[0001] Die Erfindung betrifft ein Zerlegergeschoss mit einstückigem Aufbau, welches einen
zylindrischen Abschnitt und einen im Wesentlichen kegelstumpfförmigen Abschnitt aufweist,
an dessen dem zylindrischen Abschnitt abgewandten Ende sich die Geschossspitze befindet
und in dem mindestens eine Sollbruchstelle ausgebildet ist, wobei der kegelstumpfförmige
Abschnitt in Segmente unterteilt ist und einen Kanal aufweist, der im Bereich der
Geschossspitze eine Mündung 6 hat.
[0002] Ein Zerlegergeschoss der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der
DE 20 2020 100 174 U1 bekannt. Solche Geschosse zeichnen sich dadurch aus, dass sie nach dem Eindringen
in das Ziel stark abgebremst werden und somit ein Durchschuss vermieden wird. Die
geringe Eindringtiefe wird dadurch erreicht, dass das Geschoss nach dem Eindringen
in das Ziel im Bereich des kegelstumpfförmigen Abschnitts aufgebogen wird, wodurch
das Abbremsen des Geschosses hervorgerufen ist. Die in dem kegelstumpfförmigen Abschnitt
vorgesehenen Sollbruchstellen führen zudem zu einem Abreißen der Segmente, wodurch
die Wirkung des Geschosses erhöht ist.
[0003] Die aus dem Stand der Technik bekannten Zerlegergeschosse erfüllen die an sie gestellten
Anforderungen. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Zerlegergeschoss der
eingangs genannten Art zu schaffen, welches ebenso gute Geschosseigenschaften aufweist,
gleichzeitig jedoch einfacher herstellbar ist. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe
durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0004] Mit der Erfindung ist ein Zerlegergeschoss geschaffen, welches in seiner Wirkung
zu bekannten Zerlegergeschossen vergleichbar ist. Aufgrund der erfindungsgemäßen Gestaltung
ist jedoch eine einfachere und damit preiswertere Herstellung möglich.
[0005] In Weiterbildung der Erfindung befindet sich auf der Mantelfläche des kegelstumpfförmigen
Abschnitts mindestens eine Fehlstelle. Die Fehlstellen führen zu einer Materialschwächung
im Kegelstumpfförmigen Abschnitt des Geschosses. Sie erhöhen damit die Zuverlässigkeit
in Bezug auf das Aufklappen und Abreißen der Segmente.
[0006] Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen
angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- die Ansicht eines Zerlegergeschosses;
- Figur 2
- den Schnitt durch das Zerlegergeschoss entlang der Linie A-A in Figur 1 und
- Figur 3
- die Draufsicht auf das in Figur 1 dargestellte Zerlegergeschoss.
[0007] Das als Ausführungsbeispiel gewählte Zerlegergeschoss hat einen einstückigen Aufbau.
Es weist einen zylindrischen Abschnitt 1 und einen im Wesentlichen kegelstumpfförmigen
Abschnitt 2 auf. An dem dem zylindrischen Abschnitt 1 abgewandten Ende des kegelstumpfförmigen
Abschnitts 2 befindet sich die Geschossspitze 3. Der kegelstumpfförmige Abschnitt
2 ist im Ausführungsbeispiel in vier Segmente 4.1 bis 4.4 unterteilt, welche durch
Einschnitte 5.1 bis 5.4 hervorgerufen sind. Im Bereich der Geschossspitze 3 hat das
Zerlegergeschoss eine Mündung 6, die eine sternenförmige Gestalt hat.
[0008] Der kegelstumpfförmige Abschnitt 2 weist einen Kanal 7 auf, der sich entlang der
Längsachse des Zerlegergeschosses erstreckt. Der Kanal 7 ist nach Art einer Sacklochbohrung
ausgebildet. Der Kanal 7 weist eine glockenförmige Erweiterung 8 auf, die ihren größten
Durchmesser im Bereich des Übergangs vom zylindrischen Abschnitt 1 zum kegelstumpfförmigen
Abschnitt 2 hat (vgl. Figur 2).
[0009] Auf der Mantelfläche des kegelstumpfförmigen Abschnitts 1 befinden sich im Ausführungsbeispiel
vier Fehlstellen 9.1 bis 9.4. Die Fehlstellen 9 sind Folge des Herstellungsprozesses.
Dieser kann in einer einzigen Massivumformmaschine erfolgen, wodurch ein Transport
der Halbzeuge vermieden ist. Der Herstellungsprozess gestaltet sich folgendermaßen:
[0010] Das Zerlegergeschoss wird aus Vollmaterial, im Ausführungsbeispiel aus Kupferdraht
hergestellt. Andere Drahtmaterialien sind je nach Anwendungsfall ebenfalls möglich.
Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Zerlegergeschosses wird der Draht zunächst
in einer Umformmaschine positioniert. Dies kann von einem aufgerollten Drahtcoil getaktet
erfolgen. Der Draht wird dann in der Umformmaschine abgelängt.
[0011] Nach dem Ablängen wird dem Draht im nächsten Arbeitsschritt an beiden Stirnseiten
des abgelängten Drahtes ein Radius angepresst. Sodann wird in eine der beiden Stirnseiten
gekörnt. Hierzu wird ein Werkzeug, das eine kleine harte Spitze hat, in die Stirnseite
gedrückt, wodurch eine kleine, kreisförmige Vertiefung entsteht. Diese gekörnte Stirnseite
wird später die Zentrierung für das Spaltwerkzeug sind. Im Anschluss wird die mit
der Körnung versehene Stirnseite gespalten. Hierdurch entsteht eine kronenartige bzw.
tulpenartige Form, bei der im Ausführungsbeispiel vier nach außen gebogene Segmente
hervorgerufen werden.
[0012] Im nächsten Bearbeitungsschritt wird mit Hilfe eines zylindrischen Stifts Material
in Richtung des später entstehenden zylindrischen Abschnitts 2 gedrückt. Hierzu dringt
der zylindrische Stift in den Draht von der gespaltenen Seite bis zu einer bestimmten
Tiefe ein und schiebt das Material vor sich her, wodurch eine Sollbruchstelle entsteht.
Nach Herausziehen des Stiftes aus dem Draht wird die Geschossform geschlossen, wodurch
das Geschoss fertiggestellt wird. Es hat dann die aus dem zylindrischen Abschnitt
1 und im Wesentlichen kegelstumpfförmigen Abschnitt 2 gebildete Form.
[0013] Durch das Verdrängen des Materials mit Hilfe des Stiftes im gespaltenen Zustand entsteht
ein materialfreier Bereich, der nach dem Schließen der Form zu der glockenförmigen
Erweiterung 8 führt. Gleichzeitig bilden sich beim Schließen der Form die Fehlstellen
9 auf der Mantelfläche des kegelstumpfförmigen Abschnitts 2 aus. Diese führen zu einer
weiteren Reduzierung der Wandstärke des kegelstumpfförmigen Abschnitts 2.
[0014] Das erfindungsgemäße Zerlegergeschoss ist sehr zuverlässig und zugleich einfach und
preiswert herstellbar. Insbesondere bei der Herstellung auf nur einer Massivumformmaschine
lassen sich hohe Fertigungsgeschwindigkeiten realisieren. dadurch sind die Herstellkosten
zusätzlich reduziert.
1. Zerlegergeschoss mit einstückigem Aufbau, welches einen zylindrischen Abschnitt (1)
und einen im Wesentlichen kegelstumpfförmigen Abschnitt (2) aufweist, an dessen dem
zylindrischen Abschnitt (1) abgewandten Ende sich die Geschossspitze (3) befindet
und in dem mindestens eine Sollbruchstelle ausgebildet ist, wobei der kegelstumpfförmige
Abschnitt (2) in Segmente (4.1, 4.2, 4.3, 4.4) unterteilt ist und einen Kanal (5)
aufweist, der im Bereich der Geschossspitze (3) eine Mündung (6) hat, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (7) eine glockenförmige Erweiterung (8) aufweist, die ihren größten Durchmesser
im Bereich des Übergangs vom zylindrischen Abschnitt (1) zum kegelstumpfförmigen Abschnitt
(2) hat.
2. Zerlegergeschoss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich auf der Mantelfläche des kegelstumpfförmigen Abschnitts (2) mindestens eine
Fehlstelle (9.1, 9.2, 9.3, 9.4) befindet.
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