[0001] Die Erfindung betrifft eine Schließvorrichtung zum Schließen eines Tür- oder Fensterflügels
mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
[0002] Konventionelle Schließvorrichtungen zum Schließen einer Tür- oder eines Fensterflügels
sind aus dem Stand der Technik bekannt, bspw. aus
DE 198 57 267 C1 oder aus
DE 102 59 237 A1.
Damit ist eine Betätigung entsprechender Flügel ermöglicht. Allerdings bestehen diese
Schließvorrichtungen aus einer Vielzahl einzelner Komponenten, die großenteils durch
spanende Bearbeitung hergestellt werden. Der Herstellungsaufwand und die Herstellungskosten
sind somit vergleichsweise hoch.
[0003] Eine Schließvorrichtung der eingangs genannten Art ist aus
WO 2019/076746 A1 bekannt. Darin wird vorgeschlagen, den Dämpfungskolben aus Kunststoff auszubilden
und den Federkolben aus einer Nichteisenmetalllegierung auszubilden, wobei am Federkolben
Fußabschnitte ausgebildet sind, die die Schließerwelle überbrücken und in Fußaufnahmeabschnitten
am Dämpfungskolben anliegen. Beide Kolben sind einlegeteilfrei. An Dämpfungskolben
und am Federkolben ist jeweils eine Rolle drehbar gelagert, die mit der Schließerwelle
in Kontakt ist. Es hat sich herausgestellt, dass insbesondere die von der Rolle auf
die Lagerflächen des Dämpfungskolbens wirkenden Kräfte zu Ermüdung und Erosion des
Kolbenmaterials und zu verminderter Lebensdauer führen können. Zudem setzt die Kraftübertragung
mittels der Fußabschnitte ein Einhalten enger Toleranzen voraus, um Schäden an den
Fußabschnitten zu vermeiden. Daher besteht Optimierungsbedarf.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen konstruktiven Mitteln eine
zuverlässige und langlebige Schließvorrichtung bereitzustellen. Es ist wünschenswert,
den Herstellungsaufwand und die Herstellungskosten zu reduzieren.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Schließvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
[0006] Danach zeichnet sich die Schließvorrichtung dadurch aus, dass der Dämpfungskolben
und/oder der Federkolben (jeweils) einen Kolbenkörper aufweisen/aufweist, wobei am
Kolbenkörper stirnseitig eine topfförmige Ausnehmung ausgebildet ist, in die ein Einlegeteil
mit einer Rolle zum Eingriff mit der Schließerwelle (passend) eingesetzt ist, wobei
die Rolle mittels einer Achse (Rollenbolzen) drehbar am Einlegeteil gelagert ist.
[0007] Der Dämpfungskolben bzw. der Federkolben ist somit im Wesentlichen zweiteilig ausgebildet,
nämlich aus Kolbenkörper und Einlegeteil. Das Einlegeteil verteilt die von der Rolle
ausgehenden Kräfte auf eine vergleichsweise große Kolbenfläche (Flächenabschnitt des
Kolbenkörpers) und wirkt Materialermüdung und Materialerosion entgegen. Herkömmliche
Lagerbuchsen für Rollenbolzen erreichen keine hinreichende Kraftverteilung auf die
Kolbenfläche. Dies trägt zu einer zuverlässigen Ausgestaltung einer Schließvorrichtung
bei, wobei die großflächige Kraftverteilung den Einsatz leichter zu verarbeitender
Werkstoffe erlaubt, wie bspw. Zink, Messing oder Kunststoff.
[0008] Die Ausnehmung ist an der Stirnseite des Kolbenkörpers ausgebildet, die (im eingebauten
Zustand des Kolbens) der Schließerwelle zugewandt ist. Mit den Stirnseiten des Kolbenkörpers
sind die axialen Enden gemeint.
[0009] Wie oben bereits erläutert, ist die Ausnehmung im Kolbenkörper topfförmig ausgebildet,
d.h. in den Kolbenkörper nach innen begrenzt (Sackloch). Die Ausnehmung kann eine
zylindrische, bspw. ringscheibenförmige, Form (Innenraum) aufweisen, die seitlich
(bspw. radial) nach außen durch eine Wandung des Kolbenkörpers begrenzt ist.
[0010] Die Achse (Kolbenbolzen) kann optional mit einem oder mehreren Scheiben bzw. Sicherungsringen
gegen axiales Verschieben relativ zum Einlegeteil gesichert sein. Im montierten Zustand
ragt die Rolle abschnittsweise aus dem Einlegeteil und dem Kolben heraus.
[0011] Die Schließvorrichtung kann ein Gehäuse aufweisen, in dem die Komponenten der Schließvorrichtung
angeordnet sind. Bei der Schließvorrichtung kann es sich um einen Türschließer zum
Schließen eines Tür- oder Fensterflügels handeln. Der Tür- oder Fensterflügel kann
mittels des Türschließers von einer ganz oder teilweise geöffneten Stellung in die
geschlossene Stellung verlagert, insbesondere verschwenkt, werden.
[0012] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann das Einlegeteil materialuneinheitlich
zu dem Kolbenkörper ausgebildet sein. Das Einlegeteil besteht somit aus anderem Material
als der Kolbenkörper. Das Einlegeteil kann als vom Kolbenkörper separates Bauteil
ausgebildet sein.
[0013] In zweckmäßiger Weise können der Kolbenkörper und das Einlegeteil derart ausgebildet
sein, dass das Verhältnis zwischen der Auflagefläche der Achse (Rollenbolzen) am Einlegeteil
(Rollenbolzenauflagefläche) zur Querschnittsfläche der Ausnehmung am Kolbenkörper
(durch das Einlegeteil nutzbaren Fläche am Kolbenkörper) zwischen 1:5 und 1:10 beträgt,
insbesondere 1:7 beträgt. Hiermit wird eine Kraftverteilung auf eine hinreichend große
Fläche erreicht, so dass Ermüdung und Erosion weitgehend vermieden werden können.
Mit der Auflagefläche der Achse ist die wirksame Auflagefläche der Achse im Einlegeteil
gemeint, d.h. die in Kraftwirkungsrichtung wirksame Fläche zwischen den Abschnitten
der Achse, die in entsprechenden Lagerabschnitten (Innenumfangsfläche der Öffnungen)
des Einlegeteils anliegt.
[0014] In vorteilhafter Weise können das Einlegeteil, die Rolle und die Achse eine vormontierbare
Baueinheit bilden, die im vormontierten Zustand in die Ausnehmung des Kolbenkörpers
einsetzbar ist. Dies trägt zu einer einfachen Montage und einer hohen Stabilität bei.
Sofern Scheiben bzw. Sicherungsringe zur axialen Sicherung der Achse vorgesehen sind,
können diese ebenfalls Bestandteil der vormontierbaren Baueinheit bilden.
[0015] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann das Einlegeteil an einem Ende einen
nach außen abragenden, zumindest teilweise umlaufenden, Bund aufweisen, mit dem das
Einlegeteil im in den Kolbenkörper eingesetzten Zustand (stirnseitig) an einer Wandung
des Kolbenkörpers anliegt, die die Ausnehmung seitlich nach außen begrenzt. Durch
den Bund ist eine definierte Einbringtiefe des Einlegeteils vorgegeben. Zudem ist
das Risiko einer fehlerhaften Montage erheblich reduziert. Durch den Bund kann die
Auflagefläche zwischen Einlegeteil und Kolbenkörper vergrößert werden.
[0016] In vorteilhafter Weise kann das Einlegeteil eine vorzugsweise zentrisch im Einlegeteil
ausgebildete Tasche (Rollenaufnahmetasche) aufweisen, in der die Rolle (im montierten
Zustand) angeordnet ist, wobei Wandungen des Einlegeteils die Tasche nach seitlich
außen (umlaufend) umgeben. Dadurch umgibt das Einlegeteil die Rolle ringförmig. Dies
trägt zu einer sicheren und stabilen Anordnung bei. Zudem wird eine gleichmäßige Belastung
des Einlegeteils erreicht. In der Wandung des Einlegeteils (Einlegeteilwandung) kann
die Achse (Rollenbolzen) drehbar gelagert werden (Öffnungen in Wandung für Achse bzw.
Rollenbolzen).
[0017] In zweckmäßiger Weise kann die Wandung des Kolbenkörpers, die die Ausnehmung nach
seitlich außen begrenzt, derart ausgebildet sein, dass die Wandung bei eingesetztem
Einlegeteil die im Einlegeteil ausgebildeten Öffnungen, in denen die Achse (Rollenbolzen)
angeordnet ist, zumindest teilweise verdeckt. Hiermit lässt sich eine konstruktiv
einfache und zuverlässige Sicherung der Achse erzielen. Ein Herausschieben der Achse
wird verhindert. Auf ein zusätzliches Sicherungselement kann verzichtet werden. In
dem Bereich, wo sich die Öffnung für die Achse befindet, kann an der Wandung des Kolbenkörpers
eine vorzugsweise bogenförmige Aussparung ausgebildet sein. Damit kann eine Materialeinsparung
erreicht werden. Es ist ein Zugang für ein Fluid, bspw. Hydrauliköl, geschaffen.
[0018] In vorteilhafter Weise kann im Kolbenkörper ein axialer Durchgang ausgebildet sein,
in dem ein Überlastventil, ein Rückschlagventil und/oder ein kombiniertes Überlast-/Rückschlagventil
(Kombiventil) angeordnet sind. Damit lässt sich eine Durchflussregelung des Fluids,
bspw. Hydrauliköl, erreichen. Auch Sicherheitsfunktionen (Überlast) lassen sich realisieren.
Der Durchgang kann sich von einem axialen Ende des Kolbenkörpers, welches von der
Aussparung für das Einlegeteil abgewandt ist, zur Ausnehmung für das Einlegeteil erstrecken.
Am von der Aussparung abgewandten Ende kann der Durchgang einen radial erweiterten
Abschnitt aufweisen.
[0019] Im Konkreten kann der Kolbenkörper eine Mantelfläche aufweisen, an der eine in Umfangsrichtung
umlaufende Nut ausgebildet ist, in der ein Gleitring und/oder ein Dichtring (bspw.
ein O-Ring) angeordnet ist. Damit ist eine Abdichtung zwischen Kolben (Kolbenkörper)
und dem im Gehäuse der Schließvorrichtung ausgebildeten Laufbahn ermöglicht.
[0020] Alternativ oder ergänzend kann der Kolbenkörper eine Mantelfläche aufweisen, an der
ein in Umfangsrichtung umlaufender Lippendichtring ausgebildet, insbesondere mit angespritzt
ist. Dies trägt zu einer konstruktiv günstigen Ausgestaltung mit weniger Komponenten
bei.
[0021] In zweckmäßiger Weise kann der Kolbenkörper als Spritzgussteil aus Kunststoff ausgebildet
sein, insbesondere aus thermoplastischem Kunststoff, bspw. aus POM (Polyoxymethylen).
Dies trägt zu einer einfachen und kostengünstigen Herstellung bei. Auf spanende Bearbeitung
(bspw. Drehen und Fräsen) kann weitestgehend verzichtet werden.
[0022] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann das Einlegeteil als metallisches Druckgussteil
ausgebildet sein, insbesondere als Zinkdruckguss oder Messingdruckguss. Auch dies
trägt zu einer einfachen und kostengünstigen Herstellung bei.
[0023] In zweckmäßiger Weise können das Einlegeteil und/oder der Kolbenkörperfrei von Abstützelementen
(Füße) zur Überbrückung der Schließerwelle ausgebildet sein (abstützelementfreie Ausgestaltung).
Dies begünstigt Fertigung und Montage, da die vergleichsweise empfindlichen Abstützelemente
entfallen.
[0024] In vorteilhafter Weise kann das Einlegeteil des Dämpfungskolbens und das Einlegeteil
des Federkolbens identisch ausgebildet sein. Das Einlegeteil ist somit derart ausgebildet,
dass dieses für Federkolben und Dämpfungskolben verwendet werden kann. Dies trägt
zu universaler Anwendung und zur Kosteneinsparung bei. Zur Anpassung an die Schließerwelle
(Kontur der Kurvenscheibe) kann das Einlegeteil von Federkolben und Dämpfungskolben
unterschiedliche ausgebildete Rollen aufweisen, bspw. eine Rolle mit durchgehender
Kontur (konstanter Querschnitt) oder eine Rolle, die voneinander beabstandete und
in radialer Richtung (gegenüber einem Basisabschnitt) abragende Rollenabschnitte aufweist.
[0025] In zweckmäßiger Weise können der Federkolben und/oder der Dämpfungskolben derart
ausgebildet sein, dass das Einlegeteil durch den Kolbenkörper umspritzt ist. Dies
begünstigt die Montage, da das Einlegeteil in ein Werkzeug eingelegt und durch den
Kolbenkörper umspritzt wird. Ein Einsetzen erfolgt somit direkt bei der Formgebung
des Kolbenkörpers, so dass der Montageaufwand reduziert ist.
[0026] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert, wobei gleiche
oder funktional gleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen sind, ggf.
jedoch lediglich einmal. Es zeigen:
- Fig.1
- eine Ausführungsform einer Schließvorrichtung in einer Seitenansicht und zwei Schnittansichten;
- Fig.2a-c
- den Federkolben der Schließvorrichtung aus Fig.1 in einer perspektivischen Ansicht
(Fig.2a), einer Seitenansicht (Fig.2b) und einer geschnittenen Ansicht (Fig.2c) entlang
einer in Figur 2b eingezeichneten Schnittachse A-A;
- Fig.3a-c
- den Dämpfungskolben der Schließvorrichtung aus Fig.1 in einer perspektivischen Ansicht
(Fig.3a), einer Seitenansicht (Fig.3b) und einer geschnittenen Ansicht (Fig.3c) entlang
einer in Figur 3b eingezeichneten Schnittachse C-C; und
- Fig.4a-d
- das Einsatzteil des Federkolbens bzw. des Dämpferkolbens der Schließvorrichtung aus
Figur 1 in einer perspektivischen Vorderansicht (Fig.4a), einer perspektivischen Rückansicht
(Fig.4b), einem Querschnitt (Fig.4c) entlang einer in Figur 4b eingezeichneten Schnittachse
D-D und einen Längsschnitt (Fig.4d) entlang einer in Figur 4c eingezeichneten Schnittachse
E-E.
[0027] Figur 1 zeigt eine Schließvorrichtung, die insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet
ist. Bei der Schließvorrichtung 10 handelt es sich um einen Türschließer zum Schließen
eines Tür- oder Fensterflügels.
[0028] Die Schließvorrichtung 10 weist ein Gehäuse 12 auf, in welchem die Komponenten der
Schließvorrichtung 10 angeordnet sind. Die Schließvorrichtung 10 weist einen mit einer
Feder 14 beaufschlagten Federkolben 16 auf, der eine Schließkraft auf die Schließerwelle
18 über die Kurvenscheibe 19 ausübt. Die Schließerwelle 18 weist aus dem Gehäuse 12
herausragende Anschlussabschnitte 20 auf, die mit einem Gestänge zum Antrieb des Tür-
oder Fensterflügels verbunden werden können (nicht dargestellt). Die Schließerwelle
18 ist drehbar im Gehäuse 12 der Schließvorrichtung 10 gelagert.
[0029] Die Schließvorrichtung 10 weist außerdem einen separaten Dämpfungskolben 22 zur Dämpfung
der Bewegung der Schließerwelle 18 auf. Der Dämpfungskolben 22 sorgt dafür, dass die
Schließerwelle 18 bei Beaufschlagung durch Feder 14 und Federkolben 16 nicht schlagartig,
sondern mit reduzierter Geschwindigkeit rotiert, so dass der Tür- oder Fensterflügel
mit einer definierten, ggf. konstanten, Geschwindigkeit angetrieben wird.
[0030] An der von der Schließerwelle 18 abgewandten Seite des Federkolbens 16 ist bei realisierter
Öffnungsdämpfung (Tür oder Fensterflügel wird bei der Öffnungsbewegung gedämpft) ein
Druckraum 24 gebildet. Die Schließerwelle 18 befindet sich zwischen Federkolben 16
und Dämpfungskolben 22 in einem druckfreien Raum 26 (Tankraum). An der von der Schließerwelle
18 abgewandten Seite des Dämpfungskolbens 22 befindet sich ein Druckraum 28, der bei
einer Schließbewegung die Rotation der Schließerwelle 18 dämpft. Das Gehäuse 12 der
Schließvorrichtung 10 ist endseitig jeweils durch Verschlussstücke 30 verschlossen.
[0031] Im Beispiel weist der Federkolben 16 einen Kolbenkörper 32 auf, an dem stirnseitig
eine topfförmige Ausnehmung 36 ausgebildet ist (vgl. Fig.2c). In die Ausnehmung 36
ist ein Einlegeteil 40 mit einer Rolle 42 zum Eingriff mit der Schließerwelle 18 passend
eingesetzt. Die Rolle 42 ist mittels einer Achse 44 (Rollenbolzen 44) drehbar am Einlegeteil
40 gelagert. Optional können Scheiben bzw. Sicherungsringe 41 zur axialen Sicherung
der Achse 44 vorgesehen sein (vgl. Fig.2c).
[0032] Der Dämpfungskolben 22 weist einen Kolbenkörper 34 auf, an dem stirnseitig eine topfförmige
Ausnehmung 38 ausgebildet ist (vgl. Fig. 3c). In die Ausnehmung 38 ist ebenfalls ein
Einlegeteil 40 mit einer Rolle 42' zum Eingriff mit der Schließerwelle 18 passend
eingesetzt. Die Rolle 42 ist mittels einer Achse 44 (Rollenbolzen 44) drehbar am Einlegeteil
40 gelagert. Optional können Scheiben bzw. Sicherungsringe 41 zur axialen Sicherung
der Achse 44 vorgesehen sein (vgl. Fig.3c). Die Rolle 42' des Dämpfungskolben 22 weist
zur Anpassung an die Schließerwelle 18 zwei axial voneinander beabstandete und radial
abragende Rollenabschnitte 43 auf.
[0033] Das Einlegeteil 40 ist jeweils materialuneinheitlich zu dem Kolbenkörper 32, 34 ausgebildet
(anderes Material als der Kolbenkörper). Im Beispiel sind der Kolbenkörper 32, 34
und das Einlegeteil 40 derart ausgebildet, dass das Verhältnis zwischen der Auflagefläche
der Achse 44 am Einlegeteil 40 zur Querschnittsfläche der Ausnehmung 36, 38 am Kolbenkörper
32, 34 jeweils zwischen 1:5 und 1:10 beträgt, insbesondere 1:7.
[0034] Das Einlegeteil 40, die Rolle 42, 42' und die Achse 44 bilden im Beispiel eine vormontierbare
Baueinheit 46, die im vormontierten Zustand in die Ausnehmung 36, 38 des Kolbenkörpers
32, 34 von Federkolben 16 bzw. Dämpfungskolben 22 einsetzbar ist (vgl. Fig.2c und
3c). Sofern vorhanden, können auch die Scheiben bzw. Sicherungsringe 41 Teil der Baueinheit
46 bilden.
[0035] Das Einlegeteil 40 weist an einem Ende 48 einen nach außen abragenden, vorzugsweise
umlaufenden, Bund 50 auf (vgl. Fig.4a-d), mit dem das Einlegeteil 40 im in den Kolbenkörper
32, 34 eingesetzten Zustand stirnseitig an einer Wandung 52, 54 des Kolbenkörpers
32, 34 anliegt, die die Ausnehmung 36, 38 jeweils seitlich nach außen begrenzt (vgl.
Fig.2b und 3b).
[0036] Das Einlegeteil 40 weist eine vorzugsweise zentrisch im Einlegeteil 40 ausgebildete
Tasche 56 (Rollenaufnahmetasche 56) auf (vgl. Fig.4a-d), in der die Rolle 42 im montierten
Zustand angeordnet ist. Wandungen 58 des Einlegeteils 40 umgeben die Tasche 56 nach
seitlich außen umlaufend (vgl. Fig.2a und 3a).
[0037] Die Wandung 52, 54 des Kolbenkörpers 32, 34, die die Ausnehmung 36, 38 nach seitlich
außen begrenzt, ist derart ausgebildet, dass die Wandung 52, 54 bei eingesetztem Einlegeteil
40 im Einlegeteil 40 ausgebildete Öffnungen 60, 62 (vgl. Fig.4a,b), in denen die Achse
44 angeordnet ist, zumindest teilweise verdeckt (vgl. Fig.2b und 3b). In dem Bereich,
wo sich die Öffnung 60, 62 für die Achse 44 befindet, kann an der Wandung 52, 54 des
Kolbenkörpers 32, 34 optional eine vorzugsweise bogenförmige Aussparung 84, 86 ausgebildet
sein (vgl. Fig.2b und 3b).
[0038] Im Kolbenkörper 32 des Federkolbens 16 ist ein axialer Durchgang 64 ausgebildet,
in dem bspw. ein kombiniertes Überlast- und Rückschlagventil 66 (Kombiventil 66) angeordnet
ist (vgl. Fig.2c). Der Durchgang 64 erstreckt sich von dem von der Ausnehmung 36 abgewandten
Ende des Kolbenkörpers 32 zur Ausnehmung 36 für das Einlegeteil 40.
[0039] Im Kolbenkörper 34 des Dämpfungskolbens 22 ist ein axialer Durchgang 68 ausgebildet,
in dem ein Überlastventil 70 angeordnet ist (vgl. Fig.3c). Der Durchgang 68 erstreckt
sich von dem von der Ausnehmung 38 abgewandten Ende des Kolbenkörpers 34 zur Ausnehmung
38 für das Einlegeteil 40. Der Dämpfungskolben 22 kann ein Rückschlagventil aufweisen
(nicht dargestellt).
[0040] Die Kolbenkörper 32, 34 weisen jeweils eine Mantelfläche 72, 74 auf, an der eine
in Umfangsrichtung umlaufende Nut 76, 78 ausgebildet ist, in der jeweils ein Gleitring
80 oder ein Dichtring 82 (bspw. ein O-Ring 82) angeordnet sind (vgl. Fig.2c und 3c).
Alternativ hierzu können die Kolbenkörper 32, 34 eine Mantelfläche 72, 74 aufweisen,
an der ein in Umfangsrichtung umlaufender Lippendichtring ausgebildet ist, bspw. bei
der Herstellung mit angespritzt ist (nicht dargestellt).
[0041] Die Kolbenkörper 32, 34 sind jeweils als Spritzgussteil aus Kunststoff ausgebildet,
insbesondere aus thermoplastischem Kunststoff, bspw. aus POM (Polyoxymethylen).
[0042] Das Einlegeteil 40 ist als metallisches Druckgussteil ausgebildet, insbesondere als
Zinkdruckguss oder Messingdruckguss. Das Einlegeteil 40 ist frei von Abstützelementen
(Füßen) zur Überbrückung der Schließerwelle 18 ausgebildet (abstützelementfreie Ausgestaltung).
[0043] Das Einlegeteil 40 des Dämpfungskolbens 22 und das Einlegeteil 40 des Federkolbens
16 sind im Beispiel identisch ausgebildet. Die Rolle 42, 42' kann an die Schließerwelle
18 angepasst sein, wie oben erläutert.
[0044] Der Federkolben 16 und/oder der Dämpfungskolben 22 können der derart ausgebildet
sein, dass das Einlegeteil 40 durch den Kolbenkörper 32, 34 umspritzt ist.
1. Schließvorrichtung (10) zum Schließen eines Tür- oder Fensterflügels, mit einem durch
eine Feder (14) beaufschlagten Federkolben (16) zum Aufbringen einer Schließkraft
auf eine Schließerwelle (18) und einem Dämpfungskolben (22) zur Dämpfung der Bewegung
der Schließerwelle (18), dadurch gekennzeichnet, dass der Dämpfungskolben (22) und/oder der Federkolben (16) einen Kolbenkörper (32, 34)
aufweist, wobei am Kolbenkörper (32, 34) stirnseitig eine topfförmige Ausnehmung (36,
38) ausgebildet ist, in die ein Einlegeteil (40) mit einer Rolle (42) zum Eingriff
mit der Schließerwelle (18) eingesetzt ist, wobei die Rolle (42) mittels einer Achse
(44) drehbar am Einlegeteil (40) gelagert ist.
2. Schließvorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegeteil (40) materialuneinheitlich zu dem Kolbenkörper (32, 34) ausgebildet
ist und/oder dass der Kolbenkörper (32, 34) und das Einlegeteil (40) derart ausgebildet
sind, dass das Verhältnis zwischen der Auflagefläche der Achse (44) am Einlegeteil
(40) zur Querschnittsfläche der Ausnehmung (36, 38) am Kolbenkörper (32, 34) zwischen
1:5 und 1:10 beträgt, insbesondere 1:7 beträgt.
3. Schließvorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegeteil (40), die Rolle (42) und die Achse (44) eine vormontierbare Baueinheit
(46) bilden, die im vormontierten Zustand in die Ausnehmung (36, 38) des Kolbenkörpers
(32, 34) einsetzbar ist.
4. Schließvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegeteil (40) an einem Ende (48) einen nach außen abragenden, zumindest teilweise
umlaufenden, Bund (50) aufweist, mit dem das Einlegeteil (40) im in den Kolbenkörper
(32, 34) eingesetzten Zustand an einer Wandung (52, 54) des Kolbenkörpers (32, 34)
anliegt, die die Ausnehmung (36, 38) seitlich nach außen begrenzt und/oder dass das
Einlegeteil (40) eine vorzugsweise zentrisch im Einlegeteil (40) ausgebildete Tasche
(56) aufweist, in der die Rolle (42) angeordnet ist, wobei Wandungen (58) des Einlegeteils
(40) die Tasche (56) nach seitlich außen umgeben.
5. Schließvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandung (52, 54) des Kolbenkörpers (32, 34), die die Ausnehmung (36, 38) nach
seitlich außen begrenzt, derart ausgebildet ist, dass die Wandung (52, 54) bei eingesetztem
Einlegeteil (40) im Einlegeteil (40) ausgebildete Öffnungen (60, 62), in denen die
Achse (44) angeordnet ist, zumindest teilweise verdeckt.
6. Schließvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Kolbenkörper (32, 34) ein axialer Durchgang (64, 68) ausgebildet ist, in dem ein
Überlastventil (70), ein Rückschlagventil und/oder ein kombiniertes Überlast-/Rückschlagventil
(66) angeordnet ist.
7. Schließvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolbenkörper (32, 34) eine Mantelfläche (72, 74) aufweist, an der eine in Umfangsrichtung
umlaufende Nut (76, 78) aufweist, in der ein Gleitring (80) und/oder ein Dichtring
(82) angeordnet ist und/oder dass der Kolbenkörper (32, 34) eine Mantelfläche (72,
74) aufweist, an der ein in Umfangsrichtung umlaufender Lippendichtring ausgebildet,
insbesondere mit angespritzt ist.
8. Schließvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolbenkörper (32, 34) als Spritzgussteil aus Kunststoff ausgebildet ist, insbesondere
aus thermoplastischem Kunststoff, bspw. aus POM (Polyoxymethylen).
9. Schließvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegeteil (40) als metallisches Druckgussteil ausgebildet ist, insbesondere
als Zinkdruckguss oder Messingdruckguss und/oder dass das Einlegeteil (40) frei von
Abstützelementen zur Überbrückung der Schließerwelle (18) ausgebildet ist.
10. Schließvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegeteil (40) des Dämpfungskolbens (22) und des Federkolbens (16) identisch
ausgebildet sind.
11. Schließvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegeteil (40) durch den Kolbenkörper (32, 34) umspritzt ist.