GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kopplungsvorrichtung zur automatischen Kopplung
eines Druckgasbehälters für einen oder in einem Gasbefüllautomat sowie einen Automat
und ein Verfahren zum automatischen Befüllen eines Druckgasbehälters mit einer derartigen
Vorrichtung.
TECHNISCHER HINTERGRUND
[0002] Druckgasbehälter werden unter anderem in sogenannten Wassersprudlern eingesetzt.
Leitungswasser lässt sich mit Kohlenstoffdioxid anreichern. Ein Wassersprudler dient
dazu, aus Leitungswasser kohlensäurehaltiges Sprudelwasser zu machen. In dem Wassersprudler
befindet sich dazu ein als CO2-Flüssiggaszylinder ausgebildeter Druckgasbehälter.
[0003] Obwohl die vorliegende Erfindung sowie die ihr zugrunde liegende Problematik nachfolgend
in Bezug auf CO2-Flüssiggaszylinder näher erläutert wird, ist die darauf nicht beschränkt
sondern auf vielfältige Druckgasbehälter bzw. deren Anwendungen übertragbar.
[0004] Ein solcher Druckgasbehälter ist ein in der Regel aus Metall, regelmäßig aus Stahl,
bestehender Druckbehälter für den Transport und die Lagerung von unter Druck stehenden
Gasen. Ist der Druckbehälter leer, muss er durch einen vollen Druckbehälter ausgetauscht
werden. Üblicherweise wird der leere Druckbehälter im Handel gegen einen vollen Druckbehälter
eingetauscht. Dort wird der Druckbehälter in der Regel nicht direkt wieder befüllt,
sondern das Handelsunternehmen sammelt die leeren Druckbehälter und versendet diese
an ein spezialisiertes Unternehmen, welches das Wiederbefüllen der Druckbehälter durchführt.
Dadurch muss stets eine Vielzahl an vollen und leeren ungenutzten Gaszylindern vorgehalten
werden und es entstehen hohe Kosten aufgrund der Lagerung und Transportwege der Druckbehälter.
Ferner entsteht eine hohe Ausfallzeit, in welcher der Druckbehälter nicht genutzt
werden kann.
[0005] In anderen Druckbehälter verwendenden Branchen, beispielsweise in Anwendungen für
Camping oder für Paintball, werden Druckgasbehälter von Endverbrauchern in höherer
Frequenz genutzt und müssen deshalb häufiger wieder befüllt werden. Bisweilen werden
diesbezüglich sogenannte Abfüllstationen eingesetzt.
[0006] Die
EP 3 021 033 A1 beschreibt eine Abfüllstation für Gasflaschen, die es einem Endverbraucher ermöglicht
Gasflaschen automatisiert wieder zu befüllen.
[0007] Die
WO 2010/030921 A1 beschreibt eine Methode und ein System zum Befüllen eines Gaszylinders. Dazu weist
eine Ladestation unter anderem ein Gehäuse auf, welches Andockstellen hat an denen
die Gaszylinder von einem Endverbraucher manuell befestigt werden.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0008] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
verbesserte Kopplungsvorrichtung für Druckgasbehälter und ein verbessertes Verfahren
zum automatischen Befüllen bereitzustellen.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1, durch einen Automat mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8 und/oder durch ein
Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 13 gelöst.
[0010] Demgemäß ist vorgesehen:
- Eine Kopplungsvorrichtung zur automatischen Kopplung eines Druckgasbehälters, insbesondere
eines CO2-Gaszylinders, für einen oder in einem Gasbefüllautomat, insbesondere zum
Auffüllen von CO2-Gaszylindern: mit einem Anschlussadapter; mit einer Aufnahmeeinrichtung,
die dazu ausgebildet ist, einen Druckgasbehälter aufzunehmen und in einer vorbestimmten
Ausrichtung zu dem Anschlussadapter zu halten; und mit einer Antriebseinrichtung,
die dazu ausgebildet ist, einen in der vorbestimmten Ausrichtung gehaltenen Druckgasbehälter
in Richtung seiner Längsachse an den Anschlussadapter zu führen, sodass in einer vorbestimmten
Endposition eine lösbare hermetische Verbindung des Druckgasbehälters zu dem Anschlussadapter
herstellbar ist.
- Ein Automat zum automatischen Befüllen eines Druckgasbehälters, insbesondere eines
CO2-Gaszylinders: mit einer erfindungsgemäßen Kopplungsvorrichtung; und mit einem
Vorratsdruckbehälter, welcher mit dem Anschlussadapter der Kopplungsvorrichtung fluidisch
verbunden ist.
- Ein Verfahren zum automatischen Befüllen eines Druckgasbehälters, insbesondere eines
CO2-Gaszylinders, mittels eines Befüllautomaten, insbesondere mittels eines erfindungsgemäßen
Automaten, mit den Schritten: Aufnehmen des zu befüllenden Druckgasbehälters in einer
Aufnahmeeinrichtung einer Kopplungsvorrichtung des Befüllautomaten; Verlagern des
Druckgasbehälters in Richtung seiner Längsachse in Bezug auf einen Anschlussadapter
der Kopplungsvorrichtung; Koppeln des Druckgasbehälters mit dem Anschlussadapter,
wobei der Druckgasbehälter in Richtung seiner Längsachse an den Anschlussadapter geführt
wird, sodass in einer vorbestimmten Endposition eine lösbare hermetische Verbindung
des Druckgasbehälters zu dem Anschlussadapter hergestellt wird; und Befüllen des Druckgasbehälters
mit einem Fluid aus einem Vorratsdruckbehälter, welcher mit dem Anschlussadapter fluidisch
verbunden ist.
[0011] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, einen Druckgasbehälter
durch Verlagerung in Längsrichtung automatisch in einem Gasbefüllautomat zu koppeln,
sodass ein Nutzer, insbesondere ein Endverbraucher, den Druckgasbehälter auf einfache
Art und Weise für ein automatisches Wiederbefüllen zuführen kann und nach der überwachten
Befüllung sicher und einsatzbereit entnehmen kann.
[0012] Zum Befüllen wird der Druckgasbehälter von dem Nutzer in der axialen Ausrichtung
in die Kopplungsvorrichtung eingelegt. Etwaige Anwendungsfehler, insbesondere für
ungeübte Endverbraucher, werden dadurch vermieden, dass die lösbare hermetische Verbindung
des Druckgasbehälters zu dem Anschlussadapter automatisch hergestellt wird. Somit
kann sichergestellt werden, dass die Verbindung bestimmungsgemäß und sicher hergestellt
ist und während des Befüllvorgangs keine Gefahr von dem Druckgasbehälter, beispielsweise
durch unkontrolliertes Lösen der Verbindung oder dergleichen, ausgeht.
[0013] Die Benutzung durch einen Nutzer ist jedoch keine notwendige Voraussetzung. Gleichermaßen
ist eine durch die erfindungsgemäße Kopplungsvorrichtung realisierbare vereinfachte
maschinelle Zuführung denkbar.
[0014] Die Ausrichtung und die Verlagerungsrichtung des Druckgasbehälters, das heißt die
Richtung der Längsachse, sind auf keine spezifische Lage im Raum bzw. in dem Automaten
beschränkt, sondern lediglich auf die Ausrichtung des Anschlussadapters bezogen. Vielmehr
ermöglicht die vorliegende Erfindung den Druckgasbehälter in einer beliebigen durch
die Ausrichtung des Anschlussadapters vorbestimmten Lage in der Kopplungsvorrichtung
aufzunehmen.
[0015] Der Druckgasbehälter kann sowohl länglich und im Wesentlichen kreiszylinderförmig,
wie es für Druckgasbehälter üblich ist, oder auch anders, beispielsweise polygonal
und/oder kompakt und/oder kugelförmig oder dergleichen ausgebildet sein. Unabhängig
von der vorbestimmten Form weist der Druckgasbehälter eine definierte Längsachse auf.
[0016] In dem Druckgasbehälter können verschiedenste Fluide, beispielsweise Kohlenstoffdioxid,
brennbare Gase, Industriegase, Druckluft oder vergleichbare Fluide, unter hohem Druck
in gasförmigem und/oder flüssigem Aggregatszustand gelagert werden.
[0017] Zum Aufnehmen bzw. Abgeben von Fluiden beinhaltet der Druckgasbehälter ein Ventil,
welches vorzugsweise in Längsrichtung des Druckgasbehälters ausgerichtet und optional
mit einem Druckminderer verbunden ist. Das Ventil kann insbesondere mit einem Ventilstift
versehen sein, ist jedoch nicht darauf beschränkt sondern kann beispielsweise ebenso
mit einem Handventil versehen sein. Zum hermetischen Abdichten weist das Ventil oder
der Anschlussadapter ein Dichtmittel, beispielsweise einen Dichtring, insbesondere
an der stirnseitigen Kontaktebene zwischen Ventil und Anschlussadapter, auf.
[0018] Alternativ kann der Druckgasbehälter als Steigrohrflasche ausgebildet sein, wie es
für Druckgasbehälter, die Kohlenstoffdioxid lagern, üblich und bekannt ist.
[0019] Der Druckgasbehälter kann beispielsweise aus Metall bzw. Leichtmetall, Stahl, Edelstahl,
Faserverbundwerkstoffen und/oder Kombinationen daraus hergestellt sein.
[0020] Der Anschlussadapter ist in der Lage Ventile von Druckgasbehältern, beispielsweise
Ventile mit Trapezgewinde, Außenrechts-/linksgewinde, Steckverbindungen oder Magnetverbindungen,
zu koppeln und fluidisch mit dem Anschlussadapter zu verbinden. Insbesondere ist der
Anschlussadapter korrespondierend für, zum Beispiel nach DIN 477, genormte Ventile
ausgebildet. Dazu kann der Anschlussadapter automatisch auswechselbar vorgesehen sein,
beispielsweise in einem Revolvermagazin oder dergleichen. Vorzugsweise ist der Anschlussadapter
als Spannzange ausgebildet, kann jedoch auch auf andere Art und Weise mechanisch mit
dem Ventil koppelbar sein.
[0021] Die Antriebseinrichtung ist derart ausgelegt, dass sie die zur Kopplung des Druckgasbehälters
erforderliche Kraft mit dem Anschlussadapter aufbringt. Ferner kann die Antriebseinrichtung
sowohl den Druckgasbehälter selbst als auch die Aufnahmeeinrichtung mit dem darauf
liegenden Druckgasbehälter zumindest entlang der Längsachse bewegen. Vorzugsweise
ist die Antriebseinrichtung als Elektromotor, insbesondere als Servomotor, ausgebildet.
Jedoch ist die Antriebsart nicht darauf beschränkt, beispielsweise kann auch ein magnetischer,
pneumatischer oder hydraulischer Antrieb vorgesehen sein. Optional kann die Antriebseinrichtung
auch ein Getriebe aufweisen.
[0022] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen
sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung.
[0023] Gemäß einer Ausführungsform weist die Aufnahmeeinrichtung eine erste und eine zweite
Kontaktplatte auf, wobei die erste Kontaktplatte zum Kontakt mit einem von einem Anschlussbereich
des Druckgasbehälters abgewandten Boden des Druckgasbehälters ausgebildet ist. Die
zweite Kontaktplatte ist dabei zum Umschließen einer Verjüngung in dem Anschlussbereich
des Druckgasbehälters vorgesehen, sodass ein Verlagern des Druckgasbehälters in Richtung
seiner Längsachse relativ zu der Aufnahmeeinrichtung durch die erste und die zweite
Kontaktplatte begrenzt ist. Somit kann der Druckgasbehälter in Richtung seiner Längsachse
die Aufnahmeeinrichtung nicht selbständig verlassen, sondern wird durch die beiden
Kontaktplatten auf der Aufnahmeeinrichtung gehalten und lässt sich daher in Ventilrichtung
sichern. Ferner können die Kontaktplatten Kräfte zumindest in Richtung der Längsachse
des Druckgasbehälters aufnehmen. Auf diese Weise lassen sich der Druckgasbehälter
und die Aufnahmeeinrichtung auch zusammen entlang der Längsachse des Druckgasbehälters
verlagern, wenn nur der Druckgasbehälter oder die Aufnahmeeinrichtung direkt angetrieben
werden.
[0024] Gemäß einer Weiterbildung ist der Abstand der ersten und der zweiten Kontaktplatte
zueinander variabel an ein Format eines Druckgasbehälters anpassbar. Insbesondere
ist dazu die erste oder die zweite Kontaktplatte oder beide zumindest in Richtung
der Längsachse des Druckgasbehälters verstellbar und arretierbar vorgesehen. Somit
können vorteilhaft Druckgasbehälter mit unterschiedlichen Abmessungen, insbesondere
unterschiedlichen Längen, in eine definierte Position auf der Aufnahmeeinrichtung
gebracht werden. Dadurch wird gewährleistet, dass der Druckgasbehälter in Richtung
seiner Längsachse nicht relativ zu der Aufnahmeeinrichtung verstellbar ist und der
Druckgasbehälter folglich in vorbestimmter Weise definiert verlagert wird.
[0025] Gemäß einer weiteren Weiterbildung ist die zweite Kontaktplatte relativ zu dem Anschlussadapter
bewegbar ausgebildet. Sie ist ferner dazu ausgebildet, den Druckgasbehälter in Richtung
seiner Längsachse von dem Anschlussadapter weg zu führen, sodass die lösbare hermetische
Verbindung des Druckgasbehälters zu dem Anschlussadapter gelöst ist. Das heißt der
Druckgasbehälter und der Anschlussadapter werden voneinander weggeführt, wobei der
Druckgasbehälter die zum Entkoppeln benötigte Kraft an der zweiten Kontaktplatte,
welche die Verjüngung in dem Anschlussbereich des Druckgasbehälters umschließt, abstützt
und der Anschlussadapter die auf ihn wirkende zum Entkoppeln benötigte Kraft über
eine Befestigung auf die Kopplungsvorrichtung ableitet bzw. abstützt. Die Befestigung
des Anschlussadapters und/oder die Aufnahmeeinrichtung können dazu aktiv angetrieben
sein. Somit wird eine einfache Konstruktion bereitgestellt, mit welcher die hermetische
Verbindung des Druckgasbehälters zu dem Anschlussadapter lösbar ist.
[0026] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Aufnahmeeinrichtung ferner motorisch
angetriebene Rollen auf, welche in Kontakt mit dem Druckgasbehälter sind, wobei eine
Rotationsachse der Rollen parallel zu der Längsachse des Druckgasbehälters angeordnet
ist. Auf diese Weise kann der Druckgasbehälter um seine Längsachse rotiert werden,
um beispielsweise seine gesamte Mantelfläche auf mechanische Schäden zu überprüfen
oder in den Anschlussadapter eingedreht zu werden, sofern dieser ein Gewinde oder
einen anderen Drehverschluss aufweist. Des Weiteren kann der Druckgasbehälter durch
die Rotation, beispielsweise durch Auslesen eines auf der Mantelfläche angeordneten
Identifikationsmerkmals, wie einem Barcode, Symbol oder dergleichen, identifiziert
werden.
[0027] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Antriebseinrichtung ferner dazu ausgebildet,
die Aufnahmeeinrichtung in Richtung der Längsachse des von ihr in der vorbestimmten
Ausrichtung gehaltenen Druckgasbehälters zu führen. Somit muss der Druckgasbehälter
nicht über die ihn kontaktierende Aufnahmeeinrichtung gleiten oder rollen, sondern
wird ohne relative Bewegung zu der Aufnahmeeinrichtung verlagert. Dadurch wird Verschleiß
an dem Gehäuse des Druckgasbehälters vermieden und die vorbestimmte Ausrichtung genauer
eingehalten.
[0028] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Anschlussadapter zum Entkoppeln des
Druckgasbehälters von dem Anschlussadapter in Richtung der Längsachse des in der vorbestimmten
Ausrichtung gehaltenen Druckgasbehälters bewegbar. Auf diese Weise kann die Antriebseinrichtung
bevorzugt in einer Bewegungsrichtung ausreichend Kraft ausüben, um den Druckgasbehälter
mit dem Anschlussadapter zu koppeln. Zum Entkoppeln fixiert die Aufnahmeeinrichtung
den Druckgasbehälter und der Anschlussadapter wird davon weg bewegt. Ferner können
sowohl der Anschlussadapter als auch der Druckgasbehälter bzw. die Aufnahmeeinrichtung
voneinander weg bewegt werden und somit besonders schnell entkoppelt werden.
[0029] Gemäß einer Ausführungsform des Automaten weist der Automat eine Pumpe auf, die über
ein Fluidleitungssystem mit dem Vorratsbehälter und dem Anschlussadapter verbunden
ist. Ein in dem Vorratsbehälter bevorratetes Fluid ist dabei mithilfe der Pumpe zumindest
zwischen dem Vorratsbehälter und dem Anschlussadapter förderbar. Auf diese Weise können
insbesondere der Druckgasbehälter und der Vorratsbehälter unabhängig von der durch
die Druckverhältnisse und Aggregatszustände vorgegebenen Strömung des bevorrateten
Fluids angeordnet sein. Flüssiggas würde ohne Pumpe stets der Schwerkraft folgen und
gasförmiges Gas würde entsprechend des Druckgefälles zwischen Vorratsbehälter und
Druckgasbehälter strömen. Mithilfe der Pumpe können somit nicht nur die beispielhaft
beschriebenen Fließrichtungen bei der Anordnung des Druckgasbehälters und des Vorratsbehälter
unberücksichtigt bleiben, sondern das Fluid auch in verschiedenen Richtungen gefördert
werden.
[0030] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Automat eine Entlüftungsvorrichtung
auf, mit der zumindest ein Abschnitt des Fluidleitungssystems entlüftbar ist. Dabei
ist ein Auslass der Entlüftungsvorrichtung zur kühlenden Anströmung von Komponenten
ausgebildet und angeordnet, beispielsweise einer Pumpe, eines Abschnitts des Fluidleitungssystems
oder des Druckgasbehälters oder Kombinationen daraus. Die Entlüftungsvorrichtung enthält
ein Ventil, welches die Hauptaufgabe hat, die Strömung des Fluids in dem Fluidleitungssystem,
insbesondere zwischen dem Vorratsbehälter beziehungsweise der Pumpe und dem Druckgasbehälter,
einzuleiten oder zu sperren. Ferner ermöglicht die Entlüftungsvorrichtung bei Bedarf
eine drucklose Leitung zumindest zwischen Entlüftungsvorrichtung und Anschlussadapter,
sodass der Druckgasbehälter sicher von dem Anschlussadapter entkoppelt werden kann.
Darüber hinaus kann über den Auslass die Pumpe zusätzlich gekühlt werden und somit
deren Funktionalität sichergestellt und etwaige sonstige Aufwände zur Kühlung der
Pumpe eingespart werden. Alternativ oder zusätzlich dazu kann das aus dem Auslass
ausströmende Gas für die normgerechte Reinigung und Desinfektion des Druckgasbehälters
sowie des Anschlussadapter genutzt werden. Weiter alternativ oder zusätzlich kann
das Fluid in dem Fluidleitungssystem dadurch gekühlt werden.
[0031] Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Automaten weist der Automat eine Waage auf,
welche zur Überwachung des Gewichts des Druckgasbehälters vor, nach und zu jedem Zeitpunkt
während eines Befüllvorgangs zur Ermittlung des Fluidgewichts in dem Druckgasbehälter
und zur Überwachung eines maximal zulässigen Fluidgewichts in dem Druckgasbehälter
ausgebildet und angeordnet ist. Somit kann das abgegebene Fluidgewicht bestimmt werden,
um den Preis für das abgegebene Fluid zu bestimmen, insbesondere im Falle von CO2
da dieses nach Gewicht gehandelt wird. Demnach kann der Preis der Füllung vorteilhaft
pro Gramm abgerechnet werden und nicht nur pro Füllung.
[0032] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Verbindung des Anschlussadapters an
das Fluidleitungssystem zumindest abschnittsweise flexibel vorgesehen, sodass zwischen
dem Anschlussadapter und dem Fluidleitungssystem keine mechanischen Kräfte übertragen
werden. Insbesondere kann dies nahe am Übergang zwischen Anschlussadapter und Fluidleitungssystem
vorgesehen sein. Auf diese Weise können Abweichungen aufgrund von Fertigung oder Wärmeausdehnung
kompensiert sowie die ungehinderte Bewegung des Anschlussadapters in Längsrichtung
des Druckgasbehälters und eine präzise Messung des Gewichts des Druckgasbehälters
inklusive befülltem Fluid ermöglicht werden.
[0033] Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Automaten weist die Aufnahmeeinrichtung
der Kopplungsvorrichtung ferner motorisch angetriebene Rollen auf, welche in Kontakt
mit dem Druckgasbehälter sind, wobei eine Rotationsachse der Rollen parallel zu der
Längsachse des Druckgasbehälters angeordnet ist. Ferner ist dabei eine optische Überprüfungseinrichtung
vorgesehen, welche den Druckgasbehälter identifiziert und/oder auf Schäden überprüft
und der Druckgasbehälter mittels der Rollen in der Aufnahmeeinrichtung um seine Längsachse
drehbar ist. Auf diese Weise kann die gesamte Mantelfläche des Druckgasbehälters auf
einfache Art nach einem Identifikationsmerkmal, beispielsweise einem Barcode, gescannt
und optisch auf Schäden überprüft werden. Daten zu diesem Druckgasbehälter können
dann auf einem Speichermedium abgelegt und gespeichert werden. Vorteilhaft sind somit
keine anderen Einrichtungen des Automaten im Sichtfeld der Überprüfungseinrichtung
und auch keine aufwändigen Konstruktionen für eine schwenkbare Überprüfungseinrichtung
notwendig.
[0034] Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens ist ein Schritt des Entkoppelns des Druckgasbehälters
vorgesehen, wobei eine zweite Kontaktplatte, die eine Verjüngung in einem Anschlussbereich
des Druckgasbehälters zumindest teilweise umschließt, das Entkoppeln des Druckgasbehälters
unterstützt. Dazu führt sie den Druckgasbehälter in Richtung seiner Längsachse von
dem Anschlussadapter weg, sodass die lösbare hermetische Verbindung des Druckgasbehälters
zu dem Anschlussadapter gelöst wird. Somit kann der Druckgasbehälter mit einfachen
Mitteln automatisch von dem Anschlussadapter entkoppelt werden.
[0035] Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens weist dieses vor dem Schritt
des Verlagerns, nach dem Schritt des Entkoppelns und während jedem Schritt dazwischen
einen Schritt des Wägens des Druckgasbehälters zur Ermittlung des Fluidgewichts in
dem Druckgasbehälter und zur Überwachung eines maximal zulässigen Fluidgewichts in
dem Druckgasbehälter auf. Auf diese Weise kann die maximale Füllmenge überwacht werden.
Ferner wird so ein Abgleich des Gewichts vor und nach dem Befüllen vorgenommen. Somit
kann das abgegebene Fluidgewicht exakt bestimmt werden, um dem Preis einer Füllung
zu bestimmen, insbesondere für CO2 da CO2 nach Gewicht gehandelt wird.
[0036] Die obigen Ausführungsformen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig
miteinander kombinieren. Insbesondere sind sämtliche Merkmale der Kopplungsvorrichtung
oder des Automaten auf das zugehörige Verfahren zum automatischen Befüllen übertragbar,
und umgekehrt.
[0037] Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung
umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich
der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung. Insbesondere wird dabei
der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen
Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
INHALTSANGABE DER ZEICHNUNG
[0038] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren
der Zeichnungen angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer Kopplungsvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel
und eines darin aufgenommenen Druckgasbehälters;
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht einer Kopplungsvorrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
und eines darin aufgenommenen Druckgasbehälters;
- Fig. 3
- eine isometrische Perspektivansicht einer Kopplungsvorrichtung gemäß einem noch weiteren
Ausführungsbeispiel mit einem gekoppelten Druckgasbehälter;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines Automaten mit einer Kopplungsvorrichtung und einem
Druckgasbehälter;
- Fig. 5
- eine Perspektivansicht eines Automaten mit einem gekoppelten Druckgasbehälter;
- Fig. 6
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum automatischen Befüllen eines Druckgasbehälters
mittels eines Befüllautomaten.
[0039] Die beiliegenden Zeichnungen sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen
der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang
mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere
Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die
Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu
zueinander gezeigt.
[0040] In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente,
Merkmale und Komponenten - sofern nichts Anderes ausgeführt ist - jeweils mit denselben
Bezugszeichen versehen.
BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
[0041] Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Kopplungsvorrichtung 1 gemäß einem
Ausführungsbeispiel und eines darin aufgenommenen Druckgasbehälters 2.
[0042] Die Kopplungsvorrichtung 1 ist zur automatischen Kopplung eines Druckgasbehälters
2 für einen oder in einem Gasbefüllautomat ausgebildet. Insbesondere handelt es sich
bei dem Druckgasbehälter um einen CO2-Gaszylinder und bei dem Gasbefüllautomat um
einen Befüllautomat zum Auffüllen von CO2-Gaszylindern.
[0043] Die Kopplungsvorrichtung 1 umfasst einen Anschlussadapter 3 zum Anschluss des Druckgasbehälters,
eine Aufnahmeeinrichtung 4 zur Aufnahme des Druckgasbehälters und eine Antriebseinrichtung
5 zur Verlagerung des Druckgasbehälters.
[0044] Beispielhaft ist der Anschlussadapter 3 in diesem Ausführungsbeispiel an der Aufnahmeeinrichtung
4 befestigt.
[0045] Die Aufnahmeeinrichtung 4 ist dazu ausgebildet, einen Druckgasbehälter 2 aufzunehmen
und in einer vorbestimmten Ausrichtung zu dem Anschlussadapter 3 zu halten. Dazu kann
die Aufnahmeeinrichtung 4 beispielsweise eine Grundplatte mit erhöhten Randbereichen
aufweisen.
[0046] Die Antriebseinrichtung 5 ist dazu ausgebildet, einen in der vorbestimmten Ausrichtung
gehaltenen Druckgasbehälter 2 in Richtung seiner Längsachse X an den Anschlussadapter
3 zu führen, sodass in einer vorbestimmten Endposition eine lösbare hermetische Verbindung
des Druckgasbehälters 2 zu dem Anschlussadapter herstellbar ist. Wie in Fig. 1 dargestellt
ist, kann die Antriebseinrichtung 5 beispielsweise mit der Aufnahmeeinrichtung 4 verbunden
sein und den Druckgasbehälter 2 antreiben, was jedoch nicht zwangsweise andere Konfigurationen,
insbesondere bezüglich der Antriebseinrichtung 5 und des Druckgasbehälters 2, ausschließt.
[0047] Vorzugsweise ist die Antriebseinrichtung 5 als Elektromotor, insbesondere als Servomotor,
ausgebildet. Optional kann die Antriebseinrichtung 5 auch ein Getriebe aufweisen.
[0048] Ferner weist die Aufnahmeeinrichtung 4 in dem in Fig. 1 illustrierten Ausführungsbeispiel
eine erste und eine zweite Kontaktplatte 6, 7 auf, wobei die erste Kontaktplatte 6
zum Kontakt mit einem von einem Anschlussbereich des Druckgasbehälters 2 abgewandten
Boden 8 des Druckgasbehälters 2 ausgebildet ist. Die zweite Kontaktplatte 7 ist dabei
zum Umschließen einer Verjüngung 9 in dem Anschlussbereich des Druckgasbehälters 2
vorgesehen, sodass ein Verlagern des Druckgasbehälters 2 in Richtung seiner Längsachse
X relativ zu der Aufnahmeeinrichtung 4 durch die erste und die zweite Kontaktplatte
6, 7 begrenzt ist.
[0049] Der Abstand der ersten und der zweiten Kontaktplatten 6, 7 zueinander ist vorzugsweise
variabel an ein Format eines Druckgasbehälters 2 anpassbar, insbesondere indem die
erste Kontaktplatte 6 zumindest in Richtung der Längsachse X des Druckgasbehälters
2 verstellbar und arretierbar ist. Alternativ oder zusätzlich kann auch die zweite
Kontaktplatte 7 in Richtung der Längsachse X des Druckgasbehälters 2 verstellbar und
arretierbar sein.
[0050] Zum Verstellen der Kontaktplatten 6, 7, insbesondere der zweiten Kontaktplatte 7,
können beispielsweise ein oder mehrere Aussparungen in der Aufnahmeeinrichtung 4 in
Richtung der Längsachse X des Druckgasbehälters 2 vorgesehen sein. Dadurch können
sich die Kontaktplatten 6, 7 mittels dieser Aussparungen durch die Aufnahmeeinrichtung
4 hindurch erstrecken, sofern, wie in diesem Ausführungsbeispiel, die Aufnahmeeinrichtung
4 zwischen dem Druckgasbehälter 2, welchen die zweite Kontaktplatte 7 an der Verjüngung
9 umschließt, und der Antriebseinrichtung 5, an welcher die Kontaktplatten 6, 7 befestigt
sind, angeordnet ist.
[0051] Zusätzlich oder alternativ kann die zweite Kontaktplatte 7 zum Lösen des Druckgasbehälters
relativ zu dem Anschlussadapter 3 bewegbar ausgebildet sein. Entsprechend ist sie
dazu ausgebildet, den Druckgasbehälter 2 in Richtung seiner Längsachse X von dem Anschlussadapter
3 weg zu führen, sodass die lösbare hermetische Verbindung des Druckgasbehälters 2
zu dem Anschlussadapter 3 gelöst wird. Das heißt der Druckgasbehälter 2 und der Anschlussadapter
3 werden voneinander weggeführt, wobei der Druckgasbehälter 2 die zum Entkoppeln benötigte
Kraft an der zweiten Kontaktplatte 7 abstützt, welche die Verjüngung 9 in dem Anschlussbereich
des Druckgasbehälters 2 umschließt. Der Anschlussadapter 3 leitet dabei die auf ihn
wirkende zum Entkoppeln benötigte Kraft über die Befestigung auf die Aufnahmeeinrichtung
4 ab.
[0052] Bei der dargestellten Ausführungsform sind die erste und die zweite Kontaktplatte
rein beispielhaft gemeinsam mittels der Antriebseinrichtung axial verlagerbar vorgesehen.
[0053] Fig. 2 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Kopplungsvorrichtung 1 gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel und eines darin aufgenommenen Druckgasbehälters 2.
[0054] Die Kopplungsvorrichtung 1 des in der Fig. 2 illustrierten weiteren Ausführungsbeispiels
entspricht im Wesentlichen der Kopplungsvorrichtung nach Fig. 1. Die Kopplungsvorrichtung
1 unterscheidet sich aber dadurch, dass hier der Anschlussadapter 3 zum Entkoppeln
des Druckgasbehälters 2 von dem Anschlussadapter 3 in Richtung der Längsachse X des
in der vorbestimmten Ausrichtung gehaltenen Druckgasbehälters 2 bewegbar ist. Dabei
kann der Anschlussadapter 3 zum Beispiel in einer Führungsschiene 19, an einer teleskopartigen
Führung oder dergleichen angebracht sein.
[0055] Gemäß dem Ausführungsbeispiel in Fig. 2 ist die zweite Kontaktplatte 7 an der Aufnahmeeinrichtung
4 befestigt, wobei die Aufnahmeeinrichtung 4 beispielsweise über die Führungsschiene
19 mit dem Anschlussadapter 3 gekoppelt ist. Die Aufnahmeeinrichtung 4 kann ferner
beispielsweise als Prisma mit kanalartiger Vertiefung ausgebildet sein, in welcher
der Druckgasbehälter 2 aufgenommen ist. Um ein Verlagern des Druckgasbehälters 2 in
Bezug auf die Aufnahmeeinrichtung 4 zu erleichtern, kann die Aufnahmeeinrichtung 4
optional Rollen an Kontaktstellen zu dem Druckgasbehälter 2 aufweisen, deren Rotationsachsen
im Wesentlichen senkrecht zu der Längsachse X des Druckgasbehälters angeordnet sind.
Die Aufnahmeeinrichtung 4 kann sowohl fest als auch verschiebbar mit der Führungsschiene
19 verbunden sein.
[0056] Des Weiteren kann der Anschlussadapter 3 auch mit der Antriebseinrichtung 5 gekoppelt
sein. Dabei können die Anbringung des Anschlussadapters 3 oder die Aufnahmeeinrichtung
4 oder beide aktiv angetrieben werden.
[0057] Darüber hinaus ist die erste Kontaktplatte 6 als lateral verlagerbare schräge Ebene
ausgebildet, wobei die schräge Ebene derart ausgerichtet ist, dass Punkte auf ihr
mit zunehmender lateraler Entfernung zu der Längsachse X des Druckgasbehälters 2 entlang
der Schräge auch geringeren Abstand in Richtung der Längsachse X des Druckgasbehälters
2 zu der Verjüngung 9 aufweisen. Beispielhaft ist die erste Kontaktplatte 6 hier als
Dreieckskörper ausgebildet.
[0058] Zur Verlagerung ist die erste Kontaktplatte 6 mit der Antriebseinrichtung 5 gekoppelt
und senkrecht zu der Längsachse X des Druckgasbehälters 2 beweglich antreibbar. Über
die schräge Ebene wird der Druckgasbehälter axial gegen die zweite Kontaktplatte 7
verschoben.
[0059] Die zweite Kontaktplatte 7 ist hier somit nicht mit der Antriebseinrichtung gekoppelt
und kann stationär vorgesehen sein.
[0060] Fig. 3 zeigt eine isometrische Perspektivansicht einer Kopplungsvorrichtung 1 gemäß
einem noch weiteren Ausführungsbeispiel mit einem gekoppelten Druckgasbehälter 2.
[0061] Die Kopplungsvorrichtung 1 des in der Fig. 3 dargestellten weiteren Ausführungsbeispiels
entspricht funktional im Wesentlichen der Kopplungsvorrichtung nach Fig. 1. Die Kopplungsvorrichtung
1 unterscheidet sich jedoch beispielsweise dadurch, dass die Antriebseinrichtung 5
ferner dazu ausgebildet ist, die Aufnahmeeinrichtung 4 in Richtung der Längsachse
X des von ihr in der vorbestimmten Ausrichtung gehaltenen Druckgasbehälters 2 zu führen.
Dazu sind die erste und zweite Kontaktplatte 6, 7 an der Aufnahmeeinrichtung 4 befestigt,
wobei die erste Kontaktplatte 6, die zweite Kontaktplatte 7 oder beide Kontaktplatten
6, 7 zusätzlich relativ zu der Aufnahmeeinrichtung 4 bewegbar sein können. Ferner
ist die Aufnahmeeinrichtung 4 beispielsweise über eine weitere Platte oder über die
Führungsschiene 19 mit dem Anschlussadapter 3 gekoppelt.
[0062] Der Anschlussadapter 3 ist in der Lage alle genormten Ventile von Druckgasbehältern,
beispielsweise Ventile mit Trapezgewinde, Außengewinde rechts oder links, Steckverbindungen
oder Magnetverbindungen, zu koppeln und fluidisch mit dem Anschlussadapter 3 zu verbinden.
Insbesondere ist der Anschlussadapter 3 korrespondierend für, zum Beispiel nach DIN
477, genormte Ventile ausgebildet. Dazu kann der Anschlussadapter 3 automatisch auswechselbar
vorgesehen sein, beispielsweise in einem Revolvermagazin oder dergleichen.
[0063] Vorzugsweise ist der Anschlussadapter 3, wie in Fig. 3 beispielhaft dargestellt,
als Spannzange ausgebildet, kann jedoch auch auf andere Art und Weise mechanisch mit
dem Ventil des Druckgasbehälters 2 koppelbar sein. Die beispielhaft dargestellte Spannzange
wird mit dem Ventil des Druckgasbehälters 2 gekoppelt, indem sich die Spannzange mechanisch
schließt, wenn der Anschlussbereich des Druckgasbehälters 2 in eine Öffnung der Spannzange
auf Anschlag in die Endposition geschoben wird. Dazu sind in der Öffnung der Spannzange
beispielsweise verzahnte Segmente kreisrund angeordnet, die in der Endposition den
Anschlussbereich des Druckgasbehälters 2 fixierend umschließen. Ferner weist die Spannzange
zusätzlich ein Dichtmittel, insbesondere einen Dichtring auf. Die Abstände der Verzahnung
entsprechen dem Flaschengewinde, damit die Verzahnung das Flaschengewinde umschließt,
sodass eine gasdichte Verbindung mit Hilfe des Dichtmittels in der Spannzange hergestellt
wird.
[0064] Zum Lösen der hermetischen Verbindung wird der Druckgasbehälter 2 in seiner Längsrichtung
X von der Spannzange wegbewegt. Ferner ist zur Befestigung der Spannzange an der Führungsschiene
19 beispielhaft eine Griffhülse vorgesehen.
[0065] Beispielhaft weist die Grundplatte der Aufnahmeeinrichtung 4 hier erhöhte Randbereiche
mit abschnittsweisen im Wesentlichen senkrecht herausragenden Vorsprüngen auf. Wahlweise
kann alternativ auch eine Grundplatte mit einer abgerundeten sich längs erstreckenden
Einbuchtung vorgesehen sein, die in etwa einen Radius aufweist, welcher dem Radius
der Mantelfläche des Druckgasbehälters 2 entspricht. Ferner können alternativ zwei
winklig zueinander angeordnete Platten vorgesehen sein, deren v-förmige Öffnung im
Wesentlichen nach oben zeigt und in etwa 90 bis 180° aufweisen. Selbstverständlich
sind weitere konstruktive Ausgestaltungen denkbar.
[0066] Optional kann die zweite Kontaktplatte 7 auch die Aufnahmeeinrichtung 4 quer zur
Längsachse X des Druckgasbehälters 2 umgeben. Dies ist vorzugsweise möglich, sofern
die Aufnahmeeinrichtung 4 zwischen dem Druckgasbehälter 2, welchen die zweite Kontaktplatte
7 an der Verjüngung 9 umschließt, und der Antriebseinrichtung 5, an welcher die Kontaktplatten
6, 7 befestigt sind, angeordnet ist.
[0067] Die Kontaktplatten sind hinsichtlich ihrer Form und Konstruktion vielfältig ausführbar.
Die Gestalt und das Material der beiden Kontaktplatten 6, 7 sind dabei nicht durch
bestimmte Vorgaben beschränkt, sondern ermöglichen lediglich eine vordefinierte Kraftübertragung
zumindest in Richtung der Längsachse X des Druckgasbehälters 2. Insbesondere sind
sie nicht auf ebene Formen beschränkt sondern können auch dreidimensional geformt
sein.
[0068] Ferner weist die Aufnahmeeinrichtung 4 motorisch angetriebene Rollen 10 auf, welche
in Kontakt mit dem Druckgasbehälter 2 sind. Die Rotationsachse der Rollen 10 ist parallel
zu der Längsachse X des Druckgasbehälters 2 angeordnet. Der Druckgasbehälter 2 kann
jedoch auch mittels vergleichbarer Einrichtungen, beispielsweise eines Förderbandes
oder eines Greifers, um seine Längsachse X rotierbar gelagert sein. Die Rollen 10
können mit einem Motor oder mit der Antriebseinrichtung 5 gekoppelt sein.
[0069] Vorzugsweise ist die Antriebseinrichtung 5 als Elektromotor, insbesondere als Servomotor,
ausgebildet. Jedoch ist die Antriebsart nicht darauf beschränkt, beispielsweise kann
auch ein magnetischer, pneumatischer oder hydraulischer Antrieb oder dergleichen vorgesehen
sein. Optional kann die Antriebseinrichtung 5 auch ein Getriebe aufweisen.
[0070] Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung eines Automaten 11 mit einer Kopplungsvorrichtung
1 und einem Druckgasbehälter 2.
[0071] Der Automat 11 zum automatischen Befüllen eines Druckgasbehälters 2 umfasst eine
Kopplungsvorrichtung 1 und einen Vorratsdruckbehälter 12 sowie eine Pumpe 13, ein
Fluidleitungssystem 14, eine Entlüftungsvorrichtung 15, einen Auslass 16, eine Waage
17, eine optische Überprüfungseinrichtung 18 und ein Kühlaggregat 20. Insbesondere
handelt es sich bei der Kopplungsvorrichtung 1 um ein Ausführungsbeispiel nach Fig.
1, Fig. 2, Fig. 3 oder Kombinationen daraus.
[0072] Der Vorratsdruckbehälter 12 ist mit dem Anschlussadapter 3 der Kopplungsvorrichtung
1 fluidisch verbunden. Über die Pumpe 13 ist das Fluidleitungssystem 14 mit dem Vorratsbehälter
12 und dem Anschlussadapter 3 verbunden, wobei ein in dem Vorratsbehälter 12 bevorratetes
Fluid mithilfe der Pumpe 13 zumindest zwischen dem Vorratsbehälter 12 und dem Anschlussadapter
3 förderbar ist. Die Pumpe 13 ist beispielsweise als Flüssiggasförderpumpe ausgebildet.
[0073] Das Fluidleitungssystem 14 kann beispielsweise aus querschnittsformstabilen Kunststoffschläuchen
ausgebildet sein.
[0074] Mit der Entlüftungsvorrichtung 15 ist zumindest ein Abschnitt des Fluidleitungssystems
14 entlüftbar. Dabei ist ein Auslass 16 der Entlüftungsvorrichtung 15 zur kühlenden
Anströmung von Komponenten ausgebildet und angeordnet. Die kühlende Wirkung wird dabei
durch die Expansion des aus dem Auslass 16 ausströmenden Gases bereitgestellt. Beispielsweise
kann damit die Pumpe 13, ein Abschnitt des Fluidleitungssystems 14, der Druckgasbehälter
2 oder Kombinationen daraus gekühlt werden. Alternativ oder zusätzlich dazu kann das
aus dem Auslass 16 ausströmende Gas für die normgerechte Reinigung und Desinfektion
des Druckgasbehälters 2 sowie des Anschlussadapters 3 genutzt werden. Dabei kann das
Gas beispielsweise mit einer hohen Strömungsgeschwindigkeit aus dem Auslass 16 ausströmen
und die Komponenten fluidmechanisch von Verschmutzungen und/oder Ablagerungen reinigen.
Zusätzlich können die Komponenten durch das kühle ausströmende Gas derart abgekühlt
werden, dass Bakterien, Keime oder Ähnliches absterben und die betreffenden Komponenten
desinfiziert werden.
[0075] Die Waage 17 ist zur Überwachung des Gewichts des Druckgasbehälters 2 vorgesehen.
Auf diese Weise kann vor, nach und zu jedem Zeitpunkt während eines Befüllvorgangs
das Fluidgewicht in dem Druckgasbehälter 2 ermittelt werden. Ferner ist somit eine
Überwachung eines maximal zulässigen Fluidgewichts in dem Druckgasbehälter 2 vorgesehen,
wozu die Waage ausgebildet und angeordnet ist.
[0076] Die Aufnahmeeinrichtung 4 der Kopplungsvorrichtung 1 entspricht im Wesentlichen der
Aufnahmeeinrichtung 4 nach Fig. 3 und weist motorisch angetriebene Rollen 10 auf,
welche in Kontakt mit dem Druckgasbehälter 2 sind. Die Rotationsachse der Rollen 10
ist dabei parallel zu der Längsachse X des Druckgasbehälters 2 angeordnet. Dabei ist
ferner eine optische Überprüfungseinrichtung 18 vorgesehen, welche den Druckgasbehälter
2 identifiziert und auf Schäden überprüft, wobei der Druckgasbehälter 2 mittels der
Rollen 10 in der Aufnahmeeinrichtung 4 um seine Längsachse X drehbar ist.
[0077] Dabei kann von der optischen Überprüfungseinrichtung 18 die Oberfläche des Druckgasbehälters
2 bildlich festgehalten und über eine Steuereinrichtung die Bilder an einen hier zur
besseren Übersichtlichkeit nicht dargestellten Datenspeicher übermittelt werden. Beispielsweise
kann die optische Überprüfungseinrichtung 18 einen auf dem Druckgasbehälter aufgebrachten
Barcode oder Vergleichbares erkennen und mit auf dem Datenspeicher gespeicherten Identifikationsdaten
abgleichen. Somit können Daten des Druckgasbehälters, beispielsweise zu Typ, Alter
und/oder Anzahl von Wiederbefüllungen herangezogen werden um zu entscheiden, ob der
Druckgasbehälter wiederbefüllt werden darf.
[0078] In dem Automat 11 kann ein Energiespeicher eingebaut und mit allen Komponenten des
Automaten 11, insbesondere der Antriebseinrichtung 5, der Pumpe 13, der Waage 17 und
der optischen Überprüfungseinrichtung 18 elektrisch bzw. elektronisch verbunden sein.
Alternativ oder zusätzlich ist selbstverständlich ein Netzanschluss möglich.
[0079] Das Automatengehäuse umgibt im Wesentlichen die oben genannten Elemente. Somit sind
die Kopplungsvorrichtung 1, die Pumpe 13, das Fluidleitungssystem 14, die Entlüftungsvorrichtung
15, die Waage 17, die optische Überprüfungseinrichtung 18 und das Kühlaggregat 20
zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, von einem Automatengehäuse 21 umgeben.
[0080] Fig. 5 zeigt eine Perspektivansicht eines Automaten 11 mit einem gekoppelten Druckgasbehälter
2.
[0081] Der Automat 11 ist funktional im Wesentlichen gemäß Fig. 4 aufgebaut. Der Druckgasbehälter
2 ist länglich und im Wesentlichen kreiszylinderförmig, wie es für Druckgasbehälter
üblich ist, ausgebildet. Jedoch sind auch andersartige Druckgasbehälter denkbar, beispielsweise
polygonal und/oder kompakt und/oder kugelförmig ausgebildete Druckgasbehälter. Selbiges
gilt für den Vorratsdruckbehälter 12.
[0082] In dem Vorratsdruckbehälter 12 können Fluide, beispielsweise Kohlenstoffdioxid, brennbare
Gase, Industriegase, Atemluft oder vergleichbare Fluide, unter hohem Druck in gasförmigem
und/oder flüssigem Aggregatszustand gelagert werden. Bei der dargestellten Ausführungsform
handelt es sich um einen CO2 Vorratsdruckbehälter.
[0083] Zum Aufnehmen bzw. Abgeben von Fluiden weist der Vorratsdruckbehälter 12 ein Ventil
auf und ist optional mit einem Druckminderer verbunden. Das Ventil ist nicht auf bestimmte
Ventilarten beschränkt, sondern kann beispielsweise als Handventil, pneumatisches,
elektrisches oder magnetisches Ventil vorgesehen sein. Alternativ kann der Vorratsdruckbehälter
12 auch als Steigrohrflasche ausgebildet sein, wie es für Vorratsdruckbehälter 12,
die Kohlenstoffdioxid lagern, üblich und bekannt ist.
[0084] Der Vorratsdruckbehälter 12 kann beispielsweise aus Metall bzw. Leichtmetall, Stahl,
Edelstahl, Faserverbundwerkstoffen und/oder Kombinationen daraus hergestellt sein.
[0085] Die Pumpe 13 kann beispielsweise als Flüssiggasförderpumpe, Schlauchpumpe oder ähnliches
ausgebildet sein. Bevorzugt ist sie als Membran-Pleuelpumpe oder als Kolbenpumpe ausgebildet.
Das Fluidleitungssystem 14 kann beispielsweise aus Kunststoffschläuchen oder Metall-
bzw. Stahlrohren ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die Verbindung des Anschlussadapters
3 an das Fluidleitungssystem 14 zumindest abschnittsweise flexibel vorgesehen, sodass
zwischen dem Anschlussadapter 3 und dem Fluidleitungssystem 14 keine mechanischen
Kräfte übertragen werden. Insbesondere kann dies nahe am Übergang zwischen Anschlussadapter
3 und Fluidleitungssystem 14 vorgesehen sein.
[0086] Beispielhaft ist hier eine Halteeinrichtung 22 vorgesehen, welche die Kopplungsvorrichtung
1 trägt und diese mit der Waage 17 verbindet, sodass die Waage 17 in jeder vorgesehenen
Position der Aufnahmeeinrichtung 4 und des Druckgasbehälters 2 ein Gewicht ermitteln
kann.
[0087] Das Automatengehäuse 21 kann eine Eingabeöffnung, eine Schließvorrichtung zum Schließen
bzw. Sichern der Eingabeöffnung, ein Anzeigedisplay, eine Ein-/Ausgabevorrichtung
und eine optische und/oder akustische Signaleinrichtung aufweisen.
[0088] Fig. 6 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum automatischen Befüllen eines
Druckgasbehälters 2 mittels eines Befüllautomaten 11.
[0089] Das Verfahren zum automatischen Befüllen eines Druckgasbehälters 2 mittels eines
Automaten 11 umfasst die Schritte des Aufnehmens V1, Verlagerns V2, Koppelns V3, Befüllens
V4, Entkoppelns V5 und Wägens V6. Insbesondere handelt es sich um ein Verfahren zum
automatischen Befüllen eines CO2-Gaszylinders und mittels eines CO2-Befüllautomaten.
[0090] Der erste Schritt des Verfahrens beinhaltet das Aufnehmen V1 des zu befüllenden Druckgasbehälters
2 in einer Aufnahmeeinrichtung 4 der Kopplungsvorrichtung 1 des Automaten 11. Vorzugsweise
wird der Druckgasbehälter 2 dazu von einem Nutzer oder einer andersartigen Zuführung
durch die entsprechende Öffnung des Automaten 11 in der Aufnahmeeinrichtung 4 in der
vorbestimmten Ausrichtung bereitgestellt. Beispielsweise können dazu entsprechende
Bedienhinweise für einen Nutzer sichtbar an dem Anzeigedisplay textuell beschrieben
oder visuell abgebildet sein.
[0091] Der zweite Schritt beinhaltet das Verlagern V2 des Druckgasbehälters 2 in Richtung
seiner Längsachse X in Bezug auf einen Anschlussadapter 3 der Kopplungsvorrichtung
1. Der Druckgasbehälter 2 wird dabei entweder unmittelbar von der Antriebseinrichtung
5 angetrieben oder mittelbar durch das Antreiben der Aufnahmeeinrichtung 4 verlagert.
Beispielsweise kann die Antriebseinrichtung 5 den Druckgasbehälter 2 mithilfe der
an ihr befestigten ersten, zweiten oder beiden Kontaktplatten 6, 7 verlagern. Dabei
bewegt sich der Druckgasbehälter 2 zumindest in Bezug auf die Aufnahmeeinrichtung
4, insbesondere gleitet er auf der Aufnahmeeinrichtung 4. Gleichermaßen kann die Antriebseinrichtung
5 die Aufnahmeeinrichtung 4 in Richtung der Längsachse X des Druckgasbehälters 2 bewegen,
wobei der Druckgasbehälter 2 mit seinem Boden 8 oder der Verjüngung 9 in Kontakt mit
der ersten 6 bzw. der zweiten 7 Kontaktplatte ist und dadurch mit der Aufnahmeeinrichtung
4 mit bewegt wird. Weiter ist es auch möglich, dass der Druckgasbehälter 2 zunächst
relativ zu der Aufnahmeeinrichtung 4 bewegt wird und, sobald er Kontakt zu der ersten
oder zweiten Kontaktplatte 6,7 aufweist, die Aufnahmeeinrichtung 4, an welcher die
erste und/oder zweite Kontaktplatte 6,7 befestigt ist, mit bewegt.
[0092] Ein weiterer Schritt beinhaltet das Koppeln V3 des Druckgasbehälters 2 mit dem Anschlussadapter
3. Der Druckgasbehälter 2 wird in Richtung seiner Längsachse X an den Anschlussadapter
3 geführt, sodass in einer vorbestimmten Endposition eine lösbare hermetische Verbindung
des Druckgasbehälters 2 zu dem Anschlussadapter 3 hergestellt wird. In der vorbestimmten
Endposition kontaktiert das Ventil des Druckgasbehälters 2 den Anschlussadapter 3.
Das Ventil wird beispielsweise in den Anschlussadapter 3 gedrückt, wobei die zur Herstellung
der lösbaren hermetischen Verbindung benötigte Kraft von der Antriebseinrichtung 5
bereitgestellt wird. Vorzugsweise wird die benötigte Kraft mittels der ersten Kontaktplatte
6 auf den Druckgasbehälter 2 in Richtung seiner Längsachse X übertragen.
[0093] Ferner beinhaltet ein nachfolgender Schritt das Befüllen V4 des Druckgasbehälters
2 mit einem Fluid aus einem Vorratsdruckbehälter 12, welcher mit dem Anschlussadapter
3 fluidisch verbunden ist. Vorzugsweise wird das Fluid mithilfe der Pumpe 13 zwischen
dem Vorratsdruckbehälter 12 und dem Druckgasbehälter 2 durch das Fluidleitungssystem
14 gefördert. Die Anzahl der Vorratsdruckbehälter 12, die in dem Automaten 11 gelagert
werden, ist nicht beschränkt und kann somit auch eine Vielzahl von Vorratsdruckbehältern
12 aufweisen. Die Vielzahl von Vorratsdruckbehältern 12 ist dabei zusammen, teilweise
oder nur einer der Vorratsdruckbehälter 12 an das Fluidleitungssystem 14 angeschlossen.
[0094] Des Weiteren kann das Verfahren ferner den Schritt des Entkoppelns V5 des Druckgasbehälters
2 aufweisen, wobei eine zweite Kontaktplatte 7, die eine Verjüngung 9 in einem Anschlussbereich
des Druckgasbehälters 2 zumindest teilweise umschließt, das Entkoppeln V5 des Druckgasbehälters
2 unterstützt. Dazu führt sie den Druckgasbehälter 2 in Richtung seiner Längsachse
X von dem Anschlussadapter 3 weg, sodass die lösbare hermetische Verbindung des Druckgasbehälters
2 zu dem Anschlussadapter 3 gelöst wird.
[0095] In einem weiteren Ausführungsbeispiel weist das Verfahren ferner zumindest vor dem
Schritt des Verlagerns V2 und nach dem Schritt des Entkoppelns V5 und optional auch
während jedem der Schritte V2, V3, V4, V5 den Schritt des Wägens V6 des Druckgasbehälters
2 auf. Dieser Schritt dient zur Ermittlung des Fluidgewichts in dem Druckgasbehälter
2 und zur Überwachung eines maximal zulässigen Fluidgewichts in dem Druckgasbehälter
2.
[0096] Das Verfahren kann ferner einen hier zur besseren Übersichtlichkeit nicht separat
dargestellten Schritt des Freigebens des Druckgasbehälters 2 zur Entnahme des Druckgasbehälters
2 aus dem Automaten 11 durch einen Nutzer aufweisen, nachdem der Schritt des Wägens
V6 positiv, das heißt mit einem innerhalb vorbestimmter Toleranzgrenzen zulässigen
Ergebnis, beendet wurde.
[0097] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend
vollständig beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige
Art und Weise modifizierbar.
Bezugszeichenliste
[0098]
- 1
- Kopplungsvorrichtung
- 2
- Druckgasbehälter
- 3
- Anschlussadapter
- 4
- Aufnahmeeinrichtung
- 5
- Antriebseinrichtung
- 6
- erste Kontaktplatte
- 7
- zweite Kontaktplatte
- 8
- Boden des Druckgasbehälters
- 9
- Verjüngung des Druckgasbehälters
- 10
- Rollen
- 11
- Automat
- 12
- Vorratsdruckbehälter
- 13
- Pumpe
- 14
- Fluidleitungssystem
- 15
- Entlüftungsvorrichtung
- 16
- Auslass
- 17
- Waage
- 18
- optische Überprüfungseinrichtung
- 19
- Führungsschiene
- 20
- Kühlaggregat
- 21
- Automatengehäuse
- 22
- Halteeinrichtung
- X
- Längsachse des Druckgasbehälters
- V1
- Aufnehmen
- V2
- Verlagern
- V3
- Koppeln
- V4
- Befüllen
- V5
- Entkoppeln
- V6
- Wägen
1. Kopplungsvorrichtung (1) zur automatischen Kopplung eines Druckgasbehälters (2), insbesondere
eines CO2-Gaszylinders, für einen oder in einem Gasbefüllautomat, insbesondere zum
Auffüllen von CO2-Gaszylindern:
mit einem Anschlussadapter (3);
mit einer Aufnahmeeinrichtung (4), die dazu ausgebildet ist, einen Druckgasbehälter
(2) aufzunehmen und in einer vorbestimmten Ausrichtung zu dem Anschlussadapter (3)
zu halten; und
mit einer Antriebseinrichtung (5), die dazu ausgebildet ist, einen in der vorbestimmten
Ausrichtung gehaltenen Druckgasbehälter (2) in Richtung seiner Längsachse (X) an den
Anschlussadapter (3) zu führen, sodass in einer vorbestimmten Endposition eine lösbare
hermetische Verbindung des Druckgasbehälters (2) zu dem Anschlussadapter herstellbar
ist.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahmeeinrichtung (4) eine erste und eine zweite Kontaktplatte (6,7) aufweist,
wobei die erste Kontaktplatte (6) zum Kontakt mit einem von einem Anschlussbereich
des Druckgasbehälters (2) abgewandten Boden (8) des Druckgasbehälters (2) ausgebildet
ist, und wobei die zweite Kontaktplatte (7) zum Umschließen einer Verjüngung (9) in
dem Anschlussbereich des Druckgasbehälters (2) vorgesehen ist, sodass ein Verlagern
des Druckgasbehälters (2) in Richtung seiner Längsachse (X) relativ zu der Aufnahmeeinrichtung
(4) durch die erste und die zweite Kontaktplatte (6,7) begrenzt ist.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand der ersten und der zweiten Kontaktplatte (6,7) zueinander variabel an
ein Format eines Druckgasbehälters (2) anpassbar ist, insbesondere indem die erste
(6) und/oder die zweite (7) Kontaktplatte zumindest in Richtung der Längsachse (X)
des Druckgasbehälters (2) verstellbar und arretierbar sind.
4. Vorrichtung (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Kontaktplatte (7) relativ zu dem Anschlussadapter (3) bewegbar und dazu
ausgebildet ist, den Druckgasbehälter (2) in Richtung seiner Längsachse (X) von dem
Anschlussadapter (3) weg zu führen, sodass die lösbare hermetische Verbindung des
Druckgasbehälters (2) zu dem Anschlussadapter (3) gelöst ist.
5. Vorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahmeeinrichtung (4) ferner motorisch angetriebene Rollen (10) aufweist, welche
in Kontakt mit dem Druckgasbehälter (2) sind, wobei eine Rotationsachse der Rollen
(10) parallel zu der Längsachse (X) des Druckgasbehälters (2) angeordnet ist.
6. Vorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinrichtung (5) ferner dazu ausgebildet ist, die Aufnahmeeinrichtung
(4) in Richtung der Längsachse (X) des von ihr in der vorbestimmten Ausrichtung gehaltenen
Druckgasbehälters (2) zu führen.
7. Vorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anschlussadapter (3) zum Entkoppeln des Druckgasbehälters (2) von dem Anschlussadapter
(3) in Richtung der Längsachse (X) des in der vorbestimmten Ausrichtung gehaltenen
Druckgasbehälters (2) bewegbar ist.
8. Automat (11) zum automatischen Befüllen eines Druckgasbehälters (2), insbesondere
eines CO2-Gaszylinders:
mit einer Kopplungsvorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche; und
mit einem Vorratsdruckbehälter (12), welcher mit dem Anschlussadapter (3) der Kopplungsvorrichtung
(1) fluidisch verbunden ist.
9. Automat (11) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Automat (11) ferner eine Pumpe (13) aufweist, die über ein Fluidleitungssystem
(14) mit dem Vorratsbehälter (12) und dem Anschlussadapter (3) verbunden ist, wobei
ein in dem Vorratsbehälter (12) bevorratetes Fluid mithilfe der Pumpe (13) zumindest
zwischen dem Vorratsbehälter (12) und dem Anschlussadapter (3) förderbar ist.
10. Automat (11) nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Automat (11) ferner eine Entlüftungsvorrichtung (15) aufweist, mit der zumindest
ein Abschnitt des Fluidleitungssystems (14) entlüftbar ist, und wobei ein Auslass
(16) der Entlüftungsvorrichtung (15) zur kühlenden Anströmung einer Pumpe (13) und/oder
eines Abschnitts des Fluidleitungssystems (14) und/oder des Druckgasbehälters (2)
ausgebildet und angeordnet ist.
11. Automat (11) nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Automat (11) ferner eine Waage (17) aufweist, welche zur Überwachung des Gewichts
des Druckgasbehälters (2) vor, nach und zu jedem Zeitpunkt während eines Befüllvorgangs
zur Ermittlung des Fluidgewichts in dem Druckgasbehälter (2) und zur Überwachung eines
maximal zulässigen Fluidgewichts in dem Druckgasbehälter (2) ausgebildet und angeordnet
ist.
12. Automat (11) nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kopplungsvorrichtung (1) nach Anspruch 5 ausgebildet ist, wobei ferner eine optische
Überprüfungseinrichtung (18) vorgesehen ist, welche den Druckgasbehälter (2) identifiziert
und/oder auf Schäden überprüft, und wobei der Druckgasbehälter (2) mittels der Rollen
(10) in der Aufnahmeeinrichtung (4) um seine Längsachse (X) drehbar ist.
13. Verfahren zum automatischen Befüllen eines Druckgasbehälters (2), insbesondere eines
CO2-Gaszylinders, mittels eines Befüllautomaten (11), insbesondere mittels eines Automaten
nach einem der Ansprüche 8 bis 12, mit den Schritten:
Aufnehmen (V1) des zu befüllenden Druckgasbehälters (2) in einer Aufnahmeeinrichtung
(4) einer Kopplungsvorrichtung (1) des Befüllautomaten (11);
Verlagern (V2) des Druckgasbehälters (2) in Richtung seiner Längsachse (X) in Bezug
auf einen Anschlussadapter (3) der Kopplungsvorrichtung (1);
Koppeln (V3) des Druckgasbehälters (2) mit dem Anschlussadapter (3), wobei der Druckgasbehälter
(2) in Richtung seiner Längsachse (X) an den Anschlussadapter (3) geführt wird, sodass
in einer vorbestimmten Endposition eine lösbare hermetische Verbindung des Druckgasbehälters
(2) zu dem Anschlussadapter (3) hergestellt wird; und
Befüllen (V4) des Druckgasbehälters (2) mit einem Fluid aus einem Vorratsdruckbehälter
(12), welcher mit dem Anschlussadapter (3) fluidisch verbunden ist.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verfahren ferner den Schritt des Entkoppelns (V5) des Druckgasbehälters (2) aufweist,
wobei eine zweite Kontaktplatte (7), die eine Verjüngung (9) in einem Anschlussbereich
des Druckgasbehälters (2) zumindest teilweise umschließt, das Entkoppeln (V5) des
Druckgasbehälters (2) unterstützt, indem sie den Druckgasbehälter (2) in Richtung
seiner Längsachse (X) von dem Anschlussadapter (3) weg führt, sodass die lösbare hermetische
Verbindung des Druckgasbehälters (2) zu dem Anschlussadapter (3) gelöst wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass vor dem Schritt des Verlagerns (V2), nach dem Schritt des Entkoppelns (V5) und während
jedem Schritt (V2, V3, V4, V5) dazwischen das Verfahren ferner den Schritt des Wägens
(V6) des Druckgasbehälters (2) zur Ermittlung des Fluidgewichts in dem Druckgasbehälter
(2) und zur Überwachung eines maximal zulässigen Fluidgewichts in dem Druckgasbehälter
(2) aufweist.