[0001] Die Erfindung betrifft eine Schiebefenstervorrichtung, umfassend einen rechteckigen
Fensterrahmen zum Einbau in einen Fensterausschnitt, der aus einem umlaufenden Profil
gebildet ist, welches von einem bodenseitigen, einem deckenseitigen und zwei seitlichen
U-förmigen oder Doppel-U-förmigen Profilteile gebildet ist und in dem ein erstes,
feststehendes Fensterelement und ein zweites, verschiebbares Fensterelement angeordnet
sind, wobei das verschiebbare Fensterelement eine Glasscheibe umfasst, die von einem
vertikalen Anschlagfensterprofil, welches an der dem feststehenden Fensterelement
abgewandten Seite angeordnet ist, einem zweiten vertikalen sowie einem oberen und
einem unteren horizontalen Fensterprofil eingefasst ist, wobei das verschiebbare Fensterelement
mit seinem Anschlagfensterprofil in das dem feststehenden Fensterelement gegenüberliegend
angeordnete seitliche Profilteil einfahrbar ist.
[0002] Sehr große, öffenbare Fensterformate können nur als Schiebefenster ausgeführt werden.
Um einen quasi nahtlosen Übergang zwischen Wohnraum und Natur zu erzielen, besteht
häufig der Wunsch nach einer rahmenlosen Verglasung, d. h. einer Verglasung, bei der
die Rahmen nicht sichtbar angeordnet sind. Hierzu werden Rahmenprofile vollständig
in Boden, Decke und Wände eingepasst, welche die Fensterelemente aufnehmen. Dabei
kommen regelmäßig Aluminiumprofile zum Einsatz, welche die erheblichen Lasten der
Fensterelemente aufnehmen. In der
EP 3 095 946 A1 ist eine Schiebefenstervorrichtung beschrieben, bei der die Rahmen aus einem umlaufenden
Kunststoffprofil gebildet sind, in das bodenseitig Statikelemente eingebracht sind,
die über Krafteinleitungsstützen die einwirkenden Lasten der Fensterelemente aufnehmen.
In dem bodenseitigen Profilteil sind weiterhin Rollen in einer Geraden fluchtend angeordnet,
auf denen das verschiebbare Fensterelement aufliegt und über die dieses Fensterelement
verschiebbar ist.
[0003] Diese vorbekannte Schiebefenstervorrichtung zeichnet sich durch eine dezente, minimalistische
Gestaltung aus, bei der die Fensterscheiben rahmenlos zu sein scheinen. Allerdings
ist bei der bekannten Schiebefenstervorrichtung das Griffelement, welches an dem verschiebbaren
Fensterelement vorgesehen ist, sowohl im vollständig geöffneten als auch in verschlossenem
Zustand sichtbar. Dadurch ist der optische Gesamteindruck der ansonsten sehr dezenten
Schiebefenstervorrichtung negativ beeinflusst.
[0004] Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schiebefenstervorrichtung
zu schaffen, bei der sowohl im vollständig geöffneten als auch in verschlossenem Zustand
das Griffelement nicht sichtbar ist. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch
eine Schiebefenstervorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Mit der Erfindung ist eine Schiebefenstervorrichtung geschaffen, bei der sowohl im
vollständig geöffneten als auch in verschlossenem Zustand das Griffelement nicht sichtbar
ist. Dadurch, dass das Griffteil an dem Anschlagfensterprofil vorgesehen ist und das
gemeinsam mit dem Anschlagfensterprofil vollständig in das seitliche Rahmenprofil
einfahrbar ist, ist das Griffteil verdeckt, weil es von dem seitlichen Rahmenprofil
aufgenommen ist. In vollständig geöffneten Zustand ist das Griffteil von dem vertikalen
Fensterprofil des feststehenden Fensterelements verdeckt. Das Griffteil beeinflusst
dadurch den optischen Eindruck der Schiebefenstervorrichtung nicht.
[0006] Vorteilhaft hat das Griffteil eine abgerundete Form. Diese Form verbessert die Handhabbarkeit
der Schiebefenstervorrichtung, weil durch die abgerundete Form das Hineingreifen in
den zwischen dem Rahmen und dem verschiebbaren Fensterelement gebildeten Spalt zum
Öffnen des Schiebefensters vereinfacht ist.
[0007] In Weiterbildung der Erfindung ist das Griffteil an das Anschlagfensterprofil angeformt.
Diese Ausgestaltung bietet den Vorteil, dass das Griffteil gemeinsam mit dem Anschlagfensterprofil
in einem Arbeitsgang, bspw. im Stranggussverfahren, hergestellt werden kann, wodurch
die Produktionskosten und -zeiten reduziert sind.
[0008] Bevorzugt weisen die vertikalen, seitlichen Rahmenprofile einen U-förmigen Querschnitt
auf. Dadurch ist ein ebener Grund in den Rahmenprofilen geschaffen, der es ermöglicht,
das Griffteil ebenso wie das Anschlagfensterprofil in das seitliche Profilteil einfahren
zu lassen. Der aus dem Stand der Technik übliche Dom, der einen Doppel-U-förmigen
Querschnitt hervorruft, würde eine solche Gestaltung unmöglich machen.
[0009] In anderer Weiterbildung der Erfindung sind die Mittel zum Verriegeln des verschiebbaren
Fensterelements und die Mittel zum Entriegeln des verschiebbaren Fensterelements zusammengefasst.
Diese Gestaltung stellt eine sehr komfortable Bedienbarkeit bereit.
[0010] In vorteilhafter Weiterbildung sind die Mittel zum Entriegeln des verschiebbaren
Fensterelements mit einer Ausrückvorrichtung versehen. Durch diese Maßnahme ist der
Bedienkomfort der Schiebefenstervorrichtung weiter erhöht. Die Ausrückeinrichtung
bewirkt nämlich, dass das verschiebbare Fensterelement beim Entriegeln selbsttätig
soweit aus dem seitlichen Profilteil hervortritt, dass der Benutzer problemlos das
Griffteil ergreifen kann, um das Fensterelement weiter verschieben zu können.
[0011] Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen
angegeben. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1 a)
- die abschnittsweise Darstellung eines horizontalen Schnitts durch ein Rahmenprofil
sowie durch ein Anschlagfensterprofil mit Griffteil in geschlossenem Zustand;
- Figur 1 b)
- die abschnittsweise perspektivische Darstellung der in Figur 1 a) gezeigten Anordnung;
- Figur 2 a)
- die abschnittsweise Darstellung eines horizontalen Schnitts durch ein Rahmenprofil
sowie durch ein Anschlagfensterprofil mit Griffteil in teilweise geöffnetem Zustand;
- Figur 2 b)
- die abschnittsweise perspektivische Darstellung der in Figur 2 a) gezeigten Anordnung;
- Figur 3 a)
- die abschnittsweise Darstellung des verschiebbaren Fensterelements mit Mitteln zum
Verriegeln in geschlossenem und teilweise geöffnetem Zustand;
- Figur 3 b)
- die abschnittsweise Darstellung eines vertikalen Schnitts durch das verschiebbare
Fensterelement nach Figur 3 a);
- Figur 4 a)
- die abschnittsweise Darstellung des verschiebbaren Fensterelements mit Mitteln zum
Verriegeln in geschlossenem und teilweise geöffnetem Zustand in anderer Ausgestaltung;
- Figur 4 b)
- die abschnittsweise Darstellung eines vertikalen Schnitts durch das verschiebbare
Fensterelement nach Figur 4 a);
- Figur 5 a)
- die abschnittsweise Darstellung eines horizontalen Schnitts durch ein Rahmenprofil
sowie durch ein Anschlagfensterprofil mit Griffteil und Mitteln zum Entriegeln in
geschlossenem Zustand;
- Figur 5 b)
- die Darstellung einer Entriegelungsklappe;
- Figur 6 a)
- die abschnittsweise Darstellung eines horizontalen Schnitts durch ein Rahmenprofil
sowie durch ein Anschlagfensterprofil mit Griffteil und Mitteln zum Entriegeln in
geschlossenem Zustand in anderer Ausbildung;
- Figur 6 b)
- die Darstellung eines Entriegelungsknopfes;
- Figur 7 a)
- die abschnittsweise Darstellung eines horizontalen Schnitts durch ein Rahmenprofil
sowie durch ein Anschlagfensterprofil mit Griffteil und Mitteln zum Entriegeln in
geschlossenem Zustand in einer weiteren Ausbildung;
- Figur 7 b)
- die Darstellung eines Entriegelungsgriffes;
- Figur 8
- die abschnittsweise Darstellung eines vertikalen Schnitts durch das verschiebbare
Fensterelement mit Ver- und Entriegelungsmitteln in einer anderen Ausgestaltung;
- Figur 9
- die abschnittsweise Darstellung eines vertikalen Schnitts durch das verschiebbare
Fensterelement mit Ver- und Entriegelungsmitteln in einer weiteren Ausgestaltung;
- Figur 10 a)
- die abschnittsweise Darstellung eines horizontalen Schnitts durch ein Rahmenprofil
sowie durch ein Anschlagfensterprofil mit Griffteil und Mitteln zum Entriegeln in
geschlossenem Zustand;
- Figur 10 b)
- die abschnittsweise Darstellung des verschiebbaren Fensterelements gemäß Figur 10
a) mit Mitteln zum Verriegeln in geschlossenem und teilweise geöffnetem Zustand;
- Figur 10 c)
- die abschnittsweise Darstellung eines horizontalen Schnitts durch ein Rahmenprofil
sowie durch ein Anschlagfensterprofil mit Griffteil und Mitteln zum Entriegeln in
geschlossenem und teilweise geöffnetem Zustand.
[0012] Die als Ausführungsbeispiel gewählte Schiebefenstervorrichtung besteht im Wesentlichen
aus einem Fensterrahmen 1, der aus einem umlaufenden Profil 2 gebildet ist, das ein
erstes, feststehendes Fensterelement 3 sowie ein zweites, verschiebbares Fensterelement
4 aufnimmt.
[0013] Das umlaufende Profil 2 ist als Kunststoffprofil ausgebildet und umfasst ein bodenseitiges
Profilteil 21, ein deckenseitiges Profilteil 22 sowie zwei seitliche Profilteile,
von denen nur das dem feststehenden Fensterelement 3 gegenüberliegend angeordnete
seitliche und mit "23" bezeichnete Profilteil dargestellt ist. Die Profilteile begrenzen
einen rechteckförmigen Fensterrahmen. Die Profilteile haben einen U-förmigen oder
Doppel-U-förmigen Querschnitt. Vorzugsweise haben die Profilteile 21, 22 einen Doppel-U-förmigen
Querschnitt und die vertikalen, seitlichen Profilteile 23 einen U-förmigen Querschnitt
(vgl. Figur 2 a). Dadurch ist eine ebene Fläche in den vertikalen, seitlichen Profilteilen
23 geschaffen.
[0014] Das verschiebbare Fensterelement 4 umfasst eine Glasscheibe 5, die von einem Rahmen
6 eingefasst ist. Der Rahmen 6 teilt sich auf in ein vertikales Anschlagfensterprofil
61, welches an der dem feststehenden Fensterelement 3 abgewandten Seite angeordnet
ist, ein - nicht dargestellten - zweites vertikales Fensterprofil sowie ein deckenseitiges,
horizontales Fensterprofil 62 und ein bodenseitiges, horizontales Fensterprofil 63.
Das verschiebbare Fensterelement 4 ist mit - nicht dargestellten - Stützrollen versehen,
die bodenseitig angeordnet sind und die in dem bodenseitigen Profilteil 21 geführt
sind.
[0015] Das Anschlagfensterprofil 61 weist ein Griffteil 7 auf. In den Ausführungsbeispielen
ist das Griffteil 7 unmittelbar an das Anschlagfensterprofil 61 angeformt. Es ist
in Abwandlung der Ausführungsbeispiele ebenso möglich, das Griffteil 7 als separates
Bauteil an das Anschlagfensterprofil 61 anzubauen, bspw. anzuschrauben. Erkennbar
hat das Griffteil 7 in den Ausführungsbeispielen eine Tiefe, die der Tiefe des Anschlagfensterprofils
61 entspricht. Folglich fluchtet die dem feststehenden Fensterelement 3 zugewandte
Seite des Griffteils 7 ebenso mit dieser Seite des Anschlagfensterprofils 61 wie die
dem feststehenden Fensterelement 3 abgewandte Seite des Griffteils 7 mit dieser Seite
des Anschlagfensterprofils 61. In Abwandlung der Ausführungsbeispiele besteht auch
die Möglichkeit, das Griffteil 7 in einer geringeren Tiefe zu realisieren als diejenige
des Anschlagfensterprofils 61.
[0016] Das verschiebbare Fensterelement 4 ist mit seinem Anschlagfensterprofil 61 in das
dem feststehenden Fensterelement 3 gegenüberliegend angeordnete seitliche Profilteil
23 einfahrbar, wie dies in Figur 1 dargestellt ist. Erkennbar ist dabei auch das Griffteil
7 gemeinsam mit dem Anschlagfensterprofil 61 vollständig in das dem feststehenden
Fensterelement 3 gegenüberliegend angeordnete, U-förmige Profilteil 23 einfahrbar.
Somit ist in verschlossenem Zustand das Griffelement 7 ebenso wie Anschlagfensterprofil
61 nicht sichtbar. Es ist vielmehr von dem seitlichen, einen U-förmigen Querschnitt
aufweisenden Profilteil 23 verdeckt. Das Griffteil 7 beeinflusst daher den optischen
Eindruck der Schiebefenstervorrichtung auch in geschlossenem Zustand der Schiebefenstervorrichtung
nicht.
[0017] Wie ebenfalls in Figur 1 zu erkennen, hat das Griffteil 7 auf seiner dem Profilteil
23 zugewandten Seite eine abgerundete Form. Die abgerundete Form verbessert die Handhabung
der erfindungsgemäßen Schiebefenstervorrichtung. Sie ermöglicht zum weiteren Öffnen
des verschiebbaren Fensterelements 4 ein einfaches Hintergreifen des Griffs 7, auch
wenn das Fensterelement 4 lediglich einen Spalt weit geöffnet ist, wie dies in Figur
2 a) dargestellt ist.
[0018] In dem Anschlagfensterprofil 61 sind Mittel 8 zum Verriegeln des verschiebbaren Fensterelements
4 vorgesehen. Diese können in verschiedener Art realisiert sein. So können die Verriegelungsmittel
8 von vertikal bewegbaren Elementen gebildet sein. Diese Elemente sind in ihrer einfachsten
Form von Schubstangen 81 gebildet (vgl. Figur 3). Die Stangen 81 sind in dem Profilteil
23 geführt. Sie stehen jeweils unter dem Einfluss einer - nicht dargestellten - Feder.
Die Schubstangen 81 wirken mit Ausnehmungen 82 in den Profilteilen 21 und 22 zusammen.
Wie aus Figur 3 a) ersichtlich ist, fahren die der Decke sowie dem Boden zugewandten
Enden der Schubstangen 81 unter dem Einfluss der Feder in die Ausnehmungen 82 ein,
wodurch das verschiebbare Fensterelement 4 verriegelt ist. In Abwandlung des Ausführungsbeispiels
kann die Verriegelung auch von Hand über einen Mechanismus erfolgen, bei dem bspw.
durch Betätigen eines Griffs unter Zwischenschaltung eines Getriebes die freien Enden
der Schubstangen 81 in die Ausnehmungen 82 bewegt werden.
[0019] Wie in Figur 4 dargestellt, können die Verriegelungsmittel 8 von Rollen 83 gebildet
sein, die auf den Schubstangen 81 angeordnet sind. Die Ausnehmungen 82 haben in diesem
Fall einen kurvenförmigen Verlauf. Die Rollen 83 laufen entlang der Kurven. Unter
dem Einfluss der Federn werden auch bei dieser Ausführung die Schubstangen 81 auseinander
gedrückt, so dass die Rollen 83 in die Ausnehmungen 82 einfahren können.
[0020] Durch einen - nicht dargestellten - Sperrmechanismus lassen sich die Schubstangen
81 nicht ohne weiteres gegen die Kraft der Federn aufeinander zu bewegen. Folglich
kann das verschiebbare Fensterelement 4 nicht ohne weiteres aus der verriegelten Position
in eine geöffnete Position geschoben werden.
[0021] Um ein Öffnen zu ermöglichen, sind in dem Anschlagfensterprofil 61 Mittel 9 zum Entriegeln
des verschiebbaren Fensterelements 4 vorgesehen. Diese können ebenfalls in verschiedener
Art in Form von Bedienteilen realisiert sein. In der einfachsten Form ist das Bedienteil
eine Klappe 91 (vgl. Figur 5) oder ein Druckknopf 92 (vgl. Figur 6), die auf der dem
feststehenden Fensterelement 3 zugewandten Seite an dem Griffteil 7 angeordnet sind.
Die Klappe 91 und der Druckknopf 92 wirken mit dem Sperrmechanismus zusammen. Beim
Betätigen der Klappe 91 bzw. des Druckknopfs 92 wird eine Bewegung der Stangen 81
entgegen der Kraft der Federn bewirkt, so dass sich die Stangen 81 aus den Ausnehmungen
82 zurückziehen bzw. die Rollen 83 entlang des kurvenförmigen Verlaufs verfahrbar
sind. Dadurch ist das verschiebbare Fensterelement 4 freigegeben und kann folglich
verschoben werden.
[0022] Das Bedienteil kann alternativ von einem Griff 93 gebildet sein (vgl. Figur 7). Dieser
wird mittels einer sog. Push-Pull-Mechanik betätigt. Das bedeutet, dass der Griff
93 beim Erreichen der Verriegelungsposition des verschiebbaren Fensterelements 4 durch
Drücken auf den Griff 93 einrastet. Der Griff schließt in dieser Position bündig mit
der dem feststehenden Fensterelement 3 zugewandten Fläche der Griffteils 7 ab. Beim
Öffnen des Fensterelements 4 ist das Ausüben eines Drucks auf den Griff 93 erforderlich,
wodurch der Griff 93 aus seiner bündig abschließenden Position aus dem Griffteil 7
hervorfährt. Gleichzeitig wird dabei der Sperrmechanismus entriegelt. Das verschiebbare
Fensterelement 4 kann dann durch Ziehen an dem Griff 93 oder dem Griffteil 7 in Richtung
des feststehenden Fensterelements 3 bewegt werden.
[0023] Im Ausführungsbeispiel nach Figur 8 ist der Ver- und Entriegelungsmechanismus des
verschiebbaren Fensterelements 4 zu einem elektrischen Mechanismus zusammengefasst.
Hierzu sind Kontakte 10 an dem verschiebbaren Fensterelement 4 vorgesehen, im Ausführungsbeispiel
am Griffteil 7. Die Kontakte können jedoch auch an den Profilen 61, 62 oder 63 vorgesehen
sein. Die Kontakte 10 wirken mit - nicht dargestellten - Kontakten im Profil 2 zusammen.
Im Ausführungsbeispiel sind diese Kontakte am seitlichen Profilteil 23 positioniert.
Im Ausführungsbeispiel erfolgt die Verriegelung selbsttätig: Sobald ein Kontakt zwischen
den Kontakten am verschiebbaren Fensterelement 4 und am Rahmen 2 hergestellt ist,
wird ein Signal ausgelöst, welches auf Bolzen 11 im Profil 2 einwirkt. Das Signal
führt zu einer motorbetriebenen axialen Bewegung der Bolzen 11, die daraufhin aus
den Ausnehmungen 82 im Profil 2 in Sacklöcher 13 im verschiebbaren Fensterelement
4 einfahren. Die Entriegelung erfolgt durch Betätigen eines auf der dem feststehenden
Fensterelement 3 zugewandten Seite des Griffteils 7 angeordneten Knopfs oder Sensors
12, wodurch ein Signal ausgelöst wird, welches ebenfalls auf die Bolzen 11 im Profil
2 einwirkt. Die Bolzen 11 ziehen sich dann aus den Sacklöchern 13 in die Ausnehmungen
82 zurück, wodurch das verschiebbare Fensterelement 4 freigegeben ist und verschoben
werden kann. In Abwandlung des Ausführungsbeispiels kann die Verriegelung auch manuell
durch Betätigen des Knopfes oder Sensors 12 erfolgen, sobald das verschiebbare Fensterelement
4 seine Verriegelungsposition eingenommen hat.
[0024] Im Ausführungsbeispiel nach Figur 9 sind der Ver- und der Entriegelungsmechanismus
des verschiebbaren Fensterelements 4 ebenfalls zusammengefasst. Bei dieser Ausführung
erfolgt das Ver- und Entriegeln mit einer Ausrückvorrichtung in Form einer Push-Pull-Mechanik.
Hierbei rastet das verschiebbare Fensterelement 4 beim Anschlagen gegen das Profilteil
23 ein und wird unter dem Einfluss eines Federbolzens 14 wieder wenige Millimeter
in Richtung des feststehenden Fensterelements 3 geschoben. Es hat dann seine Verriegelungsposition
erreicht, in der die Schubstangen 81 in die Ausnehmungen 82 einfahren. In dieser Position
ist das Anschlagprofil 61 mit dem Griffteil 7 von dem seitlichen Profilteil 23 verdeckt.
Zum Öffnen des Fensterelements 4 ist das Ausüben eines Drucks auf das Griffteil 7
gegen die Kraft des Federbolzens 14 erforderlich, wodurch das verschiebbare Fensterelement
4 an das Profilteil 23 anschlägt. Die verrastete Verbindung zwischen dem verschiebbaren
Fensterelement 4 und dem Profilteil 23 wird gelöst, in dem sich die Schubstangen 81
aus den Ausnehmungen 82 zurückziehen. Das verschiebbare Fensterelement 4 wird unter
dem Einfluss des Federbolzens 14 ein wenig in Richtung des feststehenden Fensterelements
3 gedrückt und zwar mindestens so weit, dass der Benutzer mit seiner Hand in den Bereich
zwischen dem Griffteil 7 und dem seitlichen Profilteil 23 greifen kann, wie dies in
Figur 10 c) erkennbar ist. Das verschiebbare Fensterelement 4 kann dann in Richtung
des feststehenden Fensterelements 3 verschoben werden.
[0025] Die erfindungsgemäße Schiebetürvorrichtung hat eine dezente optische Gestaltung,
die nicht durch den Griff zum Verschieben des einen Fensterelementes gestört wird.
Dieser ist in verschlossenem und vollständig geöffnetem Zustand von den seitlichen
Profilteilen verdeckt. Zudem sind die Betätigungselemente in Form einer Klappe, eines
Druckknopfes, Griffs oder Sensors erfindungsgemäß auf der dem feststehenden Fensterelement
zugewandten Seite des Griffteils angeordnet. Sie sind dadurch besonders gut gegen
unbefugte Betätigung im Falle eines Einbruchs geschützt.
1. Schiebefenstervorrichtung, umfassend einen rechteckigen Fensterrahmen (1) zum Einbau
in einen Fensterausschnitt, der aus einem umlaufenden Profil (2) gebildet ist, welches
von einem bodenseitigen, einem deckenseitigen und zwei seitlichen U-förmigen oder
Doppel-U-förmigen Profilteile gebildet ist und in dem ein erstes, feststehendes Fensterelement
(3) und ein zweites, verschiebbares Fensterelement (4) angeordnet sind, wobei das
verschiebbare Fensterelement (4) eine Glasscheibe (5) umfasst, die von einem vertikalen
Anschlagfensterprofil (61), welches an der dem feststehenden Fensterelement (3) abgewandten
Seite angeordnet ist, einem zweiten vertikalen sowie einem oberen und einem unteren
horizontalen Fensterprofil (62, 63) eingefasst ist, wobei das verschiebbare Fensterelement
(4) mit seinem Anschlagfensterprofil (61) in das dem feststehenden Fensterelement
(3) gegenüberliegend angeordnete seitliche Profilteil (23) einfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagfensterprofil (61) ein Griffteil (7) aufweist, das gemeinsam mit dem
Anschlagfensterprofil (61) vollständig in das dem feststehenden Fensterelement (3)
gegenüberliegend angeordnete Profilteil (23) einfahrbar ist.
2. Schiebefenstervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Griffteil (7) eine abgerundete Form hat.
3. Schiebefenstervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Griffteil an das Anschlagfensterprofil (61) angeformt ist.
4. Schiebefenstervorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die vertikalen, seitlichen Rahmenprofile (23) einen U-förmigen Querschnitt aufweisen.
5. Schiebefenstervorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Anschlagfensterprofil (61) Mittel (8) zum Verriegeln des verschiebbaren Fensterelements
(4) vorgesehen sind.
6. Schiebefenstervorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (9) zum Entriegeln des verschiebbaren Fensterelements (4) vorgesehen sind.
7. Schiebefenstervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (9) zum Entriegeln des verschiebbaren Fensterelements (4) mit Hilfe eines
Bedienteils betätigbar sind.
8. Schiebefenstervorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (8) zum Verriegeln des verschiebbaren Fensterelements (4) und die Mittel
(9) zum Entriegeln des verschiebbaren Fensterelements (4) zusammengefasst sind.
9. Schiebefenstervorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (9) zum Entriegeln des verschiebbaren Fensterelements (4) mit einer Ausrückvorrichtung
versehen sind.