[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Tabakverpackung, welche ein Cellulosesubstrat
oder ein cellulosehaltiges Substrat aufweist.
[0002] Tabakverpackungen wie beispielsweise Zigarettenschachteln, Innenlagenpapiere von
Zigarettenschachteln (so genannte "inner bundling" oder "inner liner") oder Beutel
für Tabakprodukte sind in unterschiedlichen Ausgestaltungsformen bekannt und basieren
häufig auf Cellulosesubstraten wie Papier, Karton oder Pappe.
[0003] Als nachteilig an den bekannten Tabakverpackungen ist ihre Feuchtigkeitsdurchlässigkeit
anzusehen.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Tabakverpackung auf Cellulosebasis
bereitzustellen, welche eine verbesserte Feuchtigkeitsdurchlässigkeit aufweist.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Tabakverpackung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen
beschrieben.
[0006] Bei einer erfindungsgemäßen Tabakverpackung ist es vorgesehen, dass das Cellulosesubstrat
zumindest bereichsweise mit einer wasserabweisenden Schicht beschichtet ist, wobei
die wasserabweisende Schicht einen polymeren Chrom(III)-Komplex mit wenigstens einem
organischen Liganden umfasst. Die Schicht weist dadurch eine wasser- bzw. feuchtigkeitsabweisende
Wirkung auf. Das Eindringen von Feuchtigkeit in das Cellulosesubstrat und das Durchdringen
des Cellulosesubstrats wird hierdurch stark verlangsamt bzw. innerhalb eines üblichen
Benutzungszeitraums der Tabakverpackung vollständig oder zumindest weitgehend unterbunden.
In einfachster Ausgestaltung besteht die Schicht ausschließlich aus dem polymeren
Chrom(III)-Komplex mit wenigstens einem organischen Liganden und enthält keine weiteren
Verbindungen. Unter einem Cellulosesubstrat wird im Rahmen der vorliegenden Offenbarung
ein Substrat verstanden, das teilweise, überwiegend, zumindest im Wesentlichen vollständig
oder vollständig aus Cellulose besteht. Mit anderen Worten kann der Celluloseanteil
am Substrat 1 %, 2 %, 3 %, 4 %, 5 %, 6 %, 7 %, 8 %, 9 %, 10 %, 11 %, 12 %, 13 %, 14
%, 15 %, 16 %, 17 %, 18 %, 19 %, 20 %, 21 %, 22 %, 23 %, 24 %, 25 %, 26 %, 27 %, 28
%, 29 %, 30 %, 31 %, 32 %, 33 %, 34 %, 35 %, 36 %, 37 %, 38 %, 39 %, 40 %, 41 %, 42
%, 43 %, 44 %, 45 %, 46 %, 47 %, 48 %, 49 %, 50 %, 51 %, 52 %, 53 %, 54 %, 55 %, 56
%, 57 %, 58 %, 59 %, 60 %, 61 %, 62 %, 63 %, 64 %, 65 %, 66 %, 67 %, 68 %, 69 %, 70
%, 71 %, 72 %, 73 %, 74 %, 75 %, 76 %, 77 %, 78 %, 79 %, 80 %, 81 %, 82 %, 83 %, 84
%, 85 %, 86 %, 87 %, 88 %, 89 %, 90 %, 91 %, 92 %, 93 %, 94 %, 95 %, 96 %, 97 %, 98
%, 99 % oder 100 % betragen, wobei die prozentualen Angaben Gewichtsprozente angeben.
Chrom kommt in verschiedenen Oxidationsstufen von Null bis +6 vor, wobei das dreiwertige
und das sechswertige Chrom (Cr(III) und Cr(VI)) die stabilsten Formen darstellen.
Dreiwertiges Chrom (Cr(III)) ist im Gegensatz zum toxischen Cr(VI) ein essentielles
Spurenelement im Glukose- und Lipid-Metabolismus. Im Gegensatz zu Cr(VI) gibt es weder
epidemiologische noch tierexperimentelle Belege für ein kanzerogenes Potential von
Chrom(III)-Verbindungen. Dementsprechend besitzen zahlreiche Chrom(III)-Verbindungen
eine Zulassung der Food and Drug Administration (FDA) und in vielen Ländern ähnliche
Zulassungen durch entsprechende nationale Behörden, so dass sie sogar explizit für
den direkten Lebensmittelkontakt geeignet sind, wobei warme und kalte Getränke eingeschlossen
sind. Organisch substituierte Chrom(III)-Verbindungen können als wässrige Lösung auf
das Cellulosesubstrat aufgetragen werden, wobei in Abhängigkeit des oder der Liganden
auch andere Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemische, die beispielsweise kurzkettige
aliphatische Alkohole oder polare Lösungsmittel enthalten oder aus diesen bestehen,
vorgesehen sein können.
[0007] Die aufgetragenen Chrom(III)-Verbindungen reagieren dann mit freien OH-Gruppen des
Cellulosematerials und polymerisieren aus. Nach dem Polymerisieren bilden die entstandenen
Chrom(III)-Komplexe eine wasserunlösliche Schicht, die durch das Chrom chemisch an
die polaren Gruppen auf der Substratoberfläche gebunden und dadurch immobilisiert
ist. Die organischen Liganden sind von der Oberfläche des Cellulosesubstrats weg orientiert
und sorgen für die wasserabweisenden Eigenschaften der Schicht. Ebenso wird die Nassfestigkeit
des Cellulosesubstrats erhöht, während die sonstigen Eigenschaften des Cellulosesubstrats
und insbesondere sein Aussehen vorteilhafter Weise nicht beeinträchtigt werden. Die
Beschichtungslösung kann auf gängigen Papiermaschinen, Beschichtungsmaschinen und/oder
Druckmaschinen sowie bei gängigen Maschinengeschwindigkeiten in an sich bekannter
Weise aufgebracht werden, wobei bereits geringe flächenbezogene Mengen ausreichend
sind. Aufgrund der Sperrwirkung der Cr(III)-haltigen Schicht kann die erfindungsgemäße
Tabakverpackung generell frei von Metallfolien wie beispielsweise Aluminiumfolie und/oder
frei von metallbeschichtetem Papier oder metallbeschichtetem Kunststoff ausgebildet
sein. Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäße Tabakverpackung
nicht in einer Kunststofffolie verpackt ist, wodurch eine bessere Umweltverträglichkeit
und Recyclingfähigkeit erreicht werden. Durch die Sperrwirkung der Cr(III)-haltigen
Schicht können auch Tabakprodukte in der erfindungsgemäßen Tabakverpackung gelagert
werden, die stark apolare Stoffe wie ätherische Öle, beispielsweise Nelkenöl, Minzöl
und dergleichen, enthalten, ohne dass es zu einer unerwünschten Diffusion durch die
Tabakverpackung und einer damit verbundenen Verfärbung der Tabakverpackung kommt.
Generell sind "ein/eine" im Rahmen dieser Offenbarung als unbestimmte Artikel zu lesen,
also ohne ausdrücklich gegenteilige Angabe immer auch als "mindestens ein/mindestens
eine". Umgekehrt können "ein/eine" auch als "nur ein/nur eine" verstanden werden.
Alternativ oder zusätzlich zu "frischen" Tabakprodukten können in der erfindungsgemäßen
Tabakverpackung auch gebrauchte Tabakprodukte wie beispielsweise gebrauchte Filter,
Zigarettenstummel und dergleichen verpackt werden. Ebenso kann es grundsätzlich vorgesehen
sein, dass Nicht-Tabakwaren, das heißt tabakfreie Güter, in der erfindungsgemäßen
Verpackung verpackt werden können. Vorzugsweise umfassen die tabakfreien Güter nicht
Kaugummi.
[0008] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der wenigstens
eine organische Ligand ausgewählt ist aus einer Gruppe, die gesättigte Fettsäuren
und einfach oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren umfasst. Hierdurch kann eine sowohl
wasser- bzw. feuchtigkeitsbeständige als auch fettbeständige Schicht hergestellt werden.
Im Rahmen der vorliegenden Offenbarung kann ein einzelner Fettsäuretyp oder eine Mischung
unterschiedlicher Fettsäuretypen verwendet werden. Geeignete Fettsäuren können dabei
eine beliebige Anzahl an C-Atomen und - bei ungesättigten Fettsäuren - eine beliebige
Anzahl und Position von Doppelbindungen aufweisen. Beispielsweise können kurzkettige
Fettsäuren (1-8 C-Atome), mittelkettige (8 bis 12 C-Atome), langkettige (13 bis 21
C-Atome) oder sehr langkettige (mehr als 22 C-Atome) Fettsäuren verwendet werden.
Geeignete Fettsäuren umfassen beispielsweise Methansäure, Ethansäure, Propansäure,
Butansäure, Pentansäure, Hexansäure, Heptansäure, Octansäure, Nonansäure, Decansäure,
Undecansäure, Dodecansäure, Tridecansäure, Tetradecansäure, Pentadecansäure, Hexadecansäure,
Heptadecansäure, Octadecansäure, Nonadecansäure, Eicosan-/Icosansäure, Heneicosansäure,
Docosansäure, Tetracosansäure, Hexacosansäure, Octacosansäure, Triacontansäure, Dotriacontansäure,
Tetratriacontansäure, Undecylensäure, Myristoleinsäure, Palmitoleinsäure, Margaroleinsäure,
Petroselinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Vaccensäure, Gadoleinsäure, Gondosäure, Cetoleinsäure,
Erucasäure, Nervonsäure, Linolsäure, Alpha-Linolensäure, Gamma-Linolensäure, Calendulasäure,
Punicinsäure, Alpha-Eleostearinsäure, Beta-Eleostearinsäure, Stearidonsäure, Arachidonsäure,
Eicosapentaensäure, Docosadiensäure, Docosatetraensäure, Docosapentaensäure, Docosahexaensäure
und Tetracosahexaensäure, wobei diese Aufzählung nicht als abschließend anzusehen
ist.
[0009] Als vorteilhaft haben sich in weiterer Ausgestaltung Fettsäuren mit einer Kettenlänge
zwischen C8 und C22 gezeigt. Durch die Verwendung solcher Fettsäuren können Schichten
mit besonders guten Feuchtigkeits- und Fettbeständigkeitseigenschaften realisiert
werden.
[0010] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
der Chrom(III)-Komplex zusätzlich wenigstens ein Halogenion, insbesondere Chlorid,
als Ligand umfasst oder dass der Chrom(III)-Komplex zumindest im Wesentlichen frei
von anorganischen Liganden ist. Auch hierdurch können die Eigenschaften der Schicht
optimal an den jeweiligen Einsatzzweck angepasst werden.
[0011] Weitere Vorteile ergeben sich dadurch, dass das Cellulosesubstrat ein flächenspezifisches
Gewicht zwischen 25 g/m
2 und 600 g/m
2 besitzt. Mit anderen Worten kann das Cellulosesubstrat ein flächenspezifisches Gewicht
von 25 g/m
2, 30 g/m
2, 35 g/m
2, 40 g/m
2, 45 g/m
2, 50 g/m
2, 55 g/m
2, 60 g/m
2, 65 g/m
2, 70 g/m
2, 75 g/m
2, 80 g/m
2, 85 g/m
2, 90 g/m
2, 95 g/m
2, 100 g/m
2, 105 g/m
2, 110 g/m
2, 115 g/m
2, 120 g/m
2, 125 g/m
2, 130 g/m
2, 135 g/m
2, 140 g/m
2, 145 g/m
2, 150 g/m
2, 155 g/m
2, 160 g/m
2, 165 g/m
2, 170 g/m
2, 175 g/m
2, 180 g/m
2, 185 g/m
2, 190 g/m
2, 195 g/m
2, 200 g/m
2, 205 g/m
2, 210 g/m
2, 215 g/m
2, 220 g/m
2, 225 g/m
2, 230 g/m
2, 235 g/m
2, 240 g/m
2, 245 g/m
2, 250 g/m
2, 255 g/m
2, 260 g/m
2, 265 g/m
2, 270 g/m
2, 275 g/m
2, 280 g/m
2, 285 g/m
2, 290 g/m
2, 295 g/m
2, 300 g/m
2, 305 g/m
2, 310 g/m
2, 315 g/m
2, 320 g/m
2, 325 g/m
2, 330 g/m
2, 335 g/m
2, 340 g/m
2, 345 g/m
2, 350 g/m
2, 355 g/m
2, 360 g/m
2, 365 g/m
2, 370 g/m
2, 375 g/m
2, 380 g/m
2, 385 g/m
2, 390 g/m
2, 395 g/m
2, 400 g/m
2, 405 g/m
2, 410 g/m
2, 415 g/m
2, 420 g/m
2, 425 g/m
2, 430 g/m
2, 435 g/m
2, 440 g/m
2, 445 g/m
2, 450 g/m
2, 455 g/m
2, 460 g/m
2, 465 g/m
2, 470 g/m
2, 475 g/m
2, 480 g/m
2, 485 g/m
2, 490 g/m
2, 495 g/m
2, 500 g/m
2, 505 g/m
2, 510 g/m
2, 515 g/m
2, 520 g/m
2, 525 g/m
2, 530 g/m
2, 535 g/m
2, 540 g/m
2, 545 g/m
2, 550 g/m
2, 555 g/m
2, 560 g/m
2, 565 g/m
2, 570 g/m
2, 575 g/m
2, 580 g/m
2, 585 g/m
2, 590 g/m
2, 595 g/m
2 oder 600 g/m
2 besitzen, wobei entsprechende Zwischenwerte und - bereiche als mitoffenbart anzusehen
sind. Ein Cellulosesubstrat mit einer flächenbezogenen Masse bis zu 150 g/m
2 wird im Rahmen der vorliegenden Offenbarung gemäß DIN 6735 auch als Papier, mit einer
flächenbezogenen Masse zwischen 150 g/m
2 und 600 g/m
2 als Karton und mit einer flächenbezogenen Masse über 600 g/m
2 als Pappe bezeichnet, wobei unter Pappe Vollpappe und Wellpappe verstanden wird.
Auf diese Weise können insbesondere die mechanischen Eigenschaften der Tabakverpackung
optimal an den jeweiligen Einsatzzweck angepasst werden.
[0012] Weitere Vorteile ergeben sich, indem eine Auftragsmenge der wasserabweisenden Schicht
auf dem Cellulosesubstrat zwischen 0,01 g/m
2 und 5 g/m
2 beträgt. Mit anderen Worten kann die Auftragsmenge 0,01 g/m
2, 0,02 g/m
2, 0,03 g/m
2, 0,04 g/m
2, 0,05 g/m
2, 0,06 g/m
2, 0,07 g/m
2, 0,08 g/m
2, 0,09 g/m
2, 0,10 g/m
2, 0,11 g/m
2, 0,12 g/m
2, 0,13 g/m
2, 0,14 g/m
2, 0,15 g/m
2, 0,16 g/m
2, 0,17 g/m
2, 0,18 g/m
2, 0,19 g/m
2, 0,20 g/m
2, 0,21 g/m
2, 0,22 g/m
2, 0,23 g/m
2, 0,24 g/m
2, 0,25 g/m
2, 0,26 g/m
2, 0,27 g/m
2, 0,28 g/m
2, 0,29 g/m
2, 0,30 g/m
2, 0,31 g/m
2, 0,32 g/m
2, 0,33 g/m
2 0,34 g/m
2 0,35 g/m
2 0,36 g/m
2 0,37 g/m
2 0,38 g/m
2 0,39 g/m
2, 0,40 g/m
2, 0,41 g/m
2, 0,42 g/m
2, 0,43 g/m
2, 0,44 g/m
2, 0,45 g/m
2, 0,46 g/m
2, 0,47 g/m
2, 0,48 g/m
2, 0,49 g/m
2, 0,50 g/m
2, 0,51 g/m
2, 0,52 g/m
2, 0,53 g/m
2, 0,54 g/m
2, 0,55 g/m
2, 0,56 g/m
2, 0,57 g/m
2, 0,58 g/m
2, 0,59 g/m
2, 0,60 g/m
2, 0,61 g/m
2, 0,62 g/m
2, 0,63 g/m
2, 0,64 g/m
2, 0,65 g/m
2, 0,66 g/m
2, 0,67 g/m
2, 0,68 g/m
2, 0,69 g/m
2, 0,70 g/m
2, 0,71 g/m
2, 0,72 g/m
2, 0,73 g/m
2, 0,74 g/m
2, 0,75 g/m
2, 0,76 g/m
2, 0,77 g/m
2, 0,78 g/m
2, 0,79 g/m
2, 0,80 g/m
2, 0,81 g/m
2, 0,82 g/m
2, 0,83 g/m
2, 0,84 g/m
2, 0,85 g/m
2, 0,86 g/m
2, 0,87 g/m
2, 0,88 g/m
2, 0,89 g/m
2, 0,90 g/m
2, 0,91 g/m
2, 0,92 g/m
2, 0,93 g/m
2, 0,94 g/m
2, 0,95 g/m
2, 0,96 g/m
2, 0,97 g/m
2, 0,98 g/m
2, 0,99 g/m
2, 1,0 g/m
2, 1,1 g/m
2, 1,2 g/m
2, 1,3 g/m
2, 1,4 g/m
2, 1,5 g/m
2, 1,6 g/m
2, 1,7 g/m
2, 1,8 g/m
2, 1,9 g/m
2, 2,0 g/m
2, 2,1 g/m
2, 2,2 g/m
2, 2,3 g/m
2, 2,4 g/m
2, 2,5 g/m
2, 2,6 g/m
2, 2,7 g/m
2, 2,8 g/m
2, 2,9 g/m
2, 3,0 g/m
2, 3,1 g/m
2, 3,2 g/m
2, 3,3 g/m
2, 3,4 g/m
2, 3,5 g/m
2, 3,6 g/m
2, 3,7 g/m
2, 3,8 g/m
2, 3,9 g/m
2, 4,0 g/m
2, 4,1 g/m
2, 4,2 g/m
2, 4,3 g/m
2, 4,4 g/m
2, 4,5 g/m
2, 4,6 g/m
2, 4,7 g/m
2, 4,8 g/m
2, 4,9 g/m
2 oder 5,0 g/m
2 betragen, wobei entsprechende Zwischenwerte und -bereich als mitoffenbart anzusehen
sind. Hierdurch kann die Sperrwirkung gegenüber Feuchtigkeit und gegebenenfalls gegenüber
Fetten optimal an den jeweiligen Einsatzzweck angepasst werden.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die wasserabweisende Schicht wenigstens ein weiteres Polymer umfasst. Hierdurch können
die Eigenschaften der Schicht an unterschiedliche Einsatzzwecke angepasst werden.
Darüber hinaus kann die Auftragbarkeit der Schicht erleichtert werden. Weiterhin kann
die Lagerstabilität der zum Herstellen der Schicht verwendeten Chrom-haltigen Zusammensetzung
verbessert werden.
[0014] Dabei hat es sich als vorteilhaft gezeigt, dass das wenigstens eine weitere Polymer
ausgewählt ist aus einer Gruppe, die hydrophile Polymere umfasst, insbesondere Stärke,
Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat und/oder teilhydrolysiertes Polyvinylacetat sowie
beliebige Copolymere davon. Hierdurch können insbesondere die Flexibilität und Bedruckbarkeit
der Schicht verbessert werden.
[0015] Weitere Vorteile ergeben sich, indem die wasserabweisende Schicht durch wenigstens
ein Auftragsverfahren aus der Gruppe Tiefdruck, Flexodruck, Siebdruck, Sprühen, Aufgussverfahren,
Eintauchen, druckformfreie Druckverfahren, berührungslose Druckverfahren oder eine
beliebige Kombination hieraus auf das Cellulosesubstrat aufgebracht ist. Auf diese
Weise kann die Schicht besonders flexibel auf unterschiedliche Cellulosesubstrate
sowie für unterschiedliche Anwendungszwecke aufgebracht werden.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die wasserabweisende Schicht vollflächig und/oder bereichsweise auf das Cellulosesubstrat
aufgebracht ist. Mit anderen Worten kann die Schicht die gesamte Oberfläche des Cellulosesubstrats
oder nur einen oder mehrere diskrete Oberflächenbereiche bedecken. Hierdurch kann
die Geometrie der Schicht präzise an die Ausgestaltung und den Einsatzzweck der Tabakverpackung
angepasst werden. Alternativ oder zusätzlich ist es vorgesehen, dass die wasserabweisende
Schicht auf einer Seite oder auf mehreren, insbesondere zwei, Seiten des Cellulosesubstrats
aufgebracht ist. Auch dies stellt eine einfache Möglichkeit dar, um die Beschichtung
des Cellulosesubstrats in Abhängigkeit der Ausgestaltung der Tabakverpackung optimal
an die jeweiligen Anforderungen anzupassen. Vorzugsweise liegt das Cellulosesubstrat
hierbei als Bahn oder Bogenmaterial vor. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die
wasserabweisende Schicht nach einer Formgebung des Cellulosesubstrats auf dieses aufgebracht
ist. Hierdurch wird eine Beschädigung der Schicht während des Formgebungsverfahrens,
beispielsweise durch Schneiden, Stanzen, Biegen etc., zuverlässig verhindert. Das
Cellulosesubstrat liegt damit beim Beschichten bereits als fertiges bzw. halbfertiges
Produkt bzw. als Halbzeug vor. Alternativ oder zusätzlich ist es vorgesehen, dass
die wasserabweisende Schicht in Form eines graphischen Elements auf das Cellulosesubstrat
aufgebracht ist. Hierdurch können mit Hilfe der wasserabweisenden Schicht zusätzliche
Informationen für einen Benutzer der Tabakverpackung bereitgestellt werden.
[0017] Besondere Vorteile ergeben sich, indem die Tabakverpackung als Schachtel, Innenlagenpapier,
Beutel und/oder Hülle für ein Tabakprodukt ausgebildet ist. Hierdurch können für alle
gängigen Tabakverpackungen sowie für beliebige Kombinationen hiervon die erfindungsgemäßen
Vorteile realisiert werden. Generell kann die erfindungsgemäße Verpackung auch zur
Verpackung von tabakfreien Gütern - vorzugsweise mit Ausnahme von Kaugummis - verwendet
werden.
[0018] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Tabakverpackung zusätzlich zur wasserabweisenden Schicht wenigstens eine weitere
Beschichtung aufweist. Hierdurch können weitere Eigenschaften der Tabakverpackung
bedarfsweise eingestellt werden. Beispielsweise kann die weitere Beschichtung als
zusätzliche Sperr- bzw. Barriereschicht fungieren, beispielsweise als Diffusionssperre
gegen Sauerstoff, als Sperrschicht gegen die Migration hydrophiler oder lipophiler
Verbindungen und dergleichen. Weiterhin kann die weitere Beschichtung als Deckschicht
zur Verringerung der Verblockungsneigung und/oder zur Erhöhung der Flexibilität der
wasserabweisenden Schicht sowie zum Schutz vor mechanischer Beschädigung der wasserabweisenden
Schicht dienen. Alternativ oder zusätzlich ist die weitere Beschichtung ein Aufdruck.
Hierdurch können vorteilhaft Informationen bereitgestellt werden. Die weitere Beschichtung
kann durch alle geeigneten Druck- und Auftragsverfahren erzeugt werden. Weiterhin
können zwei oder mehr weitere Beschichtungen vorgesehen sein, die generell identisch
oder unterschiedlich ausgebildet sein können. Die weitere Beschichtung kann in manchen
Ausführungsformen eine Schichtdicke zwischen 1 nm und 3 nm besitzen. Aber auch größere
Schichtdicken, beispielsweise über 5 nm sowie Schichtdicken im µm-Bereich zwischen
1 µm bis 1000 µm können bedarfsweise vorgesehen sein. Ebenso kann die weitere Beschichtung
generell mit allen geeigneten Auftragstechniken hergestellt sein. Die weitere Beschichtung
kann auch eine sogenannte Überdruck-Lackierung (engl. "Over Print Varnish") sein,
um darunterliegende Schichten besser vor äußeren Einflüssen zu schützen und/oder um
einen bestimmten optischen Eindruck zu erzeugen.
[0019] Weitere Vorteile ergeben sich dadurch, dass die wenigstens eine weitere Beschichtung
zwischen dem Cellulosesubstrat und der wasserabweisenden Schicht angeordnet ist. Mit
anderen Worten bildet die weitere Beschichtung eine Art Grundierung, auf welcher die
wasserabweisende Schicht aufgebracht ist. Hierdurch können Oberflächenunebenheiten
des Cellulosesubstrats ausgeglichen und/oder die Haftung der wasserabweisenden Schicht
auf dem Cellulosesubstrat verbessert werden. Alternativ oder zusätzlich ist es vorgesehen,
dass die weitere Beschichtung auf einer dem Cellulosesubstrat abgewandten Seite der
wasserabweisenden Schicht angeordnet ist. Insbesondere ist die weitere Beschichtung
eine Deckschicht, welche die darunterliegende wasserabweisenden Schicht vor Beschädigung
schützt.
[0020] Weitere Vorteile ergeben sich, indem die wenigstens eine weitere Beschichtung quervernetzten
und/oder unvernetzten Polyvinylalkohol und/oder ein quervernetztes und/oder unvernetztes
Polyvinylalkohol-Copolymer umfasst. Unter Polyvinylalkohol wird im Rahmen der Erfindung
ein thermoplastischer Kunststoff verstanden, welcher zumindest überwiegend aus Kopf-Kopf-
und/oder Kopf-Schwanz-verknüpften Monomeren der allgemeinen Formel

besteht. Unter Polyvinylalkohol-Copolymeren sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung
Copolymere zu verstehen, die zumindest zu 10 Mol-% aus Monomeren der allgemeinen Formel

bestehen und abgesehen von etwaig vorhandenen nicht-hydrolisierten Vinylacetat-Monomeren
wenigstens einen weiteren Monomertyp, beispielsweise ein Acrylat oder Methacrylat
umfassen. Gängige Handelsnamen von zur Durchführung der Erfindung geeigneten Polyvinylalkoholen
und Polyvinylalkohol-Copolymeren für thermoplastische Anwendungen sind beispielsweise
Elvanol, Gohsenol, Polyviol, Poval, Mowiol, Selvol, Exceval oder Mowiflex. Weiterhin
können in der wässrigen Zusammensetzung auch unterschiedliche Polyvinylalkohole und/oder
Polyvinylalkohol-Copolymere verwendet werden. Unter einem Vernetzungsmittel werden
im Rahmen der Erfindung Verbindungen verstanden, welche durch Reaktion mit Polyvinylalkohol
bzw. Polyvinylalkohol-Copolymeren zur Ausbildung eines dreidimensionalen Netzwerks
beitragen. Grundsätzlich kann als Vernetzungsmittel eine einzelne chemische Verbindung
oder ein Gemisch unterschiedlicher chemischer Verbindungen verwendet werden. Geeignete
Vernetzungsmittel umfassen insbesondere bi-, tri- oder multifunktionelle Verbindungen,
die mit den HydroxyGruppen des Polyvinylalkohols reagieren können. Eine Quervernetzung
des Polyvinylalkohols/Polyvinylalkohol-Copolymers steigert dessen Feuchtigkeitsbeständigkeit,
während unvernetzter Polyvinylalkohol bzw. unvernetztes Polyvinylalkohol-Copolymer
generell eine höhere Flexibilität aufweist. Es kann vorgesehen sein, dass ein Polyvinylalkohol
und/oder ein Polyvinylalkohol-Copolymer mit einem Hydrolysegrad zwischen 75 % und
100 %, insbesondere zwischen 80 % und 99,9 % verwendet wird bzw. werden. Unter einem
Hydrolysegrad zwischen 75 % und 100 % werden im Rahmen der Erfindung Hydrolysegrade
von 75 %, 76 %, 77 %, 78 %, 79 %, 80 %, 81 %, 82 %, 83 %, 84 %, 85 %, 86 %, 87 %,
88 %, 89 %, 90 %, 91 %, 92 %, 93 %, 94 %, 95 %, 96 %, 97 %, 98 %, 99 % oder 100 %
sowie entsprechende Zwischenwerte wie beispielsweise 99,0 %, 99,1 %, 99,2 %, 99,3
%, 99,4 %, 99,5 %, 99,6 %, 99,7 %, 99,8 %, 99,9 % oder 100,0 % verstanden.
[0021] Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass als Vernetzungsmittel wenigstens eine gesättigte
und/oder ungesättigte organische Verbindung mit zumindest einer funktionellen Gruppe
ausgewählt aus Aldehyd, Carbonsäure, Säureanhydrid und Aminogruppe, und/oder Eisenchlorid
und/oder ein Alkylorthosilikat, insbesondere Tetraethylorthosilikat, und/oder ein
Harnstoff-Formaldehyd-Harz und/oder ein physikalischer Vernetzer, insbesondere Carboxymethylcellulose
verwendet wird. Hierdurch können die chemischen und physikalischen Eigenschaften der
Sperrschicht besonders exakt an den Anwendungszweck des Verpackungsmaterials sowie
an das jeweilige Beschichtungs- und Trocknungsverfahren angepasst werden. Geeignete
gesättigte und/oder ungesättigte Vernetzungsmittel sind beispielsweise Glyoxal, Glutaraldehyd,
Acrylaldehyd, Malonsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Zitronensäure, Butantetracarbonsäure,
Acrylsäure, Polyacrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Methacrylmethylester oder
Hydroxyethylmethacrylat sowie beliebige Mischungen hieraus sowie Polymerisate und/oder
Copolymerisate davon. Beispielsweise kann als Vernetzer Polyacrylsäure und/oder Polymethacrylsäure
(im Folgenden unter dem Begriff "Poly(meth)acrylsäure" zusammengefasst) verwendet
werden, deren Säuregruppen mit den Alkohol-Gruppen des Polyvinylalkohols /Polyvinylalkohol-Copolymers
veresterbar sind. Grundsätzlich können natürlich auch andere Polyalkylacrylsäuren
wie beispielsweise Polyethylacrylsäure verwendet werden.
[0022] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die wenigstens eine weitere Beschichtung wenigstens ein Metall, insbesondere Aluminium
und/oder Silber, und/oder eine Metallverbindung, insbesondere Al
2O
3 und/oder TiO
2, und/oder eine anorganische Verbindung, insbesondere SiO
2, umfasst. Unter dem Begriff "Metall" werden vorliegend sowohl Reinelemente als auch
Basislegierungen des betreffenden Metalls verstanden. Das Metall, die Metallverbindung
und/oder die anorganische Verbindung kann dabei beispielsweise als Pigment vorliegen.
Ebenso kann vorgesehen sein, dass die Beschichtung vollständig aus einem Metall, einer
Metallverbindung und/oder einer anorganischen Verbindung besteht. Hierdurch kann eine
zusätzliche Barrierewirkung erzielt werden. Zusätzlich ist es möglich, bestimmte optische
Eigenschaften der Verpackung, beispielsweise über farbige anorganische Verbindungen,
einzustellen. Metalle wie Aluminium oder Silber können beispielsweise durch chemische
oder physikalische Gasphasenabscheidung (Aufdampfen) als Beschichtung aufgebracht
werden. Die resultierenden Schichten haben eine hohe Barrierewirkung gegen Sauerstoff
und Feuchtigkeit und können zudem als (Super)Hochglanzschichten ausgebildet werden.
[0023] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der
Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen,
sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren
alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar, ohne den
Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen von der Erfindung
als umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt und
erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten
Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind. Es sind auch Ausführungen und Merkmalskombinationen
als offenbart anzusehen, die somit nicht alle Merkmale eines ursprünglich formulierten
unabhängigen Anspruchs aufweisen. Es sind darüber hinaus Ausführungen und Merkmalskombinationen,
insbesondere durch die oben dargelegten Ausführungen, als offenbart anzusehen, die
über die in den Rückbezügen der Ansprüche dargelegten Merkmalskombinationen hinausgehen
oder von diesen abweichen. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Perspektivansicht einer als Zigarettenschachtel ausgebildeten Tabakverpackung
gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht einer als Tabakbeutel ausgebildeten Tabakverpackung
gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel; und
- Fig. 3-18
- schematische Schnitte durch unterschiedlich beschichtete Cellulosesubstrate einer
erfindungsgemäßen Tabakverpackung.
[0024] Fig. 1 zeigt eine schematische Perspektivansicht einer als Zigarettenschachtel ausgebildeten
Tabakverpackung 10 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel. Die Tabakverpackung 10
umfasst ein Cellulosesubstrat 12, das als Innenlagenpapier (so genanntes "inner bundling"
oder "inner liner") ausgebildet und einseitig oder beidseitig bereichsweise oder vollständig
mit einer wasserabweisenden Schicht 14 beschichtet ist. Die Schicht 14 besteht aus
polymeren Chrom(III)-Komplexen, die mit C
12-C
18 Fettsäureliganden koordiniert sind. Alternativ kann auch nur eine der Seiten des
Cellulosesubstrats 12 mit der Schicht 14 versehen sein. Das Cellulosesubstrat 12 ist
in einer Schachtel 16 aus Karton angeordnet, wobei die Schachtel 16 im gezeigten Ausführungsbeispiel
nicht mit einer Schicht 14 versehen ist. Grundsätzlich ist es aber natürlich auch
möglich, zusätzlich oder alternativ zum Innenlagenpapier auch die Schachtel 16 vollständig
oder bereichsweise mit einer wasserabweisenden Cr(III)-Schicht 14 zu versehen.
[0025] Fig. 2 zeigt eine schematische Seitenansicht einer als Tabakbeutel ausgebildeten
Tabakverpackung 10, die aus einem mit der wasserabweisenden Cr(III)-Schicht 14 versehenen
Cellulosesubstrat 12 besteht. Die Schicht 14 ist dabei ausschließlich auf der Innenseite
aufgebracht. Hierdurch ist sichergestellt, dass der in der Verpackung 10 befindliche
Tabak (oder ein sonstiges Verpackungsgut) nicht austrocknet. Zusätzlich kann hierdurch
vorteilhaft sichergestellt werden, dass keine im Verpackungsgut befindlichen ätherischen
Öle bzw. Aromastoffe (z. B. Nelkenöl, Minzöl, Ölmischungen, zugesetzte Aromen und
dergleichen) oder sonstige flüchtige Substanzen aus der Verpackung 10 migrieren.
[0026] Zum Herstellen der wasserabweisenden Schicht 14 wird das betreffende Cellulosesubstrat
12 mit einer gegebenenfalls alkoholhaltigen wässrigen Lösung eines monomeren Chrom(III)-Komplexes
beschichtet. Die chemische Struktur dieser monomeren Chrom(III)-Komplexe ist bislang
nicht abschließend analytisch aufgeklärt worden. Es wird davon ausgegangen, dass die
Monomere bzw. Untereinheiten des späteren Polymers die in Formel (I) gezeigte Struktur
besitzen, in welcher R das Fettsäureradikal und R', R" den aliphatischen oder aromatischen
Rest des betreffenden Alkohols bzw. im Fall einer Alkoholmischung der betreffenden
Alkohole oder Wasser bezeichnet.

[0027] Beim Lösen in Wasser kommt es pH-abhängig zur Abspaltung von Chloridionen sowie zur
Hydratisierung und zur beginnenden Polymerisierung. Die vermutete chemische Struktur
eines resultierenden, über eine OH-Brücke verbundenen Konjugats ist in Formel II dargestellt.

[0028] Die Polymerisation kann durch Temperaturerhöhung und pH-Wertänderung initiiert bzw.
gesteuert werden. Vorzugsweise ist die Chrom(III)-Verbindung zum Zeitpunkt des Auftrags
auf das Cellulosesubstrat 12 bereits in einem oligomeren Zustand bzw. liegt als kolloidale
oder sub-kolloidale Lösung vor. Etwaige Niederschläge sollten vermieden oder vor dem
Auftragen auf das Cellulosesubstrat 12 entfernt werden, um eine hohe Schichtqualität
sicherzustellen. Nach dem Auftrag auf das Cellulosesubstrat 12 vernetzen die einzelnen
Untereinheiten bzw. die bereits gebildeten Oligomere weiter, wobei die Chrom(III)-Ionen
mit freien OH-Gruppen der Cellulose reagieren und die Schicht 14 dadurch kovalent
an die Oberfläche des Cellulosesubstrats 12 binden (Formel III).

[0029] Damit können sowohl gestrichene als auch ungestrichene Papiere, Kartons oder Pappen
teilweise oder vollständig mit der wasserabweisenden Schicht 14 versehen werden.
[0030] Die Auftragung der Beschichtungslösung auf das Cellulosesubstrat 12 kann mithilfe
üblicher Beschichtungsmaschinen bzw. über an sich bekannte Druckverfahren wie beispielsweise
Tiefdruck, Flexodruck, Siebdruck, Sprühen, Aufgussverfahren, Eintauchen etc. realisiert
werden. Die Beschichtung kann sowohl vollflächig als auch bereichsweise ausgebildet
werden. Das Cellulosesubstrat 12 kann zum Beschichten als Bahn oder Bogenmaterial
vorliegen oder bereits als fertiges oder halbfertiges Produkt ausgebildet sein. Beispielsweise
können die in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigten Tabakverpackungen 10 erst nach einer entsprechenden
Formgebung beschichtet und getrocknet werden.
[0031] Fig. 3 bis Fig. 18 zeigen schematische Schnitte durch unterschiedlich beschichtete
Cellulosesubstrate 12 einer erfindungsgemäßen Tabakverpackung 10. Im Einzelnen zeigt
Fig. 3 ein Cellulosesubstrat 12, das lediglich auf seiner Innenseite, das heißt der
Seite, die in der fertigen Tabakverpackung 10 dem Verpackungsgut zuzuwenden ist, mit
der wasserabweisenden Schicht 14 beschichtet ist.
[0032] Fig. 4 zeigt ein Cellulosesubstrat 12, das auf seiner Innenseite mit der wasserabweisenden
Schicht 14 und auf der Außenseite mit einer weiteren Beschichtung 15 versehen ist.
Die weitere Beschichtung 15 kann ein Aufdruck sein.
[0033] Fig. 5 zeigt ein Cellulosesubstrat 12, das auf seiner Innenseite und auf seiner Außenseite
mit der wasserabweisenden Schicht 14 versehen ist.
[0034] Fig. 6 zeigt ein Cellulosesubstrat 12, das auf seiner Innenseite mit der wasserabweisenden
Schicht 14 und auf der Außenseite mit der weiteren Beschichtung 15 versehen ist. Die
weitere Beschichtung 15 kann vernetzten und/oder unvernetzten Polyvinylalkohol bzw.
ein Polyvinyl-Copolymer umfassen bzw. aus diesem bestehen.
[0035] Fig. 7 zeigt ein Cellulosesubstrat 12, das auf seiner Innenseite mit der wasserabweisenden
Schicht 14 und auf der Außenseite mit der weiteren Beschichtung 15 und einer weiteren
wasserabweisenden Schicht 14 versehen ist. Die weitere Beschichtung 15 kann vernetzten
und/oder unvernetzten Polyvinylalkohol bzw. ein Polyvinyl-Copolymer umfassen bzw.
aus diesem bestehen.
[0036] Fig. 8 zeigt ein Cellulosesubstrat 12, das auf seiner Innenseite und seiner Außenseite
unmittelbar mit jeweils einer weiteren Beschichtung 15 versehen ist. Die weiteren
Beschichtungen 15 können Aufdrucke sein und sind ihrerseits mit jeweils einer wasserabweisenden
Schicht 14 beschichtet, so dass die wasserabweisenden Schichten 14 jeweils die Deckschichten
des Schichtsystems bilden.
[0037] Fig. 9 zeigt ein Cellulosesubstrat 12, das auf seiner Innenseite mit der wasserabweisenden
Schicht 14 und auf der Außenseite mit zwei unterschiedlich ausgebildeten weiteren
Beschichtungen 15 beschichtet ist. Jede Beschichtung 15 kann ein Aufdruck sein.
[0038] Fig. 10 zeigt ein Cellulosesubstrat 12, das auf seiner Innenseite mit einer Beschichtung
15 und der wasserabweisenden Schicht 14 als Deckschicht beschichtet ist. Auf der Außenseite
ist das Cellulosesubstrat 12 mit zwei unterschiedlich ausgebildeten weiteren Beschichtungen
15 beschichtet. Jede Beschichtung 15 kann ein Aufdruck sein und/oder Polyvinylalkohol
(vernetzt/unvernetzt) enthalten.
[0039] Fig. 11 zeigt ein Cellulosesubstrat 12, das auf seiner Innenseite nacheinander mit
der wasserabweisenden Schicht 14, einer Beschichtung 15 aus einem Metall bzw. einer
Metalllegierung und/oder einem anorganischen Oxid und abschließend mit einer Beschichtung
15 aus Polyvinylalkohol (PVA, vernetzt oder unvernetzt) beschichtet ist. Die mittlere
Beschichtung 15 kann als (Super)Hochglanzschicht ausgebildet und beispielsweise durch
Aufdampfen hergestellt sein. Hierdurch wird neben einer zusätzlichen Sperrwirkung
auch eine vorteilhafte optische Anmutung erzeugt.
[0040] Fig. 12 zeigt ein Cellulosesubstrat 12, das auf seiner Innenseite nacheinander mit
einer wasserabweisenden Schicht 14, einer Beschichtung 15 aus einem Metall bzw. einer
Metalllegierung und/oder einem anorganischen Oxid und abschließend mit einer weiteren,
als Aufdruck ausgebildeten Beschichtung 15 versehen ist. Auf der Außenseite des Cellulosesubstrats
12 ist eine grundsätzlich optionale wasserabweisende Schicht 14 ausgebildet. Alternativ
oder zusätzlich kann auf der Außenseite auch mindestens eine weitere Beschichtung
15, beispielsweise aus vernetztem oder unvernetztem PVA (PVOH/Polyvinylalkohol), vorgesehen
sein.
[0041] Fig. 13 zeigt ein Cellulosesubstrat 12, das auf seiner Innenseite lediglich mit einer
wasserabweisenden Schicht 14 beschichtet ist. Auf der Außenseite ist das Cellulosesubstrat
12 nacheinander mit einer Beschichtung 15 aus PVA (vernetzt oder unvernetzt), einer
Beschichtung 15 aus einem Metall, einer Metalllegierung und/oder einer anorganischen
Verbindung wie etwa SiO
2 und abschließend mit einer als Aufdruck ausgebildeten weiteren Beschichtung 15 beschichtet.
[0042] Fig. 14 zeigt ein Cellulosesubstrat 12, das auf seiner Innenseite zunächst mit einer
als Aufdruck ausgebildeten Beschichtung 15 und anschließend mit einer wasserabweisenden
Schicht 14 beschichtet ist. Auf der Außenseite ist das Cellulosesubstrat 12 wie im
vorhergehenden Beispiel nacheinander mit einer Beschichtung 15 aus PVA (vernetzt oder
unvernetzt), einer Beschichtung 15 aus einem Metall (z. B. Al oder Ag), einer Metalllegierung
(z. B. einer Al- oder Ag-Basislegierung) und/oder einer anorganischen Verbindung wie
etwa SiO
2 und abschließend mit einer als Aufdruck ausgebildeten weiteren Beschichtung 15 beschichtet.
[0043] Fig. 15 zeigt ein Cellulosesubstrat 12, das auf seiner Innenseite mit vier unterschiedlichen
Beschichtungen 15 versehen ist, nämlich nacheinander mit einer PVA-Beschichtung 15,
einer Beschichtung 15 aus einem Metall (z. B. Al oder Ag), einer Metalllegierung (z.
B. einer Al- oder Ag-Basislegierung) und/oder einer anorganischen Verbindung wie etwa
SiO
2, einer als Aufdruck ausgebildeten weiteren Beschichtung 15 und abschließend mit einer
Beschichtung 15, die als sogenannte Überdruck-Lackierung (Over Print Varnish) ausgebildet
ist. Hierdurch kann die Tabakverpackung 10 mit einer hochwertigen Endbearbeitung ausgestattet
werden, um eine matte, satinierte oder glänzende Oberfläche zu erzeugen. Ebenso können
verbesserte Rutsch- und Scheuerfestigkeitseigenschaften realisiert werden. Auf der
Außenseite ist das Cellulosesubstrat 12 mit einer wasserabweisenden Schicht 14 beschichtet.
[0044] Fig. 16 zeigt ein Cellulosesubstrat 12, das auf seiner Innenseite mit vier unterschiedlichen
Beschichtungen 15 versehen ist, nämlich nacheinander mit einer wasserabweisenden Schicht
14, einer Beschichtung 15 aus einem Metall (z. B. Al oder Ag), einer Metalllegierung
(z. B. einer Al- oder Ag-Basislegierung) und/oder einer anorganischen Verbindung wie
etwa SiO
2, einer als Aufdruck ausgebildeten weiteren Beschichtung 15 und abschließend mit einer
Beschichtung 15, die als sogenannte Überdruck-Lackierung (Over Print Varnish) ausgebildet
ist. Auf der Außenseite ist lediglich eine einzelne PVA-Beschichtung 15 aufgebracht.
[0045] Fig. 17 zeigt ein Cellulosesubstrat 12, das auf seiner Außenseite mit vier unterschiedlichen
Beschichtungen 15 versehen ist, nämlich nacheinander mit einer PVA-Beschichtung 15,
einer Beschichtung 15 aus einem Metall (z. B. Al oder Ag), einer Metalllegierung (z.
B. einer Al- oder Ag-Basislegierung) und/oder einer anorganischen Verbindung wie etwa
SiO
2, einer als Aufdruck ausgebildeten weiteren Beschichtung 15 und abschließend mit einer
Beschichtung 15, die als sogenannte Überdruck-Lackierung (Over Print Varnish) ausgebildet
ist. Auf der Innenseite ist das Cellulosesubstrat 12 mit einer wasserabweisenden Schicht
14 beschichtet.
[0046] Fig. 18 zeigt schließlich ein Cellulosesubstrat 12, das auf seiner Innenseite mit
einer PVA-Beschichtung 15 und einer als Deckschicht dienenden wasserabweisenden Schicht
14 beschichtet ist. Auf seiner Außenseite ist das Cellulosesubstrat 12 mit vier unterschiedlichen
Beschichtungen 15 versehen, nämlich nacheinander mit einer PVA-Beschichtung 15, einer
Beschichtung 15 aus einem Metall (z. B. Al oder Ag), einer Metalllegierung (z. B.
einer Al- oder Ag-Basislegierung) und/oder einer anorganischen Verbindung wie etwa
SiO
2, einer als Aufdruck ausgebildeten weiteren Beschichtung 15 und abschließend mit einer
Beschichtung 15, die als Überdruck-Lackierung (Over Print Varnish) ausgebildet ist.
[0047] Es versteht sich, dass die gezeigten Ausführungsformen nicht abschließend sind. Es
können zahlreiche Varianten und Schichtabfolgen vorgesehen sein, solange wenigstens
eine der Schichten eine erfindungsgemäße wasserabweisende Schicht 14 ist.
[0048] Die in den Unterlagen angegebenen Parameterwerte zur Definition von Prozess- und
Messbedingungen für die Charakterisierung von spezifischen Eigenschaften des Erfindungsgegenstands
sind auch im Rahmen von Abweichungen - beispielsweise aufgrund von Messfehlern, Systemfehlern,
DIN-Toleranzen und dergleichen - als vom Rahmen der Erfindung mitumfasst anzusehen.
BEZUGSZEICHENLISTE:
[0049]
- 10
- Tabakverpackung
- 12
- Cellulosesubstrat
- 14
- wasserabweisende Schicht
- 15
- Beschichtung
- 16
- Schachtel
- R
- Ligand
1. Tabakverpackung (10), welche ein Cellulosesubstrat (12) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Cellulosesubstrat (12) zumindest bereichsweise mit einer wasserabweisenden Schicht
(14) beschichtet ist, wobei die wasserabweisende Schicht (14) einen polymeren Chrom(III)-Komplex
mit wenigstens einem organischen Liganden (R) umfasst.
2. Tabakverpackung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der wenigstens eine organische Ligand (R) ausgewählt ist aus einer Gruppe, die gesättigte
Fettsäuren und einfach oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren umfasst.
3. Tabakverpackung (10) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fettsäure eine Kettenlänge zwischen C8 und C22 besitzt.
4. Tabakverpackung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Chrom(III)-Komplex zusätzlich wenigstens ein Halogenion, insbesondere Chlorid,
als Ligand umfasst oder dass der Chrom(III)-Komplex zumindest im Wesentlichen frei
von anorganischen Liganden ist.
5. Tabakverpackung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Cellulosesubstrat (12) ein flächenspezifisches Gewicht zwischen 25 g/m2 und 600 g/m2 besitzt.
6. Tabakverpackung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Auftragsmenge der wasserabweisenden Schicht (14) auf dem Cellulosesubstrat (12)
zwischen 0,01 g/m2 und 5 g/m2 beträgt.
7. Tabakverpackung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wasserabweisende Schicht (14) wenigstens ein weiteres Polymer umfasst.
8. Tabakverpackung (10) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das wenigstens eine weitere Polymer ausgewählt ist aus einer Gruppe, die hydrophile
Polymere umfasst, insbesondere Stärke, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat und/oder
teilhydrolysiertes Polyvinylacetat sowie beliebige Copolymere davon.
9. Tabakverpackung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wasserabweisende Schicht (14) durch wenigstens ein Auftragsverfahren aus der
Gruppe Tiefdruck, Flexodruck, Siebdruck, Sprühen, Aufgussverfahren, Eintauchen, druckformfreie
Druckverfahren, berührungslose Druckverfahren oder eine beliebige Kombination hieraus
auf das Cellulosesubstrat (12) aufgebracht ist.
10. Tabakverpackung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wasserabweisende Schicht (14) vollflächig und/oder bereichsweise auf das Cellulosesubstrat
(12) aufgebracht ist und/oder dass die wasserabweisende Schicht auf einer Seite oder
auf mehr als einer Seite des Cellulosesubstrats (12) aufgebracht ist und/oder dass
die wasserabweisende Schicht nach einer Formgebung des Cellulosesubstrats (12) auf
dieses aufgebracht ist und/oder dass die wasserabweisende Schicht in Form eines graphischen
Elements auf das Cellulosesubstrat (12) aufgebracht ist.
11. Tabakverpackung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass diese als Schachtel (16), Innenlagenpapier, Beutel und/oder Hülle für ein Tabakprodukt
ausgebildet ist.
12. Tabakverpackung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass diese zusätzlich zur wasserabweisenden Schicht (14) wenigstens eine weitere Beschichtung
(15) aufweist.
13. Tabakverpackung (10) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens eine weitere Beschichtung (15) zwischen dem Cellulosesubstrat (12)
und der wasserabweisenden Schicht (14) und/oder auf einer dem Cellulosesubstrat (12)
abgewandten Seite der wasserabweisenden Schicht (14) angeordnet ist und/oder dass
die wenigstens eine weitere Beschichtung (15) ein Aufdruck ist.
14. Tabakverpackung (10) nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
die wenigstens eine weitere Beschichtung (15) quervernetzten und/oder unvernetzten
Polyvinylalkohol und/oder ein quervernetztes und/oder unvernetztes Polyvinylalkohol-Copolymer
umfasst.
15. Tabakverpackung (10) nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
die wenigstens eine weitere Beschichtung (15) wenigstens ein Metall, insbesondere
Aluminium und/oder Silber, und/oder eine Metallverbindung, insbesondere Al2O3 und/oder TiO2, und/oder eine anorganische Verbindung, insbesondere SiO2, umfasst.