[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stellarmantrieb für zumindest einen schwenkbar
gelagerten Stellarm mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 sowie ein Möbel
mit zumindest einem solchen Stellarmantrieb.
[0002] Im Stand der Technik ist eine Vielzahl von Stellarmantrieben zur Unterstützung der
Öffnungs- und Schließbewegung von Möbelklappen von Möbeln bekannt. Dabei ist gewöhnlich
vorgesehen, dass die vom Stellarmantrieb auf die Möbelklappe ausgeübte Kraft einstellbar
ist. Eine solche Einstellbarkeit kann beispielsweise durch Einstellen des Angriffspunkts
der aus einem Kraftspeicher eines Stellarmantriebs stammenden Kraft auf einen angetriebenen
Hebel eines Stellarms gegeben sein.
[0003] Nachteilig an herkömmlichen im Stand der Technik bekannten Stellarmantrieben ist
die zur Einstellung der Krafteinleitung von einem Benutzer aufzuwendende Kraft, der
geringe Verstellbereich der Einstellung, der indirekte Zusammenhang der gewählten
Einstellung zu der daraus resultierenden Kraft sowie die unerwünschte Geräuschentwicklung
durch ungünstige Belastung der mit der Einstellung verbundenen Teile des Stellarmantriebs
bei Verschwenken des Stellarms.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen gegenüber dem Stand der Technik verbesserten
Stellarmantrieb anzugeben.
[0005] Diese Aufgabe wird durch einen Stellarmantrieb mit den Merkmalen des Anspruchs 1
sowie durch ein Möbel mit einem solchen Stellarmantrieb gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Einleitung der Kraft auf
den Haupthebel an der Krafteinleitstelle über ein vom Kraftspeicher - vorzugsweise
über Hebel - beaufschlagtes Krafteinleitelement erfolgt und die Einstellvorrichtung
dazu ausgebildet ist, das Krafteinleitelement entlang einer am Haupthebel ausgebildeten
Anlagekontur zu verstellen. Als Haupthebel kann dabei ein Hebel des Stellarms verstanden
werden, auf welchen die aus dem Kraftspeicher stammende Kraft einwirkt. Als Krafteinleitstelle
kann der Punkt bzw. die Linie oder Fläche, in welchem bzw. auf welcher die Einleitung
der Kraft auf Haupthebel erfolgt, verstanden werden. Als Krafteinleitelement kann
wiederum ein Bauteil bzw. eine Gruppe von Bauteilen verstanden werden, welches bzw.
welche am Haupthebel anliegt bzw. anliegen und auf diesen die aus dem Kraftspeicher
stammende Kraft einleitet bzw. einleiten. Zur besagten Anlage weist der Haupthebel
eine an diesem ausgebildete Anlagekontur auf. Die Einstellvorrichtung ist dazu ausgebildet,
zur Einstellung der Krafteinleitstelle am Haupthebel das Krafteinleitelement entlang
der Anlagekontur zu verstellen. Durch eine Verstellung des Krafteinleitelements entlang
der Anlagekontur kann der Abstand der Krafteinleitstelle zur Schwenkachse des schwenkbar
gelagerten Haupthebels geändert werden, wodurch sich die Antriebskraft des Stellarmantriebs
einstellen lässt. Durch die Einleitung der Kraft auf den Haupthebel durch ein Krafteinleitelement,
welches an einer am Haupthebel ausgebildeten Anlagekontur aufliegt, lässt sich eine
direkte Kraftübertragung und leichte Einstellbarkeit der Krafteinleitstelle erreichen.
[0007] Dabei kann vorteilhaft sein, dass in jeder Schwenkstellung des Haupthebels zwischen
der Offen- und Schließstellung des Stellarmantriebs und in jeder Einstellung der Einstellvorrichtung
das beaufschlagte Krafteinleitelement entlang der Anlagekontur in die gleiche Richtung
gedrängt wird. Als Schwenkstellung des Stellarmantriebs kann dabei die Position des
Stellarms bzw. des Haupthebels des Stellarms verstanden werden. Als Einstellung der
Einstellvorrichtung kann die Position des Krafteinleitelements entlang der am Haupthebel
ausgebildeten Anlagekontur verstanden werden. Dadurch, dass das Krafteinleitelement
in jeder Schwenkstellung des Hauptarms entlang der Anlagekontur in die gleiche Richtung
gedrängt wird, kann eine lastwechselfreie Öffnungs- und/oder Schließbewegung des Stellarmantriebs
erreicht werden. Die Komponente der aus dem Kraftspeicher stammenden Kraft, mit welcher
das Krafteinleitelement in Richtung der Anlagekontur beaufschlagt wird (Tangentialkraft),
ist somit in jeder Schwenkstellung des Haupthebels zwischen der Offen- und/oder Schließstellung
des Stellarmantriebs gleich ausgerichtet bzw. gleich orientiert.
[0008] Auch kann vorteilhaft sein, dass die Anlagekontur gekrümmt ausgebildet ist. Durch
eine gekrümmte Ausbildung der Anlagekontur kann es zu einer besonders bevorzugten
Verstellbarkeit des Krafteinleitelements und einer damit verbundenen Einstellbarkeit
des Stellarmantriebs kommen. Insbesondere kann es durch eine gekrümmte Ausbildung
der Anlagekontur zu einem größeren Verstellbereich der Einstellvorrichtung in Verbindung
mit der Eigenschaft, dass das Krafteinleitelement in jeder Schwenkstellung des Haupthebels
und in jeder Einstellung der Einstellvorrichtung entlang der Anlagekontur in die gleiche
Richtung gedrängt wird, kommen. Durch eine gekrümmte Ausbildung der Anlagekontur kann
dabei auch ein besonders direkter Zusammenhang zwischen der Einstellung der Einstellvorrichtung
(Position des Krafteinleitelements entlang der Anlagekontur) und der Einstellung des
Stellarmantriebs (auf eine Klappe wirkende Kraft) kommen.
[0009] Vorteilhaft kann dabei sein, dass die Krümmung der Anlagekontur konstant ist. Eine
Anlagekontur mit einer konstanten Krümmung lässt sich verfahrenstechnisch einfach
herstellen und kann einen besonders günstigen Zusammenhang zwischen der Einstellung
der Einstellvorrichtung und der Einstellung des Stellarmantriebs ermöglichen.
[0010] Auch kann dabei vorteilhaft sein, dass die Anlagekontur konkav gekrümmt ist. Bei
einer konkaven, zum Krafteinleitelement hingeneigten Krümmung der Anlagekontur kann
insbesondere einen großen Verstellbereich der Einstellvorrichtung zusammen mit der
Eigenschaft, dass das Krafteinleitelement entlang der Anlagekontur immer in die gleiche
Richtung gedrängt wird, ermöglicht werden.
[0011] Es kann vorgesehen sein, dass in einer mit der Offenstellung des Stellarmantriebs
korrespondierenden Schwenkstellung des Haupthebels die jeder Einstellung der Einstellvorrichtung
die Wirklinie der auf den Haupthebel wirkenden Kraft aus dem Kraftspeicher mit der
Anlagekontur einen spitzen Winkel einschließt. Eine Offenstellung des Stellarmantriebs
kann dabei einer Schwenkstellung des Haupthebels entsprechen, bei welcher sich eine
vom Stellarmantrieb angetriebene Klappe eines Möbels in einer geöffneten Stellung
befindet. Dadurch, dass die Wirklinie, entlang welcher die aus dem Kraftspeicher stammende
Kraft auf den Hauptarm wirkt, in jeder Einstellung der Einstellvorrichtung - also
an jeder Stelle des Krafteinleitelements entlang der Anlagekontur - mit der Anlagekontur
einen spitzen Winkel einschließt, kann eine bevorzugte Einstellbarkeit der Einstellvorrichtung
und ein erweiterter Verstellbereich erreicht werden. Insbesondere kann es dabei zu
einer über den gesamten Verstellbereich der Einstellvorrichtung gleich orientierten
Kraftbeaufschlagung des Krafteinleitelements erreicht werden. Dadurch kann insbesondere
in der Offenstellung des Stellarmantriebs ein Lastwechsel vermieden werden und eine
lastwechselfreie Einstellung der Einstellvorrichtung ermöglicht werden.
[0012] Auch kann vorteilhaft sein, dass der Haupthebel einen profilierten Querschnitt aufweist
und die Anlagekontur an Stirnflächen des Profils ausgebildet ist. Durch eine im Querschnitt
profilierte Ausbildung des Haupthebels, beispielsweise in Form eines U-Profils, lässt
sich eine vorteilhaft stabile Ausführung des Stellarmantriebs erreichen. Durch die
Ausbildung der Anlagekontur an den Stirnflächen des Profils lässt sich der Stellarmantrieb
verfahrenstechnisch einfach herstellen. Auch lässt sich dadurch die auf den Haupthebel
einwirkende Kraft auf mehrere Stellen bzw. eine größere Fläche verteilen.
[0013] Es kann weiter vorteilhaft sein, dass das Krafteinleitelement zumindest abschnittsweise
eine von der Zylindermantelfläche abweichende Kontur, die vorzugsweise in ihrer Krümmung
der Krümmung der Anlagekontur entspricht, aufweist. Durch eine von der Zylindermantelfläche
abweichende Kontur kann sich die Krafteinleitstelle des Krafteinleitelements an der
Anlagekontur als Linien- bzw. Flächenanlage gestalten. Entspricht die Krümmung des
Krafteinleitelements der Krümmung der Anlagekontur, so kann es zu einer besonders
bevorzugten Form der Anlage zwischen dem Krafteinleitelement und der Anlagekontur
kommen.
[0014] Es kann von Vorteil sein, dass das Krafteinleitelement als profilierter Querbolzen
und/oder als Rolle und/oder als Schlitten ausgebildet ist. Als Querbolzen kann dabei
ein im Wesentlichen quer zur Wirklinie der aus dem Kraftspeicher stammenden Kraft
verlaufender Bolzen bzw. im Wesentlichen stabförmiges Bauteil verstanden werden. Als
Schlitten kann ein flächig anliegendes, verschiebbares Bauteil verstanden werden.
Die Profilierung des Querbolzens kann ebenfalls derart gestaltet sein, dass es zu
einer flächigen Anlage an der Anlagekontur kommt.
[0015] Vorteilhaft kann weiter sein, dass die Einstellvorrichtung selbsthemmend ausgebildet
ist. Dadurch kann ermöglicht werden, dass eine an der Einstellvorrichtung getätigte
Einstellung während des Betriebs des Stellarmantriebs ohne weitere Sicherungsmittel
bestehen bleibt.
[0016] Weiter kann vorteilhaft sein, dass die Einstellvorrichtung eine Übertragungsvorrichtung,
die eine Einstellbewegung der Einstellvorrichtung in eine Translationsbewegung des
Krafteinleitelements überträgt, aufweist. Durch die Übertragungsvorrichtung kann somit
die Position des Krafteinleitelements entlang der Anlagekontur durch eine Einstellbewegung
der Einstellvorrichtung verstellt werden. Die Übertragungsvorrichtung kann dabei beispielsweise
eine Rotationsbewegung in eine Translationsbewegung umsetzen.
[0017] Dabei kann vorteilhaft sein, dass die Übertragungsvorrichtung von einer am Haupthebel
drehbar gelagerten Gewindespindel mit einem in die Gewindespindel eingreifenden Nutenstein,
der mit dem Krafteinleitelement in Verbindung steht, ausgebildet wird. Durch Betätigung
der drehbar am Hauptarm gelagerten Gewindespindel kann somit das Krafteinleitelement
gemeinsam mit dem Nutenstein verstellt werden.
[0018] Vorteilhaft kann dabei weiter sein, dass der Nutenstein in einer - vorzugsweise im
Wesentlichen geradlinig verlaufenden - im Haupthebel ausgebildeten Führungsbahn verschiebbar
gelagert ist und mit dem Krafteinleitelement über ein Zwischenstück gelenkig in Verbindung
steht. Der Nutenstein kann dabei drehfest und verschiebbar in einer im Haupthebel
ausgebildeten Führungsbahn gelagert sein und über ein Zwischenstück gelenkig mit dem
Krafteinleitelement in Verbindung stehen. Das Zwischenstück kann dabei Zug- oder Druckbelastungen
übertragen können. Bei Betätigung der drehbar gelagerten Gewindespindel kann somit
der Nutenstein gemeinsam mit dem Krafteinleitelement entlang der im Haupthebel ausgebildeten
Führungsbahn verstellt werden. Das Krafteinleitelement und/oder der Nutenstein können
dabei jeweils schwenk- bzw. drehbar am bzw. im Zwischenstück gelagert sein, wodurch
eine gelenkige Verbindung zwischen dem Krafteinleitelement und dem Nutenstein ausgebildet
wird.
[0019] Es kann weiter von Vorteil sein, dass in einer mit der Offenstellung des Stellarmantriebs
korrespondierenden Schwenkstellung des Haupthebels die Verstellung des Krafteinleitelements
entlang der Anlagekontur im Wesentlichen quer zur Wirklinie der auf den Haupthebel
wirkenden Kraft aus dem Kraftspeicher erfolgt. Durch eine im Wesentlichen quer zur
Wirklinie der aus dem Kraftspeicher wirkenden Kraft erfolgende Verstellung des Krafteinleitelements
entlang der Anlagekontur kann ein besonders direkter Zusammenhang zwischen der Einstellung
der Einstellvorrichtung (Position des Krafteinleitelements entlang der Anlagekontur)
und der Einstellung des Stellarmantriebs (Kraft auf ein angetriebenes Möbelteil) erreicht
werden.
[0020] Weiter kann vorteilhaft sein, dass in einer mit der Geschlossenstellung korrespondierenden
Stellung des Haupthebels die Wirklinie der auf den Haupthebel wirkenden Kraft aus
dem Kraftspeicher derart in Relation zur Schwenkachse des Haupthebels verläuft, dass
der Haupthebel in die Geschlossenstellung gedrängt wird. Dadurch kann erreicht werden,
dass ein durch den Stellarmantrieb angetriebenes Möbelteil aktiv in einer Geschlossenstellung
sowie auch aktiv in einer Offenstellung gehalten werden kann. Dabei kann beispielsweise
in einer mit der Geschlossenstellung korrespondierenden Stellung des Haupthebels die
Wirklinie der aus dem Kraftspeicher stammenden Kraft in Montagelage des Stellarmantriebs
oberhalb der Schwenkachse des Haupthebels verlaufen und so den Hauptarm kraftbeaufschlagt
in die Geschlossenstellung drängen. Bei einem Herausschwenken des Haupthebels aus
der Geschlossenstellung kann die Wirklinie der auf den Hauptarm wirkenden Kraft aus
dem Kraftspeicher beispielsweise in Montagelage des Stellarmantriebs unterhalb der
Drehachse des Haupthebels verlaufen (Totpunktmechanik) und die Öffnungsbewegung des
Stellarmantriebs durch den Kraftspeicher unterstützt werden. Bei Erreichen der Offenstellung
kann der Haupthebel zudem aktiv in die Offenstellung gedrängt werden.
[0021] Vorteilhaft kann weiter sein, dass der Kraftspeicher zumindest eine - vorzugsweise
in Montagelage des Gehäuses liegend eingebaute - Feder aufweist. Durch die Ausbildung
des Kraftspeichers mit einer Feder, beispielsweise einer Druckfeder, kann eine einfach
herstellbare und langlebige Ausführung des Kraftspeichers erreicht werden. Bei einer
in Montagelage des Gehäuses des Stellarmantriebs liegend eingebauten, also im Wesentlichen
horizontal verlaufenden Feder, kann besonders bevorzugt eine platz- und raumsparende
Ausbildung des Stellarmantriebs erreicht werden. Dabei kann eine Übertragung der Kraft
der Feder auf den Hauptarm bzw. das Krafteinleitelement über einen Umlenkhebel und
einen damit gelenkig verbundenen Übertragungshebel erfolgen.
[0022] Schutz wird auch begehrt für ein Möbel mit zumindest einem wie zuvor beschriebenen
Stellarmantrieb. Das Möbel kann dabei einen Möbelkorpus, in welchem der zumindest
eine Stellarmantrieb montierbar ist, und zumindest eine Möbelklappe, welche von dem
zumindest einen Stellarmantrieb angetrieben werden kann, aufweisen.
[0023] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung
unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele im
Folgenden näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1a
- eine perspektivische Ansicht eines Möbels,
- Fig. 1b
- eine perspektivische Schnittdarstellung eines Möbels,
- Fig. 2a bis 2d
- eine Seitenansicht einer Schnittdarstellung eines Möbels mit verschiedenen Stellungen
des Stellarmantriebs,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht eines Stellarmantriebs,
- Fig. 4a bis 4c
- eine Seitenansicht eines Stellarmantriebs in verschiedenen Schwenkstellungen,
- Fig. 5a
- eine Seitenansicht einer Schnittdarstellung eines Stellarmantriebs,
- Fig. 5b
- eine Detailansicht des in Fig. 5a gezeigten Stellarmantriebs,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht zweier Hebel eines Stellarmantriebs,
- Fig. 7a bis 7d
- eine Seitenansicht einer Schnittdarstellung eines Möbels,
- Fig. 8 und 8a
- eine Seiten- und Detailansicht eines Möbels mit einem Stellarmantrieb in einer ersten
Einstellung,
- Fig. 9 und 9a
- eine Seiten- und Detailansicht eines Möbels mit einem Stellarmantrieb in einer zweiten
Einstellung und
- Fig. 10 und 10a
- eine weitere Seiten- und Detailansicht eines Möbels mit einem Stellarmantrieb in verschiedenen
Einstellungen.
[0024] Fig. 1a zeigt ein Möbel 3 mit einem Möbelkorpus 30, in dessen Innenraum unterhalb
eines Korpusdeckels 31 zwei Stellarmantriebe 1 montiert sind. An den Stellarmen 2
der Stellarmantriebe 1 ist eine bewegbare Klappe 4 befestigt und somit mittels der
Stellarmantriebe 1 schwenkbar am Möbelkorpus 30 gelagert. Der Stellarmantrieb 1 ist
über ein mit einem Gehäusedeckel 55 versehenes Gehäuse 5 am Möbelkorpus 30 befestigt.
[0025] Fig. 1b zeigt eine perspektivische Ansicht einer Schnittdarstellung des in Fig. 1a
gezeigten Möbels 3, wobei der Stellarmantrieb 1 ohne den Gehäusedeckel 55 des Gehäuses
5 gezeigt ist. Wie zuvor ist eine Klappe 4 am Stellarm 2 des Stellarmantriebs 1 befestigt.
[0026] Fig. 2a bis 2d zeigen den Verlauf einer Öffnungsbewegung - oder in umgekehrter Reihenfolge
den Verlauf einer Schließbewegung - eines Möbels 3 mit einer schwenkbar gelagerten
Klappe 4. Dabei ist in Fig. 2a die Schließstellung des Stellarmantriebs 1 gezeigt,
in welchem der Möbelkorpus 30 von der Klappe 4 abgeschlossen wird. Wie in der Ausführung
der Fig. 2a gezeigt, weist der Stellarmantrieb 1 einen schwenkbar gelagerten Stellarm
2 mit mehreren gelenkig miteinander verbundenen Hebeln auf, wobei hier Teile des schwenkbar
am Gehäuse 5 gelagerten Haupthebels 6, des schwenkbar an diesem gelagerten Zwischenhebel
7 und ein Teil des zur Befestigung der Klappe 4 ausgebildeten Traghebels 10 zu sehen
sind. In der gezeigten Schließstellung des Stellarmantriebs 1 steht der Haupthebel
6 und der gelenkig mit diesem verbundene Zwischenhebel 7, sowie der Traghebel 10 aus
einer Längsseite 52 des Gehäuses 5 vor. Die der Innenseite der Klappe 4 zugewandte
Stirnseite 51 des Gehäuses 5 des Stellarmantriebs 1 ist in der Schließstellung der
gezeigten Ausführung frei von vorstehenden Hebeln des Stellarms 2 und schließt im
Wesentlichen bündig mit dem Möbelkorpus 30 ab.
[0027] Fig. 2b zeigt ein Möbel 3 mit einer teilweise geöffneten Klappe 4. Der die Klappe
4 tragende Stellarm 2 des Stellarmantriebs 1 ist dabei teilweise aus der Schließstellung
herausgeschwenkt. In dieser in Richtung der Offenstellung verschwenkten Stellung des
Stellarms 2 stehen die gelenkig miteinander verbundenen Hebel des Stellarms 2 teilweise
aus der Längsseite 52 des Gehäuses 5 und teilweise aus der Stirnseite 51 des Gehäuses
5 hervor. Dabei sind neben dem Haupthebel 6 die verschachtelt ineinander angeordneten
Zwischenhebel 7, 8 sowie der schwenkbar an diesen gelagerte Traghebel 10 sichtbar.
[0028] Fig. 2c zeigt ein Möbel 3 mit einer weiter in Richtung der Offenstellung verschwenkten
Möbelklappe 4. Der die Klappe 4 tragende Stellarm 2 ist dabei weiter in Richtung der
Offenstellung verschwenkt, sodass nun neben dem Haupthebel 6 und den verschachtelt
ineinander angeordneten Zwischenhebeln 7, 8 und dem Traghebel 10 auch der schwenkbar
am Gehäuse 5 gelagerte Führungshebel 9 zu sehen ist. Von den Hebeln wird wie gezeigt
eine verschachtelte Siebengelenk-Kinematik ausgebildet. In dieser Schwenkstellung
des Stellarms 2 ist die Längsseite 52 des Gehäuses 5 bereits frei von vorstehenden
Hebeln, wodurch einem Benutzer ein Eingreifen in den Innenraum des Möbels 3 deutlich
erleichtert werden kann. Die den Stellarm 2 ausbildenden Hebel stehen demzufolge in
dieser der Offenstellung nahen Schwenkstellung des Stellarmantriebs 1 nur mehr aus
der Stirnseite 51 des Gehäuses 5 vor.
[0029] In Fig. 2d ist ein Möbel 3 mit einer vollständig geöffneten Klappe 4 gezeigt. Der
Stellarm 2 des Stellarmantriebs 1 befindet sich dabei in der Offenstellung, welche
dadurch gekennzeichnet ist, dass die den Stellarm 2 ausbildenden Hebel aus der Stirnseite
51 des Gehäuses 5 vorstehen. Im Gegensatz zur Schließstellung des Stellarmantriebs
1 ist die direkt an die Stirnseite 51 anschließende Längsseite 52 des Gehäuses 5 in
der Offenstellung des Stellarmantriebs 1 frei von vorstehenden Hebeln.
[0030] Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Stellarmantriebs 1 mit abgenommenem
Gehäusedeckel. Die Ausrichtung des Stellarmantriebs 1 entspricht dabei im Wesentlichen
der in den vorangehenden Figuren gezeigten Montagelage in einem Möbel 3. Im Gehäuse
5 des Stellarmantriebs 1 ist ein Kraftspeicher 11 mit einer liegend eingebauten, im
Wesentlichen horizontal verlaufenden Feder 12, einem gelenkig mit dieser verbundenen
und schwenkbar am Gehäuse 5 gelagerten Umlenkhebel 13 und einem schwenkbar mit diesem
verbundenen Übertragungshebel 14 untergebracht. Auch weist der Stellarmantrieb 1 eine
Dämpfungsvorrichtung 24 zur Dämpfung der Schwenkbewegung des Stellarms 2 bei einer
Schließbewegung auf. Der Stellarm 2 wird in der in Fig. 3 gezeigten Ausführung des
Stellarmantriebs 1 von einem schwenkbar um eine erste Schwenkachse S1 am Gehäuse 5
gelagerten Haupthebel 6, zwei am Haupthebel 6 schwenkbar gelagerten Zwischenhebeln
7, 8, einem an dem zweiten Zwischenhebel 8 und um eine zweite Schwenkachse S2 am Gehäuse
5 schwenkbar gelagerten Führungshebel 9 und einem an den Zwischenhebeln 7, 8 schwenkbar
gelagerten Traghebel 10 ausgebildet. Der Führungshebel 9 wird von einem ersten Hebel
91 und einem mit diesem verbundenem zweiten Hebel 92, sowie einem hier nicht sichtbaren
dritten Hebel 93 ausgebildet. Der Haupthebel 6 sowie der erste Zwischenhebel 7 weisen
einen profilierten, im Wesentlichen einem U-Profil entsprechenden Querschnitt auf
und sind ineinander verschachtelt angeordnet. Zudem sind der erste Zwischenhebel 7
und der zweite Zwischenhebel 8 ineinander verschachtelt angeordnet, wie dies auch
für den zweiten Zwischenhebel 8 und den Führungshebel 9 zutreffend ist. Insgesamt
kann durch die verschachtelte Anordnung des Haupthebels 6, der Zwischenhebel 7, 8
und des Führungshebels 9 eine besonders stabile Ausführung des Stellarms 2 mit besonders
geringem Raumbedarf erreicht werden. Der Hauptarm 6 wird vom Kraftspeicher 11 über
ein Krafteinleitelement 16 mit einer Kraft beaufschlagt. Das Krafteinleitelement 16
ist dabei schwenkbar mit dem Übertragungshebel 14 des Kraftspeichers 11 sowie schwenkbar
mit der am Haupthebel 6 angebrachten Einstellvorrichtung 15 verbunden. Die Krafteinleitstelle
x1 des Krafteinleitelements 16 ist am Haupthebel unterhalb der Schwenkachse S1 gelegen,
wodurch vom Kraftspeicher 11 effektiv ein Drehmoment auf den Haupthebel 6 ausgewirkt
wird, sodass der Stellarm 2 ohne äußere Einwirkung in Richtung der Offenstellung verschwenkt
wird.
[0031] Fig. 4a zeigt eine Seitenansicht eines Stellarmantriebs 1 mit abgenommenem Gehäusedeckel.
Der Stellarm 2 des Stellarmantriebs 1 befindet sich wie gezeigt in der Geschlossenstellung,
wobei dabei die vom Kraftspeicher 11 über den Übertragungshebel 14 derart auf den
Haupthebel 6 des Stellarms 2 wirkt, dass dieser aktiv in die Geschlossenstellung gedrängt
wird. So verläuft die Wirklinie der aus dem Kraftspeicher 11 stammenden Kraft entlang
dem Übertragungshebel 14 derart in Relation zur Schwenkachse S1 des Haupthebels 6
(oberhalb der Schwenkachse S1), dass der Haupthebel 6 über das mittels der Einstellvorrichtung
15 mit dem Hauptarm 6 verbundene Krafteinleitelement 16 aktiv in die Geschlossenstellung
geschwenkt und in dieser gehalten wird. Die Einstellvorrichtung 15 ist in Form einer
drehbar am Hauptarm 6 gelagerten Gewindespindel 20 (siehe dazu auch Fig. 5a), einem
in der Gewindespindel 20 und einer im Wesentlichen geradlinig im Hauptarm 6 ausgebildeten
Führungsbahn 22 verschiebbar gelagerten Nutenstein 21 und einem gelenkig mit dem Nutenstein
21 und dem Krafteinleitelement 16 verbundenen Zwischenstück 23 ausgebildet. Die Gewindespindel
20, der Nutenstein 21 und das Zwischenstück 23 sind dabei zumindest teilweise im Innenbereich
des profiliert ausgebildeten Haupthebels 6 angeordnet. Zur Anlage des Krafteinleitelements
16 ist an Stirnflächen 18 des Haupthebels 6 eine Anlagekontur 17 ausgebildet, wobei
die Einstellvorrichtung 15 dazu ausgebildet ist, das Krafteinleitelement 16 entlang
der Anlagekontur 17 zu verstellen.
[0032] In Fig. 4b ist ein Stellarmantrieb 1 mit einem teilweise aus der Geschlossenstellung
heraus verschwenkten Stellarm 2 gezeigt. Dabei ist durch Vergleich mit der Fig. 4a
der verschachtelte Aufbau der eine Siebengelenk-Kinematik ausbildenden Hebel des Stellarms
2 erkennbar. In dieser Schwenkstellung des Stellarms 2 verläuft die entlang des Übertragungshebels
14 des Kraftspeichers 11 verlaufende Wirklinie der auf den Hauptarm 6 wirkenden Kraft
derart in Relation zur Schwenkachse S1 des Haupthebels 6 (unterhalb der Schwenkachse
S1), dass der Stellarm 2 weiter in Richtung der Offenstellung gedrängt wird. Deutlich
erkennbar ist auch der in eine seitliche Richtung zur Schwenkbewegung des Stellarms
2 im Wesentlichen spaltfreie Überlapp der zwei Zwischenhebel 7, 8. In Fig. 4c ist
ein Stellarmantrieb 1 mit einem sich in der Offenstellung befindenden Stellarm 2 gezeigt.
Die den Stellarm 2 ausbildenden Hebel stehen dabei aus der Stirnseite 51 des Gehäuses
5 des Stellarmantriebs 1 hervor. Wie gezeigt, befindet sich die Einstellvorrichtung
in einer Einstellung, in welcher das Krafteinleitelement 16 an der Anlagekontur 17
an einer ersten Krafteinleitstelle x1 positioniert ist. In dieser Einstellung ist
der Abstand (radial) zwischen der Schwenkachse S1 des Haupthebels 6 und der ersten
Krafteinleitstelle x1 maximal groß, wodurch vom Kraftspeicher 11 eine große Kraft
auf den Stellarm 2 wirkt. Weiter in Richtung der Schwenkachse S1 ist eine weitere
Einstellung der Einstellvorrichtung 15 gelegen, in welcher das stilistisch angedeutete
Krafteinleitelement an der zweiten Krafteinleitstelle x2 gelegen ist (siehe dazu auch
Fig. 9a). Eine Verstellung der Krafteinleitstelle des Krafteinleitelements 16 an der
Anlagekontur 17 des Haupthebels 6 erfolgt in der Offenstellung des Stellarmantriebs
im Wesentlichen quer zur entlang des Übertragungshebels 14 verlaufenden Wirklinie
der Kraft. Bei einer, wie in Fig. 7d gezeigten, Verwendung des Stellarmantriebs 1
mit einem Möbel 3 mit einer vom Stellarmantrieb 1 angetriebenen Klappe 4 hat dies
den Vorteil, dass eine Einstellung der Einstellvorrichtung 15 direkt mit der auf die
Klappe 4 wirkenden Kraft (Kompensation der von der Gewichtskraft der Klappe 4 ausgeübten
Kraft auf den Stellarm 2) korrespondiert.
[0033] Fig. 5a zeigt eine Seitenansicht einer Schnittdarstellung eines Stellarmantriebs
1 in einer wie in Fig. 4c gezeigten Schwenkstellung des Stellarms 2. Dabei ist neben
dem im Gehäuse 5 untergebrachten Kraftspeicher 11 der Haupthebel 6 mit der an einer
der Stirnflächen 18 ausgebildeten Stellkontur 17 gezeigt. Ebenso sind in dieser Schnittdarstellung
die Einzelteile der Einstellvorrichtung 15 gezeigt. Im Speziellen sind dies die drehbar
an einer im Hauptarm 6 ausgebildeten Lagerstelle 28 gelagerte Gewindespindel 20 und
der darin gelagerte Nutenstein 21, sowie das schwenkbar mit dem Nutenstein 21 und
dem Krafteinleitelement 16 verbundene Zwischenstück 23. Bei einer Rotation der Gewindespindel
20 kann der drehfest gelagerte Nutenstein 21 entlang der Spindel in der hier nicht
sichtbaren Führungsbahn 22 des Haupthebels 6 verschoben werden, wobei dabei das schwenkbar
mit dem Nutenstein 21 verbundene Zwischenstück 23, sowie das Krafteinleitelement 16
mitverschoben wird und - durch den Übertragungshebel 14 des Kraftspeichers 11 mit
Kraft beaufschlagt - dadurch das Krafteinleitelement 16 an einer anderen Stelle der
Anlagekontur 17 zu liegen kommt.
[0034] Um in jeder Schwenkstellung des Stellarms 2 einen effektiven Sicht- und Klemmschutz
zu gewährleisten, können Blenden 29 vorgesehen sein, die sich bei Verschwenken ergebende
Öffnungen im Gehäuse 5 oder im Stellarm 2 selbst abdecken.
[0035] Weiter sind in Fig. 5a der zweite Hebel 92 des Führungshebels 9 sowie der zwischen
die Achsbolzen 27 des Führungshebels 9 eingebrachte, einem Toleranzausgleich dienende
dritte Hebel 93 gezeigt. Darauf soll nun im Folgenden weiter eingegangen werden.
[0036] Fig. 5b zeigt eine Detailansicht der in Fig. 5a gezeigten Schnittdarstellung des
Stellarmantriebs 1. Dabei sind insbesondere die Teile der Einstellvorrichtung 15 sowie
zwei der Hebel des Führungshebels 9 gezeigt. So ist vom Führungshebel 9 der zweite
Hebel 92 mit dem die Schwenkachse S1 ausbildenden, gehäuseseitigen Achsbolzen 27 und
dem der schwenkbaren Lagerung des zweiten Zwischenhebels 8 dienenden weiteren Achsbolzen
27 gezeigt. Der eine wellige Form aufweisende dritte Hebel 93 weist an einem Ende
eine Achsbohrung 25 auf, mit welcher er am weiteren Achsbolzen 27 aufgenommen ist.
Am anderen Ende weist der dritte Hebel 93 eine Einbuchtung 26 auf, mittels welcher
der dritte Hebel 93 auf den die Schwenkachse S1 ausbildenden Achsbolzen 27 aufgeschwenkt
bzw. aufgeklipst ist. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Achsbolzen 27 durch den
federelastisch verformten Hebel 93 derart auseinandergespreizt werden, dass ein eventuell
aufgrund von Fertigungstoleranzen bestehendes radiales Spiel der Achsbolzen 27 in
den Lagerstellen des Gehäuses 5 oder der Hebel ausgeglichen werden kann.
[0037] In Fig. 6 sind der erste Hebel 91 und der dritte Hebel 93 dargestellt. Die Darstellung
des ersten Hebels 91 kann dabei auch der Darstellung des zweiten Hebels 92 entsprechen,
sofern diese in ihrer Form identisch ausgebildet sind. Der erste Hebel 91 weist dabei
zwei Achsbohrungen 25 auf, deren Zentren einen ersten Normabstand d1 aufweisen. Um
eine schwenkbare Lagerung des ersten Hebels 91 (bzw. auch des zweiten Hebels 92) gewährleisten
zu können, können die Achsbohrungen 25 einen geringfügig größeren Bohrungsdurchmesser
aufweisen, als die zur Aufnahme darin vorgesehenen Achsbolzen 27 (hier nicht gezeigt).
Der eine gekrümmte, wellige Form aufweisende dritte Hebel 93 verfügt in dieser Ausführung
ebenso über zwei Achsbohrungen 25, wobei deren Zentren jedoch einen vom ersten Normabstand
d1 abweichenden zweiten Normabstand d2 aufweisen. Bei einem Zusammensetzen des Führungshebels
9 aus dem ersten Hebel 91, dem zweiten Hebel 92 und dem vorzugsweise zwischen diesen
angeordneten dritten Hebel 93 kann der dritte Hebel 93 durch Dehnen oder Stauchen
auf den ersten Normabstand d1 vorgespannt werden, sodass dieser im eingebauten Zustand
seine Vorspannung behält. Dadurch kann es zu einer Stabilisierung des aus den einzelnen
Hebeln zusammengesetzten Führungshebels 9 kommen.
[0038] In den Figuren 7a bis 7d ist analog zu den Figuren 2a bis 2d ein Öffnungs- bzw. in
umgekehrter Reihenfolge ein Schließvorgang eines Möbels 3 mit einer von einem Stellarmantrieb
1 angetriebenen Klappe 4 gezeigt, wobei der Stellarmantrieb 1 ohne den Gehäusedeckel
55 dargestellt ist.
[0039] In Fig. 8 und Fig. 8a ist eine Seiten- und Detailansicht eines Möbels 3 mit einer
im Wesentlichen vollständig geöffneten Klappe 4 gezeigt. Wie dem Detailausschnitt
A von Fig. 8a zu entnehmen ist, befindet sich die Einstellvorrichtung 15 des Stellarmantriebs
1 in einer ersten Einstellung, in welcher sich das die Kraft aus dem Kraftspeicher
11 auf den Hauptarm 6 einleitende Krafteinleitelement 16 an einer ersten Krafteinleitstelle
x1 entlang der am Haupthebel 6 ausgebildeten Anlagekontur 17 befindet. Der durch die
Gewindespindel in der Führungsbahn 22 verschiebbare Nutenstein 21 befindet sich in
dieser ersten Einstellung der Einstellvorrichtung 15 wie gezeigt an einem ersten,
von der Anlagekontur 17 entfernten Ende der Führungsbahn 22, wodurch durch die mittels
des Zwischenstücks 23 bestehende Verbindung des Nutensteins 21 mit dem Krafteinleitelement
16 dieses an einer von der Schwenkachse S1 entfernten Krafteinleitstelle x1 an der
Anlagekontur 17 positioniert ist.
[0040] Fig. 9 und Fig. 9a zeigen eine Seiten- und Detailansicht eines Möbels 3 mit einer
im Wesentlichen vollständig geöffneten Klappe 4, wobei sich wie im Detailausschnitt
A von Fig. 9a die Einstellvorrichtung 15 des Stellarmantriebs 1 in einer zweiten Einstellung
befindet. Der an der Gewindespindel 20 gelagerte Nutenstein 21 befindet sich in dieser
zweiten Einstellung an einem zweiten, der Anlagekontur 17 zugewandten Ende der Führungsbahn
22, wodurch durch die über das Zwischenstück 23 bestehende Verbindung des Nutensteins
21 mit dem Krafteinleitelement 16 dieses an einer der Schwenkachse S1 angenäherten
zweiten Krafteinleitstelle x2 entlang der Anlagekontur 17 positioniert ist. Im Gegensatz
zur ersten Einstellung (siehe Fig. 8 und Fig. 8a) ist in dieser zweiten Einstellung
der Einstellvorrichtung 15 das auf den Haupthebel 6 ausgeübte Drehmoment minimal,
womit sich diese Einstellung zur Kompensation der Gewichtskraft von Klappen 4 mit
geringem Eigengewicht eignet.
[0041] In den Figuren 8, 8a, 9 und 9a ist dabei eindeutig erkennbar, dass die Anlagekontur
17 einen konkav gekrümmten Verlauf aufweist, welcher zur entlang des Übertragungshebel
14 verlaufenden Wirklinie der Kraft aus dem Kraftspeicher 11 im Wesentlichen quer
und zu dieser hin geneigt verläuft. Durch die gekrümmte Ausbildung der Anlagekontur
17 kann zum Einen erreicht werden, dass bei einer Verstellung der Einstellvorrichtung
15 - und der damit verbundenen Verstellung der auf den Hauptarm 6 wirkenden Kraft
aus dem Kraftspeicher 11 - die Federvorspannung der Feder 12 des Kraftspeichers 11
durch ein mit Verstellen der Einstellvorrichtung 15 verbundenes Verschwenken des Übertragungshebels
14 im Wesentlichen unverändert bleibt. Auch kann dadurch erreicht werden, dass in
jeder Schwenkstellung des Stellarmantriebs 1 zwischen der Geschlossen- und der Offenstellung
das Krafteinleitelement 16 entlang der Anlagekontur 17 stets in die gleiche Richtung
gedrängt wird, wodurch sich bei der Bedienung des Stellarmantriebs 1 unerwünschte
Lastwechsel vermeiden lassen. In den in den vorhergehenden Figuren gezeigten Ausführungen
des Stellarmantriebs bedeutet dies speziell, dass das Krafteinleitelement 16 entlang
der Anlagekontur 17 in jeder Schwenkstellung des Stellarmantriebs 1 zwischen der Offen-
und der Geschlossenstellung im Wesentlichen stets in Richtung der Schwenkachse S1
gedrängt wird, wodurch die Einstellvorrichtung stets auf Zug belastet wird. Bei einer
Umkehr der Richtung, in welche das Krafteinleitelement 16 entlang der Anlagekontur
17 gedrängt wird, würde es zu einer Richtungsänderung der Belastung (Lastwechsel)
speziell der Einstellvorrichtung 15 kommen, wodurch sich eine ungewünschte Instabilität
des Stellarmantriebs 1 sowie potentiell eine durch ein Umkehrspiel gegebene Geräuschentwicklung
des Stellarmantriebs 1 ergeben.
[0042] Fig. 10 und Fig. 10a zeigen eine Seiten- und Detailansicht eines Möbels 3 mit einer
sich in der Offenstellung befindenden Klappe 4, wobei im Detailausschnitt A von Fig.
10a die entlang des Übertragungshebels 14 verlaufenden Wirklinien der aus dem Kraftspeicher
11 auf den Hauptarm 6 wirkenden Kraft gezeigt sind. In einer ersten Einstellung der
Einstellvorrichtung 15 befindet sich das Krafteinleitelement 16 an einer ersten Krafteinleitstelle
x1 entlang der Anlagekontur 17. Die Tangente t1 veranschaulicht die Neigung der Anlagekontur
17 an der ersten Krafteinleitstelle x1. Bei einer geradlinigen Ausbildung der Anlagekontur
17 würde das Krafteinleitelement 16 bei einer Verstellung der Einstellvorrichtung
15 entlang der Tangente t1 verschoben werden. An einer zweiten Krafteinleitstelle
x2 würde sich somit zwischen der zur zweiten Krafteinleitstelle x2 verlaufenden Wirklinie
und der Tangente an die Anlagekontur ein stumpfer (größer als 90°) Winkel β ergeben.
Wird hingegen die Anlagekontur 17 gekrümmt ausgebildet, speziell konkav zur Wirklinie
der Kraft hin gewölbt, kann erreicht werden, dass der von der Wirklinie der Kraft
in der Krafteinleitstelle x2 und der durch die Tangente t2 veranschaulichten Neigung
der Anlagekontur 17 eingeschlossene Winkel α ein spitzer Winkel (kleiner als 90°)
ist.
1. Stellarmantrieb (1) für zumindest einen schwenkbar gelagerten Stellarm (2), insbesondere
zum Antrieb einer Klappe (4) eines Möbels (3), mit einem schwenkbar gelagerten Haupthebel
(6), einem Kraftspeicher (11), durch welchen auf den Haupthebel (6) an einer Krafteinleitstelle
(x1, x2) eine Kraft zur Unterstützung der Öffnungs- und/oder Schließbewegung des Stellarmantriebs
(1) ausübbar ist, und einer Einstellvorrichtung (15) zum Einstellen der Krafteinleitstelle
(x1, x2) am Haupthebel (6), dadurch gekennzeichnet, dass die Einleitung der Kraft auf den Haupthebel (6) an der Krafteinleitstelle (x1, x2)
über ein vom Kraftspeicher (11) über Hebel (13, 14) beaufschlagtes Krafteinleitelement
(16) erfolgt und die Einstellvorrichtung (15) dazu ausgebildet ist, das Krafteinleitelement
(16) entlang einer am Haupthebel (6) ausgebildeten Anlagekontur (17) zu verstellen,
wobei in jeder Schwenkstellung des Haupthebels (6) zwischen der Offen- und Schließstellung
des Stellarmantriebs (1) und in jeder Einstellung der Einstellvorrichtung (15) das
beaufschlagte Krafteinleitelement (16) entlang der Anlagekontur (17) in die gleiche
Richtung gedrängt wird.
2. Stellarmantrieb (1) nach Anspruch 1, wobei die Anlagekontur (17) gekrümmt ausgebildet
ist.
3. Stellarmantrieb (1) Anspruch 2, wobei die Krümmung der Anlagekontur (17) konstant
ist.
4. Stellarmantrieb (1) nach einem der Ansprüche 2 oder 3, wobei die Anlagekontur (17)
konkav gekrümmt ist.
5. Stellarmantrieb (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in einer
mit der Offenstellung des Stellarmantriebs (1) korrespondierenden Schwenkstellung
des Haupthebels (6) in jeder Einstellung der Einstellvorrichtung
(15) die Wirklinie der auf den Haupthebel (6) wirkenden Kraft aus dem Kraftspeicher
(11) mit der Anlagekontur (17) einen spitzen Winkel einschließt.
6. Stellarmantrieb (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Haupthebel
(6) einen profilierten Querschnitt aufweist und die Anlagekontur (17) an Stirnflächen
(18) des Profils ausgebildet ist.
7. Stellarmantrieb (1) nach zumindest einem der Ansprüche 2 bis 6, wobei das Krafteinleitelement
(16) zumindest abschnittsweise eine von der Zylindermantelfläche abweichende Kontur,
die vorzugsweise in ihrer Krümmung der Krümmung der Anlagekontur (17) entspricht,
aufweist.
8. Stellarmantrieb (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Krafteinleitelement
(16) als profilierter Querbolzen und/oder als Rolle und/oder als Schlitten ausgebildet
ist.
9. Stellarmantrieb (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Einstellvorrichtung
(15) selbsthemmend ausgebildet ist.
10. Stellarmantrieb (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Einstellvorrichtung
(15) eine Übertragungsvorrichtung (19), die eine Einstellbewegung der Einstellvorrichtung
(15) in eine Translationsbewegung des Krafteinleitelements (16) überträgt, aufweist.
11. Stellarmantrieb (1) nach Anspruch 10, wobei die Übertragungsvorrichtung (19) von einer
am Haupthebel (6) drehbar gelagerten Gewindespindel (20) mit einem in die Gewindespindel
eingreifenden Nutenstein (21), der mit dem Krafteinleitelement (16) in Verbindung
steht, ausgebildet wird.
12. Stellarmantrieb (1) nach Anspruch 11, wobei der Nutenstein (21) in einervorzugsweise
im Wesentlichen geradlinig verlaufenden - im Haupthebel (6) ausgebildeten Führungsbahn
(22) verschiebbar gelagert ist und mit dem Krafteinleitelement (16) über ein Zwischenstück
(23) gelenkig in Verbindung steht.
13. Stellarmantrieb (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in einer
mit der Offenstellung des Stellarmantriebs (1) korrespondierenden Schwenkstellung
des Haupthebels (6) die Verstellung des Krafteinleitelements (16) entlang der Anlagekontur
(17) im Wesentlichen quer zur Wirklinie der auf den Haupthebel (6) wirkenden Kraft
aus dem Kraftspeicher (11) erfolgt.
14. Stellarmantrieb (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in einer
mit der Geschlossenstellung korrespondierenden Stellung des Haupthebels (6) die Wirklinie
der auf den Haupthebel (6) wirkenden Kraft aus dem Kraftspeicher (11) derart in Relation
zur Schwenkachse (S1) des Haupthebels (6) verläuft, dass der Haupthebel (6) in die
Geschlossenstellung gedrängt wird.
15. Stellarmantrieb (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Kraftspeicher
(11) zumindest eine - vorzugsweise in Montagelage des Gehäuses (5) liegend eingebaute
- Feder (12) aufweist.
16. Möbel (3) mit einem Möbelkorpus (30), einem Stellarmantrieb (1) nach zumindest einem
der vorangehenden Ansprüche und zumindest einer Klappe (4).