[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen des Innenbereichs von Rohren von
Lüftungs- und Klimaanlagen. Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Reinigungsvorrichtung,
insbesondere zur Verwendung in einem derartigen Verfahren.
[0002] Insbesondere im privaten Bereich werden zunehmend kontrollierte Wohnraumbelüftungsanlagen
und Klimaanlagen verbaut. Hierzu werden in der Regel mit Rillen versehene flexible
Kunststoffrohre verlegt. Problematisch ist dabei, dass die Rohre im Laufe der Zeit
verschmutzen und mit Keimen, Hefen, Schimmelpilzen oder dergleichen verunreinigt werden.
[0003] Zur Reinigung der Rohre ist es aus der Praxis bekannt, wie bei Kaminen, Bürsten oder
ähnliches hindurchzuführen. Hierbei kann zwar unter Umständen grober Schmutz entfernt
werden. Eventuelle Kontaminationen werden jedoch nicht entfernt.
[0004] Die
DE 20 2019 000 152 U1 betrifft eine Reinigungsvorrichtung zum Reinigen von Rohren von Lüftungs- oder Klimaanlagen.
Dabei kommt ein sogenannter Molch zum Einsatz, welcher aus einem oder mehreren Teilen
besteht, die durch ein Seil oder eine flexible Achse zusammengehalten werden.
[0005] Ausgehend davon liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, welches die Nachteile des Standes der Technik
vermeidet, insbesondere eine gründliche Reinigung von Rohren auch im Privatbereich
ermöglicht, wobei auch Kontaminationen, z. B. mit Keimen, Hefepilzen, Schimmelpilzen
usw., vorzugsweise nachweisbar beseitigt werden sollen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Anspruch 1 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Reinigen des Innenbereichs von Rohren von
Lüftungs- und Klimaanlagen vorgeschlagen, umfassend wenigstens folgende Verfahrensschritte,
insbesondere in der Reihenfolge:
- a) Durchführen einer Vorreinigung des wenigstens einen zu reinigenden Rohrs mit wenigstens
einer Reinigungsvorrichtung, welche durch eine Druckdifferenz durch das wenigstens
eine Rohr geführt wird;
- b) Entnehmen wenigstens einer ersten Abklatschprobe des wenigstens einen zu reinigenden
Rohrs mittels der Reinigungsvorrichtung, welche dazu mit wenigstens einem ersten sterilen
Trägerelement versehen und durch die Druckdifferenz durch das wenigstens eine Rohr
geführt wird;
- c) Reinigen des wenigstens einen zu reinigenden Rohrs mittels der Reinigungsvorrichtung,
welche dazu mit wenigstens einem ersten Putzelement versehen und durch die Druckdifferenz
durch das wenigstens eine Rohr geführt wird;
- d) Erfassen des Innenbereichs des wenigstens einen Rohrs mittels wenigstens eines
Sensors, welcher durch das wenigstens eine Rohr geführt wird, um einen Verschmutzungsgrad
festzustellen;
- e) Desinfizieren des wenigstens einen zu reinigenden Rohrs mittels der Reinigungsvorrichtung,
welche durch die Druckdifferenz durch das wenigstens eine Rohr geführt wird und welche
dazu mit wenigstens einem zweiten Putzelement versehen wird, welches ein Desinfektionsmittel
aufweist; und
- f) Entnehmen wenigstens einer zweiten Abklatschprobe des wenigstens einen zu reinigenden
Rohrs mittels der Reinigungsvorrichtung, welche dazu mit wenigstens einem zweiten
sterilen Trägerelement versehen und durch die Druckdifferenz durch das wenigstens
eine Rohr geführt wird.
[0008] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen kann eine gründliche Reinigung von Rohren von
Lüftungs- und Klimaanlagen durchgeführt werden, wobei auch eine wirksame und nachweisbare
Desinfektion erfolgt.
[0009] Das erfindungsgemäße Anwendungsverfahren zur Rohrreinigung mittels einer Reinigungsvorrichtung
kann wie folgt ablaufen:
- 1.) Kamerabefahrung aller Rohre, um den Grad der Verschmutzung und eventuelle Schäden
festzustellen bzw. zu erkennen;
- 2.) Anbringen eines Staubsaugeradapters an dem zur Erzeugung des der Druckdifferenz
verwendeten Staubsauger;
- 3.) Grobreinigung mit der Reinigungsvorrichtung;
- 4.) Entnehmen einer ersten Abklatschprobe des gesamten Rohrs, mittels einer Reinigungsvorrichtung,
welche mit einer sterilen Kompresse oder einem sterilen Schwamm oder dergleichen umwickelt
ist;
- 5.) Reinigen des Rohres mit der Reinigungsvorrichtung, welche beispielsweise mit einem
Microfasertuch als erstem Putzelement umwickelt ist;
- 6.) Kamerabefahrung des Rohres, um den Grad der Verschmutzung festzustellen;
- 7.) Wiederholung der Punkte 5 und 6 so lange, bis der gewünschte Reinigungseffekt
erzielt ist;
- 8.) Desinfektion des gesamten Rohres mit der Reinigungsvorrichtung und einem in Desinfektionsmittel
getränkten Tuch, insbesondere Microfasertuch;
- 9.) Entnehmen einer zweiten Abklatschprobe, um ein nachweisliches Ergebnis der Reinigung
zur Verfügung stellen zu können.
[0010] Das wenigstens eine erste und/oder zweite sterile Trägerelement kann eine sterile
Kompresse sein.
[0011] Im Gegensatz zu den Vorgaben der VDI 6022, bei welchen eine Abklatschprobe direkt
am Objekt genommen werden muss, ist dies bei einem Rohr aufgrund der Länge nur schwer
möglich. Daher kann in diesem Fall eine sterile Kompresse oder dergleichen als Trägerelement
um die Reinigungsvorrichtung gewickelt und im Unterdruckverfahren durch das zu reinigende
Rohr gesaugt werden. Durch die Beschaffenheit der Reinigungsvorrichtung wird die sterile
Kompresse an die Rohrwand gepresst und nimmt so die Verunreinigung auf. Bei der Entnahme
der Reinigungsvorrichtung mit der kontaminierten Kompresse sollte auf Sauberkeit geachtet
werden, um anschließend eine Abklatschprobe von der kontaminierten Kompresse nehmen
zu können. Durch die erste Abklatschprobe kann - beispielsweise von einem externen
Labor - festgestellt werden, wie hoch die gesamte Kontamination des Rohres vor der
Reinigung war. Nach dem Reinigen und Desinfizieren des Rohres kann mit der zweiten
bzw. letzten Abklatschprobe durch ein externes Labor ebenfalls nachweislich festgestellt
werden, wie erfolgreich die Reinigung und Desinfektion durch das erfindungsgemäße
Verfahren war. Als wünschenswertes Ergebnis sollte die Kontamination durch Hefe- oder
Schimmelpilze sowie durch Keime deutlich reduziert bzw. nicht mehr nachweisbar vorhanden
sein.
[0012] Das wenigstens eine erste und/oder zweite Putzelement kann als Microfasertuch ausgebildet
sein.
[0013] Microfasertücher besitzen eine stark erhöhte Reinigungseffizienz für verschiedene
Arten von Verunreinigungen. Mit Microfasertüchern lässt sich zudem relativ rückstandsfrei
und in fast allen Anwendungsfällen ohne die Notwendigkeit des Einsatzes von scharfen
Reinigungsmitteln reinigen, Wasser ist zur Befeuchtung des Tuches meist ausreichend.
Im vorliegenden Fall kann beispielsweise ein Essigreiniger eingesetzt werden, um eine
sehr gründliche Reinigungswirkung der Rohre zu erreichen.
[0014] Mittels des wenigstens einen Sensors, welcher durch das wenigstens eine Rohr geführt
wird, kann der Innenbereich oder ein Teil des Innenbereichs des wenigstens einen Rohrs
vor Verfahrensschritt a) erfasst werden, um einen Verschmutzungsgrad und/oder eventuelle
Schäden, insbesondere als Sichtprüfung des wenigstens einen Rohrs festzustellen.
[0015] Die Verfahrensschritte c) und d) können solange nacheinander wiederholt werden, bis
eine gewünschte oder vorgegebene Verringerung des Verschmutzungsgrads, insbesondere
eine Verringerung des Keim- und Pilzbefalls, erzielt wurde.
[0016] Der wenigstens eine Sensor kann als Kamera ausgeführt sein.
[0017] Vor Verfahrensschritt a) kann ein Staubsauger, insbesondere über einen, vorzugsweise
aus Silikon gebildeten Adapter, an einem ersten Ende des wenigstens einen Rohrs angeschlossen
werden, um die benötigte Druckdifferenz zu erzeugen. Der Staubsauger kann für eine
Staubklasse H (hoch gefährliche Stäube) geeignet sein. Darüber hinaus kann durch den
Staubsauger ein Unterdruck von wenigstens 160 mbar erzeugbar sein.
[0018] Zum Reinigen der Rohre kann ein Staubsauger der Klasse H verwendet werden. Bei einer
eventuellen Kontamination des wenigstens einen Rohrs durch Schimmel kann so gewährleistet
werden, dass der Schimmel ordnungsgemäß abgesaugt wird und auch in dem Staubsauger
verbleibt. Bei Verwendung eines ungeeigneten Staubsaugers kann der Schimmel weiter
in der Luft verteilt werden. Der Staubsauger sollte mindestens 160 mbar Unterdruck
herstellen, um so zu gewährleisten, dass die Reinigungsvorrichtung nicht in dem Rohr
stecken bleibt. Zum Anschließen des Staubsaugers an unterschiedliche Rohrdurchmesser
kann ein Staubsaugeradapter zum Einsatz kommen, welcher insbesondere individuell für
das jeweilige Rohr, auch vorzugsweise aus Silikon, angefertigt wird. Silikon hat hohe
Antihafteigenschaften, ist spülmaschinenfest und kann somit mehrfach zum Einsatz kommen.
Darüber hinaus weist Silikon eine hohe Dimensionsstabilität über einen langen Zeitraum
(Nachhaltigkeit) und eine hohe chemische Widerstandskraft gegen aggressive Medien,
wie beispielsweise Desinfektions- und Reinigungsmittel, auf.
[0019] Die Reinigungsvorrichtung kann wenigstens ein magnetisches oder magnetisierbares
bzw. magnetisch anziehbares Element, insbesondere eine magnetische Metallscheibe vorzugsweise
im Bereich der Grundfläche und/oder der Deckfläche aufweisen. Die wenigstens eine
Metallscheibe kann parallel zur Deckfläche oder Grundfläche angeordnet sein.
[0020] In die Reinigungsvorrichtung kann oben und/oder unten eine Metallscheibe eingearbeitet
werden. Somit kann die Reinigungsvorrichtung falls sie im Rohr feststeckt mit Hilfe
eines Magneten herausgezogen werden. Dadurch wird eine zusätzliche Sicherheit erzielt.
Dabei kann ein das wenigstens eine magnetische oder magnetisierbare bzw. magnetisch
anziehbare Element anziehendes Magnetelement an einem Schiebe- oder Zugkabel angeordnet
werden, welches im Notfall in das Rohr eingebracht wird. Das Schiebe- oder Zugkabel
kann aus Glasfiber bzw. Glasfasern gebildet sein.
[0021] Das magnetische oder magnetisierbare Element der Reinigungsvorrichtung kann eine
wenigstens teilweise gestrahlte Oberfläche aufweisen und/oder mit einer oder mehreren
Aussparungen bzw. Löchern versehen sein.
[0022] Die Metallscheibe kann gestrahlt (z. B. durch Sandstrahlen o. dgl.) sein, um deren
Oberfläche zu vergrößern und somit eine bessere Haftung bzw. Verbindung mit dem Silikon
zu gewährleisten. Alternativ oder zusätzlich können auch Aussparungen oder Löcher
in der Scheibe vorgesehen sein, um die Verbindung mit dem Silikon noch weiter zu verbessern
und somit die Haltbarkeit der Reinigungsvorrichtung zu verlängern.
[0023] Der Adapter kann wenigstens eine Durchführung, insbesondere für ein Schiebe- oder
Zugkabel aufweisen, welche vorzugsweise durch ein in dem Adapter eingearbeitetes rohrförmiges
Element gebildet wird.
[0024] In den Staubsaugeradapter kann eine Durchführung, insbesondere ein Rohr eingearbeitet
sein, durch welches das Schiebe- oder Zugkabel geführt werden kann. Dadurch können
die magnetische Schiebe- oder Zugkabel-Anordnung und die Saugleistung (Unterdruck)
des Staubsaugers in Kombination dazu benutzt werden, um eine feststeckende Reinigungsvorrichtung
oder sonstige feststeckende, insbesondere magnetische Gegenstände aus den zu reinigenden
Rohren zu entfernen.
[0025] Vorteilhaft ist es, wenn der Staubsauger im Technik- oder Heizraum bzw. in dem Raum,
in dem sich die Zentrale der Klimaanlage bzw. Lüftungsanlage befindet, angeschlossen
wird, um die Verunreinigungen von den Zimmern bzw. Wohnräumen dorthin zu leiten.
[0026] Die Reinigungsvorrichtung kann bei den Verfahrensschritten b), c), e) und f) mit
dem wenigstens einen ersten und/oder zweiten sterilen Trägerelement und/oder mit dem
wenigstens einen ersten und/oder zweiten Putzelement umwickelt sein.
[0027] Die Reinigungsvorrichtung kann zylinderförmig ausgeführt sein und/oder mehrere umlaufende
elastische Lamellen in ihrer Außenfläche oder Mantelfläche aufweisen, und/oder einstückig
ausgeführt sein, und/oder wenigstens teilweise oder vollständig aus Silikon gebildet
sein.
[0028] Dadurch, dass die Reinigungsvorrichtung aus Silikon gefertigt ist, kann sie sich
ideal den Formen des zu reinigenden Rohrs anpassen. Silikon weist hohe Anti-HaftEigenschaften
auf und ist spülmaschinenfest. Des Weiteren weist es eine hohe Dimensionsstabilität
über einen langen Zeitraum und eine hohe chemische Widerstandskraft gegen aggressive
Medien auf. Durch seine Form und die anpassungsfähige Größe der Lamellen kommt die
Reinigungsvorrichtung ideal in die Vertiefungen des Rohres, um die dort befindlichen
Verschmutzungen zu entfernen, ohne eine eventuell vorhandene antibakterielle Beschichtung
der Rohre zu beschädigen. Durch ihre Form und Beschaffenheit ist die Reinigungsvorrichtung
ideal als Träger von sterilen Kompressen oder Microfasertüchern geeignet, um diese
schonend an die Rohrwände zu pressen. So werden optimale Reinigungsergebnisse erzielt
oder auch das Desinfektionsmittel auf die gesamte Oberfläche des Rohres aufgebracht.
Dadurch werden eine vollständige und flächendeckende Reinigung und Desinfektion erzielt.
[0029] In Anspruch 12 ist eine Reinigungsvorrichtung, insbesondere zur Verwendung in einem
Verfahren zum Reinigen des Innenbereichs von einem oder mehreren Rohren von Lüftungs-
und Klimaanlagen, angegeben.
[0030] Die umlaufenden elastischen Lamellen können durch sich in radialer Richtung erstreckende,
abwechselnde Erhebungen und Vertiefungen der Mantelfläche gebildet sein.
[0031] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen. Nachfolgend ist anhand der Zeichnung prinzipmäßig ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben.
[0032] Es zeigen schematisch:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Reinigungsvorrichtung zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen
Verfahren;
- Figur 2
- eine seitliche Ansicht der Reinigungsvorrichtung aus Figur 1;
- Figur 3
- eine vereinfachte perspektivische Ansicht eines Staubsaugeradapters;
- Figur 4
- eine vereinfachte Ansicht einer zweiten Ausführungsform der Reinigungsvorrichtung
von oben;
- Figur 5
- eine vereinfachte seitliche Schnittansicht der Reinigungsvorrichtung aus Figur 4;
- Figur 6
- eine vereinfachte Ansicht einer zweiten Ausführungsform des Staubsaugeradapters von
oben; und
- Figur 7
- eine vereinfachte seitliche Schnittansicht des Staubsaugeradapters aus Figur 6.
[0033] In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0034] Figur 1 zeigt eine Reinigungsvorrichtung 1, insbesondere zur Verwendung in einem
Verfahren zum Reinigen des Innenbereichs von einem oder mehreren nicht dargestellten
Rohren von Lüftungs- und Klimaanlagen, welche zylinderförmig ausgeführt ist und mehrere
umlaufende elastische Lamellen 2 in ihrer Mantelfläche 3 aufweist. Die Reinigungsvorrichtung
1 kann einstückig ausgebildet sein und/oder wenigstens teilweise oder vollständig
aus Silikon gebildet sein.
[0035] Die umlaufenden elastischen Lamellen 2 sind, wie aus Figur 1 ersichtlich, durch sich
in radialer Richtung erstreckende, abwechselnde Erhebungen 3a und Vertiefungen 3b
der Mantelfläche 3 gebildet.
[0036] In Figur 2 ist eine seitliche Ansicht der Reinigungsvorrichtung aus Figur 1 gezeigt,
wobei die unterste Vertiefung 3b der Mantelfläche 3 nur in Figur 2 gezeigt ist.
[0037] Erfindungsgemäß wird nun ein Verfahren zum Reinigen des Innenbereichs von Rohren
von Lüftungs- und Klimaanlagen vorgeschlagen, umfassend wenigstens folgende Verfahrensschritte,
insbesondere in der Reihenfolge:
- a) Durchführen einer Vorreinigung des wenigstens einen zu reinigenden Rohrs mit wenigstens
einer Reinigungsvorrichtung 1, welche durch eine Druckdifferenz durch das wenigstens
eine Rohr geführt wird;
- b) Entnehmen wenigstens einer ersten Abklatschprobe des wenigstens einen zu reinigenden
Rohrs mittels der Reinigungsvorrichtung 1, welche dazu mit wenigstens einem ersten
sterilen Trägerelement versehen und durch die Druckdifferenz durch das wenigstens
eine Rohr geführt wird;
- c) Reinigen des wenigstens einen zu reinigenden Rohrs mittels der Reinigungsvorrichtung
1, welche dazu mit wenigstens einem nicht dargestellten ersten Putzelement versehen
und durch die Druckdifferenz durch das wenigstens eine Rohr geführt wird;
- d) Erfassen des Innenbereichs des wenigstens einen Rohrs mittels wenigstens eines
Sensors, welcher durch das wenigstens eine Rohr geführt wird, um einen Verschmutzungsgrad
festzustellen;
- e) Desinfizieren des wenigstens einen zu reinigenden Rohrs mittels der Reinigungsvorrichtung
1, welche durch die Druckdifferenz durch das wenigstens eine Rohr geführt wird und
welche dazu mit wenigstens einem zweiten Putzelement versehen wird, welches ein Desinfektionsmittel
aufweist; und
- f) Entnehmen wenigstens einer zweiten Abklatschprobe des wenigstens einen zu reinigenden
Rohrs mittels der Reinigungsvorrichtung 1, welche dazu mit wenigstens einem zweiten
sterilen Trägerelement versehen und durch die Druckdifferenz durch das wenigstens
eine Rohr geführt wird.
[0038] Das wenigstens eine erste und/oder zweite sterile Trägerelement kann eine sterile
Kompresse sein.
[0039] Das wenigstens eine erste und/oder zweite Putzelement kann als Microfasertuch ausgebildet
sein.
[0040] Mittels des wenigstens einen Sensors, welcher durch das wenigstens ein Rohr geführt
wird, kann der Innenbereich oder ein Teil des Innenbereichs des wenigstens einen Rohrs
vor Verfahrensschritt a) erfasst werden, um einen Verschmutzungsgrad und/oder eventuelle
Schäden des wenigstens einen Rohrs festzustellen.
[0041] Die Verfahrensschritte c) und d) können solange nacheinander wiederholt werden, bis
eine gewünschte bzw. vorgegebene Verringerung des Verschmutzungsgrads bzw. der Kontamination
erzielt wurde.
[0042] Der wenigstens eine Sensor kann als Kamera ausgeführt sein.
[0043] Vor Verfahrensschritt a) kann ein Staubsauger, insbesondere über einen, vorzugsweise
aus Silikon gebildeten Adapter 4 (siehe Figur 3), an einem ersten Ende des wenigstens
einen Rohrs angeschlossen werden, um die Druckdifferenz zu erzeugen.
[0044] Der Staubsauger ist somit zum Führen der Reinigungsvorrichtung 1 durch das wenigstens
eine Rohr mittels der Druckdifferenz vorgesehen.
[0045] Der Staubsauger kann für eine Staubklasse H (hoch gefährliche Stäube) geeignet sein.
Durch den Staubsauger kann ein Unterdruck von wenigstens 160 mbar, z. B. 256 mbar
erzeugbar sein.
[0046] Die Reinigungsvorrichtung kann bei den Verfahrensschritten b), c), e) und f) mit
dem wenigstens einen ersten und/oder zweiten sterilen Trägerelement und/oder mit dem
wenigstens einen ersten und/oder zweiten Putzelement umwickelt werden.
[0047] In weiteren Ausführungsbeispielen kann die Reinigungsvorrichtung 1 zylinderförmig
ausgeführt sein und/oder mehrere umlaufende elastische Lamellen 2 in ihrer Außenfläche
bzw. Mantelfläche 3 aufweisen und/oder einstückig ausgeführt sein und/oder wenigstens
teilweise oder vollständig aus Silikon gebildet sein.
[0048] In Figur 4 ist eine zweite Ausführungsform einer Reinigungsvorrichtung 1' in einer
vereinfachten Ansicht von oben dargestellt. Figur 5 zeigt eine vereinfachte seitliche
Schnittansicht der Reinigungsvorrichtung 1' entlang der Linie A-A in Figur 4.
[0049] Die Reinigungsvorrichtung 1' kann wenigstens ein magnetisches oder magnetisierbares
bzw. magnetisch anziehbares Element, insbesondere eine in Figur 4 gestrichelt angedeutete
Metallscheibe 5 vorzugsweise im Bereich der Grundfläche 6 und/oder der Deckfläche
7 der Reinigungsvorrichtung 1' aufweisen. Die Metallscheibe 5 kann parallel zur Deckfläche
7 oder Grundfläche 6 angeordnet bzw. ausgerichtet sein. Die Metallplatte 5 ist in
Figur 4 nur gestrichelt angedeutet, da sie in der Reinigungsvorrichtung 1' eingebettet
sein kann.
[0050] Das als Metallplatte 5 ausgeführte magnetische oder magnetisierbare Element kann
eine wenigstens teilweise gestrahlte Oberfläche aufweisen und/oder wie in Figur 4
gezeigt mit einer oder mehreren Aussparungen 8 bzw. gebohrten Löchern versehen sein.
[0051] In Figur 6 ist eine zweite Ausführungsform eines Adapters 4' für den Staubsauger
in einer vereinfachten Ansicht von oben dargestellt. Figur 7 zeigt eine vereinfachte
seitliche Schnittansicht des Adapters 4' entlang der Linie B-B in Figur 6.
[0052] Der Adapter 4' kann wenigstens eine Durchführung 9, insbesondere für ein nicht dargestelltes
Schiebe- oder Zugkabel aufweisen, welche vorzugsweise durch ein in dem Adapter 4'
eingearbeitetes rohrförmiges Element 9a gebildet wird.
Bezugszeichenliste
[0053]
- 1, 1'
- Reinigungsvorrichtung
- 2
- Lamellen
- 3
- Mantelfläche
- 3a
- Erhöhung
- 3b
- Vertiefung
- 4, 4'
- Adapter für Staubsauger
- 5
- Metallplatte6 Grundfläche
- 7
- Deckfläche
- 8
- Aussparung
- 9
- Durchführung
- 9a
- rohrförmiges Element
1. Verfahren zum Reinigen des Innenbereichs von Rohren von Lüftungs- und Klimaanlagen,
umfassend wenigstens folgende Verfahrensschritte in der Reihenfolge:
a) Durchführen einer Vorreinigung des wenigstens einen zu reinigenden Rohrs mit wenigstens
einer Reinigungsvorrichtung (1,1'), welche durch eine Druckdifferenz durch das wenigstens
eine Rohr geführt wird;
b) Entnehmen wenigstens einer ersten Abklatschprobe des wenigstens einen zu reinigenden
Rohrs mittels der Reinigungsvorrichtung (1,1'), welche dazu mit wenigstens einem ersten
sterilen Trägerelement versehen und durch die Druckdifferenz durch das wenigstens
eine Rohr geführt wird;
c) Reinigen des wenigstens einen zu reinigenden Rohrs mittels der Reinigungsvorrichtung
(1,1'), welche dazu mit wenigstens einem ersten Putzelement versehen und durch die
Druckdifferenz durch das wenigstens eine Rohr geführt wird;
d) Erfassen des Innenbereichs des wenigstens einen Rohrs mittels wenigstens eines
Sensors, welcher durch das wenigstens eine Rohr geführt wird, um einen Verschmutzungsgrad
festzustellen;
e) Desinfizieren des wenigstens einen zu reinigenden Rohrs mittels der Reinigungsvorrichtung
(1,1'), welche durch die Druckdifferenz durch das wenigstens eine Rohr geführt wird
und welche dazu mit wenigstens einem zweiten Putzelement versehen wird, welches ein
Desinfektionsmittel aufweist; und
f) Entnehmen wenigstens einer zweiten Abklatschprobe des wenigstens einen zu reinigenden
Rohrs mittels der Reinigungsvorrichtung (1,1'), welche dazu mit wenigstens einem zweiten
sterilen Trägerelement versehen und durch die Druckdifferenz durch das wenigstens
eine Rohr geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das wenigstens eine erste und/oder zweite sterile
Trägerelement eine sterile Kompresse ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das wenigstens eine erste und/oder zweite
Putzelement als Microfasertuch ausgebildet ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei mittels des wenigstens einen Sensors, welcher
durch das wenigstens eine Rohr geführt wird, der Innenbereich des wenigstens einen
Rohrs vor Verfahrensschritt a) erfasst wird, um einen Verschmutzungsgrad und/oder
eventuelle Schäden des wenigstens einen Rohrs festzustellen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Verfahrensschritte c) und d)
solange nacheinander wiederholt werden, bis eine vorgegebene Verringerung des Verschmutzungsgrads
erzielt wurde.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der wenigstens eine Sensor als Kamera
ausgeführt ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei vor Verfahrensschritt a) ein Staubsauger,
insbesondere über einen, vorzugsweise aus Silikon gebildeten Adapter (4,4'), an einem
ersten Ende des wenigstens einen Rohrs angeschlossen wird, um die Druckdifferenz zu
erzeugen.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei der Staubsauger für eine Staubklasse H, hoch gefährliche
Stäube, geeignet ist und/oder durch den Staubsauger ein Unterdruck von wenigstens
160 Millibar erzeugbar ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Reinigungsvorrichtung (1) bei
den Verfahrensschritten b), c), e) und f) mit dem wenigstens einen ersten und/oder
zweiten sterilen Trägerelement und/oder mit dem wenigstens einen ersten und/oder zweiten
Putzelement umwickelt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Reinigungsvorrichtung (1,1'):
- zylinderförmig ausgeführt ist, und/oder
- mehrere umlaufende elastische Lamellen (2) in ihrer Außenfläche oder Mantelfläche
(3) aufweist, und/oder
- einstückig ausgeführt ist, und/oder
- wenigstens teilweise oder vollständig aus Silikon gebildet ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, wobei der Adapter (4') wenigstens eine
Durchführung (9), insbesondere für ein Schiebe- oder Zugkabel aufweist, welche vorzugsweise
durch ein in dem Adapter (4') eingearbeitetes rohrförmiges Element (9a) gebildet wird.
12. Reinigungsvorrichtung (1,1') zur Verwendung in einem Verfahren zum Reinigen des Innenbereichs
von einem oder mehreren Rohren von Lüftungs- und Klimaanlagen nach einem der Ansprüche
1 bis 11, welche zylinderförmig ausgeführt ist und mehrere umlaufende elastische Lamellen
(2) in ihrer Mantelfläche (3) aufweist, und welche einstückig ausgebildet ist und/oder
wenigstens teilweise oder vollständig aus Silikon gebildet ist.
13. Reinigungsvorrichtung (1,1') nach Anspruch 12, wobei die umlaufenden elastischen Lamellen
(2) durch sich in radialer Richtung erstreckende, abwechselnde Erhebungen (3a) und
Vertiefungen (3b) der Mantelfläche (3) gebildet sind.
14. Reinigungsvorrichtung (1,1') nach Anspruch 12 oder 13, welche wenigstens ein magnetisches
oder magnetisierbares Element, insbesondere eine Metallscheibe (5) vorzugsweise im
Bereich der Grundfläche (6) und/oder der Deckfläche (7) aufweist.
15. Reinigungsvorrichtung (1,1') nach Anspruch 14, wobei das magnetische oder magnetisierbare
Element eine wenigstens teilweise gestrahlte Oberfläche aufweist und/oder mit einer
oder mehreren Aussparungen (8) versehen ist.