[0001] Die Erfindung beschäftigt sich mit einer Vorrichtung zur Sicherung bzw. zum Zurückhalten
insbesondere einer Treibladung bzw. eines Treibladungsmoduls oder Treibladungsmodulen
gegen ein Herausfallen aus einem Ladungsraum einer Waffenanlage. Die Erfindung betrifft
eine insbesondere schaltbare Vorrichtung, die im Rahmen großkalibriger Rohrwaffen
verwendet werden kann, um beim Laden einer Munition, insbesondere einer geteilter
Munition, ein unbeabsichtigtes Herausfallen der Munition bzw. Teilen davon, wie beispielsweise
einer Treibladung oder eines Treibladungsmoduls bzw. Treibladungsmodulen, aus dem
Ladungsraum zu verhindern. Die Erfindung betrifft zudem eine Waffenanlage mit der
Vorrichtung.
[0002] Im Bereich der großkalibrigen Rohrwaffe, speziell Artilleriegeschützen, wird geteilte
Munition verwendet. Diese besteht aus einem Geschoss und aneinandergereihten Treibladungsmodulen
zur variablen Beschleunigung des Geschosses. Beim Ladevorgang derartiger Waffen wird
nach dem Öffnen eines Verschlusskeils das Geschoss im Übergang zwischen Ladungsraum
und Kaliberteil mit einem Geschossansetzer von hinten durch den Ladungsraum angesetzt.
Anschließend werden die benötigten Treibladungsmodule über einen Treibladungsansetzer
in den Ladungsraum zugeführt und an einer definierten Position abgelegt. Diese Position
kann durch einen Absatz am hinteren Bereich des Ladungsraums definiert sein. Der Absatz
soll verhindern, dass bei einer positiven Rohrerhöhung die Treibladung aus dem noch
nicht verschlossenen Ladungsraum nach hinten herausrutschen können.
[0003] Eine derartige Ladevorrichtung und ein Verfahren zum Laden einer Waffe mit geteilter
Munition offenbart die
EP 2 405 227 A2. Die Munition besteht aus einem Geschoss und den zur Beschleunigung des Geschosses
notwendigen Treibladungen. Zum Laden der Waffe wird das Geschoss über eine oftmals
als Ansetzer bezeichnete Ladevorrichtung in eine Ansetzstellung in den Ladungsraum
der Waffe befördert. Nachdem das Geschoss in den Ladungsraum befördert wurde, wird
der Ansetzer aus dem Ladungsraum zurückgezogen. Anschließend werden in einem weiteren
Schritt die Treibladungen hinter dem Geschoss angeordnet.
[0004] Aus der
EP 1 830 153 B1 ist ein Treibladungszuführungssystem bekannt, das Teil eines vollautomatisch arbeitenden
Schießmoduls an einem Kampffahrzeug mit einer schweren Waffe ist. Der Grundgedanke
hierbei ist, mittels Anfahr-Mitteln und Ansetz-Mitteln den Bewegungsvorgang der Treibladungen
in die Treibladungskammer in zwei Abschnitte zu teilen.
[0005] Neben dem separaten Ansetzten des Geschosses und dem anschließenden Einbringen der
Treibladungen, ist es ebenso möglich gemäß der
EP 2 442 062 A2 eine Ansetzkraft über eine Treibladung auf ein Geschoss zu übertragen. Durch eine
solche Übertragung der auf das Geschoss auszuübenden Ansetzkraft lassen sich kurze
Ladezeiten und damit hohe Schusskadenzen erreichen. Die Treibladung dient dabei als
Druckstempel zum Ansetzen des Geschosses.
[0006] Nachteilig ist, dass die teilweise mit hoher Geschwindigkeit in den Ladungsraum eingebrachten
Treibladungen speziell bei großen Rohrerhöhungen Probleme bei der Positionierung bekommen,
wobei das Problem darin besteht, dass sich die Treibladung(en) nach dem Ansetzvorgang
und vor dem Verschließen des Ladungsraums nach hinten aus dem Ladungsraum herausfallen
kann/können. Auch ein möglicher Absatz kann diesen Nachteil nicht immer beheben.
[0007] Insbesondere bei einem automatisierten Betrieb einer großkalibrigen Waffe bzw. Waffenanlage
ist es notwendig, für einen störungsfreien und sicheren Betrieb zu sorgen.
[0008] Die
DE 10 2011 050 937 A1 betrifft eine Ladevorrichtung zum Laden einer Waffe mit einem in Richtung der Rohrseelenachse
der Waffe bewegbaren Zuführschieber zum Befördern eines Munitionskörpers von einer
Zuführstellung in eine Abschussstellung im Inneren eines Ladungsraums der Waffe. Dabei
ist der den Munitionskörper haltende Zuführschieber in einer zweiten Richtung bewegbar
ausgebildet. Der Zuführschieber wird beim Verschließen des Ladungsraums durch ein
Verschlusselement zur Seite weg bewegt, ohne dass der Munitionskörper seinen sicheren
Halt innerhalb des Ladungsraums verliert, bis diese Haltefunktion von dem vor den
Ladungsraum bewegten Verschlusselement übernommen worden ist. Das Verschlusselement
verfährt hierzu von oben kommend in Richtung des Zuführschiebers. Ab einer bestimmten
Stellung des Verschlusselements gelangt das Verschlusselement oberseitig mit dem Zuführschieber
in Kontakt, wodurch diese entgegen der Kraft einer Feder quer zur Richtung der Rohrseelenachse
nach unten bewegt wird. Beim Öffnen der Waffe federt der Zuführschieber selbsttätig
in seine obere Ausgangsstellung zurück.
[0009] Mit der
GB 202,290 A wird eine Vorrichtung zum Laden von Projektilen in Kanonen beschrieben. Auf diese
Vorrichtung nimmt die
EP 2 898 281 B1 Bezug. Um zu verhindern, dass Treibladungen aus deren angesetzten Stellung rückwärts
aus einem Waffenrohr wieder herausrutschen können, ist an einem Zuführschieber ein
beweglich angeordneter Rückhalter vorgesehen, über welchen die Treibladungen in ihrer
angesetzten Stellung lagegesichert werden können. Der Rückhalter ist schwenkbeweglich
am Zuführer angelenkt und von einer eingeklappten Zuführstellung in eine aufgestellte
Rückhaltestellung überführbar. Der Rückhalter ist insbesondere über eine Feder in
Richtung der eingeklappten Zuführstellung vorgespannt. Der Rückhalter ist zur Überführung
von der Zuführstellung in die Rückhaltestellung um einen Winkel von mehr als 90° an
dem Zuführschieber verschwenkbar angelenkt. Die Aufstellbewegung des Rückhalters erfolgt
automatisch, wenn der Zuführschieber ein Auslöseelement erreicht. Die Aufstellbewegung
wird im Endbereich des Zuführwegs initiiert. Als Koppelelement an dem Rückhalter kann
ein Seil genutzt werden. Das bewegte Seil kann über eine Rolle eingefangen und gespannt
werden. Durch die Spannung des Seils kann der Rückhalter aufgestellt werden.
[0010] Der Erfindung stellt sich die Aufgabe, insbesondere eine Treibladung einer Munition
oder eine Munition selbst sicher zu halten bzw. die zurückfallende Treibladung sicher
aufzufangen, damit diese nicht bei geöffnetem Verschlusselement aus einem Ladungsraum
einer Waffenanlage herausrutschen kann. Zudem soll vermieden werden, dass die Treibladung
bei geöffnetem Verschlusselement in einen Kampfraum oder dergleichen gelangt und so
den sicheren und störungsfreien Betrieb der Waffenanlage gefährden könnte.
[0011] Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 eine Vorrichtung
betreffend und durch die Merkmale des Patentanspruchs 16 bezüglich einer Waffe bzw.
Waffenanlage. Vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0012] Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst zumindest eine Bodenplatte und verfügt über
zumindest ein senkrecht zur Bodenplatte bzw. zur Rohrseelenachse verlaufendes bzw.
verstellbares Mittel. Das Mittel sollte so ausgestaltet sein, dass es in Funktion
einen Ladungsraum einer Waffenanlage zumindest ansatzweise über- bzw. abdecken kann,
um so ein Herausrutschen der Treibladung bzw. eines oder mehrere Treibladungsmoduls(e)
zu verhindern. Das Mittel kann in einer bevorzugten Form einer i-, u- oder v- förmigen
Gabel gleichen. Dabei sollte das Mittel wenigstens ein, vorzugsweise zumindest zwei
hochstehenden Finger bzw. Überstände aufweisen. Eine andere sinnvolle Anzahl an Überständen
ist gleichfalls denkbar.
[0013] Das Mittel kann durch ein Profil in der Bodenplatte der Vorrichtung geführt werden.
Durch zumindest ein Federelement der Vorrichtung ist das Mittel vorspannbar, hier
in senkrechter Richtung zu einer Rohrseelenachse des Ladungsraums in Funktion der
Vorrichtung. Bevorzugt werden zwei Federelemente eingesetzt. Die Verwendung von zwei
Federelementen unterstützt eine bessere Wirkung des Mittels. Die Federelemente sind
in einer bevorzugten Ausführung flache aufrollbare Federn. Es können aber auch herkömmliche
Zugfedern oder Gasfedern verwendet werden.
[0014] Das Mittel wird innerhalb der Bodenplatte, bevorzugt im Profil, oben und unten begrenzt.
In einer unteren Ausgangsstellung an der Bodenplatte kann das Mittel durch zumindest
eine Fangeinrichtung der Vorrichtung gesichert werden. Das Sichern kann mit Hilfe
einer Kontur erfolgen, die funktional mit dem Mittel in Verbindung steht. Diese Kontur
kann in die zumindest die eine Fangeinrichtung einhaken bzw. einrasten. Bevorzugt
werden zwei Fangeinrichtungen verwendet. Diese können rechts und links neben der Bodenplatte
innerhalb der Vorrichtung befestigt sein. Die Sicherung des Mittels innerhalb der
wenigsten einen Fangeinrichtung kann durch zumindest einen Sensor sensiert und das
Sensieren an einen Systemrechner weitergeleitet werden. Bei dem Sensor kann es sich
beispielsweise um einen induktiven Sensor handeln. Alternative Sensoren sind bekannt.
[0015] In einer bevorzugten Ausführung ist das Mittel mit einer Brücke verbunden. Die Brücke
umfasst zumindest einen Zapfen, der mit der wenigsten einen Fangeinrichtung funktional
zusammenwirkt. Am unteren Ende des Zapfens kann die Kontur zur Sicherung des Mittels
angeordnet sein, das das Mittel in die zumindest eine Fangeinrichtung einhaken bzw.
einrasten kann. Bevorzugt werden zwei Zapfen für die bevorzugten zwei Fangeinrichtungen.
[0016] Jede Fangeinrichtung verfügt idealerweise über zumindest einen gegenüber dem Mittel
bzw. der Bodenplatte orthogonal verschiebbaren und bevorzugt federbelasteten Haltebügel.
Dieser verschiebbare Haltebügel kann durch einen Bügelhalter gehalten und linear geführt
werden.
[0017] In Funktion der Vorrichtung wirkt eine auf den Haltebügel wirkende Federkraft bevorzugt
in Richtung, alternativ entgegen einer Waffenrohrmündung. Die federbelasteten Haltebügel
sollten ihrerseits in Funktion der Vorrichtung parallel zur Rohrseelenachse verschiebbar
sein.
[0018] Auf einer vorderen Innenseite des jeweiligen Haltebügels ist eine Gegenkontur eingebracht
für die Kontur des Zapfens der Brücke. Durch die Kontur und die Gegenkontur wird eine
formschlüssige Rastung erzielt. Die Gegenkontur kann auch auf einer hinteren Innenseite
des jeweiligen Haltebügels vorgesehen werden, welche dann mit der Kontur des Zapfens
der Brücke und damit mit dem Mittel zusammen wirken kann. Die Haltebügel können in
dieser Ausführungsform dann parallel der Rohrseelenachse aber entgegen der Waffenrohrmündung
bewegt werden. Alternativ kann die formschlüssige Rastung auch als kraftschlüssige
Rastung ausgeführt sein. Hier bieten sich beispielsweise Magnete an, die an der Brücke
und an dem Haltebügel angebracht voneinander getrennt werden können.
[0019] Nach dem Ladevorgang einer Waffe kann die zumindest eine Fangeinrichtung zu einem
bestimmten Zeitpunkt ausgelöst werden. Das Auslösen kann durch eine Auslöseeinrichtung
erfolgen. Die Anordnung der Auslösevorrichtung an der Vorrichtung ist derart, dass
durch die Auslöseeinrichtung der verschiebbare Haltebügel soweit verschoben wird,
dass die Kontur des Zapfens aus der Gegenkontur (vordere Innenseite, hintere Innenseite)
austreten kann und die Rastung zum Mittel aufgehoben wird. Dadurch kann das Mittel,
beispielsweise durch die Federkraft des wenigstens einen Federelements in der Bodenplatte,
von der unteren Ausgangsstellung bis zu einem definierten Anschlag in der Bodenplatte
bzw. dem Profil in Richtung Rohrseelenachse bewegt werden. In dieser definierten Endposition
versperrt das Mittel den hinteren Bereich eines Ladungsraums. Mögliche zurückrutschende
Treibladungen werden durch das Mittel der Vorrichtung aufgefangen. Aber auch ein Geschoss
kann mit der erfinderischen Vorrichtung gesichert werden.
[0020] Die Auslöseeinrichtung kann beispielsweise ein Seil sein, das den oder die Haltebügel
entgegen einer Federkraft in Richtung der Waffenrohrmündung oder entgegen dieser Richtung
verschieben kann. Hier kann der Fachmann beispielsweise auf die
EP 2 898 281 B1 zurückgreifen.
[0021] Alternativ kann aber auch eine fernbedienbare Auslöseeinrichtung verwendet werden,
wie noch beschrieben wird.
[0022] Die erfinderische Vorrichtung kann als eigenständige Konstruktion ausgeführt sein.
Auch eine Kombination mit einer Art Zuführschieber ist denkbar. Die Auslöseeinheit
ist so mit der Vorrichtung in Funktion zu bringen, dass diese die Vorrichtung und
insbesondere die zumindest eine Fangeinrichtung auslösen kann.
[0023] Das Zurücksetzen des Mittels der Vorrichtung kann durch eine Art Federelement erfolgen,
welches das Mittel gleichmäßig wieder nach unten führt, das Mittel somit in die definierte
Ausgangsstellung verbringt, und dadurch wieder die Rastung herstellt. Das Federelement
kann dann wieder entspannt werden. Die Vorrichtung ist ihrerseits wieder zur Auslösung
bereit.
[0024] Die Vorrichtung ist zur Sicherung einer Munition oder einer Treibladung in einem
Ladungsraum einer Waffenanlage vorgesehen.
[0025] Soweit hier Merkmales in Bezug auf die Vorrichtung beschrieben sind, gelten diese
auch in Bezug auf eine Waffenanlage mit Verwendung einer solchen Vorrichtung als offenbart.
[0026] Die vorbeschriebene erfinderische Vorrichtung ist in vorteilhafter Art und Weise
zudem fest in eine Waffenanlage integrierbar.
[0027] Die Vorrichtung befindet sich in diesem Fall bevorzugt im Bereich eines Rohrbodens
am Bodenstück der Waffenanlage. Die Anordnung der Vorrichtung kann dabei abhängig
von der Art des Verschlusselements vorgesehen werden. Bei einem Verschlusselement
in einem Bodenstück und einem linear senkrecht nach unten einfallenden Verschlusselement
sollte die Vorrichtung bevorzugt unterhalb des Rohrbodens, also gegenüber dem Verschlusselement
vorgesehen werden.
[0028] Bauteile der Vorrichtung zum ansatzweisen Verschließen eines eine Treibladung bzw.
Treibladungsmodule enthaltenen Ladungsraum eines Geschützrohres sind bevorzugt mit
dem rücklaufenden Bodenstück verbunden. Ein die Vorrichtung auslösendes Teil ist mit
der (feststehenden) Wiege verbindbar.
[0029] Die Bodenplatte der Vorrichtung kann ihrerseits fest mit dem Bodenstück der Waffenanlage
verbunden werden. In einer unteren Ausgangsstellung wird auch hierbei das Mittel durch
zumindest eine Fangeinrichtung gesichert. Die zumindest eine Fangeinrichtung kann
unter dem Bodenstück angeordnet sein. Bevorzugt werden auch hier zwei Fangeinrichtungen.
Diese sollten neben der Bodenplatte, beispielsweise rechts und links, unter dem Bodenstück
angebracht sein.
[0030] Jede Fangeinrichtung verfügt auch hierbei über einen parallel zur Rohrseelenachse
verschiebbaren und bevorzugt federbelasteten Haltebügel, welcher durch den am Bodenstück
montierbaren Bügelhalter gehalten und linear geführt werden kann. Auf einer vorderen
Innenseite des jeweiligen Haltebügels ist eine Gegenkontur eingebracht für die Kontur
des Zapfens der Brücke. Durch die Kontur und die Gegenkontur wird eine formschlüssige
Rastung erzielt. Die Gegenkontur kann auch auf einer hinteren Innenseite des jeweiligen
Haltebügels vorgesehen werden, welche dann mit der Kontur des Zapfens der Brücke und
damit mit dem Mittel zusammen wirken kann. Die Haltebügel können in dieser Ausführungsform
parallel der Rohrseelenachse aber entgegen der Waffenrohrmündung bewegt werden.
[0031] Alternativ kann die formschlüssige Rastung auch als kraftschlüssige Rastung ausgeführt
sein. Hier bieten sich beispielsweise Magnete an, die an der Brücke und dem / den
Haltebügel(n) angebracht, voneinander getrennt werden können.
[0032] Nach dem Ladevorgang kann die zumindest eine Fangeinrichtung zu einem bestimmten
Zeitpunkt ausgelöst werden. Das Auslösen der Vorrichtung kann durch eine Auslöseeinheit
erfolgen. Bevorzugt wird ein ansteuerbarer Aktuator, der selbst bevorzugt elektrisch
ansteuerbar ist. Bei dem Aktuator kann es sich beispielsweise um einen elektromechanischen
Aktuator handeln.
[0033] Der Aktuator der Auslöseeinrichtung ist bevorzugt auf einer Halteplatte befestigbar.
Andere Möglichkeiten sind ebenfalls denkbar. Die Halteplatte befindet sich in Schussrichtung
gesehen bevorzugt unterhalb des Bodenstücks, bevorzugt vor der Bodenplatte. Die Halteplatte
kann ihrerseits fest an der Wiege angeordnet sein. Mit der Halteplatte funktional
verbunden ist ein Öffnerbügel, der an den Haltebügel der wenigstens einen Fangeinrichtung
angreifen und diesen verschieben kann. Der Öffnerbügel ist durch eine mechanisch bewegliche
Verbindung zum Aktuator in seiner Anfangsposition begrenzt und gesichert.
[0034] Der Öffnerbügel wird durch die Auslöseeinrichtung bevorzugt in Richtung des zumindest
einen Haltebügels geschoben bzw. verschoben. Dieses ist nicht als einschränkend zu
betrachten. Vielmehr kann bei einer alternativen Auslöseeinrichtung der Öffnerbügel
durch die Auslöseeinrichtung auch gezogen werden, bei Beibehaltung seiner Funktion
des Verschiebens des / der Haltebügel(s).
[0035] Durch das Auslösen der Vorrichtung über die zumindest eine Fangeinrichtung kann das
Mittel, beispielsweise durch die Federkraft des wenigstens einen Federelements innerhalb
der wenigstens eine Tasche der Bodenplatte, von der unteren Ausgangsstellung bis zu
einem definierten Anschlag in Richtung Rohrseelenachse bewegt werden. In dieser definierten
Endposition versperrt das Mittel den hinteren Bereich des Ladungsraums. Das Versperren
erfolgt, bei Vorhandsein eines Ansatzes, über den Ansatz des Bodenstücks des Ladungsraums
hinaus. Mögliche zurückrutschende Munition oder Treibladung(en) werden durch das Mittel
der Vorrichtung aufgefangen.
[0036] Nach einer erfolgter Schussabgabe und einem nachfolgendem Ladevorgang kann die Vorrichtung
durch die Auslöseeinrichtung erneut (elektrisch) ausgelöst werden. Die Auslösung der
Vorrichtung, insbesondere die der wenigstens einen Fangeinrichtung, kann Anstelle
eines Aktuators auch auf eine anderer Art und Weise erfolgen. Möglich wäre ein von
einer Bewegung der Waffenanlage abhängiger Mechanismus, der die Vorrichtung und hierbei
insbesondere die wenigstens eine Fangeinrichtung aktiviert.
[0037] Die Vorrichtung ist so gestaltet, dass sich das Verschlusselement ohne Beeinträchtigung
bewegen lässt und den Ladungsraum mit der darin enthaltenen Munition oder Treibladung
vollständig verschließen kann. Durch das sich nach unten bewegenden Verschlusselement
kann das Mittel wieder in die untere Ausgangsposition verschoben und durch die wenigstens
eine Fangeinrichtung in der Position gesichert werden. Zusätzlich kann der wenigstens
eine Sensor diese Position detektieren und die Sicherung bestätigt werden.
[0038] Der Vorteil einer derartigen Vorrichtung liegt darin, dass nach dem Ladevorgang ein
Herausfallen der Munition oder Treibladung verhindert wird. Bei einer insbesondere
automatisierten Waffenanlage kann ein sicherer und ein störungsfreier Betrieb geschaffen
werden.
[0039] Ein weiterer Vorteil liegt in der fernbedienbaren Auslösung der Vorrichtung. Die
Fernauslösung der Fangeinrichtung(en) ermöglicht es, den Auslösezeitpunkt der Vorrichtung
und insbesondere der Fangeinrichtung(en) über die Auslöseeinrichtung einstellen zu
können. In Verbindung mit einem Ladeautomaten können das Beladen der Waffenanlage
und das Auslösen der Vorrichtung genau aufeinander abgestimmt werden.
[0040] Des Weiteren lässt die Konstruktion der Vorrichtung eine einfache Arbeitsweise zu.
Die ausgelöste Vorrichtung wird durch den sich nach unten bewegenden Verschlusskeil
wieder in die untere Ausgangslage gebracht. Hierdurch wird die Vorrichtung wieder
gespannt und das Mittel gleichmäßig mit der Verschlusselementbewegung nach unten geführt.
Dadurch ist der Ladungsraum permanent gegen herausfallende Treibladungen gesichert.
Zur Vervollständigung eines automatischen Ladevorgangs sieht die Vorrichtung zudem
einen Sensor vor, der die gesicherte untere Ausgangslage des Mittels bestätigt und
an eine Systemsteuerung der Waffenanlage weitergibt.
[0041] Die Vorrichtung arbeitet ihrerseits unabhängig der Elevation bzw. eines Elevationswinkels
der Waffe bzw. der Waffenanlage.
[0042] Vorgeschlagen wird eine Vorrichtung zur Sicherung bzw. zum Zurückhalten insbesondere
einer Treibladung oder Munition gegen ein Herausfallen aus einem Ladungsraum einer
Waffenanlage und betrifft insbesondere eine schaltbare Vorrichtung, die im Rahmen
großkalibriger Rohrwaffen verwendet werden kann. Vorgeschlagen wird zudem eine Waffenanlage
mit der Vorrichtung. Die Vorrichtung zeichnet sich durch eine Bodenplatte mit einem
Profil zum Führen eines Mittels aus, wobei die Bodenplatte obere und untere Endanschläge
aufweist. Diese definieren einen Verfahrweg des Mittels. Das Mittel kann mit einer
Brücke verbunden sein, derart, dass über die Brücke das Mittel entlang des Profils
verschiebbar ist. Die Vorrichtung weist an einer Unterseite der Brücke zumindest eine
Tasche zur Aufnahme eines Federelementes auf. Das Federelement kann flach aufrollbar,
eine Zugfeder oder eine Gasfeder sein. Zumindest eine Fangeinrichtung ist derart ausgeführt,
dass das Mittel in einer unteren Position sichern kann. Die Brücke weist zumindest
einen Zapfen auf, wobei am unteren Ende des Zapfens eine Kontur oder ein Magnet ein-
bzw. angebracht sein kann. Die zumindest eine Fangeinrichtung umfasst einen parallel
zur Rohrseelenachse verschiebbaren und federbelasteten Haltebügel, wobei der Haltebügel
durch einen Bügelhalter gehalten und linear geführt wird. In einer vorderen Innenseite
des Haltebügels ist eine Gegenkontur oder ein Magnet ein- bzw. angebracht. Eine Auslöseeinheit
der Vorrichtung ist fernbedienbar, insbesondere elektromechanisch, ausgeführt. Die
Vorrichtung ist in eine Waffenanlage integrierbar. Dabei kann die Bodenplatte der
Vorrichtung am Bodenteil der Waffenanlage befestigt werden. Weitere Teile der Vorrichtung,
wie Fangeinrichtung, Haltebügel, Bügelhalter und die Auslöseeinrichtung werden ebenfalls
in der Waffenanlage untergebracht. Erzielt wird eine fernbedienbare Auslösung der
Vorrichtung innerhalb der Waffenanlage.
[0043] Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnungen soll die Erfindung näher erläutert
werden. Erläutert wird im Ausführungsbeispiel eine Vorrichtung bevorzugt in Kombination
mit einer Waffenanlage. Die Vorrichtung kann aber auch als eine eigenständige Baugruppe
betrachtet werden. Die Funktionsweise gleicht wie nachfolgend erläutert.
[0044] Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch eine andeutungsweise dargestellte Waffenanlage,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung des in Fig. 1 gekennzeichneten Ausschnitts II, in der
ein Verschluss vollständig geöffnet ist, mit einer Vorrichtung in einer gesicherten
Ausgangsposition,
- Fig. 3
- die vergrößerte Darstellung des in Fig. 1 gekennzeichneten Ausschnitts II mit der
Vorrichtung im ausgelösten Zustand,
- Fig. 4
- die vergrößerte Darstellung des in Fig. 1 gekennzeichneten Ausschnitts II, in der
ein Verschluss vollständig geschlossen ist, mit der Vorrichtung in einer gesicherten
Position.
[0045] In der Fig. 1 vereinfacht dargestellt ist eine großkalibrige Waffenanlage 100 mit
einem Bodenstück 2, einem Verschlusselement 3, hier einem Verschlusskeil, einem Ladungsraum
4 sowie einer Wiege 5. Das Bodenstück 2 ist mit einem hinteren Ende eines Geschützrohres
16 verbunden. Im Bodenstück 2 befindet sich zur Abdichtung des Ladungsraums 4 der
in Richtung Rohrseelenachse 9 bewegliche Verschlusskeil 3. Das Geschützrohr 16 ist
radial in der Wiege 5 gelagert. Bei einer Schussabgabe lassen sich das Geschützrohr
16 und damit auch das Bodenstück 2 bis zu einer definierten Endposition entlang der
Rohrseelenachse 9 verschieben. Das Geschützrohr 16 weist am hinteren Ende einen Absatz
8 auf.
[0046] Im Geschützrohr 16 dargestellt sind ein Geschoss 6 sowie eine Treibladung 7, hier
in Form von mehreren Treibladungsmodulen.
[0047] Die Wiege 5 ist schwenkbar um einen Elevationswinkel mit einem umliegenden System,
z.B. einem Geschützturm, verbunden.
[0048] Kernstück der Erfindung ist eine Vorrichtung 1. Teile der Vorrichtung 1 sind teilweise
mit dem rücklaufenden Bodenstück 2 und teilweise mit der Wiege 5 verbunden. Insbesondere
eine Auslöseeinrichtung 31 zur Auslösung der Vorrichtung 1 ist in einer bevorzugten
Ausgestaltung an der Wiege 5 angeordnet.
[0049] Die Vorrichtung 1 umfasst zumindest eine Bodenplatte 21, die über ein lineares Profil
11 als Führungsbahn(en) eines Mittels 10 verfügt. Das Mittel 10 ist mit einer Brücke
20 derart verbunden, dass über die Brücke 20 das Mittel 10 entlang des linearen Profils
11 verschiebbar ist.
[0050] Mit Hilfe von oberen und unteren Endanschlägen 34, 37 der Bodenplatte 21 und der
an dem Mittel 10 angebrachten Brücke 20 ist ein Verfahrweg des Mittels 10 in eine
Anfangsposition (37, Fig. 2) und eine Endposition (34, Fig. 3) definierbar. Auf der
Unterseite der Brücke 20 befindet sich zumindest eine Tasche zur Aufnahme eines, bevorzugt
flach aufgerollten, Federelementes 12. Bevorzugt werden jedoch zwei Taschen in der
Brücke 20. In diesen wird zumindest jeweils ein, bevorzugt flach aufgerolltes, Federelement
12 aufgenommen. In diesen Taschen werden die Federelemente 12 auch geführt. Die Federelemente
12 sind an ihren Enden an der Bodenplatte 21 fixierbar. Dieses Fixieren kann durch
Schrauben 22 erfolgen. In Längsrichtung zur Führungsbahn 11 üben die Federelemente
12 in Richtung Rohrseelenachse 9 eine Kraft 23 auf die Brücke 20 und damit auf das
Mittel 10 aus.
[0051] Die Brücke 20 weist zumindest einen Zapfen 24 auf. Dieser kann mittig eingebunden
sein. Dieser Zapfen 24 wirkt mit zumindest einer Fangeinrichtung 13 zusammen. Am unteren
Ende des Zapfens 24 ist eine Kontur 25 eingebracht, die mit einer Gegenkontur der
Fangeinrichtung 13 eine formschlüssige Rastung schafft. Die Fangeinrichtung 13 verfügt
über einen parallel zur Rohrseelenachse 9 verschiebbaren und bevorzugt federbelasteten
Haltebügel 27, der zum Zapfen 24 ausgerichtet durch einen am Bodenstück 2 montierten
Bügelhalter 28 gehalten und linear geführt werden kann. Die auf den Haltebügel 27
wirkende Federkraft 30 wirken hierbei in Richtung Waffenrohrmündung. Auf der vorderen
Innenseite des Haltebügels 27 ist eine Gegenkontur zur Kontur 25 eingebracht.
[0052] Bevorzugt werden jedoch zwei Zapfen 24 an den beiden Außenseiten der Brücke 20, an
deren unteren Enden sich jeweils zumindest eine Kontur 25 befindet, sowie zwei Fangeinrichtungen
13, 26. Die beiden Fangeinrichtungen 13, 26 verfügen über parallel zur Rohrseelenachse
9 verschiebbare und federbelastete Haltebügel 27, welche durch zwei am Bodenstück
2 montierte Bügelhalter 28, 29 gehalten und linear geführt werden. Die auf die Haltebügel
27 wirkenden Federkräfte 30 wirken hierbei in Richtung Waffenrohrmündung. Auf der
vorderen Innenseite der beiden Haltebügel 27 ist eine Gegenkontur eingebracht, die
genau in der Kontur 25 der beiden Brückenzapfen 24 greift und somit die Brücke 20
in der unteren Anfangsposition (37) sichert.
[0053] Mit Hilfe der Kontur 25 und den unter dem Bodenstück 2 angebrachten Fangeinrichtung(en)
13, 26 wird das federbelastete Mittel 10 in der unteren Anfangsposition gehalten.
[0054] Zur Bestätigung dieser Position befindet sich eine um die Achse 38 schwenkbare drehfederbelastete
Schaltwippe 19 am rechten Bügelhalter 29. Die Schaltwippe 19 wird durch eine vordere
Spitze des rechten Bügelzapfens 24 in der nach oben geschwenkten Position gedrückt.
In dieser Stellung befindet sich die rechte Seite der Schaltwippe 19 im Erfassungsbereich
des an der Wiege 5 montierten Sensors 15, wodurch ein entsprechendes Signal an eine
Systemsteuerung, beispielsweise der Waffenanlage 100, weitergegeben wird. Der Sensor
15 kann induktiver Natur sein.
[0055] Zur Auslösung des/der verschiebbaren Haltebügel(s) 27, einer Verschiebung entgegen
der Richtung der Waffenrohrmündung, befindet sich unterhalb des Bodenstücks 2 eine
elektromechanische Auslöseeinheit 31. Mit Hilfe der Halteplatte 18 kann die Auslöseeinheit
31 auf/an der Wiege 5 fixiert werden. Die Halteplatte 18 hat die Aufgabe, einen Aktuator
14 aufzunehmen und einen längs zur Rohrseelenachse verschiebbaren Öffnerbügel 17 in
seiner Bahn zu führen und zu halten. Der Öffnerbügel 17 wird durch die Federkräfte
38 vorgespannten Federelemente in Richtung Waffenrohrmündung belastet und durch eine
mechanisch bewegliche Verbindung 32 zum Aktuator 14 in seiner Anfangsposition begrenzt
und gesichert.
[0056] Fig. 1 und 2 zeigen den Zustand der Waffenanlage 100 und der Vorrichtung 1 beim Ladevorgang,
nachdem das Geschoss 6 im Kaliberteil des Geschützrohres 16 angesetzt und die Treibladung
bzw. die Treibladungsmodule 7 durch einen nicht näher dargestellten Treibladungsansetzer
im Ladungsraum 4 eingebracht wurde und dieser wieder aus dem Ladungsraum 4 herausgefahren
ist. Das Mittel 10, die Haltebügel 27, die Schaltwippe 19 und der Öffnerbügel 17 befinden
sich in deren vorgespannten und gesicherten Ausgangsposition. Durch die nach oben
geschwenkte Position der Schaltwippe 19 wird zudem der induktive Sensor 15 betätigt
und bestätigt dem System die untere Anfangsposition der Vorrichtung 1.
[0057] Nachdem der Treibladungsansetzer den Ladungsraum 4 verlassen hat, kann nun der Aktuator
14 der Auslöseeinheit 31 angesteuert werden, um eine parallel zur Rohrseelenachse
9 und entgegen der Rohrmündung gerichtete Zugkraft 33 zu erzeugen. Die Zugkraft 33
wird über die mechanisch bewegliche Verbindung 32 an den längs zur Rohrseelenachse
9 verschiebbaren Öffnerbügel 17 weiter geleitet. Hierdurch wird dieser in Richtung
der beiden verschiebbaren Haltebügel 27 gedrückt, wodurch sich diese nach einem gewissen
Weg ebenfalls entgegen ihrer Federkräfte 30 bis hin zu den Endanschlägen der beiden
Bügelhalter 28, 29 verschieben (Fig. 3). Da sich nun die beiden Haltebügel 27 entgegen
der Rohrmündungsrichtung verschoben haben, lösen sich die beiden ineinandergreifenden
Konturen 25 zwischen den Zapfen 24 und den Haltebügeln 27. Diese bewirkt, dass die
senkrecht in Richtung Rohrseelenachse 9 wirkende Federkraft 23, der beiden flach aufgerollten
Federelemente 12 freigegeben wird und sich die miteinander verbundenen Brücken 20
und das Mittel 10 entlang der senkrecht zur Rohrseelenachse 9 verlaufenden Führungsbahn
11 bewegen. Diese Bewegung findet bis zu den definierten Endanschlägen 34 der Bodenplatte
2 statt und endet an diesen. In dieser Endposition versperrt das Mittel 10 mit seinen
Spitzen 35 den hinteren Teil des Ladungsraums 4. Dadurch können die Treibladungsmodule
7 nicht nach hinten herausrutschen. Die obere Endposition hat gleichfalls zu Folge,
dass die Spitze des rechten Brückenzapfens 24 einen definierten Anschlag dreht. Hierdurch
befindet sich die rechte Seite der Schaltwippe 19 nicht mehr im Erfassungsbereich
des induktiven Sensors 15. Das Signal der unteren Anfangsposition bricht ab. Des Weiteren
wird der Aktuator 14 wieder deaktiviert, wodurch die Zugkraft 33 entfällt und die
Federkraft 38 den Öffnerbügel 17 in seine Ausgangslage verschiebt. Das bewirkt ebenso,
dass der vordere Teil des Öffnerbügels 17 nicht mehr gegen die beiden Haltebügel 27
drückt und so die Federkraft 30 die Haltebügel 27 ebenfalls wieder in deren Ausgangslagen
verschieben.
[0058] Nachdem der Ladevorgang abgeschlossen ist, schließt der Verschlusskeil 3 und bewegt
sich zurück in seine untere Position, wodurch der Ladungsraum 4 durch den Verschlusskeil
verschlossen wird. Während dieser Bewegung nach Unten treffen nach einem gewissen
Weg die beiden Unterseiten 39 des Verschlusskeils 3 auf die beiden Kontaktflächen
36 links und rechts der Brücke 20 auf, wodurch diese und damit auch das verbundene
Mittel 10 mit nach unten verschoben werden (Fig.4). Kurz bevor der Verschlusskeil
3 und die Brücke 20 wieder die untere Endposition erreicht haben, treffen die beiden
vorderen Konturen 25 der Brückenzapfen 24 auf die passenden Gegenkontur der vorderen
Innenseiten der Haltebügel 27 auf. Hierbei werden die Haltebügel 27 um ein kurzes
Stück entgegen der Federkraft 30 verschoben, solange bis die beiden zusammenpassenden
Konturen 25 der Brückenzapfen 24 und die Gegenkonturen der Haltebügel 27 ineinandergreifen
und die Haltebügel 27 wieder in Richtung der Federkraft 30 zurückrutschen, um so das
Mittel 10 in der unteren Anfangsposition zu sichern.
[0059] Bei Schussabgabe entsteht ein Waffenrücklauf, wodurch die rücklaufenden Teile nach
hinten beschleunigt werden. Im Bereich der Vorrichtung 1 sind diese Teile die bodenstückseitig
befestigten Bauteile Bodenplatte 21 samt Mittel 10 und Brücke 20 sowie die beiden
Fangeinrichtungen 13, 26 mit der dazugehörigen Schaltwippe 19. Die am Bodenstück 2
befestigten Bauteile der Vorrichtung 1 sind so angeordnet, dass diese sich bei der
Schussabgabe nicht verschieben. Die wiegenseitig montierten Bauteile, zu denen die
gesamte Auslöseeinheit 31 mit Öffnerbügel 17, die Halteplatte 18 sowie der induktive
Sensor 15 gehören, erfahren keine Beschleunigung durch den Waffenrücklauf.
[0060] Nachdem die rücklaufenden Massen der Waffenanlage 100 zurückgelaufen sind, laufen
diese wieder vor und öffnen dabei den Verschlusskeil 3, sodass dieser bei vollständig
vorlaufender Waffe geöffnet ist und den Ladungsraum 4 freigibt. Die beiden Kontaktflächen
36 der Brücke 20 werden hierdurch entlastet. Die Brücke 20 und damit das Mittel 10
werden vollständig durch die eingerasteten Konturen 25 der beiden Brückenzapfen 24
und Haltebügel 27 in der unteren Position gehalten (Fig. 2). Durch die Spitze des
rechten Brückenzapfens 24 befindet sich die Schaltwippe 19 in der nach oben geschwenkten
Position und damit im Erfassungsbereich des induktiven Sensors 15. Hierdurch wird
dem System bestätigt, dass sich die Vorrichtung 1 weiterhin in ihrer unteren Anfangsposition
(37) befindet und bereit ist für einen erneuten Ladevorgang mit anschließender Auslösung
der Vorrichtung 1.
BEZUGSZEICHEN
[0061]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Bodenstück
- 3
- Verschlusselement, Verschlusskeil
- 4
- Ladungsraum
- 5
- Wiege
- 6
- Geschoss
- 7
- Treibladung, Treibladungsmodule
- 8
- Absatz
- 9
- Rohrseelenachse
- 10
- Mittel, Gabel
- 11
- Profil, Führungsbahn
- 12
- Federelement, Federelemente
- 13
- Fangeinrichtung
- 14
- Aktuator
- 15
- Sensor, z.B. induktiver Sensor
- 16
- Geschützrohr
- 17
- Öffnerbügel
- 18
- Haltelatte
- 19
- Schaltwippe
- 20
- Brücke
- 21
- Bodenplatte
- 22
- Schraube
- 23
- Kraft
- 24
- Zapfen, Bügelzapfen
- 25
- Kontur
- 26
- Fangeinrichtung
- 27
- Haltebügel
- 28
- Bügelhalter, links
- 29
- Bügelhalter, rechts
- 30
- Federkraft,
- 31
- Auslöseeinheit
- 32
- Verbindung, beweglich
- 33
- Zugkraft
- 34
- Endanschlag, oben
- 35
- Finger, Gabel
- 36
- Kontaktflächen
- 37
- Endanschlag, unten
- 38
- Federkraft
- 39
- Unterseite Verschlusskeil
- 100
- Waffenanlage
1. Vorrichtung (1) zur Sicherung einer Munition oder einer Treibladung (7) in einem Ladungsraum
(4) einer Waffenanlage (100), gekennzeichnet durch eine Bodenplatte (21) mit einem Profil (11) zum Führen eines Mittels (10), wobei
die Bodenplatte (21) obere und untere Endanschlägen (34, 37) aufweist, die einen Verfahrweg
des Mittels (10) definieren.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (10) mit einer Brücke (20) verbunden ist, derart, dass über die Brücke
(20) das Mittel (10) entlang des Profils (11) verschiebbar ist.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer Unterseite der Brücke (20) zumindest eine Tasche zur Aufnahme eines Federelementes
(12) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Taschen zur Aufnahme jeweils eines Federelement (12) vorgesehen sind.
5. Vorrichtung (1) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (12) flach aufrollbar, eine Zugfeder oder eine Gasfeder ist.
6. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Fangeinrichtung (13, 26) vorgesehen ist, die derart ausgeführt ist,
das Mittel (10) in einer unteren Position sichern zu können.
7. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Brücke (20) zumindest einen Zapfen (24) aufweist, wobei am unteren Ende eine
Kontur (25) oder ein Magnet ein- bzw. angebracht ist.
8. Vorrichtung (1) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Fangeinrichtung (13, 26) parallel zur Rohrseelenachse (9) einen
verschiebbaren und federbelasteten Haltebügel (27) umfasst, wobei der Haltebügel (27)
durch einen Bügelhalter (28, 29) gehalten und linear geführt ist.
9. Vorrichtung (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in einer vorderen Innenseite des Haltebügels (27) eine Gegenkontur oder ein Magnet
ein- bzw. angebracht ist.
10. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch eine Auslöseeinheit (31), die fernbedienbar ausgeführt ist.
11. Vorrichtung (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslöseeinheit (31) elektromechanisch ausgeführt ist.
12. Vorrichtung (1) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslöseeinheit (31) wenigstens einen Aktuator (14) umfasst, der auf einer Halteplatte
(18) fixiert ist.
13. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Öffnerbügel (17) vorgesehen ist, wobei der zumindest eine Öffnerbügel
(17) derart ausgeführt ist, dass dieser das Auslösen des zumindest einen verschiebbaren
Haltebügel (27) bewirkt.
14. Vorrichtung (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine mechanisch bewegliche Verbindung (32) vorgesehen ist zum Begrenzen und Sichern
des Öffnerbügels (17) in seiner Anfangsposition.
15. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, gekennzeichnet durch einen Sensor (15), der derart ausgeführt ist, dass dieser eine Sicherung des Mittels
(10) in einer gesicherten Anfangsposition sensiert.
16. Waffenanlage (100) mit zumindest einem Geschützrohr (16) mit einem Ladungsraum (4),
einem Bodenstück (2) sowie einem Verschlusselement (3), wobei das Geschützrohr (16)
mit dem Bodenstück (2) verbunden ist und in einer Wiege (5) beweglich gelagert ist,
gekennzeichnet durch eine im Bereich eines Rohrbodens des Geschützrohres (16) am Bodenstück (2) befindliche
Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei die Vorrichtung (1) den Ladungsraum
(4) ansatzweise verschließen kann.