GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf elektrische Steckverbindungen, insbesondere
für Aluminium-Energiekabel, weiter insbesondere für Aluminium-Energiekabel mit Litzenleitern.
HINTERGRUND
[0002] Es existiert eine Vielzahl unterschiedlicher elektrischer Leitungen für den Transport
elektrischer Energie an den Ort des Verbrauchs, beispielsweise massive Leiter unterschiedlicher
Querschnitte, mehrdrähtige Leiter und Litzenleiter, welche aus einer Vielzahl von
Einzelleitern kleinerer Querschnitte bestehen, die üblicherweise verdrillt sind, und
deren Gesamtheit den gewünschten Querschnitt des Leiters bereitstellt. Litzenleiter
sind gegenüber den massiven und den mehrdrähtigen Leitern flexibler, wodurch die Handhabung
und die Verlegung vereinfacht sind. Einige Anwendungen oder Vorrichtungen benötigen
elektrische Leiter, welche auch während des Betriebes flexibel beweglich sein müssen,
beispielsweise zur elektrischen Verbindung von Waggons von Zügen oder Straßenbahnen,
welche in der Regel über bewegliche Kupplungen mechanisch miteinander verbunden sind.
Der IEC Standard 60228 definiert unter anderem unterschiedliche Klassen für die Flexibilität
von elektrischen Verbindungen. Die Klasse 5 umfasst beispielsweise feindrähtig aufgebaute
flexible Leitungen, während die Klasse 6 feinstdrähtig aufgebaute hoch flexible Leitungen
umfasst.
[0003] Bei Anwendungen oder Vorrichtungen, in denen elektrische Verbindungen hohe Ströme
leiten werden üblicherweise große Leiterquerschnitte für die Leiter und die Leiterverbinder
benötigt; die Durchmesser solcher elektrischen Leiter können dabei 20 mm oder mehr
betragen.
[0004] Bei großen Querschnitten oder Durchmessern der elektrischen Leiter steigt entsprechend
auch das Gewicht der elektrischen Verbindung an, insbesondere bei größeren Kabellängen.
Aus diesem Grund wird häufig Aluminium für den elektrischen Leiter verwendet, dass
bei geringem Gewicht eine hohe elektrische Leitfähigkeit aufweist. Zudem ist Aluminium
vergleichsweise weich und leicht verformbar, was Vorzüge bei der Herstellung von flexiblen
Litzenleitern mit sich bringt. Außerdem ist Aluminium im Vergleich zu Kupfer preisgünstig.
[0005] Ungünstigerweise neigt Aluminium dazu, an der Oberfläche sehr schnell zu oxidieren,
wenn es mit dem Luftsauerstoff der Atmosphäre in Kontakt kommt. Die Oxidschicht hat
eine erheblich kleinere elektrische Leitfähigkeit als das reine Aluminium, und es
ist daher unbedingt erforderlich die Oxidschicht zu entfernen oder aufzubrechen, wenn
ein elektrischer Kontakt mit einem Aluminiumleiter hergestellt wird.
[0006] Einige elektrische Verbindungen müssen trennbar ausgeführt sein, beispielsweise wenn
Waggons von Zügen oder Straßenbahnen voneinander abgekoppelt werden. Zu diesem Zweck
können Stecker und Buchsen an miteinander zu verbindenden Leitersegmenten vorgesehen
sein.
[0007] Die Stecker und Buchsen sind üblicherweise so ausgeführt, dass sie formschlüssig
zusammenbringbar sind, um einen möglichst großflächigen elektrischen Kontakt herzustellen.
Der Stecker bzw. die Buchse müssen mit möglichst geringem elektrischen Übergangswiderstand
mit dem elektrischen Leiter verbunden werden. Zur Verbindung von Steckern bzw. Buchsen
mit elektrischen Litzenleitern werden häufig Pressverbindungen genutzt, bei denen
ein rohrförmiger Abschnitt mechanisch um die Litzen des elektrischen Leiters gelegt
und fest mit diesen verpresst wird. Um eine Verbindung zwischen Litzenleiter und Stecker
bzw. Buchse mit möglichst geringem elektrischen Widerstand zu erzielen muss sichergestellt
sein, dass jede einzelne Litze des Litzenleiters einen guten elektrischen Kontakt
mit dem Stecker bzw. der Buchse hat, und dass Oxidschichten, welche sich möglicherweise
an der Oberfläche der Leiter gebildet haben entfernt oder aufgebrochen werden. Durch
die Verformung der Litzen und der Presshülse beim Pressen werden die Oxidschichten
üblicherweise aufgebrochen, so dass hochreines Aluminium frei an der Oberfläche liegt.
Das Aufbrechen der Oxidschichten kann durch Zugabe von Schleifmitteln, bspw. in einem
Schmierstoff gebundenen Korundkörnern, noch verbessert werden. Um den Zutritt von
Luftsauerstoff in die Pressverbindung zu unterbinden, können Aluminium-Pressverbindungen
bei manchen Ausführungsbeispielen zusätzlich versiegelt sein.
[0008] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Stecker bzw. eine Buchse für
die Verbindung von Aluminium-Litzenleitern vorzuschlagen, welcher einen guten elektrischen
Kontakt der einzelnen Litzen mit dem Stecker bzw. der Buchse sowie zwischen Stecker
und Buchse aufweist. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine
Energieleitungsanordnung mit einem erfindungsgemäßen Aluminium-Litzenleiter und einem
Stecker bzw. einer Buchse vorzuschlagen.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0009] Die Aufgabe wird gelöst durch einen Stecker bzw. eine Buchse einer elektrischen Verbindungsanordnung
für Aluminium-Litzenleiter nach Anspruch 1 bzw. Anspruch 2, sowie durch eine elektrische
Verbindungsanordnung nach Anspruch 11 mit einem erfindungsgemäßen Stecker und/oder
einer erfindungsgemäßen Buchse. Vorteilhafte Ausgestaltungen oder Weiterentwicklungen
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0010] Der Stecker bzw. die Buchse weisen einen Pressbereich aus Aluminium auf. Für elektrisch
leitende Verbindungen kommt in der Regel unter der Bezeichnung AI 99,5 geführtes hochreines
Aluminium zur Anwendung. Der Pressbereich ist dazu eingerichtet, Litzen des Aluminium-Litzenleiters
aufzunehmen und mit diesen vercrimpt zu werden. Der Pressbereich des Steckers ist
elektrisch leitend mit einem in eine entsprechende Bohrung der Buchse einführbaren
Kontaktstift verbunden, und der Pressbereich der Buchse ist elektrisch leitend mit
einem Aufnahmebereich verbunden, in welchem die den Kontaktstift aufnehmende Bohrung
angeordnet ist. Auf dem Kontaktstift des Steckers ist ein elektrisch leitender Ring
angeordnet, der nach außen über den Durchmesser des Kontaktstiftes elastisch verformbare
bzw. federnde abstehende Strukturen aufweist. Alternativ oder zusätzlich kann in der
Bohrung der Buchse ein elektrisch leitender Ring angeordnet sein, der nach innen in
den Durchmesser der Bohrung elastisch verformbare bzw. federnde hineinragende Strukturen
aufweist.
[0011] Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen des Steckers bzw. der Buchse der elektrischen
Verbindungsanordnung ist der elektrisch leitende Ring in einer Nut des Kontaktstifts
bzw. der Bohrung angeordnet. Hierdurch kann der Ring in axialer Richtung des Kontaktstifts
bzw. der Bohrung festgelegt sein.
[0012] Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen des Steckers bzw. der Buchse der elektrischen
Verbindungsanordnung ist der elektrisch leitende Ring axial geschlitzt. Hierdurch
kann die Anbringung des Rings auf den Kontaktstift bzw. in der Bohrung erleichtert
werden, insbesondere wenn der Ring in einer Nut angebracht ist.
[0013] Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen des Steckers bzw. der Buchse der elektrischen
Verbindungsanordnung umfassen die Strukturen des elektrisch leitenden Rings Lamellen,
Messer oder Finnen.
[0014] Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen des Steckers bzw. der Buchse der elektrischen
Verbindungsanordnung verlaufen die Strukturen des elektrisch leitenden Rings zumindest
abschnittsweise achsparallel zu dem Kontaktstift bzw. der Bohrung.
[0015] Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen des Steckers bzw. der Buchse der elektrischen
Verbindungsanordnung verlaufen die Strukturen des elektrisch leitenden Rings zumindest
abschnittsweise schräg oder helixförmig zu einer Längsachse des Kontaktstifts bzw.
der Bohrung. Die helixförmigen oder schrägen Strukturen können auch gegenläufig ausgestaltet
sein.
[0016] Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen des Steckers bzw. der Buchse der elektrischen
Verbindungsanordnung bestehen zumindest die Strukturen des elektrisch leitenden Rings
aus einem Material, dessen Härte ausreicht, eine Aluminiumoxidschicht oder eine Korrosionsschutzschicht
an der Oberfläche des Kontaktstiftes bzw. der Bohrung aufzubrechen oder zumindest
bereichsweise abzuschaben, oder sind mit einem solchen Material beschichtet.
[0017] Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen des Steckers bzw. der Buchse der elektrischen
Verbindungsanordnung ist der Kontaktstift und/oder die Bohrung zumindest in einem
Bereich, in welchem in der zusammengesteckten Endlage der elektrisch leitende Ring
bzw. dessen Strukturen elektrisch kontaktierend anliegen, mit einem elektrisch leitenden
Material beschichtet, welches zumindest in der normalen Erdatmosphäre und in einem
Temperaturbereich, bei dem üblicherweise eine Herstellung erfolgt, bspw. zwischen
minus 40° und plus 120° Celsius, eine höhere Korrosionsbeständigkeit als Aluminium
aufweist. Das Material kann beispielsweise Gold, Silber, Nickel oder Zinn umfassen,
wobei insbesondere Silber verwendet wird, wenn die Anzahl der Steckvorgänge von Stecker
und Buchse groß und die über die Verbindungsanordnung geführten Ströme hoch sind.
Bei dieser Ausgestaltung kann bei einem Steckvorgang ein elektrisch leitender Kontakt
in einem Bereich hergestellt werden, der nicht mit einer Oxidschicht bedeckt ist,
ohne dass eine Oxidschicht zuvor aufgebrochen oder entfernt werden muss.
[0018] Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen des Steckers bzw. der Buchse der elektrischen
Verbindungsanordnung besteht der Kontaktstift des Steckers und/oder der Aufnahmebereich
der Buchse aus einem Material oder sind mit einem Material beschichtet, das eine Oxidschicht
verhindert oder dessen Oxidschicht sich leicht beseitigen lässt.
[0019] Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen des Steckers bzw. der Buchse der elektrischen
Verbindungsanordnung besteht der Kontaktstift des Steckers und/oder der Aufnahmebereich
der Buchse aus Kupfer, Hartkupferlegierungen, Aluminiumlegierung oder Messing, und
sind mit dem jeweiligen Pressbereich elektrisch leitend stoff- oder materialschlüssig
miteinander verbunden. Die Verbindung kann beispielsweise mittels Kaltpressschweißen,
Rühr-Reibschweißen, Widerstandsschweißen und dergleichen hergestellt werden.
[0020] Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen des Steckers bzw. der Buchse der elektrischen
Verbindungsanordnung verjüngt sich der Kontaktstift des Steckers zu seiner Spitze
hin konisch in geringem Maße. Entsprechend verjüngt sich die Bohrung der Buchse zu
ihrem Ende hin konisch in geringem Maße. Die Verjüngung von Kontaktstift und Bohrung
verläuft vorzugsweise so, dass die Oberflächen bei vollständigem Zusammenstecken von
Stecker und Buchse vollflächig ineinander liegen.
[0021] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein elektrisches Energiekabel mit
einem Aluminium-Litzenleiter und einem Stecker und/oder einer Buchse einer der oben
beschriebenen Ausgestaltungen der elektrischen Verbindungsanordnung vorgeschlagen,
bei welchem der Aluminium-Leiter in einem Pressbereich des Steckers und/oder der Buchse
miteinander verpresst sind.
[0022] Der erfindungsgemäße Stecker und/oder die erfindungsgemäße Buchse können vorteilhaft
in elektrischen Verbindungen verwendet werden, über die hohe Ströme fließen, z.B.
Ströme von mehreren 100 Ampere, wie sie in elektrisch angetriebenen Fahrzeugen, insbesondere
Schienenfahrzeugen zu finden sind.
[0023] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren der Zeichnung näher erläutert.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0024] In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- eine schematische Schnittdarstellung einer ersten Ausführung einer elektrischen Verbindungsanordnung,
- Fig. 2
- eine schematische Schnittdarstellung einer zweiten Ausführung einer elektrischen Verbindungsanordnung,
- Fig. 3
- eine schematische Schnittdarstellung einer dritten Ausführung einer elektrischen Verbindungsanordnung,
- Fig. 4
- eine schematische Schnittdarstellung einer vierten Ausführung einer elektrischen Verbindungsanordnung,
- Fig. 5
- eine Schrägansicht der ersten Ausführung einer elektrischen Verbindungsanordnung in
teiltransparenter Darstellung,
- Fig. 6
- eine Schrägansicht der zweiten Ausführung einer elektrischen Verbindungsanordnung
in teiltransparenter Darstellung,
- Fig. 7
- eine Schrägansicht der dritten Ausführung einer elektrischen Verbindungsanordnung
in teiltransparenter Darstellung,
- Fig. 8
- eine Schrägansicht der vierten Ausführung einer elektrischen Verbindungsanordnung
in teiltransparenter Darstellung, und
- Fig. 9
- eine beispielhafte Darstellung einer Pressverbindung der Verbindungsanordnung.
BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
[0025] In den Figuren sind gleiche oder ähnliche Elemente mit den gleichen Referenzzeichen
bezeichnet.
[0026] Figur 1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung einer ersten Ausführung einer
erfindungsgemäßen elektrischen Verbindungsanordnung 10, die einen Stecker 100 sowie
eine Buchse 200 umfasst. Der Stecker 100 und die Buchse 200 sind aus Aluminium, insbesondere
aus AI 99,5 hergestellt, das einen Aluminiumanteil von 99,5% enthält. Der Stecker
100 weist einen Pressbereich 102 aus Aluminium auf, welcher elektrisch leitend mit
einem Kontaktstift 104 verbunden ist. Die Buchse 200 weist einen Pressbereich 202
auf, welcher elektrisch leitend mit einem Aufnahmebereich 208 verbunden ist, in dem
eine den Kontaktstift 104 aufnehmende Bohrung 204 angeordnet ist. In der Bohrung 204
der Buchse 200 ist ein elektrisch leitender Ring 206 angeordnet, welcher nach innen
in den Durchmesser der Bohrung 206 elastisch verformbar hineinragende Strukturen aufweist.
In der Figur ist der elektrisch leitende Ring 206 in einer Nut angeordnet. Der Kontaktstift
104 weist nur einen geringfügig kleineren Durchmesser auf als die Bohrung 204. Die
Strukturen des elektrisch leitenden Rings 206 werden von dem Kontaktstift 104 nach
außen in die Nut gedrückt. Pressbereiche 102 bzw. 202 von Stecker 100 und Buchse 200
weisen in der Figur nicht näher bezeichnete Bohrungen zur Aufnahme von Aluminium-Litzenleitern
auf.
[0027] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführung einer erfindungsgemäßen
elektrischen Verbindungsanordnung 10, die einen Stecker 100 sowie eine Buchse 200
umfasst. Die Verbindungsanordnung 10 entspricht in den meisten Teilen der mit Bezug
auf Figur 1 beschriebenen Verbindungsanordnung. Abweichend von der zuvor beschriebenen
Verbindungsanordnung 10 ist ein elektrisch leitender Ring 106 auf dem Kontaktstift
104 anstelle in der Bohrung 204 angeordnet. Zur Aufnahme des elektrisch leitenden
Rings 106 weist Kontaktstift 104 eine Nut auf.
[0028] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung einer dritten Ausführung einer erfindungsgemäßen
elektrischen Verbindungsanordnung 10, die einen Stecker 100 sowie eine Buchse 200
umfasst. Die Verbindungsanordnung 10 entspricht in den meisten Teilen der mit Bezug
auf Figur 1 beschriebenen Verbindungsanordnung. Abweichend von der zuvor beschriebenen
Verbindungsanordnung 10 bestehen lediglich die Pressbereiche 102 und 202 des Steckers
100 bzw. der Buchse 200 aus Aluminium, insbesondere AI 99,5, während zumindest der
Kontaktstift 104 des Steckers 100 und der Aufnahmebereich 208 der Buchse 200 aus einem
anderen Material bestehen. Der Pressbereich 102 des Steckers 100 ist mit dem Kontaktstift
104 elektrisch leitend verbunden, beispielsweise durch Pressschweißen oder Rühr-Reibschweißen.
Die Verbindung ist durch die Linie 110 angedeutet. Entsprechend ist der Pressbereich
202 der Buchse 200 mit dem Aufnahmebereich 208 elektrisch leitend verbunden. Die Verbindung
ist durch die Linie 210 angedeutet.
[0029] Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung einer vierten Ausführung einer erfindungsgemäßen
elektrischen Verbindungsanordnung 10, die einen Stecker 100 sowie eine Buchse 200
umfasst. Die Verbindungsanordnung 10 entspricht in den meisten Teilen der Bezug auf
Figur 2 beschriebenen Verbindungsanordnung, bei der der elektrisch leitende Ring 106
auf dem Kontaktstift 104 angeordnet ist. Abweichend von der mit Bezug auf die Figur
2 beschriebenen Verbindungsanordnung bestehen, wie bei der mit Bezug auf Figur 3 beschriebenen
Verbindungsanordnung, lediglich die Pressbereiche 102 und 202 des Steckers 100 bzw.
der Buchse 200 aus Aluminium, während zumindest der Kontaktstift 104 des Steckers
100 und der Aufnahmebereich 208 der Buchse 200 aus einem anderen Material bestehen.
Wie bei der mit Bezug auf die Figur 3 beschriebenen Verbindungsanordnung sind der
Pressbereich 102 des Steckers 100 mit dem Kontaktstift 104 und der Pressbereich 202
der Buchse 200 mit dem Aufnahmebereich 208 elektrisch leitend verbunden, beispielsweise
durch Pressschweißen oder Rühr-Reibschweißen. Wie in der Figur 3 sind die Verbindungen
durch die Linien 110 und 210 angedeutet.
[0030] Figur 5 zeigt eine Schrägansicht der ersten Ausführung einer elektrischen Verbindungsanordnung
10 aus Figur 1 in teiltransparenter Darstellung. In der Figur 5 ist der Stecker 100
nichttransparent dargestellt, und die Buchse 200 ist transparent dargestellt. Gut
zu erkennen ist, wie der Kontaktstift 104 des Steckers 100 in der Bohrung 204 der
Buchse 200 aufgenommen ist, und wie der Kontaktstift 104 von dem elektrisch leitenden
Ring 206 umschlossen ist, welcher in einer nicht näher bezeichneten Nut der Bohrung
204 gelagert ist.
[0031] Figur 6 zeigt eine Schrägansicht der zweiten Ausführung einer elektrischen Verbindungsanordnung
10 aus Figur 2 in teiltransparenter Darstellung. Wie zuvor in der Figur 5 ist in der
Figur 6 der Stecker 100 nichttransparent dargestellt, und die Buchse 200 ist transparent
dargestellt. In dieser Figur ist gut zu erkennen, wie der Kontaktstift 104 mit dem
in einer nicht näher bezeichneten Nut gelagerten der elektrisch leitenden Ring 106
in der Bohrung 204 der Buchse 200 aufgenommen ist.
[0032] Figur 7 zeigt eine Schrägansicht der dritten Ausführung einer elektrischen Verbindungsanordnung
10 aus Figur 3 in teiltransparenter Darstellung. Wie zuvor in den Figuren 5 und 6
sind in der Figur 7 die Komponenten des Steckers 100 nichttransparent dargestellt,
und die Komponenten der Buchse 200 sind transparent dargestellt. In der Figur 7 sind
die Verbindungsnaht 110 bzw. die Verbindungsfläche 210 gut zu erkennen, an denen der
jeweilige Pressbereich 102 bzw. 202 des Steckers 100 bzw. der Buchse 200 mit dem Kontaktstift
104 bzw. dem Aufnahmebereich 208 elektrisch leitend verbunden sind. Die übrigen Elemente
der Figur 7 entsprechen denen der Figur 3 und werden nicht näher erläutert.
[0033] Figur 8 zeigt eine Schrägansicht der vierten Ausführung einer elektrischen Verbindungsanordnung
10 aus Figur 4 in teiltransparenter Darstellung. Wie zuvor in der Figuren 7 sind in
der Figur 8 die Komponenten des Steckers 100 nichttransparent dargestellt, und die
Komponenten der Buchse 200 sind transparent dargestellt. Auch in dieser Figur sind
die Verbindungsnaht 110 bzw. die Verbindungsfläche 210 gut zu erkennen, an denen der
jeweilige Pressbereich 102 bzw. 202 des Steckers 100 bzw. der Buchse 200 mit dem Kontaktstift
104 bzw. dem Aufnahmebereich 208 elektrisch leitend verbunden sind. Die übrigen Elemente
der Figur 8 entsprechen denen der Figur 4 und werden nicht näher erläutert.
[0034] Figur 9 zeigt eine beispielhafte Darstellung einer Pressverbindung der Verbindungsanordnung
10. In der Figur ist neben einem Ausschnitt der Verbindungsanordnung 10 aus Figur
1 eine an drei Stellen mittels Pressformen erzeugte Pressverbindung 300 dargestellt.
Am rechten Rand der Figur ist in der Mitte eine Schnittdarstellung der Pressverbindung
300 gezeigt. Darüber und darunter sind Hälften 302a und 302b eines Presswerkzeugs
302 gezeigt. Die Form des Stempels der Hälfte 320a des Presswerkzeugs 302 gewährleistet
eine vollständige Kompression der Aluminiumlitzen, bei der auch eventuell vorhandene
Oxidschichten aufgebrochen werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0035]
- 10
- Verbindungsanordnung
- 100
- Stecker
- 102
- Pressbereich
- 104
- Kontaktstift
- 106
- elektrisch leitender Ring
- 110
- Verbindungsnaht bzw. -fläche von Kontaktstift und Pressbereich
- 200
- Buchse
- 202
- Pressbereich
- 204
- Bohrung
- 206
- elektrisch leitender Ring
- 208
- Aufnahmebereich
- 210
- Verbindungsnaht bzw. -fläche von Aufnahmebereich und Pressbereich
1. Stecker (100) einer elektrischen Verbindungsanordnung (10) für Aluminium-Litzenleiter,
mit einem Pressbereich (102) aus Aluminium, der dazu eingerichtet ist, Litzen des
Aluminium-Litzenleiters aufzunehmen, wobei der Pressbereich (102) des Steckers (100)
elektrisch leitend mit einem in eine entsprechende Bohrung einer Buchse einführbaren
Kontaktstift (104) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Kontaktstift (104) des Steckers (100) ein elektrisch leitender Ring (106)
mit nach außen über den Durchmesser des Kontaktstiftes (104) elastisch verformbar
abstehenden Strukturen angeordnet ist.
2. Buchse (200) einer elektrischen Verbindungsanordnung (10) für Aluminium-Litzenleiter,
mit einer Buchse (200), wobei der Pressbereich (202) der Buchse (200) elektrisch leitend
mit einem Aufnahmebereich (208) verbunden ist, in dem eine einen Kontaktstift eines
Steckers aufnehmende Bohrung (204) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Bohrung (204) der Buchse (200) ein elektrisch leitender Ring (206) mit nach
innen in den Durchmesser der Bohrung (204) elastisch verformbar hineinragenden Strukturen
angeordnet ist.
3. Stecker (100) bzw. Buchse (200) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der elektrisch leitende
Ring (106, 206) in einer Nut (110, 210) des Kontaktstifts (104) bzw. der Bohrung (204)
angeordnet ist.
4. Stecker (100) bzw. Buchse (200) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der elektrisch
leitende Ring (106, 206) axial geschlitzt ist.
5. Stecker (100) bzw. Buchse (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Strukturen des elektrisch leitenden Rings (106, 206) zumindest abschnittsweise achsparallel
zu dem Kontaktstift (104) bzw. der Bohrung (204) verlaufen.
6. Stecker (100) bzw. Buchse (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Strukturen des elektrisch leitenden Rings (106, 206) zumindest abschnittsweise schräg
oder helixförmig zu einer Längsachse des Kontaktstifts (104) bzw. der Bohrung (204)
verlaufen.
7. Stecker (100) bzw. Buchse (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Strukturen des elektrisch leitenden Rings (106, 206) Lamellen, Messer oder Finnen
umfassen.
8. Stecker (100) bzw. Buchse (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest
die Strukturen des elektrisch leitenden Rings (106, 206) aus einem Material bestehen
oder mit einem Material beschichtet sind, dessen Härte ausreicht eine Aluminiumoxidschicht
oder eine Korrosionsschutzschicht an der Oberfläche des Kontaktstiftes (104) bzw.
der Bohrung (204) aufzubrechen oder zumindest bereichsweise zu abzuschaben.
9. Stecker (100) bzw. Buchse (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7, wobei
der Kontaktstift (104) und/oder die Bohrung (204) zumindest in einem Bereich, in dem
in einer zusammengesteckten Endlage der elektrisch leitende Ring bzw. dessen Strukturen
elektrisch kontaktierend anliegen, mit einem elektrisch leitenden Material beschichtet
sind, das eine höhere Korrosionsbeständigkeit als Aluminium aufweist, insbesondere
Gold, Silber, Nickel oder Zinn.
10. Stecker (100) bzw. Buchse (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der
Kontaktstift (104) des Steckers und/oder der Aufnahmebereich (208) der Buchse aus
einem Material bestehen oder mit einem Material beschichtet sind, das eine Oxidschicht
verhindert oder dessen Oxidschicht sich leicht beseitigen lässt.
11. Stecker (100) bzw. Buchse (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der
Kontaktstift (104) des Steckers und/oder der Aufnahmebereich (208) der Buchse aus
Kupfer, Aluminiumlegierung oder Messing bestehen und mit dem jeweiligen Pressbereich
(102, 202) elektrisch leitend stoff- oder materialschlüssig miteinander verbunden
sind.
12. Elektrische Verbindungsanordnung (10) umfassend zumindest einen Stecker (100) oder
eine Buchse (200 nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
13. Elektrisches Energiekabel mit einem Aluminium-Litzenleiter und einem Stecker (100)
und/oder einer Buchse (200) einer elektrischen Verbindungsanordnung (10) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, welche in einem Pressbereich (102, 202) des Steckers
(100) und/oder der Buchse (200) miteinander vercrimpt sind.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Stecker (100) einer elektrischen Verbindungsanordnung (10) für Aluminium-Litzenleiter,
mit einem Pressbereich (102) aus Aluminium, der dazu eingerichtet ist, Litzen des
Aluminium-Litzenleiters aufzunehmen, wobei der Pressbereich (102) des Steckers (100)
elektrisch leitend mit einem in eine entsprechende Bohrung einer Buchse einführbaren
Kontaktstift (104) verbunden ist,
wobei auf dem Kontaktstift (104) des Steckers (100) ein elektrisch leitender Ring
(106) mit nach außen über den Durchmesser des Kontaktstiftes (104) elastisch verformbar
abstehenden Strukturen angeordnet ist, welche aus einem Material bestehen oder mit
einem Material beschichtet sind, dessen Härte ausreicht eine Aluminiumoxidschicht
oder eine Korrosionsschutzschicht an der Oberfläche der Bohrung (204) aufzubrechen
oder zumindest bereichsweise abzuschaben, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturen des elektrisch leitenden Rings (106, 206) zumindest abschnittsweise
schräg oder helixförmig zu einer Längsachse des Kontaktstifts (104) bzw. der Bohrung
(204) verlaufen.
2. Buchse (200) einer elektrischen Verbindungsanordnung (10) für Aluminium-Litzenleiter,
mit einer Buchse (200), wobei der Pressbereich (202) der Buchse (200) elektrisch leitend
mit einem Aufnahmebereich (208) verbunden ist, in dem eine einen Kontaktstift eines
Steckers aufnehmende Bohrung (204) angeordnet ist, wobei in der Bohrung (204) der
Buchse (200) ein elektrisch leitender Ring (206) mit nach innen in den Durchmesser
der Bohrung (204) elastisch verformbar hineinragenden Strukturen angeordnet ist, welche
aus einem Material bestehen oder mit einem Material beschichtet sind, dessen Härte
ausreicht eine Aluminiumoxidschicht oder eine Korrosionsschutzschicht an der Oberfläche
des Kontaktstiftes (104) aufzubrechen oder zumindest bereichsweise abzuschaben, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturen des elektrisch leitenden Rings (206) zumindest abschnittsweise schräg
oder helixförmig zu einer Längsachse des Kontaktstifts (104) bzw. der Bohrung (204)
verlaufen.
3. Stecker (100) bzw. Buchse (200) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der elektrisch leitende
Ring (106, 206) in einer Nut (110, 210) des Kontaktstifts (104) bzw. der Bohrung (204)
angeordnet ist.
4. Stecker (100) bzw. Buchse (200) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der elektrisch
leitende Ring (106, 206) axial geschlitzt ist.
5. Stecker (100) bzw. Buchse (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Strukturen des elektrisch leitenden Rings (106, 206) zumindest abschnittsweise achsparallel
zu dem Kontaktstift (104) bzw. der Bohrung (204) verlaufen.
6. Stecker (100) bzw. Buchse (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Strukturen des elektrisch leitenden Rings (106, 206) Lamellen, Messer oder Finnen
umfassen.
7. Stecker (100) bzw. Buchse (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, wobei
der Kontaktstift (104) und/oder die Bohrung (204) zumindest in einem Bereich, in dem
in einer zusammengesteckten Endlage der elektrisch leitende Ring bzw. dessen Strukturen
elektrisch kontaktierend anliegen, mit einem elektrisch leitenden Material beschichtet
sind, das eine höhere Korrosionsbeständigkeit als Aluminium aufweist, insbesondere
Gold, Silber, Nickel oder Zinn.
8. Stecker (100) bzw. Buchse (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der
Kontaktstift (104) des Steckers und/oder der Aufnahmebereich (208) der Buchse aus
einem Material bestehen oder mit einem Material beschichtet sind, das eine Oxidschicht
verhindert oder dessen Oxidschicht sich leicht beseitigen lässt.
9. Stecker (100) bzw. Buchse (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der
Kontaktstift (104) des Steckers und/oder der Aufnahmebereich (208) der Buchse aus
Kupfer, Aluminiumlegierung oder Messing bestehen und mit dem jeweiligen Pressbereich
(102, 202) elektrisch leitend stoff- oder materialschlüssig miteinander verbunden
sind.
10. Elektrische Verbindungsanordnung (10) umfassend zumindest einen Stecker (100) oder
eine Buchse (200 nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
11. Elektrisches Energiekabel mit einem Aluminium-Litzenleiter und einem Stecker (100)
und/oder einer Buchse (200) einer elektrischen Verbindungsanordnung (10) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, welche in einem Pressbereich (102, 202) des Steckers
(100) und/oder der Buchse (200) miteinander vercrimpt sind.