Stand der Technik
[0001] Es ist bereits ein Verfahren zum Betrieb einer Fluidfördervorrichtung, insbesondere
einer Fluidfördervorrichtung eines Wärmepumpensystems, welche zumindest ein Förderelement
umfasst, mit welchem in zumindest einem Verfahrensschritt ein Fluid gefördert wird,
wobei in zumindest einem Verfahrensschritt ein aktueller Wert zumindest eines Betriebsparameters
der Fluidfördervorrichtung ermittelt wird, vorgeschlagen worden.
Offenbarung der Erfindung
[0002] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Betrieb einer Fluidfördervorrichtung,
insbesondere einer Fluidfördervorrichtung eines Wärmepumpensystems, welche zumindest
ein Förderelement umfasst, mit welchem in zumindest einem Verfahrensschritt ein Fluid
gefördert wird, wobei in zumindest einem Verfahrensschritt ein aktueller Wert zumindest
eines Betriebsparameters der Fluidfördervorrichtung ermittelt wird.
[0003] Es wird vorgeschlagen, dass in zumindest einem Verfahrensschritt in Abhängigkeit
von dem ermittelten Wert des Betriebsparameters der Fluidfördervorrichtung ein Risiko
eines Strömungsabrisses des Fluids von dem Förderelement bewertet wird. Die Fluidfördervorrichtung
umfasst zu einem Fördern des Fluids beispielsweise einen Ventilator, einen Kompressor
und/oder eine Pumpe, bevorzugt einen Axialventilator, einen Axialverdichter und/oder
eine Axialpumpe. Insbesondere fördert die Fluidfördervorrichtung das Fluid mittels
einer zyklischen Bewegung des Förderelements. Vorzugsweise umfasst die Fluidfördervorrichtung
zumindest eine elektrische Antriebseinheit, insbesondere einen Elektromotor, zu einer
Erzeugung der zyklischen Bewegung des Förderelements. Insbesondere steht das Förderelement
während eines Betriebs der Fluidfördervorrichtung in direktem Kontakt mit dem Fluid.
Das Förderelement ist beispielsweise als Rotor oder als Teil eines Rotors, insbesondere
als Rotorblatt oder als Rotorschaufel, der Fluidfördervorrichtung ausgebildet. Bevorzugt
ist die Fluidfördervorrichtung zu einem Einsatz beispielsweise in einer Lüftungsanlage,
in einer Klimaanlage, in einem Heizungssystem, besonders bevorzugt in einem Wärmepumpensystem,
vorgesehen. Alternativ ist die Fluidfördervorrichtung zu einem Einsatz, beispielsweise
als Lüfter und/oder zur Förderung eines Prozessguts, in einem Haushaltsgerät, in einem
Elektrowerkzeug, in einer Werkzeugmaschine, in einer Industrieanlage oder dergleichen
ausgebildet. Insbesondere ist die Fluidfördervorrichtung zu einer Förderung eines
fluiden Wärmereservoirs, insbesondere Umgebungsluft, eines Wärmeträgers, insbesondere
einem Heizmittel und/oder einem Kühlmittel, einem Treibstoff, einem Prozessgut, einem
Abfallstoff, insbesondere Abgas oder Abwasser, von Betriebswasser, von Trinkwasser,
zur Erzeugung eines Transportstroms, insbesondere eines Luftstroms oder eines Wasserstroms,
oder dergleichen vorgesehen. Unter "vorgesehen" soll insbesondere speziell eingerichtet,
speziell programmiert, speziell ausgelegt und/oder speziell ausgestattet verstanden
werden. Darunter, dass ein Objekt zu einer bestimmten Funktion vorgesehen ist, soll
insbesondere verstanden werden, dass das Objekt diese bestimmte Funktion in zumindest
einem Anwendungs- und/oder Betriebszustand erfüllt und/oder ausführt.
[0004] Vorzugsweise wird als Betriebsparameter eine Größe oder ein Kennwert ermittelt, der
eine Leistung der Fluidfördervorrichtung beschreibt oder charakterisiert. Bevorzugt
ist der Betriebsparameter als aufgenommene elektrische Leistung, als erbrachte mechanische
Förderleistung, als Wirkungsgrad oder als eine andere dem Fachmann als sinnvoll erscheinende
Leistungsgröße oder als Leistungskennwert ausgebildet. Alternativ kann als Betriebsparameter
eine Drehzahl des Förderelements, eine durch die Fluidfördervorrichtung verursachte
Druckdifferenz, ein von der Fluidfördervorrichtung verursachter Volumenstrom, ein
elektrischer Stromfluss durch die Fluidfördervorrichtung, ein elektrischer Spannungsabfall
an der Fluidfördervorrichtung oder eine andere Größe oder Kennzahl verwendet werden,
von welcher eine Leistungsgröße oder eine Leistungskennzahl der Fluidfördervorrichtung
abhängig ist.
[0005] Vorzugsweise umfasst die Fluidfördervorrichtung zumindest eine Steuereinheit. Insbesondere
steuert oder regelt die Steuereinheit das Förderelement, insbesondere mittels der
Antriebseinheit. Insbesondere ermittelt die Steuereinheit den Betriebsparameter. Die
Steuereinheit ermittelt den Betriebsparameter insbesondere mittels eines Auslesens
zumindest einer Messgröße einer Sensoreinheit der Fluidfördervorrichtung und/oder
mittels eines Auslesens von Einstellungen und/oder Steuersignalen der Steuereinheit.
Beispiele für die Messgröße umfassen insbesondere die Drehzahl des Förderelements,
die durch die Fluidfördervorrichtung verursachte Druckdifferenz, den von der Fluidfördervorrichtung
verursachten Volumenstrom, den elektrischen Stromfluss durch die Fluidfördervorrichtung,
den elektrischen Spannungsabfall und/oder die elektrische Leistung. Optional wird
eine der Messgrößen mittels Kennlinien oder Korrelationen, welche insbesondere in
einer Speichereinheit der Steuereinheit hinterlegt sind, aus einer weiteren der Messgrößen
ermittelt, insbesondere anstelle direkt gemessen zu werden.
[0006] Insbesondere sind mögliche Arbeitspunkte der Fluidfördervorrichtung zumindest in
einen stabilen Bereich und einen Strömungsabrissbereich unterteilt. Insbesondere erzeugt
die Fluidfördervorrichtung bei einem Arbeitspunkt in dem stabilen Bereich eine quasi-laminare
Strömung, insbesondere eine Strömung mit einer unterkritischen Reynoldszahl, des Fluids.
Insbesondere erzeugt die Fluidfördervorrichtung bei einem Arbeitspunkt in dem Strömungsabrissbereich
eine turbulente Strömung, insbesondere eine Strömung mit einer überkritischen Reynoldszahl,
des Fluids. Insbesondere beschreibt oder charakterisiert das Risiko einen Abstand
eines aktuellen Arbeitspunkts von dem instabilen Bereich, insbesondere von einer für
die Fluidfördervorrichtung kritischen Reynoldszahl. Alternativ oder zusätzlich beschreibt
oder charakterisiert das Risiko eine Eindringtiefe in den instabilen Bereich und/oder
eine Betriebsdauer innerhalb des instabilen Bereichs. Die Steuereinheit kann den Betriebsparameter
insbesondere kontinuierlich, in regelmäßigen Abständen und/oder nach einem auslösenden
Ereignis, beispielsweise einer Änderung einer der Messgrößen, bezüglich des Risikos
eines Strömungsabrisses bewerten.
[0007] Typischerweise erhöht sich das Risiko, insbesondere bei unveränderten Einstellungen
der Fluidfördervorrichtung, durch eine, insbesondere allmähliche, Erhöhung eines Strömungswiderstands
der Fluidfördervorrichtung und/oder eines an der Fluidfördervorrichtung angeschlossenen
Leitungssystems, beispielsweise aufgrund eines Ansammelns von Eis, von Schmutz, von
Staub und/oder von anderen Ablagerungen und/oder von Fremdobjekten. Insbesondere verschiebt
die Erhöhung des Strömungswiderstands einen aktuellen Arbeitspunkt der Fluidfördervorrichtung
von dem stabilen Bereich in Richtung des Strömungsabrissbereichs. Vorzugsweise ordnet
die Steuereinheit den aktuellen Arbeitspunkt anhand des aktuellen Werts des Betriebsparameters
dem stabilen Bereich oder dem Strömungsabrissbereich zu.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Verfahrens kann vorteilhaft ein Betrieb
der Fluidfördervorrichtung überwacht werden. Insbesondere kann vorteilhaft eine potentiell
gefährliche Situation, welche zu einer Beschädigung der Fluidfördervorrichtung führen
kann, erkannt werden. Insbesondere können vorteilhaft Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.
Insbesondere kann die Fluidfördervorrichtung bei Vermeidung des Strömungsabrisses
vorteilhaft verschleißarm betrieben werden. Insbesondere kann die Fluidfördervorrichtung
bei Vermeidung des Strömungsabrisses vorteilhaft geräuscharm betrieben werden. Insbesondere
kann die Fluidfördervorrichtung bei Vermeidung des Strömungsabrisses vorteilhaft energieeffizient
betrieben werden.
[0009] Weiter wird vorgeschlagen, dass in zumindest einem Verfahrensschritt der aktuelle
Wert des Betriebsparameters mit einem Stabilitätswert des Betriebsparameters verglichen
wird, um das Risiko zu bewerten. Vorzugsweise ist der Stabilitätswert ein Schwellenwert
für den Betriebsparameter. Vorzugsweise geht die Steuereinheit davon aus, dass bei
einem Überschreiten des Stabilitätswerts ein Strömungsabriss unmittelbar bevorsteht.
Insbesondere löst die Steuereinheit bei Überschreiten des Stabilitätswerts ein Strömungsabrissprotokoll
aus. Das Strömungsabrissprotokoll kann beispielsweise eine von der Fluidfördervorrichtung
ausführbare Gegenmaßnahme umfassen, um das Risiko zu senken, und/oder eine Schutzmaße,
wie etwa eine automatische Leistungsdrosselung oder Notabschaltung, um eine Beschädigung
zu vermeiden. Optional vergleicht die Steuereinheit den Betriebsparameter mit mehreren
gestaffelten Stabilitätswerten, welche insbesondere unterschiedlich weit beabstandet
von dem Strömungsabrissbereich sind. Vorzugsweise ist der Stabilitätswert abhängig
von der Drehzahl des Förderelements. Insbesondere korreliert der Stabilitätswert positiv
mit der Drehzahl. Vorzugsweise berechnet die Steuereinheit den Stabilitätswert in
Abhängigkeit von der, insbesondere eingestellten und/oder gemessenen, Drehzahl des
Förderelements. Alternativ ist der Stabilitätswert in der Speichereinheit der Steuereinheit,
beispielsweise in tabellarischer Form, drehzahlspezifisch hinterlegt. Durch die erfindungsgemäße
Ausgestaltung kann das Risiko vorteilhaft einfach und/oder vorteilhaft reproduzierbar
bewertet werden.
[0010] Ferner wird vorgeschlagen, dass in einem Kalibrierungsschritt zumindest ein Referenzwert
aus einem stabilen Bereich einer Kennlinie der Fluidfördervorrichtung ermittelt wird,
um den aktuellen Wert zu bewerten. Beispielsweise ist der Referenzwert gleich einem
Wert des Betriebsparameters aus dem stabilen Bereich. Alternativ ist der Referenzwert
eine Funktion, beispielsweise ein Mittelwert, mehrerer Werte des Betriebsparameters
aus dem stabilen Bereich. Vorzugsweise wird der Referenzwert abhängig von der Drehzahl
des Förderelements ermittelt. Insbesondere korreliert der Referenzwert positiv mit
der Drehzahl. In dem Kalibrierungsschritt kann der Referenzwert insbesondere von der
Sensoreinheit und der Steuereinheit direkt oder von einem externen Messgerät ermittelt
werden. Vorzugsweise ermittelt die Steuereinheit den Referenzwert in Abhängigkeit
von der, insbesondere eingestellten und/oder gemessenen, Drehzahl des Förderelements.
Insbesondere werden in dem Kalibrierungsschritt, insbesondere theoretische oder gemessene,
Werte des Betriebsparameters aus dem stabilen Bereich in der Speichereinheit der Steuereinheit
drehzahlspezifisch hinterlegt. Optional aktualisiert die Steuereinheit die in der
Speichereinheit hinterlegten Werte des Betriebsparameters während eines regulären
Betriebs der Fluidfördervorrichtung in dem stabilen Bereich. Vorzugsweise ermittelt
die Steuereinheit während eines regulären Betriebs der Fluidfördervorrichtung den
Stabilitätswert abhängig von dem Referenzwert. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
kann eine Bewertung des aktuellen Werts vorteilhaft spezifisch auf die Fluidfördervorrichtung
abgestimmt werden. Insbesondere kann eine vorteilhaft präzise Bewertung des Risikos
erreicht werden.
[0011] Weiterhin wird vorgeschlagen, dass in einem Kalibrierungsschritt eine Abhängigkeit
des Betriebsparameters von einem weiteren Betriebsparameter der Fluidfördervorrichtung
in einem Stabilitätsübergangsbereich erfasst wird. Insbesondere trennt der Stabilitätsübergangsbereich
den stabilen Bereich und den Strömungsabrissbereich voneinander. Optional überlappt
der Stabilitätsübergangsbereich teilweise mit dem stabilen Bereich und/oder dem Strömungsabrissbereich.
Vorzugsweise wird die Fluidfördervorrichtung in dem Kalibrierungsschritt in dem Stabilitätsübergangsbereich
betrieben. Beispielsweise wird der aktuelle Arbeitspunkt der Fluidfördervorrichtung
durch teilweises Schließen eines Durchflusskontrollelements der Fluidfördereinheit
oder des an der Fluidfördereinheit angeschlossenen Leitungssystems aus dem stabilen
Bereich in den Stabilitätsübergangsbereich gebracht. Das Durchflusskontrollelement
ist beispielsweise als Regelventil, als Drosselklappe oder dergleichen ausgebildet.
Beispielsweise wird der aktuelle Arbeitspunkt der Fluidfördervorrichtung durch teilweises
Öffnen des Durchflusskontrollelements der Fluidfördereinheit oder des an der Fluidfördereinheit
angeschlossenen Leitungssystems aus dem Strömungsabrissbereich in den Stabilitätsübergangsbereich
gebracht. Insbesondere ermittelt die Steuereinheit in dem Stabilitätsübergangsbereich
den aktuellen Wert des Betriebsparameters und hinterlegt diesen insbesondere in der
Speichereinheit der Steuereinheit. Bevorzugt ermittelt die Steuereinheit den Betriebsparameter
in Abhängigkeit von der Drehzahl als weiteren Betriebsparameter, insbesondere bei
konstanter Einstellung des Durchflusskontrollelements. Optional ermittelt die Steuereinheit
den Betriebsparameter in Abhängigkeit von dem Volumenstrom und/oder der Druckdifferenz
als weiteren Betriebsparameter, insbesondere bei verschiedenen Einstellungen des Durchflusskontrollelements.
Vorzugsweise wird der Stabilitätswert in Abhängigkeit von den in dem Stabilitätsübergangsbereich
ermittelten Werten des Betriebsparameters ermittelt. Insbesondere ist der Stabilitätswert
bis auf einen optionalen, anwendungsabhängigen Sicherheitsfaktor gleich zu dem im
Stabilitätsübergangsbereich ermittelten Werten des Betriebsparameters. Bevorzugt ermittelt
die Steuereinheit oder eine externe Kalibrierungsrecheneinheit eine, insbesondere
von dem weiteren Betriebsparameter abhängige, Korrelationsfunktion zwischen den im
Stabilitätsübergangsbereich ermittelten Werten und dem Referenzwert. Insbesondere
ermittelt die Steuereinheit während eines regulären Betriebs der Fluidfördervorrichtung
den Stabilitätswert in Abhängigkeit von der Korrelationsfunktion und dem Referenzwert.
Besonders bevorzugt gibt die Korrelationsfunktion, insbesondere bei einer bestimmten
Drehzahl des Förderelements, ein Leistungsverhältnis eines Arbeitspunkts im stabilen
Arbeitsbereich, insbesondere bei dieser Drehzahl, zu einem Arbeitspunkt im Stabilitätsübergangsbereich,
insbesondere bei derselben Drehzahl, wieder. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
kann der Betriebsparameter, insbesondere der Stabilitätswert, aus dem weiteren Betriebsparameter
zu einer Bewertung ermittelt werden. Ferner kann vorteilhaft eine obere Schranke für
den Betriebsparameter, insbesondere für den Stabilitätswert, ermittelt werden. Insbesondere
kann eine vorteilhaft zuverlässige Bewertung des Risikos erreicht werden.
[0012] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Abhängigkeit des Betriebsparameters von
dem weiteren Betriebsparameter mittels einer Regressionsfunktion genähert wird. Insbesondere
wird die Korrelationsfunktion durch eine Regressionsfunktion genähert. Die Regressionsfunktion
kann insbesondere von der Steuereinheit oder der externen Kalibrierungsrecheneinheit
erstellt werden. Vorzugsweise wird die Regressionsfunktion in dem Kalibrierungsschritt
als Rechenvorschrift für die Steuereinheit in dem Speicher der Steuereinheit hinterlegt.
Insbesondere wird die Regressionsfunktion nach einem an sich bekannten Verfahren ermittelt,
beispielsweise einem Verfahren basierend auf der Methode der kleinsten Quadrate, basierend
auf der Maximum-Likelihood-Methode, basierend auf einer Gaußprozess-Regression oder
dergleichen. Besonders bevorzugt ist die Regressionsfunktion ein Polynom, insbesondere
zumindest zweiter Ordnung, vorzugsweise zumindest dritter Ordnung, in dem weiteren
Betriebsparameter. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann der Betriebsparameter,
insbesondere der Stabilitätswert, vorteilhaft lückenlos aus dem weiteren Betriebsparameter,
insbesondere für eine beliebige Drehzahl, ermittelt werden. Es kann eine vorteilhaft
einfache, insbesondere vorteilhaft schnell auszuwertende und vorteilhaft wenig Speicherplatz
benötigende, Rechenvorschrift für den Betriebsparameter, insbesondere den Stabilitätswert,
bereitgestellt werden.
[0013] Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass in zumindest einem Verfahrensschritt eine
Gegenmaßnahme ergriffen wird, um das Risiko zu senken. Die Gegenmaßnahme ist insbesondere
dazu vorgesehen, den Strömungswiderstand der Fluidfördervorrichtung und/oder des an
der Fluidfördervorrichtung angeschlossenen Leitungssystems zu senken. Vorzugsweise
wird die Gegenmaßnahme automatisch, insbesondere ohne Eingriff eines Bedieners, von
der Steuereinheit ausgeführt. Vorzugsweise löst die Steuereinheit die Gegenmaßnahme
aus, wenn der aktuelle Wert des Betriebsparameters den Stabilitätswert erreicht und/oder
überschreitet. Beispielsweise werden/wird die Fluidfördervorrichtung und/oder das
Leitungssystem als Gegenmaßnahme enteist oder gereinigt. Eine automatische Enteisung
kann beispielsweise mittels eines elektrischen Heizelements der Fluidfördervorrichtung
durchgeführt werden und/oder, bei einem Einsatz in einem Wärmepumpensystem, durch
eine temporäre Umkehrung einer Wärmepumprichtung des Wärmepumpensystems. Eine automatische
Reinigung kann beispielsweise mittels einer temporären Umkehrung einer Förderrichtung
der Fluidfördervorrichtung, mittels eines mechanischen Reinigungselements der Fluidfördervorrichtung,
beispielsweise einem/r elektrisch angetriebenen Stößel, Schaber, Spirale oder dergleichen,
mittels Einspeisung eines Hochdruckfluids und/oder mittels eines Wechsels eines Filters
der Fluidfördervorrichtung durchgeführt werden. Als temporäre Gegenmaßnahme, insbesondere
zur Sicherstellung eines Betriebs der Fluidfördervorrichtung ohne unmittelbare Behebung
einer Ursache des Risikos, kann beispielsweise ein Bypass geöffnet werden und/oder
eine Kompensation mittels einer Anpassung der Drehzahl des Förderelements und/oder
mittels einer Anpassung eines Verkippungswinkels des Förderelements relativ zu einer
Drehachse des Rotors durchgeführt werden. Insbesondere zusätzlich, ist es denkbar,
dass die Steuereinheit einen Bediener und/oder einen Wartungsdienst informiert, um
das Risiko manuell zu senken, insbesondere wenn nach der automatischen Gegenmaßnahme
der aktuelle Wert des Betriebsparameters immer noch über dem Stabilitätswert liegt
und/oder nicht gesenkt werden konnte. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann
ein Betrieb der Fluidfördervorrichtung in dem Strömungsabrissbereich in einer vorteilhaft
großen Anzahl an Situationen vermieden werden.
[0014] Weiter wird eine Fluidfördervorrichtung, insbesondere eines Wärmepumpensystems, mit
einer, insbesondere der bereits genannten, Steuereinheit zu einem Durchführen eines
erfindungsgemäßen Verfahrens vorgeschlagen. Unter einer "Steuereinheit" soll insbesondere
eine Einheit mit zumindest einer Steuerelektronik verstanden werden. Unter einer "Steuerelektronik"
soll insbesondere eine Einheit mit einer Prozessoreinheit und mit einer, insbesondere
der bereits genannten, Speichereinheit sowie mit einem in der Speichereinheit gespeicherten
Betriebsprogramm verstanden werden. Die Fluidfördervorrichtung umfasst zumindest das
Förderelement, insbesondere eine Vielzahl an Förderelementen. Die Fluidfördervorrichtung
umfasst zumindest die elektrische Antriebseinheit, zu einem Antrieb des Förderelements.
Vorzugsweise ist die elektrische Antriebseinheit als Elektromotor ausgebildet. Die
Fluidfördervorrichtung umfasst optional ein fluiddurchlässiges Schutzelement, welches
insbesondere zu einem Schutz des Förderelements vor Objekten und/oder Staub vorgesehen
ist. Das Schutzelement ist insbesondere stromaufwärts des Förderelements angeordnet.
Das Schutzelement ist beispielsweise als, insbesondere grobmaschiges, Gitter, insbesondere
als Drahtgitter, Stangengitter und/oder Lamellengitter, und/oder als, insbesondere
feinmaschiger, Filter ausgebildet. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann eine
vorteilhaft verschleißarme, vorteilhaft energieeffiziente, vorteilhaft geräuscharme
und/oder vorteilhaft langlebige Fluidfördervorrichtung bereitgestellt werden.
[0015] Des Weiteren wird ein Wärmepumpensystem mit zumindest einer Verdampfereinheit und
einer an der Verdampfereinheit angeschlossenen erfindungsgemäßen Fluidfördervorrichtung
vorgeschlagen. Insbesondere ist das Wärmepumpensystem als Kompressionswärmepumpe ausgebildet.
Insbesondere umfasst das Wärmepumpensystem einen Fluidkreislauf mit einem Wärmeträger.
Das Wärmepumpensystem umfasst insbesondere einen Kompressor zu einem Umwälzen und
insbesondere einer Druckbeaufschlagung, insbesondere Verdichten, des Wärmeträgers.
Das Wärmepumpensystem umfasst zumindest eine Kondensatoreinheit zu einem Kondensieren
des Wärmeträgers und insbesondere zu einer Übertragung von Kondensationswärme auf
einen Sekundärkreislauf. Der Sekundärkreislauf kann beispielsweise als Heizkörperkreislauf
oder zu einer Temperierung eines Brauchfluids, insbesondere Betriebswasser und/oder
Trinkwasser, ausgebildet sein. Das Wärmepumpensystem umfasst insbesondere zumindest
eine Drossel zu einem Entspannen des Wärmeträgers. Die Verdampfereinheit ist insbesondere
dazu vorgesehen, den Wärmeträger zu verdampfen. Insbesondere ist die Verdampfereinheit
dazu vorgesehen, eine notwendige Verdampfungswärme dem von der Fluidfördervorrichtung
geförderten Fluid, insbesondere ohne Stoffaustausch, zu entnehmen. Insbesondere ist
die Fluidfördervorrichtung dazu vorgesehen, ein fluides Wärmereservoir, insbesondere
Umgebungsluft und/oder Wasser, der Verdampfungseinheit zuzuführen. Vorzugsweise umfasst
das Wärmepumpensystem eine Wärmepumpensteuereinheit. Die Steuereinheit der Fluidfördervorrichtung
und die Wärmepumpensteuereinheit können insbesondere ineinander integriert sein und/oder
als eigenständige Module ausgebildet sein. Vorzugsweise umfasst die Steuereinheit
und die Wärmepumpensteuereinheit jeweils zumindest eine Datenschnittstelle zu einem
Datenaustausch zwischen der Steuereinheit und der Wärmepumpensteuereinheit. Beispielsweise
sind die Datenschnittstellen zu einer Übermittlung eines Förderleistungsbedarfs von
der Wärmepumpensteuereinheit zu der Steuereinheit vorgesehen. Insbesondere stellt
die Steuereinheit die Drehzahl des Förderelements in Abhängigkeit von dem übermittelten
Förderleistungsbedarf ein. Besonders bevorzugt regelt die Steuereinheit und/oder die
Wärmepumpensteuereinheit die Drehzahl proportional zu einer Temperaturdifferenz zwischen
einer Umgebungstemperatur und einer Verdampfertemperatur. Optional ist ein Sollwert
für die Temperaturdifferenz abhängig von der Umgebungstemperatur, insbesondere bei
ansteigender Umgebungstemperatur ebenfalls ansteigend, wobei der Sollwert insbesondere
in einem Temperaturbereich zwischen 0°C und 6°C ein lokales Minimum aufweist. Vorzugsweise
ist eine Heizleistung des Wärmepumpensystems, insbesondere im Verhältnis zu einer
Nennleistung des Wärmepumpensystems, als Vorsteuerung für eine Regelung der Drehzahl
vorgesehen. Beispielsweise sind die Datenschnittstellen zu einer Übermittlung eines
Enteisungsbedarfs von der Steuereinheit zu der Wärmepumpensteuereinheit vorgesehen.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann ein vorteilhaft verschleißarmes, vorteilhaft
energieeffizientes, vorteilhaft geräuscharmes und/oder vorteilhaft langlebiges Wärmepumpensystem
bereitgestellt werden.
[0016] Ferner wird vorgeschlagen, dass ein Abstand eines stabilen Arbeitspunkts der Fluidfördereinheit
von einem, insbesondere dem bereits genannten, Strömungsabrissbereich einer Kennlinie
der Fluidfördereinheit einen wesentlichen Teilabschnitt eines, insbesondere des bereits
genannten, stabilen Bereichs dieser Kennlinie bildet. Unter einem "wesentlichen Teilabschnitt"
soll insbesondere ein Abschnitt einer Strecke verstanden werden, der zumindest 25
%, bevorzugt zumindest 33 %, besonders bevorzugt zumindest 45 % umfasst, wobei der
Abschnitt insbesondere weniger als 90 %, besonders bevorzugt weniger als 75 %, der
Strecke umfasst. Die, insbesondere auslegungsspezifische und charakteristische, Kennlinie
der Fluidfördereinheit gibt eine Korrelation zwischen einer Förderhöhe und/oder der
Druckdifferenz der Fluidfördereinheit und einer Fördermenge, typischerweise dem Volumenstrom,
bei konstanter Drehzahl des Förderelements an. Die Korrelation der Kennlinie ist zumindest
im stabilen Bereich typischerweise negativ. Insbesondere im Strömungsabrissbereich
kann die Korrelation der Kennlinie streckenweise positiv sein. Vorzugsweise entspricht
der Stabilitätswert einem Wert des Betriebsparameters an einem lokalen Maximum oder
Sattelpunkt der Kennlinie. Der aktuelle Arbeitspunkt der Fluidfördervorrichtung wird
insbesondere durch eine Systemkennlinie des an der Fluidfördervorrichtung angeschlossenen
Leitungssystems vorgegeben. Beispielsweise kann eine Vergrößerung des stabilen Bereichs,
insbesondere eine Verschiebung des lokalen Maximums oder des Sattelpunkts in Richtung
niedriger Fördermengen und insbesondere weg von der Systemkennlinie, durch eine Verkleinerung
des Durchmessers des gesamten Rotors der Fluidfördervorrichtung und/oder durch eine
Erhöhung der Anzahl an Förderelementen pro Rotor der Fluidfördervorrichtung erreicht
werden. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann der stabile Bereich vorteilhaft
groß gehalten werden. Insbesondere kann eine vorteilhaft lange Zeitdauer zwischen
zwei Gegenmaßnahmen erreicht werden.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren, die erfindungsgemäße Fluidfördervorrichtung und/oder
das erfindungsgemäße Wärmepumpensystem sollen/soll hierbei nicht auf die oben beschriebene
Anwendung und Ausführungsform beschränkt sein. Insbesondere können/kann das erfindungsgemäße
Verfahren, die erfindungsgemäße Fluidfördervorrichtung und/oder das erfindungsgemäße
Wärmepumpensystem zu einer Erfüllung einer hierin beschriebenen Funktionsweise eine
von einer hierin genannten Anzahl von einzelnen Elementen, Bauteilen und Einheiten
sowie Verfahrensschritten abweichende Anzahl aufweisen. Zudem sollen bei den in dieser
Offenbarung angegebenen Wertebereichen auch innerhalb der genannten Grenzen liegende
Werte als offenbart und als beliebig einsetzbar gelten.
Zeichnungen
[0018] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In den Zeichnungen
ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnungen, die Beschreibung
und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren
Kombinationen zusammenfassen.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Wärmepumpensystems mit einer
erfindungsgemäßen Fluidfördervorrichtung,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens und
- Fig. 3
- ein schematisches Diagramm unterschiedlicher Stabilitätsbereiche der Fluidfördervorrichtung.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0020] Figur 1 zeigt ein Wärmepumpensystem 14. Das Wärmepumpensystem 14 umfasst insbesondere
einen geschlossen Fluidkreislauf für einen Wärmeträger 42. Das Wärmepumpensystem 14
umfasst, insbesondere in dem Fluidkreislauf, zumindest eine Verdampfereinheit 30.
Vorzugsweise umfasst das Wärmepumpensystem 14, insbesondere in dem Fluidkreislauf,
zumindest einen Kompressor 38. Bevorzugt umfasst das Wärmepumpensystem 14, insbesondere
in dem Fluidkreislauf, zumindest eine Drossel 40. Vorzugsweise umfasst das Wärmepumpensystem
14, insbesondere in dem Fluidkreislauf, zumindest eine Kondensatoreinheit 36. Insbesondere
ist die Kondensatoreinheit 36 an einem Sekundärkreislauf 44 angeschlossen, insbesondere
zu einem Wärmeaustausch zwischen dem Fluidkreislauf und dem Sekundärkreislauf 44.
Das Wärmepumpensystem 14 umfasst zumindest eine Fluidfördervorrichtung 12, insbesondere
zu einer Förderung eines Fluids 17. Beispielsweise ist das Fluid 17 als Umgebungsluft
ausgebildet. Die Fluidfördervorrichtung 12 ist an der Verdampfereinheit 30 angeschlossenen,
insbesondere zu einem Wärmeaustausch zwischen dem Fluid 17 und dem Fluidkreislauf.
Die Fluidfördervorrichtung 12 umfasst zumindest ein Förderelement 16. Beispielsweise
ist das Förderelement 16 als Rotorblatt eines Ventilators ausgebildet. Die Fluidfördervorrichtung
12 umfasst eine Steuereinheit 28. Die Steuereinheit 28 ist zu einem Durchführen eines
Verfahrens 10 vorgesehen, welches insbesondere in Figur 2 näher erläutert wird. Insbesondere
ist die Steuereinheit 28 zu einer Steuerung des Förderelements 16 vorgesehen. Optional
ist die Steuereinheit 28 zusätzlich als Wärmepumpensteuereinheit ausgebildet, insbesondere
zu einer Steuerung des Kompressors 38. Optional umfasst die Fluidfördervorrichtung
12 zumindest ein Schutzelement 46, beispielsweise ein Lamellengitter. Vorzugsweise
umfasst die Fluidfördervorrichtung 12 zumindest eine Sensoreinheit, zu einer Erfassung
einer Drehzahl des Förderelements 16 und eines leitstungsbezogenen Betriebsparameters,
insbesondere einer aufgenommenen elektrischen Leistung, der Fluidfördervorrichtung
12.
[0021] Figur 2 zeigt das Verfahren 10 zum Betrieb der Fluidfördervorrichtung 12. Das Verfahren
10 umfasst zumindest einen Kalibrierungsschritt 18, insbesondere zu einer Charakterisierung
der Fluidfördervorrichtung 12. Das Verfahren 10 umfasst vorzugweise einen Korrelationsschritt
48, insbesondere zu einer Auswertung des Kalibrierungsschritts 18. Das Verfahren 10
umfasst einen regulären Betrieb 50, in welchem die Fluidfördervorrichtung 12 das Fluid
17 fördert. Vorzugsweise umfasst das Verfahren 10 zumindest einen Überprüfungsschritt
52, insbesondere zu einer Bewertung eines Risikos eines Strömungsabrisses anhand eines
aktuellen Werts des Betriebsparameters der Fluidfördervorrichtung 12. Das Verfahren
10 umfasst zumindest eine Gegenmaßnahme 26 zu einer Senkung des Risikos.
[0022] Vorzugsweise wird zu einer Bewertung des Risikos eine elektrische Leistungsaufnahme
der Fluidfördervorrichtung 12 als Betriebsparameter ermittelt. In dem Kalibrierungsschritt
18 wird zumindest ein Referenzwert aus einem stabilen Bereich 20 einer Kennlinie 22,
22', 22", 22"', 22"" (vgl. Figur 3) der Fluidfördervorrichtung 12 ermittelt, um den
aktuellen Wert, insbesondere in dem Überprüfungsschritt 52, zu bewerten. Beispielsweise
ist der Referenzwert eine elektrische Leistungsaufnahme der Fluidfördervorrichtung
12 an einem stabilen Arbeitspunkt 32 (vgl. Figur 3) aus dem stabilen Bereich 20. Vorzugsweise
stellt die Steuereinheit 28 in dem Kalibrierungsschritt 18 unterschiedliche Drehzahlen
des Förderelements 16 ein, bei welchen der Referenzwert jeweils drehzahlspezifisch
ermittelt wird. Vorzugsweise wird in dem Kalibrierungsschritt 18 der Referenzwert,
insbesondere zusammen mit der zugehörigen Drehzahl, in einer Speichereinheit der Steuereinheit
28 hinterlegt.
[0023] In dem Kalibrierungsschritt 18 wird eine Abhängigkeit des Betriebsparameters von
einem weiteren Betriebsparameter, insbesondere der Drehzahl, der Fluidfördervorrichtung
12 in einem Stabilitätsübergangsbereich 24 (vgl. Figur 3) erfasst. Insbesondere wird
in dem Kalibrierungsschritt 18 ein aktueller Arbeitspunkt der Fluidfördervorrichtung
12 auf einen Grenzarbeitspunkt 62 (vgl. Fig. 3) durch Anpassung eines Strömungswiderstands
der Fluidfördervorrichtung 12 verschoben. Insbesondere liegen der Grenzarbeitspunkt
62 und der stabile Arbeitspunkt 32, bei welchem der Referenzwert ermittelt wird, auf
derselben Kennlinie 22". Vorzugsweise wird der Betriebsparameter an dem Grenzarbeitspunkt
62 ermittelt. Vorzugsweise stellt die Steuereinheit 28 in dem Kalibrierungsschritt
18 unterschiedliche Drehzahlen des Förderelements 16 ein, bei welchen der Betriebsparameter
des Grenzarbeitspunkts 62 jeweils drehzahlspezifisch ermittelt wird. Vorzugsweise
wird in dem Kalibrierungsschritt 18 der Wert des Betriebsparameters an dem Grenzarbeitspunkt
62, insbesondere zusammen mit der zugehörigen Drehzahl, in einer Speichereinheit der
Steuereinheit 28 hinterlegt.
[0024] In dem Korrelationsschritt 48 stellt die Steuereinheit 28 den Wert des Betriebsparameters
an dem Grenzarbeitspunkt 62 dem Referenzwert, welcher insbesondere mit derselben Drehzahl
ermittelt wurde, gegenüber. Vorzugsweise ermittelt die Steuereinheit 28 in dem Korrelationsschritt
48 eine Korrelationsfunktion zwischen dem Wert des Betriebsparameters an dem Grenzarbeitspunkt
62 und dem Referenzwert, insbesondere in Abhängigkeit von der Drehzahl des Förderelements
16. Die Abhängigkeit des Betriebsparameters von dem weiteren Betriebsparameter wird
mittels einer Regressionsfunktion genähert. Insbesondere beschreibt die Regressionsfunktion
ein Verhältnis des Werts des Betriebsparameters an dem Grenzarbeitspunkt 62 zu dem
Referenzwert als Funktion der Drehzahl. Vorzugsweise verwendet die Steuereinheit 28
für die Regressionsfunktion ein Polynom zumindest zweiter, vorzugsweise dritter Ordnung,
in der Drehzahl. Beispielsweise verwendet die Steuereinheit 28 das Modell:

wobei
PGA der Wert des Betriebsparameters an dem Grenzarbeitspunkt 62,
n die Drehzahl, p die Regressionsfunktion und
PRef der Referenzwert sind. Insbesondere verwendet die Steuereinheit 28 zu einer Bestimmung
der Regressionsfunktion die in dem Kalibrierungsschritt 18 ermittelten Werte des Betriebsparameters
und des Referenzwerts. Für eine Abhängigkeit des Referenzwerts von der Drehzahl kann
die Steuereinheit 28 einen, insbesondere an sich bekannten, analytischen Ausdruck,
eine weitere Regressionsfunktion oder ein Tabellenwerk verwenden, welche/s insbesondere
auf den in dem Kalibrierungsschritt 18 ermittelten Werten beruht. Optional ist das
Modell zusätzlich abhängig von einem durch die Fluidfördervorrichtung 12 erzeugten
Volumenstrom 54 und/oder einer Druckdifferenz 56 (vgl. Fig. 3).
[0025] In dem regulären Betrieb 50 fördert die Fluidfördervorrichtung 12 das Fluid 17, insbesondere
zu der Verdampfereinheit 30 hin. Vorzugsweise regelt die Steuereinheit 28 die Drehzahl
des Förderelements 16, insbesondere in Abhängigkeit von einer Verdampfertemperatur
der Verdampfereinheit 30, einer Heizleistung des Wärmepumpensystems 14 und einer Umgebungstemperatur.
Vorzugsweise betreibt die Steuereinheit 28 die Fluidfördervorrichtung 12 in dem regulären
Betrieb 50 auf einem Arbeitspunkt des stabilen Bereichs 20. Situationsabhängig kann
ein aktueller Arbeitspunkt während des regulären Betriebs 50, beispielsweise durch
eine Vereisung der Verdampfereinheit 30, in Richtung eines Strömungsabrissbereichs
34 verschoben werden.
[0026] In dem Überprüfungsschritt 52 wird der aktuelle Wert des Betriebsparameters ermittelt.
In dem Überprüfungsschritt 52 wird in Abhängigkeit von dem ermittelten Wert des Betriebsparameters
der Fluidfördervorrichtung 12 ein Risiko eines Strömungsabrisses des Fluids 17 von
dem Förderelement 16 bewertet. Vorzugsweise überprüft die Steuereinheit 28 in dem
Überprüfungsschritt 52 zumindest, ob ein aktueller Arbeitspunkt noch in dem stabilen
Bereich 20 liegt. Optional ermittelt die Steuereinheit 28 in dem Überprüfungsschritt
52, wie weit entfernt der aktuelle Arbeitspunkt von dem Strömungsabrissbereich 34,
insbesondere von dem Grenzarbeitspunkt 62, ist. Optional ermittelt die Steuereinheit
28 in dem Überprüfungsschritt 52 eine verbleibende Zeitdauer bis zu einem Erreichen
des Strömungsabrissbereichs 34, insbesondere durch Extrapolation einer Historie des
Betriebsparameters. Vorzugsweise ermittelt die Steuereinheit 28 in dem Überprüfungsschritt
52 einen Stabilitätswert des Betriebsparameters. Insbesondere ermittelt die Steuereinheit
28 den Stabilitätswert anhand des Modells
PGA(
n) für den Wert des Betriebsparameters an dem Grenzarbeitspunkt 62. Optional multipliziert
die Steuereinheit 28 das Modell
PGA(
n) für den Wert des Betriebsparameters mit einem Sicherheitsfaktor, dessen Betrag insbesondere
kleiner 1 ist. In dem Überprüfungsschritt 52 wird der aktuelle Wert des Betriebsparameters
mit dem Stabilitätswert des Betriebsparameters verglichen, um das Risiko zu bewerten.
Insbesondere wenn der aktuelle Wert kleiner als der Stabilitätswert ist, wird der
reguläre Betrieb 50 aufrechterhalten. Insbesondere wenn der aktuelle Wert größer als
der Stabilitätswert ist, löst die Steuereinheit 28 die Gegenmaßnahme 26 aus, um das
Risiko eines Strömungsabrisses zu senken. Beispielsweise ist die Gegenmaßnahme 26
als, insbesondere an sich bekannte, automatische Enteisung der Verdampfereinheit 30
ausgebildet.
[0027] Figur 3 zeigt beispielhaft ein Kennliniendiagramm des Wärmepumpensystems 14. Insbesondere
ist in dem Kennliniendiagramm die von der Fluidfördervorrichtung 12 erzeugte Druckdifferenz
56 gegen den erzeugten Volumenstrom 54 aufgetragen. Die Kennlinie 22, 22', 22", 22"',
22"" gibt insbesondere die Abhängigkeit von Druckdifferenz 56 und Volumenstrom 54
bei konstanter Drehzahl an. Ausprägungen der Kennlinie 22, 22', 22", 22"', 22"" für
unterschiedlicher Drehzahl sind zu einer Unterscheidung mit Apostroph (') gekennzeichnet.
Insbesondere ist die Kennlinie 22, 22', 22", 22'", 22"" in den stabilen Bereich 20
und den Strömungsabrissbereich 34 unterteilt. Insbesondere liegt zwischen dem stabilen
Bereich 20 und dem Strömungsabrissbereich 34 der Stabilitätsübergangsbereich 24. Ein
aktueller Arbeitspunkt der Fluidfördervorrichtung 12 ergibt sich insbesondere aus
einem Schnittpunkt der Kennlinie 22, 22', 22", 22'", 22"" mit einer Systemkennlinie
58, 60, 64 des Wärmepumpensystems 14. Die Systemkennlinie 58, 60, 64 beschreibt insbesondere
einen Strömungswiderstand eines an der Fluidfördervorrichtung 12 angeschlossenen Leitungssystems
des Wärmepumpensystems 14. Bei dem regulären Betrieb 50 liegt die Systemkennlinie
58 vorzugsweise in dem stabilen Bereich 20 und gibt beispielsweise den stabilen Arbeitspunkt
32 vor. Ein Abstand des stabilen Arbeitspunkts 32 der Fluidfördervorrichtung 12 von
dem Strömungsabrissbereich 34 der Kennlinie 22"', insbesondere von dem Grenzarbeitspunkt
62, der Fluidfördervorrichtung 12 bildet einen wesentlichen Teilabschnitt des stabilen
Bereichs 20 dieser Kennlinie 22"'. Beispielsweise durch Vereisung, verschiebt sich
die Systemkennlinie 60 in Richtung des Stabilitätsübergangsbereichs 24, insbesondere
bis der Grenzarbeitspunkt 62 erreicht wird. Vorzugsweise leitet die Steuereinheit
28 spätestens zu dem Zeitpunkt, da der Grenzarbeitspunkt 62 erreicht wird, die Gegenmaßnahme
26, insbesondere ein Enteisen, ein. Insbesondere ohne, bei zu schwacher oder zu später
Gegenmaßnahme 26, kann die Systemkennlinie 64 in den Strömungsabrissbereich 34 abgleiten,
wodurch das Förderelement 16 vorzeitig verschleißt und/oder beschädigt werden kann.
1. Verfahren zum Betrieb einer Fluidfördervorrichtung, insbesondere einer Fluidfördervorrichtung
eines Wärmepumpensystems, welche zumindest ein Förderelement (16) umfasst, mit welchem
in zumindest einem Verfahrensschritt ein Fluid (17) gefördert wird, wobei in zumindest
einem Verfahrensschritt ein aktueller Wert zumindest eines Betriebsparameters der
Fluidfördervorrichtung ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass in zumindest einem Verfahrensschritt in Abhängigkeit von dem ermittelten Wert des
Betriebsparameters der Fluidfördervorrichtung ein Risiko eines Strömungsabrisses des
Fluids (17) von dem Förderelement (16) bewertet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in zumindest einem Verfahrensschritt der aktuelle Wert des Betriebsparameters mit
einem Stabilitätswert des Betriebsparameters verglichen wird, um das Risiko zu bewerten.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Kalibrierungsschritt (18) zumindest ein Referenzwert aus einem stabilen
Bereich (20) einer Kennlinie (22, 22', 22", 22"', 22"") der Fluidfördervorrichtung
ermittelt wird, um den aktuellen Wert zu bewerten.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Kalibrierungsschritt (18) eine Abhängigkeit des Betriebsparameters von einem
weiteren Betriebsparameter der Fluidfördervorrichtung in einem Stabilitätsübergangsbereich
(24) erfasst wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abhängigkeit des Betriebsparameters von dem weiteren Betriebsparameter mittels
einer Regressionsfunktion genähert wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in zumindest einem Verfahrensschritt eine Gegenmaßnahme (26) ergriffen wird, um das
Risiko zu senken.
7. Fluidfördervorrichtung, insbesondere eines Wärmepumpensystems, mit einer Steuereinheit
(28) zu einem Durchführen eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6.
8. Wärmepumpensystem mit zumindest einer Verdampfereinheit (30) und einer an der Verdampfereinheit
(30) angeschlossenen Fluidfördervorrichtung nach Anspruch 7.
9. Wärmepumpensystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand eines stabilen Arbeitspunkts (32) der Fluidfördervorrichtung von einem
Strömungsabrissbereich (34) einer Kennlinie (22"') der Fluidfördervorrichtung einen
wesentlichen Teilabschnitt eines stabilen Bereichs (20) dieser Kennlinie (22"') bildet.