[0001] Der vorliegende Ansatz bezieht sich auf eine Tastereinheit für ein Einstiegssystem
mit zumindest einer Tür für ein Schienenfahrzeug und ein Einstiegssystem mit zumindest
einer Tür und einer Tastereinheit.
[0002] Bei Schienenfahrzeugen werden die Türen meistens automatisch geöffnet. Eine Anforderung
zur Öffnung einer Tür erfolgt hierbei beispielsweise durch einen Passagier, der auf
einen Türöffnungsknopf drückt oder durch einen Fahrzeugführer, der proaktiv alle Türen
gleichzeitig öffnet. Es gibt auch Türen, die ähnlich wie bei Supermarkttüren automatisch
öffnen, wenn sich ein Passagier im Türbereich befindet.
[0003] Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe des vorliegenden Ansatzes eine verbesserte
Tastereinheit für ein Einstiegssystem mit zumindest einer Tür für ein Schienenfahrzeug,
und ein verbessertes Einstiegssystem mit zumindest einer Tür und einer Tastereinheit
zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Tastereinheit mit den Merkmalen des Vorrichtungsanspruchs
1 und durch ein Einstiegssystem nach Anspruch 13 gelöst.
[0005] Die mit dem vorgestellten Ansatz erreichbaren Vorteile bestehen darin, dass ein sowohl
manuell als auch kontaktlos betätigbarer Öffnungsknopf zum Öffnen einer Tür eines
Schienenfahrzeugs geschaffen wird. Ein Türöffnungszyklus kann insbesondere durch einen
kontaktlosen Öffnungsvorgang beschleunigt werden. Auch bietet der kontaktlose Öffnungsvorgang
hygienische Vorteile.
[0006] Eine Tastereinheit für ein Einstiegssystem mit zumindest einer Tür für ein Schienenfahrzeug
weist eine Betätigungsoberfläche, eine erste Sensoreinrichtung und eine kontaktlose
Sensoreinrichtung auf. Die erste Sensoreinrichtung ist mit der Betätigungsoberfläche
gekoppelt und dazu ausgebildet, um bei einer Berührung oder bereits bei einer Beinaheberührung
der Betätigungsoberfläche ein Öffnungssignal zum Öffnen der Tür des Schienenfahrzeugs
bereitzustellen. Die kontaktlose Sensoreinrichtung ist dazu ausgebildet, um ein Vorhandensein
zumindest eines Körperteils einer Person oder eines Gegenstands im Bereich der Betätigungsoberfläche
kontaktlos zu sensieren, um bei dem Vorhandensein ein weiteres Öffnungssignal zum
Öffnen der Tür des Schienenfahrzeugs bereitzustellen. Somit kann das Öffnungssignal
ansprechend auf eine Berührung der Betätigungsoberfläche bereitgestellt werden. Die
Berührung kann durch die Person oder den von der Person beispielsweise mitgeführten
Gegenstand erfolgen, der beispielsweise ein Schirm, Stock oder dergleichen sein kann.
Das weitere Öffnungssignal kann dagegen ohne Berührung der Tastereinheit und somit
auch unabhängig von einer Berührung der Betätigungsoberfläche bereitgestellt werden.
Auch das Vorhandensein eines der oben beschriebenen Gegenstände kann von der kontaktlosen
Sensoreinrichtung kontaktlos sensiert werden.
[0007] Die Tastereinheit kann als ein Betätigungsknopf ausgeformt sein. Der Betätigungsknopf
kann beispielsweise ein Gehäuse aufweisen, in dem die erste Sensoreinrichtung und
die kontaktlose Sensoreinrichtung aufgenommen sind. Das Gehäuse kann hohlzylinderförmig
oder kastenförmig, beispielsweise rechteckig ausgeformt sein. Die Betätigungsoberfläche
kann ein Gehäuseabschnitt des Gehäuses sein oder in einer Öffnung des Gehäuses angeordnet
sein. Die Betätigungsoberfläche kann beispielsweise planar ausgeformt sein. Die Betätigungsoberfläche
kann eine geeignete Form aufweisen, beispielsweise kreisförmig oder rechteckig. Auf
der Betätigungsoberfläche kann ein Öffnungssymbol wie beispielsweise ein Pfeil oder
zwei Pfeile angeordnet sein. Die erste Sensoreinrichtung kann dazu ausgebildet sein,
um bei einer Berührung der Betätigungsoberfläche oder bei einer Druckbetätigung auf
die Betätigungsoberfläche das Öffnungssignal bereitzustellen. Die Tastereinheit kann
somit optisch einem herkömmlichen Betätigungsknopf zum Öffnen einer Schienenfahrzeugtür
gleichen oder zumindest ähneln. So ist eine intuitive Betätigung durch eine Person
ermöglicht.
[0008] Gemäß einer Ausführungsform kann die kontaktlose Sensoreinrichtung dazu ausgebildet
sein, um das Vorhandensein zu sensieren, das eine Annäherung einer Person an die Betätigungsoberfläche
und zusätzlich oder alternativ Anwesenheit des Körperteils oder des Gegenstands im
Bereich der Betätigungsoberfläche repräsentiert. Dies kann ermöglichen, dass die Tür
nicht generell bei Erkennen einer Person und zusätzlich oder alternativ eines Objekts
öffnet, sondern lediglich dann, wenn ein Öffnungswunsch der Person durch beispielsweise
die Annäherung wahrscheinlich ist. Wenn bereits bei Annäherung der Person der Öffnungswunsch
erkannt wird, kann ferner das Öffnen der Tür schneller erfolgen.
[0009] Beispielsweise kann die kontaktlose Sensoreinrichtung dazu ausgebildet sein, um die
Annäherung der Person in einem definierten Distanzbereich zu sensieren, um das weitere
Öffnungssignal bereitzustellen. Der definierte Distanzbereich kann ein Distanzbereich
zwischen 0,3 Metern und 2 Metern zwischen der Person und der Betätigungsoberfläche
sein. So kann sichergestellt werden, dass die Tür lediglich für Personen geöffnet
wird, die bereits nahe an der Tür sind und somit sehr wahrscheinlich in das Schienenfahrzeug
einsteigen möchten. Auch bietet ein solcher Distanzbereich die Möglichkeit, die Tür
rechtzeitig vor Betreten durch die Person zu öffnen, ohne dass die Person stehen bleiben
oder vor der Tür warten muss bis diese geöffnet ist.
[0010] Es ist weiterhin von Vorteil, wenn die kontaktlose Sensoreinrichtung dazu ausgebildet
ist, um die Annäherung der Person als eine sich direkt auf die Betätigungsoberfläche
zu bewegende Person zu sensieren. Dies bietet die Möglichkeit, eine Person zu identifizieren,
die äußerst wahrscheinlich in das Schienenfahrzeug einsteigen möchte.
[0011] Die kontaktlose Sensoreinrichtung kann ferner dazu ausgebildet sein, um die Anwesenheit
des Körperteils oder Gegenstands in einem weiteren definierten Distanzbereich zu sensieren,
um das weitere Öffnungssignal bereitzustellen. Der weitere definierte Distanzbereich
kann ein Distanzbereich zwischen null Metern und weniger als 0,3 Metern zwischen dem
Körperteil oder Gegenstand und der Betätigungsoberfläche sein. So können bereits sehr
nahe an der Betätigungsoberfläche anwesende Personen anhand eines Körperteils oder
mitgeführten Gegenstands der Person auf Höhe der Betätigungsoberfläche erkannt werden.
Dies kann zum Erkennen von beispielsweise bereits am Bahnsteig auf das Schienenfahrzeug
wartenden Personen vorteilhaft sein.
[0012] Es ist weiterhin von Vorteil, wenn die kontaktlose Sensoreinrichtung gemäß einer
Ausführungsform ein Kamerasystem mit zumindest einer Kamera umfasst. So ist ein optisches
Sensieren des Vorhandenseins ermöglicht.
[0013] Beispielsweise kann die kontaktlose Sensoreinrichtung dazu ausgebildet sein, um das
Vorhandensein unter Verwendung einer Laufzeitmessung zu sensieren. Die Laufzeitmessung
kann unter Verwendung eines Time-Of-Flight-Kamerasystems und zusätzlich oder alternativ
Laserscanners erfolgen. Die Laufzeitmessung kann aber auch unter Verwendung eines
ausgegebenen akustischen Signals erfolgen. Durch eine solche Laufzeitmessung kann
eine Distanz der Person und zusätzlich oder alternativ des Körperteils oder Gegenstands
zu unterschiedlichen Zeitpunkten ermittelt werden, um beispielsweise die Annäherung
der Person zu erkennen.
[0014] Zusätzlich oder alternativ kann die kontaktlose Sensoreinrichtung dazu ausgebildet
sein, um die Anwesenheit des Körperteils oder Gegenstands unter Verwendung einer Objekterkennungseinrichtung
zu sensieren. Durch eine Objekterkennung kann vorteilhafterweise ein nahe anwesendes
Körperteil und zusätzlich oder alternativ eine weiter entfernt anwesende Person als
solche erkannt werden.
[0015] Gemäß einer Ausführungsform kann die kontaktlose Sensoreinrichtung dazu ausgebildet
sein, um die Anwesenheit des Körperteils zu sensieren, das eine Hand oder ein Handabschnitt
einer Hand einer Person ist. Durch ein Handzeichen kann ein Öffnungswunsch zum Öffnen
einer Tür schnell und einfach von einer Person übermittelt werden. Hierbei kann die
kontaktlose Sensoreinrichtung beispielsweise dazu ausgebildet sein, um die Anwesenheit
des Körperteils oder Gegenstands zu sensieren, das unbewegt ist. Dies schafft eine
komfortable Möglichkeit für eine Person, ein Öffnen der Tür zu bewirken, indem lediglich
die Hand vor die Betätigungsoberfläche gehalten wird.
[0016] Die Betätigungsoberfläche kann kreisförmig oder rechteckig und zusätzlich oder alternativ
planar ausgeformt sein. Eine solche Ausformung kann intuitiv als Betätigungsfeld zum
Öffnen der Tür erkennbar sein.
[0017] Ein Einstiegssystem für ein Schienenfahrzeug weist zumindest eine Tür und eine Tastereinheit
in einer der vorangehend vorgestellten Varianten auf. Die Tastereinheit ist an der
Tür oder an einem Türrahmen der Tür angeordnet. Hierbei kann die Tastereinheit beispielsweise
im Wesentlichen auf halber Höhe der Tür oder auf für eine Person manuell betätigbarer
Höhe angeordnet sein. So ist sowohl eine manuelle als auch eine komfortable und hygienische
kontaktlose Betätigung der Tastereinheit zum Öffnen der Tür ermöglicht.
[0018] Das Einstiegssystem kann auch einen Türöffnungsaktuator aufweisen, der dazu ausgebildet
ist, um ansprechend auf zumindest eines der Öffnungssignale die Tür zu öffnen. Somit
ist ein vollumfängliches betriebsfähiges Einstiegssystem geschaffen.
[0019] Ausführungsbeispiele des hier vorgestellten Ansatzes werden in der nachfolgenden
Beschreibung mit Bezug zu den Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Tastereinheit für ein Einstiegssystem für
ein Schienenfahrzeug gemäß einem Ausführungsbeispiel;
Fig. 2 eine schematische Querschnittsdarstellung eines Einstiegssystems für ein Schienenfahrzeug
gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht eines Schienenfahrzeugs mit einer Tastereinheit
gemäß einem Ausführungsbeispiel.
[0020] In der nachfolgenden Beschreibung günstiger Ausführungsbeispiele des vorliegenden
Ansatzes werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden
Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte
Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.
[0021] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Tastereinheit 100 für ein Einstiegssystem
für ein Schienenfahrzeug gemäß einem Ausführungsbeispiel.
[0022] Die Tastereinheit 100 umfasst eine Betätigungsoberfläche 105, eine erste Sensoreinrichtung
110 und eine kontaktlose Sensoreinrichtung 115. Die erste Sensoreinrichtung 110 ist
mit der Betätigungsoberfläche 105 gekoppelt und dazu ausgebildet, um bei einer Berührung
der Betätigungsoberfläche 105 ein Öffnungssignal 120 zum Öffnen der Tür des Schienenfahrzeugs
bereitzustellen. Die kontaktlose Sensoreinrichtung 115 ist dazu ausgebildet, um ein
Vorhandensein zumindest eines Körperteils einer Person oder eines Gegenstands im Bereich
der Betätigungsoberfläche kontaktlos zu sensieren, um bei dem Vorhandensein ein weiteres
Öffnungssignal 125 zum Öffnen der Tür des Schienenfahrzeugs bereitzustellen. Die kontaktlose
Sensoreinrichtung 115 ist gemäß einem Ausführungsbeispiel dazu ausgebildet, um das
Vorhandensein des Gegenstands zu erkennen, der gemäß unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
als ein Schirm, Stock oder dergleichen ausgeformt ist, der beispielsweise von der
Person mitgeführt wird. Die berührungssensitive Sensoreinrichtung 110 ist gemäß einem
Ausführungsbeispiel ebenfalls dazu ausgebildet, um die Berührung zu sensieren, die
durch einen Kontakt mit dem Gegenstand oder einen direkten Kontakt der Person selbst
erfolgt.
[0023] Die Tastereinheit 100 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel als ein Betätigungsknopf
ausgeformt. Der Betätigungsknopf weist hier beispielhaft ein Gehäuse 130 auf, in dem
die erste Sensoreinrichtung 110 und die kontaktlose Sensoreinrichtung 115 aufgenommen
sind. Das Gehäuse 130 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel hohlzylinderförmig oder
gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel kastenförmig, beispielsweise rechteckig,
ausgeformt.
[0024] Lediglich beispielhaft weist das Gehäuse 130 einen Durchmesser zwischen 3cm und 8cm
und eine Höhe zwischen 0,5cm und 3cm auf. Die Form und Abmessung des Gehäuses 130
kann an bekannte Betätigungsknöpfe angelehnt sein. Somit kann die Tastereinheit 100
auch als Ersatz für bisher verwendete Betätigungsknöpfe dienen.
[0025] Die Betätigungsoberfläche 105 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel ein Gehäuseabschnitt
des Gehäuses 130 und beispielsweise planar und/oder kreisförmig oder gemäß einem alternativen
Ausführungsbeispiel gebogen und/oder rechteckig ausgeformt. Auf der Betätigungsoberfläche
105 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel ein Öffnungssymbol 135 wie beispielsweise
ein Pfeil oder zwei Pfeile angeordnet. Die Betätigungsoberfläche 105 ist gemäß diesem
Ausführungsbeispiel mittig und/oder bündig in einem kreisringförmigen Oberflächenabschnitt
140 einer Oberfläche 145 des Gehäuses 130 aufgenommen. Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel
steht die Betätigungsoberfläche 105 von dem Oberflächenabschnitt 140 hervor oder ist
eine Ebene tiefer in der Oberfläche 145 angeordnet als der Oberflächenabschnitt 140.
Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel nimmt die Betätigungsoberfläche 105 die
gesamte Oberfläche 145 des Gehäuses 130 ein. Die erste Sensoreinrichtung 110 ist ferner
gemäß einem Ausführungsbeispiel dazu ausgebildet, um bei einer Druckbetätigung auf
die Betätigungsoberfläche 105 und/oder bei einer Berührung der Betätigungsoberfläche
105 das Öffnungssignal 120 bereitzustellen.
[0026] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Betätigungsoberfläche 105 beweglich und/oder
elastisch ausgeführt. In diesem Fall ist die erste Sensoreinrichtung 110 beispielsweise
ausgebildet, um eine Bewegung und/oder Verformung der Betätigungsoberfläche 105 zu
erfassen und das Öffnungssignal 120 ansprechend auf eine erfasste Bewegung und/oder
erfasste Verformung der Betätigungsoberfläche 105 bereitzustellen. Gemäß einem Ausführungsbeispiel
ist die Betätigungsoberfläche 105 starr ausgeführt. In diesem Fall ist die erste Sensoreinrichtung
110 beispielsweise ausgebildet, um eine Berührung der Betätigungsoberfläche 105 zu
erfassen und das Öffnungssignal 120 ansprechend auf eine erfasste Berührung bereitzustellen.
Zur Realisierung der ersten Sensoreinrichtung 110 kann vorteilhafterweise auf bekannte
Sensoren zurückgegriffen werden, beispielsweise mechanische Schalter oder Dehnmessstreifen
zur Erfassung einer Bewegung oder Verformung, oder kapazitive Messverfahren zur Erfassung
einer Berührung oder einer Beinaheberührung.
[0027] Die kontaktlose Sensoreinrichtung 115 ist gemäß einem Ausführungsbeispiel ausgebildet,
um das weitere Öffnungssignal 125 bereits vor einer Berührung der Tastereinheit 100
bereitzustellen. Somit kann das weitere Öffnungssignal 125 auch dann bereitgestellt
werden, wenn die Tastereinheit 100 gar nicht berührt wird. Zur Realisierung der kontaktlosen
Sensoreinrichtung 115 kann vorteilhafterweise auf bekannte Sensoren zurückgegriffen
werden, beispielsweise auf zur Abstandsmessung geeignete optische oder akustische
Sensoren.
[0028] Fig. 2 zeigt eine rein schematische seitliche Querschnittsdarstellung eines Einstiegssystems
200 für ein Schienenfahrzeug 205 gemäß einem Ausführungsbeispiel.
[0029] Das Einstiegssystem 200 weist zumindest eine Tür 210 und die Tastereinheit 100 auf,
die wie in Fig. 1 beschrieben ausgeformt sein kann. Das Einstiegssystem 200 ist gemäß
diesem Ausführungsbeispiel lediglich beispielhaft an dem Schienenfahrzeug 205 aufgenommen,
um ein Einsteigen einer Person 215 in das Schienenfahrzeug 205 und/oder Aussteigen
der Person 215 aus dem Schienenfahrzeug 205 zu ermöglichen. Die Tastereinheit 100
ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel an der Tür 210 oder an einem Türrahmen der Tür
210 angeordnet, hier beispielhaft an einer Außenseite des Schienenfahrzeugs 205. Hierbei
ist die Tastereinheit 100 beispielsweise im Wesentlichen auf halber Höhe der Tür 210
oder auf für die Person 215 manuell betätigbarer Höhe angeordnet. Alternativ kann
die Tastereinheit 100 auch an einer Innenseite angeordnet sein.
[0030] Das Einstiegssystem 200 weist gemäß diesem Ausführungsbeispiel ferner einen Türöffnungsaktuator
220 auf, der dazu ausgebildet ist, um ansprechend auf zumindest eines der Öffnungssignale
120, 125 die Tür 210 zu öffnen. Dabei können die Öffnungssignale 120, 125 direkt zum
Ansteuern des Türöffnungsaktuators 220 verwendet werden. Alternativ können die Öffnungssignale
120, 125 von einer Steuereinrichtung verwendet werden, um ein Steuersignal zum Ansteuern
des Türöffnungsaktuators 220 zu bestimmen und an den Türöffnungsaktuator 220 bereitzustellen.
[0031] Gemäß einem Ausführungsbeispiel führt die Bereitstellung des Öffnungssignals 120
für sich alleine zu einer Öffnung der Tür 210, ebenso wie die Bereitstellung des weiteren
Öffnungssignals 120 für sich alleine. Somit kann die Tür 210 sowohl durch eine Betätigungshandlung
geöffnet werden, die eine Berührung der Tastereinheit 100 umfasst, als auch durch
eine Betätigungshandlung geöffnet werden, die keine Berührung der Tastereinheit 100
umfasst.
[0032] Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel sind beide Öffnungssignale 120, 125
zum Öffnen der Tür 210 erforderlich. Beispielsweise kann ein Öffnen der Tür 210 unter
Verwendung des weiteren Öffnungssignals 125 vorbereitet werden und unter Verwendung
des Öffnungssignals 120 durchgeführt werden.
[0033] Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist die kontaktlose Sensoreinrichtung 115 dazu ausgebildet,
um das Vorhandensein zu sensieren, das eine Annäherung der Person 215 an die Betätigungsoberfläche
105 und/oder Anwesenheit des Körperteils oder Gegenstands im Bereich der Betätigungsoberfläche
105 repräsentiert. Beispielsweise ist die kontaktlose Sensoreinrichtung 115 gemäß
diesem Ausführungsbeispiel dazu ausgebildet, um die Annäherung der Person 215 in einem
definierten Distanzbereich zu sensieren, um das weitere Öffnungssignal 125 bereitzustellen.
Der definierte Distanzbereich umfasst gemäß diesem Ausführungsbeispiel einen Distanzbereich
zwischen 0,3 Metern und 2 Metern zwischen der Person 215 und der Betätigungsoberfläche
105. Die kontaktlose Sensoreinrichtung 115 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel ferner
dazu ausgebildet, um die Annäherung der Person 215 als eine sich direkt auf die Betätigungsoberfläche
105 zu bewegende Person 215 zu sensieren. Hierbei ist die kontaktlose Sensoreinrichtung
115 gemäß einem Ausführungsbeispiel ferner dazu ausgebildet, um eine Richtungserkennung
durchzuführen und/oder die Annäherung der Person 215 innerhalb eines 180°-Winkels
zu sensieren.
[0034] Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist die kontaktlose Sensoreinrichtung 115 weiterhin
dazu ausgebildet, um die Anwesenheit des Körperteils oder Gegenstands in einem weiteren
definierten Distanzbereich zu sensieren, um das weitere Öffnungssignal 125 bereitzustellen.
Der weitere definierte Distanzbereich umfasst gemäß diesem Ausführungsbeispiel einen
Distanzbereich zwischen null Metern und weniger als 0,3 Metern zwischen dem Körperteil
oder Gegenstand und der Betätigungsoberfläche 105. Die kontaktlose Sensoreinrichtung
115 umfasst gemäß diesem Ausführungsbeispiel ein Kamerasystem mit zumindest einer
Kamera 225. Die kontaktlose Sensoreinrichtung 115 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel
dazu ausgebildet, um das Vorhandensein unter Verwendung einer Laufzeitmessung 230
zu sensieren. Die Laufzeitmessung 230 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel unter Verwendung
eines Time-Of-Flight-Kamerasystems und/oder Laserscanners und/oder akustischen Signals
der kontaktlosen Sensoreinrichtung 115 durchführbar. Die kontaktlose Sensoreinrichtung
115 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel dazu ausgebildet, um die Anwesenheit des
Körperteils oder Gegenstands unter Verwendung einer Objekterkennungseinrichtung zu
sensieren. Hierbei ist die kontaktlose Sensoreinrichtung 115 gemäß diesem Ausführungsbeispiel
beispielhaft dazu ausgebildet, um die Anwesenheit des Körperteils zu sensieren, das
eine Hand oder ein Handabschnitt einer Hand einer oder der Person 215 ist. Hierbei
ist die kontaktlose Sensoreinrichtung 115 gemäß diesem Ausführungsbeispiel dazu ausgebildet,
um die Anwesenheit des Körperteils oder Gegenstands zu sensieren, das unbewegt ist.
Die kontaktlose Sensoreinrichtung 115 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel neben,
über oder unter der Betätigungsoberfläche 105 oder gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel
hinter der Betätigungsoberfläche 105, beispielsweise fluchtend hinter der Betätigungsoberfläche
105, angeordnet.
[0035] Die hier vorgestellte Tastereinheit 100 realisiert einen Drückknopf mit einer Näherungssensorfunktion
und kann daher auch als ein "berührungsloser Taster" bezeichnet werden. Die Tastereinheit
100 ist vorteilhafterweise an einer einzigen Position an der Tür 210 montierbar. Anders
als eine mögliche Türöffnungselektronik, bei der die Tür öffnet, sobald sich ein Passagier
im Türbereich befindet, und die zusätzlich zu einem Drückknopf notwendig wäre, ist
die hier vorgestellte Tastereinheit 100 günstiger in der Herstellung und nimmt weniger
Bauraum an der Tür 210 ein. Gegenüber einer möglichen Türöffnungselektronik, bei der
ein Fahrzeugführer proaktiv alle Türen 210 öffnet, werden unter Verwendung der Tastereinheit
100 Türöffnungszyklen im Betrieb des Schienenfahrzeugs 205 stark reduziert und verkürzt
und es wird ein thermischer Verlust in dem Schienenfahrzeug 205 hierdurch vorteilhafterweise
eingeschränkt sowie Energie zum Öffnen der Tür 210 eingespart. Eine Türöffnungsanforderung
ist unter Verwendung der Tastereinheit 100 beschleunigt, da sie erfolgt, bevor die
Person 215 den Betätigungsknopf/Druckknopf betätigt, und zudem für eine herannahende
oder wartende Person 215 sehr komfortabel, da sie sich lediglich nahe der kontaktlosen
Sensoreinrichtung 115 aufzuhalten braucht und zum Öffnen der Tür 210 die Hände nicht
benutzen braucht. Dies bietet insbesondere auch eine Erleichterung für Personen 215,
deren Hände nicht frei sind, oder welche beispielsweise auf Krücken angewiesen sind.
[0036] Die Türöffnungsanforderung erfolgt dank der Tastereinheit 100 nicht nur durch ein
Drücken der Person 215 auf die Betätigungsoberfläche105, sondern auch dann, wenn sich
die Person 215 der Tastereinheit 100 nähert. Hierzu ist die kontaktlose Sensoreinrichtung
115 in Form eines zusätzlichen Sensors im Gehäuse der Tastereinheit 100/dem Drückknopf
aufgenommen. Die kontaktlose Sensoreinrichtung 115 weist beispielsweise eine sogenannte
"TOF-Kamera" (englisch: Time Of Flight) auf und/oder ist dazu ausgebildet, um eine
Hand zu detektieren, welche sich unbewegt in einem Nahbereich der kontaktlosen Sensoreinrichtung
115 befindet. Ferner ist die kontaktlose Sensoreinrichtung 115 dazu ausgebildet, um
eine ganze Person 215 zu detektieren, die sich in größerer Distanz im Bereich der
Tastereinheit 100 in bewegtem Zustand auf die Tastereinheit 100 zu bewegt. Sollte
eine der Öffnungsfunktionen durch beispielsweise einen Defekt der ersten Sensoreinrichtung
110 oder der kontaktlosen Sensoreinrichtung 115 ausfallen, so kann weiterhin auf die
jeweils andere Sensoreinrichtung 110, 115 zurückgegriffen werden. Dies gewährleistet
eine insgesamt sehr zuverlässige Funktion der Tastereinheit 100 mit Rückfallmöglichkeit.
[0037] Fig. 3 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Schienenfahrzeugs 205 mit einer Tastereinheit
100 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Bei der Tastereinheit 100 handelt es sich beispielsweise
um eine Tastereinheit wie sie anhand der vorangegangenen Figuren beschrieben ist.
Das Schienenfahrzeug 205 weist zumindest eine Tür 210 auf, die in einem Türrahmen
310 angeordnet ist. Der Türrahmen wird auch als Türportal bezeichnet. Die Tastereinheit
100 ist beispielhaft an der Tür 210, hier an einer äußeren Oberfläche eines Türblatts
der Tür 210 angeordnet. Alternativ ist die Tastereinheit 100 oder eine weitere Tastereinheit
beispielsweise an dem Türrahmen angeordnet. Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist zumindest
eine weitere Tastereinheit an einer dem Innenraum des Schienenfahrzeugs 205 zugewandten
Seite der Tür 210 oder des Türrahmens 310 angeordnet. Dabei können die außen und innen
angeordneten Tastereinheiten identisch oder unterschiedlich ausgeformt sein.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0038]
- 100
- Tastereinheit
- 105
- Betätigungsoberfläche
- 110
- erste Sensoreinrichtung
- 115
- kontaktlose Sensoreinrichtung
- 120
- Öffnungssignal
- 125
- weiteres Öffnungssignal
- 130
- Gehäuse
- 135
- Öffnungssymbol
- 140
- Oberflächenabschnitt
- 145
- Oberfläche
- 200
- Einstiegssystem
- 205
- Schienenfahrzeug
- 210
- Tür
- 215
- Person
- 220
- Türöffnungsaktuator
- 225
- Kamera
- 230
- Laufzeitmessung
- 310
- Türrahmen
1. Tastereinheit (100) für ein Einstiegssystem (200) mit zumindest einer Tür (210) für
ein Schienenfahrzeug (205), wobei die Tastereinheit (100) die folgenden Merkmale aufweist:
eine Betätigungsoberfläche (105);
eine mit der Betätigungsoberfläche (105) gekoppelte erste Sensoreinrichtung (110),
die dazu ausgebildet ist, um bei einer Berührung der Betätigungsoberfläche (105) ein
Öffnungssignal (120) zum Öffnen der Tür (210) des Schienenfahrzeugs (205) bereitzustellen;
und
eine kontaktlose Sensoreinrichtung (115), die dazu ausgebildet ist, um ein Vorhandensein
zumindest eines Körperteils einer Person (215) oder eines Gegenstands im Bereich der
Betätigungsoberfläche (105) kontaktlos zu sensieren, um bei dem Vorhandensein ein
weiteres Öffnungssignal (125) zum Öffnen der Tür (210) des Schienenfahrzeugs (205)
bereitzustellen.
2. Tastereinheit (100) gemäß Anspruch 1, die als ein Betätigungsknopf ausgeformt ist.
3. Tastereinheit (100) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der die kontaktlose
Sensoreinrichtung (115) dazu ausgebildet ist, um das Vorhandensein zu sensieren, das
eine Annäherung einer Person (215) an die Betätigungsoberfläche (105) und/oder Anwesenheit
des Körperteils oder Gegenstands im Bereich der Betätigungsoberfläche (105) repräsentiert.
4. Tastereinheit (100) gemäß Anspruch 3, bei der die kontaktlose Sensoreinrichtung (115)
dazu ausgebildet ist, um die Annäherung der Person (215) in einem definierten Distanzbereich
zu sensieren, um das weitere Öffnungssignal (125) bereitzustellen.
5. Tastereinheit (100) gemäß einem der Ansprüche 3 bis 4, bei der die kontaktlose Sensoreinrichtung
(115) dazu ausgebildet ist, um die Annäherung der Person (215) als eine sich direkt
auf die Betätigungsoberfläche (105) zu bewegende Person (215) zu sensieren.
6. Tastereinheit (100) gemäß einem der Ansprüche 3 bis 5, bei der die kontaktlose Sensoreinrichtung
(115) dazu ausgebildet ist, um die Anwesenheit des Körperteils oder Gegenstands in
einem weiteren definierten Distanzbereich zu sensieren, um das weitere Öffnungssignal
(125) bereitzustellen.
7. Tastereinheit (100) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der die kontaktlose
Sensoreinrichtung (115) ein Kamerasystem mit zumindest einer Kamera (225) umfasst.
8. Tastereinheit (100) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der die kontaktlose
Sensoreinrichtung (115) dazu ausgebildet ist, um das Vorhandensein unter Verwendung
einer Laufzeitmessung (230) zu sensieren.
9. Tastereinheit (100) gemäß einem der Ansprüche 3 bis 8, bei der die kontaktlose Sensoreinrichtung
(115) dazu ausgebildet ist, um die Anwesenheit des Körperteils oder Gegenstands unter
Verwendung einer Objekterkennungseinrichtung zu sensieren.
10. Tastereinheit (100) gemäß Anspruch 9, bei der die kontaktlose Sensoreinrichtung (115)
dazu ausgebildet ist, um die Anwesenheit des Körperteils zu sensieren, das eine Hand
oder ein Handabschnitt einer Hand einer Person (215) ist.
11. Tastereinheit (100) gemäß einem der Ansprüche 9 bis 10, bei der die kontaktlose Sensoreinrichtung
(115) dazu ausgebildet ist, um die Anwesenheit des Körperteils oder Gegenstands zu
sensieren, das unbewegt ist.
12. Tastereinheit (100) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der die Betätigungsoberfläche
(105) kreisförmig oder rechteckig und/oder planar ausgeformt ist.
13. Einstiegssystem (200) für ein Schienenfahrzeug (205), wobei das Einstiegssystem (200)
zumindest eine Tür (210) und eine Tastereinheit (100) gemäß einem der vorangegangenen
Ansprüche aufweist, die an der Tür (210) oder an einem Türrahmen (310) der Tür (210)
angeordnet ist.
14. Einstiegssystem (200) gemäß Anspruch 13, mit einem Türöffnungsaktuator (220), der
dazu ausgebildet ist, um ansprechend auf zumindest eines der Öffnungssignale (120,
125) die Tür (210) zu öffnen.