[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Blindstichnähmaschine und zwar eine Zweifaden-Doppelsteppstich-Blindstichnähmaschine,
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Die erfindungsgemäße Blindstichnähmaschine dient dazu, einen Blindstich zu erzeugen,
der ein aus wenigstens zwei Nähematerialien gebildetes Nähgut so miteinander verbindet,
dass die Naht auf der Oberseite, also der von außen sichtbaren Seite des Nähguts,
nicht sichtbar ist. Dies erfordert, dass die für die Naht verwendete Nadel das Nähgut
nicht bis zu dessen Oberseite durchsticht. Entsprechend wird für die Erzeugung einer
Blindstichnaht eine gebogene Nadel verwendet.
[0003] Das zu nähende Nähgut weist wenigstens zwei Nähematerialien, nämlich ein Obermaterial
und wenigstens ein Untermaterial auf, wobei im Rahmen der textilen Oberbekleidung
beispielsweise ein Futter-Innenstoff blind angenäht wird. Als weiteres Untermaterial
kommt beispielsweise ein zusätzlich anzunähendes Etikett in Betracht.
[0004] Im Einsatz für Sitzbezüge bei Fahrzeugsitzen ist das Material gebildet aus einem
Obermaterial, beispielsweise aus Leder, dass mit einer Schaumstoffschicht als Untermaterial
beschichtet ist.
[0005] An diese Schaumstoffschicht soll, ohne Durchstechen der Obermaterialschicht, die
insbesondere aus Leder gebildet ist, ein Bezugsabheftungselement mit einer Blindstichnaht
angenäht werden, das dazu dient, den Bezug des Fahrzeugsitzes nachhaltig mit der Sitzstruktur
des Fahrzeugsitzes zu verbinden.
[0006] Der Einsatz von Einfaden-Kettenstich-Blindstichnähmaschinen hat den großen Nachteil,
dass diese Naht beispielsweise bei Fadenbruch sich wieder vollständig auflöst, sodass
die Naht anschließend nicht mehr existiert. Der Einsatz dieser Nähtechnik bei Fahrzeugsitzbezügen
hat sich deshalb nicht bewährt. Eine Zweifaden-Steppstich-Blindstich-Naht weist diesen
Nachteil nicht auf. Deshalb wird der Einsatz von Zweifaden-Doppelsteppstich-Blindstichnähmaschinen
für diesen Anwendungszweck gefordert.
[0007] Derartige Maschinen sind seit vielen Jahrzehnten bekannt. Heutige Anforderungen an
den Einsatz dieser Maschinen umfassen die gesteuerte Möglichkeit des Fadenabschneidens
der beiden Fäden, wobei jedoch, obwohl derartige Nähmaschinen seit vielen Jahrzehnten
existieren, es bisher nicht gelungen ist, entsprechende Fadenabschneider für diesen
Nähmaschinentyp zu verwirklichen.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Fadenabschneider
für eine Blindstichnähmaschine in Form einer Zweifaden-Doppelsteppstich-Blindstichnähmaschine
zu schaffen, der ein Abschneiden der beiden Fäden gesteuert ermöglicht, wobei die
bisher existierende maschinelle Ausgestaltung zur Erzeugung des Doppelsteppstich-Blindstichs
im Wesentlichen beibehalten werden soll.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0010] Eine Zweifaden-Doppelsteppstich-Blindstichnähmaschine ist grundsätzlich ausgerüstet
- mit einem Antriebsmotor, der einen Nadelhebel oszillierend um eine Nadelhebelachse
antreibt, an dem eine gebogene Nadel befestigt ist, durch die sich im Betrieb der
Blindstichnähmaschine der Nadelfaden erstreckt,
- mit einem Doppelsteppstich-Greifer, der bei jedem vollständigen Nadelhub aus Hin-
und Rückweg des Nadelhebels zweifach umläuft und der ein Spulengehäuse lagert, in
dem ein Spulenfadenvorrat aufgenommen ist, der bevorzugt auf eine Fadenspule aufgewickelt
ist,
- mit einem Stoffbeuger, der intermittierend und synchron zur Nadelbewegung das Nähgut
in Richtung Nadelhebelachse hebt, wobei die Tiefe des Nadeleinstichs der gebogenen
Nadel in die Dicke des Obermaterials durch Einstellung der oberen Totlage des Stoffbeugers
einstellbar ist,
- mit einer Nähguttransporteinrichtung, die dazu eingerichtet ist, das Nähgut beim Nähen
zwischen zwei Stichen um eine wählbare Stichlänge in Nahtrichtung vorwärts oder rückwärts
zu transportieren,
- mit einem Fadenhebel, der die erforderliche Länge des Nadelfadens vorgibt, die für
jeden Umlauf einer Nadelfadenschlinge um das Spulengehäuse erforderlich ist, und der
diese vorgegebene Fadenlänge für einen Fadenanzug nach jedem Umlauf der Nadelfadenschlinge
wieder zurückzieht,
- mit einer Fadenspannungsvorrichtung für den Nadelfaden,
- mit einer Fadenspannungsvorrichtung für den Spulenfaden, und
- mit einer Stichplatte, die eine Oberseite und eine Unterseite aufweist, wobei sich
das Nähgut und der Stoffbeuger im Wesentlichen auf der Unterseite der Stichplatte
befinden, während sich der Greifer sowie die gebogene Nadel auf der Oberseite der
Stichplatte befinden,
[0011] Die vorliegende Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass bei einer Zweifaden-Doppelsteppstich-Blindstichnähmaschine
ein Fadenabschneider vorgesehen ist, der einen Fadenfänger aufweist, welcher in der
Lage und dazu eingerichtet ist, sowohl den Nadelfaden als auch den Spulenfaden zu
ergreifen und einer Schneideinrichtung zuzuführen.
[0012] Damit wird ein seit Jahrzehnten bestehendes Bedürfnis befriedigt, einen Fadenabschneider
bei Zweifaden-Doppelsteppstich-Blindstichnähmaschinen zu schaffen, mit dem gesteuert
ein Abschneiden der beiden Fäden ermöglicht wird, wodurch derartige Zweifaden-Doppelsteppstich-Blindstichnähmaschinen
sich insbesondere für einen Einsatz in einer automatisierten Massenproduktion eignen.
[0013] Durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Fadenabschneiders kann vorteilhafterweise
der Nähvorgang zeitlich auch deutlich verkürzt werden, weil die nähende Person das
Abschneiden der Fäden selbst nicht mehr vornehmen muss, was einen erheblichen Zeitaufwand
benötigt.
[0014] Zudem kann sichergestellt werden, dass beim Annähen des nächsten Teils ausreichend
Faden vorhanden ist, dieses Annähen erfolgreich durchzuführen. Auch hierdurch wird
die Produktivität des Nähvorgangs erhöht.
[0015] Andererseits kann die Länge insbesondere des Spulenfadens auf ein Minimum verkürzt
werden, was den Vorteil eines geringeren Verbrauchs des Spulenfadens ergibt und damit
auch eine Produktivitätssteigerung erfolgt, weil ein Auswechseln der Fadenspule erst
nach einem längeren Zeitintervall erfolgen muss.
[0016] Vorteilhafterweise taucht der Fadenfänger zumindest teilweise in einen Greiferraum
ein, der sich in Drehrichtung des Greifers zwischen einer Greiferspitze und einem
Greiferrücken des Greifers erstreckt, um dort den Nadelfaden und den Spulenfaden zu
ergreifen. Damit wird ein sehr platzsparendes und wirksames Ergreifen der beiden Fäden
ermöglicht.
[0017] Weiterhin ist es vorteilhaft, dass die Bewegung des Fadenfängers mit der Bewegung
des Greifers so synchronisiert ist, dass Kollisionen zwischen Fadenfänger und Greifer
ausgeschlossen sind. Dies sorgt für eine sichere Betriebsweise des Fadenabschneiders.
[0018] Für eine sichere Betriebsweise des Fadenfängers sorgt weiterhin, dass die Synchronisierung
zwischen Greiferbewegung und Fadenfängerbewegung durch ein Kurvengetriebe sichergestellt
wird, so dass der Fadenabschneidprozess vorteilhafterweise ohne Anhalten der Greiferbewegung
durchgeführt werden kann.
[0019] Vorteilhafterweise weist der Fadenfänger Fangvorrichtungen auf, die in der Lage sind,
sowohl den Nadel- als auch den Spulenfaden durch das Eintauchen des Fadenfängers in
den Greiferraum durch das anschließende Zurückziehen des Fadenfängers aus dem Greiferraum
in Form von Fadenschlaufen zu erfassen und in Richtung der Schneideinrichtung aus
dem Greiferraum herauszuziehen.
[0020] Vorteilhafterweise weist der Fadenfänger einen Fanghaken für den Spulenfaden, einen
Fanghaken für das vordere Trumm des Nadelfadens, einen Fadenkanal und eine Schneidkante
auf, sowie eine vordere Fadenführung für Nadelfaden und Spulenfaden. Damit wird eine
sehr wirksame Ausgestaltung des Fadenfängers erreicht, wobei mittels der Schneidkante
der Fadenfänger am Abschneiden der beiden Fäden selbst teilnimmt. In dieser Ausgestaltung
kann man den Fadenfänger auch als
Fadenziehmesser bezeichnen
[0021] Weiterhin ist vorteilhaft, dass die Steuerung der Bewegung des Fadenfängers des Fadenabschneiders
mittels einer Abtastvorrichtung erfolgt, die für den Vorgang des Fadenabschneidens
bevorzugt mittels einer Abtastrolle in Anlage an einer synchron mit dem Greifer umlaufenden
Steuerkurve bringbar ist, welche die Bewegung des Fadenfängers steuert und mit der
Bewegung des Greifers synchronisiert. Dadurch wird eine feste mechanische Verbindung
geschaffen und die Bewegung des Fadenfängers derart gesteuert, dass Kollisionen zwischen
Fadenfänger und Greifer sicher vermieden werden können.
[0022] Um den zusätzlichen Einbau des erfindungsgemäßen Fadenabschneiders in eine Zweifaden-Doppelsteppstich-Blindstichnähmaschine
ohne wesentliche Änderungen der für die Sticherzeugung notwendigen Komponenten zu
erreichen, sollte die auf die Greiferwelle aufgesetzte Steuerkurve in ihrem Außenumfang
nicht größer als der Greifer sein. Deshalb weist vorteilhafterweise die Abtastvorrichtung
weiterhin ein Getriebe zwischen Fadenfänger und Steuerkurve auf, das als ein um eine
Drehachse schwenkbarer Zwischenhebel mit einer Abtastrolle ausgeführt ist, die in
Anlage an die synchron mit dem Greifer umlaufende Steuerkurve bringbar ist und ihrerseits
mit der Abtastrolle des Fadenfängers in Kontakt bringbar ist.
[0023] Vorteilhafterweise führt der Fadenfänger eine schnelle Rückzugsbewegung aus, die
durch einen Steilanstiegskurvenabschnitt in der Steuerkurve erzeugt wird. Durch diesen
Steilanstiegskurvenabschnitt wird der Fadenfänger in kürzester Zeit aus dem Greiferraum
heraus bewegt und eine Kollision mit der nahenden Greiferspitze vermieden.
[0024] Weiterhin ist es vorteilhaft, dass der Fadenfänger eine schnelle Rückzugsbewegung
dadurch ausführt, dass er in einer Zeitspanne, die kleiner ist als die Zeit, die der
Greifer für einen Drehwinkel von im Wesentlichen 40° benötigt, aus dem Umfangsbereich
des Greifers zurückgezogen wird, wodurch eine Kollision mit der Greiferspitze vermieden
wird.
[0025] Weiterhin ist es zudem vorteilhaft, dass die Bewegung des Fadenfängers in Richtung
eines Gegenmessers der Schneideinrichtung nach der schnellen Rückzugsbewegung aber
vor dem Abschneidvorgang verlangsamt oder zum Stillstand gebracht wird, um den Zeitpunkt
des Abschneidvorgang so lange zu verzögern, bis der Fadenzieher oder Fadenhebel in
die Nähe seines oberen Totpunktes gelangt ist, damit der Nadelfaden nicht zu kurz
wird. Nur so kann ein sicherer Nahtanfang für die nächste Naht erreicht werden.
[0026] In diesem Zusammenhang ist vorteilhaft, dass die verlangsamte Bewegung des Fadenfängers
durch eine Raststellung in der Steuerkurve erfolgt, die durch einen Kurvenabschnitt
der Steuerkurve gebildet wird, der einen im Wesentlichen konstanten Kurvendurchmesser
aufweist. Dadurch wird während des Drehens der Steuerkurve zusammen mit dem Greifer
eine Bewegung des Fadenfängers im Wesentlichen oder vollständig unterbunden.
[0027] Mit Vorteil ist der Fadenfänger bogenförmig ausgebildet und führt eine Schwenkbewegung
um eine Drehachse aus. In alternativen Ausgestaltungen kann der Fadenfänger auch geradlinig
ausgebildet sein und führt eine im Wesentlichen lineare Bewegung aus.
[0028] Weiterhin ist vorteilhaft, dass der Fadenfänger als Fadenziehmesser ausgebildet ist,
wobei er eine Schneidkante sowohl für den Nadelfaden als auch für den Spulenfaden
aufweist, die bei einer Rückzugsbewegung des Fadenfängers sich an einem Gegenmesser
der Schneideinrichtung vorbei bewegt, wodurch das Durchtrennen beider Fäden bewirkt
wird.
[0029] Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurch, dass die Länge des Spulenfadens vom Spulengehäuse
aus gemessen nach dem Abschneiden mindestens 20 mm beträgt und die Länge des Nadelfadens
von der Nadel ausgemessen bei Stellung des Nadelhebels in seinem oberen Totpunkt,
mindestens 45 mm beträgt. Dadurch wird sichergestellt, dass ein Annähen in einem nächsten
Nähvorgang gewährleistet ist. Es besteht beispielsweise keine Gefahr, dass der Nadelfaden
aus der Öse der gebogenen Nadel herausgezogen wird. Weiterhin besteht der Vorteil,
dass der Spulenfaden beim ersten Anstechen sicher ergriffen wird.
[0030] Weiterhin ist vorteilhaft, dass eine vordere Fadenführung bevorzugt in der Form einer
Einkerbung in der Oberseite des Fadenfängers bzw. Fadenziehmessers im Bereich der
Spitze und der Schneidkante des Fadenfängers ausgebildet ist. Damit werden die beiden
abzuschneidenden Fäden sicher der Schneidkante zugeführt und ein entsprechendes Durchtrennen
beider Fäden bei Vorbeibewegen des Fadenfängers an dem Gegenmesser sichergestellt.
[0031] Weiterhin es vorteilhaft, dass das Spulengehäuse eine Spulenfaden-Spannungsfeder
an ihrem Umfang aufweist, die mit einer Einbuchtung versehen ist, die zur Aufnahme
des Spulenfadens dient, wobei die Einbuchtung im oberen (Fig. 7) bzw. vorderen (in
Einbaulage) Abschnitt der Spannungsfeder angeordnet ist. Dadurch wird ein sicheres
Ergreifen des Spulenfadens durch den Fadenfänger ermöglicht, weil dadurch der Spulenfaden
sicher auf der vorderen Seite des Fadenfängers verbracht wird und so von dem Fanghaken
erfasst werden kann.
[0032] Mit Vorteil wird die Fadenspannung des Nadelfadens spätestens ab dem letzten Drittel
der schnellen Rückzugsbewegung des Fadenfängers gelöst, wodurch der Fadenfänger in
die Lage versetzt wird, mit hinreichend kleiner Kraft ausreichend Nadelfaden aus einem
Nadelfadenvorrat zu ziehen. Mit
hinreichend kleiner Kraft bedeutet in diesem Fall, dass das Nachziehen des Nadelfadens ohne große Zugkraft
erfolgt, wodurch ein Abreißen des Nadelfadens vermieden wird.
[0033] Der Vorgang des Fadenabschneidens wird am Ende der erzeugten Naht benötigt. Die Steuerkurve,
die auf der Welle des Greifers angebracht ist und sich mit diesem dreht, muss während
des Nähens frei und ohne Kontakt zu dem Fadenfänger umlaufen können. Um den Abschneidvorgang
in Aktion zu setzen wird der Fadenfänger vorteilhafterweise mit mindestens einem Aktuator
für den Abschneidvorgang an die Steuerkurve gedrückt und dessen Bewegung entsprechend
der Kontur der Steuerkurve gesteuert.
[0034] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird der Fadenfänger
für den Fadenabschneidvorgang mittels eines ersten Aktuators in Form eines ersten
Antriebszylinders über einen ersten Kolben und mittels eines zweiten Aktuators in
Form eines zweiten Antriebszylinders über einen zweiten Kolben in Aktion derart gesetzt,
dass der Fadenfänger an die Steuerkurve gedrückt wird und seine Bewegung entsprechend
der Kontur der Steuerkurve gesteuert wird.
[0035] Die Antriebszylinder können beispielsweise Pneumatikzylinder sein, wobei einer der
beiden Antriebszylinder dazu dient, den Fadenfänger mit hinreichend kleiner Kraft
über die beiden Abtastrollen an die Steuerkurve anzulegen und der andere Antriebszylinder
dazu dient, den Fadenfänger aus seiner Ruheposition in seine Betriebsstellung an dem
Gegenmesser vorbei zu drücken.
[0036] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung.
Darin zeigt:
- Fig. 1
- eine Teilschnittansicht einer Ausführungsform einer Zweifaden-Doppelsteppstich-Blindstichnähmaschine
gemäß der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht auf den Nähkopf der Nähmaschine von Fig. eins mit teilweise entfernten
Komponenten zur deutlicheren Ansicht des Fadenabschneiders;
- Fig. 3
- eine Ansicht des Fadenabschneiders der vorliegenden Erfindung von hinten mit Steuerkurve;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht des Fadenabschneiders, gedreht in eine im Wesentlichen
horizontale Lage;
- Fig. 5
- eine Ansicht von vorn auf den erfindungsgemäßen Fadenabschneider mit Greifer und Greiferbrücke;
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht, ähnlich zu jener von Fig. 4 in einer Stellung unmittelbar
vor dem Abschneiden der beiden Fäden mittels Gegenmesser;
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht des Spulengehäuse mit darin aufgenommener Fadenspule;
- Fig. 8
- eine Ansicht ähnlich zu jener von Fig. 5 ergänzt um Aktuatoren jeweils mit Antriebszylinder;
und
- Fig. 9
- eine vergrößerte Seitenansicht auf den unteren Abschnitt des Nähkopfes von Fig. 1.
[0037] In den Figuren sind gleiche Elemente der erfindungsgemäßen Blindstichnähmaschine
mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
[0038] In Fig. 1 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zweifaden-Blindstich-Doppelsteppstich-Blindstichnähmaschine
1 in teilweise geschnittener Seitenansicht dargestellt. Die Blindstichnähmaschine
1 weist ein Nähmaschinen-Gehäuse 3 auf, das einen Nähmaschinen-Gehäuse-Oberarm 4,
einen Nähmaschinen-Gehäuse-Stofftragarm 6 sowie einen Nähkopf 5 umfasst, welcher an
dem Nähmaschinen-Gehäuse-Oberarm 4 angebracht ist. Eine von einem Antriebsmotor 7
angetriebene Hauptwelle 9 erstreckt sich entlang des Oberarms 4 und lagert außerhalb
des Oberarms 4 ein Antriebszahnrad 13, das mit einem Antriebszahnrad 15 des Nähkopfes
5 kämmt und dazu eingerichtet ist, eine Antriebswelle 14 des Nähkopfes 5 anzutreiben.
Antriebszahnrad 13 und Antriebszahnrad 15 bilden ein Antriebsgetriebe 11.
[0039] Die Hauptwelle 9 ist über einen Zahnriemen 37 mit einer Stoffbeugerwelle 35 verbunden,
die zum Antrieb eines Stoffbeugers 12 dient. Wie in der Blindstich-Nähtechnik bekannt,
kann durch Einstellung der oberen Totpunktlage des Stoffbeugers die Einstichtiefe
der gebogenen Nadel 10 in das Nähmaterial eingestellt werden.
[0040] Die Antriebswelle 14 des Nähkopfes 5 dient zum Antrieb eines Nadelhebels 25, an dem
eine gebogene Nadel 10 (Fig. 9) mittels einer Nadelhalterung 27 gelagert ist. Der
Nadelhebel 25 ist schwenkbar um eine Nadelhebelachse 26 gelagert, wobei die Drehbewegung
der Antriebswelle 14 des Nähkopfes 5 über einen Exzenter 19 mittels eines Pleuels
21, das in Verbindung mit dem Nadelhebel 25 steht, in eine Hin- und Herbewegung des
Nadelhebels 25 umgesetzt wird. Das Pleuel 21 ist mittels eines Drehlagers 22 an dem
Exzenter 19 gelagert.
[0041] Die Hauptwelle 9 dient weiterhin auch zum Antrieb eines Greifers 31, wobei die Kraftübertragung
über ein Zahnrad 17 auf der Antriebswelle 14 erfolgt. Aus Übersichtlichkeitsgründen
und weil dies Stand der Technik ist, ist der Greiferantrieb nicht näher dargestellt.
Grundsätzlich gilt, dass zur Erzeugung einer Doppelsteppstichnaht sich der Greifer
31 pro vollständigem Nadelhub zweimal um seine Drehachse dreht.
[0042] Wie weiterhin aus Fig. 1 ersichtlich, ist ein Deckel 29 für den Greiferantrieb vorgesehen.
Zur Einstellung der Fadenspannung des Nadelfadens ist eine Fadenspannungsvorrichtung
49 vorgesehen, mit der die Fadenspannung eingestellt bzw. auch wieder gelöst werden
kann.
[0043] Die Blindstichnähmaschine 1 weist weiterhin eine Nähguttransporteinrichtung 45 auf,
deren Aufgabe es ist, dass Nähmaterial bzw. Nähgut nach jedem erzeugten Stich um eine
vorgewählte Stichlänge weiterzutransportieren. Dies kann je nach Wunsch in Nährichtung
oder auch entgegengesetzt erfolgen. Wird eine erzeugte Naht über einen gewissen Abschnitt
in Gegenrichtung übernäht, wird eine besonders gute Verriegelung der Naht am Nahtende
erreicht. Mit einer gleichen Vorgehensweise kann man auch eine Verriegelung des Nahtanfangs
erreichen.
[0044] In Fig. 2 ist auf deutlichere Weise der Greifer 31 ersichtlich, der eine Greiferspitze
32 und einen Greiferrücken 34 aufweist. Zwischen der Greiferspitze 32 und dem Greiferrücken
ergibt sich ein Greiferraum. Der Greifer 31 erstreckt sich um ein Spulengehäuse 36,
in dem eine Fadenspule 33 aufgenommen ist, in der ein Spulenfadenvorrat aufgenommen
ist.
[0045] Das Spulengehäuse 36 weist zwei Vorsprünge 56 und 58 auf, zwischen denen ein Freiraum
vorhanden ist, der dazu dient, mit einem Vorsprung einer Greiferbrücke 38 (Fig. 5
und 9) zusammenzuwirken, um das Spulengehäuse 36 an einer Drehung zu hindern. Denn
zum Abziehen des Spulenfadens von der Fadenspule 33, die sich innerhalb des Spulengehäuses
36 dreht, muss die Ausgangsöffnung für den Spulenfaden im Spulengehäuse stets lagefixiert
sein. Außen um das Spulengehäuse 36 herum dreht sich mit hoher Geschwindigkeit der
Greifer 31.
[0046] Aus Fig. 2 ist weiterhin ein erfindungsgemäßer Fadenabschneider 61 ersichtlich. Dieser
weist einen Fadenfänger 63 auf, der eine gebogene Form aufweist und mit einer Schneideinrichtung
67, die ein Gegenmesser 69 aufweist, zusammenwirkt. Der Fadenabschneider 61 wird weiter
unten näher beschrieben. Zur Betätigung des Fadenabschneiders 61 ist ein Aktuator
65 bzw. sind zwei getrennte Aktuatoren vorgesehen, die zwei Antriebszylinder, einen
ersten Antriebszylinder 103 und einen zweiten Antriebszylinder 105, die über eine
Pneumatikzufuhr 71 zum Fadenabschneiden mit Druckluft beaufschlagt werden.
[0047] Es wird nunmehr Bezug genommen auf Fig. 3. Diese zeigt entgegen der Ansicht gemäß
Fig. 2, die den Greifer 31 mit Fadenabschneider 61 von vorne zeigt, eine Ansicht von
hinten auf den Greifer 31 und den Fadenabschneider 61. Der Greifer wird von einer
Greiferwelle 30 (siehe auch Fig. 4) angetrieben, wobei gemäß Fig. 3 vor dem Greifer
31, in Fig. 2 also hinter dem Greifer 31, eine Steuerkurve 87 vorgesehen ist, die
drehfest auf der Greiferwelle 30 angeordnet ist und sich somit zusammen mit dem Greifer
31 dreht.
[0048] Der Fadenfänger 63 umfasst einen Schwenkhebel 64, der schwenkbeweglich um eine Drehachse
79 gelagert ist. Seitlich neben der Drehachse 79 ist eine Abtastrolle 66 an dem Schwenkhebel
64 angeordnet, die ihrerseits mit einer Abtastrolle 83 eines Zwischenhebels 81 zusammenwirkt,
der um eine Drehachse 85 drehbar gelagert ist. Die Abtastrolle 83 des Zwischenhebels
81 kann in Anlage an die Steuerkurve 87 gebracht werden und beim Abfahren dieser Kurve
während der Greiferdrehung wird deren Außenkontur auf die Abtastrolle 66 übertragen
und ein entsprechendes Schwenken des Fadenfängers 63 erzeugt.
[0049] Wie aus Fig. 3 ersichtlich, hat die Steuerkurve eine bestimmte Außenkontur, beispielsweise
mit einem Steilanstiegskurvenabschnitt 88. Dieser Steilanstiegskurvenabschnitt 88
bewirkt ein sehr schnelles und deutliches Auffahren der Abtastrolle 83 und damit auch
entsprechendes Auffahren des Schwenkhebels 64, wodurch ein sehr schnelles Zurückziehen
des Fadenfängers 63 aus dem Greiferraum erreicht wird.
[0050] Die Zwischenschaltung des Zwischenhebels 81 mit Abtastrolle 83 zwischen Steuerkurve
87 und Abtastrolle 66 hat hauptsächlich ihren Grund darin, dass der Fadenabschneider
61 so bauklein wie möglich gestaltet werden muss, damit die Steuerkurve 87 nicht so
groß wird, dass sie mit der Stichplatte 28 kollidiert.
[0051] Klappt man die Darstellung von Fig. 3 um eine horizontale Achse nach vorne und dreht
sie um 180° gelangt man zur perspektivischen Ansicht von Fig. 4. In dieser Ansicht
wird deutlich, dass sich das Spulengehäuse 36 teilweise leicht beabstandet von und
innerhalb des Greifers 31 befindet, wobei in der Darstellung gemäß Fig. 4 der Fadenfänger
63 sich eingeschwenkt bzw. eingetaucht in den Greiferraum befindet und dem Greiferrücken
34 gefolgt ist.
[0052] Nachfolgend wird die spezielle Ausgestaltung des Fadenfängers 63 beschrieben. Der
Fadenfänger 63 weist eine Spitze 99 auf, an die sich ein vorderer Abschnitt des Fadenfängers
63 anschließt. Der Fadenfänger 63 weist einen Fanghaken 89 für den Spulenfaden 97
und das vordere Trumm des Nadelfadens 93 in der Vorwärtsbewegung des Fadenfängers
63, einen Fanghaken (91) für den Spulenfaden (97) und das vordere Trumm des Nadelfadens
(93) in der Rückwärtsbewegung, einen Fadenkanal (92) und eine Schneidkante (101) auf,
sowie eine vordere Fadenführung (102) für Nadelfaden und Spulenfaden (97). Die Spitze
99 schiebt das hintere Trumm der durch den Greifer 31 aufgezogenen Nadelfadenschlinge
nach hinten und das vordere Trumm nach vorne, sodass sich das vordere Trumm des Nadelfadens
mit dem Fanghaken 91 erfassen lässt. Unterhalb des Fanghakens 91 für den Nadelfaden
befindet sich ein Fadenkanal 92, der sich in Richtung Spitze 99 erstreckt und in einer
Schneidkante 101 endet. Die Schneidkante 101 dient zusammen mit einem Gegenmesser
69 der Schneideinrichtung 67 zum Abschneiden sowohl des Spulenfahrens als auch des
Nadelfadens, wenn sich der Fadenfänger 63 an dem Gegenmesser 69 der Schneideinrichtung
67 in seine Ruhestellung zurückbewegt.
[0053] In Fig. 5 ist der Fadenabschneider 61 in einer Stellung kurz vor dem Abschneiden
sowohl des Spulenfaden als auch des Nadelfadens dargestellt, wobei weiterhin die Stichplatte
28 mit der Greiferbrücke 38 dargestellt ist, die das Spulengehäuse 36 in seiner Lage
am Drehen hindert.
[0054] In Fig. 6 ist in vergrößertem Maßstab perspektivisch der Fadenabschneider 61 und
in Teilansicht der Greifer 31 dargestellt, und zwar in einer Position unmittelbar
vor dem Abschneiden des Spulenfadens und des Nadelfadens. Wie aus Fig. 6 ersichtlich,
laufen beide Fäden im Bereich der Spitze 99 über eine vordere Fadenführung 102, die
beispielsweise in Form einer Einkerbung ausgebildet ist. Sowohl der Nadelfaden als
auch der Spulenfaden haben durch das Herausziehen mittels des Fadenfängers 63 jeweils
eine Fadenschlaufe gebildet. Werden nunmehr in dieser Stellung gemäß Fig. 6 der Nadelfaden
und der Spulenfaden abgetrennt, so verbleiben vorteilhafterweise ausreichend lange
Fadenenden übrig, die ein problemloses Annähen bei einem nächsten Nähmaterial ermöglichen.
[0055] In Fig. 7 ist in perspektivischer Darstellung das Spulengehäuse 36 dargestellt, in
dem sich die Fadenspule 33 befindet. Mit 107 ist eine Fadenspannungsvorrichtung für
den Spulenfaden dargestellt, die am vorderen Ende eine Einbuchtung 109 aufweist, die
sich im oberen bzw. vorderen Bereich der Fadenspannungsvorrichtung 107 befindet, und
zur Führung des Spulenfadens dient.
[0056] In Fig. 8 ist zusätzlich zur Darstellung gemäß Fig. 5 (allerdings ohne Stichplatte
und Greiferbrücke und ohne Fäden) der Fadenabschneider 61 dargestellt, zusammen mit
einem Aktuator 65, dessen Aufgabe es ist, den Fadenabschneider 61 aus seiner Ruheposition
in seine Arbeitsposition zu bewegen, in der er in den Greiferraum eintaucht und den
Spulen- und Nadelfaden fängt und herauszieht. Der Aktuator 65 ist aufgeteilt in zwei
Teil-Aktuatoren mit einem ersten Arbeits- oder Antriebszylinders 103 und einem zweiten
Arbeits- oder Antriebszylinders 105. Der erste Antriebszylinder 103 weist einen ersten
Kolben 104 auf und der zweite Antriebszylinder 105 weist einen zweiten Kolben 106
auf. Beide Kolben dienen zur Anlage an den Schwenkhebel 64.
[0057] Im dargestellten Ausführungsbeispiel werden der erste Antriebszylinders 103 und der
zweite Antriebszylinders 105 mittels Pneumatik gesteuert, wobei in Fig. 8 eine Pneumatikzufuhr
71 dargestellt ist. Die Wirkungsweise der beiden Antriebszylinder 103 und 105 ist
wie folgt: mit dem ersten Kolben 104 wird der Fadenabschneider 61 nach unten gedrückt,
sodass die Abtastrolle 83 in Anlage an die Steuerkurve 87 kommt. Dabei unterstützt
der zweite Antriebszylinder 105 mit einem kleinen Hub den ersten Antriebszylinder
103, um den Fadenfänger 63 aus seiner Ruheposition zu schwenken. Werden beide Zylinder
103, 105 mit Druckluft beaufschlagt, taucht der Fadenfänger 63 kurvengesteuert in
den Greiferraum, um die beiden Fäden herauszuziehen.
[0058] Fig. 9 zeigt in vergrößertem Maßstab einen Ausschnitt des Nähmaschinenkopfes 5 im
Bereich des Greifers 31, des Nadelhebels 25, des Stoffbeuger 12 und der Nähguttransporteinrichtung
45. In dieser Darstellung ist insbesondere die gebogene Nadel 10 deutlich erkennbar,
die in der Nadelhalterung 27 des Nadelhebels 25 eingeklemmt ist. Die Lagerung des
Nadelhebels 25 erfolgt über Lagerzapfen 113 durch die die Nadelhebelachse 26 gebildet
wird. In Fig. 9 ist nur der rechte Lagerzapfen 113 ersichtlich.
[0059] Weiterhin ist der Stoffbeuger 12 deutlich ersichtlich, der in dieser Position in
die Stichplatte 28 angehoben ist und ein entsprechendes Nähmaterial (nicht dargestellt)
nach oben aufbeugen würde, in das die gebogene Nadel 10 einsticht. Links und rechts
neben dem Stoffbeuger 12 ist eine Nähguttransporteinrichtung 45 angeordnet, welche
hier beispielhaft in Form von umlaufenden Bändern ausgebildet ist. Alternative Ausführungsformen
sind aus dem Stand der Technik bekannt.
[0060] In den Figuren nicht dargestellt ist eine entsprechende Verkleidung des Nähkopfes
5.
[0061] Mit der vorliegenden Erfindung wird somit eine Zweifaden-Blindstich-Doppelsteppstich-Blindstichnähmaschine
geschaffen, die erstmalig einen Fadenabschneider aufweist, der in der Lage ist, sowohl
Spulenfaden als auch Nadelfaden in kontrollierter Weise sicher abzuschneiden, wobei
keine wesentliche Änderung der Bauteile des Nähmaschinenkopfes zur Erzeugung der Doppelsteppstich-Blindstichnaht
vorgenommen werden mussten. Dies hat den großen Vorteil, dass die sich über Jahrzehnte
bewährte konstruktive Ausgestaltung der Komponenten zur Erzeugung der Doppelsteppstich-Blindstichnaht
im Wesentlichen beibehalten werden konnte. Die erfindungsgemäße Nähmaschine eignet
sich in hervorragender Weise für den Einsatz in einer automatisierten Produktion.
Bezugszeichenliste:
[0062]
1 - Blindstichnähmaschine
3 - Nähmaschinen-Gehäuse
4 - Nähmaschinen-Gehäuse-Oberarm
5 - Nähkopf
6 - Nähmaschinen-Gehäuse-Stofftragarm
7 - Antriebsmotor
9 - Hauptwelle
10 - gebogene Nadel
11 - Getriebe
12 - Stoffbeuger
13 - Antriebszahnrad
14 - Antriebswelle des Nähkopfes
15 - Zahnrad
17 - Zahnrad Greiferantrieb
19 - Exzenter für Nadelhebelantrieb
21 - Pleuel für Nadelhebel
22 - Drehlager
25 - Nadelhebel
26 - Nadelhebelachse
27 - Nadelhalterung für gebogene Nadel
28 - Stichplatte
29 - Deckel für Greiferantrieb
30 - Greiferwelle
31 - Greifer
32 - Greiferspitze
33 - Fadenspule
34 - Greiferrücken
35 - Stoffbeugerwelle
36 - Spulengehäuse
37 - Zahnriemen
38 - Greiferbrücke
45 - Nähguttransporteinrichtung
49 - Fadenspannungsvorrichtung für Nadelfaden
56 - Vorsprung am Spulengehäuse
658 - Vorsprung am Spulengehäuse
61 - Fadenabschneider
60 - Abtastvorrichtung
63 - Fadenfänger
64 - Schwenkhebel
65 - Aktuator für Fadenabschneider
66 - Abtastrolle
67 - Schneideinrichtung
69 - Gegenmesser
71 - Pneumatikzufuhr
75 - Fadenhebel
79 - Drehachse
81 - Zwischenhebel
83 - Abtastrolle
85 - Drehachse des Zwischenhebels
87 - Steuerkurve der Bewegung des Fadenziehmessers
88 - Steilanstiegskurvenabschnitt
89 - Fanghaken für Fäden beim Einschwenken
91 - Fanghaken für Fäden beim Ausschwenken
92 - Fadenkanal
93 - Nadelfaden vorderes Trumm
95 - Nadelfaden hinteres Trumm
97 - Spulenfaden
99 - Spitze des Fadenfängers
101 - Schneidkante des Fadenfängers
102 - vordere Fadenführung.
103 - erster Antriebszylinder
104 - erster Kolben
105 - zweiter Antriebszylinder
106 - zweiter Kolben
107 - Fadenspannungsvorrichtung für Spulenfaden
109 - Einbuchtung
113 - Lagerzapfen
1. Blindstichnähmaschine, nämlich Zweifaden-Doppelsteppstich-Blindstichnähmaschine (1),
• die dazu eingerichtet ist, einen Blindstich zu erzeugen, der Nähgut, gebildet aus
wenigstens zwei Nähmaterialien, einem Obermaterial und wenigstens einem Untermaterial
so miteinander verbindet, dass die Naht auf der Oberseite des Obermaterials nicht
sichtbar ist,
• mit einem Antriebsmotor (7), der einen Nadelhebel (25) oszillierend um eine Nadelhebelachse
(26) antreibt, an dem eine gebogene Nadel (10) befestigt ist, durch die sich im Betrieb
der Blindstichnähmaschine der Nadelfaden erstreckt,
• mit einem Doppelsteppstich-Greifer (31), der bei jedem vollständigen Nadelhub aus
Hin- und Rückweg des Nadelhebels (25) zweifach umläuft und der ein Spulengehäuse (36)
lagert, in dem ein Spulenfadenvorrat aufgenommen ist, der bevorzugt auf eine Fadenspule
(33) aufgewickelt ist,
• mit einem Stoffbeuger (12), der intermittierend und synchron zur Nadelbewegung das
Nähgut in Richtung Nadelhebelachse (26) hebt, wobei die Tiefe des Nadeleinstichs der
gebogenen Nadel (10) in die Dicke des Obermaterials durch Einstellung der oberen Totlage
des Stoffbeugers (12) einstellbar ist,
• mit einer Nähguttransporteinrichtung (45), die dazu eingerichtet ist, das Nähgut
beim Nähen zwischen zwei Stichen um eine wählbare Stichlänge in Nahtrichtung vorwärts
oder rückwärts zu transportieren,
• mit einem Fadenhebel (75), der die erforderliche Länge des Nadelfadens vorgibt,
die für jeden Umlauf einer Nadelfadenschlinge um das Spulengehäuse (36) erforderlich
ist, und der diese vorgegebene Fadenlänge für einen Fadenanzug nach jedem Umlauf der
Nadelfadenschlinge wieder zurückzieht,
• mit einer Fadenspannungsvorrichtung (49) für den Nadelfaden,
• mit einer Fadenspannungsvorrichtung (107) für den Spulenfaden, und
• mit einer Stichplatte (28), die eine Oberseite und eine Unterseite aufweist, wobei
sich das Nähgut und der Stoffbeuger (12) im Wesentlichen auf der Unterseite der Stichplatte
(28) befinden, während sich der Greifer (31) sowie die gebogene Nadel (10) auf der
Oberseite der Stichplatte (28) befinden,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Fadenabschneider (61) vorgesehen ist, der einen Fadenfänger (63) aufweist, welches
in der Lage und dazu eingerichtet ist, sowohl den Nadelfaden als auch den Spulenfaden
zu ergreifen und einer Schneideinrichtung (67) zuzuführen.
2. Blindstichnähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenfänger (63) zumindest teilweise in einen Greiferraum taucht, der sich in
Drehrichtung des Greifers (31) zwischen einem Greiferrücken (34) und einer Greiferspitze
(32) des Greifers (31) erstreckt, um dort den Nadelfaden und den Spulenfaden zu ergreifen.
3. Blindstichnähmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung des Fadenfängers (63) mit der Bewegung des Greifers (31) so synchronisiert
ist, dass Kollisionen zwischen Fadenfänger (63) und Greifer (31) ausgeschlossen sind.
4. Blindstichnähmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenfänger (63) Fangvorrichtungen (89, 91) aufweist, die in der Lage sind, sowohl
den Nadel- als auch den Spulenfaden durch das Eintauchen des Fadenfängers (63) in
den Greiferraum und durch das anschließende Zurückziehen des Fadenfängers (63) aus
dem Greiferraum in Form von Fadenschlaufen zu erfassen und in Richtung der Schneideinrichtung
(67) aus dem Greiferraum herauszuziehen.
5. Blindstichnähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenfänger (63) einen Fanghaken (89) für den Spulenfaden (97) und das vordere
Trumm des Nadelfadens (93) in der Vorwärtsbewegung, einen Fanghaken (91) für den Spulenfaden
(97) und das vordere Trumm des Nadelfadens (93) in der Rückwärtsbewegung, einen Fadenkanal
(92) und eine Schneidkante (101) aufweist, sowie eine vordere Fadenführung (102) für
Nadelfaden und Spulenfaden (97) aufweist.
6. Blindstichnähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung der Bewegung des Fadenfängers (63) des Fadenabschneiders (61) mittels
einer Abtastvorrichtung (60) erfolgt, die für den Vorgang des Fadenabschneidens bevorzugt
mittels einer Abtastrolle (66) in Anlage an einer synchron mit dem Greifer (31) umlaufenden
Steuerkurve (87) bringbar ist, welche die Bewegung des Fadenfängers (63) steuert und
mit der Bewegung des Greifers (31) synchronisiert.
7. Blindstichnähmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtastvorrichtung (60) weiterhin ein Getriebe zwischen Fadenfänger (63) und Steuerkurve
(87) aufweist, das als ein um eine Drehachse (85) schwenkbarer Zwischenhebel (81)
mit einer Abtastrolle (83) ausgeführt ist, die in Anlage an eine synchron mit dem
Greifer (31) umlaufende Steuerkurve (87) bringbar ist.
8. Blindstichnähmaschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenfänger (63) eine schnelle Rückzugsbewegung ausführt, die durch einen Steilanstiegskurvenabschnitt
(88) in der Steuerkurve (87) erzeugt wird.
9. Blindstichnähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenfänger (63) eine schnelle Rückzugsbewegung ausführt, indem er in einer Zeitspanne,
die kleiner ist als die Zeit, die der Greifer (31) für einen Drehwinkel von im Wesentlichen
40° benötigt, aus dem Umfangsbereich des Greifers (31) zurückgezogen wird, wodurch
eine Kollision mit der Greiferspitze (32) vermieden wird.
10. Blindstichnähmaschine nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung des Fadenfängers (63) in Richtung eines Gegenmessers (69) der Schneideinrichtung
(67) nach der schnellen Rückzugsbewegung aber vor dem Abschneidevorgang verlangsamt
oder zum Stillstand gebracht wird, um den Zeitpunkt des Abschneidvorgangs solange
zu verzögern, bis der Fadenhebel (75) in die Nähe seines oberen Totpunktes gelangt
ist.
11. Blindstichnähmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die verlangsamte Bewegung des Fadenfängers (63) durch eine Raststellung in der Steuerkurve
(87) erfolgt, die durch einen Kurvenabschnitt der Steuerkurve gebildet wird, der einen
im Wesentlichen konstanten Kurvendurchmesser aufweist.
12. Blindstichnähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenfänger (63) bogenförmig ist und eine Schwenkbewegung um eine Drehachse (79)
ausführt,
13. Blindstichnähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenfänger (63) so ausgebildet ist, das er eine Schneidkante (101) sowohl für
den Nadelfaden als auch für den Spulenfaden aufweist, die bei einer Rückzugsbewegung
des Fadenfängers sich an einem Gegenmesser (69) der Schneideinrichtung (67) vorbeibewegt,
wodurch das Durchtrennen beider Fäden bewirkt wird.
14. Blindstichnähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des Spulenfadens vom Spulengehäuse (36) aus gemessen nach dem Abschneiden
mindestens 20 mm beträgt und die Länge des Nadelfadens von der Nadel (10) aus gemessen,
bei Stellung des Nadelhebels (25) in seinem oberen Totpunkt, mindestens 45 mm beträgt.
15. Blindstichnähmaschine nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine vordere Fadenführung (102) als Einkerbung in der Oberseite des Fadenfängers
(63) im Bereich zwischen der Spitze (99) und der Schneidkante (101) des Fadenfängers
(63) ausgebildet ist.
16. Blindstichnähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Spulengehäuse (36) eine Spulenfaden-Spannungsfeder (107) an ihrem Umfang aufweist,
die mit einer Einbuchtung (109) versehen ist, die zur Aufnahme des Spulenfadens (97)
dient, wobei die Einbuchtung (109) im oberen Abschnitt (Fig. 7) der Spannungsfeder
(107) angeordnet ist.
17. Blindstichnähmaschine nach einem der Ansprüche 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenspannung des Nadelfadens spätestens ab dem letzten Drittel der schnellen
Rückzugsbewegung des Fadenfängers (63) gelöst wird, wodurch der Fadenfänger (63) in
die Lage versetzt wird, mit hinreichend kleiner Kraft ausreichend Nadelfaden aus einem
Nadelfadenvorrat zu ziehen.
18. Blindstichnähmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenfänger (63) mit mindestens einem Aktuator (103) für den Fadenabschneidvorgang
an die Steuerkurve (87) gedrückt wird und dessen Bewegung entsprechend der Kontur
der Steuerkurve (87) gesteuert wird.
19. Blindstichnähmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenfänger (63) für den Fadenabschneidvorgang mittels eines ersten Aktuators
in Form eines ersten Antriebszylinders (103) über einen ersten Kolben (104) und mittels
eines zweiten Aktuators in Form eines zweiten Antriebszylinders (105) über einen zweiten
Kolben (106) in Aktion derart gesetzt wird, dass der Fadenfänger (63) an die Steuerkurve
(87) gedrückt wird und seine Bewegung entsprechend der Kontur der Steuerkurve (87)
gesteuert wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Blindstichnähmaschine, nämlich Zweifaden-Doppelsteppstich-Blindstichnähmaschine (1),
• die dazu eingerichtet ist, einen Blindstich zu erzeugen, der Nähgut, gebildet aus
wenigstens zwei Nähmaterialien, einem Obermaterial und wenigstens einem Untermaterial
so miteinander verbindet, dass die Naht auf der Oberseite des Obermaterials nicht
sichtbar ist,
• mit einem Antriebsmotor (7), der einen Nadelhebel (25) oszillierend um eine Nadelhebelachse
(26) antreibt, an dem eine gebogene Nadel (10) befestigt ist, durch die sich im Betrieb
der Blindstichnähmaschine der Nadelfaden erstreckt,
• mit einem Doppelsteppstich-Greifer (31), der bei jedem vollständigen Nadelhub aus
Hin- und Rückweg des Nadelhebels (25) zweifach umläuft und der ein Spulengehäuse (36)
lagert, in dem ein Spulenfadenvorrat aufgenommen ist, der bevorzugt auf eine Fadenspule
(33) aufgewickelt ist,
• mit einem Stoffbeuger (12), der intermittierend und synchron zur Nadelbewegung das
Nähgut in Richtung Nadelhebelachse (26) hebt, wobei die Tiefe des Nadeleinstichs der
gebogenen Nadel (10) in die Dicke des Obermaterials durch Einstellung der oberen Totlage
des Stoffbeugers (12) einstellbar ist,
• mit einer Nähguttransporteinrichtung (45), die dazu eingerichtet ist, das Nähgut
beim Nähen zwischen zwei Stichen um eine wählbare Stichlänge in Nahtrichtung vorwärts
oder rückwärts zu transportieren,
• mit einem Fadenhebel (75), der die erforderliche Länge des Nadelfadens vorgibt,
die für jeden Umlauf einer Nadelfadenschlinge um das Spulengehause (36) erforderlich
ist, und der diese vorgegebene Fadenlänge für einen Fadenanzug nach jedem Umlauf der
Nadelfadenschlinge wieder zurückzieht,
• mit einer Fadenspannungsvorrichtung (49) für den Nadelfaden,
• mit einer Fadenspannungsvorrichtung (107) für den Spulenfaden, und
• mit einer Stichplatte (28), die eine Oberseite und eine Unterseite aufweist, wobei
sich das Nähgut und der Stoffbeuger (12) im Wesentlichen auf der Unterseite der Stichplatte
(28) befinden, während sich der Greifer (31) sowie die gebogene Nadel (10) auf der
Oberseite der Stichplatte (28) befinden,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Fadenabschneider (61) vorgesehen ist, der einen Fadenfänger (63) aufweist, welcher
in der Lage und dazu eingerichtet ist, sowohl den Nadelfaden als auch den Spulenfaden
zu ergreifen und einer Schneideinrichtung (67) zuzuführen.
2. Blindstichnähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenfänger (63) zumindest teilweise in einen Greiferraum taucht, der sich in
Drehrichtung des Greifers (31) zwischen einem Greiferrücken (34) und einer Greiferspitze
(32) des Greifers (31) erstreckt, um dort den Nadelfaden und den Spulenfaden zu ergreifen.
3. Blindstichnähmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung des Fadenfängers (63) mit der Bewegung des Greifers (31) so synchronisiert
ist, dass Kollisionen zwischen Fadenfänger (63) und Greifer (31) ausgeschlossen sind.
4. Blindstichnähmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenfänger (63) Fangvorrichtungen (89, 91) aufweist, die in der Lage sind, sowohl
den Nadel- als auch den Spulenfaden durch das Eintauchen des Fadenfängers (63) in
den Greiferraum und durch das anschließende Zurückziehen des Fadenfängers (63) aus
dem Greiferraum in Form von Fadenschlaufen zu erfassen und in Richtung der Schneideinrichtung
(67) aus dem Greiferraum herauszuziehen.
5. Blindstichnähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenfänger (63) einen Fanghaken (89) für den Spulenfaden (97) und das vordere
Trumm des Nadelfadens (93) in der Vorwärtsbewegung, einen Fanghaken (91) für den Spulenfaden
(97) und das vordere Trumm des Nadelfadens (93) in der Rückwärtsbewegung, einen Fadenkanal
(92) und eine Schneidkante (101) aufweist, sowie eine vordere Fadenführung (102) für
Nadelfaden und Spulenfaden (97) aufweist.
6. Blindstichnähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung der Bewegung des Fadenfängers (63) des Fadenabschneiders (61) mittels
einer Abtastvorrichtung (60) erfolgt, die für den Vorgang des Fadenabschneidens bevorzugt
mittels einer Abtastrolle (66) in Anlage an einer synchron mit einem Greifer (31)
umlaufenden Steuerkurve (87) bringbar ist, welche die Bewegung des Fadenfängers (63)
steuert und mit der Bewegung des Greifers (31) synchronisiert.
7. Blindstichnähmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtastvorrichtung (60) weiterhin ein Getriebe zwischen Fadenfänger (63) und Steuerkurve
(87) aufweist, das als ein um eine Drehachse (85) schwenkbarer Zwischenhebel (81)
mit einer Abtastrolle (83) ausgeführt ist, die in Anlage an eine synchron mit dem
Greifer (31) umlaufende Steuerkurve (87) bringbar ist.
8. Blindstichnähmaschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenfänger (63) eine schnelle Rückzugsbewegung ausführt, die durch einen Steilanstiegskurvenabschnitt
(88) in der Steuerkurve (87) erzeugt wird.
9. Blindstichnähmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenfänger (63) eine schnelle Rückzugsbewegung ausführt, indem er in einer Zeitspanne,
die kleiner ist als die Zeit, die der Greifer (31) für einen Drehwinkel von im Wesentlichen
40° benötigt, aus dem Umfangsbereich des Greifers (31) zurückgezogen wird, wodurch
eine Kollision mit der Greiferspitze (32) vermieden wird.
10. Blindstichnähmaschine nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung des Fadenfängers (63) in Richtung eines Gegenmessers (69) der Schneideinrichtung
(67) nach der schnellen Rückzugsbewegung aber vor dem Abschneidevorgang verlangsamt
oder zum Stillstand gebracht wird, um den Zeitpunkt des Abschneidvorgangs solange
zu verzögern, bis der Fadenhebel (75) in die Nähe seines oberen Totpunktes gelangt
ist.
11. Blindstichnähmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die verlangsamte Bewegung des Fadenfängers (63) durch eine Raststellung in der Steuerkurve
(87) erfolgt, die durch einen Kurvenabschnitt der Steuerkurve gebildet wird, der einen
im Wesentlichen konstanten Kurvendurchmesser aufweist.
12. Blindstichnähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenfänger (63) bogenförmig ist und eine Schwenkbewegung um eine Drehachse (79)
ausführt,
13. Blindstichnähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenfänger (63) so ausgebildet ist, das er eine Schneidkante (101) sowohl für
den Nadelfaden als auch für den Spulenfaden aufweist, die bei einer Rückzugsbewegung
des Fadenfängers sich an einem Gegenmesser (69) der Schneideinrichtung (67) vorbeibewegt,
wodurch das Durchtrennen beider Fäden bewirkt wird.
14. Blindstichnähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des Spulenfadens vom Spulengehäuse (36) aus gemessen nach dem Abschneiden
mindestens 20 mm beträgt und die Länge des Nadelfadens von der Nadel (10) aus gemessen,
bei Stellung des Nadelhebels (25) in seinem oberen Totpunkt, mindestens 45 mm beträgt.
15. Blindstichnähmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine vordere Fadenführung (102) als Einkerbung in der Oberseite des Fadenfängers
(63) im Bereich zwischen einer Spitze (99) und der Schneidkante (101) des Fadenfängers
(63) ausgebildet ist.
16. Blindstichnähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Spulengehäuse (36) die Fadenspannungsvorrichtung des Spulenfadens in Form einer
Spulenfaden-Spannungsfeder (107) an ihrem Umfang aufweist, die mit einer Einbuchtung
(109) versehen ist, die zur Aufnahme des Spulenfadens (97) dient, wobei die Einbuchtung
(109) im oberen Abschnitt der Spannungsfeder (107) angeordnet ist.
17. Blindstichnähmaschine nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenspannung des Nadelfadens spätestens ab dem letzten Drittel der schnellen
Rückzugsbewegung des Fadenfängers (63) gelöst wird, wodurch der Fadenfänger (63) in
die Lage versetzt wird, mit hinreichend kleiner Kraft ausreichend Nadelfaden aus einem
Nadelfadenvorrat zu ziehen.
18. Blindstichnähmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 8, 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenfänger (63) mit mindestens einem Aktuator (103) für den Fadenabschneidvorgang
an die Steuerkurve (87) gedrückt wird und dessen Bewegung entsprechend der Kontur
der Steuerkurve (87) gesteuert wird.
19. Blindstichnähmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 8, 10, 11 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenfänger (63) für den Fadenabschneidvorgang mittels eines ersten Aktuators
in Form eines ersten Antriebszylinders (103) über einen ersten Kolben (104) und mittels
eines zweiten Aktuators in Form eines zweiten Antriebszylinders (105) über einen zweiten
Kolben (106) in Aktion derart gesetzt wird, dass der Fadenfänger (63) an die Steuerkurve
(87) gedrückt wird und seine Bewegung entsprechend der Kontur der Steuerkurve (87)
gesteuert wird.