(19)
(11) EP 3 885 285 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.09.2021  Patentblatt  2021/39

(21) Anmeldenummer: 20165934.9

(22) Anmeldetag:  26.03.2020
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65D 88/12(2006.01)
B65D 90/00(2006.01)
B61D 3/20(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B65D 90/0026; B65D 88/123
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: Transwaggon AG
6302 Zug (CH)

(72) Erfinder:
  • Jermann, Bernard
    4515 Oberdorf (CH)
  • Benthin, Per-Anders
    8808 Pfäffikon (CH)

(74) Vertreter: BOVARD AG 
Patent- und Markenanwälte Optingenstrasse 16
3013 Bern
3013 Bern (CH)

   


(54) BEHÄLTER UND SYSTEM FÜR DEN BAHNTRANSPORT


(57) Die Vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter (1, 10) für den Bahntransport von Gütern auf einem genormten Containertragwagen (5), insbesondere einem Containertragwagen der Wagengattung Sg..., wobei der Behälter (1, 10) eine Bodenplatte (2), zwei Stirnwände (4) und zwei Seitenwände (3) aufweist. Der Behälter (1, 19) ist dadurch gekennzeichnet, dass, wenn der Behälter (1, 10) auf den genormten Containertragwagen (5) gestellt wird, die Seitenwände (3) von der Bodenplatte (2) bis zur Höhe eines zweiten Wendepunkts (6b) des Lademasses gemäss Tafel 14 des Bands 1 der 3. Ausgabe der Verladerichtlinien des UIC (6) innen und im Wesentlichen parallel zu diesem Lademass (6) verlaufen, dass die Seitenwände (3) von der Höhe dieses zweiten Wendepunkts (6b) aus zumindest teilweise ausserhalb des Lademasses Tafel 14 des Bands 1 der 3. Ausgabe der Verladerichtlinien des UIC durch ein Segment (3c) verlaufen, welches eine solche Länge und Ausrichtung aufweist, dass die Seitenwände (3) eine maximale Höhe (H1) erreichen, welche der Höhe des Behälters entspricht, und dass die Breite (B1) des Behälters in dieser maximalen Höhe (H1) der Breite eines genormten Behälters entspricht. Die vorliegende Erfindung betrifft ausserdem auch ein System für den Bahntransport von Gütern umfassend einen Containerwagen (5) der Gattung Sg... und einen auf den Containerwagen (5) aufgesetzten Behälter (1, 10) gemäss der vorliegenden Erfindung.




Beschreibung

Technisches Gebiet der Erfindung



[0001] Diese Erfindung betrifft einen Behälter und ein System für den Bahntransport. Spezifisch bezieht sich die Erfindung auf einen Behälter für den Bahntransport auf einem genormten Containertragwagen, zum Beispiel gemäss der Norm IRS 50571-4 (International Union of Railways, 1. Ausgabe April 2018), insbesondere Wagen der Gattung Sg..., und auf ein System, welche ein maximiertes Ladenvolumen innerhalb der sogenannten G2-Bezugslinie ermöglichen.

Stand der Technik



[0002] Behälter für den Schienenverkehr sind seit langem bekannt. Der Zweck all dieser Behälter ist es, eine bestimmte Ware auf sichere Weise zu transportieren und gleichzeitig das Transportvolumen zu maximieren, um die Kosten zu begrenzen.

[0003] Bestimmte Abmessungen der Behälter sind genormt und dürfen nicht überschritten werden, um einen sicheren Transport im Schienenverkehr, zum Beispiel in Tunnels, zu gewährleisten. Dadurch ist das Ladevolumen der bekannten Behälter beschränkt und der Spielraum für neue Entwicklungen ist begrenzt. Nichtdestotrotz stellen Behälterkonstruktionen, die eine Erhöhung des Ladevolumens ermöglichen, eine sehr wertvolle Entwicklung dar.

[0004] Die meisten Behälter für den Bahntransport, wie zum Beispiel aus der Patentanmeldung EP 1 690 809 A1 bekannt, sind derart konfiguriert, dass Ihre Fahrzeugbegrenzungslinie ein Maximieren ihres Ladevolumens innerhalb der sogenannten G1-Bezugslinie nach der DIN EN 15273-2 ermöglichen. Eine Bezugslinie umschliesst den Raum, den Fahrzeuge unter Berücksichtigung der horizontalen und vertikalen Bewegungen sowie der Gleistoleranz einnehmen dürfen. Die Bezugslinie G1 entspricht den Abmessungen der Fahrzeuge, die freizügig im grenzüberschreitenden Verkehr eingesetzt werden sollen. Die DIN EN 15273-2 kennt aber andere Bezugslinien, wie zum Beispiel die deutlich grössere Bezugslinie G2, welche auf gewissen Strecken gilt. Darüber hinaus kennt die DIN EN 15273-2 weitere Bezugslinien, zum Beispiel die GA-, die GB-und die GC-Bezugslinien, welche unterschiedliche Ausgestaltungen der Fahrzeuge im oberen Bereich, speziell ab einer Höhe von 3.25 m über Schienenoberkante, beschreiben.

[0005] Es sind bis heute in Europa keine Behälter für den Bahntransport bekannt, welche die Bezugslinie G2 in Anspruch nehmen. Ein Grund liegt darin, dass Behälter grundsätzlich vom Schiffverkehr her kommen, wo die Abmessungen kleiner sind. Containerzüge laufen in Europa hingegen im Containerprofil, welches in der Norm IRS 50596-6 (1. Ausgabe Juli 2018) definiert ist und die kritischen Bereiche zwischen den Bezugslinien G1 und G2 nie touchiert. Da, wie oben erläutert, die G2-Bezugslinie grösser ist als die G1-Bezugslinie, würden solche Behälter ein grösseres Ladevolumen ermöglichen.

[0006] Ausgehend vom Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, vorbesagte Nachteile zu überwinden und einen Behälter sowie ein System für den Bahntransport vorzuschlagen, welche unter Einhaltung genormter Höchstabmessungen ein optimiertes, höheres Ladevolumen ermöglichen.

Zusammenfassung der Erfindung



[0007] Gemäss der vorliegenden Erfindung werden diese Ziele vor allem durch die Elemente der zwei unabhängigen Ansprüche erreicht. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen gehen ausserdem aus den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung hervor.

[0008] Insbesondere werden die Ziele der vorliegenden Erfindung durch einen Behälter für den Bahntransport von Gütern auf einem genormten Containertragwagen erreicht, insbesondere einem Containertragwagen der Wagengattung Sg..., wobei der Behälter eine Bodenplatte, zwei Stirnwände und zwei Seitenwände aufweist, und wobei, wenn der Behälter auf den genormten Containertragwagen gestellt wird, die Seitenwände von der Bodenplatte bis zur Höhe eines zweiten Wendepunkts des Lademasses gemäss Tafel 14 des Bands 1 der 3. Ausgabe der Verladerichtlinien des UIC innen und im Wesentlichen parallel zu diesem Lademass verlaufen, wobei die Seitenwände von der Höhe dieses zweiten Wendepunkts aus zumindest teilweise ausserhalb des Lademasses gemäss Tafel 14 des Bands 1 der 3. Ausgabe der Verladerichtlinien des UIC durch ein Segment verlaufen, welches eine solche Länge und Ausrichtung aufweist, dass die Seitenwände eine maximale Höhe erreichen, welche der Höhe des Behälters entspricht, und wobei die Breite des Behälters in dieser maximalen Höhe der Breite eines genormten Behälters entspricht.

[0009] Durch einen solchen Behälter, welcher vorzugsweise ein gegen oben offener Behälter ist, kann ein höheres Ladevolumen erreicht werden. Insbesondere durch den parallelen Verlauf der Seitenwände des Behälters zum Lademass gemäss Tafel 14 des Bands 1 der 3. Ausgabe der Verladerichtlinien des UIC bis zur Höhe des zweiten Wendepunkts dieses Lademasses und deren Verlauf innerhalb des dort gültigen Containerprofils ab diesen Wendepunkt kann ein Behälter vorgesehen werden, der unter Einhaltung genormter Höchstabmessungen ein maximales Ladenvolumen ermöglicht.

[0010] In einer ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung entspricht die Breite des Behälters bei der maximalen Höhe der Breite eines Behälters gemäss Norm ISO 1496. Dadurch kann der Behälter durch Maschinen, zum Beispiel durch einen Reachstacker mit genormten Anbaugeräten umgeschlagen werden.

[0011] In einer zweien bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung entspricht die maximale Höhe des Behälters einer der Höhen unter den genormten Höhen gemäss Containerprofil beschriftet als C20 bis C80 gemäss Norm IRS 50596-6 (1. Ausgabe, Juli 2018), insbesondere einer der Höhen gemäss Containerprofil C40, C41, C42, C43, C44, C45, C50, C60, C70 und C80. Dadurch kann ein Behälter vorgesehen werden, welcher - je nach UIC-Kodifizierung der Einsatzstrecke - die jeweilige Höhe von genormten Behältern aufweist. Somit kann der Behälter jeweils dem Einsatzort angepasst gebaut werden.

[0012] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Bodenplatte vier Bodenplatteneckbeschläge mit Aufsetzlöchern auf, wobei die lateralen und longitudinalen Abstände zwischen Aufsetzlöchern von unterschiedlichen Bodenplatteneckbeschlägen derart ausgewählt sind, dass der Behälter auf vier genormte Aufsetzzapfen eines Containertragwagens aufsetzbar ist. Damit kann der Behälter direkt auf genormte Containertragwagen aufgesetzt werden.

[0013] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Bodenplatte an ihren Ecken jeweils ein Bodenplatteneckbeschlag mit ein Paar von Aufsetzlöchern auf, die in Längsrichtung des Behälters eines halben Fusses voneinander beabstandet sind. Dadurch kann der Behälter auf Containertragwagen aufgesetzt werden, die Aufsetzzapfen aufweisen, deren Abstände genormten oder nicht genormten Abständen entsprechen.

[0014] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weisen die die Seitenwände an dem der Bodenplatte gegenüberliegenden Ende jeweils zwei Seitenwandeckbeschläge mit Aufsetzlöchern auf, wobei die Position der Seitenwandeckbeschläge in Längsrichtung des Behälters der Position der Bodenplatteneckbeschläge entspricht. Dadurch kann der Behälter zwecks Stapelung auf einen anderen gleichartigen Behälter gestellt und durch die Aufsetzlöcher mit diesem fixiert werden.

[0015] In noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beträgt die Länge des Behälters 20 bis 45 Fuss, insbesondere 20 oder 21 Fuss. Dadurch kann die Ladelänge an einen spezifischen Sg...-Wagen angepasst werden. Der 21 Fuss lange Container passt speziell auf einen Sggns 63'-Containertragwagen.

[0016] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die Seitenwände über eine Länge, welche der Breite der Bodeneckbeschläge entspricht, teilweise nach innen geneigt, so dass die Bodeneckbeschläge sichtbar sind, wenn der Behälter auf einen Containertragwagen aufgesetzt ist. Damit wird ein korrektes Aufsetzen des Behälters auf den Containertragwagen ermöglicht.

[0017] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Bodenplatte Staplertaschen, vorzugsweise in einer ISO 668 Normdistanz, zum Einschieben von Gabeln eines Gabelstaplers auf. Dadurch kann der Behälter mit einem Gabelstapler umgeschlagen oder ausgekippt werden.

[0018] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist zwischen dem Lademass und den Seitenwänden bis zur Höhe des zweiten Wendepunkts ein Abstand vorhanden, wobei dieser Abstand 5 bis 20 cm beträgt, vorteilhafterweise 5 bis 15 cm, vorzugsweise 10 cm. Damit wird sichergestellt, dass der Behälter eine Breite aufweist, welche auf den jeweiligen Drehzapfenabstand des eingesetzten Containertragwagens abgestimmt ist. Je grösser der Drehzapfenabstand, desto grösser ist die seitliche Bewegung des Wagens in Kurven und desto grösser muss darum der Abstand zwischen dem Behälter und dem Lademass sein (dieser Abstand wird Einschränkung genannt). Durch die Wahl des Abstandes zwischen den Seitenwänden und dem Lademass kann der Containertragwagen einen unterschiedlichen Drehzapfenabstand aufweisen, ohne das Risiko, dass die genormten Höchstabmessungen der G2-Bezugslinie überschritten würden.

[0019] In noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verlaufen die Innen- und Aussenseite der Seitenwände im Wesentlichen parallel zueinander. Dadurch wird das Ladenvolumen maximiert.

[0020] In einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung werden die Ziele der vorliegenden Erfindung erreicht durch ein System für den Bahntransport von Gütern umfassend einen Containerwagen der Gattung Sg... und einen auf den Containerwagen aufgesetzten Behälter gemäss vorliegender Erfindung.

[0021] Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der nun folgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung hervor, welche in den beigelegten Zeichnungen dargestellt sind. Aus der Beschreibung lassen sich auch die weiteren Vorteile der vorliegenden Erfindung entnehmen sowie Anregungen und Vorschläge, wie die Erfindungsgegenstände im Rahmen des Beanspruchten abgeändert oder auch weiterentwickelt werden könnte.

Kurzbeschreibung der Zeichnungen



[0022] 
  • Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht der Querschnittkontur eines Behälters gemäss einer ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
  • Figur 2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Behälters gemäss einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
  • Figur 3 zeigt eine Seitenansicht eines Behälters gemäss der zweiten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; und
  • Figur 4 zeigt die Querschnittkontur eines Behälters gemäss der zweiten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung



[0023] Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht der Querschnittkontur eines Behälters 1 für den Bahntransport von Gütern auf einem genormten Containertragwagen 5 gemäss einer ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Der Behälter 1 umfasst eine Bodenplatte 2, zwei Seitenwände 3 und zwei Stirnwände 4 (hier nicht gezeigt). Die Bodenplatte 2 ist derart ausgebildet, dass der Behälter 1 auf einen genormten Containertragwagen 5, insbesondere einen genormten Containertragwagen der Gattung Sg..., aufgesetzt werden kann. Der Behälter 1 und der Containerwagen 5 bilden zusammen ein System für den Bahntransport von Gütern.

[0024] Erfindungsgemäss verlaufen die Seitenwände 3 von der Bodenplatte 2 bis zur Höhe des zweiten Wendepunkts 6b des Lademasses gemäss Tafel 14 der des Bands 1 3. Ausgabe der Verladerichtlinien des UIC innen und im Wesentlichen parallel zu diesem Lademass. Die in Figur 1 gezeigte gestrichelte Linie 6 entspricht diesem Lademass. Der genaue Verlauf dieses Lademasses kann anhand der Tafel 14 des Bands 1 der 3. Ausgabe der Verladerichtlinien des UIC ermittelt werden. Der Vollständigkeit halber wird diese Tafel hier als Tabelle 1 kopiert.

[0025] Die Abkürzung "SO" in dieser Tafel, beziehungsweise in dieser Tabelle, steht für "Schienenoberkante", wie in Figur 1 illustriert.



[0026] Das Lademass 6 weist von der Bodenplatte 2 aus einen ersten Wendepunkt 6a und einen zweiten Wendepunkt 6b auf. Wie in Figur 1 gezeigt, verlaufen die Seitenwände vom zweiten Wendepunkt 6b aus zumindest teilweise ausserhalb des Lademasses 6 durch ein Segment 3c, das eine Länge L1 und eine derartige Ausrichtung aufweist, dass die Seitenwände 3 eine maximale Höhe H1 erreichen, welche der Höhe des Behälters entspricht. In dieser maximalen Höhe entspricht die Breite B1 des Behälters 1 der Breite eines genormten Behälters. Um die Sicherheit beim Transport von Behälter 1 auf Schienen zu gewährleisten, ist zwischen den Seitenwänden 3 und dem Lademass 6 ein Abstand D1 vorgesehen, welcher vorteilhafterweise 5 bis 20 cm, vorzugsweise 5 bis 15 cm, insbesondere 10 cm, beträgt. Dieser Abstand wird Einschränkung genannt und ist abhängig vom Drehzapfenabstand des Containertragwagens, auf welchen der Behälter 1 aufgesetzt ist.

[0027] Figur 2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Behälters 10 für den Bahntransport gemäss einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Der Behälter 10 umfasst die Bodenplatte 2, zwei gleiche Seitenwände 3 und zwei gleiche Stirnwände 4. Wie dieser Figur zu entnehmen ist, laufen die Seitenwände 2 geradlinig zwischen der Bodenplatte 2 und dem ersten Wendepunkt 3a, mit Ausnahme von zwei Aufsetzbereichen 11, welche die Bodenplatteneckbeschläge 12 umfassen. In den Aufsetzbereichen 11, deren Breite in Längsrichtung des Behälters der Breite der Bodenplatteneckbeschläge 12 entspricht, laufen die Seitenwände 3 nach innen, das heisst in Richtung des Behälterinneren. Die Bodenplatteneckbeschläge 12 umfassen jeweils zwei Aufsetzlöcher 12a und 12b, welche derart ausgebildet sind, dass der Behälter 10 auf genormte Aufsetzzapfen eines Containertragwagens aufgesetzt werden kann. Der Abstand D2 zwischen zwei Aufsetzlöchern 12a oder der Abstand D3 zwischen zwei Aufsetzlöchern 12b (siehe Figur 3) entspricht deshalb vorteilhafterweise dem Abstand zwischen den Aufsetzzapfen eines Containertragwagens, insbesondere eines Containertragwagens der Gattung Sg... oder beispielsweise Sgns. Wie der Figur 2 zu entnehmen ist, verfügt der Behälter 10 vorteilhafterweise über zwei Aufsetzlöcher 12a und 12b an jeder Ecke der Bodenplatte 2. Diese Aufsetzlöcher 12a und 12b sind vorzugsweise in Längsrichtung des Behälters um einen halben Fuss voneinander entfernt. Dadurch kann der Behälter 10 nicht nur auf genormte Containertragwagen sondern auch auf spezielle Containertragwagen der Gattung Sgg.. aufgesetzt werden.

[0028] Darüber hinaus umfasst der Behälter 10, in der Bodenplatte 2, zwei im Querschnitt etwa rechteckförmige Aufnahmelöcher 13, welche geradlinig in Querrichtung des Behälters 10 verlaufen. Der Abstand D4 zwischen zwei Aufnahmelöchern 13 entspricht dem Abstand von genormten Gabelarmen eines Gabelstaplers (hier nicht gezeigt).

[0029] Figur 4 zeigt eine Schnittansicht durch die Mitte des Behälters 10. Der Verlauf der Seitenwände 3 des Behälters 10 entspricht im Wesentlichen dem Verlauf der Seitenwände des in Figur 1 dargestellten Behälters 1. Wichtig zu beachten ist, dass die Seitenwände 3 von der Bodenplatte 2 bis zum zweiten Wendepunkt 3b innen und im Wesentlichen parallel zum Lademass gemäss Tafel 14 der des Bands 1 3. Ausgabe der Verladerichtlinien des UIC verlaufen. Vom zweiten Wendepunkt 3b aus verlaufen die Seitenwände 3 zumindest teilweise ausserhalb dieses Lademasses durch ein Segment 3c, das eine derartige Länge und Ausrichtung aufweist, dass die Seitenwände 3 eine maximale Höhe H1 erreichen, welche der Höhe des Behälters entspricht. In dieser maximalen Höhe entspricht die Breite B1 des Behälters 1 der Breite eines genormten Behälters, vorzugsweise eines Behälters der Norm ISO 1496. Hier beträgt der Abstand zwischen dem Lademass 6 und den Seitenwänden 3 vorteilhafterweise auch 5 bis 20 cm, vorzugsweise 5 bis 15 cm, insbesondere 10 cm.

[0030] Wie in den Figuren 2 und 3 dargestellt, weist der Behälter 10 an der Oberkante der Seitenwände 3 Seitenwandeckbeschläge 14 auf, die es ermöglichen, den Behälter 10 mit einem Kran zu heben. Solche Seitenwandeckbeschläge 14 können selbstverständlich auch beim Behälter 1 vorgesehen werden. Dasselbe gilt für die Aufsetzbereiche 11 und die Bodenplatteneckbeschläge 12 mit den Aufsetzlöchern 12a und 12b, welche auch beim Behälter 1 vorhanden sein können. Vorteilhafterweise entspricht die Position der Seitenwandeckbeschläge 14 in Längsrichtung des Behälters 10 der Position der Bodenplatteneckbeschläge 12. Damit können zwecks Stapelung Behälter aufeinander gestellt werden und durch die Aufsetzlöcher mit einem zusätzlichen Quicklock fixiert werden.

[0031] Die Länge L2 der Behälter 1 oder 10 beträgt vorzugsweise 20 bis 45 Fuss, insbesondere 20 oder 21 Fuss.

[0032] Zum Schluss sei nochmals darauf hingewiesen, dass die hier beispielhaft beschriebenen Ausführungsformen nur Realisierungsmöglichkeiten der erfindungsgemässen Ideen darstellen und keinesfalls als limitierend angesehen werden sollen. Der Fachmann wird verstehen, dass noch andere Implementierungen der Erfindung und weitere Elemente möglich sind, ohne dass die wesentlichen Merkmale der Erfindung vernachlässigt werden.


Ansprüche

1. Behälter (1, 10) für den Bahntransport von Gütern auf einem genormten Containertragwagen (5), insbesondere einem Containertragwagen der Wagengattung Sg..., wobei der Behälter (1, 10) eine Bodenplatte (2), zwei Stirnwände (4) und zwei Seitenwände (3) aufweist,

dadurch gekennzeichnet,

dass, wenn der Behälter (1, 10) auf den genormten Containertragwagen (5) gestellt wird, die Seitenwände (3) von der Bodenplatte (2) bis zur Höhe eines zweiten Wendepunkts (6b) des Lademasses gemäss Tafel 14 des Bands 1 der 3. Ausgabe der Verladerichtlinien des UIC (6) innen und im Wesentlichen parallel zu diesem Lademass (6) verlaufen,

dass die Seitenwände (3) von der Höhe dieses zweiten Wendepunkts (6b) aus zumindest teilweise ausserhalb des Lademasses Tafel 14 des Bands 1 der 3. Ausgabe der Verladerichtlinien des UIC durch ein Segment (3c) verlaufen, welches eine solche Länge und Ausrichtung aufweist, dass die Seitenwände (3) eine maximale Höhe (H1) erreichen, welche der Höhe des Behälters entspricht,

und dass die Breite (B1) des Behälters in dieser maximalen Höhe (H1) der Breite eines genormten Behälters entspricht.


 
2. Behälter (1, 10) gemäss Anspruch 1, wobei die Breite (B1) des Behälters bei der maximalen Höhe (H1) der Breite eines Behälters gemäss Norm ISO 1496 entspricht.
 
3. Behälter (1, 10) gemäss einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die maximale Höhe (H1) des Behälters einer der Höhen unter den genormten Höhen gemäss Containerprofil, beschriftet als C20 bis C80 gemäss Norm IRS 50596-6 (1. Ausgabe, Juli 2018) entspricht, insbesondere einer der Höhen gemäss Containerprofil C40, C41, C42, C43, C44, C45, C50, C60, C70 und C80.
 
4. Behälter gemäss einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Bodenplatte (2) vier Bodenplatteneckbeschläge (12) mit Aufsetzlöchern (12a, 12b) aufweist, wobei die lateralen (D5) und longitudinalen (D2, D3) Abstände zwischen Aufsetzlöchern von unterschiedlichen Bodenplatteneckbeschlägen (12) derart ausgewählt sind, dass der Behälter (1, 10) auf vier genormte Aufsetzzapfen eines Containertragwagens aufsetzbar ist.
 
5. Behälter (1, 10) gemäss einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Bodenplatte (2) an ihren Ecken jeweils ein Bodenplatteneckbeschlag (14) mit ein Paar von Aufsetzlöchern (12a, 12b) aufweist, wobei die Aufsetzlöcher in Längsrichtung des Behälters um einen halben Fuss voneinander beabstandet sind.
 
6. Behälter (1, 10) gemäss einem der Ansprüche 4 oder 5, wobei die Seitenwände (3) an dem der Bodenplatte (2) gegenüberliegenden Ende jeweils zwei Seitenwandeckbeschläge (14) mit Aufsetzlöchern (14) aufweisen, wobei die Position der Seitenwandeckbeschläge (14) in Längsrichtung des Behälters der Position der Bodenplatteneckbeschläge (12) entspricht.
 
7. Behälter (1, 10) gemäss einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Länge (L2) des Behälters 20 bis 45 Fuss, insbesondere 20 oder 21 Fuss, beträgt.
 
8. Behälter (1, 10) gemäss einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Seitenwände (3) über eine Länge, welche der Breite der Bodenplatteneckbeschläge (12) entspricht, teilweise nach innen geneigt sind, so dass die Bodenplatteneckbeschläge (12) sichtbar sind, wenn der Behälter (1, 10) auf einen Containertragwagen aufgesetzt ist.
 
9. Behälter (1, 10) gemäss einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Bodenplatte (2) Staplertaschen, vorzugsweise in einer ISO 668 Normdistanz, zum Einschieben von Gabeln eines Gabelstaplers aufweist.
 
10. Behälter (1, 10) gemäss einem der vorherigen Ansprüche, wobei zwischen dem Lademass (6) und den Seitenwänden (3) bis zur Höhe des zweiten Wendepunkts (6b) ein Abstand (D1) vorhanden ist, wobei dieser Abstand 5 bis 20 cm, vorteilhafterweise 5 bis 15 cm, vorzugsweise 10 cm, beträgt.
 
11. Behälter (1, 10) gemäss einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Innen- und Aussenseite der Seitenwände (3) im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen.
 
12. System für den Bahntransport von Gütern umfassend einen Containerwagen (5) der Gattung Sg... und einen auf den Containerwagen (5) aufgesetzten Behälter (1, 10) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 10.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente