[0001] Die Erfindung betrifft eine Basisstation für ein selbstfahrendes Bodenpflegegerät
zur Reinigung und Pflege von Bodenflächen, mit einer Steuerung, mit einem Stecker
zur Verbindung der Basisstation mit einer Steckdose zur Versorgung der Basisstation
mit Strom aus einem öffentlichen Stromnetz sowie ein selbstfahrendes Bodenpflegegerät
und ein Reinigungssystem mit einer solchen Basisstation und einem solchen Bodenpflegegerät.
[0002] Derartige selbstfahrende Bodenpflegegeräte dienen der automatisierten Reinigung von
Flächen, ohne dass sie von einem Benutzer geschoben oder geführt werden müssen. Es
ist bekannt, solche Bodenpflegegeräte als Staubsauger auszubilden, die dann üblicherweise
als Saugroboter bezeichnet werden. Weiter sind selbstfahrende Bodenpflegegeräte z.
B. zum Wischen von glatten Bodenbelägen bekannt.
[0003] Üblicherweise weist ein derartiges Bodenpflegegerät einen oder mehrere Sensoren auf,
um die Bewegung des Bodenpflegegerätes über die zu reinigende Fläche zu kontrollieren,
beispielsweise um einen Zusammenstoß mit Hindernissen zu vermeiden. Solche Sensoren
können beispielsweise Tast- oder Ultraschallsensoren oder auch optische Sensoren sein.
Nur in einem Nahbereich arbeitende Sensoren dienen meist der Vermeidung von Zusammenstößen
mit Hindernissen, wohingegen Sensoren mit einer größeren Erfassungsreichweite auch
zur Planung einer koordinierten Bewegung des Gerätes über die Fläche eingesetzt werden,
um beispielsweise sicherzustellen, dass die gesamte Bodenfläche des Geräteumfelds
gereinigt wird.
[0004] Üblicherweise werden diese Bodenpflegegeräte als Reinigungssysteme eingesetzt, welche
neben dem selbstfahrenden Bodenpflegegerät auch eine Basisstation umfassen, die zum
Aufladen von in den Bodenpflegegeräten angeordneten Energiespeichern oder zur Entleerung
von in den Bodenpflegegeräten vorgesehenen Staubaufnahmekammern eingesetzt werden.
Hierzu fahren die selbstfahrenden Bodenpflegegeräte die Basisstationen selbsttätig
an und werden in der Basisstation, je nach Funktionsumfang entleert und aufgeladen.
[0005] Bei selbstfahrenden Bodenpflegegeräten und auch den dazu angebotenen Basisstationen
handelt es sich derzeit noch um sehr kostenintensive Geräte, die aufgrund ihres Wiederverkaufswertes,
ihres Nutzen und ihrer Exklusivität Ziele für Diebstähle darstellen.
[0006] Derzeit werden solche selbstfahrenden Bodenpflegegeräte und Basisstationen daher
häufig nur in Haushalten eingesetzt, wo der Personenkreis, welcher Zugang zu dem Bodenpflegegerät
hat, begrenzt ist. Allerdings werden Bodenpflegegeräte samt Basisstationen auch aus
Haushalten im Rahmen von Einbrüchen entwendet. Der Einsatz von selbstfahrenden Bodenpflegegeräten
und Basisstationen in öffentlichen Bereichen, also in einem Geräteumfeld, dass für
einen unbestimmten Personenkreis zugänglich ist, ist aufgrund fehlender geeigneter
Maßnahmen gegen Diebstähle der Basisstationen und Bodenpflegegeräte bisher beschränkt.
[0007] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, eine verbesserte Basisstation und ein
verbessertes selbstfahrendes Bodenpflegegerät zu schaffen, die einen einfachen und
sicheren Schutz gegen Diebstahl bieten.
[0008] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch eine Basisstation mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 und ein selbstfahrendes Bodenpflegegerät gemäß Anspruch 10, sowie durch
ein Reinigungssystem nach Anspruch 11 gelöst.
[0009] Dadurch, dass die Basisstation einen Energiespeicher zur Versorgung der Basisstation
mit Strom aufweist, wobei die über den Energiespeicher mit Strom versorgte Steuerung
eine Sperrfunktion aufweist, welche derart ausgebildet ist, dass die Verbindung der
Basisstation über den Stecker mit der Steckdose überprüft wird, wobei die Sperrfunktion
weiter dazu ausgebildet ist, eine Geräteblockade der Basisstation zu aktivieren, sobald
die Überprüfung einen Verbindungsabbruch zwischen dem Stecker und der Steckdose feststellt,
ist es möglich einen einfachen und sicheren Diebstahlschutz für Bodenpflegegeräte
zu realisieren. Mit einer solchen Lösung lässt sich die Diebstahlwahrscheinlichkeit
für solche Basisstationen deutlich senken, da diese nach einer Geräteblockade durch
die Sperrfunktion annährend nutzlos für den Dieb sind. Mit der Geräteblockade kann
die Lade- und / oder Entleerungsfunktion der Basisstation deaktiviert werden, sodass
eine entwendete Basisstation für den Dieb maximal den Wiederverkaufswert ausschlachtbarer
Ersatzteile aufweist. Damit lässt sich die Attraktivität von Basisstation als Diebesgut
deutlich senken, was das Risiko für Diebstähle stark reduziert. Eine durch die Sperrfunktion
blockierte Basisstation als solches lässt sich ebenfalls nur schwer verkaufen, da
dem potentiellen Käufer sich der Grund für die vorliegende Geräteblockade unmittelbar
erschließen muss. Die vorgeschlagene Sperrfunktion führt zu einer zuverlässigen und
einfachen Blockade der Basisstation. Hierzu wird über die in der Steuerung der Basisstation
integrierte Sperrfunktion die Verbindung der Basisstation über den Stecker mit der
Steckdose überprüft. Wird diese Verbindung zur Steckdose getrennt, so wird dies von
der Sperrfunktion in der Steuerung erkannt und eine Geräteblockade aktiviert. Die
Sperrfunktion kann vorteilhafterweise die über das öffentliche Stromnetz anliegende
Spannung überprüfen und so auf einfache Weise feststellen, ob der Stecker der Basisstation
in der Steckdose steckt, über welche die anliegende Spannung zur Verfügung gestellt
wird. Kommt es zu einem Stromausfall im öffentlichen Stromnetz oder wird der Stecker
aus der vorgesehenen Steckdose entfernt, sorgt die Aktivierung der Geräteblockade
für einen zuverlässigen Diebstahlschutz der Basisstation. Bei einer unrechtmäßigen
Entwendung der Basisstation muss der Stecker von der vorteilhafterweise fest in der
Umgebung verbauten Steckdose getrennt werden oder ein mit dem Stecker verbundenes
Anschlusskabel muss von der Basisstation entfernt werden. Dies wird zur Erreichung
des Diebstahlschutzes von der Sperrfunktion in der Steuerung registriert und vorteilhafterweise
die Geräteblockade aktiviert.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
abhängigen Ansprüchen. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Ansprüchen einzeln
aufgeführten Merkmale auch in beliebiger und technologisch sinnvoller Weise miteinander
kombiniert werden können und somit weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Sperrfunktion
derart ausgebildet ist, dass die aktivierte Geräteblockade mittels einer benutzerseitigen
Authentifizierung und / oder mittels einer Autorisierung aufgehoben werden kann. Beim
Einsatz der Basisstation insbesondere im gewerblichen Umfeld sind viele Situationen
vorstellbar, in denen die Basisstation ausgesteckert, aber nicht direkt gestohlen
wird, zum Beispiel das Umsetzen der Basisstation in einen anderen Raum, Nutzung der
Steckdose für ein anderes Gerät sowie zur Reinigung und Wartung der Basisstation.
Wird versehentlich eine Geräteblockade der Basisstation ausgelöst, ist es im Interesse
des rechtmäßigen Eigentümers der Basisstation, diese weiterhin zu nutzen. Hierzu ist
die Sperrfunktion vorteilhafterweise so ausgestaltet, dass eine Deaktivierung der
Geräteblockade möglich ist. So ist vorgesehen, dass der rechtmäßige Eigentümer die
Basisstation über eine Authentifizierung und / oder durch eine Autorisierung wieder
freischalten kann. Das Aufheben der Geräteblockade kann über die Sperrfunktion auf
unterschiedliche Weise realisiert werden. So kann bei der Erstinbetriebnahme der Basisstation
vom rechtmäßigen Erwerber eine PIN oder ein Kennwort festgelegt werden, über welches
der Benutzer eine Autorisierung zur Aufhebung der Geräteblockade erhält. Diese Autorisierung
kann beispielsweise über ein Bedienfeld, über eine Fernbedienung der Basisstation
oder über eine Softwareapplikation auf einem mit der Basisstation gekoppelten mobilen
Eingabegerät eingegeben werden. Eine solche Softwareapplikation kann mit einem Benutzerkonto
betrieben werden, mit dem die Basisstation bei Erstinbetriebnahme registriert wurde.
Die Geräteblockade durch die Sperrfunktion kann beispielsweise auch durch das Scannen
eines passenden Fingerabdruckes oder RFID (radio-frequency identification)-Transponder
oder einer anderen Authentifizierung aufgehoben werden. Hierzu weist die Basisstation
in vorteilhaften Ausgestaltungen entweder einen RFID-Reader oder einen Fingerabdruckscanner
oder beides auf. Der RFID-Transponder oder eine anders ausgestaltete Authentifizierung
kann beispielsweise auf der Verpackung oder der Bedienungsanleitung des Bodenpflegegerätes
aufgeklebt oder aufgedruckt sein oder dem Gerät beigelegt oder in sonstiger Weise
beim rechtmäßigen Erwerb ausgehändigt werden.
[0012] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, die vorsieht, dass die Sperrfunktion
derart ausgebildet ist, dass bei aktivierter Geräteblockade ein akustisches und/oder
optisches Alarmsignal von der Basisstation ausgegeben wird. Mit der Ausgabe eines
akustischen Alarmsignals bei aktivierter Geräteblockade kann die Entwendung der Basisstation
verhindert, aber auch der erfolgreiche Wiederverkauf behindert werden, da die Basisstation
über die Ausgabe des Alarmsignals eindeutig als durch die Sperrfunktion blockiert
erkennbar ist. Die akustische Ausgabe erfolgt hierzu bevorzugt über ein in der Basisstation
fest verbauten Lautsprecher. Mit der Ausgabe eines optischen Alarmsignals bei aktivierter
Geräteblockade kann ein Diebstahl der Basisstation wirksam verhindert, aber auch der
Wiederverkauf des Diebsgutes erfolgreich behindert werden, da die Basisstation über
die Ausgabe des Alarmsignals offensichtlich als durch die Sperrfunktion blockiert
erkennbar ist. Die optische Ausgabe des Alarmsignals erfolgt hierzu bevorzugt über
ein in der Basisstation fest verbautes Display oder beispielsweise über daran eine
angeordnete, von außen gut sichtbare Leuchte.
[0013] Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht eine Kommunikationsschnittstelle
an der Basisstation vor, wobei die Sperrfunktion derart ausgebildet ist, dass bei
aktivierter Geräteblockade über die Kommunikationsschnittstelle eine Alarmmeldung
versendet wird. Die Alarmmeldung kann direkt an ein mobiles Endgerät, beispielsweise
ein Smartphone, des rechtmäßigen Erwerbers versendet werden. Die Alarmmeldung kann
auch an ein web-basiertes Portal geschickt werden. Ein bei der Erstinbetriebnahme
hier registrierter Benutzer wird dann beispielswese über eine Push-Up-Warnmeldung
innerhalb einer zugehörigen App, per Push-Up-Emailnachricht oder per SMS unmittelbar
über die aktivierte Geräteblockade informiert.
[0014] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Lokalisierungseinheit und
eine Kommunikationsschnittstelle an der Basisstation vor, wobei die Sperrfunktion
derart ausgebildet ist, dass bei aktivierter Geräteblockade eine über die Lokalisierungseinheit
bestimmte Position der Basisstation über die Kommunikationsschnittstelle versendet
wird. Mit der Bestimmung der Position der Basisstation bei aktivierter Geräteblockade
und mit dem Versenden dieser über eine Lokalisierung bestimmten Position über eine
Kommunikationsschnittstelle, kann auf einfache Weise zur Aufklärung eines Diebstahls
bei einer entsprechend ausgestalteten Basisstation beigetragen werden. Über die Kommunikationsschnittstelle
wird die aktuelle Position der Basisstation bei aktivierter Geräteblockade an den
rechtmäßigen Erwerber versendet, der sich hierzu vorteilhafterweise bei der Erstinbetriebnahme
registriert hat. Die Registrierung kann über eine hinterlegte E-Mail-Adresse, Datenbank
oder ähnliches erfolgen. Das Risiko über diese Maßnahme als Dieb der Basisstation
ermittelt zu werden, aber auch das Risiko, dass die Position den Ermittlungsbehörden
zur Verfügung gestellt wird, hält Diebe von einem Diebstahl der Basisstation wirksam
ab. Die zum Versenden der Position verwendete Kommunikationsschnittstelle kann als
WLAN-Schnittstelle oder GSM-Schnittstelle oder als eine andere Funkschnittstelle ausgebildet
sein. Die Lokalisierungseinheit kann bevorzugt mittels GPS (Global Positioning System)
oder einem anderen Navigationssatellitensystem die Position der Basisstation bestimmen.
Die Lokalisierungseinheit kann die Position der Basisstation aber auch mittels GSM
(Global System for Mobile Communications)-Funkmasten oder vorhandenen WLAN (Wireless
Local Area Network)-Netzen bestimmen.
[0015] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass die Basisstation eine
Arretierungsschnittstelle zur arretierenden Kopplung eines Bodenpflegegerätes aufweist.
Über diese Arretierungsschnittstelle kann ein an die Basisstation zum Aufladen und
/ oder Entleeren gekoppeltes Bodenpflegegerät gegen manuelle Entfernung aus der Basisstation
gesichert werden. Die Arretierungsschnittstelle sorgt für eine feste, manuell nicht
trennbare Verbindung zwischen dem gekoppelten Bodenpflegegerät und der gegen Diebstahl
gesicherten Basisstation, sodass auch das Bodenpflegegerät über den Diebstahlschutz
der Basisstation gegen Raub gesichert ist. In einer bevorzugten Ausführungsform der
Arretierungsschnittstelle wird diese über federgelagertes Stifte ausgebildet, welche
in der Basisstation angeordnet sind. Die federgelagerten Stifte tauchen in korrespondierende
Aufnahmen im Bodenpflegegerät ein, wenn dieses an der Basisstation angeordnet ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform werden die federgelagerten Stifte über Federelemente
zwischen einer Raststellung und einer Freigabestellung bewegt. Die Federelemente sind
dabei beispielweise aus Formgedächtnisstahl ausgeführt, welcher sich beim Anlegen
einer elektrischen Spannung verformt.
[0016] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Basisstation
eine über mindestens eine Klappe verschließbare Aufnahmekammer zur Aufnahme eines
Bodenpflegegerätes aufweist. In der verschließbaren Aufnahmekammer kann ein an die
Basisstation zum Aufladen und / oder Entleeren gekoppeltes Bodenpflegegerät vor Dieben
verschlossen aufgenommen sein. Die Aufnahmekammer sorgt für einen nicht zugänglichen
Bereich, sodass auch das aufgenommene Bodenpflegegerät über den Diebstahlschutz der
Basisstation gegen Raub gesichert ist.
[0017] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, die vorsieht, dass bei Versorgung der
Basisstation mit Strom aus dem öffentlichen Stromnetz ein elektrisches Relais betätigt
wird, wobei die Betätigung des Relais von der Sperrfunktion der Steuerung überwacht
wird. Mit der Betätigung des Relais, welche von der Sperrfunktion der Steuerung überwacht
wird, ist eine einfache Möglichkeit gegeben, die Verbindung der Basisstation über
den Stecker mit der Steckdose zu überprüfen. Damit kann auf sehr einfache Weise festgestellt
werden, ob der mit einer Steckdose verbundene Stecker unberechtigterweise entfernt
wurde.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass durch die
Betätigung des Relais ein Öffner des Relais geschlossen wird, wobei dieser Schaltzustand
von der Sperrfunktion überwacht wird, wobei die Sperrfunktion derart ausgebildet ist,
dass die Geräteblockade aktiviert wird, sobald der Öffner des Relais sich öffnet.
Mit der Überwachung des Schaltzustands durch die Sperrfunktion der Steuerung ist eine
einfache Möglichkeit gegeben zuverlässig zu überprüfen, ob der mit einer Steckdose
verbundene Stecker gegebenenfalls für einen geplanten Diebstahl entfernt wurde.
[0019] Ferner ist Gegenstand der Erfindung ein bereits und im Folgenden näher beschriebenes,
selbstfahrendes Bodenpflegegerät zur Reinigung und Pflege von Bodenflächen, wobei
das Bodenpflegegerät eine Arretierungsschnittstelle zur arretierenden Kopplung mit
einer bereits und im Folgenden näher beschriebenen Basisstation aufweist. Über diese
Arretierungsschnittstelle kann ein an die Basisstation zum Aufladen und / oder Entleeren
gekoppeltes Bodenpflegegerät gegen manuelle Entfernung aus der Basisstation gesichert
werden. Die Arretierungsschnittstelle am Bodenpflegegerät sorgt für eine stabile und
durch Manipulation nicht trennbare Verbindung zwischen dem gekoppelten Bodenpflegegerät
und der gegen Diebstahl gesicherten Basisstation, sodass auch das Bodenpflegegerät
über den Diebstahlschutz der Basisstation gegen Entwendung gesichert ist.
[0020] Das selbstfahrende Bodenpflegegerät kann ein Gebläse zur Erzeugung eines Unterdruckes
aufweisen, durch den eine von dem selbstfahrenden Bodenpflegegerät über die zu reinigende
Bodenfläche geführte Bodendüse Staub und Schmutz von der Bodenfläche aufnimmt. Insbesondere
bei langflorigen Teppichen gleitet die Bodendüse über den Teppich, während die Bodendüse
bei Hartböden beabstandet über diese Bodenflächen hinweg schwebt. Damit die Reinigung
und Pflege des Bodenbelags möglichst effektiv ausgeführt werden kann, ist die Bodendüse
länglich ausgebildet und verläuft im Wesentlichen quer zur Fahrtrichtung. Länglich
ausgebildet bedeutet in diesem Zusammenhang, dass ein vorzugsweise im Wesentlichen
rechteckiger Saugmund der Bodendüse eine größere Länge quer zur Fahrtrichtung aufweist,
als Breite in Fahrtrichtung. Der Saugmund ist vorzugsweise zwischen 20 und 30 cm quer
zur Fahrtrichtung lang. In dem selbstfahrenden Bodenpflegegerät kann eine Staubaufnahmekammer
vorgesehen sein, in welcher der über die Bodendüse aufgenommene Staub, beispielsweise
in einem Staubbeutel, gesammelt werden kann. Der mindestens eine Sensor zur Erfassung
des Geräteumfeldes kann als Kontaktsensor, Infrarotsensor, Ultraschallsensor, als
Kamera oder Lidar (light detection and ranging)-Sensor, insbesondere als 3D-Lidar-Sensor,
ausgebildet sein.
[0021] Ferner ist Gegenstand der Erfindung ein Reinigungssystem umfassend eine bereits und
im Folgenden näher beschriebene Basisstation und ein bereits und im Folgenden näher
beschriebenes, selbstfahrendes Bodenpflegegerät. Ein solches Reinigungssystem ist
über die gegen Diebstahl abgesicherte Basisstation insgesamt gegen Diebstahl geschützt.
Wird über korrespondierende Arretierungsschnittstellen an der Basisstation und dem
Bodenpflegegerät eine feste, durch Manipulation nicht trennbare Verbindung geschaffen,
so ist das Bodenpflegegerät bei Verbindung mit der Basisstation gegen eine unberechtigte
Entwendung gesichert.
[0022] Um einen potentiellen Dieb auf den Diebstahlschutz der Basisstation und des Bodenpflegegeräts
hinzuweisen kann ein Aufkleber mit entsprechenden Warnhinweisen auf den Geräten angebracht
sein. Wenn sich die vorgeschlagene Art von Diebstahlschutz etablieren sollte, geht
das Wissen um den vorhandenen Diebstahlschutz in das Allgemeinwissen über und Diebstähle
werden sich weiter reduzieren.
[0023] Die Bodenfläche kann durch einen textilen Bodenbelag wie einen Teppich oder Teppichboden
oder durch einen Hartboden wie z. B. ein Holzparkett, Laminat oder einen PVC-Bodenbelag
gebildet werden.
[0024] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aufgrund der
nachfolgenden Beschreibung sowie anhand der Zeichnungen, die Ausführungsbeispiele
der Erfindung zeigen. Einander entsprechende Gegenstände oder Elemente sind in allen
Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Es zeigen:
- Figur 1
- Reinigungssystem mit Basisstation und Bodenpflegegerät,
- Figur 2
- Reinigungssystem mit getrenntem Netzstecker,
- Figur 3
- Reinigungssystem bei Deaktivierung der Geräteblockade,
- Figur 4
- Bodenpflegegerät vor Basisstation,
- Figur 5
- Kopplung von Bodenpflegegerät in Basisstation und
- Figur 6
- Arretierung und Verschluss von Bodenpflegegerät in Basisstation.
[0025] In den Figuren mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet ist eine Basisstation für ein selbstfahrendes
Bodenpflegegerät 10 rein schematisch dargestellt. Die Darstellung gemäß Figur 1 zeigt
ein erfindungsgemäßes Bodenpflegegerät 10 zur Reinigung und Pflege von Bodenflächen
30 an einer erfindungsgemäßen Basisstation 1 in Frontansicht. Die Basisstation 1 umfasst
eine Steuerung 2, auf der verschiedene Softwareanwendungen ausgeführt werden können.
Außerdem weist die Basisstation 1 einen Stecker 3 auf, der über ein Anschlusskabel
12 mit dem Gehäuse 13 der Basisstation 1 verbunden ist. Der Stecker 3 dient zur Verbindung
der Basisstation 1 mit einer Steckdose 31, um die Basisstation 1 mit Strom aus dem
öffentlichen Stromnetz zu versorgen. Hierzu wird der Stecker 3 in die Steckdose 31
gesteckt und so eine Verbindung zwischen dem öffentlichen Stromnetz und der Basisstation
1 hergestellt. Die Basisstation 1 verfügt zudem über einen eigenen Energiespeicher
4 zur Versorgung der Basisstation 1 mit Strom. Dieser Energiespeicher 4 kann als Batterie
oder Akkumulator ausgeführt sein. Über den Energiespeicher 4 ist eine zumindest vorübergehende
vom öffentlichen Stromnetz autarke Versorgung der Basisstation 1 mit Strom möglich.
Diese autarke Stromversorgung stellt unter anderem Strom für die Steuerung 2 der Basisstation
1 zur Verfügung. Hierdurch werden Funktionen der Steuerung 2 auch bei einer fehlenden
Verbindung zum öffentlichen Stromnetz ausgeführt. Erfindungsgemäß weist die Steuerung
2 eine Sperrfunktion auf, welche derart ausgebildet ist, dass die Verbindung der Basisstation
1 über den Stecker 3 mit der Steckdose 31 überprüft wird. So überprüft die Sperrfunktion
die Verbindung der Basisstation 1 zum öffentlichen Stromnetz. Sobald die Verbindung
der Basisstation 1 zum öffentlichen Stromnetz, also die Verbindung des Steckers 3
zur Steckdose 31 getrennt wird, aktiviert die Sperrfunktion eine Geräteblockade der
Basisstation 1. Hierdurch kann die Basisstation 1 gegen unberechtigte Manipulation
und Diebstahl gesichert werden. Wird die Basisstation 1 von der Sperrfunktion mittels
einer bevorzugt softwareseitigen Geräteblockade gesperrt, kann diese ihre Funktionen
nicht weiter ausführen. Auf diese Weise lässt sich die Aufladefunktion und/oder die
Entleerungsfunktion deaktivieren, sodass die Basisstation 1 für diese Servicefunktionen
dem selbstfahrenden Bodenpflegegerät 10 nicht mehr zur Verfügung steht. Hiermit lässt
sich das Interesse von Dieben, die Basisstation 1 zu klauen stark reduzieren, sodass
ein wirksamer Diebstahlschutz realisiert wird. Dieser Diebstahlschutz besteht vorteilhafterweise
auch ohne die feste Montage der Basisstation 1 am Aufstellort. Es reicht das Einsteckern
des Steckers 3 in der Steckdose 31, um die Basisstation 1 über die Sperrfunktion zu
sichern.
[0026] Während in Figur 1 ein Reinigungssystem mit Basisstation 1 und Bodenpflegegerät 10
in einem Normalzustand gezeigt ist, bei dem der Stecker 3 mit der Steckdose 31 verbunden
ist, zeigt die Figur 2 eine Situation, in welcher die Basisstation 1 durch Trennung
der Verbindung zwischen der Basisstation 1 und dem öffentlichen Stromnetz manipuliert
wurde. In diesem Fall wurde der Stecker 3 der Basisstation 1 aus der Steckdose 31
entfernt. Mit der Trennung dieser Verbindung führt die weiterhin über den Energiespeicher
4 mit Strom versorgte Steuerung 2 die Sperrfunktion aus, sodass die Geräteblockade
beim Verbindungsabbruch aktiviert wurde. Bei aktivierter Geräteblockade wird ein akustisches
Alarmsignal von der Basisstation 1 durch den in Figur 2 angedeuteten Lautsprecher
15 der Basisstation 1 ausgegeben. Über eine Kommunikationsschnittstelle 5 der Basisstation
1 wird bei aktivierter Geräteblockade zudem eine Alarmmeldung versendet, die beispielsweise
auf dem angedeuteten mobilen Endgerät des rechtmäßigen Erwerbers dargestellt werden
kann. Die Alarmmeldung kann auch an ein web-basiertes Portal geschickt werden. Der
hier registrierte Erwerber der Basisstation wird dann beispielswese, über eine Push-Up-Warnmeldung
innerhalb einer zugehörigen App, per Push-Up-Emailnachricht oder per SMS unmittelbar
über die aktivierte Geräteblockade informiert. Verfügt die Basisstation 1 zudem über
eine Lokalisierungseinheit 6, mit welcher die Position der Basisstation 1 bestimmt
werden kann, lässt sich diese auch über die Kommunikationsschnittstelle 5 an den rechtmäßigen
Erwerber übermitteln, um den Verbleib der Basisstation 1 und mögliche Diebe zu ermitteln.
[0027] Ist die Geräteblockade aktiviert kann sie mittels einer benutzerseitigen Authentifizierung
und / oder mittels einer Autorisierung aufgehoben werden. In Figur 3 ist hierzu ein
RFID-Transponder 14 angedeutet, der vom rechtmäßigen Erwerber der Basisstation 1 vor
einen in der Basisstation 1 verbauten RFID-Reader gehalten werden kann, um die Geräteblockade
zu deaktivieren. Sollte die Basisstation 1 einmal von dem rechtmäßigen Erwerber von
der Steckdose 31 getrennt werden, kann dieser sich beispielsweise über den RFID-Transponder
14 als hierzu berechtigt identifizieren. Die Freigabeverteilung kann durch den Betreiber
der Basisstation 1, den Kundendienst oder in der Produktion bei der Softwareübertragung
auf die Steuerung festgelegt werden. Stimmt das Identifizierungsmittel mit dem in
der Software hinterlegten Daten überein, wird dem Bediener über ein Display der Basisstation
1 die Deaktivierung von der Diebstahlfunktion angezeigt.
[0028] In den Figuren 4 bis 6 ist außerdem das Reinigungssystem der Figuren 1 bis 3 aus
der Vogelperspektive gezeigt. Bei der Darstellung gemäß Figur 1 befindet sich das
selbstfahrende Bodenpflegegerät 10 noch vor der Basisstation 1 und fährt auf diese
zu. Die Basisstation 1 verfügt über eine mittels Klappen 8 verschließbare Aufnahmekammer
9 im Gehäuse 13, wobei die Klappen 8 zur Aufnahme des anfahrenden Bodenpflegegerätes
10, wie in Figur 4 zu sehen, automatisch geöffnet sind.
[0029] Fährt das Bodenpflegegerät 10 in die Aufnahmekammer 9 der Basisstation 1 ein, schließen
die elektrisch betätigten Klappen 8, wie in Figur 5 zusehen, automatisch, sodass das
Bodenpflegegerät 10 in der Basisstation 1 gesichert ist. In der Aufnahmekammer 9 kann
das Bodenpflegegerät 10 Ladekontakte der Basisstation 1 kontaktieren. Die Klappen
8 können über Schließmechanismen zusätzlich gegen Manipulation abgeschlossen werden.
[0030] In Figur 6 sind die Klappen 8 der Aufnahmekammer 9 geschlossen und das Bodenpflegegerät
10 ist in der Basisstation 1 gesichert. Hierzu verfügt die Basisstation 1 vorteilhafterweise
zusätzlich über Arretierungsschnittstellen 11 zur arretierenden Kopplung des Bodenpflegegerätes
10. Diese Arretierungsschnittstellen 11 der Basisstation 1 greifen in Arretierungsschnittstellen
7 des Bodenpflegegerätes 10 ein, sodass das Bodenpflegegerät 10 eine feste nicht zu
manipulierende Verbindung mit der Basisstation 1 herstellt. Über diese Verbindung
ist das Bodenpflegegerät 10 während der Kopplung mit der Basisstation 1 gegen Diebstahl
über die Basisstation 1 geschützt.
[0031] Natürlich ist die Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt.
Weitere Ausgestaltungen sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlassen.
Bezugszeichenliste:
[0032]
- 1
- Basisstation
- 2
- Steuerung
- 3
- Stecker
- 4
- Energiespeicher
- 5
- Kommunikationsschnittstelle
- 6
- Lokalisierungseinheit
- 7
- Arretierungsschnittstelle (Basisstation)
- 8
- Klappen
- 9
- Aufnahmekammer
- 10
- Bodenpflegegerät
- 11
- Arretierungsschnittstelle (Bodenpflegegerät)
- 12
- Anschlusskabel
- 13
- Gehäuse
- 14
- RFID-Transponder
- 15
- Lautsprecher
- 30
- Bodenfläche
- 31
- Steckdose
- 32
- Smartphone
1. Basisstation (1) für ein selbstfahrendes Bodenpflegegerät (10) zur Reinigung und Pflege
von Bodenflächen (30), mit einer Steuerung (2), mit einem Stecker (3) zur Verbindung
der Basisstation (1) mit einer Steckdose (31) zur Versorgung der Basisstation (1)
mit Strom aus einem öffentlichen Stromnetz,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Basisstation (1) einen Energiespeicher (4) zur Versorgung der Basisstation (1)
mit Strom aufweist, wobei die über den Energiespeicher (4) mit Strom versorgte Steuerung
(2) eine Sperrfunktion aufweist, welche derart ausgebildet ist, dass die Verbindung
der Basisstation (1) über den Stecker (3) mit der Steckdose (31) überprüft wird, wobei
die Sperrfunktion weiter dazu ausgebildet ist, eine Geräteblockade der Basisstation
(1) zu aktivieren, sobald die Überprüfung einen Verbindungsabbruch zwischen dem Stecker
(3) und der Steckdose (31) feststellt.
2. Basisstation (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrfunktion derart ausgebildet ist, dass die aktivierte Geräteblockade mittels
einer benutzerseitigen Authentifizierung und / oder mittels einer Autorisierung aufgehoben
werden kann.
3. Basisstation (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrfunktion derart ausgebildet ist, dass bei aktivierter Geräteblockade ein
akustisches und/oder optisches Alarmsignal von der Basisstation (1) ausgegeben wird.
4. Basisstation (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Kommunikationsschnittstelle (5), wobei die Sperrfunktion derart ausgebildet
ist, dass bei aktivierter Geräteblockade über die Kommunikationsschnittstelle (5)
eine Alarmmeldung versendet wird.
5. Basisstation (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Lokalisierungseinheit (6) und eine Kommunikationsschnittstelle (5), wobei die
Sperrfunktion derart ausgebildet ist, dass bei aktivierter Geräteblockade eine über
die Lokalisierungseinheit (6) bestimmte Position der Basisstation (1) über die Kommunikationsschnittstelle
(5) versendet wird.
6. Basisstation (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisstation (1) eine Arretierungsschnittstelle (7) zur arretierenden Kopplung
eines Bodenpflegegerätes (10) aufweist.
7. Basisstation (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisstation (1) eine über mindestens eine Klappe (8) verschließbare Aufnahmekammer
(9) zur Aufnahme eines Bodenpflegegerätes (10) aufweist.
8. Basisstation (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Versorgung der Basisstation (1) mit Strom aus dem öffentlichen Stromnetz ein
elektrisches Relais betätigt wird, wobei die Betätigung des Relais von der Sperrfunktion
der Steuerung (2) überwacht wird.
9. Basisstation (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Betätigung des Relais ein Öffner des Relais geschlossen wird, wobei dieser
Schaltzustand von der Sperrfunktion überwacht wird, wobei die Sperrfunktion derart
ausgebildet ist, dass die Geräteblockade aktiviert wird, sobald der Öffner des Relais
sich öffnet.
10. Selbstfahrendes Bodenpflegegerät (10) zur Reinigung und Pflege von Bodenflächen (30),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bodenpflegegerät (10) eine Arretierungsschnittstelle (11) zur arretierenden Kopplung
mit einer Basisstation (1) aufweist.
11. Reinigungssystem umfassend eine Basisstation (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9
und ein selbstfahrendes Bodenpflegegerät (10) nach Anspruch 10.