[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Herstellung von Faltschachteln, die aus mehreren
miteinander verketteten Bearbeitungsstationen besteht sowie einem Verfahren zum Überwachen
einer Anlage zum Herstellen von Faltschachteln umfassend mehrere Bearbeitungsstationen.
[0002] Faltschachteln dienen in erster Linie dazu, Produkte so zu verpacken, dass sie gegen
Beschädigungen und Umwelteinflüsse geschützt sind. An das optische Erscheinungsbild
von Faltschachteln werden zunehmend höhere Ansprüche gestellt, da der Endkunde aus
dem Eindruck, den eine Verpackung vermittelt, auf die Qualität des darin verpackten
Produkts schließt. So werden Farbabweichungen beim Bedrucken, matte Stellen einer
an sich hochglänzend gedruckten Oberfläche, Abdrücke von Greifern oder sonstigen Hilfsmitteln
von den Käufern der Faltschachteln (das sind die Kunden des Faltschachtelherstellers)
oft nicht mehr toleriert. Die Kunden der Faltschachtelhersteller schicken oftmals
eine Lieferung von 10.000 Faltschachteln an den Faltschachtelhersteller zurück, wenn
nur eine oder zwei Faltschachteln fehlerhaft sind. Das gilt ganz besonders, wenn eine
oder mehrere der Abmessungen der Faltschachteln außerhalb der Toleranz liegen.
[0003] Wellpappe, welche das Ausgangsprodukt einer fertigen Faltschachteln ist, wird in
zunehmendem Maß aus recycelten Zellstofffasern hergestellt. Dadurch leidet die Qualität
der Wellpappe und ihre Verarbeitung ist schwieriger. Insbesondere ist es schwieriger,
diese Wellpappe exakt zu falten und Wellpappe aus recyclierten Zellstofffasern neigt
zu Rissen an der Faltkante. Beides ist unerwünscht.
[0004] Kurz gesagt: Die Herstellung von Faltschachteln ist ein komplexer Vorgang, an den
heutzutage höchste Anforderungen hinsichtlich Überwachung, Kontrolle und Prozesssicherheit
gestellt werden.
[0005] Im Zusammenhang mit der Erfindung lassen sich die Begriffe "Faltschachtelzuschnitt"
und "Faltschachtel" nicht immer scharf trennen, da sie die Herstellung einer Faltschachtel
aus einem Faltschachtelzuschnitt betrifft. Daher werden diese Begriffe auch synonym
gebraucht.
[0006] Die
WO 2016/034926 A1 beschreibt ein Verfahren zur Steuerung einer Faltschachtelmaschine mit einer Mehrzahl
von Bearbeitungsstationen, wobei über die gesamte Prozesskette verteilt mehrere Kontrolleinrichtungen
vorhanden sind. Mit Hilfe dieser Kontrolleinrichtungen werden die Faltschachtelzuschnitte
beziehungsweise die Faltschachteln in verschiedenen Bearbeitungsstadien überwacht
und bezüglich verschiedener Kriterien kontrolliert. Das aus dem Stand der Technik
bekannte Verfahren sieht vor, die Ergebnisse der verschiedenen Kontrollen am Ende
des Bearbeitungsprozesses zusammenzuführen und dann zu entscheiden, ob eine Faltschachtel
"gut" ist oder als "Ausschuss" zu betrachten ist.
[0007] Nachteilig an diesem Verfahren ist, dass auch die schon als fehlerhaft erkannten
Faltschachtelzuschnitte den gesamten Bearbeitungsprozess durchlaufen bevor sie ausgeschleust
werden. Dadurch wird die gesamte Anlage mehr als nötig beansprucht und es können Folgefehler
auftreten.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage zum Herstellen von Faltschachteln
und ein Verfahren zum Herstellen von Faltschachteln bereitzustellen, welche die Nachteile
des Standes der Technik vermeiden. Insbesondere soll eine erhöhte Prozesssicherheit
erreicht und die Wirtschaftlichkeit der Herstellung von Faltschachteln verbessert
werden. Außerdem soll die Bedienung und Überwachung der Anlage durch den Anlagenführer
vereinfacht und dessen körperliche Belastung reduziert werden.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Anlage gemäß dem Anspruch 1
sowie ein Verfahren nach dem nebengeordneten Anspruch 17.
[0010] Die erfindungsgemäße Anlage zur Herstellung von Faltschachteln umfasst eine Mehrzahl
von Bearbeitungsstationen, mehrere Kontrolleinrichtungen zur Kontrolle der Qualität
der in Bearbeitung befindlichen Faltschachteln, ein zentrales Steuer- und/oder Regelgerät
und eine erste Ausschleusstation am Ende einer von den Bearbeitungsstationen gebildeten
Prozesskette. Die erfindungsgemäße Anlage umfasst ein Bedienpult für einen Anlagenführer
und mindestens eine zusätzliche (zweite) Ausschleusstation aufweist.
[0011] Das Bedienpult ist der "normale" Aufenthaltsort des Anlagenführers, wenn die Anlage
störungsfrei läuft.
[0012] Am Bedienpult werden kontinuierlich die wichtigsten Messwerte und die wichtigsten
Ergebnisse der in der Prozesskette vorhandenen Bearbeitungsstationen und Kontrolleinrichtungen
aufbereitet und auf einem oder mehreren Bildschirmen dargestellt. Der Begriff "Kontrolleinrichtung"
ist weit gefasst; er umfasst einen einfachen Sensor, eine Kamera und/oder komplexe
Einrichtungen zur Kontrolle einzelner oder mehrere Eigenschaften der Faltschachtelzuschnitte.
[0013] Die Darstellung auf einem oder mehreren Bildschirmen gibt dem Anlagenführer quasi
in Echtzeit einen sehr detaillierten Einblick in die Funktion der einzelnen Bearbeitungsstationen
und die Qualität der Faltschachtelzuschnitte nach nahezu jeder Bearbeitungsstation.
[0014] Wenn dem Anlagenführer bei der Kontrolle (am Bildschirm des Bedienpults oder anhand
von zuvor ausgeschleusten Mustern) Unregelmäßigkeiten oder Abweichungen von einem
Soll-Zustand auffallen, kann er die Einstellung einzelner Parameter von einer oder
mehreren Bearbeitungsstationen so ändern, dass die Abweichungen von dem Soll-Zustand
gegen null gehen oder zumindest minimal werden. Im Ergebnis verbessert sich dadurch
die Qualität der Faltschachteln und die Ausschussquote sinkt. Außerdem werden die
Stillstandszeiten der Anlage reduziert, weil die Einstellungen der Bearbeitungsstationen
nachjustiert werden, bevor Ausschuss entsteht.
[0015] Unabhängig davon kann der Anlagenführer zusätzlich zu den automatisch ausgeschleusten
(fehlerhaften) Faltschachteln durch eine manuelle Eingabe am Bedienpult einzelne Faltschachteln
aus dem laufenden Produktionsprozess in der Art einer Stichprobe bevorzugt an der
zweiten Ausschleusstation ausschleusen. Diese Stichproben kann er dann bei Laufender
Anlage untersuchen. Gegebenenfalls kann der Anlagenführer in Abhängigkeit seiner Untersuchungsergebnisse
durch geeignete Änderungen der Einstellungen an der oder den oberhalb der zweiten
Ausschleusstation angeordneten Bearbeitungsstationen die Abweichung zwischen den Ist-Werten
und den Soll-Werten eines oder mehrerer Parameter der Faltschachteln verringern. Dadurch
wird die Qualität der Faltschachteln verbessert, die Prozesssicherheit erhöht und
die Ausschussquote reduziert.
[0016] Die erfindungsgemäße zusätzliche (oder zweite) Ausschleusstation ist nicht am Ende
der Prozesskette, sondern bevorzugt etwa in der Mitte der Prozesskette angeordnet.
Dadurch besteht die Möglichkeit, fehlerhafte Faltschachteln unmittelbar nach dem Erkennen
eines Fehlers, der am Anfang der Prozesskette entsteht, in der zusätzlichen Ausschleusstation
auszuschleusen. Diese zweite oder zusätzliche Ausschleusstation ist - in Transportrichtung
der Faltschachteln durch die Anlage gesehen - stromaufwärts der ersten Ausschleusstation
angeordnet. Dadurch werden die stromabwärts der zweiten Ausschleusstation gelegenen
Bearbeitungsstationen entlastet. Außerdem werden Betriebsstörungen in einer der stromabwärts
der zweiten Ausschleusstation angeordneten Bearbeitungsstationen verhindert, die auf
einen bereits als fehlerhaft erkannten Faltschachtelzuschnitt zurückzuführen sind.
Im schlimmsten Fall kann ein solcher Folge-Fehler zum Stillstand der gesamten Anlage
führen. Auch dieses Risiko wird durch das erfindungsgemäße frühzeitige Ausschleusen
der als fehlerhaft erkannten Faltschachteln wirkungsvoll reduziert.
[0017] Die zweite Ausschleusstation ist vor oder nach dem Bedienpult, sollte in dessen unmittelbarer
Nähe positioniert. Dadurch kann der Anlagenführer, ohne große Wege zurückzulegen,
die ausgeschleusten Faltschachteln kontrollieren und gegebenenfalls die Parameter
der oberhalb der zweiten Ausschleusstation angeordneten Bearbeitungsstationen entsprechend
ändern. Fehleinstellungen oder Sollwertabweichungen werden früher erkannt. Dadurch
kann der und der Anlagenführer frühzeitiger gegensteuern. Im Ergebnis wird der Fertigungsprozess
stabiler und die Ausschussquote sinkt.
[0018] Darüber hinaus werden durch die unmittelbare räumliche Nähe von Bedienpult und der
zweiten Ausschleusstation die Wege des Anlagenführers drastisch reduziert. Das verringert
die Arbeitsbelastung des Anlagenführers und die Aufmerksamkeit des Anlagenführers
bleibt während der gesamten Schicht hoch.
[0019] Die Prozesskette der erfindungsgemäßen Anlage kann zusätzlich einen Slotter, eine
Rotationsstanze, eine Tapestation, eine Vorrichtung zum Anbringen von Heftklammern,
eine Vorrichtung zum Abstapeln der fertigen Faltschachteln, eine Bündelvorrichtung
und/oder eine zweite Transporteinrichtung zum Transportieren des Stapels in die Bündelvorrichtung
umfassen.
[0020] Der Slotter dient dazu, die Wellpappe lokal zu befeuchten, um die Wellpappe weicher
zu machen in den Bereichen in denen später Rillen eingedrückt werden. Der Slotter
dient auch dazu, die Wellpappe lokal gegebenenfalls vorzuquetschen und in Transportrichtung
oder quer zur Transportrichtung zu rillen. Außerdem kann die Wellpappe geschnitten
werden und es können Schlitze und/oder Aussparungen in den Faltschachtelzuschnitt
eingebracht werden.
[0021] In einer darauffolgenden Rotationsstanze, können Rillen quer zur Transportrichtung
eingebracht werden. Außerdem können zusätzliche Aussparungen ausgestanzt werden und/oder
es können Teile der Wellpappe abgeschnitten werden.
[0022] Der Slotter und die Rotationsstanze befinden sich in Transportrichtung der Wellpappe
bzw. der Faltschachteln gesehen vor der zweiten erfindungsgemäßen Ausschleusstation.
[0023] Nach dem Durchlaufen des Slotters und/oder der Rotationsstanze befinden sich alle
Schnitte und Rillen in dem Faltschachtelzuschnitt. Um eine optimale Qualität des Faltschachtelzuschnitts
vor den Falten und dem anschließenden Kleben zu gewährleisten, können das Profil der
Rillinien sowie deren Lage und/oder Abstand voneinander gemessen werden.
[0024] In erfinderischer Weiterentwicklung ist es möglich, die Rillen vor dem Falten zu
erfassen und/oder die Lead- und Trail-Spalte von gefalteten und verklebten Faltschachtelzuschnitten
effektiv zu vermessen und aus den dabei gewonnen Messwerten eine zuverlässige Aussage
über die geometrische Qualität (Maßhaltigkeit, Fishtailing) des fertigen Faltschachtelzuschnitts,
bzw. der fertigen Faltschachtel zu ermitteln. Das geschieht erfindungsgemäß bei einer
Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch, dass die Anlage mindestens
eine Vorrichtung zur optischen Erfassung von Rillen und/oder Spalten der Faltschachtelzuschnitte
aufweist, dass eine Vorrichtung zur optischen Erfassung von Rillen in einer Transportrichtung
der Faltschachtelzuschnitte durch die Faltmaschine vor den Mitteln zum Falten der
Faltschachtelzuschnitte angeordnet ist, und/oder dass eine Vorrichtung zur optischen
Erfassung von Spalten in Transportrichtung gesehen nach den Mitteln zum Falten der
Faltschachtelzuschnitte und vor der Ausrichteinheit angeordnet sind.
[0025] Wenn die Mittel zur optischen Erfassung von Rillen eingesetzt werden, werden diese
Mittel nach einer Vorrichtung zum Rillen angeordnet. Dann können die zuvor mit Rillen
versehenen Faltschachtelschnitte vermessen und überprüft werden. Es können ausgewählte
oder alle Rillen jedes Faltschachtelzuschnitts mit Hilfe der erfindungsgemäßen Mittel
zur optischen Erfassung von Rillen überprüft werden.
[0026] Wenn die Rillen bezüglich Form, Lage und Kontur nicht den Vorgaben entsprechen, kann
der betreffende Faltschachtelzuschnitt als "schlecht" klassifiziert werden und er
wird in der zusätzlichen Ausschleusstation ausgeschleust. Dies bedeutet, dass zum
frühestmöglichen Zeitpunkt ein Faltschachtelzuschnitt mit fehlerhaften Rillen ausgeschleust
wird, so dass die weitere Produktion nur noch mit "guten" Faltschachtelzuschnitten
und reduzierter Ausschussquote fortgeführt wird.
[0027] Wenn die erfindungsgemäßen Mittel zur optischen Erfassung von Spalten eingesetzt
werden, dann werden diese Mittel nach einer Vorrichtung zum Falten von Faltschachtelzuschnitten
angeordnet, so dass mindestens der Lead-Spalt und der Trail-Spalt im Bereich einer
Klebekante erfasst und die erfassten Messwerte ausgewertet werden können. Ein dabei
als "schlecht" klassifizierter Faltschachtelzuschnitt kann unmittelbar danach in der
zusätzlichen Ausschleusstation ausgeschleust aus dem Produktionsprozess ausgeschleust
werden, so dass die weitere Produktion nur mit guten Faltschachtelzuschnitten fortgeführt
wird. Dadurch wird die Zahl fehlerhafter Faltschachtelzuschnitte am Ende der Faltmaschine
drastisch minimiert. Alle aus dem Vorhandensein einzelner fehlerhafter Faltschachtelzuschnitte
in einer Vielzahl von guten Faltschachtelzuschnitten, die beispielsweise zu einem
Bündel geschnürt werden, resultierenden Probleme werden minimiert oder sogar vollständig
vermieden.
[0028] Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Mittel zur optischen Erfassung von Rillen und Spalten
werden schlecht gerillte und/oder gefaltete Faltschachtelzuschnitte sehr sicher erkannt
und zu einem sehr frühen Zeitpunkt aus dem Produktionsprozess ausgeschleust werden.
[0029] Die erfindungsgemäßen Mittel zur optischen Erfassung von Rillen und/oder Spalten
können jede aus dem Stand der Technik bekannte und geeignete Technik nutzen. Beispielsweise
können diese Vorrichtungen eine Matrixkamera, eine Zeilenkamera oder ein Laserdistanzsensor
sein. Wenn in einer bevorzugten Ausführungsform die Vorrichtung zur optischen Erfassung
von Rillen und/oder Spalten ein Laserdistanzsensor ist, dann kann dieser Laserdistanzsensor
nach dem Prinzip der Triangulation oder dem Prinzip der Lichtlaufzeit arbeiten. Beide
Funktionsweisen sind geeignet sowohl zum Erfassen von Form, Kontur und Lage von Rillen,
als auch zum Erfassen der Breite von Spalten.
[0030] Die Ergebnisse dieser Messungen können dem Anlagenführer auf den Bildschirmen des
Bedienpults angezeigt werden, so dass der Anlagenführer bei Bedarf zum Beispiel der
Abstand zweier Rillen oder das Profil der Rilllinien korrigieren kann. Es ist auch
möglich, dass die Anlage einen geschlossenen Regelkreis aufweist, so dass diese Werte
permanent und automatisch auf die vorgegebenen Sollwerte geregelt werden.
[0031] Die erfindungsgemäße Anlage umfasst auch eine Vorrichtung zum Falten und Kleben eines
Faltschachtelzuschnitts und eine erste Transporteinrichtung mit einer integrierten
oder separaten ersten Kontrolleinrichtung.
[0032] Bei dieser Anlagenkonfiguration bzw. der daraus resultierenden Prozesskette ist die
zweite Ausschleusstation nach der ersten Transportvorrichtung angeordnet, so dass
unmittelbar nach dem Erkennen eines fehlerhaften Faltschachtelzuschnitts in der ersten
Transportvorrichtung der fehlerhafte Faltschachtelzuschnitt ausgeschleust werden kann.
[0033] Die Vorrichtung zum Falten und Kleben eines Faltschachtelzuschnitts kann eine sogenannte
Multiboxvorrichtung sein. Darunter versteht der Fachmann eine Vorrichtung in der mehrere
Faltschachtelzuschnitte aus einem Nutzen durch Trennen des Nutzens z. B. mit Hilfe
einer Rotationsstanze hergestellt werden. Diese zwei oder teilweise sogar drei Faltschachtelzuschnitte,
die aus einem Nutzen hergestellt wurden, sind nach dem Trennen noch sehr eng beieinander
und erlauben eine sehr effektive und ressourcenschonende, aber auch technologisch
anspruchsvolle Herstellung von Faltschachteln.
[0034] In Transportrichtung hinter einer Vorrichtung zum Falten und Kleben eines Faltschachtelzuschnitts
kann eine Tapestation und/oder eine Heftstation umfassen. In der Tapestation wird
zusätzlich zu der schon vorhandenen Klebestelle ein Klebeband (Tape) aufgebracht.
Auf dem Klebeband befindet sich ein durch Hitze aktivierbarer Klebstoff. In der Tapestation
wird das Klebeband bzw. der darauf befindliche Klebstoff so weit erwärmt, dass der
Klebstoff aktiv wird. Anschließend wird das Klebeband auf den Faltschachtelzuschnitt
gedrückt.
[0035] Dort kann auch eine Kontrolle erfolgen, ob wird das Vorhandensein eines heiß aufgeklebten
Klebebands durch einen temperaturemfindlichen Sensor oder eine Wärmebildkamera erfasst.
Über eine Temperatur-Kontrolle des aufgeklebten und noch warmen Klebebands kann überprüft
werden, ob das Klebeband sicher und fest mit dem Faltschachtelzuschnitt verklebt wurde.
[0036] Wenn zum Beispiel das Klebeband nicht ausreichend erwärmt wurde oder die zulässige
Höchsttemperatur des Klebebands bei der Erwärmung überschritten wurde, kann das durch
eine Auswertung der Ausgangssignale des temperaturemfindlichen Sensors oder der Wärmebildkamera
festgestellt werden. Auch die Verwendung eines ungeeigneten Klebebands (zum Beispiel
eines Klebebands ohne Klebstoff) kann durch eine Auswertung der Ausgangssignale des
temperaturemfindlichen Sensors oder der Wärmebildkamera festgestellt werden.
[0037] In der Heftstation wird die Klebenaht durch Heftklammern aus Stahl verstärkt. Dort
kann auch eine Kontrolle erfolgen, ob die Heftklammern in der richtigen Zahl und Position
in der Faltschachtel verankert wurden. Dabei nutzt man die metallischen Eigenschaften
der Heftklammern aus, um deren Vorhandensein zu detektieren. Zum Beispiel können Störungen
in einem elektrischen Feld, die durch die Heftklammern verursacht werden, zu Detektion
genutzt werden.
[0038] In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung der Anlage sind an dem Bedienpult Mittel
zum manuellen Betätigen der zweiten Ausschleusstation vorhanden. Diese Mittel können
ein einfacher Taster sein. Dann ist es dem Anlagenführer ohne weitere möglich, einen
einzelnen Faltschachtelzuschnitt aus dem Bearbeitungsprozess auszuschleusen, dessen
Eigenschaften zu prüfen und gegebenenfalls die in der Transportrichtung oberhalb gelegenen
Bearbeitungsstationen besser einzustellen, so dass die Abweichung der Ist-Werte der
Faltschachteln von den Soll-Werten verringert und die Qualität verbessert wird.
[0039] Bei der erfindungsgemäßen Anlage kann in Transportrichtung gesehen hinter der zweiten
Ausschleusstation eine Vorrichtung zum Abstapeln der Faltschachteln und eine zweite
Transporteinrichtung zum Transport des Stapels in die Bündelvorrichtung vorsehen sein.
In der Vorrichtung zum Abstapeln (nachfolgend auch als "Stapelvorrichtung" bezeichnet)
kann auch ein Ausrichten der zuvor verleimten Faltschachteln erfolgen, so dass sich
die Qualität und Maßhaltigkeit der Faltschachteln verbessert.
[0040] Die Abstapelvorrichtung hat die Aufgabe aus einem quasikontinuierlichen Strom von
fertigen Faltschachteln einen Stapel zu bilden, der dann in der anschließenden Bündelvorrichtung
mit einem Umreifungsband versehen und zu einem Bündel geschnürt wird.
[0041] Die Vorrichtung zum Abstapeln von Faltschachteln und Zuschnitten ermöglicht es, kleinste
und kleine Faltschachtelzuschnitte prozesssicher in dem Stapelschacht einer Vorrichtung
zum Abstapeln zu einem Stapel abzustoppeln, ohne dass es zum Verkippen der Faltschachtelzuschnitte
kommt.
[0042] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Abstapeln von Faltschachteln oder Faltschachtelschläuchen,
umfasst einen Stapelschacht, einen Hubtisch, nur eine Zwischenablage, einen Niederhalter,
einen ersten Antrieb für den Hubtisch, einen zweiten Antrieb für die Zwischenablage
und einen dritten Antrieb für den Niederhalter und ein Steuergerät, wobei der Stapelschacht
in einer Transportrichtung an seinem vorderen Ende von einem ersten Anschlag und an
seinem hinteren Ende von einem zweiten Anschlag begrenzt ist, wobei der Stapelschacht
nach unten im Wechsel von dem Hubtisch und der Zwischenablage begrenzt wird, wobei
der erste Antrieb als Ein-Achs-Antrieb ausgebildet ist, der die Position des Hubtisches
im Stapelschacht steuert, wobei der zweite Antrieb als Zweiachsantrieb so ausgebildet
ist, dass er die Position der Zwischenablage entlang einer vorgegebenen und sich wiederholenden
Bahn steuert, und wobei der dritte Antrieb als Zweiachsantrieb so ausgebildet ist,
dass er die Position des Niederhalters entlang einer vorgegebenen und sich wiederholenden
zyklischen Bahn steuert.
[0043] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Abstapeln wird nur eine Zwischenablage
benötigt, was den apparativen Aufwand deutlich reduziert. Dadurch, dass die erfindungsgemäße
Vorrichtung über einen Zweiachsantrieb sowohl für die Zwischenablage als auch für
den Niederhalter verfügt, ist es möglich, die Bahn auf der sich der Niederhalter und
die Zwischenablage bewegen, weitestgehend frei zu steuern, so dass entsprechend der
Größe der zu stapelnden Faltschachtelzuschnitte und deren sonstigen Eigenschaften,
eine optimale Steuerung der Bahnen von Zwischenablage und Niederhalter erfolgen kann.
Im Ergebnis kann dadurch ein Höhenunterschied zwischen der Oberkante des ersten Anschlags
während des Abstapelns nahezu konstant gehalten werden und zwar unabhängig davon,
ob der sich bildende Stapel von dem Niederhalter, der Zwischenablage oder dem Hubtisch
getragen wird. Dieser Höhenunterschied kann zudem für jeden Anwendungsfall individuell
eingestellt werden; bei kleinen Faltschachtelzuschnitten ist er tendenziell kleiner
als bei großen Faltschachtelzuschnitten.
[0044] Der Niederhalter hat zwei Funktionen. Er dient kurzfristig als Zwischenablage und
übergibt nach kurzer Zeit diese Funktion an die eigentliche Zwischenablage. Die "Ausgangsstellung"
des Niederhalters befindet sich etwas unterhalb einer Oberkante des ersten Anschlags
des Stapelschachts und wandert schrittweise nach unten, so dass das obere Ende des
sich auf der Zwischenablage bildenden Stapels immer in einem kleinen und konstanten
Abstand zu der Oberkante des ersten Anschlags des Stapelschachts befindet. Dadurch
ist sichergestellt, dass die über den ersten Anschlag des Stapelschachts in diesen
"einströmenden" Faltschachtelzuschnitte nicht verkippen können und sich der Stapel
ungestört bildet. Danach wird der Niederhalter rasch nach unten, d.h. in Richtung
des am Grund des Stapelschafts befindlichen Hubtisches bewegt. Dadurch "übergibt"
der Niederhalter den sich bildenden Stapel an die Zwischenablage.
[0045] Sobald der Stapel auf dem Hubtisch aus dem Stapelschacht transportiert wurde, fährt
der Hubtisch nach oben und übernimmt den sich bildenden Stapel von der Zwischenablage.
[0046] Der Niederhalter bewegt sich so weit nach unten, dass er den auf dem Hubtisch befindlichen
(fertigen) Stapel zusammendrückt. Dieser Stapel wird dann mit Hilfe von Transportbändern
in Transportrichtung aus dem Stapelschacht bewegt. Der Niederhalter macht die Transportbewegung
des Stapels mit. Dadurch ist sichergestellt ist, dass der Stapel den Stapelschacht
störungsfrei verlässt.
[0047] Anschließend, d.h. wenn die Zinken des Niederhalters in Transportrichtung vollständig
aus dem Stapelschacht herausbewegt worden sind, bewegt sich der Niederhalter wieder
nach oben in seine Ausgangsstellung. Parallel dazu wird auf der Zwischenablage noch
der oben erwähnte neue Stapel gebildet.
[0048] Sobald der Stapel auf dem Hubtisch aus dem Stapelschacht transportiert wurde, fährt
der Hubtisch nach oben und übernimmt den sich bildenden Stapel von der Zwischenablage.
Die Zwischenablage wird dann umgehend aus dem Stapelschacht herausgezogen und zwar
bevorzugt entgegen der Transportrichtung. Außerhalb des Stapelschachts wird die Zwischenablage
wieder in ihre Anfangsposition in Richtung der Y-Achse, d.h. in dem gewünschten Abstand
zu der Oberkante des ersten Anschlags gebracht, bevor das erfindungsgemäße Verfahren
wieder von vorne beginnt.
[0049] Die erfindungsgemäße Vorrichtung und dessen Steuergerät ermöglichen die Durchführung
dieses Verfahrens. Das Steuergerät der Vorrichtung zum Abstapeln koordiniert (durch
Steuert und/oder Regeln) die Bewegungen von Hubtisch, Zwischenablage, Niederhalter,
Transportband und der andren sich bewegenden Bauteile oder -gruppen der Vorrichtung
zum Abstapeln. Außerdem kommuniziert das Steuergerätmit dem übergeordneten zentralen
Steuer- und oder Regelgerät der Anlage. Zum Beispiel kann eine Störungsmeldung von
dem Steuergerät der Vorrichtung zum Abstapeln an das zentrale Steuer- und oder Regelgerät
übermittelt werden, welches dann ein Signal ausgibt und/oder die Anlage anhält.
[0050] Die Vorrichtung zum Abstapeln ist relativ einfach aufgebaut; die Anforderungen an
die Vorrichtung sind relativ niedrig. Wegen der Zweiachsantriebe von Niederhalter
und Zwischenablage können die Bewegungen des Niederhalters und auch der Zwischenablage
in Transportrichtung orthogonal dazu unabhängig voneinander gesteuert werden. Das
erleichtert deren Ansteuerung und die Adaption des Verfahrens an verschiedene Faltschachtelzuschnitte.
[0051] Es ist selbstverständlich auch möglich, dass - durch eine Überlagerung der Steuerungsbewegungen
von Niederhalter und/oder Zwischenablage in Richtung der ersten Achse und der orthogonal
dazu verlaufenden zweiten Achse - dem Niederhalter und/oder der Zwischenablage entlang
einer frei konfigurierbaren, bzw. programmierbaren (gekrümmten oder aus Geraden zusammengesetzten)
Bahnen zu bewegen. Dadurch können die Vorrichtung und das Verfahren an verschiedenste
Faltschachtelzuschnitte adaptierbar sind.
[0052] Die voneinander unabhängigen Bewegungsachsen des zweiten Antriebs und des dritten
Antriebs verlaufen bevorzugt orthogonal bzw. parallel zu einer Transportrichtung der
Vorrichtung. Die Antriebe bzw. die Antriebe der Bewegungsachsen können beispielsweise
elektrisch, elektromechanisch, pneumatisch oder hydraulisch erfolgen. Es sind auch
Kombinationen dieser Antriebe möglich. Ein elektromechanischer Antrieb ist beispielsweise
ein Antrieb mit einem Zahnriemen und einen Elektromotor, der als Schrittmotor oder
Servomotor ausgebildet sein kann. Auch sind Antriebe mit Kugelgewindespindel und einem
Servermotor bzw. einem Schrittmotor möglich. Auch Linearmotoren sind eine Option.
Letztendlich kann die Erfindung mit verschiedenen Antriebskonzept für die Bewegungsachsen
realisiert werden.
[0053] Um den Transport eines fertigen Stapels, der sich auf dem Hubtisch befindet, aus
dem Stapelschacht effizient und sicher zu gewährleisten, ist in weiterer vorteilhafter
Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass dort ein oder mehrere Transportbänder
angeordnet sind und der Hubtisch so weit abgesenkt wird, dass der Stapel auf dem Anfang
des oder der Transportbänder aufsitzt. Sobald das Transportband angetrieben wird,
wird der Stapel aus dem Stapelschacht heraustransportiert.
[0054] In der Anlage können folgende Kontrolleinrichtungen vorhanden sein; sie können entweder
in eine Bearbeitungsstation integriert oder als separate Einheit ausgeführt sein:
In einer Druckbildüberwachung wird das zuvor auf den Faltschachtelzuschnitt aufgedruckte
Druckbild und/oder das Vorhandensein eines maschinenlesbaren Barcodes kontrolliert.
[0055] Eine Überwachung des Profils und der Lage von Rilllinien in den Faltschachtelzuschnitten
kann hinter dem Slotter und der Rotationsstanze zum Beispiel in der ersten Transporteinrichtung
erfolgen.
[0056] In einer Tapestation wird das Vorhandensein eines heiß aufgeklebten Klebebands durch
einen temperaturemfindlichen Sensor und/oder eine Wärmebildkamera erfasst.
[0057] In einer Heftstation wird die Klebenaht durch Heftklammern aus Stahl verstärkt. Dort
kann auch eine Kontrolle erfolgen, ob die Heftklammern in der richtigen Zahl und Position
in der Faltschachtel verankert wurden. Dabei nutzt man die metallischen Eigenschaften
der Heftklammern aus, um deren Vorhandensein zu detektieren. Zum Beispiel können Störungen
in einem elektrischen Feld, die durch die Heftklammern verursacht werden, zu Detektion
genutzt werden.
[0058] In die erfindungsgemäße Bündelvorrichtung ist eine Kontrolleinrichtung integriert.
Diese Kontrolleinrichtung kontrolliert jede einzelne Faltschachtel des in einem Arbeitsraum
der Bündelvorrichtung geschnürten Bündels. Dadurch wird eine hundertprozentige Endkontrolle
der wichtigsten Merkmale der Faltschachteln vorgenommen. Einige der wichtigsten Merkmale
sind: Die Außenabmessungen der Faltschachtel, das (unerwünschte) Auftreten von Fishtailing
beziehungsweise das Unterschreiten der minimalen Breite eines Spalts zwischen benachbarten
Umschlagklappen, die zu beiden Seiten der Klebefuge der Faltschachtel angeordnet sind.
[0059] Wenn die Breite dieses Spalts ein vorgegebenes Mindestmaß unterschreitet, dann ist
der Innenumfang des Faltschachtelzuschnitts kleiner als gefordert und es kommt beim
anschließenden Befüllen der aufgestellten Faltschachtel beispielsweise mit einem Produkt
zu Problemen. Faltschachteln mit diesem Fehler werden vom Kunden des Faltschachtelherstellers
mit Sicherheit retourniert und sind daher unbedingt zu vermeiden.
[0060] Durch das Vorhandensein der Kontrolleinrichtungen in den genannten Bearbeitungsstationen
kann die Prozessüberwachung nochmals verbessert und somit die Ausschussquote nochmals
verringert werden.
[0061] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben einer
Anlage zur Herstellung von Faltschachteln umfassend eine Mehrzahl von Bearbeitungsstationen,
mehrere Kontrolleinrichtungen zur Quantitätskontrolle der Faltschachteln, einer Steuer-
und/oder Regeleinheit, mindestens einer ersten und einer zweiten Ausschleusstation
und ein Bedienpult, wobei die Kontrolleinrichtungen ihre Ergebnisse an das Steuer-
und/oder Regelgerät übermitteln, und wobei eine als fehlerhaft erkannte Faltschachteln
an der in Transportrichtung nächsten Ausschleusstation ausgeschleust wird.
[0062] Dieses Verfahren realisiert die gleichen Vorteile, wie sie im Zusammenhang mit der
erfindungsgemäßen Anlage gemäß Anspruch 1 bereits erläutert wurden. Daher wird, um
Wiederholungen zu vermeiden, auf das oben im Zusammenhang mit dem Anspruch 1 und den
Unteransprüchen Gesagte entsprechend verwiesen.
[0063] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass eine Auswertung der von den Kontrolleinrichtungen
erfassten Rohdaten direkt in der betreffenden Kontrolleinrichtung und/oder dem zentralen
Steuer- und/oder Regelgerät erfolgt.
[0064] Das ermöglicht, erstens die Rohdatenmenge direkt in der Kontrolleinrichtung zu reduzieren.
Dadurch wird die Datenmenge zwischen den Kontrolleinrichtungen und dem Steuer- und/oder
Regelgerät reduziert. Es ist sogar möglich, dass schon in der Kontrolleinrichtung
die Daten so weit aufbereitet werden, dass eine Entscheidung, ob eine Faltschachtel
als gut oder als Ausschuss klassifiziert werden muss, getroffen werden kann. Dann
ist an das zentrale Steuer- und/oder Regelgerät nur noch ein binäres Signal, das die
Information "gut" oder "Ausschuss" übermittelt, zu übertragen.
[0065] Alternativ ist es selbstverständlich auch möglich, dass die Rohdaten oder die teilweise
aufbereiteten Rohdaten in der Regel- oder Steuereinheit so weit ausgewertet werden,
dass die Klassifikation in "gut" oder "Ausschuss" möglich ist. Wenn eine Faltschachtel
als Ausschuss erkannt wurde, dann wird die zweite Ausschleusstation, aktiviert, wenn
der Fehler von einer Kontrolleinrichtung erkannt wurde, die vor der zweiten Ausschleusstation
liegt. Andernfalls wird die erste Ausschleusstation aktiviert, die sich am Ende der
Prozesskette befindet.
[0066] Die eingangs genannte Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zur Online-Überwachung
von Rillen in einer Faltmaschine nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
wobei das Verfahren folgende Verfahrensschritte umfasst:
- Erfassen mindestens einer Rille mit der Vorrichtung zur optischen Erfassung von Rillen,
- Ermitteln von Tiefe, Breite und/oder Kontur der Rille,
- Vergleich von Tiefe, Breite und/oder Kontur der Rille mit den im Steuergerät hinterlegten
Referenzwerten und
- Klassifizieren des Faltschachtelzuschnitts in "gut" oder "schlecht" in Abhängigkeit
des Vergleichs.
[0067] Durch dieses Verfahren ist es möglich, wesentliche geometrische Eigenschaften der
in einen Faltschachtelzuschnitt eingeprägten Rillen zu erfassen und ihre Abmessungen
und Lage festzustellen. Außerdem ist es durch die Erfassung der Kontur der Rille möglich,
Risse in der Rille an der Decklage der Wellpappe im Bereich der Rille zu erfassen.
Solche Risse sind unerwünscht, weil sie zu einem reduzierten Stauchdruck bzw. einer
verringerter Belastbarkeit eines aufgestellten Kartons führen. Daher sind Risse im
Bereich der Rille unbedingt zu vermeiden.
[0068] Durch die erfindungsgemäße Erfassung der Rillen ist es also möglich, in der laufenden
Produktion Form, Breite und Kontur der Rillen zu erfassen und, falls Unregelmäßigkeiten
auftreten, durch entsprechende manuelle oder automatische Stelleingriffe in die Maschine
diese Unregelmäßigkeiten zu korrigieren.
[0069] Am Beispiel eines Risses in der Rille kann dies am Einfachsten veranschaulicht werden.
Um eine möglichst gute Faltkante zu erreichen, ist man bestrebt, die Rille so tief
wie möglich zu machen. Je tiefer die Rille, desto größer ist jedoch die Gefahr, dass
die Decklage der Wellpappe einreißt. Daher ist die Rillung idealerweise so tief wie
möglich, ohne jedoch dass die Decklage der Wellpappe reißt.
[0070] Wenn ein Maschinenführer die Tiefe der Rille etwas vergrößert, dann kann er unmittelbar
sehen, ob dies zu einem Riss in der Decklage der Wellpappe führt oder nicht. Wenn
die Wellpappe im Bereich der Rille reißen sollte, dann kann der Maschinenführer die
Tiefe der Rille etwas reduzieren, bis keine Risse mehr auftreten. Dieser Vorgang kann
auch mit Hilfe eines geschlossenen Regelkreises vollautomatisch und ohne Zutun des
Maschinenführers erfolgen. Dadurch ist gewährleistet, dass die Rille so tief wie möglich
ist, ohne jedoch das Risse in der Wellpappe auftreten. Dieser Effekt führt zu einer
deutlichen Qualitätsverbesserung der Faltschachtelzuschnitte, ohne dass nennenswerter
Ausschuss aufgrund von Rissen in der Wellpappe auftritt.
[0071] Die eingangs genannte Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zur Überwachung
in Echtzeit von Spalten in einer Faltmaschine nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
wobei das Verfahren folgende Verfahrensschritte umfasst:
- Erfassen mindestens eines Lead-Spalts und eines Trail-Spalts mit der Vorrichtung zur
optischen Erfassung von Spalten,
- Ermitteln einer charakteristischen Breite des Lead-Spalts und einer charakteristischen
Breite des Trail-Spalts,
- Berechnen eines Vorhersagewerts der Maßhaltigkeit, insbesondere eines Spaltwerts des
Faltschachtelzuschnitts nach der Ausrichteinheit auf Basis der charakteristischen
Breiten von Lead-Spalt und Trail-Spalt,
- Klassifizieren in "gut" oder "schlecht" des Faltschachtelzuschnitts durch Vergleich
des Vorhersagewerts mit einem oder mehreren in dem Steuergerät hinterlegten Referenzwerten.
[0072] Das erfindungsgemäße Verfahren beruht darauf, dass schon unmittelbar nach dem Falten
eines Faltschachtelzuschnitts und zwar noch vor der Ausrichteinheit der Lead-Spalt
und der Trail-Spalt idealerweise über ihre gesamte Länge vermessen werden und aus
den dadurch gewonnenen Geometriedaten des Lead-Spalts und des Trail-Spalts eine Vorhersage
ermittelt wird, ob der Faltschachtelzuschnitt nachdem er in der Ausrichteinheit ausgerichtet
wurde, "gut" oder "schlecht" sein wird.
[0073] Es kann erfindungsgemäß ein Vorhersagewert der Maßhaltigkeit für jeden Karton ermittelt
werden. Alternativ ist es auch möglich, dass ein Vorhersagewert für den Lead-Spalt
und ein Vorhersagewert für den Trail-Spalt ermittelt wird.
[0074] Die Vorhersagewerte können auf verschiedenste Arten und Weisen erfolgen. Beispielsweise
kann der Mittelwert aller gemessenen Breiten des Lead-Spalts und des Trail-Spalts
gebildet werden und daraus ein oder mehrere Vorhersagewerte für die zu erwartende
Maßhaltigkeit des Kartons gebildet werden. Es kann beispielsweise aber nur jeder hundertste
Messwert für die Ermittlung eines Vorhersagewerts herangezogen werden oder es ist
möglich, auf Basis der Messwerte ein vereinfachtes geometrisches Modell von Lead-Spalt
und Trail-Spalt zu ermitteln und daraus den Vorhersagewert zu ermitteln.
[0075] Ein Beispiel für ein solches vereinfachtes geometrisches Modell sieht vor, dass aus
der Vielzahl von vorhandenen Messwerten eine Gerade berechnet wird für jede Seite
eines Spalts. Im Ergebnis sind dann zwei Geraden für den Lead-Spalt und zwei Geraden
für den Trail-Spalt vorhanden. Auf Basis des Abstandes dieser beiden Geradenpaare
kann dann ein Vorhersagewert der Maßhaltigkeit des Kartons berechnet werden.
[0076] Die Erfindung ist nicht auf eine bestimmte Methode oder eine bestimmte Berechnungsvorschrift
zur Ermittlung des Vorhersagewerts beschränkt. Vielmehr wird man immer bestrebt sein,
eine möglichst gute Aussagekraft des Vorhersagewerts bei geringen Anforderungen an
die Qualität der Eingangsdaten und der Rechenleistung zu erreichen. Hierzu gibt es
naturgemäß eine Vielzahl von Möglichkeiten.
[0077] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung gibt das Steuergerät ein optisches und/oder
ein akustisches Signal ab, wenn ein Faltschachtelzuschnitt als "schlecht" klassifiziert
wurde, Dadurch erfährt der Maschinenführer, dass ein schlechter Faltschachtelzuschnitt
erkannt wurde und er kann geeignete Gegenmaßnahmen einleiten, wenn es sich dabei nicht
nur um einen einzelnen Ausreißer handelt, sondern eine Vielzahl von Faltschachtelzuschnitten
hintereinander als schlecht klassifiziert werden. Auch dadurch werden der Ausschuss
minimiert und die Produktivität erhöht.
[0078] Die Vorrichtungen zur optischen Erfassung von Rillen und/oder Spalten können die
gleiche Hardware verwenden. Es ist in manchen Fällen auch möglich, dass ein und die
gleiche Vorrichtung abwechselnd Spalte und Rillen erfasst. Es sind viele der am Markt
befindlichen digitalen Kameras, seien es Matrixkameras, CCD, Linienkameras, als Vorrichtungen1
zur optischen Erfassung von Rillen und/oder Spalten geeignet.
[0079] Besonders vorteilhaft sind Laser-Distanzsensoren, da mit diesen Laser-Distanzsensoren
die Kontur von Rillen und Spalten sehr gut und mit hoher Präzision erfasst werden
können.
[0080] Um den Anlagenführer auf eine fehlerhafte Faltschachtel aufmerksam zu machen, kann
vorgesehen sein, am Bedienpult oder an einem anderen geeigneten Ort der Anlage ein
akustischen und/oder ein optisches Signal auszugeben.
[0081] Dadurch wird der Anlagenführer, unabhängig davon, wo er sich gerade befindet, direkt
auf eine fehlerhafte Faltschachtel aufmerksam gemacht.
[0082] Die Ergebnisse der erfindungsgemäßen Klassifikation werden bevorzugt in einer Speichereinheit
abgespeichert, so dass der lückenlose Nachweis der Qualität der Faltschachteln geführt
werden kann und auch Statistiken zur Prozessstabilität beziehungsweise zur Ausschussquote
erstellt werden können. Die Auswertung dieser Statistiken kann dazu führen, dass wertvolle
Erkenntnisse über mögliche Fehlerursachen beziehungsweise Fehlerquellen gewonnen werden
und auf diese Weise die Fehlerquellen eliminiert werden können.
[0083] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen entnehmbar. Alle in der Zeichnung,
der Beschreibung und den Patentansprüchen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln
als auch in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
[0084] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Beispiels einer erfindungsgemäßen Anlage,
- Figur 2
- eine schematische und sehr stark vereinfachte, teilweise geschnittene Teil-Seitenansicht
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Abstapeln;
- Figur 3
- eine weitere Teilansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Abstapeln;
- Figur 4
- eine Synthese der Figuren 2 und 3; und
- Figuren 5 bis 10
- die Interaktion der verschiedenen beweglichen Baugruppen der Vorrichtung zum Abstapeln
bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
- Figur 11
- eine Isometrie einer erfindungsgemäßen Band-Umreifungsmaschine;
- Figur 12
- eine Ansicht von vorne auf eine erfindungsgemäße Band-Umreifungsmaschine;
- Figur 13
- eine Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Band-Umreifungsmaschine; und
- Figur 14
- einen Ausschnitt einer Ansicht von oben auf die erfindungsgemäße Band-Umreifungsmaschine.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0085] In der Figur 1 wird exemplarisch eine Prozesskette dargestellt, die aus einer Mehrzahl
von Bearbeitungsstationen besteht. Die Prozesskette wird in einer Transportrichtung
T durchlaufen. Am Beginn der Prozesskette ist ein sogenannter Slotter 1 vorhanden.
In den Slotter 1 gelangen Wellpappezuschnitte, die entweder unbedruckt oder bedruckt
sind. Manchmal werden die Wellpappezuschnitte in einer vorgeschalteten Siebenfarb-Druckanlage
bedruckt.
[0086] In dem Slotter 1 kann ein Befeuchten, insbesondere ein lokales Befeuchten, dort wo
die Wellpappe später gefaltet werden soll, erfolgen.
[0087] Es ist auch möglich, mit dem Slotter 1 die Wellpappe entlang der später eingebrachten
Rilllinien vorzuquetschen. Schließlich können in dem Slotter 1 mit Hilfe von Rillrädern
Rillen in den Wellpappezuschnitt eingebracht werden, die in Transportrichtung T verlaufen.
Der Slotter 1 kann auch in der Lage sein, die Wellpappe zu schneiden und Schlitze
einzubringen.
[0088] Mit 3 ist eine Rotationsstanze angedeutet. Die Rotationsstanze 3 ermöglicht das Stanzen
oder Schneiden des Wellpappe- bzw. Faltschachtelzuschnitts. Darüber hinaus können
auch Rillen, die quer zur Transportrichtung T verlaufen, mit Hilfe der Rotationsstanze
3 in die Wellpappe eingebracht werden.
[0089] In Transportrichtung T hinter der Rotationsstanze 3 können die Lage und das Profil
der Rillinien mit Hilfe einer Vorrichtung zum Ermitteln 4.1 von Rilllinien erfasst
werden. Die Ergebnisse können dem Anlagenführer auf den Bildschirmen des Bedienpults
10 angezeigt werden oder einem zentralen Steuer- und oder Regelgerät zugeführt werden.
Das Steuer- und oder Regelgerät kann in Abhängigkeit der o. g. Ergebnisse eine Regelung
der Lage und/oder des Profils der Rillininen durchführen.
[0090] Anschließend gelangt die Wellpappe in eine Vorrichtung 5 zum Falten und Kleben eines
Faltschachtelzuschnitts (Falt- und Klebevorrichtung). Nachdem der Faltschachtelzuschnitt
die Falt- und Klebevorrichtung 5 durchlaufen hat, ist aus dem Faltschachtelzuschnitt
eine Faltschachtel geworden.
[0091] Bei Faltschachteln werden zwei Enden eines Faltschachtelzuschnitts miteinander verklebt.
Vorher muss die ursprünglich flache Wellpappe mehrfach gefaltet werden. Dabei kann
es dazu kommen, dass der Spalt zwischen benachbarten Umschlagklappen vor und hinter
der Klebestelle oder -fuge unterschiedlich breit ist. Diese unterschiedlich breiten
Spalte entstehen, wenn der Faltschachtelzuschnitt nicht präzise gefaltet wird. Sie
können auch zumindest teilweise einer schlechten Qualität der verarbeiteten Wellpappe
geschuldet sein. Wenn die Abmessungen der Spalte zu weit von den Soll-Werten entfernt
sind, ist die Faltschachtel "Ausschuss" und muss ausgeschleust werden.
[0092] In Transportrichtung T hinter der Falt- und Klebevorrichtung 5 3 können die Lage
und das Profil der Spalte mit Hilfe einer Vorrichtung zum Ermitteln 4.2 von Spalten
erfasst werden.
[0093] In einer optionalen Tapestation 6.1 wird zusätzlich zu der bereits vorhandenen Klebefuge
noch ein Klebeband zur Verstärkung mit einem durch Hitze aktivierbaren Kleber (Heißkleber)
aufgebracht. Über die Temperatur des Klebebands nach dessen Aufkleben kann die erfolgreiche
Verklebung kontrolliert werden. Die Ergebnisse dieser Kontrolle können auf den Bildschirmen
des Bedienpults 10 angezeigt werden.
[0094] In einer optionalen Heftstation 6.2 wird die Klebenaht durch Heftklammern aus Stahl
verstärkt. Dort kann auch eine Kontrolle erfolgen, ob die Heftklammern in der richtigen
Zahl und in der richtigen Position in der Faltschachtel verankert wurden. Dabei nutzt
man die metallischen Eigenschaften der Heftklammern aus, um deren Vorhandensein zu
detektieren. Zum Beispiel können Störungen in einem elektrischen Feld, die durch die
Heftklammern verursacht werden, zu Detektion genutzt werden.
[0095] Die Ergebnisse dieser Kontrolle können auf den Bildschirmen des Bedienpults 10 angezeigt
werden.
[0096] In einer ersten Transportvorrichtung 7 befindet sich eine Kontrolleinrichtung, welche
die (gefalteten) Faltschachteln kontrolliert. Insbesondere werden dabei die Spalte
in der Verlängerung der Klebenaht (in Transportrichtung vor und hinter der Klebenaht)
kontrolliert. Wenn nämlich der Faltschachtelzuschnitt nicht exakt an der vorgesehenen
Stelle gefaltet wird, dann ergeben sich Abweichungen an der Klebenaht. in Folge dessen
können die Spalte vor und nach der Klebenaht verschieden groß sein. Sie können auch
außerhalb der vorgegebenen Toleranz liegen. Aus den Ergebnissen der Spaltvermessung
kann ein Vorhersagewert ermittelt werden. Dieser Vorhersagewert gibt Aufschluss darüber,
ob nach einem zu einem späteren Zeitpunkt erfolgenden Ausrichten der Faltschachtelzuschnitte
(in der Abstapelvorrichtung 11) die Spalte innerhalb der vorgegeben Toleranzen liegen.
Die Faltschachtelzuschnitte deren Vorhersagewerte außerhalb vorgegebener Grenzen liegen,
werden in der zusätzlichen Auschleusstation 9 ausgeschleust.
[0097] In Transportrichtung vor oder nach der zusätzlichen Ausschleusstation 9 ist ein Bedienpult
10 für den Anlagenführer angeordnet. In der Figur 1 sind zwei mögliche Anordnungen
des Bedienpults 10 angedeutet. Es ist in einer Anlage jedoch in der Regel nur ein
Bedienpult 10 erforderlich.
[0098] Durch die räumliche Nähe von Bedienpult 10 und der zusätzlichen Ausschleusstation
9 kann er mehr oder weniger direkt aus dem Bedienpult 10 heraus die in der zweiten
Ausschleusstation 9 ausgeschleusten Faltschachtelzuschnitte untersuchen und erforderlichenfalls
die Parameter einzelner Stationen korrigieren. Das erleichtert seine Arbeit und vermeidet
den relativ langen Weg vom Bedienpult zu einer am Ende der Prozesskette angeordneten
ersten Ausschleusstation. Bei der in Figur 1 dargestellten Prozesskette ist die erste
Ausschleusstation zum Beispiel in der Bündelvorrichtung 15 integriert; sie kann jedoch
auch als separate Ausschleusstation ausgebildet sein.
[0099] In Transportrichtung T hinter der zusätzlichen Ausschleusstation 9 ist eine Vorrichtung
zum Abstapeln 11 vorhanden. In der Vorrichtung zum Abstapeln (Abstapelvorrichtung)
11 wird ein Stapel Faltschachteln aus einem Strom fertiger Faltschachteln gebildet.
Außerdem werden die zuvor verklebten Faltschachteln in der Vorrichtung zum Abstapeln
11 mit Hilfe einer Rüttelwand noch ausgerichtet. Genauer gesagt wird die Klebenaht
der Faltschachteln noch etwas "nachgedrückt", so dass die Abmessungen der Spalte vor
und hinter der Klebenaht besser werden.
[0100] Die Abstapelvorrichtung 11 umfasst einen Pufferraum in dem der Strom von kontinuierlich
in den Pufferraum gelangenden Faltschachteln zu einem Stapel der gewünschten Höhe
beziehungsweise mit der gewünschten Stückzahl aufgestapelt wird. Sobald ein Stapel
die gewünschte Zahl von Faltschachteln aufweist, wird der Stapel durch eine zweite
Transporteinrichtung 13 in eine Bündelvorrichtung 15 transportiert. Dort wird der
Stapel durch ein Umreifungsband zu einem Bündel verschnürt und verlässt die Bündelvorrichtung
15 als fertiges "Endprodukt" der erfindungsgemäßen Anlage.
[0101] In der erfindungsgemäßen Bündelvorrichtung 15 befindet sich eine weitere Kontrolleinrichtung.
[0102] Diese Kontrolleinrichtung kann beispielsweise eine Kamera sein, welche bei jeder
Faltschachtel des Bündels kontrolliert (100% Kontrolle), ob die Spalte im Bereich
der Klebekante zu groß der zu klein sind. Dadurch werden alle Faltschachteln eines
Bündels, bei welcher der Umfang der aufgestellten Faltschachtel außerhalb der Toleranz
liegt, sicher erkannt.
[0103] Wenn sich in einem Bündel auch nur eine fehlerhafte Faltschachtel befindet, wird
das Bündel aus dem Arbeitsraum der Bündelvorrichtung 15 senkrecht zur Transportrichtung
T ausgeschleust. Anschließend muss der Anlagenführer das Bündel öffnen, indem er das
Umreifungsband zerschneidet, die fehlerhafte Faltschachtel herausnehmen und durch
eine einwandfreie Faltschachtel ersetzen.
[0104] Dann wird dieser Stapel erneut der Bündelvorrichtung 15 zugeführt und mit einem Umreifungsband
verschlossen beziehungsweise zu einem Bündel geschnürt. Das erneute Einschleusen des
Stapels kann entweder auf dem gleichen Weg (aber in entgegengesetzter Richtung) wie
das zuvor erfolgte Auschleusen erfolgen. Alternativ kann der Stapel auch gegen die
Transportrichtung T an der Bündelvorrichtung 15 vorbei transportiert werden und anschließen
(zwischen zweiter Transporteinrichtung 13 und Bündelvorrichtung 15 wieder eingeschleust
werden.
[0105] Anhand der Figuren 2 bis 10 wird eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Abstapeln
11 im Detail beschrieben.
[0106] In der Figur 2 ist stark vereinfacht eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Abstapeln 11 dargestellt. In der Figur 2 sind
- wegen der besseren Übersichtlichkeit -Teile der Vorrichtung nicht dargestellt. Die
Vorrichtung 11 umfasst einen ersten Anschlag 101 und einen parallel dazu verlaufenden
zweiten Anschlag 3. Die Anschläge 101, 103 sind in ihrem Abstand verstellbar zueinander,
so dass sie auf die Länge der in Figur 2 nicht dargestellten Faltschachtelzuschnitte
abgestimmt werden können. Zwischen dem ersten Anschlag 101 und dem zweiten Anschlag
103 bildet sich der Stapel, wie nachfolgend anhand der Figuren 5ff noch erläutert
wird. Der erste Anschlag 101 kann als Rüttelwand ausgebildet sein. Die Anschläge 101,
103 sind nicht als durchgehende Wand ausgeführt, sondern sie weisen Schlitze auf,
durch welche die Zinken eines Niederhalters (nicht dargestellt nicht in Figur 12 und
einer Zwischenablage 115 hindurch in den Stapelschacht 105 eingefahren werden können.
[0107] Der Stapelschacht 105 wird nach unten durch eine Transportvorrichtung 107 begrenzt,
die hier als Transportband bzw. mehrere parallel aneinander verlaufende Transportbänder
9 ausgeführt ist. Die Transportbänder 9 laufen über Rollen 11, von denen nur eine
dargestellt ist und werden bei Bedarf über eine der Rollen 111 angetrieben.
[0108] In der Figur 2 sind eine X-Achse und eine XY-Achse eingetragen. Der Ursprung dieses
Koordinatensystems liegt bei 13. Eine Transportrichtung T ist ebenfalls eingezeichnet.
Sie verläuft parallel zur X-Achse; die Transportvorrichtung 107 transportiert einen
Stapel (nicht dargestellt) von Faltschachtelzuschnitten in Richtung der Transportrichtung
T und damit auch in Richtung der X-Achse aus dem Stapelschacht 5.
[0109] Zwischen dem unteren Ende des zweiten Anschlags 103 und dem Transportband 9 ist ein
Abstand LH vorhanden, der so bemessen ist, dass auch die höchsten Stapel unter dem
zweiten Anschlag 103 hindurch in Richtung der Transportrichtung T aus dem Stapelschacht
105 heraustransportiert werden können.
[0110] In der Figur 2 ist eine Zwischenablage 115 dargestellt. Die Zwischenablage 115 umfasst
mehrere parallel zu einander verlaufende Finger oder Zinken von denen nur einer zu
sehen ist. Die Finger ragen durch Schlitze (nicht sichtbar) des ersten Anschlags 101
in der in Figur 2 dargestellten Position in den Stapelschacht 105 und bilden somit
mit ihrer Oberkante eine Auflage für Faltschachtelzuschnitte, die von links oben etwa
in Richtung des Pfeils 116 in den Stapelschacht 105 einströmen.
[0111] Die Zwischenablage 115 ist an einem ersten Schlitten 117 angeordnet, der entlang
einer Linearführung in Richtung der Y-Achse an einem Gestell 19 verfahrbar angeordnet,
bzw. geführt ist. Das Gestell 19 ist auf einer ersten Führungsschiene in Richtung
der X-Achse verfahrbar. Die Verfahrwege des Schlittens 117 in Richtung der Y-Achse
und des Gestells 19 in Richtung der X-Achse sind durch Doppelpfeile 123, 125 angedeutet.
Das Gestell 19 und mit ihm die Zwischenablage 115 kann weit in Richtung der negativen
X-Achse verfahren werden, dass sich die Zwischenablage 115 vollständig außerhalb des
Stapelschachts 105 befindet. In Richtung der Y-Achse muss der Verfahrweg der Zwischenablage
115 bzw. des Schlittens 117 nur vergleichsweise gering sein. In der Praxis reicht
ein Verfahrweg von 15 oder 20 cm in Richtung der Y-Achse aus. Um die Relationen der
Verfahrwege zu veranschaulichen, ist der Pfeil 125 deutlich länger als der Doppelpfeil
23.
[0112] In der Figur 3 ist die gleiche Vorrichtung ebenfalls in der gleichen Seitenansicht
wie in Figur 2 dargestellt. Allerdings sind die Zwischenablage 15, der Schlitten 117
und das Gestell 19 nicht dargestellt. Vielmehr sind weitere Komponenten, die zu der
erfindungsgemäßen Vorrichtung gehören, dargestellt und werden nachfolgend im Einzelnen
erläutert. Ein Steuergerät 135 ist über nicht dargestellte drahtlose oder drahtgebundene
Signalverbindungen mit den Aktoren und Sensoren sowie mit dem zentralen Steuer- und/oder
Regelgerät (siehe Figur 1) verbunden. In den anderen Figuren ist das Steuergerät 135
nicht dargestellt.
[0113] Im Stapelschacht 105 ist ein Hubtisch 127 eingezeichnet. Der Hubtisch 127 kann, wie
durch die Pfeile angedeutet, in Richtung der Y-Achse verfahren werden. Eine unterste
Position des Hubtischs 127 ist dann erreicht, wenn sich die Oberseite des Hubtisches
unterhalb des Transportbands 9 der Transportvorrichtung 107 befindet. Diese unterste
Position ist durch eine unterbrochene Linie dargestellt. Um eine Kollision des Hubtisches
127 mit dem Transportband bzw. den parallel zueinander verlaufenden Transportbändern
9 zu vermeiden, ist der Hubtisch 127 ebenfalls nicht als durchgehende Fläche ausgebildet,
sondern er hat mehrere parallel zueinander verlaufende Teilflächen, die so angeordnet
und bemessen sind, dass diese Teilflächen beim Absenken des Hubtisches 127 in die
unterste Position nicht mit den Transportbändern 9 der Transportvorrichtung 107 kollidieren.
[0114] In der Figur 3 rechts neben dem zweiten Anschlag 3, d.h. außerhalb des Stapelschachts
5, ist ein Niederhalter 129 angedeutet. Der Niederhalter 129 verfügt ebenso wie die
Zwischenablage 115 über einen Zwei-Achs-Antrieb. D.h. er kann in Richtung der Y-Achse
und in Richtung der X-Achse über gesonderte Antriebe bewegt werden. Diese Antriebe
sind, genauso wie bei der Zwischenablage 15, nicht dargestellt.
[0115] Auch die Schlitten und Führungen sind nicht dargestellt, an denen der Niederhalter
129 befestigt und entlang von zwei Achsen geführt ist. Die Anordnung von schlitten,
Gestell und Führungen ist prinzipiell ähnlich wie bei der Zwischenablage 15. Der Niederhalter
129 ist an einem Schlitten befestigt, der an einem Gestell in Richtung der Y-Achse
verschiebbar geführt ist. Das Gestell ist auf einer weiteren Linearführung oder Führungsschiene
in Richtung der X-Achse verfahrbar angeordnet.
[0116] Ausgehend von der in Figur 3 dargestellten Position ist der Verfahrweg des Niederhalters
129 in Richtung der negativen X-Achse so groß, dass das (in Figur 3 linke) Ende des
Niederhalters 129 bis in unmittelbare Nähe des ersten Anschlags 101 bewegt werden
kann.
[0117] In der Figur 4 ist nun eine Zusammenschau der Figuren 3 und 3 dargestellt. Es sind
keine neuen Bauteile hinzugekommen, so dass auf eine Erläuterung der Figur 4 verzichtet
werden kann.
[0118] In den Figuren 4ff ist der Stapelschacht und die in ihn ragenden Komponenten Niederhalter
29, Zwischenablage 115 und Hubtisch 127 in verschiedenen Positionen dargestellt. Die
Figuren 4ff sollen den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutern.
[0119] In der Figur 5 ist der Niederhalter 129 in dem Stapelschacht 105 eingefahren. Die
Oberkante des Niederhalters 129 befindet sich um einen Betrag ΔY unterhalb der Oberkante
des ersten Anschlags 1. Dieser Betrag ΔY wird abhängig von der Größe bzw. Länge der
Faltschachtelzuschnitte 131 festgelegt, welche von links oben in der Figur 5 (siehe
den Pfeil 17) in den Stapelschacht strömen. Sobald der Faltschachtelzuschnitt 131
zwischen erstem Anschlag 101 und zweitem Anschlag 103 positioniert ist, sinkt er durch
die Schwerkraft nach unten und kommt auf dem Niederhalter 129 zu liegen. Optional
kann der Faltschachtelzuschnitt 131 auch noch durch einen entsprechend gerichteten
Luftstrom eines Gebläses (nicht dargestellt) nach unten "gedrückt" werden.
[0120] In der Figur 6 ist eine ganz die ähnliche Situation dargestellt, mit dem Unterschied,
dass schon mehrere Faltschachtelzuschnitte 131 auf dem Niederhalter 129 liegen. der
Niederhalter 129 befindet sich gegenüber der Figur 5 in einer etwas abgesenkten Position,
so dass sich in beiden Figuren der oberste Faltschachtelzuschnitt 131 um etwa den
gleichen Betrag ΔY unterhalb der Oberkante des ersten Anschlags 101 befindet. Dies
wird durch ein kontinuierliches oder schrittweises Absenken des Niederhalters 129
erreicht. Der Betrag um den der Niederhalter 129 abgesenkt wird, entspricht in etwa
der Höhe des sich bildenden Stapels von Faltschachtelzuschnitten 31. Anders ausgedrückt:
immer wenn ein weiterer Faltschachtelzuschnitt in den Stapelschacht 105 gelangt ist,
wird der Niederhalter um einen Betrag entsprechend der Dicke eines Faltschachtelzuschnitts
abgesenkt.
[0121] In der Figur 7 ist die Situation dargestellt, dass die Zwischenablage 115 von links,
d.h. in Richtung der positiven X-Achse, etwas unterhalb des Niederhalters 129 in den
Stapelschacht 105 einfährt. Die Zwischenablage 115 weist, ähnlich wie der Niederhalter
29, mehrere parallele Zinken auf, die durch komplementäre Schlitze im ersten Anschlag
101 in den Stapelschacht 105 einfahren können.
[0122] In der Figur 7 ist der Hubtisch 127 noch oben. Zwischen dem Hubtisch 127 und dem
Niederhalter 129 ist ein Stapel 133 vorhanden. Der Abstand zwischen Hubtisch 127 und
dem Niederhalter 129 wird so gesteuert, dass die Höhe des Stapels 133 geringer ist
als die Lücke LH (siehe Figur 2) zwischen Transportband 9 und der Unterkante des zweiten
Anschlags 3. Dann ist es möglich, den Stapel 33, nachdem der Hubtisch 127 (und mit
ihm der Stapel 133 und der Niederhalter 29) seine untere Endposition (siehe Fig. 7)
erreicht hat, nach rechts aus dem Stapelschacht 105 hinaus zu transportieren.
[0123] In der Figur 7 ist die Situation dargestellt, dass die Zwischenablage 115 den sich
aufbauenden Stapel von Faltschachtelzuschnitten 131 trägt. Der Niederhalter 129 hat
sich nach unten bewegt und drückt den Stapel 133 von Faltschachtelzuschnitten zusammen,
der sich auf dem Hubtisch 127 bzw. dem Transportband 109 befindet. In der in Figur
7 dargestellten Position des Niederhalters 129 ist der Stapel 133 durch den Niederhalter
129 so weit zusammengedrückt, dass er nach rechts mit Hilfe des Transportbands 109
bzw. der Transportbänder 109 aus dem Stapelschacht heraustransportiert werden kann,
ohne mit der Unterkante des zweiten Anschlags 103 zu kollidieren.
[0124] Der Transport des Stapels 133 aus dem Stapelschacht 105 hinaus erfolgt durch entsprechendes
Ansteuern des Antriebs des Transportbands 109 und des Niederhalters 29. Dadurch werden
der auf dem Transportband 109 befindliche Stapel 133 und der Niederhalter 129 synchron
in Transportrichtung T (nach rechts in der Figur 7) in Richtung der positiven X-Achse
bewegt, so dass der Stapel auch während des Transports aus dem Stapelschacht 105 heraus
durch den Niederhalter 129 zusammengedrückt wird. Die Bewegung des Transportbands
109 und des Niederhalters 129 erfolgt mit gleicher Geschwindigkeit, so dass der Stapel
133 beim Transport aus dem Stapelschacht nicht verschoben oder in anderer Weise verändert
wird.
[0125] Sobald der Stapel 133 aus dem Stapelschacht 105 transportiert wurde, bewegen sich
der Hubtisch 127 und der Niederhalter 129 nach oben. Der Niederhalter 129 bewegt sich
außerhalb des Stapelschachts 105 nach oben. Der Hubtisch 127 bewegt sich innerhalb
des Stapelschachts 105 nach oben. Diese Situation ist in der Figur 8 angedeutet.
[0126] Der Hubtisch 127 bewegt sich bis knapp unterhalb der Zwischenablage 15, so dass,
wenn die Zwischenablage 15, wie in Figur 10 dargestellt, in Richtung der negativen
X-Achse aus dem Stapelschacht 105 herausgezogen wird, der sich bildende Stapel 133
auf dem Hubtisch 127 landet und von ihm getragen wird.
[0127] Solange der Stapel 133 von dem Hubtisch 127 getragen wird, bewegen sich der Niederhalter
129 und die Zwischenablage 115 wieder in die Ausgangspositionen, d.h. der Niederhalter
129 hat die Höhe, wie bei in Figur 5 und die Zwischenablage 115 hat die gleiche Höhe
wie in der Figur 7 dargestellt.
[0128] Aus der Zusammenschau bzw. der Abfolge der Figuren 5 bis 10 werden das erfindungsgemäße
Verfahren und seine Vorteile deutlich. Diese bestehen darin, dass der Abstand ΔY von
der Oberkante des ersten Anschlags 101 immer konstant ist. Dieser Abstand ΔY kann
entsprechend den Anforderungen des Einzelfalls eingestellt und individuell konfiguriert
werden.
[0129] Außerdem ist es möglich, durch die Zweiachs-Antriebe der Zwischenablage 115 und des
Niederhalters 29, die Bahnen des Niederhalters 129 und der Zwischenablage 115 exakt
zu steuern und eine mit dem Hubtisch 127 abgestimmte Abfolge der verschiedenen Bewegungen
vorzunehmen.
[0130] Die Steuerung der verschiedenen Antriebe erfolgt über ein nicht dargestelltes Steuergerät,
das die verschiedenen Bewegungen von Hubtisch 27, Antrieb 107, Niederhalter 129 und
Zwischenablage 115 koordiniert und steuert bzw. regelt.
[0131] In der Figur 11 ist eine Isometrie eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Band-Umreifungsmaschine dargestellt. Die drei Raumesrichtungen sind in Form eines
kartesischen Koordinatensystems mit den Achsen X, Y und Z dargestellt. Die Richtung
der X-Achse entspricht der Förderrichtung des Umreifungsgutes durch die Band-Umreifungsmaschine
hindurch.
[0132] In der Figur 11 tritt das Umreifungsgut 203 von hinten in die Maschine ein und verlässt
diese am vorderen Ende, wenn das Umreifungsgut fehlerfrei ist. Wenn in der erfindungsgemäßen
Band-Umreifungsmaschine ein Fehler in dem Umreifungsgut erkannt wurde, wird der Produktstapel
mit dem fehlerhaften Produkt seitlich, d.h. in Richtung der positiven Y-Achse aus
der Band-Umreifungsmaschine ausgeschleust.
[0133] Die Band-Umreifungsmaschine umfasst ein Maschinengestell 1, auf dem ein Maschinentisch
zur Aufnahme des Umreifungsgutes 203 angeordnet ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
umfasst der Maschinentisch zwei Förderbänder 10, die parallel zueinander verlaufen
und in der Lage sind, das Umreifungsgut 203 in der Förderrichtung durch die Band-Umreifungsmaschine
zu befördern.
[0134] Selbstverständlich können anstelle der Förderbänder 10 auch andere Ausführungsformen
von Maschinentischen, insbesondere Kugelraster-Förderbänder, Rollenbänder oder andere
Mittel realisiert werden.
[0135] Die Umreifungsmaschine umfasst mehrere Stützen 4, von denen in der Figur 11 nur drei
sichtbar sind. Jeweils zwei Stützen 204 tragen eine Konsole 205. An den Konsolen 205
ist jeweils ein Pressbalken 206 angeordnet. Der Pressbalken 206 dient dazu, das Umreifungsgut
3, hier ein Stapel von Faltschachtelzuschnitten, zusammenzupressen, bevor die in die
Konsolen 205 integrierten Umreifungseinrichtungen ein Umreifungsband um das Umreifungsgut
3 legen und dieses Umreifungsband anschließend in einer Schweißvorrichtung 207 zu
einem geschlossenen Band verschweißt wird.
[0136] Die Pressbalken 206 sind über Linearantriebe 209 mit den Konsolen 205 verbunden.
Die Linearantriebe 209 können als Kugelgewindetriebe oder als Pneumatikzylinder ausgeführt
sein. Es ist in jedem Fall erforderlich, dass mit Hilfe der Linearantriebe 209 eine
ausreichend große Kraft auf das Umreifungsgut ausgeübt werden kann. Wenn beispielsweise
das Umreifungsgut aus übereinander gestapelten Faltschachtelzuschnitten besteht, werden
diese von den Pressbalken zusammengedrückt werden, bevor sie mit dem Umreifungsband
zu einem Bündel gebündelt werden.
[0137] Bei der erfindungsgemäßen Band-Umreifungsmaschine ist es möglich, seitlich, d.h.
in Richtung der positiven Y-Achse, ein als fehlerhaft erkanntes Bündel auszuschleusen.
Aus diesem Grund ist der Abstand der Stützen 204 in Richtung der X-Achse voneinander
größer als die Länge des Umreifungsgutes. Diese Bauart ist sehr platzsparend und ermöglicht
die Integration der Funktionen einer AusschleusStation in die Band-Umreifungsmaschine
ohne zusätzlichen Platzbedarf.
[0138] Das Ausschleusen kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass auf der in der Figur
11 linken Seite des Maschinentischs bzw. der Förderbänder 10 ein Schieber (nicht dargestellt)
vorhanden ist, der pneumatisch, elektromechanisch oder hydraulisch betätigt wird,
wenn ein fehlerhaftes Bündel seitlich ausgeschleust werden muss. Im Normalfall, d.h.
wenn das Umreifungsgut 3 keinen Fehler aufweist, bleibt der Schieber deaktiviert und
die Förderbänder 10 übernehmen den Transport des Umreifungsguts 3 durch die Band-Umreifungsmaschine
in Richtung der X-Achse.
[0139] Das erneute Einschleusen kann ebenfalls über einen Schieber oder Förderbänder oder
andere aus dem Stand der Technik bekannte Mittel erfolgen. Dabei kann das erneute
Einschleusen auch stromaufwärts der Bündelvorrichtung 15 erfolgen.
[0140] Die Funktionsweise einer Band-Umreifungsmaschine, hier einer Längsband-Umreifungsmaschine,
ist dem Fachmann hinlänglich bekannt, so dass auf eine detaillierte Beschreibung derselben
verzichtet wird.
[0141] Im Zusammenhang mit der Erfindung ist von Bedeutung, dass eine Kamera 11 oder ein
anderer optischer Sensor an einer Linearführung 213 angeordnet ist. Die Linearführung
213 kann als Kugelgewindetrieb oder auch als pneumatisch betätigte Linearführung ausgebildet
sein. Die Anforderungen an die Linearführung 213 bezüglich Präzision und Geschwindigkeit
sind relativ gering. Wichtig ist, dass mit Hilfe der Linearführung 213 die Kamera
11 in Richtung der Z-Achse vor der Vorderseite des Umreifungsgutes 3 von oben nach
unten bzw. von unten nach oben entlang verfahren werden kann, so dass entweder die
gesamte Vorderseite des Umreifungsgutes 3 oder nur ein ausgewählter Bereich des Umreifungsgutes
3 von der Kamera 11 erfasst wird. Entsprechendes gilt, wenn die Rückseite oder die
Seiten des Umreifungsgutes 3 von der Kamera erfasst werden sollen.
[0142] Um eine ausreichende Helligkeit und gleichbleibende Lichtbedingungen zu schaffen,
sind seitlich von der Kamera 9 eine oder zwei optionale Lichtquellen (ohne Bezugszeichen
in der Figur 11) vorgesehen. Die Lichtquellen sind so ausgerichtet, dass sie in dem
von der Kamera 9 erfassten Bildausschnitt eine ausreichend hell beleuchten.
[0143] In der Figur 14 sind die Lichtquellen 215 , die Kamera 9 sowie die Linearführung
13 vergrößert und deutlicher dargestellt. Der optische Sensor 211 und die Lichtquellen
215 sind mit einem Träger an der Linearführung 13 befestigt, so dass die Lichtquellen
215 und die Kamera 211 stets die gleichen Relativpositionen zueinander einnehmen.
[0144] In der Figur 12 ist eine Ansicht von vorne auf die erfindungsgemäße Band-Umreifungsmaschine
dargestellt. In dieser Ansicht ist die Kamera 211 mit den Lichtquellen 15 gut zu erkennen.
Es ist auch zu erkennen, dass die Kamera 211 am unteren Ende des beweglichen Teils
der Linearführung 13 angeordnet ist. Wenn die Kamera 211 in Richtung der Z-Achse weit
genug nach oben verfahren wird, dann behindern die Kamera 9 und die Lichtquellen 215
den Abtransport des Bündels aus der erfindungsgemäßen Band-Umreifungsmaschine nicht
mehr.
[0145] In der in Figur 12 dargestellten Position stehen die Kamera 211 und die Lichtquelle
215 dem Abtransport des Umreifungsgutes 203 im Weg. Daher ist es wichtig, dass die
Kamera 211 und die Lichtquellen 215 nach oben weggefahren werden können. Diese erste
Bewegungsrichtung (parallel zur Z-Achse) ist durch einen Doppelpfeil 217 angedeutet.
Zusätzlich ist die Linearführung 13 auf einer zweiten Linearführung221verfahrbar gelagert.
Die Bewegungsrichtung der zweiten Linearführung221ist durch einen Doppelpfeil 219
angedeutet. Dies bedeutet, dass durch eine Ansteuerung der ersten Linearführung 13
und der zweiten Linearführung221die Kamera 211 jeden Punkt auf der Vorder- oder Rückseite
des Umreifungsgutes 203 bzw. eines Bündels visuell erfassen kann.
[0146] In der Figur 12 ist das Umreifungsgut 203 ein Stapel von Faltschachtelzuschnitten,
die einen Spalt aufweisen. Dieser Spalt ist in der Figur 12 durch eine kleine quadratische
schwarze Fläche angedeutet. Diese Spalte sind bei mehreren übereinander gestapelten
Faltschachtelzuschnitten in einer Reihe angeordnet, die sich in Richtung der Z-Achse
erstreckt. Die Mittelachse dieser Reihe ist als strichpunktierte Linie 223in der Figur
12 dargestellt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind die kleinen schwarzen Flächen
in der Verlängerung der strichpunktierten Linie 23, welche die Spalte darstellen,
nicht mit Bezugszeichen versehen.
[0147] Es ist nun möglich, die erste Linearführung 13, ausgehend von der in Figur 12 dargestellten
Position nach rechts zu verschieben, bis die Kamera 9 vor den Spalten in den Faltschachtelzuschnitten
positioniert ist und anschließend die Kamera 9 von unten nach oben oder von oben nach
unten an den Spalten entlang zu fahren und Bilder der Spalte zu erfassen.
[0148] Durch eine geeignete Auswertung der von der Kamera 9 erfassten Bilder, kann die Breite
der Spalte ermittelt und eventuell fehlerhafte Spalte (zu groß oder zu klein) erkannt
werden. Immer dann, wenn in einem Bündel von Faltschachtelzuschnitten ein fehlerhafter
Faltschachtelzuschnitt erkannt wird, wird das Bündel seitlich ausgeschleust und außerhalb
der regulären Prozesskette der Faltschachtelzuschnitt ausgetauscht.
[0149] Selbstverständlich kann auch beim Auftreten anderer Fehler (zu viele Faltschachtelzuschnitte
in einem Bündel, zu wenig Faltschachtelzuschnitte in einem Bündel, Hauptabmessungen
des Bündels außerhalb der Toleranz, ...) das fehlerhafte Bündel ausgeschleust werden.
[0150] In der Figur 13 ist eine Seitenansicht zwischen zwei Stützen 204 hindurch auf das
Umreifungsgut 203 sowie die erste Linearführung 13 und die Kamera 211 dargestellt.
Die zweite Linearführung 221 ist in dieser Ansicht durch den Pressbalken 206 verdeckt.
In der Regel ist die zweite Linearführung 221 an ihren Enden mit jeweils einem der
beiden Pressbalken 206 verschraubt oder in anderer Weise verbunden.
[0151] Die Figur 14 zeigt einen Ausschnitt einer Ansicht von oben auf die erfindungsgemäße
Anordnung. In dieser Darstellung sind die erste Linearführung 13 mit der daran angeordneten
Kamera 9 und den Lichtquellen 215 gut zu sehen. Die Lichtkegel der Lichtquellen 215
sind durch Linien 24 angedeutet. Der Bildausschnitt der Kamera 9 ist durch Linien
225angedeutet. Im oberen Teil der Figur 14 ist das Umreifungsgut, nämlich Faltschachtelzuschnitte,
in einem Ausschnitt dargestellt. Die Faltschachtelzuschnitte weisen eine Klebestelle
227 und einen (Lead-)Spalt 229 auf. Der Spalt 229 wird von den beiden Kanten des Faltschachtelzuschnitts,
der im Bereich der Klebestelle 227 verklebt wurde, gebildet. Wenn also die Klebestelle
227 fehlerhaft ist, dann ist der Spalt 229 entweder zu breit oder zu schmal. Beides
ist in vielen Fällen nicht tolerierbar, so dass der Faltschachtelzuschnitt aussortiert
werden muss. Die Breite des Spalts 229 ist durch die schwarzen rechteckigen Flächen
in der Verlängerung der strichpunktierten Linie 223in der Figur 12 dargestellt.
Bezugszeichenliste
[0152]
- 1
- Slotter
- 3
- Rotationsstanze
- 4.1
- Mittel zur Erfassung von Rillen
- 4.2
- Mittel zur Erfassung von Spalten
- 5
- Falt- und Klebevorrichtung
- 6.1
- Tapestation
- 6.2
- Klammervorrichtung
- 7
- erste Transportvorrichtung
- 9
- zusätzliche oder zweite Ausschleusstation
- 10
- Bedienpult
- 11
- Abstapelvorrichtung
- 13
- zweite Transporteinrichtung
- 15
- Bündelvorrichtung
- 101
- erster Anschlag
- 103
- zweiter Anschlag
- 105
- Stapelschacht
- 107
- Transportvorrichtung
- 109
- Transportband
- 111
- Rolle
- 113
- Ursprung des Koordinatensystems
- 115
- Zwischenablage
- 117
- erster Schlitten
- 119
- Gestell
- 121
- erste Führungsschiene
- 123, 125
- Doppelpfeile
- 127
- Hubtisch
- 129
- Niederhalter
- 131
- Faltschachtelzuschnitt
- 133
- Stapel
- 135
- Steuergerät
- 201
- Maschinengestell
- 203
- Umreifungsgut
- 204
- Stütze
- 205
- Konsole Führungsbacken
- 206
- Pressbalken
- 207
- Schweißeinrichtung
- 209
- Linearantriebe
- 210
- Förderband
- 211
- Kamera
- 213
- erste Linearführung
- 215
- Lichtquelle
- 217, 219
- Doppelpfeil
- 221
- zweite Linearführung
- 223
- strichpunktierte Linie
- 224
- Lichtkegel
- 225
- Bildausschnitt der Kamera
- 227
- Klebestelle
- 229
- (Lead-)Spalt
1. Anlage zur Herstellung von Faltschachteln umfassend eine Mehrzahl von Bearbeitungsstationen
(1, 3, 5, 6.1, 6.2, 15), mehreren Kontrolleinrichtungen zur Qualitätskontrolle, ein
Steuer- und/oder Regelgerät und eine erste Ausschleusstation am Ende einer von den
Bearbeitungsstationen (1, 3, 5, 6.1, 6.2, 15) gebildeten Prozesskette, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage ein Bedienpult (10) für einen Anlagenführer und mindestens eine zusätzliche
Ausschleusstation (9) aufweist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzliche Ausschleusstation (9) vor oder nach dem Bedienpult (10) und in dessen
unmittelbarer Nähe platziert ist.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Ausschleusstation in eine Bündelvorrichtung (15) integriert ist.
4. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in die Bündelvorrichtung (15) mindestens eine Kontrolleinrichtung integriert ist.
5. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Prozesskette folgende Bearbeitungsstationen umfasst:
einen Slotter (1), eine Rotationstanze (3), Mittel zum Erfassen von Rillen (4.1),
eine Falt- und
Klebevorrichtung (5), Mittel zum Erfassen von Rillen (4.1), eine Tapestation (6.1),
eine Heftstation (6.2), eine erste Transportvorrichtung (7) mit einer integrierten
oder separaten Kontrolleinrichtung, eine
Abstapelvorrichtung (11) zum Abstapeln der fertigen Faltschschachteln, und/oder eine
zweite Transportvorrichtung (13) zum Transport des Stapels in eine Bündelvorrichtung
(15) und/oder eine Bündelvorrichtung (15).
6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Falt- und Klebevorrichtung (5) eine Multibox-Vorrichtung ist.
7. Anlage nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Prozesskette mindestens eine Vorrichtung (4.1 4,2) zur optischen Erfassung von
Rillen und/oder Spalten der Faltschachtelzuschnitte aufweist, dass eine Vorrichtung
zur optischen Erfassung von Rillen 4.1 in Transportrichtung vor der Falt- und Klebevorrichtung
(5) angeordnet sind, und/oder dass eine Vorrichtung zur optischen Erfassung von Spalten
(4.2) in Transportrichtung hinter der Falt- und Klebevorrichtung (5) und vor der zusätzlichen
Ausschleusstation (9) angeordnet ist.
8. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Vorrichtung zur optischen Erfassung (23, 31) von Rillen (15)
und/oder Spalten (9, 11) eine Matrixkamera, eine Zeilenkamera oder ein Laser-Distanzsensor
ist.
9. Anlage nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zum Abstapeln (11) umfasst einen Stapelschacht (105), einen Hubtisch
(127), eine Zwischenablage (115), einen Niederhalter (129), ein Steuergerät, einen
ersten Antrieb für den Hubtisch (127), einen zweiten Antrieb für die Zwischenablage
(115), und einen dritten Antrieb für den Niederhalter (129), wobei der Stapelschacht
(105) in einer Transportrichtung (T) an seinem vorderen Ende von einem ersten Anschlag
(101) und an seinem hinteren Ende von einem zweiten Anschlag (103) begrenzt ist, wobei
der Stapelschacht (105) nach unten im Wechsel von dem Hubtisch (127) und der Zwischenablage
(115) begrenzt wird, wobei der erste Antrieb als Ein-Achs-Antrieb ausgebildet ist,
der die Position des Hubtisches (127) im Stapelschacht (105) steuert, wobei der zweite
Antrieb als Zwei-Achs-Antrieb so ausgebildet ist, dass er die Position der Zwischenablage
(115) entlang einer vorgegebenen und sich wiederholenden Bahn steuert, und wobei der
dritte Antrieb als Zwei-Achsantrieb so ausgebildet ist, dass er die Position des Niederhalters
(129) entlang einer vorgegebenen und sich wiederholenden Bahn steuert.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb des Stapelraums (105) eine Transportvorrichtung (107), insbesondere ein
oder mehrere parallele angetriebene Transportbänder (109), vorhanden ist/sind.
11. Anlage nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Bündelvorrichtung (15) zum Umreifen eines Umreifungsguts (203) mit einem verschweißbaren
Kunststoffband (209) umfasst einen Maschinentisch zur Aufnahme des Umreifungsguts
(203) während der Umreifung und mindestens eine Umreifungseinrichtung, wobei die Band-Umreifungsmaschine
mindestens eine Kamera (211) umfasst, und wobei die Kamera (211) mindestens zweitweise
auf das Umreifungsgut (203) gerichtet ist, wobei sie eine Einschleus-Einrichtung aufweist,
welche ein fehlerfreies Bündel in einer von der normalen Transportrichtung (X-Achse)
abweichenden Einschleus-Richtung in die Band-Umreifungsmaschine befördern kann.
12. Anlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Ausschleus-Einrichtung aufweist, welche ein fehlerhaftes Bündel in einer
von der normalen Transportrichtung (X-Achse) abweichenden Ausschleus-Richtung aus
der Band-Umreifungsmaschine befördern kann.
13. Anlage nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschleus-Einrichtung und/oder die Ausschleus-Einrichtung als Schieber ausgebildet
ist.
14. Anlage nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschleus-Einrichtung und/oder die Ausschleus-Einrichtung in den Maschinentisch
integriert ist.
15. Anlage nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass in der Bündelvorrichtung (11) mindestens eine Kamera (211) orthogonal (Z-Achse) zu
einer von dem Maschinentisch aufgespannten Ebene verfahrbar ist, und dass die Kamera
(211) zusätzlich in einer zweiten Richtung (Y-Achse) verfahrbar ist.
16. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienpult (10) Mittel zum manuellen Betätigen der zusätzlichen Auschleusstation
(9) aufweist.
17. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in folgenden Bearbeitungsstationen Kontrolleinrichtungen und/oder Sensoren vorhanden
sind, deren Ausgangssignale an das Bedienpult (10) und/oder ein zentrales Steuer-
und/oder Regelgerät übermittelt wird:
Der Bündelvorrichtung (15), den Vorrichtungen (4.1 4,2) zur optischen Erfassung von
Rillen und/oder Spalten der Faltschachtelzuschnitte, der Tapestation (6.1), der Heftstation
(6.2), der ersten Transportvorrichtung (7), und/oder die Bündelvorrichtung (15).
18. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienpult (10) Mittel zum manuellen Betätigen der zusätzlichen Auschleusstation
(9) aufweist.
19. Verfahren zum Betreiben einer Anlage zur Herstellung von Faltschachteln umfassend
eine Mehrzahl von Bearbeitungsstationen (1, 3, 5, 6.1. 6.2, 11, 15), mehrere Kontrolleinrichtungen
(41. 4.29 zur Qualitätskontrolle, ein Steuer- und/oder Regelgerät, eine erste Ausschleusstation,
eine zusätzliche zweite Ausschleusstation (9) und ein Bedienpult (10), wobei die Kontrolleinrichtungen
ihre Ergebnisse oder Ausgangssignale an das Bedienpult (10) und/oder das Steuer- und/oder
Regelgerät übermitteln, und wobei eine als fehlerhaft erkannte Faltschachtel an der
in Transportrichtung (T) nächsten Ausschleusstation (9) ausgeschleust wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass eine Auswertung der von den Kontrolleinrichtungen erfassten Roh-Daten in der betreffenden
Kontrolleinrichtung (4.1, 4.2) und/oder dem zentralen Steuer- und/oder Regelgerät
erfolgt.
21. Verfahren zur online-Überwachung von Rillen in einer Anlage nach einem der vorhergehenden
Vorrichtungs-Ansprüche, umfassend folgende Verfahrensschritte:
- Erfassen mindestens einer Rille mit der Vorrichtung zur optischen Erfassung (4.1)
von Rillen,
- Ermitteln von Lage, Tiefe (T), Breite (B) und/oder Kontur der Rille,
- Vergleich von Lage, Tiefe (T), Breite (B) und/oder Kontur der Rille (15) mit in
dem zentralen Steuer- und/oder Regelgerät hinterlegten Referenzwerten
- Klassifizieren (gut/schlecht) des Faltschachtelzuschnitts) in Abhängigkeit des Vergleichs.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Ergebnis der Auswertung eine Klassifikation der kontrollierten Faltschachtel
als "gut" oder als "Ausschuss" ist.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass ein akustisches und/oder optisches Signal für den Anlagenführer ausgegeben wird,
wenn eine Faltschachtel als "Ausschuss" klassifiziert wird.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Ergebnisse der Klassifikation in einer Speichereinheit abgespeichert werden.
25. Verfahren zum Abstapeln eines Stroms von Faltschachtelzuschnitten (131) oder Faltschachtelschläuchen
in einem Stapeltraum (105) in einer Abstapelvorrichtung (11) mit Hilfe eines Hubtisches
(127), einer Zwischenablage (115) und eines Niederhalters (129) umfassend die Schritte:
- Einfahren des Niederhalters (129) entgegen der Transportrichtung (T) in den Stapelschacht
(105) auf einer ersten Höhe (Y1),
- Schrittweise Absenken des Niederhalters (129) im Stapelschacht (105) entsprechend
einer Höhe der auf dem Niederhalter (129) abgelegten Faltschachteln (131) oder Faltschachtelschläuchen;
- Einfahren der Zwischenablage (115) in den Stapelschacht (105) in einer zweiten Höhe
(Y2) unterhalb des Niederhalters (129), wobei das schrittweise Absenken des Niederhalters
(129) und das Einfahren der Zwischenablage (115) in den Stapelschacht (105) mindestens
teilweise parallel/gleichzeitig erfolgt,
- Absenken des Niederhalters (129) im Stapelschacht (105) auf eine dritte Höhe (Y3), so dass der Niederhalter (129) einen unter ihm auf dem Hubtisch (127) befindlichen
Stapel (133) von Faltschachteln oder Faltschachtelschläuchen zusammenpresst,
- Abtransport des auf dem Hubtisch (127) befindlichen Stapels (133) von Faltschachteln
oder Faltschachtelschläuchen in Transportrichtung (T), und anschließendes
- Anheben des Hubtisches (127) im Stapelschacht (105) bis unter die Zwischenablage
(115) und
- Herausfahren der Zwischenablage (115) aus dem Stapelschacht (105).
26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenablage (115) in Transportrichtung (T) in den Stapelschacht (105) eingefahren
wird, und dass die Zwischenablage (15) entgegen der Transportrichtung (T) aus dem
Stapelschacht (5) herausgefahren wird.