[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektrochemischen Herstellung
einer Alkalimetallalkoholatlösung. Das Verfahren wird in einer Elektrolysezelle durchgeführt,
welche drei Kammern aufweist, wobei die mittlere Kammer durch einen für Kationen durchlässigen
Festelektrolyten, beispielsweise NaSICON, von der Kathodenkammer und durch eine Diffusionsbarriere,
beispielsweise einer für Kationen oder Anionen selektiven Membran, von der Anodenkammer
abgetrennt ist.
1. Hintergrund der Erfindung
[0002] Die elektrochemische Herstellung von Alkalimetallalkoholatlösungen ist ein wichtiger
industrieller Prozess, der beispielsweise in der
DE 103 60 758 A1, der
US 2006/0226022 A1 und der
WO 2005/059205 A1 beschrieben ist. Das Prinzip dieser Verfahren ist eine Elektrolysezelle, in deren
Anodenkammer sich die Lösung eines Alkalisalzes, beispielsweise Kochsalz oder NaOH,
und in deren Kathodenkammer sich der betreffende Alkohol oder eine niedrig konzentrierte
alkoholische Lösung des betreffenden Alkalialkoholates, beispielsweise Natriummethanolat
oder Natriumethanolat, befinden. Die Kathodenkammer und die Anodenkammer sind durch
eine das eingesetzte Alkalimetallion leitende Keramik getrennt, beispielsweise NaSICON
oder dessen Analoga für Kalium oder Lithium. Bei Anlegen eines Stroms entstehen an
der Anode - wenn ein Chloridsalz des Alkalimetalls eingesetzt wird - Chlor und an
der Kathode Wasserstoff und Alkoholationen. Der Ladungsausgleich resultiert dadurch,
dass Alkalimetallionen aus der Mittelkammer in die Kathodenkammer über die für sie
selektive Keramik wandern. Der Ladungsausgleich zwischen Mittelkammer und Anodenkammer
resultiert aus der Wanderung von Kationen bei Einsatz von Kationenaustauschermembranen
oder der Wanderung von Anionen bei Einsatz von Anionenaustauschermembranen oder durch
Wanderung beider Ionenarten bei Einsatz nichtspezifischer Diffusionsbarrieren. Dadurch
erhöht sich die Konzentration des Alkalialkoholats in der Kathodenkammer und es erniedrigt
sich die Konzentration der Natriumionen im Anolyten.
[0003] NaSICON-Festelektrolyte werden auch bei der elektrochemischen Herstellung anderer
Verbindungen eingesetzt:
WO 2014/008410 A1 beschreibt ein elektrolytisches Verfahren zur Herstellung von elementarem Titan oder
Seltenen Erden. Dieses Verfahren beruht darauf, dass Titanchlorid aus TiO
2 und der entsprechenden Säure gebildet wird, dieses mit Natriumalkoholat zum Titaniumalkoholat
und NaCl reagiert und schließlich elektrolytisch zu elementarem Titan und Natriumalkoholat
umgesetzt wird.
[0004] WO 2007/082092 A2 und
WO 2009/059315 A1 beschreiben Verfahren zur Herstellung von Biodiesel, in denen mithilfe von über NaSICON
elektrolytisch hergestellten Alkoholaten zunächst Triglyceride in die entsprechenden
Alkalimetalltriglyceride überführt werden und in einem zweiten Schritt mit elektrolytisch
erzeugten Protonen zu Glycerin und dem jeweiligen Alkalimetallhydroxid umgesetzt werden.
[0005] Im Stand der Technik sind demnach Verfahren beschrieben, die in Elektrolysezellen
mit einer ionendurchlässigen Schicht durchgeführt werden, wie zum Beispiel NaSiCON-Festelektrolyten.
Diese Festelektrolyten weisen allerdings typischerweise den Nachteil auf, dass sie
nicht gegenüber wässrigen Säuren langzeitstabil sind. Dies ist insofern problematisch,
als während der Elektrolyse in der Anodenkammer der pH durch Oxidationsprozesse sinkt
(zum Beispiel bei Herstellung von Halogenen durch Disproportionierung oder durch Sauerstoffbildung).
Diese sauren Bedingungen greifen den NaSICON-Festelektrolyten an, so dass das Verfahren
nicht großtechnisch eingesetzt werden kann. Um diesem Problem zu begegnen, wurden
im Stand der Technik verschiedene Ansätze beschrieben.
[0006] So wurden im Stand der Technik Dreikammerzellen vorgeschlagen. Solche sind auf dem
Gebiet der Elektrodialyse bekannt, zum Beispiel
US 6,221,225 B1.
[0007] WO 2012/048032 A2 und
US 2010/0044242 A1 beschreiben beispielsweise elektrochemische Verfahren zur Herstellung von Natriumhypochlorit
und ähnlicher Chlorverbindungen in einer solchen Dreikammerzelle. Die Kathodenkammer
und die mittlere Kammer der Zelle werden dabei durch einen für Kationen durchlässigen
Festelektrolyten wie zum Beispiel NaSICON getrennt. Um diesen vor dem sauren Anolyten
zu schützen, wird der Mittelkammer beispielsweise Lösung aus der Kathodenkammer zugeführt.
Die
US 2010/0044242 A1 beschreibt außerdem in Abbildung 6, dass Lösung aus der mittleren Kammer mit Lösung
aus der Anodenkammer außerhalb der Kammer vermischt werden kann, um Natriumhypochlorit
zu erhalten.
[0008] Auch für die Herstellung oder Reinigung von Alkalialkoholaten wurden solche Zellen
im Stand der Technik vorgeschlagen.
[0009] So beschreibt die
US 5,389,211 A ein Verfahren zur Reinigung von Alkoholatlösungen, in denen eine Dreikammerzelle
eingesetzt wird, in welcher die Kammern durch kationenselektive Festelektrolyten oder
auch nichtionische Trennwände voneinander abgegrenzt sind. Die Mittelkammer wird als
Pufferkammer eingesetzt, um zu verhindern, dass sich die gereinigte Alkoxid- oder
Hydroxidlösung aus der Kathodenkammer mit der verunreinigten Lösung aus der Anodenkammer
mischt.
[0010] Die
WO 2008/076327 A1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Alkalimetallalkoholaten. Dabei wird
eine Dreikammerzelle eingesetzt, deren Mittelkammer mit Akalimetallalkoholat gefüllt
ist (siehe zum Beispiel Absätze [0008] und [0067] der
WO 2008/076327 A1). Dadurch wird der die Mittelkammer und die Kathodenkammer abtrennende Festelektrolyt
vor der in der Anodenkammer befindlichen Lösung, die bei der Elektrolyse saurer wird,
geschützt. Diese Anordnung hat allerdings den Nachteil, dass es sich bei Alkalimetallalkoholatlösung
um das gewünschte Produkt handelt, was aber als Pufferlösung verbraucht und kontinuierlich
kontaminiert wird. Ein weiterer Nachteil des in der
WO 2008/076327 A1 beschriebenen Verfahrens ist, dass die Bildung des Alkoholats in der Kathodenkammer
von der Diffusionsgeschwindigkeit der Alkalimetallionen durch zwei Membranen bzw.
Festelektrolyten abhängt. Dies führt wiederum zu einer Verlangsamung der Bildung des
Alkoholats.
[0011] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war deshalb, ein verbessertes Verfahren zur elektrolytischen
Herstellung von Alkalimetallalkoholat bereitzustellen, welches einen Schutz des kationenleitenden
Festelektrolyten vor Säure gewährleistet, aber die vorgenannten Nachteile nicht aufweist.
Daneben soll sich das Verfahren durch einen gegenüber dem Stand der Technik sparsameren
Einsatz der Edukte auszeichnen.
2. Kurzbeschreibung der Erfindung
[0012] Es wurde nun überraschend ein Verfahren gefunden, welches die erfindungsgemäße Aufgabe
löst.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren ist eines zur Herstellung einer Lösung
L1 <115> eines Alkalimetallalkoholats XOR im Alkohol ROH in einer Elektrolysezelle
E <100>,
wobei
E <100> mindestens eine Anodenkammer
KA <101>, mindestens eine Kathodenkammer
KK <102> und mindestens eine dazwischen liegende Mittelkammer
KM <103> umfasst,
wobei
KA <101> eine anodische Elektrode
EA <104> und einen Ablauf
AKA <106> umfasst,
wobei
KK <102> eine kathodische Elektrode
EK <105>, einen Zulauf
ZKK <107> und einen Ablauf
AKK <109> umfasst,
wobei
KM <103> einen Zulauf
ZKM <108> umfasst, durch eine Diffusionsbarriere
D <110> von
KA <101> abgetrennt ist und durch einen alkalikationenleitenden Festelektrolyten
FK <111> von
KK <102> abgetrennt ist,
wobei
KA <101> und
KM <103> durch eine Verbindung
VAM <112> miteinander verbunden sind, durch welche Flüssigkeit aus
KM <103> in
KA <101> geleitet werden kann,
wobei das Verfahren die folgenden, gleichzeitig ablaufenden Schritte (a), (b) und
(c) umfasst:
- (a) ein Lösung L2 <113> umfassend den Alkohol ROH und bevorzugt umfassend mindestens ein Alkalimetallalkoholat
XOR wird durch KK <102> geleitet,
- (b) eine neutrale oder alkalische, wässrige Lösung L3 <114> eines Salzes S umfassend X als Kation wird durch KM <103>, dann über VAM <112>, dann durch KA <101> geleitet,
- (c) zwischen EA <104> und EK <105> wird Spannung angelegt,
wodurch am Ablauf
AKK <109> die Lösung
L1 <115> erhalten wird, wobei die Konzentration von XOR in
L1 <115> höher ist als in
L2 <113>,
und wodurch am Ablauf
AKA <106> eine wässrige Lösung
L4 <116> von
S erhalten wird, wobei die Konzentration von S in
L4 <116> geringer ist als in
L3 <114>,
wobei X ein Alkalimetallkation ist und R ein Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
ist.
3. Abbildungen
[0014] Abbildung 1 zeigt das erfindungsgemäße Verfahren anhand einer Dreikammerzelle E <100>
umfassend eine Kathodenkammer
KK <102>, eine Anodenkammer
KA <101> und eine dazwischen liegende Mittelkammer
KM <103>. Die drei Kammern werden von einer Außenwand <117> der Dreikammerzelle
E <100> begrenzt. Die Kathodenkammer
KK <102> ist außerdem durch einen für Natriumionen selektiv permeablen NaSICON-Festelektrolyten
FK <111> von der Mittelkammer
KM <103> abgetrennt. Die Mittelkammer
KM <103> ist zusätzlich wiederum durch eine Diffusionsbarriere
D <110> von der Anodenkammer
KA <101> abgetrennt. Der NaSICON-Festelektrolyt
FK <111> und die Diffusionsbarriere
D <110> erstrecken sich über die gesamte Tiefe und Höhe der Dreikammerzelle
E <100>.
[0015] Durch die Kathodenkammer
KK <102> wird eine Lösung von Natriummethanolat in Methanol
L2 <113> geleitet. Eine wässrige Lösung von Natriumchlorid
L3 <114> mit pH 10.5 wird über den Zulauf
ZKM <108> gleichgerichtet mit der Schwerkraft in die Mittelkammer
KM <103> gegeben. Durch die Verbindung
VAM <112>, die zwischen einem Ablauf
AKM <118> der Mittelkammer
KM <103> und einem Zulauf
ZKA <119> der Anodenkammer
KA <101> ausgebildet ist, ist die Mittelkammer
KM <103> mit der Anodenkammer
KA <101> verbunden. Natriumchloridlösung
L3 <114> wird durch diese Verbindung
VAM <112> von der Mittelkammer
KM <103> in die Anodenkammer
KA <101> geleitet. Beim Anlegen einer Spannung wird in der Kathodenkammer
KK <102> Methanol zu Methanolat und H
2 reduziert. Natriumionen diffundieren dabei von der Mittelkammer
KM <103> durch den NaSICON-Festelektrolyten
FK <111> in die Kathodenkammer
KK <102>. Insgesamt erhöht sich dadurch die Konzentration von Natriummethanolat in der
Kathodenkammer
KK <102>, wodurch eine methanolische Lösung von Natriummethanolat
L1 <115> erhalten wird, deren Konzentration von Natriummethanolat gegenüber
L2 <113> erhöht ist. In der Anodenkammer
KA <101> werden Chloridionen aus
L3 <114> zu Cl
2 oxidiert.
[0016] Cl
2 reagiert in wässriger Lösung sauer. Aufgrund der Geometrie der Dreikammerzelle
E <100> und der Führung der wässrigen Lösung
L3 <114> wird der säureempfindliche NaSICON-Festelektrolyt <111> vor der gegenüber
L3 <114> erhöhten Acidität der in der Anodenkammer
KA <101> resultierenden Lösung
L4 <116> geschützt.
[0017] Abbildung 2 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, die der
in Abbildung 1 dargestellten entspricht. Der einzige Unterschied ist dabei, dass die
Verbindung
VAM <112> von der Mittelkammer
KM <103> in die Anodenkammer
KA <101> durch eine Perforation in der Diffusionsbarriere D <110> gebildet wird.
[0018] Abbildung 3 zeigt ein Diagramm des Spannungsverlauf der Elektrolyse in einer erfindungsgemäßen
Dreikammerzelle im Vergleich zu einer Zweikammerzelle. Die Messpunkte des Vergleichsbeispiels
sind mit Dreiecken wiedergegeben (▲), jene des erfindungsgemäßen Beispiels mit Punkten
(•). Die x-Achse gibt die Zeit in Stunden wieder, während die y-Achse die gemessene
Spannung in Volt wiedergibt. Der Vergleich zeigt, dass mit der erfindungsgemäßen Zelle
ein konstanter Spannungsverlauf erhalten wird, während bei der Zweikammerzelle aufgrund
der Zerstörung des Festelektrolyten die Spannung schnell ansteigt.
4. Detaillierte Beschreibung der Erfindung
4.1 Elektrolvsezelle E
[0019] Das erfindungsgemäße Verfahren wird in einer Elektrolysezelle
E, die mindestens eine Anodenkammer
KA, mindestens eine Kathodenkammer
KK und mindestens eine dazwischen liegende Mittelkammer
KM umfasst, durchgeführt. Dies umfasst auch Elektrolysezellen
E, welche mehr als eine Anodenkammer
KA und/oder Kathodenkammer
KK und/oder Mittelkammer
KM aufweisen. Solche Elektrolysezellen, in denen diese Kammern modulartig aneinandergefügt
werden, sind beispielsweise in der
DD 258 143 A3,
US 2006/0226022 A1 beschrieben.
[0020] Die Anodenkammer
KA umfasst eine anodische Elektrode
EA. Als solche anodische Elektrode
EA kommt jede dem Fachmann geläufige Elektrode in Frage, die unter den Bedingungen des
erfindungsgemäßen Verfahrens stabil ist. Solche sind insbesondere in
WO 2014/008410 A1, Absatz [024] oder
DE 10360758 A1, Absatz [031] beschrieben. Diese Elektrode
EA kann aus einer Schicht bestehen oder aus mehreren planen, zueinander parallelen Schichten
bestehen, die jeweils perforiert oder expandiert sein können. Die anodische Elektrode
EA umfasst insbesondere ein Material, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Rutheniumoxid, Iridiumoxid, Nickel, Kobalt, Nickelwolframat, Nickeltitanat, Edelmetalle
wie insbesondere Platin, welches auf einem Träger wie Titan oder Kovar ® (einer Eisen/Nickel/Kobalt-Legierung,
in denen die einzelnen Anteile bevorzugt wie folgt sind: 54 Massen-% Eisen, 29 Massen-%
Nickel, 17 Massen-% Cobalt) geträgert ist. Weitere mögliche Anodenmaterialien sind
insbesondere Edelstahl, Blei, Graphit, Wolframcarbid, Titandiborid. Bevorzugt umfasst
EA eine mit Rutheniumoxid/Iridiumoxid beschichtete Titananode (RuO
2+IrO
2/Ti).
[0021] Die Kathodenkammer
KK umfasst eine kathodische Elektrode
EK. Als solche kathodische Elektrode
EK kommt jede dem Fachmann geläufige Elektrode in Frage, die unter den Bedingungen stabil
ist. Solche sind insbesondere in
WO 2014/008410 A1, Absatz [025] oder
DE 10360758 A1, Absatz [030] beschrieben. Diese Elektrode
EK kann aus der Gruppe bestehend aus Maschenwolle, dreidimensionale Matrixstruktur oder
als "Kugeln" ausgewählt sein. Die kathodische Elektrode
EK umfasst insbesondere ein Material, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Stahl, Nickel, Kupfer, Platin, platinierte Metalle, Palladium, auf Kohle geträgertes
Palladium, Titan. Bevorzugt umfasst
EK Nickel.
[0022] Die mindestens eine Mittelkammer
KM befindet sich zwischen der Anodenkammer
KA und der Kathodenkammer
KK.
[0023] Die Elektrolysezelle E weist üblicherweise eine Außenwand
WA auf. Die Außenwand
WA ist insbesondere aus einem Material, welches aus der Gruppe bestehend aus Stahl,
bevorzugt gummierter Stahl, Kunststoff, der insbesondere aus Telene ® (duroplastisches
Polydicyclopentadien), PVC (Polyvinylchlorid), PVC-C (nachchloriertes Polyvinylchlorid),
PVDF (Polyvinylidenfluorid) ausgewählt ist, ausgewählt ist.
WA kann insbesondere für Zuläufe und Abläufe durchbrochen sein. Innerhalb von
WA liegen dann die mindestens eine Anodenkammer
KA, die mindestens eine Kathodenkammer
KK und die mindestens eine dazwischen liegende Mittelkammer
KM.
[0024] KM ist durch eine Diffusionsbarriere
D von
KA abgetrennt und durch einen alkalikationenleitenden Festelektrolyten
FK von
KK abgetrennt.
[0025] Als Diffusionsbarriere
D kann jedes Material genutzt werden, welches unter den Bedingungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens stabil ist und den Übergang von Protonen von der in der Anodenkammer
KA befindliche Flüssigkeit in die Mittelkammer
KM verhindert oder verlangsamt.
[0026] Als Diffusionsbarriere
D wird insbesondere eine nicht ionenspezifische Trennwand oder eine für spezifische
Ionen durchlässige Membran verwendet. Bevorzugt handelt es sich bei der Diffusionsbarriere
D um eine für spezifische Ionen durchlässige Membran.
[0027] Das Material für die nichtionische Trennwand ist insbesondere aus der Gruppe bestehend
aus Gewebe, wobei es sich insbesondere um textiles Gewebe oder Metallgewebe handelt,
Glas, wobei es sich insbesondere um gesintertes Glas oder Glasfritten handelt, Keramik,
insbesondere keramische Fritten, Membrandiaphragmas ausgewählt.
[0028] Handelt es sich bei der Diffusionsbarriere
D um eine "für spezifische Ionen durchlässige Membran", so bedeutet dies erfindungsgemäß,
dass die jeweilige Membran die Diffusion bestimmter Ionen durch sie hindurch gegenüber
anderen begünstigt. Insbesondere sind damit Membranen gemeint, die die Diffusion durch
sie hindurch von Ionen einer bestimmten Ladungsart gegenüber entgegengesetzt geladenen
Ionen begünstigt. Noch bevorzugter begünstigen für spezifische Ionen durchlässige
Membranen außerdem die Diffusion bestimmter Ionen mit einer Ladungsart gegenüber anderen
Ionen derselben Ladungsart durch sie hindurch.
[0029] Bevorzugt handelt es sich demnach bei der Diffusionsbarriere
D um eine anionenleitende Membran oder um eine kationenleitende Membran.
[0030] Anionenleitende Membranen sind erfindungsgemäß solche, die selektiv Anionen, bevorzugt
selektiv bestimmte Anionen leiten. In anderen Worten begünstigen sie die Diffusion
von Anionen durch sie hindurch gegenüber der von Kationen, insbesondere gegenüber
Protonen, noch bevorzugter begünstigen sie zusätzlich die Diffusion von bestimmten
Anionen durch sie hindurch gegenüber der Diffusion anderer Anionen durch sie hindurch.
[0031] Kationenleitende Membranen sind erfindungsgemäß solche, die selektiv Kationen, bevorzugt
selektiv bestimmte Kationen leiten. In anderen Worten begünstigen sie die Diffusion
von Kationen durch sie hindurch gegenüber der von Anionen, noch bevorzugter begünstigen
sie die Diffusion von bestimmten Kationen, durch sie hindurch gegenüber der Diffusion
anderer Kationen durch sie hindurch, noch viel mehr bevorzugter von Kationen, bei
denen es sich nicht um Protonen handelt, noch bevorzugter um Natriumkationen handelt,
gegenüber Protonen.
[0032] "Begünstigen die Diffusion bestimmter Ionen X gegenüber der Diffusion anderer Ionen
Y" bedeutet insbesondere, dass der Diffusionskoeffizient (Einheit m
2/s) der Ionenart X bei einer gegebenen Temperatur für die betreffende Membran um den
Faktor 10, bevorzugt 100, bevorzugt 1000 höher ist als der Diffusionskoeffizient der
Ionenart Y für die betreffende Membran.
[0033] Bevorzugter handelt es sich bei der Diffusionsbarriere
D um eine anionenleitende Membran, denn diese verhindert besonders gut die Diffusion
von Protonen aus der Anodenkammer
KA in die Mittelkammer
KM.
[0034] Als anionenleitende Membran wird insbesondere eine solche eingesetzt, die für die
vom Salz
S umfassten Anionen selektiv sind. Solche Membranen sind dem Fachmann bekannt und können
von ihm eingesetzt werden.
[0035] Salz
S ist bevorzugt ein Halogenid, Sulfat, Sulfit, Nitrat, Hydrogencarbonat oder Carbonat
von X, noch bevorzugter ein Halogenid.
[0036] Halogenide sind Fluoride, Chloride, Bromide, Jodide. Das bevorzugteste Halogenid
ist Chlorid.
[0037] Bevorzugt wird als anionenleitende Membran eine für Halogenide, bevorzugter Chlorid,
selektive Membran eingesetzt.
[0038] Anionenleitende Membranen sind beispielsweise beschrieben von
M.A. Hickner, A.M. Herring, E.B. Coughlin, Journal of Polymer Science, Part B: Polymer
Physics 2013, 51, 1727-1735 und
C.G. Arges, V. Ramani, P.N. Pintauro, Electrochemical Society Interface 2010, 19,
31-35,
WO 2007/048712 A2 sowie auf
Seite 181 des Lehrbuchs von Volkmar M. Schmidt Elektrochemische Verfahrenstechnik:
Grundlagen, Reaktionstechnik, Prozessoptimierung, 1. Auflage (8. Oktober 2003).
[0039] Noch bevorzugter werden demnach als anionenleitende Membran organische Polymere,
welche insbesondere aus Polyethylen, Polybenzimidazolen, Polyetherketonen, Polystyrol,
Polypropylen oder fluorierten Membranen wie Polyperfluorethylen, bevorzugt Polystyrol,
ausgewählt sind, eingesetzt, wobei diese kovalent gebunden funktionelle Gruppen ausgewählt
aus -NH
3+, -NRH
2+, -NR
3+, =NR
+;-PR
3+, wobei es sich bei R um Alkylgruppen mit bevorzugt 1 bis 20 Kohlenstoffatomen handelt,
oder andere kationische Gruppen aufweisen. Bevorzugt weisen sie kovalent gebundene
funktionelle Gruppen, ausgewählt aus -NH
3+, -NRH
2+, -NR
3+, bevorzugter ausgewählt aus -NH
3+, -NR
3+, noch bevorzugter -NR
3+, auf.
[0040] Wenn die Diffusionsbarriere
D eine kationenleitende Membran ist, handelt es sich insbesondere um eine Membran,
die für die vom Salz
S umfassten Kationen selektiv sind. Noch bevorzugter ist die Diffusionsbarriere
D eine alkalikationenleitende Membran, noch mehr bevorzugter eine kalium-, und/oder
natriumionenleitende Membran, am bevorzugtesten eine natriumionenleitende Membran.
[0042] Noch bevorzugter werden demnach als kationenleitende Membran organische Polymere,
welche insbesondere aus Polyethylen, Polybenzimidazolen, Polyetherketonen, Polystyrol,
Polypropylen oder fluorierten Membranen wie Polyperfluorethylen, bevorzugt Polystyrol,
Polyperfluorethylen, ausgewählt sind, eingesetzt, wobei diese kovalent gebunden funktionelle
Gruppen ausgewählt aus -SO
3-, -COO-, -PO
32-, -PO
2H
-, bevorzugt -SO
3-, (beschrieben in
DE 10 2010 062 804 A1,
US4,831,146) tragen.
[0043] Dies kann zum Beispiel ein sulfoniertes Polyperfluorethylen (Nafion ® mit CAS-Nummer:
31175-20-9) sein. Diese sind dem Fachmann beispielsweise aus der
WO 2008/076327 A1, Absatz [058],
US 2010/0044242 A1, Absatz [0042] oder der
US 2016/ 0204459 A1 bekannt und unter dem Handelsnamen Nafion ®, Aciplex ® F, Flemion ®, Neosepta ®,
Ultrex ®, PC-SK ® erwerblich. Neosepta®-Membranen sind beispielsweise beschrieben
von
S.A. Mareev, D.Yu. Butylskii, N.D. Pismenskaya, C. Larchet, L. Dammak, V.V. Nikonenko,
Journal of Membrane Science 2018, 563, 768-776.
[0044] Wird eine kationenleitende Membran als Diffusionsbarriere
D eingesetzt, kann dies beispielsweise ein mit Sulfonsäuregruppen funktionalisiertes
Polymer, insbesondere der folgenden Formel
PNAFION, wobei n und m unabhängig voneinander eine ganze Zahl von 1 bis 10
6, bevorzugter eine ganze Zahl von 10 bis 10
5, noch bevorzugter eine ganze Zahl von 10
2 bis 10
4 ist, sein.

[0045] Als alkalikationenleitender Festelektrolyt
FK kommt jeder Festelektrolyt in Frage, welcher Kationen, insbesondere Alkalikationen,
noch bevorzugter Natriumkationen, von der Mittelkammer
KM in die Kathodenkammer
KK transportieren kann. Solche Festelektrolyten sind dem Fachmann bekannt und beispielsweise
in der
DE 10 2015 013 155 A1, in der
WO 2012/048032 A2, Absätze [0035], [0039], [0040], in der
US 2010/0044242 A1, Absätze [0040], [0041], in der
DE 10360758 A1, Absätze [014] bis [025] beschrieben. Sie werden kommerziell unter dem Namen NaSICON,
LiSICON, KSICON vertrieben. Ein natriumionenleitender Festelektrolyt
FK ist bevorzugt, wobei dieser noch bevorzugter eine NaSICON-Struktur aufweist. Erfindungsgemäß
einsetzbare NaSICON-Strukturen sind außerdem beispielsweise beschrieben von
N. Anantharamulu, K. Koteswara Rao, G. Rambabu, B. Vijaya Kumar, Velchuri Radha, M.
Vithal, J Mater Sci 2011, 46, 2821-2837.
[0046] NaSICON hat bevorzugt eine Struktur der Formel M
I1+2w+x-y+z M
IIw M
IIIx Zr
IV2-w-x-y M
Vy (SiO
4)
z (PO
4)
3-z.
[0047] M
I ist ausgewählt aus Na
+, Li
+, bevorzugt Na
+.
M
II ist ein zweiwertiges Metallkation, bevorzugt ausgewählt aus Mg
2+, Ca
2+, Sr
2+, Ba
2+, Co
2+, Ni
2+, bevorzugter ausgewählt aus Co
2+, Ni
2+.
M
III ist ein dreiwertiges Metallkation, bevorzugt ausgewählt aus Al
3+, Ga
3+, Sc
3+, La
3+, Y
3+, Gd
3+, Sm
3+, Lu
3+, Fe
3+, Cr
3+, bevorzugter ausgewählt aus Sc
3+, La
3+, Y
3+, Gd
3+, Sm
3+, besonders bevorzugt ausgewählt aus Sc
3+, Y
3+, La
3+.
M
V ist ein fünfwertiges Metallkation, bevorzugt ausgewählt aus V
5+, Nb
5+, Ta
5+.
[0048] Die römischen Indizes I, II, III, IV, V geben die Oxidationszahlen an, in der die
jeweiligen Metallkationen vorliegen.
[0049] w, x, y, z sind reelle Zahlen, wobei gilt, dass 0 ≤ x < 2, 0 ≤ y < 2,0 ≤ w < 2,0
≤ z < 3, und wobei w, x, y, z so gewählt werden, dass gilt 1 + 2w + x - y + z ≥ 0
und 2 - w - x - y ≥ 0.
[0050] NaSICON hat erfindungsgemäß noch bevorzugter eine Struktur der Formel Na
(1+v)Zr
2Si
vP
(3-v)O
12, wobei v eine reelle Zahl ist, für die 0 ≤ v ≤ 3 gilt. Am bevorzugtesten gilt v =
2.4
Die Kathodenkammer
KK umfasst auch einen Zulauf
ZKK und einen Ablauf
AKK, der es ermöglicht, in die Kathodenkammer
KK Flüssigkeit, wie zum Beispiel die Lösung
L2, zuzufügen und darin befindliche Flüssigkeit, wie zum Beispiel die Lösung
L1, zu entfernen. Der Zulauf
ZKK und der Ablauf
AKK sind dabei so an der Kathodenkammer
KK angebracht, dass die Lösung beim Durchströmen der Kathodenkammer
KK die kathodische Elektrode
EK kontaktiert. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass bei der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens am Ablauf
AKK die Lösung
L1 erhalten wird, wenn die Lösung
L2 eines Alkalialkoholats XOR im Alkohol ROH durch
KK geleitet wird.
[0051] Die Anodenkammer
KA umfasst auch einen Ablauf
AKA, der es ermöglicht, in der Anodenkammer
KA befindliche Flüssigkeit, beispielsweise die wässrige Lösung
L4, zu entfernen. Daneben umfasst die Mittelkammer
KM einen Zulauf
ZKM, während
KA und
KM durch eine Verbindung
VAM miteinander verbunden sind. Dadurch kann zu
KM eine Lösung
L3 gegeben und diese dann durch
KM geleitet werden, und über
VAM in die Anodenkammer
KA, dann durch diese
KA geleitet werden.
VAM und der Ablauf
AKA sind dabei so an der Anodenkammer
KA angebracht, dass die Lösung
L3 beim Durchströmen der Anodenkammer
KA die anodische Elektrode
EA kontaktiert. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass bei der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens am Ablauf
AKA die wässrige Lösung
L4 erhalten wird, wenn die Lösung
L3 zuerst durch
KM, dann
VAM, dann
KA geleitet wird.
[0052] Zuläufe
ZKK,
ZKM,
ZKA und Abläufe
AKK,
AKA,
AKM können nach dem Fachmann bekannten Verfahren an der Elektrolysezelle angebracht werden.
[0053] Die Verbindung
VAM kann innerhalb der Elektrolysezelle E und/oder außerhalb der Elektrolysezelle E ausgebildet
sein.
[0054] Ist die Verbindung
VAM innerhalb der Elektrolysezelle
E ausgebildet, wird sie bevorzugt durch mindestens eine Perforation in der Diffusionsbarriere
D gebildet.
[0055] Ist die Verbindung
VAM außerhalb der Elektrolysezelle
E ausgebildet, wird sie bevorzugt durch eine außerhalb der Elektrolysezelle
E verlaufende Verbindung von
KM und
KA gebildet, insbesondere dadurch, dass in der Mittelkammer
KM ein Ablauf
AKM durch die Außenwand
WA, bevorzugt am Boden der Mittelkammer
KM, wobei noch bevorzugter der Zulauf
ZKM an der Oberseite der Mittelkammer
KM ist, gebildet wird, und in der Anodenkammer
KA ein Zulauf
ZKA durch die Außenwand
WA, bevorzugt am Boden der Anodenkammer
KA, gebildet wird, und diese durch eine Leitung, beispielsweise ein Rohr oder ein Schlauch,
der bevorzugt ein Material ausgewählt aus Gummi, Kunststoff umfasst, verbunden sind.
Der Ablauf
AKA ist dann noch bevorzugter an der Oberseite der Anodenkammer
KA.
[0056] "Ablauf
AKM am Boden der Mittelkammer
KM" bedeutet, dass der Ablauf
AKM so an der Elektrolysezelle
E angebracht ist, dass die Lösung
L3 die Mittelkammer
KM gleichgerichtet mit der Schwerkraft verlässt.
[0057] "Zulauf
ZKA am Boden der Anodenkammer
KA" bedeutet, dass der Zulauf
ZKA so an der Elektrolysezelle
E angebracht ist, dass die Lösung
L3 in die Anodenkammer
KA entgegen der Schwerkraft eintritt.
[0058] "Zulauf
ZKM an der Oberseite der Mittelkammer
KM" bedeutet, dass der Zulauf
ZKM so an der Elektrolysezelle
E angebracht ist, dass die Lösung
L3 in die Mittelkammer
KM gleichgerichtet mit der Schwerkraft eintritt.
[0059] "Ablauf
AKA an der Oberseite der Anodenkammer
KA" bedeutet, dass der Ablauf
AKA so an der Elektrolysezelle
E angebracht ist, dass die Lösung
L4 in die Anodenkammer
KA entgegen der Schwerkraft verlässt.
[0060] Diese Ausführungsform ist dabei besonders vorteilhaft und deshalb bevorzugt, wenn
der Ablauf
AKM durch die Außenwand
WA am Boden der Mittelkammer
KM, und der Zulauf
ZKA durch die Außenwand
WA am Boden der Anodenkammer
KA, gebildet wird. Durch diese Anordnung ist es besonders einfach möglich in der Mittelkammer
KM entstehende Gase durch den Gasauslass
G von
L3 abzutrennen, während in der Anodenkammer
KA gebildete Gase mit
L4 die Anodenkammer
KA verlassen und dann weiter abgetrennt werden können.
[0061] Demnach ist die Fließrichtung von
L3 in
KM der Fließrichtung von
L3 in
KA entgegengerichtet oder gleichgerichtet, bevorzugt entgegengerichtet, je nachdem wie
die Verbindung
VAM an der Elektrolysezelle
E angebracht ist. Bevorzugt ist die Fließrichtung von
L3 in
KM der Schwerkraft gleichgerichtet.
[0062] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird Verbindung
VAM zwischen Mittelkammer
KM und Anodenkammer
KA so angeordnet, dass mindestens ein Teil der wässrigen
[0063] Lösung
L3, bevorzugter die gesamte wässrige Lösung
L3, die Mittelkammer
KM und die Anodenkammer
KA vollständig durchströmt.
[0064] Wenn die Verbindung
VAM <112> außerhalb der Elektrolysezelle
E <100> ausgebildet ist, kann dies insbesondere dadurch gewährleistet werden, dass
ZKM <108> und
AKM <118> an gegenüberliegenden Seiten der Außenwand
WA <117> der Mittelkammer
KM <103> angeordnet sind (also
ZKM <108> am Boden und
AKM <118> an der Oberseite der Elektrolysezelle
E <100> oder umgekehrt) und
ZKA <119> und
AKA <106> an gegenüberliegenden Seiten der Außenwand
WA <117> der Anodenkammer
KA <101> angeordnet ist (also
ZKA <119> am Boden und
AKA <106> an der Oberseite der Elektrolysezelle
E <100> oder umgekehrt), wie es insbesondere in Abbildung 1 gezeigt ist. Durch diese
Geometrie muss
L3 <114> die beiden Kammern
KM <103> und
KA <101> durchströmen. Dabei können
ZKA <119> und
ZKM <108> an derselben Seite der Elektrolysezelle
E <100> ausgebildet sein, wobei dann automatisch auch
AKM <118> und
AKA <106> an derselben Seite der Elektrolysezelle
E <100> ausgebildet sind. Alternativ können wie in Abbildung 1 gezeigt,
ZKA <119> und
ZKM <108> an gegenüberliegenden Seiten der Elektrolysezelle
E <100> ausgebildet sein, wobei dann automatisch auch
AKM <118> und
AKA <106> an gegenüberliegenden Seiten der Elektrolysezelle
E <100> ausgebildet sind.
[0065] Wenn die Verbindung
VAM <112> innerhalb der Elektrolysezelle
E <100> ausgebildet ist, kann dies insbesondere dadurch gewährleistet werden, dass
eine Seite ("Seite A") der Elektrolysezelle
E <100>, bei der es sich um die Oberseite oder den Boden der Elektrolysezelle E <100>
handelt, bevorzugt wie in Abbildung 2 gezeigt um die Oberseite handelt, den Zulauf
ZKM <108> und den Ablauf
AKA <106> umfasst und die Diffusionsbarriere
D <110> ausgehend von dieser Seite A sich in die Elektrolysezelle <100> erstreckt,
aber nicht ganz bis zur der der Seite A gegenüberliegenden Seite ("Seite B") der Elektrolysezelle
E <100>, bei der es dann sich um den Boden bzw. die Oberseite der Elektrolysezelle
E <100> handelt, reicht und dabei 50 % oder mehr der Höhe der Dreikammerzelle
E <100>, bevorzugter 60 % bis 99 % der Höhe der Dreikammerzelle
E <100>, noch bevorzugter 70 % bis 95 % der Höhe der Dreikammerzelle
E <100>, noch mehr bevorzugter 80 % bis 90 % der Höhe der Dreikammerzelle
E <100>, noch viel mehr bevorzugter 85 % der Höhe der Dreikammerzelle
E <100> durchspannt. Dadurch dass die Diffusionsbarriere
D <110> die Seite B der Dreikammerzelle
E <100> nicht berührt, entsteht so ein Spalt zwischen Diffusionsbarriere
D <110> und der Außenwand
WA der Seite B der Dreikammerzelle
E <100>. Der Spalt ist dann die Verbindung
VAM <112>. Durch diese Geometrie muss
L3 die beiden Kammern
KM und
KA vollständig durchströmen.
[0066] Diese Ausführungsformen gewährleisten am besten, dass am säureempfindlichen Festelektrolyten
die wässrige Salzlösung
L3 vorbeiströmt, bevor diese mit der anodischen Elektrode
EA <104> in Kontakt kommt, wodurch es zur Bildung von Säuren kommt.
[0067] "Boden der Elektrolysezelle E" ist erfindungsgemäß die Seite der Elektrolysezelle
E, durch die eine Lösung (z.B.
L3 <114> bei
AKM <118> in Abbildung 1) gleichgerichtet mit der Schwerkraft aus der Elektrolysezelle
E austritt bzw. die Seite der Elektrolysezelle E, durch die eine Lösung (z.B.
L2 <113> bei
ZKK <107> in Abbildungen 1 und 2 und
L3 <114> bei
AKA <119> in Abbildung 1) der Elektrolysezelle E entgegen der Schwerkraft zugeführt wird.
[0068] "Oberseite der Elektrolysezelle E" ist erfindungsgemäß die Seite der Elektrolysezelle
E, durch die eine Lösung (z.B.
L4 <116> bei
AKA <106> und
L1 <115> bei
AKK <109> in Abbildungen 1 und 2) entgegen der Schwerkraft aus der Elektrolysezelle
E austritt bzw. die Seite der Elektrolysezelle
E, durch die eine Lösung (z.B.
L3 <114> bei
ZKM <108> in Abbildungen 1 und 2) der Elektrolysezelle
E gleichgerichtet mit der Schwerkraft zugeführt wird.
4.2 Erfindungsgemäße Verfahrensschritte
[0069] Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die folgenden Schritte (a), (b) und (c), welche
gleichzeitig durchgeführt werden.
[0070] Im Schritt (a) wird eine Lösung
L2 umfassend den Alkohol ROH, bevorzugt umfassend ein Alkalialkoholat XOR im Alkohol
ROH, durch
KK geleitet. X ist ein Alkalimetallkation und R ein Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen.
[0071] Bevorzugt ist X aus der Gruppe bestehend aus Li
+, K
+, Na
+, bevorzugter aus der Gruppe bestehend aus K
+, Na
+ ausgewählt. Am bevorzugtesten ist X = Na
+.
[0072] R ist bevorzugt aus der Gruppe bestehend aus
n-Propyl,
iso-Propyl, Ethyl, Methyl ausgewählt, bevorzugter aus der Gruppe bestehend aus Ethyl,
Methyl ausgewählt. Am bevorzugtesten ist R Methyl.
[0073] Die Lösung
L2 ist bevorzugt frei von Wasser. "Frei von Wasser" bedeutet erfindungsgemäß, dass das
Gewicht des Wassers in der Lösung
L2 bezogen auf das Gewichts des Alkohols ROH in der Lösung
L2 (Massenverhältnis) ≤ 1 : 10, bevorzugter ≤ 1 : 20, noch bevorzugter ≤ 1 : 100, noch
bevorzugter ≤ 0.5 : 100 ist.
[0074] Umfasst die Lösung
L2 XOR, so liegt der Massenanteil von XOR in der Lösung
L2, bezogen auf die gesamte Lösung
L2, insbesondere bei > 0 bis 30 Gew.-%, bevorzugt bei 5 bis 20 Gew.-%, noch bevorzugter
bei 10 bis 20 Gew.-%, noch bevorzugter bei 10 bis 15 Gew.-%, am bevorzugtesten bei
13 bis 14 Gew.-%, am allerbevorzugtesten bei 13 Gew.-%.
[0075] Umfasst die Lösung
L2 XOR, so liegt in der Lösung
L2 insbesondere das Massenverhältnis von XOR zu Alkohol ROH im Bereich 1 : 100 bis 1
: 5, bevorzugter im Bereich 1 : 25 bis 3 : 20, noch bevorzugter im Bereich 1 : 12
bis 1 : 8, noch bevorzugter bei 1 : 10.
[0076] In Schritt (b) wird eine neutrale oder alkalische wässrige Lösung
L3 eines Salzes
S umfassend X als Kation durch
KM, dann über
VAM, dann durch
KA geleitet.
[0077] Das Salz
S ist oben beschrieben. Der pH der wässrigen Lösung
L3 ist dabei ≥ 7.0, bevorzugt im Bereich 7 bis 12, bevorzugter im Bereich 8 bis 11,
noch bevorzugter 10 bis 11, am bevorzugtesten bei 10.5.
[0078] Der Massenanteil des Salzes
S in der Lösung
L3 liegt dabei bevorzugt im Bereich > 0 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 20 Gew.-%, bevorzugter
bei 5 bis 20 Gew.-%, noch bevorzugter bei 10 bis 20 Gew.-%, am bevorzugtesten bei
20 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Lösung
L3.
[0079] Im Schritt (c) wird dann eine Spannung zwischen
EA und
EK angelegt.
[0080] Dadurch kommt es zu einem Stromtransport von der Ladungsquelle zur Anode, zu einem
Ladungstransport über Ionen zur Kathode und schließlich zu einem Stromtransport zurück
zur Ladungsquelle. Die Ladungsquelle ist dem Fachmann bekannt und ist typischerweise
ein Gleichrichter, der Wechselstrom in Gleichstrom umwandelt und über Spannungsumwandler
bestimmte Spannungen erzeugen kann.
[0081] Dies führt wiederum zu folgenden Konsequenzen:
am Ablauf AKK <109> wird die Lösung L1 <115> erhalten, wobei die Konzentration von XOR in L1 <115> höher ist als in L2 <113>,
am Ablauf AKA <106> wird eine wässrige Lösung L4 <116> von S erhalten, wobei die Konzentration von S in L4 <116> geringer ist als in L3 <114>.
[0082] Im erfindungsgemäßen Verfahren wird insbesondere eine solche Spannung angelegt, dass
so ein Strom fließt, so dass die Stromdichte (= Verhältnis des Stroms, der zur Elektrolysezelle
fließt, zur Fläche des Festelektrolyten, die den in der Mittelkammer
KM befindlichen Anolyten kontaktiert) im Bereich von 10 bis 8000 A/ m
2 liegt, bevorzugter im Bereich von 100 bis 2000 A/ m
2 liegt, noch bevorzugter im Bereich von 300 bis 800 A/ m
2, noch bevorzugter bei 494 A/ m
2 liegt. Dies kann vom Fachmann standardmäßig bestimmt werden. Die Fläche des Festelektrolyten,
die den in der Mittelkammer
KM befindlichen Anolyten kontaktiert beträgt insbesondere 0.00001 bis 10 m
2, bevorzugt 0.0001 bis 2.5 m
2, bevorzugter 0.0002 bis 0.15 m
2, noch bevorzugter 2.83 cm
2.
[0083] Es versteht sich von selbst, dass im erfindungsgemäßen Verfahren Schritt (c) dann
durchgeführt wird, wenn beide Kammern
KM und
KA mindestens teilweise mit
L3 beladen sind und
KK mit
L2 mindestens teilweise beladen ist.
[0084] Die Tatsache, dass in Schritt (c) ein Ladungstransport zwischen
EA und
EK stattfidnet, impliziert, dass
KK,
KM und
KA gleichzeitig mit
L2 bzw.
L3 so beladen sind, dass sie die Elektroden
EA und
EK soweit bedecken, dass der Stromkreislauf geschlossen ist.
[0085] Das ist insbesondere dann der Fall, wenn kontinuierlich ein Flüssigkeitsstrom von
L3 durch
KM,
VAM und
KA und ein Flüssigkeitsstrom von
L2 durch
KK geleitet wird und der Flüssigkeitsstrom von
L3 die Elektrode
EA und der Flüssigkeitsstrom von
L2 die Elektrode
EK mindestens teilweise, bevorzugt vollständig bedeckt.
[0086] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird das erfindungsgemäße Verfahren
kontinuierlich durchgeführt, also Schritt (a) und Schritt (b) kontinuierlich durchgeführt
und dabei gemäß Schritt (c) Spannung angelegt.
[0087] Nach Durchführung des Schrittes (c) wird am Ablauf
AKK die Lösung
L1 erhalten, wobei die Konzentration von XOR in
L1 höher ist als in
L2. Wenn
L2 schon XOR umfasste, ist die Konzentration von XOR in
L1 bevorzugt um das 1.01 bis 2.2-fache, bevorzugter um das 1.04 bis 1.8-fache, noch
bevorzugter um das 1.077 bis 1.4-fache, noch mehr bevorzugter um das 1.077 bis 1.08-fache
höher als in
L2, am bevorzugtesten um das 1.077-fache höher als in
L2, wobei noch bevorzugter dabei der Massenanteil von XOR in
L1 und in
L2 im Bereich 10 bis 20 Gew.-%, noch mehr bevorzugter 13 bis 14 Gew.-% liegt.
[0088] Am Ablauf
AKA wird eine wässrige Lösung
L4 von
S erhalten wird, wobei die Konzentration von
S in
L4 geringer ist als in
L3.
[0089] Die Konzentration des Kations X in der wässrigen Lösung
L3 liegt bevorzugt im Bereich 3.5 bis 5 mol/l, bevorzugter 4 mol/l. Die Konzentration
des Kations X in der wässrigen Lösung
L4 ist bevorzugter 0.5 mol/l geringer als jene der jeweils eingesetzten wässrigen Lösung
L3.
[0090] Insbesondere wird das erfindungsgemäße Verfahren bei einer Temperatur von 20 °C bis
70 °C, bevorzugt 35 °C bis 65 °C, bevorzugter 35 °C bis 60 °C, noch bevorzugter 35
°C bis 50 °C und einem Druck von 0.5 bar bis 1.5 bar, bevorzugt 0.9 bar bis 1.1 bar,
bevorzugter 1.0 bar durchgeführt.
[0091] Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens entsteht in der in der Kathodenkammer
KK typischerweise Wasserstoff, der über den Ablauf
AKK aus der Zelle zusammen mit der Lösung
L1 abgeführt werden kann. Die Mischung aus Wasserstoff und Lösung
L1 kann dann in einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung nach dem
Fachmann bekannten Verfahren aufgetrennt werden. In der Anodenkammer
KA, wenn es sich bei der eingesetzten Alkalimetallverbindung um ein Halogenid, insbesondere
Chlorid handelt, kann Chlor oder ein anderes Halogengas entstehen, welches über den
Ablauf
AKK aus der Zelle zusammen mit der Lösung
L4 abgeführt werden kann. Daneben kann auch Sauerstoff oder/und Kohlendioxid entstehen,
was ebenso abgeführt werden kann. Die Mischung aus Chlor, Sauerstoff und/oder CO
2 und Lösung
L4 kann dann in einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung nach dem
Fachmann bekannten Verfahren aufgetrennt werden. Genauso kann dann nach Abtrennung
der Gase Chlor, Sauerstoff und/oder CO
2 von der Lösung
L4 diese nach dem Fachmann bekannten Verfahren voneinander abgetrennt werden.
[0092] Diese Ergebnisse waren überraschend und im Lichte des Standes der Technik nicht zu
erwarten. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird der säurelabile Feststoffelektrolyt
vor Korrosion geschützt, ohne dass dabei wie im Stand der Technik Alkoholatlösung
aus dem Kathodenraum als Pufferlösung geopfert werden muss. Damit ist das erfindungsgemäße
Verfahren effizienter als die in
WO 2008/076327 A1 beschriebene Vorgehensweise, in der die Produktlösung für die Mittelkammer verwendet
wird, was den Gesamtumsatz schmälert.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
[0093] Abbildung 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung in einer Dreikammerzelle
E <100>. Diese umfasst eine Kathodenkammer
KK <102>, eine Mittelkammer
KM <103> und eine Anodenkammer
KA <101>. Die Anodenkammer
KA <101> und die Mittelkammer
KM <103> sind durch eine sich über den ganzen Querschnitt der Dreikammerzelle
E <100> erstreckende Anionenaustauschermembran als Diffusionsbarriere
D <110> voneinander getrennt. Die Kathodenkammer
KK <102> und die Mittelkammer
KM <103> sind durch einen für Natriumionen selektiven permeable Festelektrolyten (NaSICON)
<111> voneinander getrennt, der sich über den ganzen Querschnitt der Dreikammerzelle
E <100> erstreckt. Die Kathodenkammer
KK <102> umfasst eine kathodische Elektrode
EK <105>, einen Zulauf
ZKK <107> und einen Ablauf
AKK <109> .
[0094] Die Anodenkammer
KA <101> umfasst eine anodische Elektrode
EA <104> und einen Ablauf
AKA <106> und ist mit der Mittelkammer
KM <103> über die Verbindung
VAM <112> verbunden. Die Mittelkammer
KM <103> umfasst daneben einen Zulauf
ZKM <108>. In der Ausführungsform gemäß Abbildung 1 wird die Verbindung
VAM <112> außerhalb der Elektrolysezelle
E <100> ausgebildet, insbesondere durch ein Rohr oder Schlauch, dessen Material aus
Gummi, Metall oder Kunststoff ausgewählt sein kann, gebildet, mit welcher Flüssigkeit
aus der Mittelkammer
KM <103> in die Anodenkammer
KA <101> außerhalb der Außenwand
WA <117> der Dreikammerzelle
E <100> geleitet werden kann. Die Verbindung
VAM <112> verbindet einen Ablauf
AKM <118>, der am Boden der Mittelkammer
KM <103> die Außenwand
WA <117> der Elektrolysezelle
E <100> durchbricht, mit einem Zulauf
ZKA <119>, der am Boden der Anodenkammer
KA <101> die Außenwand
WA <117> der Elektrolysezelle
E <100> durchbricht.
[0095] Über den Zulauf
ZKK <107> wird ein Elektrolyt
L2 <113> in die Kathodenkammer
KK <102> geleitet. Der Elektrolyt
L2 <113> umfasst Methanol, bevorzugt wird als Elektrolyt
L2 <113> eine methanolische Lösung von Natriummethanolat
L2 <113> eingesetzt.
[0096] Über den Zulauf
ZKM <108> wird gleichzeitig in die Mittelkammer
KM <103> eine wässrige NaCl-Lösung
L3 <114> mit pH 10.5 eingeleitet. Diese strömt durch die Mittelkammer
KM <103> und die Verbindung
VAM <112> in die Anodenkammer
KA <101>.
[0097] Es wird dabei eine Spannung zwischen der kathodischen Elektrode
EK <105> und der anodischen Elektrode
EA <104> angelegt. Dadurch wird in der Kathodenkammer
KK <102> Methanol im Elektrolyten
L2 <113> zu Methanolat und H
2 reduziert (CH
3OH + e
- → CH
3O
- + ½ H
2). In der Anodenkammer
KA <101> findet die Oxidation von Chloridionen zu molekularem Chlor statt (Cl
- → ½ Cl
2 + e
-). Chlorgas Cl
2 bildet in Wasser gemäß der Reaktion Cl
2 + H
2O → HOCl + HCl hypochlorige Säure und Salzsäure, welche mit weiteren Wassermolekülen
sauer reagieren. Die Acidität schädigt den NaSICON-Festelektrolyten <111 >, wird aber
durch die erfindungsgemäße Anordnung in der Anodenkammer
KA <101> begrenzt und somit in der Elektrolysezelle E <100> vom NaSICON-Festelektrolyten
FK <111> ferngehalten. Dadurch erhöht sich dessen Lebensdauer beträchtlich.
[0098] Natriumionen diffundieren dabei von der Mittelkammer
KM <103> durch den NaSICON-Festelektrolyten <111> in die Kathodenkammer
KK <102>. Insgesamt erhöht sich dadurch die Konzentration von Natriummethanolat in der
Kathodenkammer
KK <102>, wodurch eine methanolische Lösung von Natriummethanolat
L1 <115> erhalten wird, deren Konzentration von Natriummethanolat gegenüber
L2 <113> erhöht wird. Aufgrund der Geometrie der Dreikammerzelle E <100> und der erfindungsgemäßen
Führung der wässrigen Lösung
L3 <114> wird der säureempfindliche NaSICON-Festelektrolyt <111> vor der gegenüber
L3 <114> erhöhten Acidität der in der Anodenkammer
KA <101> resultierenden Lösung
L4 <116> geschützt.
[0099] Die in Abbildung 2 gezeigte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung entspricht
der in Abbildung 1 gezeigten. Der einzige Unterschied ist dabei, dass die Verbindung
VAM <112> innerhalb der Elektrolysezelle E <100> dergestalt ausgebildet ist, dass sich
die Diffusionsbarriere D <110> nicht über den gesamten Querschnitt der Dreikammerzelle
E <100> erstreckt. Die Verbindung
VAM <112> von der Mittelkammer
KM <103> in die Anodenkammer
KA <101> wird dadurch durch einen Spalt in der Diffusionsbarriere
D <110> gebildet. Es können in weiteren bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung auch Diffusionsbarrieren
D <110> mit mehr als einem Spalt genutzt werden, so dass sich die Verbindung
VAM <112> zwischen Mittelkammer
KM <103> und Anodenkammer
KA <101> durch mehrere Spalten ausbildet.
Beispiele
Erfinderisches Beispiel
[0100] Natriummethylat (NM) wurde über einen kathodischen Prozess hergestellt, wobei in
der Anodenkammer 20 Gew.-%-ige NaCl-Lösung (in Wasser) und in der Kathodenkammer 10
Gew.-%-ige methanolische NM-Lösung zugeführt werden. Dabei bestand die Elektrolysezelle
aus drei Kammern, wie in Abbildung 1 gezeigt, wobei der Anolyt durch die mittlere
Kammer in die Anodenkammer überführt wurde. Die Verbindung zwischen Mittel- und Anodenkammer
wird durch einen Schlauch, der am Boden der Elektrolysezelle angebracht ist, hergestellt.
Die Anodenkammer und mittlere Kammer waren durch eine 2.83 cm
2 Anionenaustauschermembran (Tokuyama AMX, Ammoniumgruppen auf Polymer) getrennt. Kathoden
und Mittelkammer waren durch eine Keramik vom Typ NaSICON mit einer Fläche von 2.83
cm
2 getrennt. Die Keramik hat eine chemische Zusammensetzung der Formel Na
3.4Zr
2.0Si
2.4P
0.6O
12. Die Durchflussrate des Anolyten und jene des Katholyten betrug jeweils 90 mL/h,
und es wurde ein Strom von 0.14 A angelegt. Die Temperatur betrug 35 °C. Der Spannungsverlauf
(in V) über die Zeit (in Stunden) ist in Abbildung 3 dargestellt (●).
Vergleichsbeispiel
[0101] Das Verfahren wurde mit einer Zweikammerzelle umfassend nur eine Anoden- und eine
Kathodenkammer, wobei die Anodenkammer durch die Keramik vom Typ NaSICON von der Kathodenkammer
getrennt war, wiederholt. Somit enthielt diese Elektrolysezelle keine Mittelkammer.
Dies schlägt sich in einer schnelleren Korrosion der Keramik im Vergleich zum erfinderischen
Beispiel nieder, was zu einem schnellen Anstieg der Spannungskurve führt, siehe Abbildung
3, (▲).
Ergebnis
[0102] Durch die Verwendung einer Dreikammerzelle wie im erfindungsgemäßen Verfahren wird
die Korrosion des Festelektrolyten verhindert, wobei gleichzeitig kein Alkalialkoholatprodukt
für die Mittelkammer geopfert werden muss.