[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Brennereinrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus dem Dokument
DE 10 2011 079 325 B4 bekannt. Bei diesem wird mit einer unter Zündspannung gesetzten, einem Brenner zugeordneten
Zündelektrode ein Zündfunke erzeugt. Außerdem wird bei diesem mit der Zündelektrode
eine elektrische Spannung gemessen. Diese Lösung, bei der die Zündelektrode zur Erfassung
der elektrischen Spannung von den Mitteln zur Erzeugung der Zündspannung getrennt
wird, dient dabei zur Regelung der Luftzahl der Brennereinrichtung. Die besagte elektrische
Spannung zwischen der Zündelektrode und dem Brenner ist dabei temperaturabhängig und
wird daher auch Flammentemperatur genannt. Dabei ist die Leitfähigkeit des sich im
Bereich des Zündfunkens einstellenden Plasmakanals um so größer, je größer der Stromfluss
von der Spannungsquelle ist, die zur Messung des sogenannten glühelektrischen Effekts
verwendet wird.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren der eingangs genannten Art
zu verbessern. Insbesondere soll ein Verfahren zur Beurteilung der Qualität des Zündfunkens
geschaffen werden.
[0004] Diese Aufgabe ist mit einem Verfahren der eingangs genannten Art durch die im Kennzeichen
des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
[0005] Nach der Erfindung ist also vorgesehen, dass in einem Zeitraum von vor dem Zündfunken
bis vor einer möglichen Flammenbildung am Brenner mit der Zündelektrode eine sich
ergebende Änderung der elektrischen Spannung gemessen und eine Fehlermeldung erzeugt
wird, wenn diese Änderung betragsmäßig kleiner als ein vorgegebener Mindestwert ist.
[0006] Mit anderen Worten zeichnet sich die erfindungsgemäße Lösung somit dadurch aus, dass
die sogenannte Flammentemperatur zur Beurteilung der Qualität des Zündfunkens verwendet
wird, und zwar auf Basis der Erkenntnis, dass diese einen Mindestwert haben muss,
um von einem qualitativ hochwertigen, also einem für die Zündung gut geeigneten Zündfunken
ausgehen zu können. Ist nämlich beispielsweise die Zündelektrode verbogen oder mit
einem Kondensattropfen benetzt, so zeigt sich, dass ein solcher Mindestwert gerade
nicht erreicht wird. Der Erfindung zugrunde liegende Experimente haben dabei ergeben,
dass aus dieser Erkenntnis auf eine schlechte Zündfunkenqualität geschlossen werden
kann.
[0007] Die besagte Messung beginnt dabei, wie beschrieben, vorzugsweise wenn noch keine
Zündspannung an der Zündelektrode anliegt. Je nach Ausführung kann dabei (muss aber
nicht) bereits im Standby-Betrieb der Brennereinrichtung ein elektrisches Potential
zwischen Zündelektrode und Brenner messbar sein, was aber unproblematisch ist, da
kein Strom fließt und somit keine Leistung verbraucht wird.
[0008] Bei der besagten Messung wird ein Kurzschluss erzeugt, so dass der Stromfluss durch
die Spannungsquelle steigt. Der dabei fließende Strom wird mit Hilfe eines Messwiderstandes
erfasst; die auf diese Weise letztlich gemessene Spannung steigt mit dem Stromfluss.
Je intensiver dabei der Zündfunke ist, desto leitfähiger ist das vorgenannte Plasma.
Also bewirkt ein intensiver Zündfunke einen starken Kurzschluss der Spannungsquelle,
das heißt, mit dem Ansteigen des Stroms steigt der Messwert der sogenannten Flammentemperatur
nach oben.
[0009] Die Messung endet schließlich, wie beschrieben, vorzugsweise spätestens kurz vor
einer Flammenbildung am Brenner, wobei letztlich auch vorgesehen sein kann, dass die
Messung unabhängig von einem tatsächlichen Start des Brenners durchgeführt wird, das
heißt, für die Feststellung der Zündfunkenqualität ist ein Start des Brenners an sich
nicht erforderlich.
[0010] Andere vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich
aus den abhängigen Patentansprüchen.
[0011] Der Vollständigkeit halber wird noch auf folgende Dokumente hingewiesen:
Aus dem Dokument
DE 10 2013 226 468 A1 ist ein Diagnosegerät bekannt, bei dem zur Bewertung des Zündfunkens Strom und Spannung
(Hochspannung im Bereich von 8 bis 15 kV) direkt gemessen werden. Dabei wird davon
ausgegangen, dass die Energie des Zündfunkens um so größer ist, je größer Strom und
Spannung sind. Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird im Unterschied dazu, lediglich
eine Spannungsänderung bzw. ein Spannungsabfall der Messspannung (im Bereich von 5
V) gemessen und bewertet.
[0012] Aus dem Dokument
WO 2011/117810 A2 ist ein Verfahren zur Kontrolle eines Brenners bekannt, bei dem die elektrische Spannung
des Gebläsemotors überwacht wird.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren einschließlich seiner vorteilhaften Weiterbildungen
gemäß der abhängigen Patentansprüche wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0014] Es zeigt schematisch
- Figur 1
- eine Brennereinrichtung mit einem Brenner, einer Zündelektrode und einer Gegenelektrode;
und
- Figur 2
- ein drei verschiedene Zündfunkenqualitäten darstellendes Diagramm.
[0015] In Figur 1 ist schematisch und perspektivisch eine Brennereinrichtung dargestellt,
bei der mit einer unter Zündspannung gesetzten, einem Brenner 1 zugeordneten Zündelektrode
2 ein Zündfunke erzeugt wird, wobei besonders bevorzugt vorgesehen ist, dass der Zündfunke
zwischen der Zündelektrode 2 und einer Gegenelektrode 3 erzeugt wird, das heißt, ein
aus der Oberfläche des Brenners 1 ausströmendes Brennstoff-Luft-Gemisch entzündet
sich an dem zwischen der Zündelektrode 2 und der Gegenelektrode 3 befindlichen Zündfunken.
[0016] Weiterhin ist, wie bereits ausgeführt, vorgesehen, dass mit der Zündelektrode 2 eine
elektrische Spannung gemessen wird, wobei ferner besonders bevorzugt vorgesehen ist,
dass zur Messung der elektrischen Spannung die in Figur 1 dargestellte Messeinrichtung
4 (ein Voltmeter) verwendet wird. Weiterhin ist in an sich bekannter Weise vorgesehen,
dass sowohl der Brenner 1 als auch die Gegenelektrode 3 mit der elektrischen Masse
("GND" - siehe: https://de.wikipedia.org/w/index.php? title=Masse_(Elektronik)&oldid=192430333)
der Brennereinrichtung verbunden ausgebildet sind.
[0017] Wesentlich für das erfindungsgemäße Verfahren ist nun, dass in einem Zeitraum von
vor dem Zündfunken bis vor einer möglichen Flammenbildung am Brenner 1 mit der Zündelektrode
2 eine sich ergebende Änderung der elektrischen Spannung (welche letztlich einem Stromfluss
durch den vorgenannten Plasmakanal des Zündfunkens entspricht) gemessen und eine Fehlermeldung
erzeugt wird, wenn diese Änderung betragsmäßig kleiner als ein vorgegebener Mindestwert
U
mind ist. Es versteht sich dabei von selbst, dass das Verfahren auch dann angewendet werden
kann, wenn der Brenner an sich in diesem Moment gar nicht gezündet werden soll. Außerdem
ist zu beachten, dass die tatsächliche Höhe des Mindestwertes U
mind letztlich von der konkret verwendeten Messschaltung abhängt und sich insofern die
Angabe eines konkreten Zahlenwerts, der von einem Fachmann aber leicht selbst ermittelt
und festgelegt werden kann, an dieser Stelle erübrigt.
[0018] Bezüglich der Messung ist dabei - etwas genauer betrachtet - besonders bevorzugt
vorgesehen, dass der Zeitraum zur Messung der elektrischen Spannung beginnt, wenn
ein Lüfter des Brenners 1 seine Startdrehzahl erreicht hat, wobei diesem Szenario
typischer Weise vorausgegangen ist, dass die Heizungsregelung einen Wärmebedarf ermittelt
und eine entsprechende Forderung zum Zünden des Brenners 1 gegeben hat.
[0019] Weiterhin ist noch besonders bevorzugt vorgesehen, dass nach Erreichen der Startdrehzahl,
aber vor Erzeugung eines Zündfunkens zunächst ein Spannungsreferenzwert (zwischen
Zündelektrode 2 und Brenner 1 bzw. Gegenelektrode 3) gemessen wird. Dieser kann 0
Volt betragen; es gibt aber auch Brennereinrichtungen, bei denen auch, wie oben schon
beschrieben, im Standbybetrieb ein elektrisches Potential am Brenner 1 bzw. der Gegenelektrode
3 anliegt, was aber in Bezug auf den Stromverbrauch der Brennereinrichtung, da kein
Strom fließt, unproblematisch ist.
[0020] Ferner ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass nach Erzeugung eines Zündfunkens
für vorzugsweise 1 bis 3 Sekunden eine Einschwingphase abgewartet und anschließend
ein sich ergebender Spannungszündwert gemessen wird. Eine Flammenbildung wird dabei
insbesondere dadurch verhindert, dass dem Brenner 1 während der Messung des Spannungszündwertes
noch kein Brennstoff zugeführt wird.
[0021] In Kombination der vorstehend genannten Maßgaben ist dann weiterhin besonders bevorzugt
vorgesehen, dass die sich in einem Zeitraum von vor dem Zündfunken bis vor einer möglichen
Flammenbildung am Brenner 1 einstellende Änderung der elektrischen Spannung (zwischen
der Zündelektrode 2 und dem Brenner 1 bzw. der Gegenelektrode 3) aus einer Differenz
zwischen dem vorgenannten Spannungszündwert und dem vorgenannten Spannungsreferenzwert
ermittelt wird.
[0022] Auf Basis der voranstehend beschriebenen Messungen ist dann besonders bevorzugt vorgesehen,
dass ein begonnener Start des Brenners 1 abgebrochen wird, wenn die sich ergebende
Änderung betragsmäßig kleiner als ein vorgegebener Minimalwert U
mini ist, wobei dieser betragsmäßig kleiner als der vorgegebene Mindestwert U
mind ist. Auch hier gilt dabei wieder, dass die tatsächliche Höhe des Minimalwertes U
mini von der konkret verwendeten Messschaltung abhängt und sich insofern die Angabe eines
konkreten Zahlenwerts, der von einem Fachmann aber leicht selbst ermittelt und festgelegt
werden kann, an dieser Stelle erübrigt.
[0023] In Figur 2 ist unter a) ein Spannungsverlauf bei einem qualitativ hochwertigen Zündfunken,
unter b) der Spannungsverlauf bei einem schlechteren, aber immer noch akzeptablen
Zündfunken und unter c) der Spannungsverlauf bei einem nicht mehr akzeptablen Zündfunken
dargestellt. Dabei wurde der gegebenenfalls nicht null betragende Spannungsreferenzwert
bei der Darstellung bereits berücksichtigt. Als für den Vergleich relevanter Wert
wird jeweils der betragsmäßig größte Wert der jeweiligen Kurve (also dort, wo die
Steigung null ist) verwendet.
[0024] Der Verlauf gemäß b) tritt dabei zum Beispiel dann auf, falls sich der Abstand zwischen
der Zündelektrode 2 und der Gegenelektrode 3 verändert haben sollte. In diesem Fall
würde ein möglicher Start zwar nicht abgebrochen, aber eine entsprechende Fehlermeldung
generiert werden.
[0025] Der Verlauf gemäß c) tritt schließlich zum Beispiel dann auf, falls sich aufgrund
von Kondensation zwischen der Zündelektrode 2 und der Gegenelektrode 3 ein Wassertropfen
gebildet haben sollte. In diesem Fall würde ein möglicher Start mit einem entsprechenden
Warnhinweis komplett abgebrochen bzw. unterbunden werden.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 1
- Brenner
- 2
- Zündelektrode
- 3
- Gegenelektrode
- 4
- Messeinrichtung
- Umind
- Mindestwert
- Umini
- Minimalwert
1. Verfahren zum Betrieb einer Brennereinrichtung, bei dem mit einer unter Zündspannung
gesetzten, einem Brenner (1) zugeordneten Zündelektrode (2) ein Zündfunke erzeugt
wird und bei dem mit der Zündelektrode (2) eine elektrische Spannung gemessen wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem Zeitraum von vor dem Zündfunken bis vor einer möglichen Flammenbildung am
Brenner (1) mit der Zündelektrode (2) eine sich ergebende Änderung der elektrischen
Spannung gemessen und eine Fehlermeldung erzeugt wird, wenn diese Änderung betragsmäßig
kleiner als ein vorgegebener Mindestwert (Umind) ist .
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zeitraum zur Messung der elektrischen Spannung beginnt, wenn ein Lüfter des Brenners
(1) seine Startdrehzahl erreicht hat.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach Erreichen der Startdrehzahl, aber vor Erzeugung eines Zündfunkens zunächst ein
Spannungsreferenzwert gemessen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach Erzeugung eines Zündfunkens für vorzugsweise 1 bis 3 Sekunden eine Einschwingphase
abgewartet und anschließend ein sich ergebender Spannungszündwert gemessen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die sich in einem Zeitraum von vor dem Zündfunken bis vor einer möglichen Flammenbildung
am Brenner (1) einstellende Änderung der elektrischen Spannung aus einer Differenz
zwischen dem Spannungszündwert und dem Spannungsreferenzwert ermittelt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein begonnener Start des Brenners (1) abgebrochen wird, wenn die sich ergebende Änderung
betragsmäßig kleiner als ein vorgegebener Minimalwert (Umini) ist, wobei dieser betragsmäßig kleiner als der vorgegebene Mindestwert (Umind) ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zündfunke zwischen der Zündelektrode (2) und einer Gegenelektrode (3) erzeugt
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass sowohl der Brenner (1) als auch die Gegenelektrode (3) mit der elektrischen Masse
der Brennereinrichtung verbunden ausgebildet sind.