[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Filterabreinigung
in einer Staubsaugvorrichtung, wobei die Staubsaugvorrichtung mindestens einen Filter
umfasst, der regelmäßig abgereinigt wird und wobei die Filterabreinigung Abreinigungsvorgänge
mit einzelnen Abreinigungsimpulsen umfasst. Ein Grundgedanke, der dem vorgeschlagenen
Verfahren zugrunde liegt, besteht darin, dass eine Intensität der Abreinigungsvorgänge
in Abhängigkeit von einem Zustand des Filters der Staubsaugvorrichtung eingestellt
werden kann. Dies kann beispielsweis durch eine variable zeitliche Länge eines Abreinigungsimpulses
und/oder eine variable Anzahl von Abreinigungsimpulsen pro Abreinigungsvorgang erreicht
werden. Das vorgeschlagene Verfahren ermöglicht insbesondere eine besonders bedarfsgerechte
und effiziente Filterabreinigung, bei der der Verschmutzungszustand bzw. die Alterung
des Filters in der Staubsaugvorrichtung berücksichtig werden kann. In einem zweiten
Aspekt betrifft die Erfindung eine Staubsaugvorrichtung, mit der das vorgeschlagenen
Verfahren durchgeführt werden kann. Dazu kann die Staubsaugvorrichtung beispielsweise
eine geeignete Sensorik zur Erfassung des Zustands des Filters, sowie eine Steuereinrichtung
umfassen.
Hintergrund der Erfindung:
[0002] Es ist bekannt, dass bei der Arbeit mit Werkzeugmaschinen auf dem Bau Staub entstehen
kann. Dieser Staub kann direkt an seinem Entstehungsort oder an einem Ablageort aufgesagt
werden. Dafür werden üblicherweise Staubsaugvorrichtungen, wie Entstauber oder Staubsauger,
verwendet. Im Kontext der vorliegenden Erfindung wird vorzugsweise auch der Begriff
«Bausauger» verwendet. Viele Staubsaugvorrichtungen oder Bausauger weisen Filter oder
Filterelemente auf, die sich im Laufe des Betriebs des Geräts zusetzen können. Um
die Filter bzw. Filterelemente zu reinigen, sind an manchen Bausaugern Filterabreinigungseinheiten
vorgesehen. In modernen Bausaugern werden häufig Systeme eingesetzt, die die Filterelemente
während des Betriebs automatisch abreinigen. Zumeist wird bei der Filterabreinigung
der Unterdruck in der Staubsaugvorrichtung, der zum Einsaugen des Staubs verwendet
wird, reduziert, so dass das Einsaugen des Staubs kurzfristig unterbrochen und der
Filter gereinigt wird. In einigen Vorrichtungen ist vorgesehen, die Filterelemente
mit einem Gegenstrom durchzuspülen und so einen gegebenenfalls vorhandenen Filterkuchen
zu lösen.
[0003] Die Filterabreinigung geschieht in diversen Bausaugern mittels einer kurzzeitigen
Rückspülung durch den Filter. Das bedeutet, dass eine kurzfristige Strömungsumkehr
in den Strömungsleitungen des Staubsaugers dazu führt, dass für eine kurze Zeit eine
Luftströmung entgegen der üblichen Betriebsströmungsrichtung fließen kann. Durch diesen
Gegenstrom können Staubpartikel oder ein Filterkuchen, der sich gegebenenfalls am
Filter gebildet hat, gelöst oder beseitigt werden. Die Rückspülung beruht auf einem
Druckgefälle, das sich im Normalbetrieb über den Filter hinweg aufbaut. Das schlagartige
Betätigen einer Klappe und/oder Öffnung in einer Strömungsleitung des Staubsaugers
im Bereich der Saugturbine bewirkt eine kurzzeitige Umkehr der Strömungsrichtung durch
den Filter während der Abreinigung. Die angesprochene Klappe und/oder Öffnung in einer
Strömungsleitung des Staubsaugers wird im Kontext der vorliegenden Erfindung vorzugsweise
als «Ventil» bezeichnet.
[0004] Nachteilig bei der Filterabreinigung durch Luftrückspülung ist ein durch die Luftrückspülung
hervorgerufener Druckstoß im Saugsystem, der unweigerlich entsteht und die Absaugung
und damit die Hauptfunktion des Saugers beeinträchtigt. Ein weiterer Nachteil, der
in Zusammenhang mit einem solchen Druckstoß bekannt ist, ist, dass es zum Ausblasen
einer Staubwolke aus dem Sauger heraus kommen kann. In einigen konventionellen Geräten
entsteht eine solche Staubwolke auch bereits bei einer ausreichenden Drosselung des
Saugstroms durch eine starke Reduzierung des Unterdrucks, der in dem Staubsauger vorhanden
ist, um den Staub einzusaugen. Eine solche unerwünschte Abgabe von Staub in Form einer
Staubwolke soll mit der bereitzustellenden Erfindung vermieden werden.
[0005] Üblicherweise ist der Filterreinigungsprozess so ausgestaltet, dass in der Staubsaugvorrichtung
bzw. in einer Steuereinheit der Staubsaugvorrichtung regelmäßig wiederkehrende Zeitabstände
hinterlegt oder definiert sind, in denen die Filterabreinigung automatisch durchgeführt
wird. Bei solchen zeitbasierten Filterabreinigungsvorgängen werden in regelmäßigen,
konstant langen Zeitabständen Abreinigungszyklen durchgeführt. Insbesondere sind bei
konventionellen Staubsaugvorrichtungen, die aus dem Stand der Technik bekannt sind,
die Öffnungszeiten der Ventile konstant lang bzw. vom Hersteller fest vorgegeben.
Ferner sind bei vielen Geräten die Abstände zwischen zwei einzelnen Impulsen während
eines Abreinigungsvorgangs gleich oder im Wesentlichen gleich lang.
[0006] Nachteilig an den aus dem Stand der Technik bekannten Filterabreinigungsverfahren
mit fest vorgegebenen Zeitschemata ist jedoch, dass eine Berücksichtigung des Filterverschleißes
bzw. des Verschmutzungsgrads des Filters bei der Veranlassung des Filterabreinigungsprozesses
nicht stattfindet, so dass ein wesentlicher Faktor für die Erreichung einer hohen
Abreinigungsqualität bei der Steuerung der Abreinigung nicht einbezogen wird. Dadurch
kann es vorkommen, dass die Abreinigung zu nicht geeigneten Zeiten stattfindet. Dies
bedeutet, dass die Filterabreinigung beispielsweise zu früh und damit zu häufig oder
zu selten und damit nach Überschreiten eines Qualitätsmaximums in Bezug auf die Saugleistung
durchgeführt wird. Eine zu häufige Abreinigung ist insofern nachteilig, da bei der
Abreinigung der Unterdruck in der Staubsaugvorrichtung reduziert werden muss, wodurch
eine kurzfristige, unerwünschte Unterbrechung des Staubeinsaugens bewirkt wird. Dies
kann sich nachteilig auf die Saugleistung der Staubsaugvorrichtung auswirken. Eine
zu späte bzw. zu selten durchgeführte Abreinigung des Filters ist nachteilig, weil
dadurch Zeiträume entstehen können, in denen der Filter bereits stark zugesetzt ist,
so dass gegebenenfalls die Saugleistung der Staubsaugvorrichtung beeinträchtigt ist.
Dadurch kann die Filterwirkung herabgesetzt werden und Staub kann vermehrt in den
Bereich der Turbine bzw. des Gebläses gelangen. Dies kann wiederum zu Beschädigungen
oder Beeinträchtigungen von Turbine und/oder Gebläse führen. Außerdem kann die Saugqualität
und Saugeffizienz des Staubsaugers nachlassen.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die vorstehend beschriebenen Probleme
zu lösen und ein Verfahren zur Steuerung einer Filterabreinigung in einer Staubsaugvorrichtung
bereitzustellen, mit dem eine bedarfsgerechte Filterabreinigung ermöglicht wird und
bei dem die Gestaltung eines Abreinigungsprozesses unter Berücksichtigung der Verschmutzung
des Filters erfolgt. Insbesondere soll mit der Erfindung das eingangs beschriebene
Druckstoßproblem vermindert oder sogar vollständig kompensiert werden. Eine weitere
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Staubsaugvorrichtung bereitzustellen, die
dazu eingerichtet ist, eine bedarfsgerechte Filterabreinigung umzusetzen, bei der
ein Verschmutzungsgrad des Staubsaugerfilters bei der Durchführung der Filterabreinigung
berücksichtigt werden kann.
[0008] Die Aufgabe wird dadurch gelöst durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche.
Vorteilhafte Ausführungsformen zu dem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche finden
sich in den abhängigen Unteransprüchen.
Beschreibung der Erfindung:
[0009] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Steuerung einer Filterabreinigung
in einer Staubsaugvorrichtung, wobei die Staubsaugvorrichtung mindestens einen Filter
umfasst, der regelmäßig abgereinigt wird, wobei die Filterabreinigung einzelne Abreinigungsvorgänge
umfasst. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Intensität der Abreinigungsvorgänge
in Abhängigkeit von einem Zustand des Filters der Staubsaugvorrichtung eingestellt
wird. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann die Intensität der Abreinigungsvorgänge
dadurch eingestellt werden, dass Abreinigungsimpulse der Abreinigungsvorgänge zeitliche
Längen ti umfassen, die in Abhängigkeit von einem Zustand des Filters der Staubsaugvorrichtung
eingestellt werden. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass jeder Abreinigungsvorgang
n Abreinigungsimpulse umfasst, wobei jeder Abreinigungsimpuls eine zeitliche Länge
ti aufweist. Vorzugsweise kann die zeitliche Länge ti der Abreinigungsimpulse pro
Abreinigungsvorgang in Abhängigkeit von einem Zustand des Filters der Staubsaugvorrichtung
eingestellt werden. Es kann im Sinne der Erfindung alternativ oder zusätzlich bevorzugt
sein, dass eine Anzahl n der Abreinigungsimpulse pro Abreinigungsvorgang in Abhängigkeit
von einem Zustand des Filters der Staubsaugvorrichtung eingestellt werden kann. Es
ist im Sinne der Erfindung besonders bevorzugt, dass die Länge ti der Abreinigungsimpulse
und deren Anzahl n pro Abreinigungsvorgang unabhängig voneinander eingestellt werden
können. Mit anderen Worten ist es beispielsweise bevorzugt, das aufeinanderfolgende
Abreinigungsvorgänge 2, 4, 3, 5 und wieder 3 Abreinigungsimpulse aufweisen. Dabei
können die Abreinigungsimpulse beispielsweise 20, 58, 35, 47, 60, 92 oder 108 ms dauern.
Vorzugsweise kann jede bevorzugte Anzahl n pro Abreinigungsvorgang mit jeder bevorzugten
Impulslänge ti kombiniert werden.
[0010] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Abreinigungsimpulse jeweils eine
individuelle zeitliche Länge ti aufweisen. Die zeitliche Länge ti entspricht vorzugsweise
der Zeitdauer, die ein Abreinigungsimpuls einnimmt, mit anderen Worten die Zeitspanne,
die ein Abreinigungsimpuls dauert. Sie kann daher bevorzugt auch als «Impulslänge»
bezeichnet werden. Vorzugsweise nimmt ein Abreinigungsimpuls i eine Zeitdauer ti ein,
wobei beispielsweise ein erster Abreinigungsimpuls eine zeitliche Länge t1 dauern
kann, während ein zweiter Abreinigungsimpuls eine zeitliche Länge t2 aufweist usw.
Insbesondere kann der Buchstabe «i» als Index für eine Zeitspanne t verstanden werden.
Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass ein Abreinigungsvorgang aus mehreren
Abreinigungsimpulsen besteht, die jeweils durch eine Betätigung des Ventils ausgelöst
werden.
[0011] Es ist im Sinne bevorzugt, dass während eines Betriebs der Staubsaugvorrichtung Abreinigungsvorgänge
in regelmäßigen Abständen stattfinden. Die Abstände zwischen den einzelnen Abreinigungsvorgängen
können beispielsweise in einem Bereich von circa 15 s liegen. Es sind allerdings auch
andere, kürzere wie längere, Abstände denkbar. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt,
dass auch die Abstände zwischen den einzelnen Abreinigungsvorgängen in Abhängigkeit
von einem Zustand des Filters der Staubsaugvorrichtung eingestellt werden können.
Die Abstände zwischen den einzelnen Abreinigungsvorgängen stellen bevorzugt Pausen
zwischen den Abreinigungsvorgängen dar, in denen ein normaler Saugbetrieb der Staubsaugvorrichtung
stattfinden kann.
[0012] Die Abreinigungsimpulse führen zu den unerwünschten Druckstößen, deren Auswirkungen
mit der vorliegenden Erfindung vorteilhafterweise kompensiert oder minimiert werden.
Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, dass die zeitliche Länge ti und/oder eine
Anzahl n der Abreinigungsimpulse pro Abreinigungsvorgang in Abhängigkeit von einem
Zustand des Filters der Staubsaugvorrichtung eingestellt werden kann, so dass die
Intensität der eines Abreinigungsvorgangs an den jeweiligen Zustand der Staubsaugvorrichtung
bzw. seines Filters anpassbar ist. Beispielsweise ermöglicht das vorgeschlagene Vorgehen,
dass die zeitliche Länge ti besonders kurz gehalten werden kann. Außerdem kann die
Anzahl der Abreinigungsimpulse möglichst gering gehalten werden, um die Anzahl der
an sich unerwünschten Druckstöße, die durch die Abreinigungsimpulse hervorgerufen
werden können, ebenfalls gering zu halten. Tests haben gezeigt, dass mit dem vorgeschlagenen
Verfahren ein unnötiges Zuviel an Abreinigung besonders wirksam vermieden werden kann.
Insbesondere kann die Filterabreinigung besonders bedarfsgerecht und dadurch effizient
gestaltet werden, so dass die Filterabreinigung bzw. deren Intensität optimal an die
Erfordernisse des aktuellen Saugbetriebs der Staubsaugvorrichtung angepasst werden
kann. Insbesondere kann mit der Erfindung eine adaptive Charakteristikanpassung einer
Filterabreinigung während eines Abreinigungsvorgangs in einer Staubsaugvorrichtung
ermöglicht werden. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass ein Druckniveau oberhalb
und unterhalb der Filters bzw. ein Druckniveau in Strömungsrichtung vor und hinter
dem Filter der Staubsaugvorrichtung ermittelt und als Grundlage für die Einstellung
der zeitlichen Länge ti bzw. der Anzahl n der Abreinigungsimpulse verwendet wird.
Es ist im Sinne der Erfindung ganz besonders bevorzugt, dass die Druckwerte an den
unterschiedlichen Stellen innerhalb der Staubsaugvorrichtung kontinuierlich gemessen
und ausgewertet werden.
[0013] Im Kontext des vorgeschlagenen Verfahrens ist es bevorzugt, dass die Impulslängen
ti der Abreinigungsimpulse der Abreinigungsvorgänge variabel gestaltet werden können.
Vorzugsweise liegen die Indices i zwischen 1 und der Anzahl der Abreingungsimpulse
n, d.h. 1 ≤ i ≤ n. Es ist im Sinne der Erfindung ganz besonders bevorzugt, dass jede
Länge ti eines Abreinigungsimpulses i während desselben Abreinigungsvorgangs individuell
an den Filterzustand angepasst werden kann. Mit anderen Worten können die Längen der
Abreinigungsimpulse innerhalb eines Abreinigungsvorgangs unterschiedlich sein, je
nach Maßgabe des Filterzustands. Wenn ein Abreinigungsvorgang beispielsweise drei
Abreinigungsimpulse aufweist, können die zeitlichen Längen t1, t2 und t3 für jeden
Abreinigungsimpuls unterschiedlich eingestellt und durchgeführt werden. Bei der Bestimmung
der Länge der Abreinigungsimpulse wird dabei insbesondere der Zustand des Filters
der Staubsaugvorrichtung zugrunde gelegt.
[0014] Häufig wird in Staubsaugvorrichtungen die Situation vorgefunden, dass der Filter
zu Beginn eines Abreinigungsvorganges am stärksten verschmutzt bzw. zugesetzt ist.
Es ist dann im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass eine kurze Impulslänge t1 für den
ersten Abreinigungsimpuls eingestellt wird, während die Impulslängen t2, t3 usw. der
nachfolgenden Abreinigungsimpulse 2, 3 usw. vorzugsweise länger dauern als der erste
Abreinigungsimpuls. Dadurch kann eine zu starke Vehemenz des ersten Abreinigungsimpulses
wirksam vermieden und die Intensität des bei der Filterabreinigung erzeugten Druckstoßes
auf mehrere Abreinigungsimpulse besser verteilt werden. Häufig wird beim ersten Abreinigungsimpuls
eines Abreinigungsvorgangs unerwünschterweise eine große Staubwolke aus der Staubsaugvorrichtung
herausgeblasen. Indem die Intensität der Abreinigungsimpulse durch das vorgeschlagene
Verfahren an den aktuellen Filterzustand bzw. seinen Verschmutzungsgrad angepasst
werden kann, wird die Abgabe einer anfänglich großen Staubwolke vermieden. Überraschenderweise
kann durch die gleichmäßigere Verteilung der Abreinigungsintensität auf die mehreren
Abreinigungsimpulse, deren Länge und/oder Anzahl in Abhängigkeit vom Filterzustand
eingestellt werden können, der Gesamtumfang der abgegebenen Staubwolken pro Abreinigungsvorgang
reduziert werden. Dadurch wird eine "Rück-Verschmutzung" der Umgebung wirksam vermieden
und insbesondere verhindert, dass der Nutzer eines Werkzeuggeräts, mit dem zusammen
die Staubsaugvorrichtung betrieben werden kann, einer hohen Staubbelastung ausgesetzt
ist.
[0015] Es kann im Kontext des vorgeschlagenen Verfahrens auch bevorzugt sein, dass der Zustand
des Filters der Staubsaugvorrichtung nicht nur von seinem Verschmutzungsgrad abhängt.
Es kann auch vorkommen, dass die Art der Verschmutzung bzw. das Material, welches
den Filter zusetzt, einen Einfluss auf die Ausgestaltung der Filterabreinigung hat.
Beispielsweise kann bei Materialien, wie Kalk oder Gips, die zwar häufig schwere Verschmutzungen
des Filters hervorrufen, eine geringe Anzahl von Abreinigungsimpulsen eingestellt
werden, da der sich bildende Filterkuchen sehr trocken ist und zumeist eine geringe
Anzahl von Druckstößen ausreicht, um den Filterkuchen vom Filter zu lösen. Bei feuchten
Filterkuchen kann es dahingegen bevorzugt sein, dass eine höhere Anzahl von Abreinigungsimpulsen
eingestellt wird.
[0016] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die zeitliche Länge ti der Abreinigungsimpulse
in einem Bereich von 1 bis 500 ms, bevorzugt in einem Bereich von 10 bis 200 ms, besonders
bevorzugt in einem Bereich von 30 bis 150 ms und am meisten bevorzugt bei ca. 40 bis
100 ms liegt. Ganz besonders bevorzugt können beispielsweise Impulslängen ti von 45
ms, 60 ms oder 90 ms für einen Abreinigungsimpuls sein. Tests haben gezeigt, dass
die genannten Zeitdauern zu optimalen Abreinigungsergebnissen führen.
[0017] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Impulslänge ti durch eine Variierung
der Ventilöffnungszeit eingestellt wird. Mit anderen Worten können unterschiedliche
Ventilöffnungszeiten eingestellt werden, um unterschiedliche Zeitspannen ti zu erreichen.
Vorzugsweise erfolgt die Ermittlung der optimalen Ventilöffnungszeit und somit der
optimalen Zeitpanne ti durch die Steuereinrichtung der Staubsaugvorrichtung. Dabei
greift die Steuereinrichtung vorzugsweise auf Betriebsdaten und Messwerte zurück,
die von einer geeigneten Sensorik innerhalb der Staubsaugvorrichtung ermittelt werden.
[0018] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Ventilöffnungszeit derjenigen Zeitspanne
entspricht, in der das Ventil geöffnet ist. Es kann im Sinne der Erfindung bevorzugt
sein, dass als Anfangspunkt dieser Zeitspanne jeweils der Beginn des Ventil-Öffnungsvorgangs
betrachtet wird. Es kann aber ebenso bevorzugt sein, dass derjenige Augenblick als
Anfangszeitpunkt verwendet wird, in dem das Ventil vollständig oder im Wesentlichen
vollständig oder mit einem vordefinierten Öffnungsgrad geöffnet vorliegt. Analog kann
es bevorzugt sein, dass als Endzeitpunkt der Zeitspanne der Beginn des Venti-Schließungsvorgangs
verwendet wird oder derjenige Zeitpunkt, an dem das Ventil wieder vollständig oder
im Wesentlichen vollständig oder mit einem vordefinierten Schließungsgrad geschlossen
vorliegt. Vorzugsweise wird für jeden Abreinigungsimpuls derselbe Anfangs- und Endzeitpunkt
gewählt, um das vorgeschlagene Verfahren durchzuführen. Dadurch wird es ermöglicht,
dass vergleichbare Zeitdauern bzw. Zeitspannen zur Steuerung der Filterabreinigung
bzw. zur Veranlassung der einzelnen Abreinigungsvorgänge verwendet werden können.
Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass ein Abreinigungsvorgang eine Anzahl
von n Abreinigungsimpulsen umfasst, wobei die Abreinigungsimpulse durch das Öffnen
und Schließen des Ventils definiert werden. Insbesondere werden dadurch auch die zeitlichen
Längen ti der Abreinigungsimpulse festgelegt.
[0019] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Öffnungszeit des Ventils ("Ventilöffnungszeit")
mit der zeitlichen Länge ti eines Abreinigungsimpulses korrespondiert. Dabei kann
die Ventilöffnungszeit der zeitlichen Länge ti entsprechen, d.h. es kann im Sinne
der Erfindung bevorzugt sein, dass die Ventilöffnungszeit im Wesentlichen identisch
zu der Länge ti ist. Es kann aber auch bevorzugt sein, dass es eine feste, bekannte
Beziehung zwischen der Ventilöffnungszeit und der zeitlichen Länge ti gibt und dass
die zeitliche Länge ti aus der Ventilöffnungszeit berechnet oder abgeleitet werden
kann, oder umgekehrt.
[0020] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Variierung der Ventilöffnungszeit
unter Verwendung einer Steuereinrichtung erfolgt. Es kann auch bevorzugt sein, dass
die Intensität eines Abreinigungsvorgangs mit Hilfe der Steuereinrichtung eingestellt
werden kann. Dies bedeutet mit anderen Worten bevorzugt, dass beispielsweise unterschiedliche
Ventilöffnungszeiten oder Abreinigungsimpulsanzahlen unter Verwendung von Software-Lösungen
eingestellt werden können. Dabei werden vorzugsweise Daten, die einen Zustand des
Filters der Staubsaugvorrichtung betreffen, durch die Steuereinrichtung ausgewertet
und als Grundlage für die Ermittlung einer optimalen Ventilöffnungszeit verwendet.
Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, diese Ausgestaltung der Erfindung als softwaretechnische
Einstellung der zeitlichen Länge ti bzw. softwaretechnische Einstellung der Ventilöffnungszeit
zu bezeichnen. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Steuereinrichtung
Bestandteil der Staubsaugvorrichtung ist. Ferner kann die Staubsaugvorrichtung eine
geeignete Sensorik umfassen, mit der die Daten ermittelt werden können, die den Zustand
des mindestens einen Filters der Staubsaugvorrichtung beschreiben. Dabei kann es sich
beispielsweise um Drucksensoren handeln, die innerhalb der Strömungsleitungen im Inneren
der Staubsaugvorrichtung angeordnet sind. Beispielsweise können Drucksensoren in einer
Strömungsleitung in Strömungsrichtung vor und hinter einem Filter angeordnet vorliegen,
so dass die Druckverhältnisse innerhalb der Strömungsleitung vor und hinter dem Filter
miteinander verglichen werden können. Insbesondere ermöglicht eine solche Anordnung,
dass eine Druckdifferenz innerhalb der Staubsaugvorrichtung als Steuerungsgröße für
die Filterabreinigung verwendet werden kann. Vorzugsweise kann die Differenz der Druckverhältnisse
vor und hinter dem Filter verwendet werden, um die Intensität des Abreinigungsvorgangs
zu optimieren. Dazu können die ermittelten Druckwerte beispielsweise verwendet werden,
um die Impulslängen ti und/oder die Anzahl n von Abreinigungsimpulsen einzustellen.
Mit anderen Worten beschreiben die Druckverhältnisse innerhalb des Staubsaugers, die
beispielsweise in Strömungsrichtung vor und hinter dem Filter ermittelt werden können,
den Zustand des Filters der Staubsaugvorrichtung. Diese Druckverhältnisse bzw. ihre
Differenz kann dann verwendet werden, um die Intensität der einzelne Abreinigungsvorgänge
zu steuern und an den Filterzustand anzupassen. Tests haben gezeigt, dass die Druckdifferenz
eine besonders geeignete Kenngröße für den Verschmutzungsgrad des mindestens einen
Filters der Staubsaugvorrichtung ist. Dieser Datenvergleich bzw. eine vorausgehende
Verarbeitung bzw. Auswertung der Daten kann beispielsweise von der Steuereinrichtung
der Staubsaugvorrichtung durchgeführt werden.
[0021] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Daten, die zur Ermittlung der Impulslängen
ti bzw. zur Ermittlung einer Anzahl n von Abreinigungsimpulsen erhoben und ausgewertet
werden, von Sensoren ermittelt werden. Dabei kann es sich beispielsweise um Drucksensoren
handeln, die in Strömungsrichtung vor und hinter dem Filter der Staubsaugvorrichtung
angeordnet sind. Es ist im Sinne der Erfindung ganz besonders bevorzugt, auf solche
Daten bei der Ermittlung der Impulslängen ti und/oder der Anzahl n von Abreinigungsimpulsen
zurückzugreifen, die für den Betrieb der Staubsaugvorrichtung bereits aus anderen
Gründen erhoben werden. Mit anderen Worten ist es bevorzugt, dass die Daten, die bei
der Durchführung des Verfahrens verwendet werden, um die zeitlichen Längen ti oder
eine Anzahl n von Abreinigungsimpulsen zu bestimmen, mit einer solchen Sensorik erfasst
werden, die bereits an der Staubsaugvorrichtung vorhanden ist. Dadurch kann das vorgeschlagene
Verfahren besonders einfach und ohne großen Aufwand in einer Staubsaugvorrichtung
implementiert werden. Insbesondere ermöglicht eine softwaretechnische Lösung, mit
der das vorgeschlagene Verfahren durchgeführt wird, dass bereits im Markt befindliche
Staubsaugvorrichtungen besonders einfach mit dem vorgeschlagenen Verfahren nachgerüstet
werden können. Außerdem ist es ökonomisch vorteilhaft, wenn vorhandene Daten besser
ausgenutzt werden, um den Betrieb der Staubsaugvorrichtung noch weiter zu verbessern
bzw. die Gestaltung der Filterabreinigung zu optimieren.
[0022] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass ein erster Sensor in Strömungsrichtung
vor dem Filter der Staubsaugvorrichtung angeordnet ist und dass ein zweiter Sensor
in Strömungsrichtung hinter dem Filter der Staubsaugvorrichtung angeordnet ist. Vorzugsweise
wird mit dem ersten Sensor ein erster Druck bzw. ein erster Druckwert, der in Strömungsrichtung
vor dem Filter herrscht, gemessen und mit dem zweiten Sensor ein zweiter Druck bzw.
ein zweiter Druckwert, der in Strömungsrichtung hinter dem Filter herrscht. Der erste
und der zweite Druck bzw. der erste Druckwert und der zweite Druckwert können miteinander
verglichen werden und es kann eine Druckdifferenz gebildet werden. Dies kann beispielsweise
dadurch erfolgen, dass einer der beiden Druckwerte von dem anderen Druckwert abgezogen
wird. Der Fachmann weiß, wie eine Druckdifferenz aus zwei Druckwerten zu bilden ist.
Es ist im Sinne der Erfindung ganz besonders bevorzugt, dass auf Grundlage der Druckdifferenz
eine Intensität der Abreinigungsvorgänge abgeleitet werden kann, die dann durch geeignete
Maßnahmen, wie die Optimierung der zeitlichen Länge ti von Abreinigungsimpulsen und/der
der Optimierung der Anzahl n der Abreinigungsimpulse pro Abreinigungsvorgang, eingestellt
wird. Es im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass eine erforderliche Intensität der
durchzuführenden Abreinigungsvorgänge auf Grundlage der ermittelten Druckdifferenz
bestimmt wird. Mit anderen Worten ist es bevorzugt, dass die Impulslängen ti der nachfolgenden
Abreinigungsimpulse auf Grundlage der ermittelten Differenz der Druckverhältnisse,
die in Strömungsrichtung vor und hinter dem Filter der Staubsaugvorrichtung herrschen,
eingestellt werden können. Vorzugsweise kann die ermittelte Druckdifferenz auch dazu
verwendet werden, die Anzahl n der Abreinigungsimpulse festzulegen. Bei einem starken
Abreinigungsbedarf können beispielsweise mehr Abreinigungsimpulse durchgeführt werden
als bei einem geringen Abreinigungsbedarf. Dabei steht eine hohe Druckdifferenz vorzugsweise
für einen hohen Verschmutzungsgrad des Filters. Eine hohe Druckdifferenz führt vorzugsweise
auch zu einen starken Druckstoß durch das Öffnen des Ventils, so dass durch eine Einstellbarkeit
der Ventilöffnungszeit die Stärke des Abreinigungsdruckstoßes bzw. eines Abreinigungsimpulses
bzw. das Luftvolumen, das bei einem Abreinigungsimpuls durch den Filter strömt, optimal
an den Verschmutzungsgrad des Filters, der vorzugsweise mit der Druckdifferenz zusammenhängt,
angepasst werden kann.
[0023] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Differenz der Druckverhältnisse,
die in Strömungsrichtung vor und hinter dem Filter der Staubsaugvorrichtung herrschen,
ein Maß für die Verschmutzung des Filters ist. Durch eine an den Verschmutzungsgrad
des Filters angepasst Filterabreinigung kann insbesondere auch die Anzahl n der Abreinigungsimpulse
klein gehalten werden. Dadurch kann beispielsweise vermieden werden, dass zu viele
Abreinigungsimpulse pro Abreinigungsvorgang durchgeführt werden. Die Vermeidung von
überzähligen Abreinigungsimpulsen pro Abreinigungsvorgang stellt einen wesentlichen
Vorteil der Erfindung dar, weil dadurch vorzugsweise auch die Anzahl der unerwünschterweise
ausgestoßenen Staubwolken gering gehalten werden kann. Darüber hinaus kann mit der
Erfindung sichergestellt werden, dass jeder einzelne Abreinigungsimpuls eine zu große
Intensität aufweist. Dies kann vorzugsweise dadurch erfolgen, dass die Ventilöffnungszeiten,
deren Länge vorzugsweise der Impulslänge ti entspricht, kurz gehalten werden. Es ist
im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass ein langer Abreinigungsimpuls mit einer großen
Zeitpanne ti bevorzugt einer hohen Abreinigungsintensität entspricht, weil ein großes
Luftvolumen durch den Filter geführt wird. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt,
dass das Luftvolumen, das für die Filterabreinigung in umgekehrter Strömungsrichtung
durch den Staubsauger geführt wird, ein Maß für die Intensität der Filterabreinigung
ist. Vorzugsweise entspricht ein kurzer Abreinigungsimpuls mit einer kurzen Zeitpanne
ti bevorzugt einer geringen Abreinigungsintensität, weil in diesem Fall nur eine geringe
Luftmenge bzw. ein kleines Luftvolumen durch die Staubsaugvorrichtung geführt wird.
[0024] Es kann im Sinne der Erfindung alternativ bevorzugt sein, dass die Intensität des
Abreinigungsvorgangs durch einen einstellbaren Querschnitt einer Ventilöffnung beeinflusst
wird. Diese Ausgestaltung der Erfindung wird vorzugsweise als mechanische Anpassung
der Filterabreinigung bezeichnet. Dabei können unterschiedliche Abläufe der Filterabreinigung
vorzugsweise dadurch erreicht werden, dass der Querschnitt einer Öffnung und/oder
Klappe des Ventils verändert wird. Die Einstellbarkeit des Querschnitts der Ventilöffnung
bedeutet im Sinne der Erfindung insbesondere, dass eine Querschnittsfläche innerhalb
des Ventils bzw. der Strömungsleitung variiert bzw. veränderlich eingestellt werden
kann. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass ein Ventilöffnungsweg
und/oder ein Ventilöffnungswinkel verändert wird. Diese Ausgestaltungen der Erfindung
werden bevorzugt auch als "adaptiver Ventilöffnungsweg" oder "adaptiver Ventilöffnungswinkel"
bezeichnet.
[0025] Es kann im Sinne der Erfindung ferner bevorzugt sein, dass die Intensität des Abreinigungsvorgangs
durch Einstellung einer Ventilbeschleunigung und/oder eine Ventildämpfung beeinflusst
werden kann. Mit anderen Worten kann es bevorzugt sein, die Filterabreinigung durch
eine adaptive Ventilbeschleunigung bzw. eine adaptive Ventildämpfung zu variieren.
Dabei können unterschiedliche Abreinigungsintensitäten insbesondere dadurch eingestellt
werden, dass unterschiedliche Ventilbeschleunigungen und/oder Ventildämpfungen eingestellt
werden. Der Begriff "Ventilbeschleunigung" beschreibt im Sinne der Erfindung bevorzugt,
die Dynamik, die dem Öffnungs- oder Schließprozess des Ventils zugrunde liegt. Dabei
weist ein Ventil, das sich mit einer hohen Geschwindigkeit pro Zeiteinheit schließt,
eine hohe Ventilbeschleunigung auf und ein Ventil, das sich mit einer geringen Geschwindigkeit
pro Zeiteinheit schließt, eine geringe Ventilbeschleunigung. Der Begriff "Geschwindigkeit"
beschreibt in diesem Zusammenhang vorzugsweise die Geschwindigkeit, mit der sich eine
Ventilklappe bewegt, wenn das Ventil, das die Rückspülung des Filters ermöglicht,
eine solche Ventilklappe aufweist. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, diese
Ausgestaltung der Erfindung als "dynamische" Einstellung der Abreinigungsintensität
zu bezeichnen.
[0026] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung liegt die Anzahl n der Abreinigungsimpulse
pro Abreinigungsvorgang in einem Bereich von 1 bis 7, bevorzugt in einem Bereich von
2 bis 5 und am meisten bevorzugt bei 3. Tests haben gezeigt, dass die genannten Anzahlen
zu besonders guten Abreinigungsergebnissen führen.
[0027] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Anzahl n der Abreinigungsimpulse
in Abhängigkeit von einem Fortschritt der Filterabreinigung eingestellt werden kann.
Mit anderen Worten kann es im Sinne der Erfindung bevorzugt sein, die Anzahl n der
Abreinigungsimpulse so zu variieren bzw. einzustellen, dass eine Verunreinigungsgrad
des Filters, ein Zusetzungsgrad des Filters oder eine Betriebszeit der Staubsaugvorrichtung
- beispielsweise gemessen seit einem letzten Filterwechsel - bei der Festlegung der
Anzahl n der Abreinigungsimpulse zugrunde gelegt bzw. berücksichtigt wird. Durch die
Anpassung bzw. die Anpassbarkeit der Anzahl n der Abreinigungsimpulse an den Zustand
des Filters kann eine besonders bedarfsgerechte Filterabreinigung bereitgestellt werden,
mit der einerseits eine effektive Abreinigung des Filters der Staubsaugvorrichtung
ermöglicht wird, aber andererseits auch der Druckanstieg, der durch die Filterabreinigung
hervorgerufen wird, minimal bzw. seine Dauer möglichst kurz gehalten werden kann.
Dadurch wird der Saugbetrieb des Staubsaugers möglichst wenig beeinträchtigt und die
Saugeffizienz bleibt - insbesondere im Vergleich zu konventionell arbeitenden Saugern
- hoch.
[0028] In einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung eine Staubsaugvorrichtung, bei der
die Filterabreinigung mit dem vorgeschlagenen Verfahren gesteuert werden kann. Insbesondere
erfolgt bei der vorgeschlagenen Staubsaugvorrichtung die Gestaltung eines Abreinigungsvorgangs
in Abhängigkeit von einem Zustand des Filters der Staubsaugvorrichtung. Mit anderen
Worten ist die vorgeschlagene Staubsaugvorrichtung dazu eingerichtet, die einzelnen
Abreinigungsvorgänge während des Betriebs des Staubsaugers in Abhängigkeit vom Zustand
seines Filters durchzuführen.
[0029] Insbesondere basiert die vorgeschlagene Staubsaugvorrichtung vorteilhafterweise nicht
auf einer zeitbasierten Steuerung mit fixen Abständen zwischen Abreinigungsvorgängen,
wobei die Abreinigungsvorgänge femer eine feste zeitliche Länge aufweisen. Mit anderen
Worten arbeitet die vorgeschlagene Staubsaugvorrichtung nicht basierend auf starren,
fest vorgegebenen Zeitschemata, sondern der Betrieb der Staubsaugvorrichtung bzw.
die Durchführung der Filterabreinigung orientiert sich an dem tatsächlichen Abreinigungsbedarf,
so dass der Betrieb der Staubsaugvorrichtung und die Durchführung der Filterabreinigung
vorteilhafterweise an den tatsächlichen Abreinigungsbedarf angepasst werden können.
Insbesondere ist bei der vorgeschlagenen Staubsaugvorrichtung die Anzahl der Abreinigungsimpulse
pro Abreinigungsvorgang nicht mehr fest vorgegeben. Vielmehr erlaubt es die vorgeschlagene
Erfindung, dass die Intensität eines jeden Abreinigungsvorgangs individuell eingestellt
werden kann. Dies wird insbesondere dadurch ermöglicht, dass die Impulslänge ti eines
jeden Abreinigungsimpulses i individuell in Abhängigkeit von einem Zustand des Filters,
der in der Staubsaugvorrichtung angeordnet vorliegt, bestimmt und eingestellt werden
kann. Darüber hinaus oder alternativ dazu kann die Anzahl n der Abreinigungsimpulse
in Abhängigkeit von einem Zustand des Filters variiert werden. Dadurch wird zum einen
ein zu häufiges Initiieren eines Abreinigungsprozesses vermieden, das sich nachteilig
auf die Leistung der Staubsaugvorrichtung auswirken kann. Dies deshalb, weil es in
diesem Fall zu ständigen Unterbrechungen des Saugbetriebs kommt, da die Filterabreinigung
mit einem Druckanstieg bzw. Abfall des Unterdrucks innerhalb der Staubsaugvorrichtung
einhergeht. Bei einer Staubsaugvorrichtung, bei der die Filterabreinigung gemäß dem
vorgeschlagenen Verfahren gesteuert wird, können die Filterabreinigungsvorgänge vorteilhafterweise
in Abhängigkeit von einem aktuellen Bedarf und in Abhängigkeit des Zustands des Filters
veranlasst werden. Auf diese Weise kann die Anzahl von Filterabreinigungsprozessen
pro Zeiteinheit optimiert werden, so dass einerseits der Staubsaugprozess nicht zu
häufig unterbrochen werden muss und andererseits eine effiziente Saugleistung der
Staubsaugvorrichtung und eine effiziente Filterung des Luftstroms in der Staubsaugvorrichtung
gewährleistet werden kann.
[0030] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Staubsaugvorrichtung Mittel zur
Erfassung eines Zustands des mindestens einen Filters der Staubsaugvorrichtung umfasst.
Die Staubsaugvorrichtung kann beispielsweise Sensoren zur Ermittlung von Druckwerten
umfassen, wobei die Sensoren insbesondere in einem Absaugstrom der Staubsaugvorrichtung
vor und hinter dem Filter angeordnet sein können. Es kann im Sinne der Erfindung auch
vorgesehen sein, dass die mit den Sensoren ermittelten Messwerte informationstechnologisch
weiterverarbeitet werden. Beispielsweise können Kennwerte, Kenngrößen oder Vergleichsdaten
aus den ermittelten Messwerten berechnet und/oder abgeleitet werden.
[0031] Vorzugsweise umfasst die Staubsaugvorrichtung darüber hinaus eine Steuereinrichtung
zur Durchführung des vorgeschlagenen Verfahrens. Mit anderen Worten kann es im Sinne
der Erfindung bevorzugt sein, dass die Staubsaugvorrichtung eine Steuereinrichtung
zur Anpassung der zeitlichen Länge ti und/oder der Anzahl n der Abreinigungsimpulse
pro Abreinigungsvorgang in Abhängigkeit von einem Zustand des Filters der Staubsaugvorrichtung
umfasst. Durch die Anpassung der zeitlichen Länge ti und/oder der Anzahl n der Abreinigungsimpulse
kann vorteilhafterweise die Intensität eines Abreinigungsvorgangs, vorzugsweise mit
Hilfe der Steuereinrichtung der Staubsaugvorrichtung, eingestellt werden, insbesondere
angepasst an den Verschmutzungsgrad des Filters des Staubsaugers.
[0032] Die Intensität eines Abreinigungsvorgangs kann insbesondere auch noch während eines
Abreinigungsvorganges an den Filterzustand angepasst werden. Diese Anpassung kann
vorzugsweise zu einem Zeitpunkt unmittelbar vor oder während eines Abreinigungsimpulses
erfolgen. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Intensität der Abreinigung
von der Luftmenge abhängt, die pro Zeiteinheit in umgekehrter Richtung durch den Filter
der Staubsaugvorrichtung fließt. Der Begriff "in umgekehrter Richtung" bedeutet im
Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Luft bzw. das Luft-Staub-Gemisch während der
Filterabreinigung entgegen der üblichen Betriebs-Fließrichtung durch den Staubsauger
strömt. Vorzugsweise hängt die Intensität eines einzelnen Impulses von der Ventilöffnungszeit
ab, die vorzugsweise mit der zeitlichen Länge ti verknüpft ist. Es ist im Sinne der
Erfindung bevorzugt, dass die Ventilöffnungszeit durch die Bereitstellung des Luftvolumens,
das den Filter in umgekehrter Richtung durchströmen kann, einen wesentlichen Einfluss
auf die Intensität der Filterabreinigung hat. Die Menge an Luft bzw. das Luftvolumen,
die/das für die Rückspülung des Filters zur Verfügung steht, kann vorzugsweise auch
durch die Querschnittsfläche des Ventils und/oder seine Öffnungsgeschwindigkeit eingestellt
werden.
[0033] Beispielsweise kann diese Anpassung softwaretechnisch durch eine Einstellung der
Ventilöffnungszeit stattfinden. Es kann beispielsweise bevorzugt sein, dass in der
Staubsaugvorrichtung oder in der Steuereinrichtung der Staubsaugvorrichtung ein Computerprogrammprodukt
hinterlegt ist, mit dem die Steuerung der Filterabreinigung durchgeführt werden kann.
Insbesondere kann das Computerprogrammprodukt verwendet werden, um die Ventilöffnungszeiten
und so die zeitliche Länge ti der einzelnen Abreinigungsimpulse einzustellen. Ferner
kann die Anpassung der Intensität der Filterabreinigung durch einen einstellbaren
Querschnitt der Ventilöffnung vorgenommen werden, wie zum Beispiel durch einen adaptiven
Ventilöffnungsweg oder einen adaptiven Ventilöffnungswinkel. Darüber hinaus kann die
Anpassung durch eine adaptive Ventilbeschleunigung oder eine adaptive Ventildämpfung
vorgenommen werden. Die Anzahl der Abreinigungsimpulse eines Abreinigungsvorganges
kann vorzugsweise entsprechend dem Fortschrittes der Abreinigung des Filters in Grenzen
angepasst werden.
[0034] In der Figur 1 ist der zeitliche Verlauf einer Filterabreinigung, wie sie aus dem
Stand der Technik bekannt ist, dargestellt. Es zeigt:
- Fig. 1
- Beispielhafter Verlauf einer Filterabreinigung, wie sie aus dem Stand der Technik
bekannt ist, dargestellt anhand einer Auftragung des Druckes p gegenüber der Zeit
t
Figurenbeschreibung (Stand der Technik):
[0035] Figur 1 zeigt einen beispielhaften Verlauf einer Filterabreinigung gemäß einem konventionellen
Filterabreinigungsverfahren, wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist. Dabei ist
in Fig. 1 die Auftragung des Druckes p gegenüber der Zeit t dargestellt ist. Bei der
in Fig. 1 dargestellten Auftragung ist der Druck p innerhalb der Staubsaugvorrichtung
(nicht dargestellt) auf der y-Achse aufgetragen wird, während die Zeit t auf der x-Achse
aufgetragen wird. Somit zeigt Fig. 1 vorzugsweise eine zeitliche Veränderung der Druckverhältnisse
innerhalb der Staubsaugvorrichtung während ihres Betriebs, bei dem ein Filterabreinigungsvorgang
(2) stattfindet.
[0036] In dem in Fig. 1 dargestellten Ausschnitt aus dem Betrieb einer Staubsaugvorrichtung
ist ein Abreinigungsvorgang (2) dargestellt. Der dargestellte Abreinigungsvorgang
(2) umfasst drei Abreinigungsimpulse (3), die jeweils als Peak in der Auftragung dargestellt
sind. Die Abreinigungsimpulse (3) weisen jeweils eine zeitliche Länge ti (1) auf,
wobei der erste Abreinigungsimpuls (3) eine zeitliche Länge t1 aufweist, während der
zweite Abreinigungsimpuls (3) eine zeitliche Länge t2 aufweist und der dritte Abreinigungsimpuls
(3) eine zeitliche Länge t3 aufweist. In dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel sind
die zeitlichen Längen ti gleich bzw. im Wesentlichen gleich. Insofern entspricht der
zeitliche Druckverlauf, wie er in Fig. 1 dargestellt ist, dem Verlauf des Drucks in
einem konventionellen Staubsauger mit konstanter Länge t eines Abreinigungsimpulses
(3) und einer festen Anzahl von Abreinigungsimpulsen (3).
Bezugszeichen:
[0037]
- 1
- zeitliche Länge ti
- 2
- Abreinigungsvorgang
- 3
- Abreinigungsimpuls
1. Verfahren zur Steuerung einer Filterabreinigung in einer Staubsaugvorrichtung, wobei
die Staubsaugvorrichtung mindestens einen Filter umfasst, der regelmäßig abgereinigt
wird, wobei die Filterabreinigung Abreinigungsvorgänge (2) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Intensität der Abreinigungsvorgänge (2) in Abhängigkeit von einem Zustand des
Filters der Staubsaugvorrichtung eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Intensität der Abreinigungsvorgänge (2) dadurch eingestellt wird, dass Abreinigungsimpulse
(3) der Abreinigungsvorgänge (2) zeitliche Längen ti (1) umfassen, die in Abhängigkeit
von einem Zustand des Filters der Staubsaugvorrichtung eingestellt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zeitliche Länge ti (1) durch eine Variierung der Ventilöffnungszeit eingestellt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Variierung der Ventilöffnungszeit unter Verwendung einer Steuereinrichtung erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zeitliche Länge ti (1) der Abreinigungsimpulse (3) in einem Bereich von 1 bis
500 ms, bevorzugt in einem Bereich von 10 bis 200 ms, besonders bevorzugt in einem
Bereich von 30 bis 150 ms und am meisten bevorzugt in einem Bereich von 40 bis 100
ms liegt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Intensität der Abreinigungsvorgänge (2) dadurch eingestellt wird, dass eine Anzahl
n der Abreinigungsimpulse (3) pro Abreinigungsvorgang (2) in Abhängigkeit von einem
Zustand des Filters der Staubsaugvorrichtung eingestellt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anzahl n der Abreinigungsimpulse (3) pro Abreinigungsvorgang (2) in einem Bereich
von 1 bis 7 liegt, bevorzugt in einem Bereich von 2 bis 5 und am meisten bevorzugt
bei 3.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anzahl n der Abreinigungsimpulse (3) pro Abreinigungsvorgang (2) in Abhängigkeit
von einem Fortschritt der Filterabreinigung eingestellt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Intensität der Abreinigungsvorgänge (2) durch einen einstellbaren Querschnitt
einer Ventilöffnung beeinflusst wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Intensität der Abreinigungsvorgänge (2) durch Einstellung einer Ventilbeschleunigung
und/oder eine Ventildämpfung beeinflusst wird.
11. Staubsaugvorrichtung
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Filterabreinigung der Staubsaugvorrichtung mit dem Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche steuerbar ist.
12. Staubsaugvorrichtung nach Anspruch 11
dadurch gekennzeichnet, dass
die Staubsaugvorrichtung Mittel zur Erfassung eines Zustands des mindestens einen
Filters der Staubsaugvorrichtung umfasst.
13. Staubsaugvorrichtung nach Anspruch 11 oder 12
dadurch gekennzeichnet, dass
die Staubsaugvorrichtung eine Steuereinrichtung zur Anpassung der zeitlichen Länge
ti (1) und/oder der Anzahl n der Abreinigungsimpulse (3) pro Abreinigungsvorgang (2)
in Abhängigkeit von einem Zustand des Filters der Staubsaugvorrichtung umfasst.