[0001] Die Erfindung betrifft einen Spender für ein fließfähiges Desinfektionsmittel, gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus dem Gebrauchsmuster
AT 11862 U1 ist ein Spender für ein fließfähiges Medium, wie Seife, Schaumseife oder dergleichen,
bekannt, der ein öffenbares Gehäuse, eine unterseitige Austrittsöffnung, einen Sensor
im Bereich der Austrittsöffnung, der bei Wahrnehmung einer Person ein elektrisches
Signal abgibt, und eine elektrische Pumpe aufweist, die aufgrund des elektrischen
Signals des Sensors die Abgabe einer Portion des Mediums durch die Austrittsöffnung
bewirkt. Zur Restentleerung des Spenders, wenn beispielsweise ein anderes Medium gespendet
werden soll, das mit den Resten des zuletzt verwendeten Mediums nicht vermischt werden
soll, wobei hierfür der Sensor entsprechend oft tätig werden muss, um durch Abgabe
einer Vielzahl an Portionen des Mediums die Förderstrecke zu leeren, wird im
AT 11862 U1 vorgeschlagen, im Spender ein nach Öffnen des Gehäuses zugängliches Schaltelement
vorzusehen, dessen Betätigung die Pumpe unabhängig vom elektrischen Signal des Sensors
aktiviert. Mittels des im Inneren des Sensors angeordneten Schaltelementes wird die
Pumpe so lange in dauernden Betrieb gesetzt, bis das Medium die Förderstrecke durch
die Austrittsöffnung hindurch verlassen hat. Anschließend wird das Gehäuse geschlossen
und der Spender ist betriebsbereit, sodass durch Hinführen einer Hand unter die Austrittsöffnung
unmittelbar eine erste Portion des neuen Mediums abgegeben wird.
[0003] Weiters wird die Restentleerung des Spenders möglich, indem nach Öffnen des Gehäuses
die Pumpe so lange in dauernden Betrieb gesetzt wird, bis der letzte Rest des Mediums
durch die Austrittsöffnung abgegeben worden ist und nur mehr Luft gefördert wird.
[0004] Das Schaltelement kann beispielsweise ein Taster sein, der mit der Hand oder mit
einem Werkzeug so lange gedrückt gehalten werden muss, so lange die Pumpe laufen soll,
und in dem der Kontakt unterbrochen wird, sobald er losgelassen wird. Alternativ dazu
ist der Austrittsöffnung ein zweiter Sensor für die Erkennung von austretendem Medium
zugeordnet, die das betätigte Schaltelement rückstellt. Dabei kann dieser zweite Sensor
den Wechsel von Luft zu Medium erkennen, wenn eine Erstinstallation vorgenommen wird
und/oder den Wechsel von Medium zu Luft erkennen, wenn eine Restentleerung erfolgt.
[0005] Obwohl der im Gebrauchsmuster
AT 11862 U1 vorgestellte Spender die Aufgabe einer Entleerung des Spenders oder der Förderstrecke
im Spender vom Medium prinzipiell löst, hat sich in der Praxis gezeigt, dass die gewünschte
Entleerung des Spenders nicht oder nur unzureichend erfolgt, weil das zuständige Personal
nicht die erforderlichen Handlungen zur Entleerung setzt, d.h. den Spender öffnet
und das Schaltelement so lange betätigt, wie für eine vollständige Entleerung des
Spenders erforderlich ist. Das mag für Seifen oder dergleichen als Medium akzeptabel
sein, da eine Vermischung verschiedener Seifen und Unbequemlichkeiten für den Benutzer
des Spenders hingenommen werden können. Ganz anders stellt sich jedoch die Lage dar,
wenn der Spender fließfähige Desinfektionsmittel abgibt. Hierfür gibt es einerseits
Vorschriften, die verlangen, dass eine Vermischung von verschiedenen Desinfektionsmitteln
oder sogar von verschiedenen Chargen des gleichen Desinfektionsmittels verhindert
wird. Andererseits können voneinander abweichende Desinfektionsmittel zu chemischen
Reaktionen führen, die die Wirksamkeit des Desinfektionsmittels beeinflussen oder
sogar Nebenwirkungen hervorrufen. Ein weiteres Problem im Zusammenhang mit dem in
AT 11862 U1 offenbarten Spender besteht darin, dass er für unauthorisierte Mediumentnahme anfällig
ist, sei es für den Diebstahl von Medium aus dem Spender, oder für mutwillige Sachbeschädigung
in Form von Auslaufenlassen des im Spender enthaltenen Mediums.
[0006] Es besteht daher nach wie vor Bedarf an einem Spender für fließfähige Desinfektionsmitteln,
der so ausgestaltet ist, dass eine vollständige Entleerung des Spenders von einem
Desinfektionsmittel verlässlich erfolgt, bevor ein anderes Desinfektionsmittel abgegeben
wird, und der einen Missbrauch des Spenders besser verhindert als bekannte Spender.
[0007] Die vorliegende Erfindung löst diese Aufgabe durch Bereitstellen eines Spenders mit
den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dargelegt.
[0008] Der erfindungsgemäße Spender für ein fließfähiges Desinfektionsmittel umfasst einen
Desinfektionsmittelbehälter, eine mit dem Desinfektionsmittelbehälter verbindbare
oder verbundene, in einer Austrittsöffnung des Spenders mündende Förderstrecke, eine
elektrische Pumpe, die die Förderung des Desinfektionsmittels zur Austrittsöffnung
bewirkt, und einen Schalter, der die Pumpe aktiviert und deaktiviert. Der Schalter
weist eine Schaltersteuerungseinrichtung mit einem Eingang für Schaltersteuerungssignale
auf, wobei die Schaltersteuerungseinrichtung in Abhängigkeit von den Schaltersteuerungssignalen
den Schalter zur Aktivierung bzw. Deaktivierung der Pumpe ansteuert. Durch die Ausbildung
des Schalters mit einer Schaltersteuerungseinrichtung muss zur Bedienung des Schalters
nicht das Gehäuse des Spenders geöffnet werden, wodurch ein Missbrauch oder eine Beschädigung
des Spenders besser verhindert werden kann als nach dem Stand der Technik. Indem der
Schalter und die Schaltersteuerungseinrichtung im Inneren des Spenders angeordnet
werden, sind sie auch vor schädlichen Umwelteinflüssen, insbesondere vor Feuchtigkeit
und aggressiven Substanzen, wie Fett- oder Reinigungsmitteldämpfen, geschützt. Die
Schaltersteuerungseinrichtung ist so ausgebildet, dass sichergestellt ist, dass der
Schalter die Pumpe ausreichend lange aktiviert, um das gesamte im Spender gespeicherte
Desinfektionsmittel zu entleeren.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Spenders ist der Eingang
der Schaltersteuerungseinrichtung als Datenübertragungseinheit konfiguriert. Die Datenübertragungseinheit
kann eine Funksignaleinheit aufweisen. Beispielsweise kann die Funksignaleinheit gemäß
einem der folgenden drahtlosen Datenübertragungsstandards ausgebildet sein: Bluetooth,
insbesondere auf Basis des Bluetooth Low Energy Protokolls, WLAN, LORA, WAN, Zigbee,
Thread, etc.. Ergänzend oder alternativ dazu kann die Datenübertragungseinheit leitungsgebunden
ausgeführt sein, z.B. gemäß einem LAN-Netzwerkstandard. Die Datenübertragungseinheit
dient einerseits, insbesondere, wenn sie eine Funksignaleinheit aufweist, zur Kommunikation
mit einer Fernsteuerung, mit der die Entleerung des Behälters steuerbar ist. Die Datenübertragungseinheit
ist in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung auch zur direkten oder indirekten
(z.B. über Gateways) Verbindung mit einem entfernten Server ausgebildet.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Schaltersteuerungseinrichtung
so konfiguriert ist, dass sie bei Empfang eines Schaltersteuerungssignals den Schalter
so ansteuert, dass er die Pumpe für eine definierte Zeit aktiviert. Bei dieser Ausführungsform
ist es daher nicht notwendig, dass eine Bedienperson eine Fernsteuerung für die gesamte
Zeit bedient, die erforderlich ist, um den Behälter zur Gänze zu leeren, oder dass
die Bedienperson den Entleerungsvorgang kontinuierlich überwacht. Die definierte Zeit
wird so gewählt, dass sichergestellt ist, dass die Pumpe ausreichend lange läuft,
um jegliches im Spender gespeichertes Desinfektionsmittel durch die Austrittsöffnung
abzupumpen.
[0011] Alternativ zur Aktivierung der Pumpe für eine vordefinierte Zeit durch den Schalter
und die Schaltersteuerung kann der Austrittsöffnung ein Sensor zur Erkennung von austretendem
Desinfektionsmittel zugeordnet sein und die Schaltersteuerungseinrichtung dazu konfiguriert
sein, das Sensorsignal zu empfangen und den Schalter so lange zur Aktivierung der
Pumpe anzusteuern, bis der Sensor signalisiert, dass kein Desinfektionsmittel aus
der Austrittsöffnung austritt.
[0012] Der Desinfektionsmittelbehälter kann einerseits als wiederbefüllbarer Tank im Spender
eingebaut sein, der über eine verschließbare Öffnung oder dergleichen mit Desinfektionsmittel
befüllbar ist. Der Desinfektionsmittelbehälter kann aber auch als Wechselbehälter,
insbesondere als austauschbarer Nachfüllbehälter ausgebildet sein, wobei auch ein
Puffertank zwischen der Pumpe und dem Wechselbehälter vorgesehen sein kann, damit
der Spender auch während eines Wechselvorgangs des Wechselbehälters verwendbar bleibt
bzw. um ein Reservevolumen an Desinfektionsmittel im Spender bereitzuhalten.
[0013] Die Erfindung umfasst auch ein Spendersystem mit zumindest einem Spender, wie oben
definiert, und mit zumindest einer Fernsteuerung, die dazu konfiguriert ist, direkt
oder indirekt Schaltersteuerungssignale an den Eingang der Schaltersteuerungseinrichtung
zu senden. Die Schaltersteuerungssignale können von der Fernsteuerung in einer Ausführungsform
des Spendersystems direkt an die Datenübertragungseinheit der Schaltersteuerungseinrichtung
gesendet werden, wofür die Fernsteuerung zweckmäßig eine Funksignaleinheit aufweist,
die mit der Datenübertragungseinheit der Schaltersteuerungseinrichtung kommuniziert,
indem sie gemäß dem gleichen Datenübertragungsstandard wie die Datenübertragungseinheit
konfiguriert ist. Beispiele für Datenübertragungsstandards sind oben angeführt.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Spendersystems ist die
Fernsteuerung als ein Mobiltelefon, insbesondere Smartphone, oder als Tablet-Computer,
oder als Laptop-Computer oder als Smartwatch ausgebildet.
[0015] In einer weiteren Ausführungsform weist das Spendersystem zumindest einen entfernten
Server auf, der zur Kommunikation mit dem zumindest einen Spender und der zumindest
einen Fernsteuerung konfiguriert ist. Vorzugsweise ist der entfernte Server dazu konfiguriert,
von der Fernsteuerung generierte Schaltersteuerungssignale an die Schaltersteuerungseinrichtung
des Spenders zu übertragen. Diese Ausführungsform ist für Anwendungen vorgesehen,
bei denen die Spender nicht zur direkten Kommunikation mit der Fernsteuerung ausgebildet
sind, d.h. nicht über entsprechende Datenübertragungseinheiten verfügen, jedoch zur
Kommunikation mit entfernten Servern ausgebildet sind. Bei solchen Anwendungen sendet
die Fernsteuerung die Schaltersteuerungssignale an einen Server, der sie dann an den
Spender weiterleitet.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Spendersystem Desinfektionsmittel-Nachfüllpackungen,
wobei jede Desinfektionsmittel-Nachfüllpackung mit einem Desinfektionsmittel-Produktcode
versehen ist, wobei vorzugsweise der Desinfektionsmittel-Produktcode ein optischer
Code, insbesondere ein grafischer Code, ein Strichcode oder QR-Code, ein Farbcode,
ein alphanumerischer Code, oder ein RFID-Code ist. Dabei ist es weiter bevorzugt,
wenn die Fernsteuerung einen Codeleser zum Einlesen der Desinfektionsmittel-Produktcodes
von den Nachfüllpackungen aufweist. Je nach Art des Desinfektionsmittel-Produktcodes
kann der Codeleser eine Kamera und gegebenenfalls Rechenmittel zum Auswerten der von
der Kamera aufgenommenen digitalen Bilder, oder Mittel um Lesen von RFID-Information,
wie z.B. eine NFC-Einheit, aufweisen.
[0017] Das Spendersystem kann weiters einen, vorzugsweise im Spender oder im entfernten
Server angeordneten, Produktcodespeicher aufweisen, der den Desinfektionsmittel-Produktcode
des aktuell im Spender enthaltenen Desinfektionsmittels speichert, wobei die Fernsteuerung
eine Vergleichseinrichtung aufweist, die zur Ermittlung ausgebildet ist, ob ein im
Produktcodespeicher gespeicherter Desinfektionsmittel-Produktcode mit dem Desinfektionsmittel-Produktcode
der Desinfektionsmittel-Nachfüllpackung, deren Inhalt in den Spender gefüllt werden
soll, übereinstimmt und bei Nichtübereinstimmung entweder den Benutzer der Fernsteuerung
informiert, dass der Desinfektionsmittelbehälter im Spender vor dem Nachfüllvorgang
geleert werden muss, oder ein Schaltersteuerungssignal zur vollständigen Entleerung
des Desinfektionsmittelbehälters im Spender generiert, das die Fernsteuerung direkt
oder über den entfernten Server an den Eingang der Schaltersteuerungseinrichtung des
Schalters zur Aktivierung der Pumpe sendet. Die Vergleichseinrichtung kann dazu konfiguriert
sein, den Desinfektionsmittel-Produktcode der Desinfektionsmittel-Nachfüllpackung
in dem Produktcodespeicher zu speichern.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Spenders für ein fließfähiges Desinfektionsmittel
von schräg unten.
Fig. 2 zeigt ein schematisches Blockschaltbild des erfindungsgemäßen Spendersystems.
[0019] Fig. 1 zeigt den erfindungsgemäßen Spender 1 für ein fließfähiges Desinfektionsmittel.
Fig. 2 stellt ein schematisches Blockschaltbild einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Spendersystems 30 mit dem Spender 1 dar. Der Spender 1 ist zur Wandmontage ausgebildet.
Er kann beispielsweise in Sanitärräumen, Kliniken, medizinischen Einrichtungen, Küchen,
etc. montiert werden. Insbesondere ist der Spender 1 auch für die Verwendung in öffentlich
zugänglichen Gebäuden vorgesehen. Der Spender 1 weist einen Desinfektionsmittelbehälter
2 auf, der mit einer Förderstrecke 3 für das Desinfektionsmittel entweder fest verbunden
oder austauschbar verbindbar ist. Die Förderstrecke 3 mündet in einer an der Unterseite
des Spenders angeordneten Austrittsöffnung 4. In die Förderstrecke 3 ist eine elektrische
Pumpe 5 zur Förderung des fließfähigen Desinfektionsmittels zur Austrittsöffnung 4
geschaltet. In diesem Ausführungsbeispiel ist weiters in die Förderstrecke 3 ein Puffertank
6 zwischen der Pumpe 5 und dem Desinfektionsmittelbehälter 2 eingebaut. Der Puffertank
6 ist vor allem für solche Ausführungen des Spendersystems 30 als Reserve nützlich,
bei denen der Desinfektionsmittelbehälter 2 als Wechselbehälter, insbesondere als
austauschbare Nachfüllpackung konfiguriert ist. Die Pumpe 5 ist durch einen Schalter
7 aktivierbar und deaktivierbar. Der Schalter 7 ist nicht notwendigerweise ein Schalter,
der die Stromversorgung zur Pumpe 5 herstellt und unterbricht, sondern er kann auch
als logischer Schalter konfiguriert sein, der an die Pumpe 5 bzw. an eine elektronische
Steuerung der Pumpe 5 ein Aktivierungssignal AS sendet. Unter dem Begriff Aktivierungssignal
AS, wie hierin verwendet, werden sowohl ein elektrisches Stromversorgungssignal als
auch nicht näher eingeschränkte logische Signale, wie z.B. Aktivierungs- und Deaktivierungsimpulse
oder das Halten eines Aktivierungssignals für die Dauer der Aktivierung der Pumpe
5 verstanden. Der Schalter 7 weist eine Schaltersteuerungseinrichtung 8 mit zumindest
einem Eingang für Schaltersteuerungssignale CS auf, wobei die Schaltersteuerungseinrichtung
8 in Abhängigkeit von den Schaltersteuerungssignalen CS den Schalter 7 zur Aktivierung
bzw. Deaktivierung der Pumpe 5 ansteuert. Bevorzugt ist der Eingang der Schaltersteuerungseinrichtung
8 als Datenübertragungseinheit 9 konfiguriert. Diese Datenübertragungseinheit 9 kann
als eine Funksignaleinheit und/oder leitungsgebunden, z.B. gemäß einem LAN- Netzwerkstandard
ausgeführt sein. Die Funksignaleinheit kann z.B. gemäß einem der folgenden drahtlosen
Datenübertragungsstandards ausgebildet sein: Bluetooth, insbesondere auf Basis des
Bluetooth Low Energy Protokolls, WLAN, LORA, WAN, Zigbee, Thread, etc.. Die Datenübertragungseinheit
9 dient einerseits, insbesondere, wenn sie eine Funksignaleinheit aufweist, zur Kommunikation
mit einer Fernsteuerung 10, mit der die Entleerung des Desinfektionsmittelbehälters
2 steuerbar ist, wie nachfolgend noch näher erläutert wird. Die Datenübertragungseinheit
9 kann andererseits auch zur direkten oder indirekten (z.B. über Gateways 21) Verbindung
mit einem entfernten Server dienen.
[0020] Bevorzugt ist die Schaltersteuerungseinrichtung 8 so konfiguriert, dass sie bei Empfang
eines Schaltersteuerungssignals CS den Schalter 7 so ansteuert, dass er die Pumpe
5 für eine definierte Zeit aktiviert hält. Die definierte Zeit wird so gewählt, dass
sichergestellt ist, dass die Pumpe 5 ausreichend lange läuft, um jegliches im Spender
1 gespeichertes Desinfektionsmittel durch die Austrittsöffnung 4 abzupumpen.
[0021] Der Desinfektionsmittelbehälter 2 kann unterschiedlich konfiguriert sein. Er kann
einerseits als wiederbefüllbarer Tank fix im Spender 1 eingebaut sein und über eine
verschließbare Öffnung oder dergleichen mit Desinfektionsmittel aus einer Nachfüllpackung
befüllbar sein. Der Desinfektionsmittelbehälter 2 kann andererseits aber auch als
mit der Förderstrecke 3 im Spender 1 verbindbarer Wechselbehälter, insbesondere als
austauschbarer Nachfüllbehälter ausgebildet sein. In der dargestellten Ausführungsform
des Spenders 1 ist auch ein Puffertank 6 zwischen der Pumpe 5 und dem als Wechselbehälter
konfigurierten Desinfektionsmittelbehälter 2 vorgesehen, damit der Spender 1 auch
während eines Wechselvorgangs des Desinfektionsmittelbehälters 2 verwendbar bleibt
bzw. um ein Reservevolumen an Desinfektionsmittel im Spender bereitzuhalten.
[0022] Fig. 2 zeigt ein Spendersystem 30 mit einem Spender 1 und mit einer Fernsteuerung
10. Die Fernsteuerung 10 sendet entweder direkt oder indirekt Schaltersteuerungssignale
CS an die Datenübertragungseinheit 9 der Schaltersteuerungseinrichtung 8. Für das
direkte Senden der Schaltersteuerungseinheit CS an die Schaltersteuerungseinrichtung
8 weist die Fernsteuerung 10 eine Funksignaleinheit 11 auf, die mit der Datenübertragungseinheit
9 der Schaltersteuerungseinrichtung 8 kommuniziert, indem sie gemäß dem gleichen Datenübertragungsstandard
wie die Datenübertragungseinheit 9 konfiguriert ist. Beispiele für Datenübertragungsstandards
sind oben angeführt. Bevorzugt ist die Fernsteuerung 10 als ein Mobiltelefon, insbesondere
Smartphone, oder als Tablet-Computer, oder als Laptop-Computer oder als Smartwatch
ausgebildet und weist eine Recheneinheit 12 auf, mit der die Funktionen der Fernsteuerung
10 zur Generierung der Schaltersteuerungssignale CS und andere Aufgaben realisiert
werden. Bei der Recheneinheit 12 handelt es sich um die in den genannten Geräten eingebauten
Standard-Mikrocontroller etc..
[0023] In dem in Fig. 2 gezeigten Spendersystem 30 ist auch ein entfernter Server 30 vorgesehen,
der zur Kommunikation mit dem Spender 1 und der Fernsteuerung 10 konfiguriert ist.
In dieser Ausführungsform kann die Fernsteuerung 10, wenn eine direkte Kommunikation
mit dem Spender nicht möglich ist, die von ihr generierten Schaltersteuerungssignale
CS an den Server 30 senden, und der entfernte Server 30 ist dazu konfiguriert, die
von der Fernsteuerung 10 erhaltenen Schaltersteuerungssignale CS an die Datenübertragungseinheit
9 der Schaltersteuerungseinrichtung 8 des Spenders 1 weiterzuleiten.
[0024] Wenn das Desinfektionsmittel in Wechselbehältern oder Desinfektionsmittel-Nachfüllpackungen
bereitgestellt wird, ist es bevorzugt, den Wechselbehälter oder die Desinfektionsmittel-Nachfüllpackung
mit einem Desinfektionsmittel-Produktcode 13 zu versehen. Der Desinfektionsmittel-Produktcode
13 kann ein optischer Code, insbesondere ein grafischer Code, ein Strichcode oder
QR-Code, ein Farbcode, ein alphanumerischer Code sein. Alternativ dazu ist auch vorgesehen,
den Desinfektionsmittel-Produktcode 13 als RFID-Code bereitzustellen. Die Fernsteuerung
10 weist einen Codeleser 14 zum Einlesen der Desinfektionsmittel-Produktcodes 13 von
den Wechselbehältern oder Nachfüllpackungen auf. Je nach Art des Desinfektionsmittel-Produktcodes
13 kann der Codeleser 14 eine Kamera und gegebenenfalls Rechenmittel zum Auswerten
der von der Kamera aufgenommenen digitalen Bilder, oder Mittel um Lesen von RFID-Information,
wie z.B. eine NFC-Einheit, aufweisen. Als Rechenmittel wird zweckmäßig die in der
Fernsteuerung eingebaute Recheneinheit 12 verwendet.
[0025] Das Spendersystem 30 kann weiters einen, vorzugsweise im Spender 1 oder im entfernten
Server 20 angeordneten, Produktcodespeicher 21 aufweisen, in dem der Desinfektionsmittel-Produktcode
13 des aktuell im Spender 1 enthaltenen Desinfektionsmittels gespeichert ist. Die
Fernsteuerung 10 weist eine - vorzugsweise softwaremäßig implementierte - Vergleichseinrichtung
15 auf, die ermittelt, ob ein im Produktcodespeicher 21 gespeicherter Desinfektionsmittel-Produktcode
mit dem Desinfektionsmittel-Produktcode 13 des Wechselbehälters bzw. der Desinfektionsmittel-Nachfüllpackung,
deren Inhalt in den Spender 1 gefüllt werden soll, übereinstimmt. Bei Nichtübereinstimmung
veranlasst die Vergleichseinrichtung 15 die Fernsteuerung 10 zur Anzeige einer Information
an den Benutzer der Fernsteuerung 10, dass der Desinfektionsmittelbehälter 2 im Spender
1 vor dem Nachfüllvorgang bzw. vor dem Austausch des Wechselbehälters geleert werden
muss. Alternativ dazu generiert die Fernsteuerung 10 bei Nichtübereinstimmung der
Desinfektionsmittel-Produktcodes im Produktcodespeicher und auf der Nachfüllpackung
bzw. dem Wechselbehälter von sich aus ein Schaltersteuerungssignal CS zur vollständigen
Entleerung des Desinfektionsmittelbehälters 2 im Spender 1, wobei die Fernsteuerung
10 dieses Schaltersteuerungssignal CS entweder zur Schaltersteuerungseinrichtung 8
des Spenders 1 oder indirekt über den entfernten Server 20 an die Schaltersteuerungseinrichtung
8 des Schalters 7 sendet, der dann die Pumpe 5 entsprechend aktiviert. Die Vergleichseinrichtung
15 bzw. die Recheneinheit 12 der Fernsteuerung 10 kann weiters dazu konfiguriert sein,
den Desinfektionsmittel-Produktcode 13 der Desinfektionsmittel-Nachfüllpackung in
dem Produktcodespeicher 21 zu speichern.
1. Spender (1) für ein fließfähiges Desinfektionsmittel, mit einem Desinfektionsmittelbehälter
(2), einer mit dem Desinfektionsmittelbehälter (2) verbindbaren oder verbundenen,
in einer Austrittsöffnung (4) des Spenders (1) mündenden Förderstrecke (3), einer
elektrischen Pumpe (5), die die Förderung des Desinfektionsmittels zur Austrittsöffnung
(4) bewirkt, und einem Schalter (7), der die Pumpe (5) aktiviert und deaktiviert,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schalter (7) eine Schaltersteuerungseinrichtung (8) mit zumindest einem Eingang
für Schaltersteuerungssignale (CS) aufweist, wobei die Schaltersteuerungseinrichtung
(8) in Abhängigkeit von den Schaltersteuerungssignalen (CS) den Schalter (7) zur Aktivierung
bzw. Deaktivierung der Pumpe (5) ansteuert.
2. Spender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Eingang der Schaltersteuerungseinrichtung (8) als Datenübertragungseinheit (9)
konfiguriert ist.
3. Spender nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenübertragungseinheit (9) eine Funksignaleinheit und/oder leitungsgebunden
ausgebildet ist.
4. Spender nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltersteuerungseinrichtung (8) konfiguriert ist, den Schalter (7) so anzusteuern,
dass er die Pumpe (5) für eine definierte Zeit aktiviert hält.
5. Spender nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Desinfektionsmittelbehälter (2) als wiederbefüllbarer Tank oder als Wechselbehälter
und optional als Puffertank (6) zwischen der Pumpe (5) und einem Wechselbehälter ausgebildet
ist.
6. Spendersystem (30) mit zumindest einem Spender (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
und zumindest einer Fernsteuerung (10), die dazu konfiguriert ist, direkt oder indirekt
Schaltersteuerungssignale (CS) an die Schaltersteuerungseinrichtung (8) zu senden.
7. Spendersystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fernsteuerung (10) als Mobiltelefon, insbesondere Smartphone, oder als Tablet-Computer,
oder als Laptop-Computer oder als Smartwatch ausgebildet.
8. Spendersystem nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass es zumindest einen entfernten Server (20) aufweist, der zur Kommunikation mit dem
zumindest einen Spender (1) und der zumindest einen Fernsteuerung (10) konfiguriert
ist, wobei vorzugsweise der entfernte Server (20) dazu konfiguriert ist, von der Fernsteuerung
(10) generierte Schaltersteuerungssignale (10) an die Schaltersteuerungseinrichtung
(8) des Spenders (1) zu übertragen.
9. Spendersystem nach einem der Ansprüche 6 bis 8, weiters umfassend Desinfektionsmittel-Nachfüllpackungen
oder Desinfektionsmittel-Wechselbehälter, wobei jede Desinfektionsmittel-Nachfüllpackung
und jeder Desinfektionsmittel-Wechselbehälter mit einem Desinfektionsmittel-Produktcode
(13) versehen ist, wobei vorzugsweise der Desinfektionsmittel-Produktcode (13) ein
optischer Code, insbesondere ein grafischer Code, ein Strichcode oder QR-Code, ein
Farbcode, ein alphanumerischer Code, oder ein RFID-Code ist.
10. Spendersystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Fernsteuerung (10) einen Codeleser (14) zum Einlesen der Desinfektionsmittel-Produktcodes
(13) von den Nachfüllpackungen bzw. den Desinfektionsmittel-Wechselbehältern aufweist.
11. Spendersystem nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch einen, vorzugsweise im Spender (1) oder im entfernten Server (20) angeordneten, Produktcodespeicher
(21), der den Desinfektionsmittel-Produktcode (13) des aktuell im Spender (1) enthaltenen
Desinfektionsmittels speichert, wobei die Fernsteuerung (10) eine Vergleichseinrichtung
(15) aufweist, die zur Ermittlung ausgebildet ist, ob ein im Produktcodespeicher (21)
gespeicherter Desinfektionsmittel-Produktcode (21) mit dem Desinfektionsmittel-Produktcode
(13) der Desinfektionsmittel-Nachfüllpackung bzw. des Desinfektionsmittel-Wechselbehälters,
deren Inhalt in den Spender (1) gefüllt werden soll, übereinstimmt und bei Nichtübereinstimmung
entweder den Benutzer der Fernsteuerung (10) informiert, dass der Desinfektionsmittelbehälter
(2) im Spender (1) vor dem Nachfüllvorgang geleert werden muss, oder ein Schaltersteuerungssignal
(Cs) zur vollständigen Entleerung des Desinfektionsmittelbehälters (2) im Spender
(1) generiert, das die Fernsteuerung (10) direkt oder über den entfernten Server (20)
an die Schaltersteuerungseinrichtung (8) des Schalters (7) zur Aktivierung der Pumpe
(5) sendet.
12. Spendersystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Vergleichseinrichtung (14) dazu konfiguriert ist, den Desinfektionsmittel-Produktcode
(13) der Desinfektionsmittel-Nachfüllpackung bzw. des Desinfektionsmittel-Wechselbehälters
in dem Produktcodespeicher (21) zu speichern.