[0001] Die Erfindung betrifft eine Schlittenanordnung für eine Baumaschine mit einem Geräteschlitten,
welche entlang einer im Wesentlichen vertikalen Führungseinrichtung linear verfahrbar
ist, und einem Schlitteneinsatz, welcher lösbar mit dem Geräteschlitten verbindbar
ist, wobei eine erste Verbindung und eine zweite Verbindung vorgesehen sind, gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Verbinden oder Lösen eines Schlitteneinsatzes
an beziehungsweise von einem Geräteschlitten an einer Baumaschine gemäß dem Anspruch
15.
[0003] Aus der
DE 43 12 368 C2 ist eine Einrichtung zur Befestigung von Arbeitsgeräten an einem Hubschlitten eines
Mäklers einer Baumaschine bekannt. An dem Geräteschlitten sind quer gerichtete, hydraulisch
betätigbare Sperrbolzen angeordnet, welche zum Verbinden und Befestigen eines Arbeitsgerätes
in entsprechende Bolzenaufnahmen an dem Arbeitsgerät einfahren können. Vor einem Verbinden
ist das Arbeitsgerät, welches bei der beschriebenen Ausführung ein Rüttlerantrieb
ist, welcher ein Gewicht von bis zu mehreren Tonnen aufweisen kann, exakt gegenüber
dem Hubschlitten am Mäkler auszurichten. Dies ist zeit- und arbeitsaufwändig.
[0004] Aus der
EP 1 983 149 B1 geht eine gattungsgemäße Schlittenanordnung für eine Baumaschine hervor. An dem Schlitten
der Baumaschine sind nach oben offene Ausnehmungen angeordnet, in welchen zum Bilden
einer oberen Verbindung quer gerichtete Bolzen eines Schlitteneinsatzes mit einem
Arbeitsgerät eingehängt werden können, wobei der Schlitteneinsatz auf dem Geräteschlitten
aufsitzt. In einem unteren Bereich der Schlittenanordnung kann eine zweite Verbindung
durch quer gerichtete Verriegelungsbolzen gebildet werden.
[0005] Bei dieser bekannten Schlittenanordnung ist an dem Schlitteneinsatz ein Drehantrieb
angeordnet, welcher ebenfalls ein Gewicht von mehreren Tonnen und eine vertikale Höhe
von mehreren Metern aufweisen kann. Für ein Einhängen des Schlitteneinsatzes mit dem
Drehantrieb ist ein Hubseil zu verwenden, wobei der Schlitteneinsatz von oben in die
relativ schmalen Bolzeneinführungen abzusenken ist. Aufgrund der Höhe der Anordnung
kann es dabei erforderlich sein, dass eine Arbeitsperson auf eine Leiter steigen muss,
um einen korrekten Einführvorgang zum Bilden der oberen Verbindung von oben zu beobachten
und zu kontrollieren. Dieser Vorgang ist aufwändig und kann unter dem Gesichtspunkt
der Arbeitssicherheit problematisch sein.
[0006] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Schlittenanordnung für eine Baumaschine und ein Verfahren zum Verbinden
und Lösen einer solchen Schlittenanordnung anzugeben, wobei eine zuverlässige Verbindung
effizient und sicher herstellbar sind.
[0007] Die Aufgabe wird nach der Erfindung durch eine Schlittenanordnung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Die erfindungsgemäße Schlittenanordnung ist dadurch gekennzeichnet, dass zum Bilden
der ersten Verbindung mindestens eine Einführkulisse vorgesehen ist, welche entweder
an dem Geräteschlitten angeordnet und nach unten offen oder an dem Schlitteneinsatz
angeordnet und nach oben offen ist, dass korrespondierend hierzu mindestens ein Einführbolzen
gegenüberliegend an dem Schlitteneinsatz beziehungsweise dem Geräteschlitten angeordnet
ist, wobei der Schlitteneinsatz relativ zum Geräteschlitten zum Bilden der ersten
Verbindung von unten einschiebbar ist, und dass die zweite Verbindung als mindestens
eine Bolzenverbindung mit einem Verriegelungsbolzen ausgebildet ist.
[0009] Eine Grundidee der Erfindung kann darin gesehen werden, zum Verbinden des Schlitteneinsatzes
mit einem Geräteschlitten an der Baumaschine zum Bilden einer ersten Verbindung den
Schlitteneinsatz relativ zum Geräteschlitten von unten in diesen einzuschieben. Dieser
Einschiebevorgang des mindestens einen Einführbolzens in die Einführkulisse von unten
kann dabei ohne weiteres von Personal am Boden beobachtet und kontrolliert werden,
selbst wenn das Einführen einige Meter über dem Boden erfolgt. Dies erlaubt ein sicheres
Arbeiten am Boden, und ein Einsatz einer Steighilfe kann vermieden werden.
[0010] Das relative Einschieben von unten kann dadurch erzielt werden, dass bei stillstehendem
Geräteschlitten, welcher vorzugsweise bis zum unteren Ende der vertikalen Führung
an der Baumaschine, insbesondere eines Mäklers, gefahren ist, der Schlitteneinsatz
mittels eines Hubseiles am oberen Ende des Mäklers angehoben und somit in den Geräteschlitten
von unten eingeschoben wird. Das Hubseil kann ein Hilfsseil einer Hilfsseilwinde am
Mast oder ein Hauptseil sein, welches über einen Mastkopf geführt und mittels einer
Winde am Trägergerät betätigt wird. Alternativ kann der Schlitteneinsatz am Boden
stehen oder an einer festen Vertikalposition an einem Hubseil angehängt sein, während
der Geräteschlitten entlang der vertikalen Führung der Baumaschine nach unten verfahren
wird. Optional können auch Gerätschlitten und Schlitteneinsatz gemeinsam aufeinander
zu verfahren werden.
[0011] Grundsätzlich kann die Einführkulisse mit einem beliebigen Verlauf eingestellt werden,
so dass eine gezielte Einführbewegung des Schlitteneinsatzes in den Geräteschlitten
zum Bilden der ersten Verbindung sichergestellt ist. Durch die erste Verbindung kann
eine Vorjustierung erreicht werden. Ein abschließendes Positionieren und Festlegen
erfolgt durch Einschieben des oder der quergerichteten Verriegelungsbolzen.
[0012] Besonders bevorzugt ist es nach einer Ausführungsform der Erfindung, dass die Einführkulisse
als eine Nut ausgebildet ist, welche im Wesentlichen vertikal verläuft. Die Einführkulisse
kann an dem Geräteschlitten angeordnet und mit der Öffnung nach unten gerichtet oder
an dem Schlitteneinsatz angeordnet und mit der Einführöffnung nach oben gerichtet
sein. Die Nut kann auch einen horizontal oder vorzugsweise schräg verlaufenden Abschnitt
aufweisen, so dass eine geführte Annäherung an die Endposition erfolgt.
[0013] Ein zuverlässiges Einfädeln des Einführbolzens in die Einführkulisse kann nach einer
Weiterbildung der Erfindung dadurch erzielt werden, dass die Einführkulisse in ihrem
Eintrittsbereich eine Einführschräge aufweist. Im Bereich der Einführschräge ist somit
die Breite der Nut der Einführkulisse, welche an den Durchmesser des Einführbolzens
angepasst ist, verbreitert.
[0014] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die Einführkulisse
einen Axialanschlag aufweist. Der Axialanschlag befindet sich am gegenüberliegenden
Ende zu dem offenen Eintrittsbereich. Die Eintrittskulisse kann durch den Axialanschlag
nicht nur eine Lagedefinierung des Schlitteneinsatzes am Geräteschlitten in einer
horizontalen Richtung, sondern auch in der vertikalen Richtung nach oben geben. Hierdurch
können der Schlitteneinsatz und der Geräteschlitten insgesamt ihre gewünschte relative
Endposition zueinander einnehmen. In diesem Fall sind dann zur abschließenden Lagesicherung
lediglich der oder die Verriegelungsbolzen der zweiten Verbindung in einer Querrichtung
einzuführen, um so den Schlitteneinsatz positionsgenau und sicher am Geräteschlitten
festzulegen. Zudem erlaubt der Axialanschlag eine Übertragung hoher Axialkräfte, welche
nach unten gerichtet sind, von dem Geräteschlitten auf den Schlitteneinsatz. Derartige
axiale Druckkräfte sind in einem Bohrbetrieb zu übertragen.
[0015] Grundsätzlich kann nur eine einzelne Einführkulisse und ein einzelner Einführbolzen
an einem Seiten- oder insbesondere einem Mittenbereich der Schlittenanordnung vorgesehen
sein. Ein besonders effizientes und zuverlässiges Festlegen des Schlitteneinsatzes
am Geräteschlitten wird nach einer Weiterbildung der Erfindung dadurch erzielt, dass
zwei Einführkulissen vorgesehen sind, wobei jeweils eine Einführkulisse an einer von
zwei sich gegenüber liegenden Längsseiten des Geräteschlittens beziehungsweise des
Schlitteneinsatzes angeordnet ist. Die Anordnung der Einführkulissen und der Einführbolzen
in einem jeweiligen Seitenbereich von Schlitteneinsatz beziehungsweise Geräteschlitten
erlaubt auch ein genaues Beobachten und damit Kontrollieren des Einführvorganges und
damit des Festlegens am Geräteschlitten.
[0016] Grundsätzlich kann der mindestens eine Einführbolzen eine zylindrische Form aufweisen.
Eine gezielte Führung der Einführbewegung des Schlitteneinsatzes relativ zum Geräteschlitten
einschließlich der Möglichkeit einer geführten Schwenkbewegung wird nach einer Variante
der Erfindung dadurch erreicht, dass der Einführbolzen mindestens einen abgeflachten
oder ebenen Kontaktabschnitt aufweist, welcher an einer Führungsfläche der Einführkulisse
zur Anlage kommt. Über die mindestens eine abgeflachte Fläche des Bolzens können Dreh-
oder Kippmomente übertragen oder aufgenommen werden, was etwa bei zylindrischen Bolzen
nicht möglich ist. Beim Einführen kann so eine gewünschte Schwenk- oder Justierbewegung
des Schlitteneinsatzes erzielt werden. Insgesamt kann die Einführ- und Schwenkbewegung
des Schlitteneinsatzes relativ zum Geräteschlitten in Art einer mechanischen Kulissensteuerung
bewirkt werden.
[0017] Grundsätzlich kann die Anordnung der ersten und zweiten Verbindung zueinander an
der Schlittenanordnung beliebig vorgesehen sein. Besonders vorteilhaft ist es nach
einer Weiterbildung der Erfindung, dass die erste Verbindung mit der Einführkulisse
oberhalb der zweiten Verbindung angeordnet ist. Somit ist die Verbindung mit der Einführkulisse
die obere erste Verbindung, während die Verbindung mit dem quergerichteten Verbindungsbolzen
die untere zweite Verbindung darstellt. Bei dieser Anordnung ist es insbesondere vorteilhaft,
dass die zweite Verbindung bodennah angeordnet ist, so dass die Verriegelungsbolzen
gegebenenfalls von einer Person am Boden von Hand eingeschoben oder ausgezogen werden
können. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, eine automatische Stelleinrichtung
für die Verriegelungsbolzen vorzusehen.
[0018] Weiterhin ist es nach einer Ausführungsform der Erfindung bevorzugt, dass durch die
erste Verbindung eine Lagesicherung des Schlitteneinsatzes in einer horizontalen Richtung
gegeben ist und dass durch die zweite Verbindung eine Lagesicherung zumindest in vertikaler
Richtung gegeben ist. Durch eine derartige Anordnung können Überbestimmungen vermieden
werden, was übermäßige Belastungen der Bauteile vermeidet.
[0019] Grundsätzlich kann es für eine sichere Festlegung des Schlitteneinsatzes ausreichend
sein, dass eine einzelne Bolzenverbindung etwa in einem Mittenbereich der Schlittenanordnung
vorgesehen ist. Besonders zweckmäßig ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung,
dass mindestens zwei Bolzenverbindungen vorgesehen sind, wobei jeweils eine Bolzenverbindung
an einer Längsseite des Geräteschlittens beziehungsweise des Schlitteneinsatzes angeordnet
ist. Dies ist insbesondere auch dann sinnvoll, wenn zwei erste Verbindungen mit zwei
Einführkulissen vorgesehen sind. Grundsätzlich können jedoch auch mehr als zwei Bolzenverbindungen
und mehr als zwei Einführkulissen mit Einführbolzen vorgesehen sein.
[0020] Zur Herstellung der zweiten Verbindung ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung
vorteilhaft, dass zum Bilden der Bolzenverbindung an dem Geräteschlitten und dem Schlitteneinsatz
jeweils ein Bolzendurchgang ausgebildet sind, durch welche zum Verriegeln der Verriegelungsbolzen
hindurchragt. Grundsätzlich könnten zumindest an dem Geräteschlitten oder zumindest
dem Schlitteneinsatz auch zwei Bolzendurchgänge vorgesehen sein, so dass eine besonders
zuverlässige Verriegelung erzielt werden kann.
[0021] Für eine einfache und robuste Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein,
dass der Verriegelungsbolzen von Hand betätigbar, insbesondere verschiebbar, ist.
[0022] Alternativ oder ergänzend kann es vorgesehen sein, dass der Verriegelungsbolzen durch
eine energiebetriebene Stelleinrichtung zwischen einer Verriegelungsposition und einer
Löseposition verstellbar ist. Die Stelleinrichtung kann insbesondere einen Druckzylinder,
insbesondere einen Hydraulikzylinder aufweisen. Es ist jedoch auch ein Einsatz anderer
Linearantriebe, etwa eines Kugelspindelantriebes oder eines Zahnstangenantriebes möglich.
[0023] Grundsätzlich kann der Schlitteneinsatz für beliebige Einsatzzwecke verwendet werden.
Besonders vorteilhaft ist es nach Ausführungsvarianten der Erfindung, dass der Schlitteneinsatz
einen Drehantrieb, einen Rüttlerantrieb oder eine Rammeinheit aufweist. Diese Antriebseinheiten
ermöglichen insbesondere einen zweckmäßigen Einsatz im Spezialtiefbau.
[0024] Die Erfindung umfasst weiterhin eine Baumaschine mit einem vertikalen Mast, insbesondere
einen Mäkler, welcher mit einer Führungseinrichtung für einen Geräteschlitten versehen
ist, wobei die zuvor beschriebene erfindungsgemäße Schlittenanordnung vorgesehen ist.
Mit einer derartigen Baumaschine können die zuvor beschriebenen Vorteile erzielt werden.
[0025] Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitteneinsatz
relativ zum Geräteschlitten zum Bilden einer ersten Verbindung von unten eingeschoben
wird und eine zweite Verbindung durch Verriegeln mittels eines Verriegelungsbolzens
gebildet wird. Das erfindungsgemäße Verfahren wird dabei mit der zuvor beschriebenen
Schlittenanordnung durchgeführt, wobei sich die zuvor dargelegten Vorteile ergeben.
Bei einem Einschieben des aufgehängten Schlitteneinsatzes von unten können die Verbindungselemente
weitgehend belastungsfrei zueinander vorpositioniert werden, bis die Verbindungen
geschlossen werden.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels beschrieben,
welches schematisch in den Zeichnungen dargestellt ist. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Schlitteneinsatzes;
- Fit. 2
- eine perspektivische Ansicht eines Geräteschlittens;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Schlittenanordnung beim Einschieben des
Schlitteneinsatzes von Fig. 1 von unten in den Geräteschlitten von Fig. 2;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Schlittenanordnung von Fig. 3 im verbundenen
Zustand;
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht zur Schlittenanordnung gemäß Fig. 4;
- Fig. 6
- eine perspektivische, schematische Teilansicht zur ersten Verbindung;
- Fig. 7
- eine vergrößerte perspektivische Ansicht eines Einführbolzens für die erste Verbindung;
und
- Fig. 8
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Baumaschine.
[0027] Ein Schlitteneinsatz 20 für eine erfindungsgemäße Schlittenanordnung ist in Fig.
1 dargestellt. Der Schlitteneinsatz 20 weist dabei einen in Seitenansicht etwa dreieckigen
Grundrahmen 22 auf, an welchem im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Drehantrieb
30 mit zwei Hydraulikmotoren und einem Antriebshohlrad 32 angeordnet sind. Das Antriebshohlrad
32 ist näher in der perspektivischen Ansicht von Fig. 5 dargestellt und dient zur
Übertragung eines Drehmoments von dem Drehantrieb 30 auf eine hindurchragende Bohrstange.
[0028] An einer Rückseite des Schlitteneinsatzes 20 sind jeweils zwei obere Halterungen
24 und zwei untere Halterungen 26 am Grundrahmen 22 angeordnet. An den oberen Halterungen
24 ist jeweils ein Einführbolzen 70 befestigt, dessen Funktion nachfolgend noch näher
beschrieben wird. An den unteren Halterungen 26 ist jeweils ein erster Bolzendurchgang
64 ausgebildet, dessen Funktion ebenfalls noch näher beschrieben wird.
[0029] Zum Bilden der erfindungsgemäßen Schlittenanordnung ist weiterhin ein Geräteschlitten
40 vorgesehen, welcher näher in Fig. 2 dargestellt ist. Zum Anheben des Schlitteneinsatzes
20 können ein oder mehrere Anschlagaugen 28 am Grundrahmen angeordnet sein, wobei
in den Anschlagaugen 28 ein Verbindungselement eines Tragseiles aufgenommen werden
kann.
[0030] Zum Aufnehmen des Schlitteneinsatzes 20 ist ein Geräteschlitten 40 vorgesehen, welcher
näher in den Figuren 2 und 3 dargestellt ist. Der Geräteschlitten 40 weist dabei einen
Schlittenrahmen 41 mit einer oberen Quertraverse 42 und einer unteren Quertraverse
43 auf. An einer Rückseite des Schlittenrahmens 41 sind obere und untere Führungsschuhe
44 angebracht, welche zum Umgreifen einer Axialführung einer Führungseinrichtung 8
an einem Mast 6 einer Baumaschine 1 ausgebildet sind, wie teilweise in den Figuren
3 bis 5 dargestellt ist. Auf diese Weise ist der Geräteschlitten 40 im Wesentlichen
in einer vertikalen Richtung entlang des Mastes 6 verfahrbar gelagert und mittels
eines nicht dargestellten Antriebes axial verfahrbar. Der Axialantrieb kann einen
Seilantrieb oder axiale Verfahrzylinder aufweisen.
[0031] An der oberen Quertraverse 42 des Geräteschlittens 40 sind seitlich zwei blockartige
Einführkulissen 52 angeordnet. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Einführkulisse
mit einer vertikal gerichteten, nach unten offenen Nut 53 ausgebildet. Am unteren
offenen Ende sind seitliche Einführschrägen 56 ausgebildet, wobei eine Nutbreite im
Eintrittsbereich vergrößert ist. Die Seitenwände der Nut 53 bilden seitliche Führungsflächen
54, welche mit einer gleichbleibenden Nutbreite voneinander beabstandet sind. Ein
oberes Ende der Nut 53 ist geschlossen und bildet einen Axialanschlag 58.
[0032] An der unteren Quertraverse 43 des Geräteschlittens 40 ist seitlich jeweils ein schlitzartiger
Aufnahmeraum 46, also insgesamt zwei, ausgebildet. An der jeweiligen Innenseite des
Aufnahmeraums 46 ist jeweils eine quer gerichtete Stelleinrichtung 80 für Verriegelungsbolzen
angeordnet. An einer Außenwand des jeweiligen Aufnahmeraumes 46 ist ein zweiter Bolzendurchgang
66 für die Verriegelungsbolzen vorgesehen.
[0033] Weiterhin weist der Geräteschlitten 40 in grundsätzlich bekannter Weise ein Schnellkupplungselement
48 auf, welches in Fig. 2 mit einer Strichpunktlinie angedeutet ist. Das Schnellkupplungselement
48 ist Teil einer grundsätzlich bekannten Schnellkupplung, mit welcher ein schnelles
Verbinden und Lösen von Energie- und Datenleitungen zwischen dem Geräteschlitten 40
und dem Schlitteneinsatz 20 ermöglicht wird.
[0034] Zum Bilden der erfindungsgemäßen Schlittenanordnung 10 wird, wie anschaulich in Fig.
3 dargestellt ist, der Schlitteneinsatz 20 relativ zu dem Geräteschlitten 40 am Mast
6 so positioniert, dass die oberen Einführbolzen 70 an dem Schlitteneinsatz 20 unterhalb
der Einführkulissen 52 an dem Geräteschlitten 40 liegen. Dies kann dadurch erfolgen,
dass entweder der Schlitteneinsatz 20 über ein nicht dargestelltes Tragseil bewegt
und/oder der Geräteschlitten 40 entlang des Mastes 8 verfahren wird.
[0035] Zur Erreichung dieser Vorpositionierung werden die durch die Stelleinrichtungen 80
quer verfahrbaren Verriegelungsbolzen 62 nach innen in ihre Rückzugsposition verfahren.
Auf diese Weise kann bei einem nun folgenden relativen Verschieben des Schlitteneinsatzes
20 von unten in den Geräteschlitten 40 die untere Halterung 26 mit dem ersten Bolzendurchgang
64 am Schlitteneinsatz 20 in den jeweiligen schlitzartigen Aufnahmeraum 46 am Geräteschlitten
40 einfahren. Gleichzeitig werden die quer nach innen ragenden Einführbolzen 70 an
der oberen Halterung 24 des Schlitteneinsatzes 20 in die Einführkulisse 52 eingefahren,
bis diese an dem oberen Anschlag 58 zur Anlage kommen. Da ein Einführen von unten
erfolgt, wobei der Schlitteneinsatz 20 noch aufgehängt ist, erfolgt die Vorpositionierung
in schonender Weise ohne wesentliche Gewichtsbelastung auf die Einführkulisse 52.
[0036] Die so erreichte Endposition ist anschaulich in Fig. 4 und Fig. 5 dargestellt. Durch
das Einschieben der Einführbolzen 70 in die seitlichen Einführkulissen 52 wird eine
obere erste Verbindung 50 der Schlittenanordnung 10 gebildet. Durch diese erste Verbindung
50 wird eine horizontale Ausrichtung und eine vertikale Positionierung nach oben zwischen
dem Schlitteneinsatz 20 und dem Geräteschlitten 40 erreicht. Hierdurch ist sichergestellt,
dass die Verriegelungsbolzen 62 und die Bolzendurchgänge 64, 66 zueinander ausgerichtet
sind. Durch Betätigen der Stelleinrichtungen 80 werden nun die beiden Verriegelungsbolzen
62 zum Bilden einer zweiten Verbindung 60 quer nach außen verfahren. Dabei wird der
jeweilige Verriegelungsbolzen 62 durch den jeweiligen ersten Bolzendurchgang 64 am
Schlitteneinsatz 20 und den außen liegenden zweiten Bolzendurchgang 66 am Geräteschlitten
40 hindurchbewegt. Dabei wird zumindest in einer axialen Richtung eine Formschlussverbindung
gebildet, so dass durch diese zweite Verbindung 60 der von unten eingeschobene Schlitteneinsatz
20 nunmehr auch nach unten am Geräteschlitten 40 lagegesichert ist. Erst jetzt wird
das Gewicht des Schlitteneinsatzes 20 über die zweite Verbindung 60 auf den Geräteschlitten
40 übertragen.
[0037] Auf diese Weise ist die erfindungsgemäße Schlittenanordnung 10 gebildet, wobei der
Schlitteneinsatz 20 effizient und zuverlässig an dem Geräteschlitten 40 gesichert
ist, wie anschaulich auch aus Fig. 5 hervorgeht.
[0038] Das Bilden und die Funktionsweise der ersten Verbindung 50 wird nachfolgend noch
näher im Zusammenhang mit den Figuren 6 und 7 erläutert. Der Einführbolzen 70 kann
gemäß Fig. 7 einen zylindrischen Bolzenkörper 72 aufweisen, an dessen vorderem Ende
zwei zueinander parallele Abflachungen als Kontaktabschnitte 74 ausgebildet sind.
Am hinteren Ende des Bolzenkörpers 52 ist eine quer gerichtete Befestigungsnut 76
eingebracht, welche zum drehfesten Befestigen des Einführbolzens 70 an dem Schlitteneinsatz
20 dient.
[0039] Die beiden abgeflachten Kontaktabschnitte 74 sind dabei so zueinander beabstandet,
dass deren Abstand einer Breite der Nut 53 der Einführkulisse 52 entspricht.
[0040] Wie aus Fig. 6 hervorgeht, kommen so die Kontaktabschnitte 74 des Einführbolzens
70 mit den seitlichen Führungsflächen 54 der Nut 53 der Einführkulisse 52 in Kontakt,
so dass beim Einführen der Einführbolzen 70 in die jeweilige Einführkulisse 52 eine
Ausrichtung und gegebenenfalls ein Verschwenken des Schlitteneinsatzes 20, insbesondere
in einer vertikalen Richtung erfolgt, so dass eine zuverlässige Positionierung auch
der Verriegelungsbolzen 62 zu dem ersten Bolzendurchgang 64 und dem zweiten Bolzendurchgang
66 zum Bilden der zweiten Verbindung 60 sichergestellt wird.
[0041] Eine erfindungsgemäße Baumaschine 1 mit der erfindungsgemäßen Schlittenanordnung
10 mit einem Schlitteneinsatz 20 und einem Geräteschlitten 40 ist in Fig. 8 dargestellt.
Der Geräteschlitten 40 ist entlang einer Führungseinrichtung 8 an einem Mast 6 verschiebbar
gelagert, welcher an einem Trägergerät 2 mit einem Raupenfahrwerk als Unterwagen und
einem darauf drehbar angebrachten Oberwagen schwenkbar gelagert ist. Über einen Mastkopf
des Mastes 6 sind ein Hauptseil 4 und ein Hilfsseil 5 geführt, welche zu einem Einheben
des Schlitteneinsatzes 20 in den Geräteschlitten 40 genutzt werden können.
1. Schlittenanordnung für eine Baumaschine (1) mit
- einem Geräteschlitten (40), welcher entlang einer im Wesentlichen vertikalen Führungseinrichtung
(8) linear verfahrbar ist, und
- einem Schlitteneinsatz (20), welcher lösbar mit dem Geräteschlitten (40) verbindbar
ist, wobei eine erste Verbindung (50) und eine zweite Verbindung (60) vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
- dass zum Bilden der ersten Verbindung (50) mindestens eine Einführkulisse (52) vorgesehen
ist, welche entweder an dem Geräteschlitten (40) angeordnet und nach unten offen oder
an dem Schlitteneinsatz (20) angeordnet und nach oben offen ist,
- dass korrespondierend hierzu mindestens ein Einführbolzen (70) gegenüberliegend an dem
Schlitteneinsatz (20) beziehungsweise dem Geräteschlitten (40) angeordnet ist, wobei
der Schlitteneinsatz (20) relativ zum Geräteschlitten (40) zum Bilden der ersten Verbindung
(50) von unten einschiebbar ist, und
- dass die zweite Verbindung (60) als mindestens eine Bolzenverbindung mit einem Verriegelungsbolzen
(62) ausgebildet ist.
2. Schlittenanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einführkulisse (52) als eine Nut (53) ausgebildet ist, welche im Wesentlichen
vertikal verläuft.
3. Schlittenanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einführkulisse (52) in ihrem Eintrittsbereich eine Einführschräge (56) aufweist.
4. Schlittenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einführkulisse (52) einen Axialanschlag (58) aufweist.
5. Schlittenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei Einführkulissen (52) vorgesehen sind, wobei jeweils eine Einführkulisse (52)
an einer Längsseite des Geräteschlittens (40) beziehungsweise des Schlitteneinsatzes
(20) angeordnet ist.
6. Schlittenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Einführbolzen (70) mindestens einen abgeflachten oder ebenen Kontaktabschnitt
(74) aufweist, welcher an einer Führungsfläche (54) der Einführkulisse (52) zur Anlage
kommt.
7. Schlittenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Verbindung (50) mit der Einführkulisse (52) oberhalb der zweiten Verbindung
(60) angeordnet ist.
8. Schlittenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch die erste Verbindung (50) eine Lagesicherung des Schlitteneinsatzes (20) in
einer horizontalen Richtung gegeben ist und
dass durch die zweite Verbindung (60) eine Lagesicherung zumindest in vertikaler Richtung
gegeben ist.
9. Schlittenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens zwei Bolzenverbindungen vorgesehen sind, wobei jeweils eine Bolzenverbindung
an einer Längsseite des Geräteschlittens (40) beziehungsweise des Schlitteneinsatzes
(20) angeordnet ist.
10. Schlittenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Bilden der Bolzenverbindung an dem Geräteschlitten (40) und dem Schlitteneinsatz
(20) jeweils ein Bolzendurchgang (64, 66) ausgebildet sind, durch welchen zum Verriegeln
der Verrieglungsbolzen (62) hindurchragt.
11. Schlittenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verriegelungsbolzen (62) von Hand betätigbar, insbesondere verschiebbar, ist.
12. Schlittenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verriegelungsbolzen (62) durch eine energiebetriebene Stelleinrichtung (80) zwischen
einer Verriegelungsposition und einer Löseposition verstellbar ist.
13. Schlittenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schlitteneinsatz (20) einen Drehantrieb (30), einen Rüttlerantrieb oder eine
Rammeinheit aufweist.
14. Baumaschine mit einem vertikalen Mast (6), insbesondere einem Mäkler, welcher mit
einer Führungseinrichtung (8) für einen Geräteschlitten (40) versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Schlittenanordnung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 vorgesehen ist.
15. Verfahren zum Verbinden oder Lösen eines Schlitteneinsatzes (20) an beziehungsweise
von einem Geräteschlitten (40) an einer Baumaschine (1), wobei eine Schlittenanordnung
(10) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 oder eine Baumaschine (1) nach Anspruch 14
vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schlitteneinsatz (20) relativ zum Geräteschlitten (40) zum Bilden einer ersten
Verbindung (50) von unten eingeschoben wird und eine zweite Verbindung (60) durch
Verriegeln mittels eines Verriegelungsbolzens (62) gebildet wird.