelement und
die Spannfeder können dabei so aneinander angepasst sein, dass beim Loslassen des
Bedienelements die Spannfeder in der Lage ist, sich weitgehend oder vollständig zu
entspannen und praktisch keine Kraft auf das Schlagstück einwirkt. Das von dem Schlagstück
abgewandte Ende der Spannfeder sollte demnach ausreichend Raum erhalten können, um
sich vollständig zu entspannen.
[0013] Weiterhin könnte das Bedienelement einen Spannhebel umfassen, der mit einem ersten
Ende der Spannfeder gekoppelt ist, wobei das Schlagstück mit einem zweiten Ende der
Spannfeder gekoppelt ist. Der Spannhebel ist insbesondere schwenkbar an der Schusswaffe
gelagert und kann durch seine Betätigung das erste Ende der Spannfeder bewegen. Durch
die Wahl der geometrischen Abmessungen des Spannhebels können eine Hebelwirkung zwischen
dem Spannhebel und der Spannfeder sowie allgemein die Ausführung der Spannfeder beliebig
aneinander angepasst werden.
[0014] Der Spannhebel könnte an einer vom Lauf abgewandten Seite eines den Abzug umgebenden
Abzugsbügels angeordnet sein und durch einen Finger der Hand eines Benutzers in eine
vom Lauf abgewandte Richtung zum Spannen der Spannfeder gezogen werden. Der Benutzer
kann demzufolge sehr intuitiv und bequem das Bedienelement betätigen und dies rasch
auslösen. Es ist ergonomisch sinnvoll, dass der Spannhebel und der Abzug derart zueinander
angeordnet sind, dass sie einfach mit zwei Fingern der Hand des Benutzers gleichzeitig
betätigt werden können.
[0015] Der Spannhebel könnte in eine Neutralposition und eine Spannposition bewegbar sein,
wobei eine erste Verbindungslinie zwischen einem Schwenkpunkt des Schlagstücks und
dem ersten Ende der Spannfeder einen spitzen Winkel zu einer zweiten Verbindungslinie
einschließt, die zwischen dem ersten Ende und dem zweiten Ende der Spannfeder verläuft,
wobei der Winkel stets größer als 0° ist. Der Begriff "stets" ist dabei so zu verstehen,
dass in jedem Bewegungszustand des Spannhebels und der Spannfeder der Winkel immer
größer als 0° bleibt. Dadurch wird verhindert, dass die Spannfeder den Spannhebel
über einen Totpunkt bewegt, was seine selbsttätige Bewegung in die Neutralposition
verhindern würde. Aufgrund des stets verbleibenden Winkels wird zuverlässig der deaktivierte
Zustand der Abzugsgruppe erreicht, sobald der Spannhebel losgelassen wird.
[0016] Es ist aus diesem Grunde auch vorteilhaft, wenn sich das erste Ende der Spannfeder
stets in einer zu dem Lauf parallelen Richtung hinter einer Drehachse des Spannhebels
befindet.
[0017] Bevorzugt weist das Schlagstück eine Raste auf, in die eine Abzugstange des Abzugs
im gespannten Zustand lösbar eingreifen kann, um durch Betätigung des Abzugs die Raste
und damit das Schlagstück freizugeben, wobei ein Schwenkpunkt des Schlagstücks zwischen
der Raste und dem zweiten Ende der Spannfeder angeordnet ist. Die Raste kann beispielsweise
eine Vertiefung oder einen Ausschnitt aufweisen und einen lösbaren Eingriff mit der
Abzugstange ermöglichen. Das Schlagstück kann durch die Kombination der Abzugsstange
und der Raste einfach in Bewegung gesetzt werden. Das Anordnen des Schwenkpunkts des
Schlagstücks zwischen der Raste und dem zweiten Ende der Spannfeder erlaubt die gewünschte
Bewegung des Schlagstücks. Das erste Ende der Spannfeder kann sich dann insbesondere
in einer zu dem Lauf parallelen Richtung hinter der Drehachse des Schlagstücks oder
dem zweiten Ende der Spannfeder befinden.
[0018] Die Abzugstange könnte starr mit einem Abzugszüngel verbunden sein. Dadurch erfolgt
eine direkte Kopplung der Bewegung des Abzugszüngels mit der Abzugstange. Der gesamte
Abzug könnte folglich einteilig ausgeführt sein und sich von dem Abzugszüngel über
ein Schwenklager zu der Abzugstange erstrecken.
[0019] Weiterhin könnten die Abzugstange und die Spannfeder weitgehend parallel zueinander
verlaufen und einen Winkel von höchstens 15° zueinander einschließen. Sowohl die Bewegung
des Schlagstücks als auch die dadurch begünstigte Anordnung des Bedienelements können
dadurch optimiert werden. Der Spannhebel ist dann sehr nah an dem Abzugszüngel positionierbar
und eine Bedienung mit zwei Fingern der Hand eines Benutzers wird dadurch unterstützt.
[0020] Die Sicherungseinheit könnte weiterhin eine Antriebsvorrichtung umfassen, die bei
Betätigung des Bedienelements die Abzugsgruppe in den aktivierten Zustand überführt.
Die Antriebsvorrichtung ist eine aktive Vorrichtung und kann, wie vorangehend erwähnt,
auf ein Bauelement der Abzugsgruppe einwirken, um sie in den aktivierten Zustand oder
den deaktivierten Zustand zu überführen. Es ist vorstellbar, dass die Antriebsvorrichtung
mit der Spannfeder gekoppelt ist und diese selektiv spannt, um den aktiven Zustand
zu erreichen, oder entspannt, um den deaktivierten Zustand zu erreichen.
[0021] Im Allgemeinen könnte das Bedienelement gegen die Rückstellkraft einer Bedienelementrückstellvorrichtung,
entlang eines Bedienweges, bewegbar sein, wobei die Rückstellkraft mit zunehmendem
Bedienweg, ausgehend von einer Ausgangslage, abnimmt. Einer versehentlichen Betätigung
des Bedienelement kann damit entgegengewirkt werden.
[0022] Wie vorangehend erläutert ist es besonders bevorzugt, wenn das Bedienelement und
der Abzug derart zueinander angeordnet sind, dass sie von zwei Fingern der Hand eines
Benutzers gleichzeitig betätigbar sind.
[0023] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut
der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand
der Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig. 1
- Ein Detailschnitt einer Schusswaffe in einem entspannten und geöffneten Zustand.
- Fig. 2
- Ein Detailschnitt einer Schusswaffe in einem entspannten und geschlossenen Zustand.
- Fig. 3
- Ein Detailschnitt einer Schusswaffe in einem gespannten Zustand.
- Fig. 4
- Ein Detailschnitt einer Schusswaffe nach einem ausgelösten Schuss.
- Fig. 5
- Eine schematische Darstellung der Abzugsgruppe mit Sicherungseinheit in einem entspannten
Zustand.
- Fig. 6
- Eine schematische Darstellung der Abzugsgruppe mit Sicherungseinheit in einem gespannten
Zustand.
- Fig. 7
- Eine schematische Darstellung der Abzugsgruppe mit Sicherungseinheit nach einem ausgelösten
Schuss.
[0024] Fig. 1 zeigt einen Detailschnitt einer Schusswaffe 2 mit einem Lauf 4 und einem zu
einem Verschluss gehörenden Verriegelungskopf 6. Die Darstellung zeigt die Waffe 2
in einem geöffneten und entspannten Zustand, in dem sie geladen werden kann. Beispielhaft
kann es sich um ein Jagdgewehr handeln.
[0025] Die Schusswaffe 2 weist eine Abzugsgruppe 8 auf, die von einem Benutzer zum Auslösen
eines Schusses betätigbar ist. Die Abzugsgruppe 8 weist einen Abzug 10 mit einem Abzugszüngel
12 und einer Abzugstange 14, einen Schlagbolzen 32, eine Spannfeder 20 und ein Schlagstück
26 auf. Der Abzug 10 ist schwenkbar um eine Abzugschwenkachse 13 gelagert, die sich
zwischen dem Abzugszüngel 12 und der Abzugstange 14 befindet. Ein von dem Abzugszüngel
12 abgewandtes äußeres Ende der Abzugstange 14 befindet sich in der Darstellung der
Fig. 1 in einer Raste 28 des Schlagstücks 26, um dieses in seiner Position zu arretieren.
Das Schlagstück 26 kann indes um einen Schwenkpunkt 30 verschwenkt werden, um den
Schlagbolzen 32 zu schlagen. Hierfür ist das Schlagstück 26 mit einer Spannfeder 20
gekoppelt, die eine Federkraft auf das Schlagstück 26 ausübt. Durch Betätigen des
Abzugszüngels 12 wird die Abzugstange 14 um die Abzugschwenkachse 13 gekippt, sodass
ein äußeres Ende der Abzugsstange 14 mit einer Raste 28 in dem Schlagstück 26 außer
Eingriff gebracht werden kann. Ist das Schlagstück 26 durch die Spannfeder 20 gespannt,
schlägt es auf den Schlagbolzen 32.
[0026] Um ein unbeabsichtigtes Auslösen eines Schusses zu verhindern ist die Schusswaffe
2 mit einer Sicherungseinheit 40 ausgestattet. Diese weist einen zusätzlichen Spannhebel
16 als Bedieneinheit auf, der um eine Spannhebelachse 18 schwenkbar gelagert ist.
Der Spannhebel 16 weist ein Spannhebelzüngel 17 auf, das von einem Benutzer mit einem
Finger durch Ziehen entgegen der Richtung des Laufs 4 betätigt werden kann. Dadurch
wird der Spannhebel 16 um die Spannhebelachse 18 herum verschwenkt. Die Spannfeder
20 ist mit einem ersten Ende 22 mit einem dem Spannhebelzüngel 17 abgewandten Ende
des Spannhebels 16 gekoppelt. Durch Betätigen des Spannhebels 16 wird die Spannfeder
20 komprimiert und kann folglich eine auf das Schlagstück 26 wirkende Federkraft aufbauen.
Diese kann zum Schlagen des Schlagstücks 26 eingesetzt werden, wenn der Abzug 10 betätigt
wird. Der Spannhebel 16 und die Spannfeder 20 sind dabei derart aneinander angepasst,
dass beim Loslassen des Spannhebels 16 die Spannfeder 20 weitgehend und bevorzugt
vollständig entspannt wird, sodass beim Betätigen des Abzugs 10 das Schlagstück 26
in seiner in Fig. 2 gezeigten Position verbleibt. Ein Schuss wird dann nicht ausgelöst.
Der Benutzer muss folglich zum Auslösen eines Schusses den Spannhebel 16 betätigen
und halten, bis der Abzug 10 betätigt wird. Die Sicherungseinheit 40 fungiert dadurch
als eine Totmannsicherung.
[0027] Die Spannfeder 20 und der Spannhebel 16 sind in dieser Darstellung so zueinander
angeordnet, dass die Spannfeder 20 stets den Spannhebel 16 in eine Neutralposition
zurückschwenken kann. In dieser entspannt sich die Spannfeder 20 zumindest weitgehend
und bevorzugt vollständig. Um dies anhand des dargestellten Ausführungsbeispiels zu
verdeutlichen, sind in den Fig. 1 bis 4 jeweils zwei Verbindungslinien 34 und 36 dargestellt.
Eine erste Verbindungslinie 34 verläuft durch die Spannhebelachse 18 und das erste
Ende der Spannfeder 20. Die zweite Verbindungslinie 36 verläuft sowohl durch das erste
Ende 22 als auch das zweite Ende 24 der Spannfeder 20. Die beiden Verbindungslinien
34 und 36 schneiden sich und schließen einen spitzen Winkel α ein, der stets, d.h.
in allen Positionen der Spannfeder 20 und des Spannhebels 16, größer als 0° ist. Damit
kann verhindert werden, dass durch Bewegen des Spannhebels 16 ein Totpunkt überschritten
wird, in dem die Spannfeder 20 zu einem Verschwenken des Spannhebels 16 nach hinten,
also entgegen der Laufrichtung, führt. Durch Beibehalten des Winkels α > 0° wird der
Spannhebel 16 jedoch stets nach vorne, also in Laufrichtung, gedrängt. Dabei befindet
sich das erste Ende 22 der Spannfeder 20 stets in einer zu dem Lauf 4 parallelen Richtung
hinter der Spannhebelachse 18 des Spannhebels 16.
[0028] Fig. 2 zeigt indes die Schusswaffe 2 in demselben entspannten Zustand, jedoch geschlossen,
indem der Verriegelungskopf 6 mit dem Lauf 4 verbunden ist. Die Spannfeder 20 ist
aufgrund des nicht betätigten Spannhebels 16 zumindest weitgehend entspannt. Die Abzugsgruppe
8 ist folglich in einem deaktivierten Zustand und das Betätigen des Abzugs 10 führt
nicht zu einem Auslösen eines Schusses. Auch hier ist der Winkel α deutlich größer
als 0°. Der Spannhebel 16 wird folglich in seiner Neutralposition gehalten.
[0029] Fig. 3 zeigt indes die Schusswaffe 2 in einem gespannten Zustand, in dem der Spannhebel
16 von einem Benutzer betätigt ist. Die Spannfeder 20 wird hierdurch zu dem Schlagstück
26 hin gedrängt, sodass sich ihre Länge verkürzt. Das Schlagstück 26 wird mit einer
Federkraft beaufschlagt und kann durch Betätigen des Abzugs 10 auf den Schlagbolzen
32 schlagen. In dieser Darstellung wird es lediglich durch die Abzugsstange 14 in
seiner Position gehalten. Der Winkel α ist hier zwar recht klein, jedoch immer noch
größer als 0°, so das beim Loslassen des Spannhebels 16 dieser wieder in Richtung
des Laufs 4 nach vorne geschwenkt wird.
[0030] In Fig. 4 ist die Schusswaffe 2 nach einem ausgelösten Schuss gezeigt. Das Schlagstück
26 liegt auf dem Schlagbolzen 32 auf. Der Winkel α ist hier ebenso noch größer als
0° und führt auch in dieser Stellung zu einer Verschwenkung des Spannhebels 16 nach
vorne.
[0031] Fig. 5 zeigt in einer isolierten schematischen Darstellung der Abzugsgruppe 8 und
der Sicherungseinheit 40 die Stellung der einzelnen Komponenten analog zu Fig. 1 und
Fig. 2. Die Spannfeder 20 ist hier weitgehend entspannt und das Betätigen des Abzugs
10 führt nicht zu einem Schlagen des Schlagstücks 26.
[0032] In Fig. 6 ist der Spannhebel 16 gespannt, sodass die Spannfeder 20 komprimiert ist.
Folglich kann durch Betätigen des Abzugs 10 das Schlagstück 26 auf den Schlagbolzen
32 schlagen.
[0033] Fig. 7 zeigt die Abzugsgruppe 8, bei der das Schlagstück 26 auf den Schlagbolzen
32 geschlagen ist. Der Spannhebel 16 ist hierbei noch nicht losgelassen. Beim Loslassen
wird dieser wieder nach vorne in Richtung des Laufs bzw. des Abzugs 10 gedrängt.
[0034] Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt,
sondern in vielfältiger Weise abwandelbar.
[0035] Zusammenfassend betrifft die Erfindung eine Schusswaffe 2, die einen Lauf 4 und eine
Abzugsgruppe 8 aufweist, welche einen Abzug 10, einen Schlagbolzen 32 und ein schwenkbar
gelagertes und mit einer Spannfeder 20 spannbares Schlagstück 26 umfasst. Die erfindungsgemäße
Schusswaffe 2 kennzeichnet sich durch eine Sicherungseinheit mit einem Bedienelement
16, wobei die Sicherungseinheit dazu ausgebildet ist, durch manuelles Betätigen des
Bedienelements 16 die Abzugsgruppe 8 in einen aktiven Zustand zu überführen, in dem
durch Betätigen des Abzugs 10 das gespannte Schlagstück 26 zum Schlagen des Schlagbolzens
32 auslösbar ist, und durch bloßes Loslassen des Bedienelements 16 die Abzugsgruppe
8 stets automatisch in einen deaktivierten Zustand zu überführen, in dem durch Betätigen
des Abzugs 10 das Schlagstück 26 den Schlagbolzen 32 nicht berührt.
[0036] Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale
und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und
Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen
erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 2
- Schusswaffe
- 4
- Lauf
- 6
- Verriegelungskopf
- 8
- Abzugsgruppe
- 10
- Abzug
- 12
- Abzugszüngel
- 13
- Abzugschwenkachse
- 14
- Abzugstange
- 16
- Spannhebel / Bedienelement
- 17
- Spannhebelzüngel
- 18
- Spannhebelachse
- 20
- Spannfeder
- 22
- erstes Ende der Spannfeder
- 24
- zweites Ende
- 26
- Schlagstück
- 28
- Raste
- 30
- Schwenkpunkt
- 32
- Schlagbolzen
- 34
- erste Verbindungslinie
- 36
- zweite Verbindungslinie
- 38
- Abzugsbügel
- 40
- Sicherungseinheit
- α
- spitzer Winkel zwischen erster und zweiter Verbindungslinie
1. Schusswaffe (2), aufweisend:
einen Lauf (4),
eine Abzugsgruppe (8), die einen Abzug (10), einen Schlagbolzen (32) und ein schwenkbar
gelagertes und mit einer Spannfeder (20) spannbares Schlagstück (26) umfasst, und
eine Sicherungseinheit mit einem Bedienelement (16), wobei die Sicherungseinheit dazu
ausgebildet ist, durch manuelles Betätigen des Bedienelements (16) die Abzugsgruppe
(8) in einen aktiven Zustand zu überführen, in dem durch Betätigen des Abzugs (10)
das gespannte Schlagstück (26) zum Schlagen des Schlagbolzens (32) auslösbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungseinheit dazu ausgebildet ist, das Schlagstück (26) durch Betätigen
des Bedienelements (16) mittels der Spannfeder (20) zu spannen und durch Loslassen
des Bedienelements (16) das Schlagstück (26) mindestens weitgehend, vorzugsweise restlos,
zu entspannen, um so durch Loslassen des Bedienelements (16) die Abzugsgruppe (8)
stets automatisch in einen deaktivierten Zustand zu überführen, in dem durch Betätigen
des Abzugs (16) das Schlagstück (26) den Schlagbolzen (32) nicht berührt.
2. Schusswaffe (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (16) einen Spannhebel (16) umfasst, der mit einem ersten Ende (22)
der Spannfeder (20) gekoppelt ist und das Schlagstück (26) mit einem zweiten Ende
(24) der Spannfeder (20) gekoppelt ist.
3. Schusswaffe (2) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannhebel (16) an einer vom Lauf abgewandten Seite eines den Abzug (10) umgebenden
Abzugsbügels (38) angeordnet ist und durch einen Finger der Hand eines Benutzers in
eine vom Lauf (4) abgewandte Richtung zum Spannen der Spannfeder (20) gezogen werden
kann.
4. Schusswaffe (2) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannhebel (16) in eine Neutralposition und eine Spannposition bewegbar ist,
wobei eine erste Verbindungslinie (34) zwischen einem Schwenkpunkt (30) des Schlagstücks
(26) und dem ersten Ende (22) der Spannfeder (20) einen spitzen Winkel (a) zu einer
zweiten Verbindungslinie (36) einschließt, die zwischen dem ersten Ende (22) und dem
zweiten Ende (24) der Spannfeder (20) verläuft, wobei der Winkel (a) stets größer
als 0° ist.
5. Schusswaffe (2) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich das erste Ende (22) der Spannfeder (20) stets in einer zu dem Lauf (4) parallelen
Richtung hinter einer Drehachse (18) des Spannhebels (16) befindet.
6. Schusswaffe (2) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlagstück (26) eine Raste (28) aufweist, in die eine Abzugstange (14) des Abzugs
(16) im gespannten Zustand lösbar eingreifen kann, um durch Betätigung des Abzugs
(10) die Raste (28) und damit das Schlagstück (26) freizugeben, wobei ein Schwenkpunkt
(30) des Schlagstücks (26) zwischen der Raste (28) und dem zweiten Ende (24) der Spannfeder
(20) angeordnet ist.
7. Schusswaffe (2) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abzugstange (14) starr mit einem Abzugszüngel (12) verbunden ist.
8. Schusswaffe (2) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abzugstange (14) und die Spannfeder (20) weitgehend parallel zueinander verlaufen
und einen Winkel von höchstens 15° zueinander einschließen.
9. Schusswaffe (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungseinheit eine Antriebsvorrichtung umfasst, die bei Betätigung des Bedienelements
(16) die Abzugsgruppe (8) in den aktivierten Zustand überführt.
10. Schusswaffe (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement gegen die Rückstellkraft einer Bedienelementrückstellvorrichtung,
entlang eines Bedienweges, bewegbar ist, wobei die Rückstellkraft mit zunehmendem
Bedienweg, ausgehend von einer Ausgangslage, abnimmt.
11. Schusswaffe (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (16) und der Abzug (10) derart zueinander angeordnet sind, dass
sie von zwei Fingern der Hand eines Benutzers gleichzeitig betätigbar sind.