[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Bauteils für eine Wasserarmatur,
wie etwa eine Sanitärarmatur. Zudem wird ein Bauteil für eine Wasserarmatur vorgeschlagen.
[0002] Aus der
DE 10 2016 004 913 A1 und der
WO 2017/182123 A1 sind Verfahren und Bauteile nach dem Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche bekannt.
Bei dem bekannten Verfahren und dem bekannten Bauteil ist eine galvanisch bzw. elektrolytisch
aufgebrachte Chromschicht zwischen einer Nickel-Phosphor-Legierungsschicht und einer
PVD- bzw. DLC-Schicht vorgesehen.
[0003] Entsprechende galvanische bzw. elektrolytische Verchromungsprozesse verursachen üblicherweise
chromhaltige Abwässer, die aufwändig gereinigt werden müssen. Ferner werden zur galvanischen
bzw. elektrolytischen Verchromung häufig sogenannte SVHC-Verbindungen (z. B. Chrom(VI)-Verbindungen,
Borsäure) verwendet. Nachteile durch den Einsatz dieser Verbindungen liegen insbesondere
im Bereich von Arbeitsplatzsicherheit und Umweltschutz.
[0004] Hiervon ausgehend ist es eine Aufgabe der Erfindung, die mit Bezug zum Stand der
Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen. Insbesondere sollen ein
Verfahren und ein Bauteil angegeben werden, die eine ressourcenschonende und umweltschonende
Beschichtung erlauben, die gleichwohl möglichst korrosionshemmend und/oder dekorativ
gestaltbar ist.
[0005] Diese Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der hier vorgeschlagenen Lösung sind in den abhängigen
Patentansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den abhängigen
Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller
Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung
definieren. Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale
in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen
der Erfindung dargestellt werden.
[0006] Hierzu trägt ein Verfahren zur Herstellung eines Bauteils für eine Wasserarmatur
bei, bei dem eine Oberfläche eines Grundkörpers für das Bauteil zumindest teilweise
mit einer Beschichtung versehen bzw. beschichtet wird, die eine Mehrzahl von Schichten
aufweist, wobei zumindest eine Schicht der Beschichtung mit einer Nickel-Phosphor-Legierung
gebildet wird und wobei ein Massenanteil des Phosphors in der Nickel-Phosphor-Legierung
mindestens 8% beträgt. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass direkt auf zumindest
einen Teil dieser Schicht eine weitere Schicht der Beschichtung mittels Gasphasenabscheidung
aufgebracht wird.
[0007] Bei dem Bauteil kann es sich zum Beispiel um ein Armaturengehäuse oder einen Teil
handeln. Weiterhin kann es sich bei dem Bauteil beispielsweise um ein Rohrelement
und/oder eine Wasserführung handeln. Bei der Wasserarmatur kann es sich beispielsweise
um eine Sanitärarmatur handeln. Sanitärarmaturen dienen insbesondere der bedarfsgerechten
Bereitstellung von Mischwasser an einem Waschbecken, einem Spülbecken, einer Dusche
oder einer Badewanne. Sanitärarmaturen können zum Beispiel Stellglieder für eine Wassertemperatur
und/oder einer Entnahmemenge des Wassers umfassen und kommen regelmäßig in einem Sichtbereich
eines Benutzers zum Einsatz, sodass diese zum einen eine dekorative Oberfläche aufweisen
sollen und zum anderen wirksam gegen Korrosion geschützt werden sollen.
[0008] Die Oberfläche des Bauteils wird zumindest teilweise oder vollständig mit einer Beschichtung
mit einer Mehrzahl von Schichten beschichtet. Bei der Beschichtung kann es sich um
ein Mehrschichtsystem handeln, mit dem insbesondere dekorative und/oder funktionale
Oberflächen erzeugbar sind. Die einzelnen Schichten können dazu insbesondere sequenziell
ausgebildet werden und/oder unterscheiden sich in ihrer Materialzusammensetzung. Die
einzelnen Schichten können jeweils eine Schichtdicke von 5 µm (Mikrometer) bis 100
µm, bevorzugt 8 µm bis 80 µm aufweisen.
[0009] Zumindest eine der Mehrzahl von Schichten der Beschichtung besteht (zumindest teilweise)
aus einer Nickel-Phosphor-Legierung, wobei ein Massenanteil des Phosphors in der Nickel-Phosphor-Legierung
mindestens 8% beträgt. Der Massenanteil des Phosphors in der Nickel-Phosphor-Legierung
beträgt bevorzugt 8% bis 14%, besonders bevorzugt 10% bis 12%. Die Schicht mit der
Nickel-Phosphor-Legierung kann auf der Oberfläche galvanisch bzw. elektrolytisch abgeschieden
werden. Alternativ oder kumulativ können auch weitere Schichten der Beschichtung,
insbesondere die erste Schicht und/oder die zweite Schicht galvanisch bzw. elektrolytisch
abgeschieden werden. Hierzu kann das Bauteil insbesondere zumindest teilweise in mindestens
eine entsprechende galvanische bzw. elektrolytische Lösung getaucht werden. Diese
Methode ist gegenüber beispielsweise der autokatalytischen Aufbringung wesentlich
schneller ausführbar und damit besser für die industrielle Großserienfertigung geeignet.
[0010] Die Nickel-Phosphor-Legierung übernimmt in dem Mehrschichtsystem insbesondere die
Funktion des Korrosionsschutzes. Somit kann die Nickel-Phosphor-Legierung in hohem
Maße Korrosion an dem Bauteil verhindern und somit die Korrosionseigenschaften insbesondere
von dekorativen Beschichtungen mit funktionalem Charakter verbessern. Schädigungen,
unvollständig geschlossene oder poröse Beschichtungen können daher zu einem erheblich
reduzierten Korrosionsverlauf des Gegenstands führen, sodass ein Bauteilversagen und/oder
optische Beeinträchtigungen vermieden werden.
[0011] Auf dieser Nickel-Phosphor-Legierung wird eine weitere Schicht insbesondere durch
physikalische oder chemische Gasphasenabscheidung (PVD- oder CVD-Verfahren) erzeugt.
Die Herstellung des Schichtverbundes (von Schicht und weiterer Schicht) kann dabei
beispielsweise durch eine Verkettung einer automatischen Galvanikanlage mit einer
(Inline-)PVD-Anlage oder CVD-Anlage erfolgen. Es kann (alternativ) auch ein diskontinuierlicher
Prozess vorgesehen sein, bei dem die galvanische(n) Schicht(en) und die PVD- oder
CVD-Schicht unabhängig voneinander abgeschieden werden.
[0012] Die weitere Schicht der Beschichtung, die mittels Gasphasenabscheidung aufgebracht
wird, bildet insbesondere eine Deckschicht bzw. äußerste Schicht der Beschichtung.
Bei der Deckschicht kann es sich beispielsweise um eine dekorative Deckschicht des
Bauteils handeln. Weiterhin kann die Deckschicht zumindest teilweise eine Sichtoberfläche
des Bauteils bilden. Die weitere Schicht weist insbesondere eine Schichtdicke im Bereich
von 0,1 µm bis 3 µm, bevorzugt von 0,2 µm bis 0,6 µm auf. In diesen vergleichsweise
geringen Schichtdicken überwiegen insbesondere die dekorativen Eigenschaften der Beschichtung
gegenüber Härtungseigenschaften.
[0013] Dass die weitere Schicht "direkt" auf die Nickel-Phosphor-Legierungsschicht aufgebracht
wird, bedeutet mit anderen Worten auch, dass keine Chromschicht zwischen diesen beiden
Schichten angeordnet ist. Insbesondere wird das Verfahren (insgesamt) ohne galvanische
bzw. elektrolytische Verchromung durchgeführt. Dies trägt in vorteilhafter Weise auch
zur Reduzierung von Entgiftungsbehandlungen der eingesetzten Stoffe bei. Insbesondere
durch die Substitution einer galvanischen Verchromung durch eine PVD-Schicht fallen
keine Abwasserbehandlungen mehr für chromhaltige Abwässer an, die bei der galvanischen
Verchromung entstehen würden.
[0014] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass der Grundkörper mit
Kupfer, Zink, Eisen, Kunststoff oder einer Legierung gebildet ist, die Kupfer, Zink
oder Stahl umfasst. Der Grundkörper kann beispielsweise zur Wasserführung eingerichtet
sein bzw. mindestens einen Wasserweg bilden. Wasserführende Sanitärbauteile, wie zum
Beispiel Einhebelmischer und/oder Ausläufe, können zumindest teilweise aus Kupferlegierungen
(Messing, Bronze) bestehen. Viele Anbauteile in der Sanitärindustrie bestehen aus
Zinkdruckguss (zum Beispiel Hebel für Einhebelmischer, Gehäuse und/oder Ausläufe).
Kunststoffe werden im Sanitärbereich in der Regel für Kappen, Drückerplatten, Rosetten
und/oder Hülsen verwendet und können dekorativ gestaltet sein. In diesem Zusammenhang
kann beispielsweise ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol oder Blendmaterial aus ABS/PC
(PC=Polycarbonat) in verschiedenen Anteilen als Kunststoff eingesetzt werden.
[0015] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass eine erste
Schicht der Beschichtung zumindest teilweise mit oder aus Kupfer gebildet ist. Bei
der ersten Schicht der Beschichtung handelt es sich in der Regel um diejenige Schicht,
die direkt auf die Oberfläche des Grundkörpers aufgebracht wird.
[0016] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass eine zweite
Schicht der Beschichtung zumindest teilweise mit Nickel gebildet ist. In diesem Zusammenhang
kann die zweite Schicht der Beschichtung beispielhaft aus Mattnickel bestehen. Die
zweite Schicht wird insbesondere direkt auf die erste Schicht aufgebracht.
[0017] Mattnickelschichten sind Nickelschichten, die aufgrund ihrer Zusammensetzung weitgehend
blendfreie Eigenschaften aufweisen. Üblicherweise werden dem Elektrolyten bestimmte
Substanzen zugesetzt, die die Nickelabscheidung beeinflussen. Da der Zweck dieser
Schichten die Erzielung einer bestimmten Erscheinung ist, werden diese Schichten üblicherweise
als Ersatz für Glanznickelschichten verwendet. Die Farbe und der Matteindruck können
bei diesen Verfahren in einem gewissen Rahmen durch die Prozessparameter gesteuert
werden. Die Mattnickelschicht kann beispielsweise mit einem Nickelelektrolyt ohne
Einebner gebildet werden. Ein Vorteil der Mattnickelschicht kann auch darin bestehen,
dass eine in das darunter liegende Kupfermaterial eingebrachte (Bürst-)Struktur durch
die Mattnickelschicht nicht oder zumindest nicht signifikant bzw. vollständig eingeebnet
wird.
[0018] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass eine dritte
Schicht der Beschichtung mit der Nickel-Phosphor-Legierung gebildet ist. Die dritte
Schicht wird insbesondere direkt auf die zweite Schicht aufgebracht.
[0019] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass eine vierte
Schicht der Beschichtung mit der weiteren Schicht gebildet ist. Die vierte Schicht
wird insbesondere direkt auf die dritte Schicht aufgebracht.
[0020] Es kann (alternativ) vorgesehen sein, dass eine mit der Nickel-Phosphor-Legierung
gebildete Schicht direkt auf den Grundkörper oder als zweite Schicht direkt auf die
erste (Kupfer-)Schicht aufgebracht wird. Dies kann auch so verstanden werden, dass
zumindest die zweite (Nickel-) Schicht ausgelassen werden kann. In diesem Zusammenhang
kann die weitere Schicht direkt auf die mit der Nickel-Phosphor-Legierung gebildete
Schicht aufgebracht werden.
[0021] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die weitere
Schicht mit einer Zirkonverbindung, Chromverbindung oder Titanverbindung gebildet
ist. Auch sind Mischungen dieser Verbindungen in der weiteren (vierten) Schicht möglich.
Der Zweck dieser Beschichtung ist die Erstellung einer bestimmten Farbe. Beispielsweise
können so Rottöne, Goldtöne oder Edelstahloptik auf der (zuvor galvanisch abgeschiedenen)
Nickel-Phosphor-Schicht realisiert werden. Die Zusammensetzung dieser Schichten bestimmt
hierbei insbesondere die erreichte Farbe. In insbesondere verschiedenen Anteilen kann
die weitere Schicht beispielsweise aus Zirkonnitrid (ZrN), Titannitrid (TiN) und/oder
Chromnitrid (CrN) bestehen.
[0022] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die weitere
Schicht mittels physikalischer Gasphasenabscheidung (PVD-Verfahren) gebildet wird.
Die weitere Schicht kann dabei insbesondere zumindest teilweise mit Zirkon, Chrom
und/oder Titan gebildet werden.
[0023] Beispielsweise können die erste Schicht und/oder die zweite Schicht und/oder die
dritte Schicht hintereinander mittels einer (automatischen) Galvanikanlage aufgebracht
werden. Weiterhin kann die vierte Schicht (unmittelbar) daran (anschließend) mittels
einer PVD-Anlage aufgebracht werden. Dabei kann die PVD-Anlage zumindest teilweise
in und/oder (unmittelbar) an der Galvanikanlage platziert sein (sog. Inline-PVD-Anlage).
Dadurch kann in vorteilhafter Weise ein (insgesamt) kontinuierlicher Beschichtungsprozess
realisiert werden.
[0024] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die weitere
Schicht zumindest teilweise mit amorphem Kohlenstoff gebildet wird. Bei der amorphen
Kohlenstoffschicht handelt es sich insbesondere um eine diamantartige Kohlenstoffschicht
(DLC =
"diamond-like carbon").
[0025] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn in die Beschichtung eine Bürstenstruktur eingebracht
wird. Das Aufbringen einer Bürstenstruktur wird meist in Verbindung mit der bereits
erwähnten PVD- bzw. DLC-Beschichtung durchgeführt. Resultierende Endoberflächen sind
zum Beispiel "gebürsteter Edelstahl" oder "gebürstetes Nickel". Das Bürsten kann durch
Andrücken der Gegenstände an rotierende Scheiben durchgeführt werden. Diese Scheiben
können zum Beispiel Polierringe mit entsprechenden Polierpasten, Fiberbürsten oder
Sisalbürsten sein. Dieser Arbeitsschritt wir üblicherweise vor der PVD- bzw. DLC-Beschichtung
durchgeführt.
[0026] Beispielsweise kann in eine (zu beschichtende) Oberfläche des Grundkörpers oder der
vorzugsweise mit Kupfer gebildeten ersten Schicht eine (matte bzw. matt erscheinende)
Struktur, insbesondere eine Bürstenstruktur (bzw. Bürststruktur) eingebracht werden.
Die Kombination von einer in eine darunter liegende Oberfläche eingebrachten Struktur
und einer (direkt) darüber aufgebrachten mit der Nickel-Phosphor-Legierung gebildeten
Schicht weist insbesondere den Vorteil auf, dass die Struktur durch die mit der Nickel-Phosphor-Legierung
gebildete Schicht nicht oder zumindest nicht signifikant bzw. vollständig eingeebnet
wird. Eine solche Einebnung könnte beispielsweise passieren, wenn eine Glanznickelschicht
auf die Struktur aufgebracht wird. Insoweit kann die mit der Nickel-Phosphor-Legierung
gebildete Schicht auch dazu beitragen, die (Bürst-)Struktur vorteilhaft zu erhalten.
Gleichzeitig kann die mit der Nickel-Phosphor-Legierung gebildete Schicht zu einem
Korrosionsschutz beitragen.
[0027] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Bauteil für eine Wasserarmatur vorgeschlagen,
bei dem eine Oberfläche eines Grundkörpers des Bauteils zumindest teilweise mit einer
Beschichtung beschichtet ist, die eine Mehrzahl von Schichten aufweist, wobei zumindest
eine Schicht der Beschichtung mit einer Nickel-Phosphor-Legierung gebildet ist und
wobei ein Massenanteil des Phosphors in der Nickel-Phosphor-Legierung mindestens 8%
beträgt. Das Bauteil zeichnet sich dadurch aus, dass direkt auf zumindest einen Teil
dieser Schicht eine weitere Schicht der Beschichtung mittels Gasphasenabscheidung
aufgebracht ist. Das Bauteil kann zum Beispiel nach einem hier beschriebenen Verfahren
hergestellt sein.
[0028] Die im Zusammenhang mit dem Verfahren erörterten Details, Merkmale und vorteilhaften
Ausgestaltungen können entsprechend auch bei dem hier vorgestellten Bauteil auftreten
und umgekehrt. Insoweit wird auf die dortigen Ausführungen zur näheren Charakterisierung
der Merkmale vollumfänglich Bezug genommen.
[0029] Die hier vorgestellte Lösung sowie deren technisches Umfeld werden nachfolgend anhand
der Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die
gezeigten Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es,
soweit nicht explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in oder in
Zusammenhang mit den Figuren erläuterten Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen
Bestandteilen und/oder Erkenntnissen aus anderen Figuren und/oder der vorliegenden
Beschreibung zu kombinieren. Es zeigen beispielhaft und schematisch:
- Fig. 1:
- ein hier beschriebenes Bauteil für eine Wasserarmatur.
[0030] Fig. 1 zeigt beispielhaft und schematisch ein hier beschriebenes Bauteil 1 für eine
Wasserarmatur, bei dem eine Oberfläche 2 eines Grundkörpers 3 für das Bauteil 1 zumindest
teilweise mit einer Beschichtung 4 beschichtet ist, die eine Mehrzahl von Schichten
5, 6, 7, 8 aufweist, wobei zumindest eine Schicht 7 der Beschichtung mit einer Nickel-Phosphor-Legierung
gebildet ist und wobei ein Massenanteil des Phosphors in der Nickel-Phosphor-Legierung
mindestens 8% beträgt. Dabei ist direkt auf zumindest einen Teil dieser Schicht 7
eine weitere Schicht 8 der Beschichtung 4 mittels Gasphasenabscheidung aufgebracht.
[0031] Der Grundkörper 3 kann dabei mit Kupfer, Zink, Eisen, Kunststoff oder einer Legierung
gebildet sein, die Kupfer, Zink oder Stahl umfasst. Eine erste Schicht 5 der Beschichtung
4 kann zumindest teilweise mit Kupfer gebildet sein. Eine zweite Schicht 6 der Beschichtung
4 kann zumindest teilweise mit Nickel gebildet sein. Eine dritte Schicht 7 der Beschichtung
4 ist hier beispielhaft mit der Nickel-Phosphor-Legierung gebildet. Weiterhin ist
beispielsweise eine vierte Schicht 8 der Beschichtung 4 mit der weiteren Schicht 8
gebildet, die hier beispielhaft eine Deckschicht 8 der Beschichtung 4 bildet.
[0032] Die weitere Schicht 8 kann mit einer Zirkonverbindung, Chromverbindung oder Titanverbindung
gebildet sein. Dabei kann die Deckschicht 8 mittels physikalischer Gasphasenabscheidung
(PVD-Verfahren) gebildet sein. Darüber hinaus kann die weitere Schicht 8 (alternativ)
auch zumindest teilweise mit amorphem Kohlenstoff bzw. mit einer DLC-Schicht gebildet
sein.
[0033] Es hat sich überraschend herausgestellt, dass bei dem beschriebenen Mehrschichtsystem
auf die galvanische bzw. elektrolytische Verchromungsschicht (zwischen der dritten
und vierten Schicht) verzichtet werden kann, ohne wesentliche Einbußen bei der Korrosionsbeständigkeit
und der dekorativen Gestaltbarkeit in Kauf nehmen zu müssen. Dies lässt sich insbesondere
damit erklären, dass durch den Phosphorgehalt von mindestens 8% der Schichtverbund
mit der mittels Gasphasenabscheidung aufgebrachten weiteren Schicht ausreichend korrosionsbeständig
ist, was bei einem üblichen Schichtverbund Nickel/PVD oder Nickel/DLC nicht der Fall
wäre. Dadurch kann auf eine galvanisch bzw. elektrolytisch aufgebrachte Chrom(-zwischen)-Schicht
verzichtet werden, wodurch der Reinigungsaufwand für chromhaltige Abwässer zumindest
reduziert werden kann.
[0034] Somit können die mit Bezug zum Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest
teilweise gelöst werden. Insbesondere können ein Verfahren und ein Bauteil angegeben
werden, die eine ressourcenschonende und umweltschonende Beschichtung erlauben, die
gleichwohl möglichst korrosionshemmend und/oder dekorativ gestaltbar ist.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Bauteil
- 2
- Oberfläche
- 3
- Grundkörper
- 4
- Beschichtung
- 5
- erste Schicht
- 6
- zweite Schicht
- 7
- dritte Schicht
- 8
- vierte Schicht/Deckschicht
1. Verfahren zur Herstellung eines Bauteils (1) für eine Wasserarmatur, bei dem eine
Oberfläche (2) eines Grundkörpers (3) für das Bauteil (1) zumindest teilweise mit
einer Beschichtung (4) beschichtet wird, die eine Mehrzahl von Schichten (5, 6, 7,
8) aufweist, wobei zumindest eine Schicht (7) der Beschichtung mit einer Nickel-Phosphor-Legierung
gebildet wird und wobei ein Massenanteil des Phosphors in der Nickel-Phosphor-Legierung
mindestens 8% beträgt, dadurch gekennzeichnet, dass direkt auf zumindest einen Teil dieser Schicht (7) eine weitere Schicht (8) der Beschichtung
(4) mittels Gasphasenabscheidung aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Grundkörper (3) mit Kupfer, Zink, Eisen, Kunststoff
oder einer Legierung gebildet ist, die Kupfer, Zink oder Stahl umfasst.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei eine erste Schicht (5) der Beschichtung (4)
zumindest teilweise mit Kupfer gebildet ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine zweite Schicht (6) der
Beschichtung (4) zumindest teilweise mit Nickel gebildet ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine dritte Schicht (7) der
Beschichtung (4) mit der Nickel-Phosphor-Legierung gebildet ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine vierte Schicht (8) der
Beschichtung (4) mit der weiteren Schicht (8) gebildet ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die weitere Schicht (8) mit
einer Zirkonverbindung, Chromverbindung oder Titanverbindung gebildet ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die weitere Schicht (8) mittels
physikalischer Gasphasenabscheidung (PVD-Verfahren) gebildet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die weitere Schicht (8) zumindest
teilweise mit amorphem Kohlenstoff gebildet wird.
10. Bauteil (1) für eine Wasserarmatur, bei dem eine Oberfläche (2) eines Grundkörpers
(3) des Bauteils (1) zumindest teilweise mit einer Beschichtung (4) beschichtet ist,
die eine Mehrzahl von Schichten (5, 6, 7, 8) aufweist, wobei zumindest eine Schicht
(7) der Beschichtung mit einer Nickel-Phosphor-Legierung gebildet ist und wobei ein
Massenanteil des Phosphors in der Nickel-Phosphor-Legierung mindestens 8% beträgt,
dadurch gekennzeichnet, dass direkt auf zumindest einen Teil dieser Schicht (7) eine weitere Schicht (8) der Beschichtung
(4) mittels Gasphasenabscheidung aufgebracht ist.