[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung und Regelung eines Prozesses
einer Gastherme, in welchem ein Luft und ein Brenngas umfassendes Brenngas-Luft-Gemisch
in einer Verbrennungskammer verbrannt wird, wobei eine Regelgröße wenigstens eines
Sensors zur Anpassung eines Mischverhältnisses von Luftstrom und Brenngasstrom durch
geeignete Stellglieder, die vor der Brennkammer angeordnet sind, genutzt wird.
[0002] Bei derartigen Verfahren wird der Prozess nach dem Stand der Technik auf der Basis
einer Ionisationsstrommessung einer Flamme geregelt. Eine Kennlinie definiert einen
Sollwert, auf den geregelt wird. Dadurch dass in einem niedrigen Leistungsbereich
der Ionisationsstrom auf Grund der geringen Flammengröße sinkt, bietet dieses Verfahren
keine zuverlässige Funktion der Gastherme über den gesamten Arbeitsbereich hinweg.
[0003] Aus der
EP 2631 541 B1 ist ein Verfahren bekannt, das in einem pneumatischen Verbund mittels Gemischkorrektur
auf Basis einer Ionisationsstrommessung arbeitet. Hierbei ist ein Verfahren zum Betrieb
eines Gasbrenners bekannt, wobei während Phasen, in welchen der Brenner eingeschaltet
ist, einer Verbrennungskammer des Gasbrenners ein definiertes Brenngas-Luft-Gemisch,
das ein definiertes Mischungsverhältnis von Brenngas und Luft aufweist, bereitgestellt
wird zur Verbrennung des definierten Brenngas-Luft-Gemischs in der Verbrennungskammer,
wobei das definierte Brenngas-Luft-Gemisch durch eine Mischvorrichtung bereitgestellt
wird, welche einen durch eine Luftleitung bereitgestellten Luftstrom mit einem durch
eine Brenngasleitung bereitgestellten Brenngasstrom vermischt, wobei ein Gebläse den
durch die Luftleitung bereitgestellten Luftstrom und den durch die Brenngasleitung
bereitgestellten Brenngasstrom ansaugt, wobei das definierte Brenngas-Luft-Gemisch
durch Modulation des Brenngasstroms geregelt wird, wobei die Brennerlast des Gasbrenners
durch Modulation der Geschwindigkeit des Gebläses geregelt wird, und wobei das definierte
Mischungsverhältnis von Brenngas und Luft des definierten Brenngas-Luft-Gemischs für
verschiedene Brenngasqualitäten kalibriert wird auf der Grundlage eines Signals, das
von einem Sensor, welcher der Mischvorrichtung nachgelagert angeordnet ist, bereitgestellt
wird.
[0004] Nachteilig ist der quadratische Zusammenhang zwischen Druck und Volumenstrom. Dieser
sorgt für das Auftreten extrem niedriger Regeldrücke, die sehr empfindlich gegen Umgebungseinflüsse,
wie etwa Wind, sind. Eine Gemischregelung in einem niedrigen Leistungspunkt ist daher
schwer möglich.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zu entwickeln, welches unabhängig
von Art des Brenngases und/oder Umgebungsbedingungen und/oder Einbaubedingungen, kontinuierlich
über einen hohen Modulationsbereich hinweg, die Regelung des Prozesses der Gastherme
ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird ausgehend von den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 gelöst,
indem der Sensor der Verbrennungskammer in einem Abgasstrom der Verbrennungskammer
nachgelagert angeordnet ist, von dem Abgasstrom aus der Verbrennungskammer zumindest
teilweise umströmt wird und von dem Sensor gemessene Sensordaten über die stoffliche
Zusammensetzung des Abgasstroms als eine Regelgröße erfasst werden. Hierdurch können
Rückschlüsse auf den Verbrennungsprozess gezogen und dieser dadurch optimiert werden.
[0007] Weiterhin ist vorgesehen, in einem der Sensordatenmessung vorgelagerten Verfahrensschritt
eine Kondensatabscheidung aus dem Abgasstrom auszuführen. Hierdurch kann die Sensormessung
an einem stofflich ausgedünnten Abgasstrom durchgeführt werden, was die Qualität der
Messung sowie die Lebensdauer des Sensors verbessert.
[0008] Es ist außerdem vorgesehen, die Kondensatabscheidung mittels Kühlung des Abgasstroms
auszuführen. Eine Reduktion der Temperatur des Abgasstroms erzeugt einen Übergang
von dem gasförmigen zu dem flüssigen Aggregatzustand der Abgasbestandteile. Das Verfahren
der Kühlung ist eine kostengünstige Möglichkeit zur Kondensatabscheidung und bedarf
nur eines geringen Installationsaufwands.
[0009] Weiterhin ist vorgesehen, die Regelgröße des Sensors in einem Abgasteilstrom zu erfassen.
Hierdurch kann die Messung an handelsüblichen Installationen erfolgen und der Abgasstrom
zu seinem größten Teil ohne Umweg, ungehindert abströmen.
[0010] Es ist außerdem vorgesehen, die Regelgröße mittels wenigstens eines thermischen Sensors,
insbesondere eines thermischen Leitfähigkeitssensors, zu erfassen. Sensordaten bezüglich
der thermischen Leitfähigkeit des Abgasstroms lassen sich nutzen, um Rückschlüsse
auf dessen Zusammensetzung und somit auf den Verbrennungsprozess zu ziehen, wodurch
dieser optimiert werden kann.
[0011] Zusätzliche Erfindungsdetails sind anhand schematischer Ausführungsbeispiele der
Zeichnung zu entnehmen.
[0012] Hierbei zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Gastherme, welche mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens betreibbar ist.
[0013] Figur 1 zeigt beispielhaft eine Gastherme 10, an welcher das erfindungsgemäße Verfahren
beschrieben wird. Die Gastherme 10 umfasst eine Verbrennungskammer 8 aus deren Abgasstrom
9 ein Abgasteilstrom 4 ausgeleitet wird. Weiterhin umfasst die Gastherme 10 einen
Kühler 2. Ein mittels des Kühlers 2 erzeugtes Kondensat des Abgasteilstroms 4 wird
an einem Kondensatabscheider 3 über die Kondensatableitung 5 abgeführt, um eine Messung
mittels eines Sensors 1 zu ermöglichen. Eine Entnahmedrossel 6 der Gastherme 10 kann
entsprechend einer Ausführungsvariante den inneren Querschnitt der Abgasteilstromableitung
7 verringern.
[0014] Das Verfahren zur Überwachung und Regelung eines Prozesses der Gastherme 10, in welchem
ein Luft und ein Brenngas umfassendes Brenngas-Luft-Gemisch in einer Verbrennungskammer
8 verbrannt wird, umfasst folgende Schritte. Der Sensor 1 der Verbrennungskammer 8
ist in einem Abgasstrom 9 der Verbrennungskammer nachgelagert angeordnet und wird
vom Abgas aus der Verbrennungskammer zumindest teilweise umströmt. Von dem Sensor
1 gemessene Sensordaten über die stoffliche Zusammensetzung des Abgasstroms 9 werden
als die Regelgröße erfasst.
[0015] In einem mittels des Sensors 1 ausgeführten, der Sensordatenmessung vorgelagerten,
Verfahrensschritt wird an einem Kondensatabscheider 3 eine Kondensatabscheidung aus
einem, aus dem Abgasstrom 9 abgezweigten Abgasteilstrom 4 ausgeführt. Das Kondensat
wird aus dem Kondensatabscheider 3 über eine Kondensatableitung 5 abgeleitet. Das
Kondensat wird mittels des Kühlers 2 aus dem Abgasteilstrom 4 auskondensiert. Eine
Regelgröße des Sensors 1 wird in dem Abgasteilstrom 4 erfasst. Der Sensor 1 zur Erfassung
der Regelgröße ist als thermischer Leitfähigkeitssensors ausgeführt.
Bezugszeichenliste:
[0016]
- 1
- Sensor
- 2
- Kühler
- 3
- Kondensatabscheider
- 4
- Abgasteilstrom
- 5
- Kondensatableitung
- 6
- Entnahmedrossel
- 7
- Abgasteilstromableitung
- 8
- Verbrennungskammer
- 9
- Abgasstrom
- 10
- Gastherme
1. Verfahren zur Überwachung und Regelung eines Prozesses einer Gastherme (10), in welchem
ein Luft und ein Brenngas umfassendes, Brenngas-Luft-Gemisch in einer Verbrennungskammer
(8) verbrannt wird, wobei eine Regelgröße wenigstens eines Sensors (1) zur Anpassung
eines Mischverhältnisses von Luftstrom und Brenngasstrom durch geeignete Stellglieder,
die vor der Brennkammer angeordnet sind, genutzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (1) der Verbrennungskammer (8) in einem Abgasstrom (9) der Verbrennungskammer
(8) nachgelagert angeordnet ist und von dem Abgasstrom (9) aus der Verbrennungskammer
(8) zumindest teilweise umströmt wird und
dass von dem Sensor (1) gemessene Sensordaten über die stoffliche Zusammensetzung
des Abgasstroms (9) als die Regelgröße erfasst werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einem der Sensordatenmessung vorgelagerten Verfahrensschritt eine Kondensatabscheidung
aus dem Abgasstrom (9) ausgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kondensatabscheidung mittels Kühlung des Abgasstroms (9) ausgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelgröße des Sensors (1) in einem Abgasteilstrom (4) erfasst wird.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelgröße mittels wenigstens eines thermischen Sensors (1), insbesondere eines
thermischen Leitfähigkeitssensors, erfasst wird.
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