[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Etikettiervorrichtung für Behälter, wie Flaschen,
mit einer Schneideinrichtung gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren
gemäß Anspruch 13.
Stand der Technik
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Etikettiervorrichtungen für Behälter, wie Flaschen,
Dosen oder dergleichen hinreichend bekannt. Diese Etikettiervorrichtungen können als
Rundläufermaschinen mit einem Karussell, an dessen Peripherie Behälter in Behälteraufnahmen
geführt werden, oder auch als linear arbeitende Maschinen, in denen die Behälter entlang
einer linearen Transportstrecke an geeigneten Etikettieraggregaten vorbeigeführt werden,
ausgebildet sein. Etikettiervorrichtungen umfassen üblicherweise Etikettieraggregate
oder andere Einrichtungen, mit denen die Etiketten auf die Behälter appliziert werden.
Zu diesem Zweck umfassen die Etikettiervorrichtungen eine Reihe von drehbar gelagerten
Zylindern, die Etiketten aus einer Quelle übernehmen und, falls notwendig, zuschneiden
und an die Behälter übergeben.
[0003] Inzwischen wird auch der Einsatz selbstklebender Etiketten forciert, bei dem die
Etiketten von einer Etikettenrolle abgerollt und von einem Vakuumzylinder sowie einem
diesem zugeordneten Schneidwerkzeug erfasst, zugeschnitten und anschließend auf Behälter
appliziert werden.
[0004] Hierdurch kann die Komplexität der Etikettiervorrichtung reduziert werden, da beispielsweise
auf ein Heißleimwerk verzichtet werden kann.
[0005] Bei der Verarbeitung selbstklebender Etiketten, die auf einem Etikettenband angeordnet
sind bzw. in Form eines Etikettenbandes zur Verfügung gestellt werden, ist es notwendig,
nach Verbrauch eines Etikettenbands ein neues Etikettenband in die Etikettiervorrichtung
einzubringen. Bis die Etikettiervorrichtung auf das neue Etikettenband eingestellt
ist, werden üblicherweise einige Etiketten zu Test- bzw. Einstellungszwecken genutzt
und beispielsweise die Schneideinrichtung und zum Übernehmen der Etiketten eingestellt.
Die dabei anfallenden Etiketten werden händisch vom Bediener entfernt, bevor die Maschine
in Betrieb gesetzt wird.
[0006] Dies birgt für den Bediener jedoch ein Sicherheitsrisiko, da er in potenziell drehende
Einrichtungen eingreifen muss und ist weiterhin zeitlich aufwendig.
[0007] Außerdem besteht das Problem, dass die bereits selbstklebenden Etiketten bei falscher
oder nicht möglicher Übergabe an einen Behälter abgeführt werden müssen.
Aufgabe
[0008] Ausgehend vom bekannten Stand der Technik besteht die zu lösende technische Aufgabe
somit darin, eine Etikettiervorrichtung anzugeben, mit der das Einrichten eines neuen
Etikettenbands schneller und für den Bediener sicherer erfolgen kann, sowie das Abführen
nicht verwendbarer Etiketten sicher möglich ist.
Lösung
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Etikettiervorrichtung gemäß Anspruch
1 sowie das Verfahren zum Etikettieren von Behältern gemäß Anspruch 13 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen erfasst.
[0010] Die erfindungsgemäße Etikettiervorrichtung für Behälter, wie Flaschen umfasst einen
Vakuumzylinder zum Führen von Etiketten und Übergeben der Etiketten an Behälter und
eine dem Vakuumzylinder zugeordnete Schneideinrichtung zum Abtrennen von Etiketten
von einem Etikettenband, wobei das Etikettenband zum Abtrennen von Etiketten entlang
des Vakuumzylinders transportiert werden kann und ist dadurch gekennzeichnet, dass
im Bereich des Vakuumzylinders, stromab der Schneideinrichtung und stromauf eines
Übergabepunktes zum Übergeben eines Etiketts an einen Behälter eine Absaugung derart
angeordnet ist, dass sie ein entlang des Vakuumzylinders transportiertes Etikett vom
Vakuumzylinder absaugen kann.
[0011] Die Schneideinrichtung kann entweder so ausgebildet sein, dass das Schneidelement
in dem Vakuumzylinder integriert oder außerhalb des Vakuumzylinders angeordnet ist
und in Zusammenwirkung mit dem Vakuumzylinder ein Zuschneiden von einem entlang des
Vakuumzylinders geführten Etikettenband zu einzelnen Etiketten bewirkt. Vorzugsweise
sind in Transportrichtung der Etiketten entlang des Vakuumzylinders nach der Absaugung
keine weiteren Einrichtungen vorgesehen, sondern es erfolgt entweder eine Absaugung
des Etiketts oder eine Übergabe an einen Behälter.
[0012] Die Absaugung ist in jedem Fall stromab der Schneideinrichtung angeordnet. Sie ist
erfindungsgemäß jedoch auch so angeordnet, dass sie ein Etikett vom Vakuumzylinder
absaugen kann, bevor dieses den Übergabepunkt von dem Vakuumzylinder an den Behälter
erreicht. Sie kann also insbesondere in einem Bereich angeordnet sein, der sich zwischen
der Schneideinrichtung und dem Übergabepunkt des Etiketts den Behälter erstreckt,
insbesondere entlang wenigstens der Hälfte dieses Bereichs in Umfangsrichtung des
Vakuumzylinders.
[0013] Durch diese Etikettiervorrichtung können insbesondere die beim Wechsel des Etikettenbands
anfallenden, führenden 5 bis 20 Etiketten als Ausschuss zuverlässig von der dem Vakuumzylinder
entfernt werden, ohne dass der Bediener noch zwischen die sich drehende Teile, insbesondere
zwischen die sich drehenden Zylinder greifen muss. Auch kann so eine Absaugung "überzähliger"
Etiketten in dem Fall erfolgen, dass kein Behälter vorhanden ist, an den das Etikett
übergeben werden kann. Hier erfolgt ein Absaugen um die Lücke im Behälterstrom auch
entsprechend bei der Zuführung der Etiketten zu berücksichtigen.
[0014] Es kann vorgesehen sein, dass die Absaugung ein Bauteil umfasst, das sich entlang
eines Bereichs einer Umfangsfläche des Vakuumzylinders erstreckt.
[0015] Dass sich das Bauteil entlang der Umfangsfläche des Vakuumzylinders erstreckt ist
so zu verstehen, dass die Absaugung außerhalb des Vakuumzylinders angeordnet ist,
also einen Abstand zu diesem aufweist, sodass das Etikettenband und/oder die Etiketten
zumindest zwischen der Absaugung und dem Vakuumzylinder hindurch verlaufen bzw. transportiert
werden können und währenddessen von der Absaugung abgesaugt werden können. Die Absaugung
kann so zuverlässig erfolgen.
[0016] In einer Weiterbildung dieser Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Bereich einen
Winkelbereich von wenigstens 10° entlang der Umfangsfläche des Vakuumzylinders umfasst.
Der Bereich kann insbesondere einen Winkelbereich von 10°-75°, bevorzugt 10°-60° einschließen.
[0017] In dieser Weiterbildung wird ein zuverlässiges Absaugen überschüssiger Etiketten
auch bei schneller Rotation des Vakuumzylinders gewährleistet.
[0018] Die Absaugung kann zum Bewirken eines Unterdrucks zum Absaugen des Etiketts ausgebildet
sein.
[0019] Da die Etiketten nur eine geringe Masse besitzen, kann durch die Erzeugung eines
Unterdrucks ein zuverlässiges Absaugen realisiert werden.
[0020] Ferner kann die Absaugung mit einer dem Vakuumzylinder zugeordneten Vakuumpumpe zum
Beaufschlagen des Vakuumzylinders mit einem Vakuum verbunden sein, um den Unterdruck
zu erzeugen; und/oder
die Absaugung kann mit einer externen Vakuumpumpe verbindbar ausgebildet sein, um
den Unterdruck zu erzeugen.
[0021] Das ohnehin mit der Vakuumpumpe erzeugte Vakuum bzw. der Unterdruck für den Vakuumzylinder
kann so insbesondere beim Anfahren der Etikettiervorrichtung, bei der nur wenig Vakuumleistung
notwendig ist, energieeffizient für die Absaugung der Etiketten genutzt werden. Durch
die alternative Ausführung der externen Vakuumpumpe die beispielsweise als bekannte
Saugeinrichtung ausgebildet sein kann, können zusätzliche Leitungen zur Vakuumpumpe
der Etikettiervorrichtung entfallen und die Komplexität der Etikettiervorrichtung
möglichst geringgehalten werden.
[0022] In einer Ausführungsform umfasst die Absaugung ein dem Vakuumzylinder zugewandtes
Bauteil, in dem eine Absaugöffnung zum Absaugen des Etikettes angeordnet ist, wobei
das Bauteil vorzugsweise ein mittels eines generativen Herstellungsverfahrens hergestelltes
Bauteil ist. Das Bauteil kann, muss jedoch in dieser Ausführungsform nicht mittels
eines generativen Herstellungsverfahrens hergestellt worden sein. So kann das dem
Vakuumzylinder zugewandte Bauteil auch mittels eines anderen Verfahrens hergestellt
worden sein.
[0023] Durch die Absaugöffnung wird verhindert, dass abgesaugte Etiketten unbeabsichtigt
im Bereich der Etikettiervorrichtung und insbesondere im Bereich der Schneideinrichtung
verbleiben.
[0024] Die Absaugung kann einen Auffangbehälter für abgesaugte Etiketten umfassen.
[0025] Im Bereich der Etikettiervorrichtung unabsichtlich verbleibende Etiketten können
so vermieden werden.
[0026] In einer Ausführungsform ist die Absaugung lösbar mit der Etikettiervorrichtung verbunden.
[0027] Die Absaugung kann so bevorzugt nur während der Inbetriebnahme der Etikettiervorrichtung
bzw. beim Einstellen des neuen Etikettenbandes angebracht sein und während dem normalen
Betrieb entfernt sein, um den üblichen Betrieb der Etikettiervorrichtung nicht zu
behindern. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die Absaugung (als permanente
Installation) während der Inbetriebnahme und während des Betriebs der Etikettiervorrichtung
angebracht ist. Sie kann dann zusätzlich als Schutz von Bedienern vor dem Hineingreifen
in bewegliche Teile dienen.
[0028] Ferner kann eine Befestigungsvorrichtung zum Herstellen der lösbaren Verbindung zwischen
der Absaugung und der Etikettiervorrichtung vorgesehen sein. Die Befestigungsvorrichtung
kann das Herstellen der lösbaren Verbindung über das Herstellen eines Formschlusses
und/oder über das Herstellen eines Kraftschlusses bewirken.
[0029] Eine zuverlässige Anordnung der Absaugung wird mit dieser Weiterbildung gewährleistet.
[0030] In einer Weiterbildung dieser Ausführungsform umfasst die Befestigungsvorrichtung
wenigstens eines von einem Klemmelement, einem Klickelement, einem Steckelement.
[0031] Bevorzugt erfordert das Lösen oder Befestigen der lösbaren Verbindung (insbesondere
bei Vorsehen der Klemmelemente, Klickelemente oder Steckelemente) den Einsatz von
Werkzeug, wie beispielsweise eines Schraubenziehers oder eines Schraubenschlüssels.
Dient die Absaugung als Schutz, kann so ein unbeabsichtigtes oder leichtfertiges Lösen
der Verbindung verhindert werden. Alternativ kann eine werkzeuglose, also insbesondere
lediglich mithilfe der Hände des Bedieners durchführbare Anordnung der Absaugung und
Entfernung der Absaugung (beispielsweise durch Betätigung der Klemmelemente, Klickelemente
oder Steckelemente) möglich sein.
[0032] Die Etikettiervorrichtung kann eine Verklebeeinrichtung zum Verbinden zweier nachfolgender
Etikettenrollen umfasst, wobei die Verklebeeinrichtung stromauf der Schneideinrichtung
angeordnet ist.
[0033] Ein unzuverlässiges Absaugen bereits mit Leim versehener Etiketten oder ein Verkleben
der Absaugung kann mittels der ersten Variante vermieden werden. Die übrigen Varianten
erfordern zwar zum Teil das Ansaugen von mit Leim versehenen Etiketten, was einen
erhöhten Wartungsaufwand bewirken kann. Jedoch kann dies vorteilhaft genutzt werden
um fehlerhaft beleimte Etiketten zu entfernen.
[0034] Es kann auch vorgesehen sein, dass die Etikettiervorrichtung ausgebildet ist, einen
Unterdruck zum Absaugen des Etiketts in der Absaugung mittels des Venturi-Effekts
zu bewirken und/oder das die Etikettiervorrichtung ausgebildet ist, einen Unterdruck
zum Absaugen des Etiketts in der Absaugung mittels des Coanda-Effekts zu bewirken.
Die Anzahl beweglicher Bauteile kann so reduziert werden.
[0035] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Etikettieren von Behältern mit selbstklebenden
Etiketten wird mittels einer Etikettiervorrichtung für Behälter, wie Flaschen, mit
einem Vakuumzylinder, der Etiketten führt und die Etiketten an Behälter übergibt,
und einer dem Vakuumzylinder zugeordneten Schneideinrichtung, die Etiketten von einem
Etikettenband abtrennt, wobei das Etikettenband zum Abtrennen von Etiketten entlang
des Vakuumzylinders transportiert wird, realisiert und ist dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich des Vakuumzylinders, stromab der Schneideinrichtung und stromauf eines
Übergabepunktes zum Übergeben eines Etiketts an einen Behälter eine Absaugung derart
angeordnet ist, dass sie ein entlang des Vakuumzylinders transportiertes Etikett vom
Vakuumzylinder absaugt.
[0036] Dies erlaubt ein zuverlässiges Absaugen von Etiketten bei gleichzeitig geringem Platzaufwand
dieser kompakten Ausgestaltung der Etikettiervorrichtung.
[0037] Es kann vorgesehen sein, dass die Absaugung ein oder mehrere Etiketten während eines
Synchronisationsvorgangs zum Synchronisieren des Transports der Etiketten entlang
des Vakuumzylinders und/oder bei einem nicht vorhandenen Behälter das überzählige
Etiketten absaugt. Hiermit wird verhindert, dass Behälter nicht ordnungsgemäß mit
Etiketten versehen werden.
[0038] Überdies können die Etiketten von einer Etikettenrolle aus einer Etikettenquelle
bereitgestellt werden und eine Verklebeeinrichtung kann stromauf der Schneideinrichtung
angeordnet sein, die ein Ende einer leeren Etikettenrolle mit einem Anfang einer nachfolgenden
Etikettenrolle verklebt, wobei das Verfahren weiterhin während eines Synchronisationsvorgangs
zum Synchronisieren des Transports der Etiketten der nachfolgenden Etikettenrolle
absaugt.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0039]
- Figur 1
- zeigt eine Ausführungsform einer Etikettiervorrichtung
- Figur 2
- zeigt eine Ansicht der Absaugung in Kavaliersperspektive
- Figur 3
- zeigt einer Ausführungsform der Etikettiervorrichtung mit Mitabsaugung mit einer Befestigungsvorrichtung
Ausführliche Beschreibung
[0040] Figur 1 zeigt eine Etikettiervorrichtung 100 gemäß einer Ausführungsform in einer
schematischen Ansicht. Dabei sind die hier gezeigten Komponenten der Etikettiervorrichtung
nicht in Relation zum Rest einer eventuell vorgesehenen Etikettenmaschine zum Aufbringen
von Etiketten auf Behältern, wie Flaschen, dargestellt, sondern lediglich die für
die Erfindung relevanten Einrichtungen veranschaulicht. Die Etikettiervorrichtung
ist besonders bevorzugt ausgebildet, um selbstklebende Etiketten, die also bereits
mit einer Klebeschicht bzw. mit Klebemittel beaufschlagt an die Etikettiervorrichtung
übergeben werden.
[0041] Als Etikettiervorrichtung oder allgemeiner als Etikettiermaschine kommen sämtliche
im Stand der Technik bekannten Realisierungen infrage. Beispielsweise kann die Etikettiervorrichtung
zusätzlich ein Karussell 109 oder einen Linearförderer zum Transportieren von Behältern
191 umfassen, wobei ferner geeignete Applikationseinrichtungen zum Aufbringen von
Etiketten vorgesehen sein können. Die Erfindung sieht dabei vor, dass die Etiketten
mittels eines Vakuumzylinders zunächst als Etikettenband 130 übernommen und (nach
einem weiter unten ausgeführten Zuschneiden) von dem Vakuumzylinder an die Behälter
191 als vereinzelte Etiketten übergeben werden. Da die Etiketten bevorzugt selbstklebend
sind, können Zwischenschritte, wie etwa eine Beleimungsstation nach dem Zuschneiden,
entfallen.
[0042] Die Etikettiervorrichtung umfasst in Transportrichtung eines Etikettenbandes 130
entlang des Vakuumzylinders 111 zunächst zumindest eine Schneideinrichtung 101, die
etwa mit dem Schneidelement 112 realisiert sein kann. Diese Schneideinrichtung 101
kann jedoch auch als in den Vakuumzylinder 111 integriert vorgesehen sein.
[0043] In der hier dargestellten Ausführungsform ist das Schneidelement 112 der Schneideinrichtung
101 außerhalb des Vakuumzylinders 111 angeordnet und kann beispielsweise als ein bewegliches
(insbesondere rotierendes) Schneidmesser 112 oder als eine Vielzahl von beweglichen
Schneidmessern umfassend ausgebildet sein. Der Vakuumzylinder 111 ist dann üblicherweise
so ausgebildet, dass er entlang seiner Umfangsfläche, entlang der das Etikettenband
130 geführt wird, eine oder mehrere Vertiefungen aufweist, sodass bei Drehung des
Vakuumzylinders und ein (entsprechend synchrones) Bewegen des Schneidelements das
Schneidelement in die Vertiefungen des Vakuumzylinders hinein bewegt wird, sodass
das Etikettenband an diesen Stellen durchtrennt wird.
[0044] Alternativ kann die Schneideinrichtung 101 auch als Teil des Vakuumzylinders 111
realisiert sein, in den in dieser Ausführungsform ein oder mehrere Schneidelemente
integriert sind, die beispielsweise in radialer Richtung des Vakuumzylinders nach
außen bewegt werden können, um bei dieser Bewegung nach außen ein an der Umfangsfläche
des Vakuumzylinders angeordnetes Etikettenband zu durchtrennen.
[0045] Für die Schneideinrichtung sind eine Vielzahl von Ausführungsformen denkbar. Für
die Erfindung wesentlich ist jedoch lediglich, dass eine Schneideinrichtung vorgesehen
ist, die zumindest im Bereich des Vakuumzylinders angeordnet ist, entlang dessen Umfangsfläche
das Etikettenband transportiert und während dieses Transports in einzelne Etiketten
aufgeteilt werden kann.
[0046] Der Vakuumzylinder kann entweder so ausgebildet sein, dass er Vakuumelemente umfasst,
die ein ausreichendes Fixieren der Etiketten ermöglichen und durch ein Abschalten
des Vakuums ein Übergeben an einen Behälter realisieren können. Alternativ oder zusätzlich
kann der Vakuumzylinder aber auch ein oder mehrere Greiferelemente entlang seines
Umfangs umfassen, im Etiketten etwa an einer bestimmten Stelle zu greifen und zu fixieren.
Da die Etiketten selbstklebend ausgeführt sind, genügt für die Übergabe ein Abschalten
des Vakuums und/oder lösen der Greiferelemente, da durch die Klebewirkung die Etiketten
an den jeweiligen Etiketten haften.
[0047] In Transportrichtung der so vereinzelten Etiketten stromab der Schneideinrichtung
findet dann eine Übergabe der Etiketten von dem Vakuumzylinder 111 an die Behälter
191 im Karussell 109 (oder einer entsprechenden Transporteinrichtung) statt.
[0048] Erfindungsgemäß umfasst die Etikettiervorrichtung 100 eine Absaugung 104 zum Absaugen
von entlang des Vakuumzylinders transportierten Etiketten.
[0049] Diese Absaugung 104 erlaubt ein Absaugen von zugeschnittenen Etiketten insbesondere
wenn ein neues Etikettenband in die Etikettiervorrichtung eingebracht wird, da dies
ein Einstellen der relativen Bewegung der Schneideinrichtung und ggf. auch des Transports
entlang des Vakuumzylinders erfordern kann. Dabei entsteht üblicherweise eine Anzahl
von Etiketten, die für das Etikettieren von Behältern ungeeignet sind, da sie beispielsweise
Falten aufweisen oder nicht ordnungsgemäß geschnitten sind. Die Absaugung ist erfindungsgemäß
vorgesehen, diese Etiketten von dem Vakuumzylinder 111 zu entfernen. Insbesondere
erfolgt die Absaugung erfindungsgemäß vor einem Übergabepunkt der Etiketten an die
Behälter, aber stromab von der Schneideinrichtung bzw. dem Schneidelement. So wird
sichergestellt, dass nur einzelne Etiketten abgesaugt werden und nicht (unabsichtlich)
das Etikettenband vom Vakuumzylinder gelöst wird.
[0050] Mit dieser Ausgestaltung ist es insbesondere bei verblockten Maschinen, umfassend
wenigstens eine Blasformmaschine und eine dieser nachgeordneten Etikettiermaschine,
möglich Lücken im Behälterstrom (hier mit 192 gekennzeichnet) dadurch zu kompensieren,
dass ein dieser Lücke (an deren Position eigentlich ein Behälter transportiert werden
sollte) zugeordnetes Etikett abgesaugt wird, bevor es den Übergabepunkt erreicht.
Damit wird eine selektive Steuerung des Vakuumzylinders, insbesondere ein Beibehalten
des Vakuums und damit ein nicht Übergeben des Etiketts überflüssig, da es bereits
vorher abgesaugt wurde. Gleichzeitig wird so verhindert, dass das Etikett in die Transporteinrichtung
109 gerät oder vom Vakuumzylinder weitertransportiert wird.
[0051] Die Absaugung 104 ist erfindungsgemäß also in Transportrichtung der zugeschnittenen
Etiketten stromab des Schneidelements oder allgemeinen des Punktes angeordnet, an
dem das Etikettenband in Einzeletiketten durchtrennt wird. Ist das Schneidelement
in den Vakuumzylinder integriert, so ist dieser Punkt die Drehstellung des Vakuumzylinders,
bei der das Durchtrennen des Etikettenbandes durch bewegen bzw. betätigen des Schneidelements
bewirkt wird. Dieser Punkt entspricht üblicherweise einer vorgegebenen Winkeleinstellung
des Vakuumzylinders und ist daher im Betrieb der Etikettiervorrichtung wohl definiert.
[0052] In der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist in Drehrichtung des Vakuumzylinders
die Absaugung 104 stromab des Schneidelements angeordnet, und zwar so, dass sie ein
entlang des Vakuumzylinders 111 transportiertes Etikett zumindest vor dem Übergabepunkt
an die Behälter 191 absaugen kann. Das Etikett wird also mittels der Absaugung vom
Vakuumzylinder 111 entfernt, bevor das Etikett an die Behälter übergeben wird. Die
Absaugung 104 kann in einem Winkelbereich a zwischen dem Schneidelement und dem Übergabepunkt
des Etiketts von dem Vakuumzylinder 111 an den bzw. die Behälter angeordnet sein.
Der Winkelbereich α kann sich über 10° oder mehr erstrecken. Beispielsweise kann er
sich auch über 25° oder mehr oder über 35° oder mehr erstrecken. Vorgesehen ist insbesondere
ein Winkelbereich, der sich über 10° bis 75°, bevorzugt bis maximal 60° erstreckt.
[0053] Wie in der Figur 1 dargestellt, kann die Absaugung 104 ein Bauteil 141 umfassen,
das sich entlang zumindest eines Teilbereichs bzw. eines Bereichs der Umfangsfläche
des Vakuumzylinders 111 erstreckt. Durch dieses Bauteil kann ein Absaugen eines Etiketts
beispielsweise in einen Auffangbehälter 142 erfolgen. Dazu kann das Bauteil 141 über
eine Absaugleitung 143 mit dem Auffangbehälter 142 verbunden sein.
[0054] Das Bauteil kann, wie in Figur 1 auch angedeutet, eine gekrümmte Absaugfläche aufweisen,
die dem Vakuumzylinder 111 zugewandt ist. Diese gekrümmte Absaugfläche kann zumindest
eine Absaugöffnung umfassen, durch die ein angesaugtes Etikett vom Vakuumzylinder
111 entfernt werden kann. Die Krümmung der Absaugfläche kann bevorzugt der Krümmung
der Umfangsfläche des Vakuumzylinders 111 entsprechen, wobei die Absaugfläche zur
Umfangsfläche des Vakuumzylinders 111 beabstandet angeordnet ist. Dieser Abstand kann
so gewählt werden, dass ein Etikettenband bzw. das bereits zugeschnittene Etikett
zwischen der Absaugfläche und dem Vakuumzylinder 111 hindurchbewegt werden kann, aber
gleichzeitig ein zuverlässiges Absaugen des Etiketts durch die Absaugfläche bewirkt
werden kann.
[0055] Bevorzugt ist das Bauteil 141 ein mittels eines generativen Herstellungsverfahrens
wie 3D-Druck hergestelltes Bauteil. Generative Herstellungsverfahren sind dabei sämtliche
nicht abspanenden Herstellungsverfahren, also insbesondere Herstellungsverfahren,
bei denen das Bauteil Schicht für Schicht erst aus einem (strukturlosen) Grundstoff
aufgebaut wird. Derartige Verfahren sind grundsätzlich bekannt.
[0056] Wie in Figur 1 angedeutet, kann sich das Bauteil 141 der Absaugung entlang der Umfangsfläche
des Vakuumzylinders 111 in einem Winkelbereich erstrecken. Dieser Winkelbereich wird
durch den Winkel bestimmt, den zwei Strahlen ausgehend von der Rotationsachse des
Vakuumzylinders 111 einschließen, wobei der eine Strahl die in Transportrichtung der
Etiketten erste Begrenzungsfläche der Absaugung oder zumindest des Bauteils 141 und
der andere Strahl die in Transportrichtung der Etiketten zweite Begrenzungsfläche
der Absaugung oder zumindest des Bauteils 141 passiert. Der Winkelbereich kann sich
beispielsweise über a=10° oder a=75° entlang der Umfangsfläche des a=10° 111 erstrecken.
Auch größere oder kleinere Winkel sind denkbar. Bevorzugt ist ein Winkelbereich von
α=10-60°, obwohl auch Winkel von 10-35° oder 10-45° denkbar sind.
[0057] Um das Absaugen des Etiketts von dem Vakuumzylinder 111mithilfe der Absaugung 104
zu gewährleisten, kann vorgesehen sein, dass zumindest das Bauteil 141 mit einem Unterdruck
beaufschlagt wird. Alternativ oder zusätzlich kann auch der Auffangbehälter 142 oder
die Absaugleitung 143 mit einem Unterdruck beaufschlagt werden. Dazu kann beispielsweise
die hier dargestellte Vakuumpumpe 106 verwendet werden, die im normalen Betrieb der
Etikettiervorrichtung beispielsweise den Vakuumzylinder mit einem Vakuum beaufschlagt.
Durch eine oder mehrere zusätzliche Leitungen, die von dieser Vakuumpumpe abzweigen,
kann die jeweilige Absaugung mit einem ausreichenden Unterdruck beaufschlagt werden,
um ein Etikett von dem Vakuumzylinder 111 zu lösen.
[0058] Alternativ kann die Vakuumpumpe 106 auch als externe Vakuumpumpe verstanden werden,
die ausschließlich für das Beaufschlagen der Absaugung 104 vorgesehen und betrieben
wird. Sie ist dann bevorzugt nicht mit weiteren Vorrichtungen der Etikettiervorrichtung
verbunden.
[0059] Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass der Unterdruck beim Absaugen des Etiketts
in der Absaugung mittels des Venturi-Effekts, beispielsweise in der Absaugleitung
143 erzeugt wird. Zu diesem Zweck kann die Druckluft, die durch eine stationär vorgesehene
Vakuumpumpe 106 (die, wie eben beschrieben, beispielsweise einen Vakuumzylinder mit
Vakuum versorgt) erzeugt wird, in eine mit der Absaugleitung 143 verbundene Leitung
eingebracht werden, wodurch aufgrund des Venturi-Effekts in der Absaugleitung selbst
ein Unterdruck erzeugt wird, sodass ein Etikett von dem Vakuumzylinder 111 gelöst
werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann auch zum Erzeugen des Unterdrucks der
Coanda-Effekt genutzt werden. Sowohl die Verwendung des Venturi-Effekts als auch des
Coanda-Effekts kommen ohne weitere Medien aus, lediglich eine (Druckluft)-Zufuhr ist
nötig. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Strahlpumpe zum Einsatz kommen, um
den Unterdruck zu erzeugen. Bevorzugt wird hierfür die Abluft aus dem bestehenden
Gesamtsystem verwendet, wie beispielsweise die Abluft aus dem Vakuumzylinder, Vakuumpumpe
oder dergleichen (Luftrecycling). Weiterhin ist es auch möglich ein zusätzliches Medium,
vorzugsweise ein gasförmiges Medium zu verwenden
[0060] Alternativ kann dieser Effekt auch an dem Bauteil 141 oder im Auffangbehälter 142
realisiert werden. Es ist ebenso denkbar, sowohl eine Beaufschlagung mit einem Vakuum
vorzusehen, um einen Unterdruck zum Absaugen des Etiketts zu generieren (beispielsweise
indem der Unterdruck im Auffangbehälter 142 appliziert wird), und gleichzeitig mithilfe
des Venturi-Effekts oder eines der anderen oben beschriebenen Effekte einen Unterdruck
in der Absaugleitung 143 zu generieren, um das Absaugen des Etiketts zu unterstützen.
[0061] In der Fig. 1 ist ebenfalls eine Verklebeeinrichtung 150 abgebildet, die stromab
der Etikettenquelle 151 (bzw. der Aufnahme für die Etikettenrolle auf der die selbstklebenden
Etiketten angeordnet sind) aber stromauf der Schneideinrichtung angeordnet ist. Diese
Verklebeeinrichtung kann in einigen Ausführungsformen vorgesehen sein, um ein Ende
einer ersten Etikettenrolle mit dem Anfang einer zweiten Etikettenrolle zu verkleben,
um den durchgängigen Transport des Etikettenbandes zu gewährleisten. Die erfindungsgemäße
Absaugung kann auch hier vorteilhaft genutzt werden, um die während eines Synchronisationsvorgangs
beim Übergang zu der neuen Etikettenrolle eventuell anfallenden, nicht korrekt positionierten
Etiketten abzusaugen.
[0062] Die Absaugung kann entsprechend jeder der bereits beschriebenen und/oder nachfolgenden
Ausführungsformen ausgebildet sein.
[0063] Figur 2 zeigt eine vergrößerte Ansicht einer Absaugung 104 im Bereich des Vakuumzylinder
111 in einer Kavaliersperspektive.
[0064] Wie zu erkennen, umfasst das Bauteil 141, das zumindest teilweise dem Vakuumzylinder
111 zugewandt ist, in dieser Ausführungsform zumindest eine Absaugöffnung 271, die
mit der Absaugleitung 143 verbunden ist. Durch diese Absaugöffnung, die mit Unterdruck
beaufschlagbar ist, kann ein Etikett, das sich entlang des Vakuumzylinders bewegt,
abgesaugt werden. Dazu kann der an der Absaugöffnung anliegende Unterdruck oder insbesondere
der Unterdruck, der mittels der Absaugöffnung auf das Etikett einwirkt, größer sein,
als ein durch den Vakuumzylinder auf das Etikett applizierter Unterdruck. So wird
gewährleistet, dass das Etikett eine in Richtung der Absaugöffnung resultierende Kraft
erfährt und damit vom Vakuumzylinder 111 abgesaugt wird. Alternativ kann auch vorgesehen
sein, dass ein etwaig durch den Vakuumzylinder auf das Etikett ausgeübter Unterdruck
während des Vorbeibewegens des Etiketts an der Absaugung ausgeschaltet oder zumindest
reduziert wird, indem beispielsweise eine oder mehrere Vakuumöffnungen in dem Vakuumzylinder,
die das Etikett halten, nicht länger mit Vakuum beaufschlagt werden. Alternativ kann
auch vorgesehen sein, dass ein Überdruck auf das Etikett ausgehend vom Vakuumzylinder
appliziert wird, um das Etikett aktiv vom Vakuumzylinder wegzublasen. Jede dieser
Ausführungsformen reduziert die Kraft, mit der das Etikett an dem Vakuumzylinder gehalten
wird, sodass ein Ablösen des Etiketts vom Vakuumzylinder mithilfe der Absaugung 104
einfacher erreicht werden kann. So können auch Spannungen im Etikett reduziert werden,
was die Gefahr eines unbeabsichtigten Reißens des Etiketts und damit Verbleibens von
Etikettenresten an dem Vakuumzylinder reduziert.
[0065] Über die Absaugung kann das abgesaugte Etikett dann dem Auffangbehälter 142 zugeführt
werden.
[0066] Figur 3 zeigt eine weitere Ausführungsform für die Etikettiervorrichtung 100 in einem
Ausschnitt, in dem lediglich der Vakuumzylinder 111 und eine ihm zugeordnete Absaugung
104 mit der Absaugleitung 143 auf beispielsweise einem Standtisch 390 der Etikettiervorrichtung
dargestellt ist.
[0067] In der hier dargestellten Ausführungsform ist die Absaugung 104 lösbar mit der Etikettiervorrichtung
100 verbunden. Zu diesem Zweck ist beispielsweise das Bauteil 141 über ein erstes
Verbindungselement 382 mit einem zweiten Verbindungselement 381 auf dem Standtisch
390 verbunden. Dazu kann insbesondere ein drittes Verbindungselement 383 vorgesehen
sein, das die lösbare Verbindung zwischen dem ersten Verbindungselement 382 und dem
zweiten Verbindungselement 381 herstellt. Dieses dritte Verbindungselement 383 kann
beispielsweise als Klemmelement oder Klickelement oder Steckelement ausgebildet sein,
so dass es bevorzugt ohne die Verwendung von Werkzeug lediglich durch manuelle Betätigung
eines Bedieners gelöst oder befestigt werden kann, sodass die lösbare Verbindung zwischen
den Verbindungselementen 381 und 382 hergestellt wird. Die Verbindungselemente 381,
382 und 383 werden zusammen als Befestigungsvorrichtung vorgesehen, da diese die lösbare
Verbindung zwischen der Absaugung und der Etikettiervorrichtung herstellen kann.
[0068] Anstelle von werkzeuglos betätigbaren Befestigungsvorrichtungen zum Herstellen oder
Lösen der lösbaren Verbindung zwischen der Absaugung 104 und der Etikettiervorrichtung
können auch andere Befestigungsvorrichtungen verwendet werden, für die die Verwendung
von Werkzeug üblicherweise von Nöten ist. So kann beispielsweise die Absaugung mit
dem dritten Verbindungselement 383 in Form einer Schraube oder eines Flansches mit
der Etikettiervorrichtung 100 verbunden werden. Zu deren Betätigung sind üblicherweise
Werkzeuge, wie Schraubenzieher, notwendig. Die Verwendung von nur mit Werkzeug lösbaren
oder befestigbaren Verbindungen ist insbesondere von Vorteil, wenn die jeweilige Absaugung
auch eine Schutzfunktion übernehmen soll, beispielsweise verhindern soll, dass ein
Bediener in sich drehende Teile eingreifen kann.
[0069] In der in Figur 3 dargestellten Ausführungsform ist die Absaugleitung 143 separat
von der Befestigungsvorrichtung 380 vorgesehen. In einer Ausführungsform kann alternativ
auch vorgesehen sein, dass die Befestigungsvorrichtung 380 ein Teil der Absaugleitung
143 ist bzw. mithilfe der Absaugleitung über geeignete Verbindungselemente oder Befestigungsvorrichtungen
eine lösbare Verbindung mit der Etikettiervorrichtung hergestellt wird. Dies kann
insbesondere dann der Fall sein, wenn zum Beaufschlagen der Absaugung 104 mit Vakuum
oder Unterdruck die in der Etikettiervorrichtung vorgesehene Vakuumpumpe verwendet
wird. Die lösbare Verbindung der Absaugung mit der Etikettiervorrichtung kann dann
dadurch hergestellt werden, dass die Absaugleitung 143 mit einem dafür vorgesehenen
Vakuumanschluss der Vakuumpumpe der Etikettiervorrichtung verbunden wird. Dies kann
über einen Dichtring oder Dichtflansch erfolgen, sodass das Beaufschlagen der Absaugung
mit Unterdruck und/oder Vakuum möglichst zuverlässig erfolgen kann, auch wenn die
Absaugung mehrfach abgebaut und wieder mit der Etikettiervorrichtung lösbar verbunden
wird. Auch hier kann das Herstellen und/oder Lösen der lösbaren Verbindung zwischen
Absaugung und Etikettiervorrichtung werkzeuglos oder aber werkzeugerfordernd (also
nur mit Werkzeug, wie einem Schraubenschlüssel oder einem Schraubenzieher) bzw. mit
Einsatz von Werkzeug ausführbar sein.
1. Etikettiervorrichtung für Behälter, wie Flaschen, mit einem Vakuumzylinder zum Führen
von Etiketten und Übergeben der Etiketten an Behälter und einer dem Vakuumzylinder
zugeordneten Schneideinrichtung zum Abtrennen von Etiketten von einem Etikettenband,
wobei das Etikettenband zum Abtrennen von Etiketten entlang des Vakuumzylinders transportiert
werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Vakuumzylinders, stromab der Schneideinrichtung und stromauf eines
Übergabepunktes zum Übergeben eines Etiketts an einen Behälter eine Absaugung derart
angeordnet ist, dass sie ein entlang des Vakuumzylinders transportiertes Etikett vom
Vakuumzylinder absaugen kann.
2. Etikettiervorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Absaugung ein Bauteil umfasst, das
sich entlang eines Bereichs einer Umfangsfläche des Vakuumzylinders erstreckt.
3. Etikettiervorrichtung nach Anspruch 2, wobei der Bereich einen Winkelbereich von wenigstens
10° entlang der Umfangsfläche des Vakuumzylinders umfasst.
4. Etikettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Absaugung zum Bewirken
eines Unterdrucks zum Absaugen des Etiketts ausgebildet ist.
5. Etikettiervorrichtung nach Anspruch 4, wobei die Absaugung mit einer dem Vakuumzylinder
zugeordneten Vakuumpumpe zum Beaufschlagen des Vakuumzylinders mit einem Vakuum verbunden
ist, um den Unterdruck zu erzeugen; und/oder
wobei die Absaugung mit einer externen Vakuumpumpe verbindbar ausgebildet ist, um
den Unterdruck zu erzeugen.
6. Etikettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Absaugung ein dem
Vakuumzylinder zugewandtes Bauteil umfasst, in dem eine Absaugöffnung zum Absaugen
des Etikettes angeordnet ist, wobei das Bauteil ein mittels eines generativen Herstellungsverfahrens
hergestelltes Bauteil ist.
7. Etikettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Absaugung einen
Auffangbehälter für abgesaugte Etiketten umfasst.
8. Etikettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Absaugung lösbar
mit der Etikettiervorrichtung verbunden ist.
9. Etikettiervorrichtung nach Anspruch 8, wobei eine Befestigungsvorrichtung zum Herstellen
der lösbaren Verbindung zwischen der Absaugung und der Etikettiervorrichtung vorgesehen
ist.
10. Etikettiervorrichtung nach Anspruch 9, wobei die Befestigungsvorrichtung wenigstens
eines von einem Klemmelement, einem Klickelement, einem Steckelement umfasst.
11. Etikettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Etikettiervorrichtung
eine Verklebeeinrichtung zum Verbinden zweier nachfolgender Etikettenrollen umfasst,
wobei die Klebeeinrichtung stromauf der Schneideinrichtung angeordnet ist.
12. Etikettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Etikettiervorrichtung
ausgebildet ist, einen Unterdruck zum Absaugen des Etiketts in der Absaugung mittels
des Venturi-Effekts zu bewirken; und/oder wobei die Etikettiervorrichtung ausgebildet
ist, einen Unterdruck zum Absaugen des Etiketts in der Absaugung mittels des Coanda-Effekts
zu bewirken.
13. Verfahren zum Etikettieren von Behältern mit selbstklebenden Etiketten mittels einer
Etikettiervorrichtung für Behälter, wie Flaschen, mit einem Vakuumzylinder, der Etiketten
führt und die Etiketten an Behälter übergibt, und einer dem Vakuumzylinder zugeordneten
Schneideinrichtung, die Etiketten von einem Etikettenband abtrennt, wobei das Etikettenband
zum Abtrennen von Etiketten entlang des Vakuumzylinders transportiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Vakuumzylinders, stromab der Schneideinrichtung und stromauf eines
Übergabepunktes zum Übergeben eines Etiketts an einen Behälter eine Absaugung derart
angeordnet ist, dass sie ein entlang des Vakuumzylinders transportiertes Etikett vom
Vakuumzylinder absaugt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei die Absaugung ein oder mehrere Etiketten während
eines Synchronisationsvorgangs zum Synchronisieren des Transports der Etiketten entlang
des Vakuumzylinders und/oder bei einem nicht vorhandenen Behälter das überzählige
Etiketten absaugt.
15. Verfahren nach Anspruch 13 bis 14, wobei die Etiketten von einer Etikettenrolle aus
einer Etikettenquelle bereitgestellt werden und eine Klebeeinrichtung stromauf der
Schneideinrichtung angeordnet ist, die ein Ende einer leeren Etikettenrolle mit einem
Anfang einer nachfolgenden Etikettenrolle verklebt, wobei das Verfahren weiterhin
während eines Synchronisationsvorgangs zum Synchronisieren des Transports der Etiketten
der nachfolgenden Etikettenrolle absaugt.