(19)
(11) EP 3 875 888 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.09.2021  Patentblatt  2021/36

(21) Anmeldenummer: 21161035.7

(22) Anmeldetag:  05.03.2021
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F42B 12/34(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 06.03.2020 DE 202020101249 U
26.05.2020 DE 202020102983 U

(71) Anmelder:
  • SHU Schürmann Hilleke Umformtechnik GmbH & Co. KG
    58809 Neuenrade (DE)
  • RUAG Ammotec GmbH
    90765 Fürth (DE)

(72) Erfinder:
  • BLECHER, Jörg Peter
    58119 Hagen (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Dörner & Kötter PartG mbB 
Körnerstrasse 27
58095 Hagen
58095 Hagen (DE)

   


(54) ZERLEGERGESCHOSS


(57) Die Erfindung betrifft ein Zerlegergeschoss mit einstückigem Aufbau, welches einen zylindrischen Abschnitt (1) und einen im Wesentlichen kegelstumpfförmigen Abschnitt (2) aufweist, an dessen dem zylindrischen Abschnitt (1) abgewandten Ende sich die Geschossspitze (3) befindet und in dem mindestens eine Sollbruchstelle ausgebildet ist, wobei der kegelstumpfförmige Abschnitt (2) in Segmente (4.1, 4.2, 4.3, 4.4) unterteilt ist und einen Kanal (5) aufweist, der im Bereich der Geschossspitze (3) eine Mündung (6) hat, wobei der Kanal (7) eine glockenförmige Erweiterung (8) aufweist, die ihren größten Durchmesser im Bereich des Übergangs vom zylindrischen Abschnitt (1) zum kegelstumpfförmigen Abschnitt (2) hat.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Zerlegergeschoss mit einstückigem Aufbau, welches einen zylindrischen Abschnitt und einen im Wesentlichen kegelstumpfförmigen Abschnitt aufweist, an dessen dem zylindrischen Abschnitt abgewandten Ende sich die Geschossspitze befindet und in dem mindestens eine Sollbruchstelle ausgebildet ist, wobei der kegelstumpfförmige Abschnitt in Segmente unterteilt ist und einen Kanal aufweist, der im Bereich der Geschossspitze eine Mündung 6 hat.

[0002] Ein Zerlegergeschoss der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der DE 20 2020 100 174 U1 bekannt. Solche Geschosse zeichnen sich dadurch aus, dass sie nach dem Eindringen in das Ziel stark abgebremst werden und somit ein Durchschuss vermieden wird. Die geringe Eindringtiefe wird dadurch erreicht, dass das Geschoss nach dem Eindringen in das Ziel im Bereich des kegelstumpfförmigen Abschnitts aufgebogen wird, wodurch das Abbremsen des Geschosses hervorgerufen ist. Die in dem kegelstumpfförmigen Abschnitt vorgesehenen Sollbruchstellen führen zudem zu einem Abreißen der Segmente, wodurch die Wirkung des Geschosses erhöht ist.

[0003] Die aus dem Stand der Technik bekannten Zerlegergeschosse erfüllen die an sie gestellten Anforderungen. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Zerlegergeschoss der eingangs genannten Art zu schaffen, welches ebenso gute Geschosseigenschaften aufweist, gleichzeitig jedoch einfacher herstellbar ist. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

[0004] Mit der Erfindung ist ein Zerlegergeschoss geschaffen, welches in seiner Wirkung zu bekannten Zerlegergeschossen vergleichbar ist. Aufgrund der erfindungsgemäßen Gestaltung ist jedoch eine einfachere und damit preiswertere Herstellung möglich.

[0005] In Weiterbildung der Erfindung befindet sich auf der Mantelfläche des kegelstumpfförmigen Abschnitts mindestens eine Fehlstelle. Die Fehlstellen führen zu einer Materialschwächung im Kegelstumpfförmigen Abschnitt des Geschosses. Sie erhöhen damit die Zuverlässigkeit in Bezug auf das Aufklappen und Abreißen der Segmente.

[0006] Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
Figur 1
die Ansicht eines Zerlegergeschosses;
Figur 2
den Schnitt durch das Zerlegergeschoss entlang der Linie A-A in Figur 1 und
Figur 3
die Draufsicht auf das in Figur 1 dargestellte Zerlegergeschoss.


[0007] Das als Ausführungsbeispiel gewählte Zerlegergeschoss hat einen einstückigen Aufbau. Es weist einen zylindrischen Abschnitt 1 und einen im Wesentlichen kegelstumpfförmigen Abschnitt 2 auf. An dem dem zylindrischen Abschnitt 1 abgewandten Ende des kegelstumpfförmigen Abschnitts 2 befindet sich die Geschossspitze 3. Der kegelstumpfförmige Abschnitt 2 ist im Ausführungsbeispiel in vier Segmente 4.1 bis 4.4 unterteilt, welche durch Einschnitte 5.1 bis 5.4 hervorgerufen sind. Im Bereich der Geschossspitze 3 hat das Zerlegergeschoss eine Mündung 6, die eine sternenförmige Gestalt hat.

[0008] Der kegelstumpfförmige Abschnitt 2 weist einen Kanal 7 auf, der sich entlang der Längsachse des Zerlegergeschosses erstreckt. Der Kanal 7 ist nach Art einer Sacklochbohrung ausgebildet. Der Kanal 7 weist eine glockenförmige Erweiterung 8 auf, die ihren größten Durchmesser im Bereich des Übergangs vom zylindrischen Abschnitt 1 zum kegelstumpfförmigen Abschnitt 2 hat (vgl. Figur 2).

[0009] Auf der Mantelfläche des kegelstumpfförmigen Abschnitts 1 befinden sich im Ausführungsbeispiel vier Fehlstellen 9.1 bis 9.4. Die Fehlstellen 9 sind Folge des Herstellungsprozesses. Dieser kann in einer einzigen Massivumformmaschine erfolgen, wodurch ein Transport der Halbzeuge vermieden ist. Der Herstellungsprozess gestaltet sich folgendermaßen:

[0010] Das Zerlegergeschoss wird aus Vollmaterial, im Ausführungsbeispiel aus Kupferdraht hergestellt. Andere Drahtmaterialien sind je nach Anwendungsfall ebenfalls möglich. Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Zerlegergeschosses wird der Draht zunächst in einer Umformmaschine positioniert. Dies kann von einem aufgerollten Drahtcoil getaktet erfolgen. Der Draht wird dann in der Umformmaschine abgelängt.

[0011] Nach dem Ablängen wird dem Draht im nächsten Arbeitsschritt an beiden Stirnseiten des abgelängten Drahtes ein Radius angepresst. Sodann wird in eine der beiden Stirnseiten gekörnt. Hierzu wird ein Werkzeug, das eine kleine harte Spitze hat, in die Stirnseite gedrückt, wodurch eine kleine, kreisförmige Vertiefung entsteht. Diese gekörnte Stirnseite wird später die Zentrierung für das Spaltwerkzeug sind. Im Anschluss wird die mit der Körnung versehene Stirnseite gespalten. Hierdurch entsteht eine kronenartige bzw. tulpenartige Form, bei der im Ausführungsbeispiel vier nach außen gebogene Segmente hervorgerufen werden.

[0012] Im nächsten Bearbeitungsschritt wird mit Hilfe eines zylindrischen Stifts Material in Richtung des später entstehenden zylindrischen Abschnitts 2 gedrückt. Hierzu dringt der zylindrische Stift in den Draht von der gespaltenen Seite bis zu einer bestimmten Tiefe ein und schiebt das Material vor sich her, wodurch eine Sollbruchstelle entsteht. Nach Herausziehen des Stiftes aus dem Draht wird die Geschossform geschlossen, wodurch das Geschoss fertiggestellt wird. Es hat dann die aus dem zylindrischen Abschnitt 1 und im Wesentlichen kegelstumpfförmigen Abschnitt 2 gebildete Form.

[0013] Durch das Verdrängen des Materials mit Hilfe des Stiftes im gespaltenen Zustand entsteht ein materialfreier Bereich, der nach dem Schließen der Form zu der glockenförmigen Erweiterung 8 führt. Gleichzeitig bilden sich beim Schließen der Form die Fehlstellen 9 auf der Mantelfläche des kegelstumpfförmigen Abschnitts 2 aus. Diese führen zu einer weiteren Reduzierung der Wandstärke des kegelstumpfförmigen Abschnitts 2.

[0014] Das erfindungsgemäße Zerlegergeschoss ist sehr zuverlässig und zugleich einfach und preiswert herstellbar. Insbesondere bei der Herstellung auf nur einer Massivumformmaschine lassen sich hohe Fertigungsgeschwindigkeiten realisieren. dadurch sind die Herstellkosten zusätzlich reduziert.


Ansprüche

1. Zerlegergeschoss mit einstückigem Aufbau, welches einen zylindrischen Abschnitt (1) und einen im Wesentlichen kegelstumpfförmigen Abschnitt (2) aufweist, an dessen dem zylindrischen Abschnitt (1) abgewandten Ende sich die Geschossspitze (3) befindet und in dem mindestens eine Sollbruchstelle ausgebildet ist, wobei der kegelstumpfförmige Abschnitt (2) in Segmente (4.1, 4.2, 4.3, 4.4) unterteilt ist und einen Kanal (5) aufweist, der im Bereich der Geschossspitze (3) eine Mündung (6) hat, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (7) eine glockenförmige Erweiterung (8) aufweist, die ihren größten Durchmesser im Bereich des Übergangs vom zylindrischen Abschnitt (1) zum kegelstumpfförmigen Abschnitt (2) hat.
 
2. Zerlegergeschoss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich auf der Mantelfläche des kegelstumpfförmigen Abschnitts (2) mindestens eine Fehlstelle (9.1, 9.2, 9.3, 9.4) befindet.
 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente