[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von N-(p-Toluolsulfonyl)-N'-(3-p-toluolsulfonyloxyphenyl)harnstoff
als Farbentwickler in einem wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterial, wobei das wärmeempfindliche
Aufzeichnungsmaterial ein Trägersubstrat, eine auf einer Seite des Trägersubstrats
aufgebrachte wärmeempfindliche farbbildende Schicht, die als mindestens einen nicht-phenolischen
Farbentwickler N-(p-Toluolsulfonyl)-N'-(3-p-toluolsulfonyloxyphenyl)harnstoff und
mindestens einen Farbbildner umfasst, sowie eine auf der die wärmeempfindliche Schicht
tragenden Seite des Trägersubstrats gegenüber liegenden Seite aufgebrachte sog. Rückseitenpräparation
umfasst, mit dem Ziel der Begrenzung des Verlusts der wärmeinduzierten Schreibleistung
nach Langzeitlagerung des thermisch nicht bedruckten Aufzeichnungsmaterials.
[0002] Rückseitenpräparationen werden in Verbindung mit wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien
verwendet, um Haftetiketten (Thermoetiketten) zu erhalten oder um diverse anwendungstechnische
Eigenschaften zu verbessern. Bei der Rückseitenpräparation kann es sich im Einzelnen
um eine Selbstklebeschicht oder um eine im Wesentlichen aus polymeren Bindemittel
und Pigmenten bestehende Beschichtung ("back-coat") handeln.
[0003] Aus dem Stande der Technik sind rückseitig mit einer Selbstklebeschicht ausgerüstete
wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterialien (sog. Thermoetiketten) für den Thermodirektdruck
bekannt.
[0005] Die
DE19757589B4 beschreibt ein Releasepapier-freies ("linerless") Thermoetikett mit einer Schutzschicht
über der wärmeempfindlichen Schicht.
[0006] Die
DE19806433B4 offenbart ein linerless-Thermoetikett mit einer von Silikonverbindungen freien Schutzschicht,
welche mittels aktinischer Strahlung gehärtet wurde.
[0007] Die
EP0600622A1 und die
DE19724647C1 beschreiben ein linerless-Thermoetikett mit einer Schutzschicht, welches rückseitig
mit Hotmelts beschichtet wurde.
[0008] Die
EP1085069B1 und die
EP2474963B1 offenbaren Thermoetikett-Materialien in linerless-Ausführung mit einem wärmeaktivierbaren
Kleber, wobei Thermoetiketten sowohl mit als auch ohne Schutzschicht beschrieben werden.
[0009] Die
EP 3219507A1 beansprucht ein linerless-Thermoetikett ohne eigentliche Schutzschicht, bei der die
Oberfläche der wärmeempfindlichen Schicht dehäsiv gegenüber Klebstoffen gestaltet
wurde.
[0010] Mit sog. "back-coat" Beschichtungen ausgerüstete wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterialien
zur Verbesserung der rückseitigen Bedruckbarkeit mit konventionellen Druckverfahren
oder zur Minimierung der Rollneigung ("curling") eines Trägersubstrates bei ungünstigen
Feuchtebedingungen sind aus dem Std. d. Technik ebenfalls bekannt.
[0011] So kann das unterschiedliche Schrumpfungsverhalten der beiden Seiten des Trägersubstrats
von wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien bei unterschiedlicher Umgebungsfeuchte
(unterschiedliche Wasserdampfabsorption der beiden Seiten/Striche) durch Rückseitenbeschichtungen
effektiv verbessert werden.
US6667275B2 offenbart z.B. eine mehrschichtige Rückseitenbeschichtung für wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterialien
zur vorteilhaften Beeinflussung der Rollneigung der Bahn des Trägermaterials.
[0012] JP2018167483 offenbart Möglichkeiten die Beständigkeit des thermisch erzeugten Schriftbildes bei
wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien zu verbessern, welche auf der Rückseite
mit Öl-basierten Druckfarben oder Tinten beaufschlagt worden sind, indem u.a. Beschichtungen
auf der Rückseite aufgebracht werden. Häufig enthalten die Formulierungen dieser Rückseitenbeschichtungen
als wesentliche Komponente wässrige Emulsionspolymerisate, wie SB- oder Acrylat-Latices.
[0013] JP2003175671 beispielsweise beansprucht mit wässrigen Latices hergestellte Rückseitenbeschichtungen
für wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterialien die weiche Polymerfilme (Tg ≥-30°)
ausbilden. JPH0720735B2 und
JP2000204123 offenbaren back-coat Formulierungen mit Acrylat-Emulsionspolymerisate für wärmeempfindliche
Aufzeichnungsmaterialien.
[0014] In der farbbildenden Schicht von wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien liegen
üblicherweise ein Farbbildner und ein Farbentwickler vor, die unter Wärmeeinwirkung
miteinander reagieren und so zu einer Farbentwicklung führen. Weit verbreitet sind
preisgünstige phenolische Farbentwickler (Bisphenol A, Bisphenol S, etc.). Mit diesen
können Thermoetiketten erhalten werden, die für bestimmte Anwendungen ein akzeptables
Leistungsprofil aufweisen.
[0015] Thermoetiketten, die in der wärmeempfindlichen farbbildenden Schicht einen nicht-phenolischen
Farbentwickler enthalten, sind aus Stand der Technik ebenfalls bekannt. Diese wurden
entwickelt, um die Beständigkeit des Schriftbildes zu verbessern, insbesondere auch
dann, wenn das bedruckte wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial mit hydrophoben Stoffen,
wie weichmacherhaltigen Stoffen bzw. Materialien oder Ölen, in Kontakt kommt. Neben
den technischen Vorteilen hat insbesondere die öffentlichen Diskussionen über das
toxische Potential (bis)phenolischer Chemikalien das Interesse an nicht-phenolischen
Farbentwicklern stark belebt.
[0016] Durch Lagerung über längere Zeiträume, insbesondere bei erhöhter Umgebungstemperatur
und/oder Luftfeuchtigkeit, von thermisch nicht bedruckten ("weißen") selbstklebenden
Thermoetiketten oder mit back-coat Beschichtungen versehenen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien
können Beeinträchtigungen anwendungstechnischer Eigenschaften auftreten. Insbesondere
können mit derartigen Rückseitenpräparationen versehene wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterialien
nach Lagerung die spezifizierten Werte des Schwärzungsgrades des Ausdrucks (z.B. des
Barcodes oder des Schriftbildes) oder der Oberflächenweiße nicht mehr erreicht werden.
Ein niedriger Schwärzungsgrad des Ausdrucks führt aber generell zur Verringerung des
Lesekontrasts und wird durch den Abfall der Hintergrundweiße zusätzlich verschlechtert.
Da insbesondere bei Etikettenanwendung die Lesbarkeit z. B. des Barcodes wichtig ist,
wirken sich niedrige Kontrastwerte nachteilig auf diese essentielle anwendungstechnische
Eigenschaft aus. Als Ursache dieses Phänomens wird die rückseitige Klebstoffschicht
und/oder die back-coat-Beschichtung angesehen, aus welchen im Laufe der Lagerzeit
Stoffe durch das Trägersubstrat in die chemisch reaktive wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht
migrieren und in einer für den späteren Thermodruckprozess schädlichen Weise mit den
für die farbbildende Reaktion wesentlichen Komponenten, insbesondere mit dem Farbentwickler,
wechselwirken. Den größten Beitrag zur Migrationspoblematik leisten Stoffe mit relativ
geringer Molmasse (< 10 kDa). Die Beeinträchtigung der Leistung nach Lagerung kann
auch dann auftreten, wenn ein wärmeakivierbarer, d. h. ein bei Raumtemperatur fester
Klebstoff, verwendet wird.
[0017] In besonderem Maße können Farbentwickler mit im Vergleich zu strukturell relativ
einfachen (Bis)phenolen komplexeren chemischen Strukturen, welche eine Vielzahl von
reaktionsfähigen Stellen im Molekül besitzen, wie dies generell bei nicht-phenolischen
Farbentwicklern, insbesondere aber bei Sulfonylurea-Farbentwicklerstoffen (SU-Entwickler),
wie N-(p-Toluolsulfonyl)-N'-(3-p-toluolsulfonyloxyphenyl)harnstoff, der Fall ist,
von der Problematik der unerwünschten Wechselwirkung mit Stoffen, die aus den mit
einer Rückseitenpräparation ausgerüsteten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien
freigesetzt werden können, betroffen sein.
[0018] Zur Sicherstellung der Kohäsionsfestigkeit innerhalb der Kleberschicht von Haftklebern
und der Adhäsionsfestigkeit (Haftung) gegenüber dem Substrat werden in typischen Haftklebstoff-Formulierungen
neben einem Basispolymer nicht-polymere klebrige Harze (z.B. Natur- oder Kohlenstoffharze)
und/oder Weichmacher, Klebrigmacher (tackifier) sowie ggf. weitere kleinmolekulare
Zusätze wie Vernetzer, Stabilisatoren u.a.m. verwendet.
[0019] Berücksichtig man, dass die Basispolymere Restmonomere oder Oligomere aus dem Syntheseprozess
enthalten und durch den bei hohen Umgebungsfeuchten und Temperaturen begünstigten
hydrolytischen Abbau weitere Monomere bilden können, lässt sich leicht das einer Kleberschicht
innewohnende Migrationspotential kleinmolekularer Stoffe erkennen.
[0020] Ähnliches gilt für die in Rückseitenbeschichtungen häufig als Binde- oder Barrieremittel
verwendeten und durch Emulsionspolymerisation hergestellten SB- und Acrylat-Latices.
[0021] Neben den oben geschilderten Möglichkeiten der Anwesenheit von Restmonomeren im Latex
muss der Präsenz von typischen prozessbedingten Stoffen wie Tensiden, Seifen, Initiatoren
während der Emulsionspolymerisation bei der Bewertung des Migrationspotentials der
polymeren Komponenten der back-coat-Beschichtungen Rechnung getragen werden.
[0022] Der Stand der Technik bietet für Haft-Thermoetiketten unterschiedliche Lösungen dieses
Problems an: Die Aufbringung einer zusätzlichen Schicht zwischen der Rückseite des
Trägersubstrats und der Klebstoffschicht (sogenannter back coat), wie in der
US4370370A und der
EP2474963B1, oder die Einarbeitung spezieller Stoffe, z.B. carboxylierte Polyvinylalkohole, in
die Klebstoffschicht, wie in der JPS59162087A beschrieben.
[0023] Diese Lösungen sind aber wirtschaftlich nachteilig, da sie zusätzliche produktionstechnische
Schritte voraussetzen und das Etikettenmaterial insgesamt komplexer machen, und nur
dann in der Lage, das Migrationsproblem von Rückseitenbeschichtungen zu minimieren,
wenn sie auf teurere, migrationsarme Bindemittel setzen.
[0024] Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass die vorstehend geschilderten Nachteile
durch die Verwendung einer spezifischen polymorphen Form des nicht-phenolischen Farbentwicklers
N-(p-Toluolsulfonyl)-N'-(3-p-toluolsulfonyloxyphenyl)harnstoff behoben werden können.
Insbesondere führt die Verwendung zu einer Begrenzung des Verlustes der Schreibleistung
nach Lagerung unter anspruchsvollen Umweltbedingungen von mit Rückseitenpräparationen
versehenen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien.
[0025] Die Schreibleistung ist unter anderem durch den relativen Druckkontrast und die Bilddichte
gekennzeichnet.
[0026] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das Eigenschaftsprofil eines thermisch
nicht-bedruckten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials, welches rückseitig eine
Kleberschicht und/oder eine funktionelle Beschichtung trägt, zu optimieren, insbesondere
eine möglichst weitgehende Begrenzung des Verlusts der Schreibleistung nach Lagerung
zu erzielen, insbesondere auch dann, wenn das wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial
einer längeren Lagerzeit ausgesetzt wird. D.h. die Mindesthaltbarkeit des wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterials soll verbessert werden.
[0027] Die vorstehend genannte Aufgabe wird durch die Verwendung von N-(p-Toluolsulfonyl)-N'-(3-p-toluolsulfonyloxyphenyl)harnstoff
mit einem Röntgenbeugungsmuster mit Bragg-Winkeln (2θ/CuK
α) von 10.3, 11.0, 12.9, 13.2, 15.4, 17.1, 18.0, 18.2, 19.4, 20.0, 20.7, 21.2, 23.0,
24.9, 25.3, 26.5, 26.8, 27.5, 30.7, 32.7 (β-PF201) als Farbentwickler in einem wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterial, umfassend ein Trägersubstrat, eine auf einer Seite des Trägersubstrats
aufgebrachte wärmeempfindliche farbbildende Schicht, umfassend mindestens N-(p-Toluolsulfonyl)-N'-(3-p-toluolsulfonyloxyphenyl)harnstoff
als nicht-phenolischen Farbentwickler und mindestens einen Farbbildner, sowie eine
Klebeschicht und/ oder eine Beschichtung, um die anwendungstechnischen Eigenschaften
(z. B. rückseitige Bedruckbarkeit mit konventionellen Druckverfahren und/oder Rollneigung)
zu verbessern, auf der der wärmeempfindlichen farbbildenden Schicht abgewandten Seite
des Trägersubstrats, zur Begrenzung des Verlustes des relativen Druckkontrastes und/oder
der Bilddichte und/oder der Abnahme der flächenbezogenen Farbentwicklermenge gelöst,
wobei der relative Druckkontrast der gemäß dem Migrationstest (wie nachfolgend definiert)
gelagerten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials mindestens 70% beträgt und/oder
die Bilddichte bei einem Wert von ≥1,20 optische Dichte-Einheiten der gemäß dem Migrationstest
gelagerten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials mindestens 35% des Wertes der
Bilddichte vor der Lagerung beträgt und/oder die flächenbezogene Farbentwicklermenge
(mg/m
2) der gemäß dem Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien
mindestens 30% der Farbentwicklermenge vor der Lagerung beträgt.
[0028] Die erfindungsgemäße Verwendung betrifft insbesondere den sehr praxisrelevanten Fall
eines selbstklebenden wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials, also ein wärmeempfindliches
Aufzeichnungsmaterial, das eine Klebeschicht auf der der wärmeempfindlichen farbbildenden
Schicht abgewandten Seite des Trägersubstrats aufweist
[0029] Vorzugsweise beträgt der relative Druckkontrast der entsprechend dem Migrationstest
(wie nachfolgend definiert) gelagerten Papiere mindestens 80%.
[0030] Vorzugsweise beträgt die Bilddichte bei einem Wert von ≥1,20 optische Dichte-Einheiten
der gemäß dem Migrationstest gelagerten Papiere mindestens 40%, besonders bevorzugt
mindestens 50%.
[0031] Vorzugsweise beträgt die flächenbezogene Farbentwicklermenge in gemäß dem Migrationste
gelagerten Papieren mindestens 30% der Farbentwicklermenge vor der Lagerung.
[0032] Im Kontext der vorliegenden Offenbarung bedeutet Lagerung, dass das wärmeempfindliche
Aufzeichnungsmaterial über vier Wochen zwischen zwei Glasplatten bei 60°C, einem Druck
von 1350 N/m
2, einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50% und unter Lichtausschluss gelagert wird
(Migrationstest).
[0033] Der Migrationstest (Kleber-Migrationstest), die Bestimmung der Bilddichte, des relativen
Druckkontrastes sowie die quantitative Bestimmung der Flächenkonzentration von Farbbildner
und Farbentwickler ist nachfolgend beschrieben:
(1) Bestimmung des Weißegrades
[0034] Der Weißegrad der die wärmeempfindliche Beschichtung tragende Seite (= Oberseite)
der Thermoetikettenpapiere wurden nach ISO 2470 mit einem Elrepho 3000 Spektralphotometer
bestimmt.
[0035] Der % Abfall des Weißegrades nach Lagerung wird anhand der Gl.1 ermittelt

(2) Bestimmung der Bilddichte:
[0036] Die Bilddichte (optische Dichte, o.D.) wurde mit einem SpectroEye-Densitometer von
X-Rite gemessen, wobei die Messunsicherheit der o.D.-Werte mit ≤2% veranschlagt wird.
Die Streuung der nach (Gl. 3) berechneten %-Werte beträgt ≤±2 Prozentpunkte.
(3) Bestimmung des relativen Druckkontrastes:
[0037] Der relative Kontrast wird anhand des Wertes der optischen Dichte eines thermisch
bedruckten Bereiches (oD
s) und der optischen Dichte eines nicht-bedruckten Bereiches (oD
w) nach Gl. (2) errechnet (s = Schwarzbereich, w = Weißbereich):

(4) Migrationstest (Kleber-Migrationstest):
[0038] Ein A4 wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial mit einer Klebeschicht, auf der der
wärmeempfindlichen farbbildenden Schicht abgewandten Seite des Trägersubstrats wird
der Länge nach in drei 6 cm breite Streifen geteilt. Zwei Streifen werden der Lagerung
über vier Wochen zwischen zwei Glasplatten bei 60°C, einem Druck von 1350 N/m
2, einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50% und unter Lichtausschluss unterworfen,
während ein Streifen nach (2) bedruckt und vermessen wird (o.D., Bilddichte vor Lagerung).
[0039] Nach der Lagerung und Klimatisierung auf Raumtemperatur werden die beiden Streifen
entsprechend (2) bedruckt, die optische Dichte bestimmt, gemittelt und entsprechend
der Formel (Gl. 2) in Bezug zu den analog bestimmten Bilddichtewerten des nicht gelagerten
Musters gesetzt.

(5) Quantitative Bestimmung der Flächenkonzentration des Farbbildners und Farbentwicklers,
insbesondere des Farbentwicklers:
[0040] Die Quantifizierung der Strichkomponenten (Farbbildner und Farbentwickler) erfolgt
nach HPLC-Trennung mit einem HPLC Gerät der Serie 1200 von Agilent mit DAD Detektor.
[0041] Probenvorbereitung: Aus dem Papiermuster wurden mit einem Stanzeisen zwei Kreisflächen
ausgestanzt (Fläche 0,000402 m
2). Die Papierproben wurden mit 3 ml Acetonitril (HPLC-Qualität) im Ultraschallbad
30 Minuten extrahiert. Falls das Extrakt trüb war, wird es über einen 0,45 µm Filter
filtriert. Standardmäßig werden 10 µl injiziert.
[0042] HPLC Trennung der Inhaltsstoffe: Mittels Autosampler wurde das obige Extrakt auf
die Trennsäule (Synergi 4µm Fusion RP80A, 250 x 3 mm, davor Vorsäule SecurityGuard
mit Kartusche 4 x 2 mm) aufgebracht und mit dem Fließmittel Acetonitril:H
2O mit 0,1% Ameisensäure (60:40 Volumen-Teile) mit einem Acetonitril (mit 0,1% Ameisensäure)-Gradient
eluiert.
[0043] Die quantitative Auswertung der Chromatogramme erfolgt über den Flächenvergleich
der über t-Zeiten zugeordneten Probenpeaks mit einer über die Referenzmuster ermittelten
Eichgerade. Der Messfehler bei der HPLC-Quantifizierung beträgt ±2%.
[0044] Die Herstellung der polymorphen Verbindungen (α- und β-PF201) erfolgt nach bekannten
Verfahren.
[0045] Tabelle 1 fasst die wichtigsten messtechnischen Eigenschaften der untersuchten polymorphen
Formen von PF201, einschließlich der intensivsten Reflexe aus den Röntgen-Pulverdiffraktogrammen
(XRPD), charakteristischen FTIR-Banden und dem Schmelzverhalten (DSC) zusammen.
Tabelle 1
Farbentwickler |
Polymorph |
2 θ-Werte der intensivsten XRD-Peaks# |
Schmelzpunkt (°C), Onset (DSC)≠ |
Charakteristische IR-Banden (cm-1)* |
PF201 |
α |
8.5, 9.5, 11.8, 12.1, 12.2, 13.7, 14.1, 16.6, 17.1, 18.3, 18.6, 19.1, 19.3, 20.1,
20.4, 20.9, 21.3, 23.1, 24.2, 24.6, 25.0, 27.9, 28.6 |
161-162 |
1370 i; 1662 i; 3328 m |
β |
10.3, 11.0, 12.9, 13.2, 15.4, 17.1, 18.0, 18.2, 19.4, 20.0, 20.7, 21.2, 23.0, 24.9, 25.3, 26.5, 26.8, 27.5, 30.7, 32.7 |
166-167 |
1383 i; 1682 i; 3345 m |
# XRD, Bruker D2 Phaser, Cu-Elektrode, 30 kV, Lynxeye-Detektor.
≠ Netsch DSC 200 F3 Maia® Gerät, Al-Tiegel mit kaltverschweißtem, gelochtem Deckel,
Heizrate 10 K/min, 25 °C bis 200 °C unter N2-Atmosphäre.
* FTIR, KBr-Presslinge; i = intensiv, m = mittel. |
[0046] Die Auswahl des Trägersubstrates für das wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial
ist nicht kritisch. Allerdings ist es unter wirtschaftlichen und umweltrelevanten
Gesichtspunkten bevorzugt, dass das Trägersubstrat Papier, synthetisches Papier und/oder
eine Kunststoff-Folie, insbesondere Papier, umfasst.
[0047] Gegebenenfalls liegt zwischen dem Trägersubstrat und der wärmeempfindlichen Schicht
mindestens eine weitere Zwischenschicht ("Vorstrich") vor, wobei dieser die Aufgabe
zukommt, die Oberflächenglätte des Trägers für die wärmeempfindliche Schicht zu verbessern
und eine Wärmebarriere zwischen Trägersubstrat und der wärmeempfindlichen Schicht
zu gewährleisten.
[0048] Vorzugsweise kommen in dieser Zwischenschicht als Pigmente organische Hohlkugelpigmente
und/oder kalzinierte Kaoline zum Einsatz.
[0049] Auch kann mindestens eine Schutzschicht und/oder mindestens eine die Bedruckbarkeit
begünstigende Schicht im erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterial
vorliegen, wobei diese Schichten über der wärmeempfindlichen Schicht aufgebracht sind.
[0050] Hinsichtlich der Wahl des Farbbildners unterliegt das wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial
ebenfalls keinen wesentlichen Einschränkungen. Bevorzugt ist der Farbbildner jedoch
ein Farbstoff des Triphenylmethan-, Fluoran-, Azaphthalid- und/oder Fluoren-Typs.
Ein ganz besonders bevorzugter Farbbildner ist ein Farbstoff des Fluoran-Typs, da
er dank der Verfügbarkeit und der ausgewogenen anwendungsbezogenen Eigenschaften die
Bereitstellung eines Aufzeichnungsmaterials mit einem attraktiven Preis-Leistungsverhältnis
ermöglicht.
[0051] Besonders bevorzugte Farbstoffe vom Fluoran-Typ sind:
3-Diethylamino-6-methyl-7-anilinofluoran,
3-(N-Ethyl-N-4-toludinamino)-6-methyl-7-anilinofluoran,
3-(N-Ethyl-N-isoamylamino)-6-methyl-7-anilinofluoran,
3-Diethylamino-6-methyl-7-(2,4-dimethylanilino)fluoran,
3-Pyrrolidino-6-methyl-7-anilinofluoran,
3-(Cyclohexyl-N-methylamino)-6-methyl-7-anilinofluoran,
3-Diethylamino-7-(3-trifluoromethylanilino)fluoran,
3-N-n-Dibutylamino-6-methyl-7-anilinofluoran,
3-Diethylamino-6-methyl-7-(3-methylanilino)fluoran,
3-N-n-Dibutylamino-7-(2-chloranilino)fluoran,
3-(N-Ethyl-N-tetrahydrofurfurylamino)-6-methyl-7-anilinofluoran,
3-(N-Methyl-N-propylamino)-6-methyl-7-anilinofluoran,
3-(N-Ethyl-N-ethoxypropylamino)-6-methyl-7-anilinofluoran,
3-(N-Ethyl-N-isobutylamino)-6-methyl-7-anilinofluoran und/oder
3-Dipentylamino-6-methyl-7-anilinofluoran.
[0052] Die Farbbildner können als Einzelstoffe als auch als beliebige Gemische zweier oder
mehrerer Farbbildner zur Anwendung kommen, vorausgesetzt, die wünschenswerten anwendungstechnischen
Eigenschaften der Aufzeichnungsmaterialien leiden darunter nicht.
[0053] Der Farbbildner liegt vorzugsweise in einer Menge von etwa 5 bis etwa 30, besonders
bevorzugt in einer Menge von etwa 8 bis etwa 20, bezogen auf den gesamten Feststoffgehalt
der wärmeempfindlichen Schicht, vor.
[0054] Als Farbentwickler kommt der nicht-phenolische Farbentwickler Pergafast 201® in der
polymorphen Modifikation mit dem höchsten Schmelzpunkt (Polymorph β aus Tabelle 1
= β-PF201), einzeln oder als Gemisch mit anderen polymorphen Formen des gleichen Farbentwicklers
oder mit chemisch verschiedenen Farbentwicklern zum Einsatz.
[0055] Die Farbentwicklermenge beträgt vorzugsweise etwa 3 bis etwa 35 Gew.-%, besonders
bevorzugt etwa 10 bis etwa 25 Gew.-%, bezogen auf den gesamten Feststoffgehalt der
wärmeempfindlichen Schicht.
[0056] Neben der mindestens einen polymorphen Modifikation des Farbentwicklers (β-PF201)
können in der wärmeempfindlichen farbbildenden Schicht ein oder mehrere Sensibilisierungsmittel,
auch thermische Lösungsmittel genannt, vorliegen, was den Vorteil hat, dass die Steuerung
der thermischen Druckempfindlichkeit leichter zu realisieren ist.
[0057] Generell kommen als Sensibilisierungsmittel vorteilhafterweise kristalline Stoffe
in Betracht, deren Schmelzpunkt zwischen etwa 90 und etwa 150 °C liegt und die im
geschmolzenen Zustand die farbbildenden Komponenten (Farbbildner und Farbentwickler)
lösen, ohne die Bildung des Farbkomplexes zu stören.
[0058] Vorzugsweise ist das Sensibilisierungsmittel ein Fettsäureamid, wie Stearamid, Beheneamid
oder Palmitamid, ein Ethylen-bis-fettsäureamid, wie
N,N-Ethylen-bis-stearinsäureamid oder
N,N-Ethylen-bis-ölsäureamid, ein Fettsäurealkanolamid , wie
N-(Hydroxymethyl)stearamid,
N-Hydroxymethylpalmitamid oder Hydroxyethylstearamid, ein Wachs, wie Polyethylenwachs
oder Montanwachs, ein Carbonsäureester, wie Dimethylterephthalat, Dibenzylterephthalat,
Benzyl-4-benzyloxybenzoat, Di-(4-methylbenzyl)oxalat, Di-(4-chlorbenzyl)oxalat oder
Di-(4-benzyl)oxalat, ein aromatischer Ether, wie 1,2-Diphenoxyethan, 1,2-Di-(3-methylphenoxy)ethan,
2-Benzyloxynaphthalin oder 1,4-Diethoxynaphthalin, ein aromatisches Sulfon, wie Diphenylsulfon,
und/oder ein aromatisches Sulfonamid, wie Benzolsulfonanilid oder
N-Benzyl-4-toluolsulfonamid oder aromatische Kohlenwasserstoffe, wie 4-Benzylbiphenyl.
[0059] Das Sensibilisierungsmittel liegt vorzugsweise in einer Menge von etwa 10 bis etwa
40, besonders bevorzugt in einer Menge von etwa 15 bis etwa 25, bezogen auf den gesamten
Feststoffgehalt der wärmeempfindlichen Schicht, vor.
[0060] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegt neben dem Farbbildner, dem phenolfreien
Farbentwickler und dem Sensibilisierungsmittel optional mindestens ein Stabilisator
(Alterungsschutzmittel) für den Farbkomplex in der wärmeempfindlichen, farbbildenden
Schicht vor.
[0061] Bei dem Stabilisator handelt es sich vorzugsweise um sterisch gehinderte Phenole,
besonders bevorzugt um 1,1,3-Tris-(2-methyl-4-hydroxy-5-cyclohexyl-phenyl)butan, 1,1,3-Tris-(2-methyl-4-hydroxy-5-
tert-butylphenyl)butan, 1,1-Bis-(2-methyl-4-hydroxy-5-
tert-butyl-phenyl)butan.
[0062] Auch Harnstoff-Urethan-Verbindungen (Handelsprodukt UU) oder vom 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
abgeleitete Ether, wie 4-Benzyloxy-4'-(2-methylglycidyloxy)-diphenylsulfon (Handelsname
NTZ-95®, Nippon Soda Co. Ltd.), oder oligomere Ether (Handelsname D90®, Nippon Soda
Co. Ltd.) sind als Stabilisatoren im erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterial einsetzbar.
[0063] Der Stabilisator liegt vorzugsweise in einer Menge von 0,2 bis 0,5 Gew.-Teilen, bezogen
auf den mindestens einen phenolfreien Farbentwickler, vor.
[0064] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegt in der wärmeempfindlichen farbbildenden
Schicht mindestens ein Bindemittel vor. Bei diesem handelt es sich vorzugsweise um
wasserlösliche Stärken, Stärkederivate, stärkebasierte Biolatices vom EcoSphere®-Typ,
Methylcellulosen, Hydroxyethylcellulosen, Carboxymethylcellulosen, partiell oder vollständig
verseifte Polyvinylalkohole, chemisch modifizierte Polyvinylalkohole oder Styrolmaleinsäureanhydrid-Copolymere,
Styrolbutadien-Copolymere, Acrylamid-(Meth)acrylat-Copolymere, Acrylamid-Acrylat-Methacrylat-Terpolymere,
Polyacrylate, Poly(meth)-acrylsäureester, Acrylat-Butadien-Copolymere, Polyvinylacetate
und/oder Acrylnitril-Butadien-Copolymere.
[0065] Zur Erreichung spezifischer anwendungstechnischer Leistungsmerkmale von wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterialien, vorzugsweise von selbstklebenden wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien,
insbesondere von selbstklebenden Etiketten, liegt das Bindemittel vorzugsweise in
vernetzter Form in der wärmeempfindlichen Schicht vor, wobei sich der optimale Vernetzungsgrad
des Bindemittels im Trocknungsschritt des Beschichtungsprozesses in Gegenwart eines
Vernetzungsmittels (Vernetzer) einstellt.
[0066] Bei den Vernetzern kann es sich um mehrwertige Aldehyde wie Glyoxal, Dialdehydstärke,
Glutaraldehyd etc., .ggf. in Abmischung mit Borsalzen (Borax), um Salze oder Ester
der Glyoxylsäure, um Vernetzer auf Basis von Ammonium-Zirkonium Karbonat, um, Polyamidoamin-Epichlorhydrin-Harze
(PAE-Harze), um Adipinsäuredihydrazid (AHD), Borsäure oder deren Salze u.a.m. handeln.
[0067] Selbstvernetzende Bindemittel, wie speziell modifizierte Polyvinylalkohole oder Acrylate,
ermöglichen eine Vernetzung ganz ohne Vernetzer, dank der reaktiven, vernetzbaren
Gruppen, welche bereits im Bindemittel-Polymer eingebaut sind.
[0068] Der Vernetzer liegt vorzugsweise in einer Menge von etwa 0,05 bis etwa 0,5, besonders
bevorzugt in einer Menge von etwa 0,1 bis etwa 0,2, bezogen auf den vernetzbaren Binderanteil
aus der wärmeempfindlichen Schicht, vor.
[0069] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegt mindestens ein Trennmittel (Antihaftmittel)
oder Gleitmittel in der wärmeempfindlichen farbbildenden Schicht vor. Bei diesen Mitteln
handelt es sich vorzugsweise um Fettsäure-Metallsalze, wie z. B. Zinkstearat oder
Calciumstearat, oder auch Behenatsalze, synthetische Wachse, z. B. in Form von Fettsäureamiden,
wie z. B. Stearinsäureamid und Behensäureamid, Fettsäurealkanolamide, wie z. B. Stearinsäure-methylolamid,
Paraffinwachse verschiedener Schmelzpunkte, Esterwachse unterschiedlicher Molekulargewichte,
Ethylenwachse, Propylenwachse unterschiedlicher Härten und/oder natürliche Wachse,
wie z. B. Carnaubawachs oder Montanwachs.
[0070] Das Trennmittel liegt vorzugsweise in einer Menge von etwa 1 bis etwa 10, besonders
bevorzugt in einer Menge von etwa 3 bis etwa 6, bezogen auf den gesamten Feststoffgehalt
der wärmeempfindlichen Schicht, vor.
[0071] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält die wärmeempfindliche farbbildende
Schicht Pigmente. Der Einsatz dieser hat unter anderem den Vorteil, dass diese auf
ihrer Oberfläche die im thermischen Druckprozess entstehende Chemikalien-Schmelze
fixieren können. Auch kann über Pigmente die Oberflächenweiße und Opazität der wärmeempfindlichen
farbbildenden Schicht und deren Bedruckbarkeit mit konventionellen Druckfarben gesteuert
werden. Schließlich besitzen Pigmente eine "Extenderfunktion", beispielsweise für
die relativ teuren farbgebenden Funktionschemikalien.
[0072] Besonders geeignete Pigmente sind anorganische Pigmente, sowohl synthetischer als
auch natürlicher Herkunft, vorzugsweise Clays, gefällte oder natürliche Calciumcarbonate,
Aluminiumoxide, Aluminiumhydroxide, Kieselsäuren, gefällte und pyrogene Kieselsäuren
(z. B. Aerodisp®-Typen), Diathomeenerden, Magnesiumcarbonate, Talk, aber auch organische
Pigmente, wie Hohlpigmente mit einer Styrol/Acrylat-Copolymer-Wand oder Harnstoff/Formaldehyd-Kondensationspolymere.
Diese können alleine oder in beliebigen Mischungen verwendet werden.
[0073] Die Pigmente liegen vorzugsweise in einer Menge von etwa 20 bis etwa 50 Gew.-%, besonders
bevorzugt in einer Menge von etwa 30 bis etwa 40 Gew.-%, bezogen auf den gesamten
Feststoffgehalt der wärmeempfindlichen Schicht, vor.
[0074] Zum Steuern der Oberflächenweiße des wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials können
optische Aufheller (Weißtöner) in die wärmeempfindliche farbbildende Schicht eingebaut
werden. Bei diesen handelt es sich vorzugsweise um Stilben-Derivate.
[0075] Um bestimmte streichtechnische Eigenschaften zu verbessern, ist es im Einzelfall
bevorzugt, zu den zwingenden Bestandteilen des wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
weitere Bestandteile, insbesondere Rheologie-Hilfsmittel, wie z. B. Verdicker und/oder
Tenside, hinzuzufügen.
[0076] Das Flächenauftragsgewicht der (trockenen) wärmeempfindlichen Schicht beträgt vorzugsweise
etwa 1 bis etwa 10 g/m
2, bevorzugt etwa 3 bis etwa 5 g/m
2.
[0077] Das vorstehend beschriebene wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial lässt sich mit
bekannten Herstellungsverfahren gewinnen.
[0078] Es ist vorteilhaft, wenn die getrocknete wärmeempfindliche farbbildende Schicht einer
Glätt-Maßnahme unterzogen wird. Hierbei ist es vorteilhaft, die Bekk-Glätte, gemessen
nach ISO 5627: 1995-03, auf etwa 100 bis etwa 1000 sec., vorzugsweise auf etwa 250
bis etwa 600 sec., einzustellen.
[0079] Die Oberflächenrauigkeit (PPS) nach ISO 8791-4: 2008-05 liegt im Bereich von etwa
0,50 bis etwa 2,50 µm, vorzugsweise im Bereich von 1,00 und 2,00 µm.
[0080] Das wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial ist vorzugsweise phenolfrei und für Anwendungen
gut geeignet, in welchen ein Thermopapier rückseitig mit einer Klebstoffschicht ausgerüstet
wird, welches im Thermodirektverfahren bedruckt wird und eine hohe Lagerfähigkeit
auch unter harschen Umweltbedingungen, in Bezug auf die spezifizierte Schreibleistung,
Hintergrundweiße und von Kontrastwerten gewährleisten muss.
[0081] Hinsichtlich der Wahl des rückseitig aufgebrachten Klebers unterliegt die vorliegende
Erfindung keinen wesentlichen Einschränkungen. Sowohl bei Raumtemperatur klebrige
Klebstoffe, wie auch solche, bei denen sich die Klebrigkeit erst nach einer Aktivierung
(z.B. durch Wärme) einstellt, kommen in Frage. Es können sowohl permanent haftende
als auch ablösbare Klebstoffe verwendet werden. Auch die Auftragstechnologie der Klebemasse
auf die Rückseite des wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials schränkt den Umfang
der Erfindung in keiner Weise ein. Es können wässrige Dispersionen des Klebstoffes
oder in organischen Medien gelöst oder suspendierte Klebstoffe wie auch im geschmolzenen
Zustand aufgetragene Kleber (Hotmelt-Klebstoffe) verwendet werden.
[0082] Das Flächenauftragsgewicht der getrockneten Klebstoffschicht beträgt vorzugsweise
etwa 10 bis etwa 150 g/m
2, bevorzugt etwa 15 bis etwa 30 g/m
2.
[0083] Die erfindungsgemäße Verwendung ist ferner vorzugsweise dadurch gekennzeichnet, dass
der relative Druckkontrast der entsprechend dem Migrationstest gelagerten Papiere
mindestens 70% beträgt und/oder die Bilddichte bei einem Wert von ≥1,20 o.D.-Einheiten
der entsprechend dem Migrationstest gelagerten Papiere mindestens 35% des Wertes der
Bilddichte vor der Lagerung beträgt.
[0084] Die erfindungsgemäße Verwendung ist außerdem vorzugsweise dadurch gekennzeichnet,
dass der relative Druckkontrast der entsprechend dem Migrationstest gelagerten Papiere
mindestens 70% beträgt und/oder die flächenbezogene Farbentwicklermenge (mg/m
2) in entsprechend dem Migrationstest gelagerten Papiere mindestens 30% der Entwicklermenge
vor der Lagerung beträgt.
[0085] Die erfindungsgemäße Verwendung ist ferner vorzugsweise dadurch gekennzeichnet, dass
die Bilddichte bei einem Wert von ≥1,20 o.D.-Einheiten der entsprechend dem Migrationstest
gelagerten Papiere mindestens 35% des Wertes der Bilddichte vor der Lagerung beträgt
und/oder die flächenbezogene Farbentwicklermenge (mg/m
2) in entsprechend dem Migrationstest gelagerten Papiere mindestens 30% der Entwicklermenge
vor der Lagerung beträgt.
[0086] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Verwendung
dadurch gekennzeichnet, dass der relative Druckkontrast der entsprechend dem Migrationstest
gelagerten Papiere mindestens 70%, vorzugsweise mindestens 80%, beträgt.
[0087] In einer weitere bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Verwendung
dadurch gekennzeichnet, dass die Bilddichte bei einem Wert von ≥1,20 o.D.-Einheiten
der entsprechend dem Migrationstest gelagerten Papiere mindestens 40%, vorzugsweise
mindestens 50%, des Wertes der Bilddichte vor der Lagerung beträgt.
[0088] In einer weitere bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Verwendung
dadurch gekennzeichnet, dass die flächenbezogene Farbentwicklermenge (mg/m
2) in entsprechend dem Migrationstest gelagerten Papiere mindestens 25%, vorzugsweise
mindestens 30%, der Entwicklermenge vor der Lagerung beträgt.
[0089] Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass es sich überraschenderweise gezeigt
hat, dass es möglich ist, durch die Verwendung einer spezifischen polymorphen Modifikation
des phenol-freien Farbentwicklers Pergafast 201® SKwärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterialien,
insbesondere Thermoetiketten, zu erhalten, welche sich nach Langzeitlagerung unter
harschen Umweltbedingungen durch herausragende Beständigkeit der Oberflächenweiße,
einer hohen Schreibleistung und guten Kontrastwerten des Druckbildes beim thermischen
Bedrucken auszeichnen.
Beispiele:
[0090] Als Vergleichsentwickler wurde die niedrig schmelzende polymorphe Modifikation von
Pergafast 201® (α-Polymorph aus Tabelle 1) herangezogen.
Ausrüsten der Thermopapiere als Selbstklebeetikett
[0091] Rückseitiges Aufbringen einer Klebstoffschicht auf ein A4-Blatt
- a) Die Klebstoffdispersion wird mit einer Rakel auf die Rückseite eines auf der Vorderseite
die wärmeempfindliche Schicht tragenden A4-Papiers (Thermopapier) aufgebracht und
bei max. 70°C mit einem Heißluftfön getrocknet. Zum Schutz der Klebeschicht im weiteren
Verarbeitungsprozess wird ein silikonisiertes Releasepapier, unter Vermeidung von
Lufteinschlüssen und Falten, auf die Klebeschicht kaschiert.
- b) Bei Vorliegen eines "Klebstoff-Liner-Sandwiches", bestehend aus einer zwischen
zwei Releasepapieren befindlichen dünnen Klebstoffschicht, wird, nach Entfernen eines
der beiden Linerpapieren, die Klebstoffschicht (klebrige Seite) auf die Rückseite
des A4-Thermopapieres, unter Vermeidung von Lufteinschlüssen und Falten, kaschiert.
Es ist unerheblich, ob bei der Herstellung des Thermoetiketts zuerst die Klebeschicht
aufgebracht wird und anschließend die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht auf der
die Kleberschicht tragenden gegenüberliegenden Seite aufgetragen wird.
[0092] Der Auftrag einer wässrigen Auftragssuspension zur Ausbildung der wärmeempfindlichen
farbbildenden Schicht eines wärmeempfindlichen Aufzeichnungspapiers erfolgte im Labormaßstabe
mittels einer Stabrakel strichseitig auf ein mit einer Pigmentbeschichtung vorgestrichenes
Papier von 72 g/m
2.
[0093] Die Zusammensetzung des pigmentierten Vorstichs ist nicht kritisch. Üblicherweise
besteht diese Beschichtung aus kalziniertem Kaolin und einem Bindemittel auf Styrol-Butadien-
und/oder Stärke-Basis. Üblich sind auch Vorstiche mit organischen (Hohlkugel)-Pigmenten
ggf. in Abmischung mit anorganischen Pigmenten. Die Auftragsmenge dieser pigmentierten
Schicht liegt zwischen etwa 3 bis 10 g/m
2.
[0094] Nach Trocknung der wässrigen Auftragssuspension der wärmeempfindlichen Beschichtungsmasse
wurde ein thermisches Aufzeichnungsblatt erhalten. Die Auftragsmenge der wärmeempfindlichen
farbbildenden Schicht lag zwischen 3,8 und 4,3 g/m
2. Durch Aufbringen nach einem der oben geschilderten Verfahren a) oder b) auf die,
der die wärmeempfindliche Schicht tragende, gegenüberliegenden Substratseite (Rückseite)
einer Klebstoffschicht, wird ein für die Verwendung als Thermoetikett geeignetes Verbundmaterial
erhalten. Die Auftragsmenge des Klebstoffes lag bei etwa 20 g/m
2
[0095] Anhand der vorstehend gemachten Angaben wurde ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial
bzw. Thermopapier hergestellt, wobei die folgenden Rezepturen wässriger Auftragssuspensionen
zur Ausbildung eines Verbundgebildes auf einem, wie oben dargelegtem, Trägersubstrat
herangezogen worden sind.
[0096] Herstellen der Dispersionen (jeweils für 1 Gew.-Teil) für die Auftragssuspensionen:
Die wässrige Dispersion A (Farbbildnerdispersion) wurde durch Mahlen von 20 Gew.-Teilen 3-N-n-Dibutylamin-6-methyl-7-anilinofluoran (ODB-2) mit 33 Gew.-Teilen einer 15%igen
wässrigen Lösung von Ghosenex™ L-3266 (sulfonierter Polyvinylalkohol, Nippon Ghosei)
in einer Perlen-Mühle hergestellt.
Die wässrige Dispersion B (Farbentwicklerdispersion) wurde durch Mahlen von 40 Gew.-Teilen des Farbentwicklers
zusammen mit 66 Gew.-Teilen einer 15%igen wässrigen Lösung von Ghosenex™ L-3266 in
der Perlen-Mühle hergestellt.
Die wässrige Dispersion C (Sensitizerdispersion) wurde durch Mahlen von 40 Gew.-Teilen Sensibilisierungsmittel
mit 33 Gew.-Teilen einer 15%igen wässrigen Lösung von Ghosenex™ L-3266 in einer Perlen-Mühle
hergestellt.
Alle durch Mahlen erzeugten Dispersionen haben eine mittlere Körngröße D(4,3) von 0,80 bis 1,20 µm. Die Messung der Korngrößenverteilung der Dispersionen erfolgte
durch Laserbeugung mit einem Coulter LS230-Gerät der Fa. Beckman Coulter.
Die Dispersion D (Gleitmitteldispersion) war eine 20%ige Zinkstearat-Dispersion, bestehend aus 9 Gew.
Teilen Zn-Stearat, 1 Gew.Teil Ghosenex™ L-3266 und 40 Teilen Wasser.
[0097] Pigment
P war eine 56%ige PCC-Suspension.
[0098] Der
Binder bestand aus einer 10%igen wässrigen Polyvinylalkohollösung (Mowiol 28 bis 99, Kuraray
Europe).
[0099] Der Vernetzer
V war eine 42%ige wässrige Lösung eines Gyoxal.
[0100] Vernetzer
V war eine 42%ige wässrige Lösung eines Glyoxal-Borax basierten Vernetzers (Cartabond
TSI®, Fa.Clariant)
[0101] Als
optische Aufheller wurde eine 31% wässrige Lösung einer Tetrasulfo-Stilben Verbindung, Blankophor® PT
(Fa. Blankophor), verwendet.
[0102] Die wärmeempfindliche Auftragssuspension wurde durch Mischen unter Rühren von 1,6
Teilen
A, 1,5 Teilen
B, 1,5 Teilen
C, 70 Teilen
D, 188 Teilen Pigment
P, 400 Teilen
Binder-Lösung, 4 Teile
optischer Aufheller und 14 Teilen Vernetzer-Lösung
V (alles Gew.-Teile) unter Berücksichtigung der Eintragsreihenfolge
B, D, C, P, A, Binder, optischer Aufheller und
V hergestellt und mit Wasser auf einen Feststoffgehalt von etwa 25% gebracht.
[0103] Folgende handelsübliche Klebstoffe wurden verwendet um Selbstklebe-Thermoetiketten
zu konfektionieren:
R5000N (Fa. Avery Fasson) ist ein ablösbarer Klebstoff auf Acrylat-Basis.
S2200 (Fa. Avery Fasson) ist ein permanent haftender Hotmelt-Klebstoff für Tiefkühlanwendungen
auf Basis von Styrol-Isopren- und PVC-Copolymeren.
[0104] Technomelt PS 8746 (Fa. Henkel) ist ein permanent haftender Hotmelt-Klebstoff auf
Basis von Synthesekautschuk.
[0105] Die so zu Selbstklebe-Thermoetiketten ausgerüsteten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien
wurden wie nachstehend geprüft/ausgewertet (Tabelle 2).
(1) Oberflächenweiße (Weißegrad)
[0106] Der Weißegrad der die wärmeempfindliche Beschichtung tragende Seite (= Oberseite)
der Thermoetikettenpapiere wurden nach ISO 2470 mit einem Elrepho 3000 Spektralphotometer
bestimmt.
[0107] Der % Abfall des Weißegrades nach Lagerung wird anhand der Gl.1 ermittelt

(2) Dynamische Farbdichte:
[0108] Die Thermopapiere (6 cm breite Streifen) wurden thermisch unter Verwendung des Atlantek
200 Testdruckers (Fa. Atlantek, USA) mit einer Kyocera-Druckleiste von 200 dpi und
560 Ohm bei einer angelegten Spannung von 20,6 V und einer durch Vorversuche bestimmten
Pulsbreite mit einem Schachbrett-Muster ohne Energieabstufungen bedruckt, wobei die
Pulsbreite so gewählt wird, dass eine optische Dichte von 1,20 ± 0,05 erreicht wird.
Die Fläche eines Karos des Druckmusters entspricht 80 x 80 Dots. Die Bilddichte (optische
Dichte, o.D.) wurde mit einem SpectroEye-Densitometer von X-Rite gemessen, wobei die
Messunsicherheit der o.D.-Werte mit ≤2% veranschlagt wird. Die Streuung der nach (Gl.
2) berechneten %-Werte beträgt ≤±2 Prozentpunkte.
(3) Relativer Druckkontrast
[0109] Der relative Kontrast wurde anhand des Wertes der optischen Dichte eines thermisch
bedruckten Bereiches (oD
s) und der optischen Dichte eines nicht-bedruckten Bereiches (oD
w) nach Gl. (2) errechnet (s= Schwarzbereich, w= Weißbereich):

(4) Kleber-Migrationstest von Thermoetikettenpapieren
[0110] Ein A4 Selbstklebe-Thermoetikettenpapier wurde der Länge nach in drei 6 cm breite
Streifen geteilt. Zwei Streifen wurden der Lagerung über vier Wochen zwischen zwei
Glasplatten bei 60°C, einem Druck von 1350 N/m
2, einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50% und unter Lichtausschluss unterworfen,
während ein Streifen nach (2) bedruckt und vermessen wurde (o.D., Bilddichte vor Lagerung).
[0111] Nach der Lagerung und Klimatisierung auf Raumtemperatur wurden die beiden Streifen
entsprechend (2) bedruckt, die optische Dichte bestimmt, gemittelt und entsprechend
der Formel (Gl. 2) in Bezug zu den analog bestimmten Bilddichtewerten des nicht gelagerten
Musters gesetzt.

[0112] Tabelle 2 fasst die Auswertung der gefertigten Aufzeichnungsmaterialien zusammen.
(5) Quantitative Bestimmung der Flächenkonzentration des Farbbildners und Farbentwicklers
(Tabelle 3):
[0113] Die Quantifizierung der Strichkomponenten (Farbbildner und Farbentwickler) erfolgte
nach HPLC-Trennung mit einem HPLC Gerät der Serie 1200 von Agilent mit DAD Detektor.
[0114] Probenvorbereitung: Aus dem Papiermuster wurden mit einem Stanzeisen 2 Kreisflächen ausgestanzt (Fläche
0,000402 m
2). Die Papierproben wurden mit 3 ml Acetonitril (HPLC-Qualität) im Ultraschallbad
30 min extrahiert. Falls das Extrakt trüb war, wurde es über einen 0,45 µm Filter
filtriert. Standardmäßig wurden 10 µl injiziert.
[0115] HPLC Trennung der Inhaltsstoffe: Mittels Autosampler wurde das obige Extrakt auf die Trennsäule (Synergi 4µm Fusion
RP80A, 250 x 3 mm, davor Vorsäule SecurityGuard mit Kartusche 4 x 2 mm) aufgebracht
und mit dem Fließmittel Acetonitril:H
2O mit 0,1% Ameisensäure (60:40 Volumen-Teile) mit einem Acetonitril (mit 0,1% Ameisensäure)-Gradient
eluiert.
[0116] Die quantitative Auswertung der Chromatogramme erfolgte über den Flächenvergleich
der über t-Zeiten zugeordneten Probenpeaks mit einer über die Referenzmuster ermittelten
Eichgerade. Der Messfehler bei der HPLC-Quantifizierung beträgt ±2%.
[0117] Aus vorstehenden Beispielen lässt sich entnehmen, dass das wärmeempfindliche SK-Etikett
der vorliegenden Erfindung insbesondere die folgenden vorteilhaften Eigenschaften
zeigt (Tabelle 2 und 3):
- (1) Der Weißegrad der nicht bedruckten und gelagerten SK-Thermoetikettenpapieren mit β PF 201 als Farbentwickler ist höher als der der Vergleichsmuster mit alternativen
polymorphen Modifikationen (α PF 201).
- (2) Der Einsatz von β PF 201 als Farbentwickler führt zu SK-Thermoetiketten, die nach
Langzeitlagerung unter harschen Bedingungen signifikant höhere Druckdichten zeigen,
als diejenigen, bei denen α PF 201 als Farbentwickler zum Einsatz kommt.
- (3) Aus (1) und (2) ergibt sich hinsichtlich des Kontrastes ein deutliches Plus hinsichtlich
der Leistungseigenschaften nach Lagerung für die Thermoetikettenpapiere mit β PF 201
als Farbentwickler.
- (4) Die chemische Beständigkeit gegenüber migrationsfähigen Bestandteilen aus der
Klebstoffschicht ist signifikant größer als bei den Vergleichsbeispielen (Tabelle
3).
- (5) Mit dem Einsatz von β PF 201 lässt sich ein in wichtigen anwendungstechnischen
Belangen hochwertiges SK-Thermoetikett erhalten.
Tabelle 2
Klebstoff |
Entwickler‡ |
Weißegrad (%)* |
Bilddichte* |
Relativer Kontrast (%)* |
vor |
nach |
% verbl. Weiße |
vor |
nach |
% o.D. |
vor |
nach |
R5000 |
α PF201 |
93 |
74 |
80 |
1,23 |
0,37 |
30 |
95 |
63 |
β PF201 |
94 |
77 |
82 |
1,25 |
0,74 |
59 |
96 |
89 |
S2200 |
α PF201 |
89 |
67 |
75 |
1,23 |
0,40 |
33 |
94 |
68 |
β PF201 |
90 |
74 |
82 |
1,23 |
0,71 |
58 |
95 |
88 |
Technomelt |
α PF201 |
93 |
67 |
72 |
1,23 |
0,39 |
32 |
95 |
68 |
β PF201 |
94 |
74 |
79 |
1,22 |
0,65 |
53 |
95 |
85 |
≠entspr. Tabelle 1
*entspr. Gl.1, Gl. 2 und Gl.3 |
Tabelle 3
Klebstoff |
Entwickler‡ |
Pergafast 201 (mg/m2) |
ODB-2 (mg/m2) |
vor |
nach |
% verbl. |
vor |
nach |
% verbl. |
R5000 |
α PF201 |
590 |
34 |
6 |
356 |
343 |
96 |
β PF201 |
620 |
190 |
31 |
387 |
376 |
97 |
S2200 |
α PF201 |
512 |
96 |
19 |
363 |
358 |
99 |
β PF201 |
589 |
250 |
42 |
371 |
357 |
96 |
Technomelt |
α PF201 |
510 |
105 |
21 |
368 |
349 |
95 |
β PF201 |
559 |
218 |
39 |
393 |
385 |
98 |
1. Verwendung von N-(p-Toluolsulfonyl)-N'-(3-p-toluolsulfonyloxyphenyl)harnstoff mit
einem Röntgenbeugungsmuster mit Bragg-Winkeln (2θ/CuKα) von 10.3, 11.0, 12.9, 13.2, 15.4, 17.1, 18.0, 18.2, 19.4, 20.0, 20.7, 21.2, 23.0,
24.9, 25.3, 26.5, 26.8, 27.5, 30.7, 32.7 als Farbentwickler in einem wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterial, umfassend ein Trägersubstrat, eine auf einer Seite des Trägersubstrats
aufgebrachte wärmeempfindliche farbbildende Schicht, die mindestens einen nicht-phenolischen
Farbentwickler und mindestens einen Farbbildner enthält, sowie eine Klebeschicht und/oder
eine Beschichtung, um die rückseitige Bedruckbarkeit mit konventionellen Druckverfahren
zu ermöglichen auf der der wärmeempfindlichen farbbildenden Schicht abgewandten Seite
des Trägersubstrats, zur Begrenzung des Verlustes der Bilddichte und/oder des relativen
Druckkontrastes und/oder der Abnahme der flächenbezogenen Farbentwicklermenge, wobei
die Bilddichte bei einem Wert von ≥ 1,20 optische Dichte-Einheiten des gemäß dem in
der Beschreibung definierten Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
mindestens 35% des Wertes der Bilddichte vor der Lagerung beträgt und/oder der relative
Druckkontrast des gemäß dem Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
mindestens 70% des Wertes des relativen Druckkontrastes vor der Lagerung beträgt und/oder
die flächenbezogene Farbentwicklermenge des gemäß dem Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterials mindestens 30% der flächenbezogenen Farbentwicklermenge vor
der Lagerung beträgt.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägersubstrat Papier, synthetisches Papier und/oder eine Kunststoff-Folie umfasst.
3. Verwendung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Farbbildner ein Farbstoff vom Triphenylmethan-Typ, vom Fluoran-Typ,
vom Azaphthalid-Typ und/oder vom Fluoren-Typ, bevorzugt vom Fluoran-Typ, ist.
4. Verwendung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Trägersubstrat und der wärmeempfindlichen Schicht mindestens eine weitere
Zwischenschicht, vorzugsweise umfassend organische Hohlkugelpigmente und/oder kalzinierte
Kaoline, vorliegt.
5. Verwendung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbbildner in einer Menge von etwa 5 bis etwa 30 Gew.-%, besonders bevorzugt
in einer Menge von etwa 8 bis etwa 20 Gew.-%, bezogen auf den gesamten Feststoffgehalt
der wärmeempfindlichen Schicht, vorliegt.
6. Verwendung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbentwickler in einer Menge von etwa 3 bis etwa 35 Gew.-%, besonders bevorzugt
etwa 10 bis etwa 25 Gew.-%, bezogen auf den gesamten Feststoffgehalt der wärmeempfindlichen
Schicht, vorliegt.
7. Verwendung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebeschicht mindestens einen Haftklebstoff, vorzugsweise auf Kautschuk- und/oder
Acrylat-Basis, und/oder einen wärmeaktivierbaren Klebstoff, umfasst.
8. Verwendung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bilddichte bei einem Wert von ≥ 1,20 optische Dichte-Einheiten des gemäß dem
Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials mindestens 35%
des Wertes der Bilddichte vor der Lagerung beträgt und der relative Druckkontrast
des gemäß dem Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
mindestens 70% des Wertes des relativen Druckkontrastes vor der Lagerung beträgt und
die flächenbezogene Farbentwicklermenge des gemäß dem Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterials mindestens 30% der flächenbezogenen Farbentwicklermenge vor
der Lagerung beträgt.
9. Verwendung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bilddichte bei einem Wert von ≥ 1,20 optische Dichte-Einheiten des gemäß dem
Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials mindestens 35%
des Wertes der Bilddichte vor der Lagerung beträgt und der relative Druckkontrast
des gemäß dem Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
mindestens 70% des Wertes des relativen Druckkontrastes vor der Lagerung beträgt.
10. Verwendung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der relative Druckkontrast des gemäß dem Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterials mindestens 70% des Wertes des relativen Druckkontrastes vor
der Lagerung beträgt und die flächenbezogene Farbentwicklermenge (mg/m2) des gemäß dem Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
mindestens 30% der flächenbezogenen Farbentwicklermenge vor der Lagerung beträgt.
11. Verwendung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bilddichte bei einem Wert von ≥ 1,20 optische Dichte-Einheiten des gemäß dem
Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials mindestens 35%
des Wertes der Bilddichte vor der Lagerung beträgt und die flächenbezogene Farbentwicklermenge
des gemäß dem Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
mindestens 30% der flächenbezogenen Farbentwicklermenge vor der Lagerung beträgt.
12. Verwendung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bilddichte bei einem Wert von ≥ 1,20 optische Dichte-Einheiten des gemäß dem
Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials mindestens 40%,
vorzugsweise mindestens 50%, des Wertes der Bilddichte vor der Lagerung beträgt.
13. Verwendung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der relative Druckkontrast des gemäß dem Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterials mindestens 70%, vorzugsweise mindestens 80%, des Wertes des
relativen Druckkontrastes vor der Lagerung beträgt.
14. Verwendung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die flächenbezogene Farbentwicklermenge des gemäß dem Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterials mindestens 30%, vorzugsweise mindestens 35%, der flächenbezogenen
Farbentwicklermenge vor der Lagerung beträgt.
15. Verwendung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial eine Klebeschicht auf der der wärmeempfindlichen
farbbildenden Schicht abgewandten Seite des Trägersubstrats aufweist und vorzugsweise
als selbstklebendes Etikett konfektioniert ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verwendung von N-(p-Toluolsulfonyl)-N'-(3-p-toluolsulfonyloxyphe-nyl)harnstoff mit
einem Röntgenbeugungsmuster mit Bragg-Winkeln (2θ/CuKα) von 10.3, 11.0, 12.9, 13.2, 15.4, 17.1, 18.0, 18.2, 19.4, 20.0, 20.7, 21.2, 23.0,
24.9, 25.3, 26.5, 26.8, 27.5, 30.7, 32.7 als Farbentwickler in einem wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterial, umfassend ein Trägersubstrat, eine auf einer Seite des Trägersubstrats
aufgebrachte wärmeempfindliche farbbildende Schicht, die mindestens einen nicht-phenolischen
Farbentwickler und mindestens einen Farbbildner enthält, sowie eine Klebeschicht und/oder
eine Beschichtung, um die rückseitige Bedruckbarkeit mit konventionellen Druckverfahren
zu ermöglichen auf der der wärmeempfindlichen farbbildenden Schicht abgewandten Seite
des Trägersubstrats, zur Begrenzung des Verlustes der Bilddichte und/oder des relativen
Druckkontrastes und/oder der Abnahme der flächenbezogenen Farbentwicklermenge, wobei
die Bilddichte bei einem Wert von ≥ 1,20 optische Dichte-Einheiten des gemäß dem in
der Beschreibung definierten Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
mindestens 35% des Wertes der Bilddichte vor der Lagerung beträgt und/oder der relative
Druckkontrast des gemäß dem Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
mindestens 70% des Wertes des relativen Druckkontrastes vor der Lagerung beträgt und/oder
die flächenbezogene Farbentwicklermenge des gemäß dem Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterials mindestens 30% der flächenbezogenen Farbentwicklermenge vor
der Lagerung beträgt.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägersubstrat Papier, synthetisches Papier und/oder eine Kunststoff-Folie umfasst.
3. Verwendung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Farbbildner ein Farbstoff vom Triphenylmethan-Typ, vom Fluoran-Typ,
vom Azaphthalid-Typ und/oder vom Fluoren-Typ, bevorzugt vom Fluoran-Typ, ist.
4. Verwendung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Trägersubstrat und der wärmeempfindlichen Schicht mindestens eine weitere
Zwischenschicht, vorzugsweise umfassend organische Hohlkugelpigmente und/oder kalzinierte
Kaoline, vorliegt.
5. Verwendung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbbildner in einer Menge von etwa 5 bis etwa 30 Gew.-%, besonders bevorzugt
in einer Menge von etwa 8 bis etwa 20 Gew.-%, bezogen auf den gesamten Feststoffgehalt
der wärmeempfindlichen Schicht, vorliegt.
6. Verwendung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbentwickler in einer Menge von etwa 3 bis etwa 35 Gew.-%, besonders bevorzugt
etwa 10 bis etwa 25 Gew.-%, bezogen auf den gesamten Feststoffgehalt der wärmeempfindlichen
Schicht, vorliegt.
7. Verwendung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebeschicht mindestens einen Haftklebstoff, vorzugsweise auf Kautschuk- und/oder
Acrylat-Basis, und/oder einen wärmeaktivierbaren Klebstoff, umfasst.
8. Verwendung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bilddichte bei einem Wert von ≥ 1,20 optische Dichte-Einheiten des gemäß dem
Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials mindestens 35%
des Wertes der Bilddichte vor der Lagerung beträgt und der relative Druckkontrast
des gemäß dem Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
mindestens 70% des Wertes des relativen Druckkontrastes vor der Lagerung beträgt und
die flächenbezogene Farbentwicklermenge des gemäß dem Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterials mindestens 30% der flächenbezogenen Farbentwicklermenge vor
der Lagerung beträgt.
9. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bilddichte bei einem Wert von ≥ 1,20 optische Dichte-Einheiten des gemäß dem
Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials mindestens 35%
des Wertes der Bilddichte vor der Lagerung beträgt und der relative Druckkontrast
des gemäß dem Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
mindestens 70% des Wertes des relativen Druckkontrastes vor der Lagerung beträgt.
10. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der relative Druckkontrast des gemäß dem Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterials mindestens 70% des Wertes des relativen Druckkontrastes vor
der Lagerung beträgt und die flächenbezogene Farbentwicklermenge (mg/m2) des gemäß dem Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
mindestens 30% der flächenbezogenen Farbentwicklermenge vor der Lagerung beträgt.
11. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bilddichte bei einem Wert von ≥ 1,20 optische Dichte-Einheiten des gemäß dem
Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials mindestens 35%
des Wertes der Bilddichte vor der Lagerung beträgt und die flächenbezogene Farbentwicklermenge
des gemäß dem Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
mindestens 30% der flächenbezogenen Farbentwicklermenge vor der Lagerung beträgt.
12. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bilddichte bei einem Wert von ≥ 1,20 optische Dichte-Einheiten des gemäß dem
Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials mindestens 40%,
vorzugsweise mindestens 50%, des Wertes der Bilddichte vor der Lagerung beträgt.
13. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der relative Druckkontrast des gemäß dem Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterials mindestens 70%, vorzugsweise mindestens 80%, des Wertes des
relativen Druckkontrastes vor der Lagerung beträgt.
14. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die flächenbezogene Farbentwicklermenge des gemäß dem Migrationstest gelagerten wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterials mindestens 30%, vorzugsweise mindestens 35%, der flächenbezogenen
Farbentwicklermenge vor der Lagerung beträgt.
15. Verwendung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial eine Klebeschicht auf der der wärmeempfindlichen
farbbildenden Schicht abgewandten Seite des Trägersubstrats aufweist und vorzugsweise
als selbstklebendes Etikett konfektioniert ist.