[0001] Die Erfindung betrifft eine Schneidevorrichtung mit einem Schneidewerkzeug.
[0002] Aus der
EP2551077A1 ist eine Schneidevorrichtung bekannt, bei der Anschlussteile eines Schneidewerkzeugs
linear verschiebbar gelagert sind, sodass das Schneidewerkzeug entlang einer Geraden
vor und zurück verschiebbar ist, um Schneidebewegungen auszuführen. Das Schneidewerkzeug
ist beidseits von einer Führungsvorrichtung mit zwei Führungsmodulen gehalten, mittels
denen die Anschlussteile des Schneidewerkzeugs entlang je einer Bahn linear verschiebbar
geführt und gelagert sind. Ferner sind Antriebsmodule vorgesehen, mittels denen das
Schneidewerkzeug entlang den Bahnen bewegt wird. Mittels einer Steuervorrichtung werden
die Antriebsmodule miteinander synchronisiert, sodass das Schneidewerkzeug bei der
Ausführung der Schneidbewegungen horizontal ausgerichtet bleibt.
[0003] Das Schneidewerkzeug bzw. die Metallklinge ist über ein Kopplungselement und einen
Energiewandler mit einem Ultraschallgenerator verbunden. Während des Schneidevorgangs
wird die Metallklinge mit Ultraschallenergie beaufschlagt, sodass der Schneidevorgang
mit reduziertem Widerstand durchgeführt werden kann.
[0004] Sofern die Metallklinge nicht mit Ultraschallenergie beaufschlagt wird, wie dies
bei konventionellen Schneidevorrichtungen der Fall ist, wird das zu schneidende Prozessgut
während des Schneidevorgangs stärker komprimiert, als bei der Anwendung von Ultraschallenergie.
Unter Einwirkung des Schneidewerkzeugs erfolgt eine Deformation des elastischen Prozessguts,
die bei der Anwendung von Ultraschallenergie geringer ist. Durch die Deformation des
Prozessguts kann das Schnittbild ungünstig beeinträchtigt werden. Sofern das Prozessgut
hingegen hart und gegebenenfalls auch spröde ist, kann dieses unter Einwirkung des
Schneidewerkzeugs möglicherweise brechen.
[0005] Die beschriebene Problematik der Deformation des Prozessguts erfordert zudem eine
Beschränkung der Taktzyklen, da die einwirkenden Kräfte bei erhöhter Geschwindigkeit
der Verschiebung des Schneidewerkzeugs entsprechend ansteigen.
[0006] Aufgrund der auf das Prozessgut einwirkenden und vom Prozessgut auf das Schneidewerkzeug
zurück wirkenden Kräfte resultiert ferner eine höhere Beanspruchung des Schneidewerkzeugs,
die zu einem höheren Wartungsaufwand und einem früheren Austausch des Schneidewerkzeugs
führt.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Schneidevorrichtung
zu schaffen.
[0008] Insbesondere ist eine Schneidevorrichtung zu schaffen, die einfach aufgebaut ist
und gleichzeitig verbesserte Schneideergebnisse liefert.
[0009] Mittels der Schneidevorrichtung soll beliebiges Prozessgut vorteilhaft geschnitten
werden. Eine Deformation, insbesondere Kompression des Prozessguts soll vermieden
werden. Entsprechend sollen weitgehend unabhängig von der Beschaffenheit des Prozessguts
Schneidevorgänge präzise ausgeführt und verbesserte Schnittbilder erzielt werden.
[0010] Die Schneidevorgänge sollen mit höheren Taktzyklen ausgeführt werden können.
[0011] Die Schneidevorrichtung soll kompakt aufgebaut sein und nur wenig Raum in Anspruch
nehmen, so dass sie in beliebige Produktionsprozesse vorteilhaft integriert werden
kann.
[0012] Die Schneidevorrichtung soll mit reduziertem Aufwand hergestellt werden können. Insbesondere
sollen Führungsvorrichtungen und Antriebsvorrichtungen für das Schneidewerkzeug einfacher
und kostengünstiger aufgebaut sein.
[0013] Diese Aufgabe wird mit einer Schneidevorrichtung gelöst, welche die in Anspruch 1
angegebenen Merkmale aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
weiteren Ansprüchen angegeben.
[0014] Die Schneidevorrichtung umfasst einen Werkzeugantrieb, ein Schneidewerkzeug mit einem
ersten Anschlussteil, das mit einem ersten Mitnehmer verbunden ist, und mit einem
zweiten Anschlussteil, das mit einem zweiten Mitnehmer verbunden ist, sowie eine Führungsvorrichtung,
die eine erste Führungseinheit mit einem ersten Führungsmodul und einem zweiten Führungsmodul
aufweist, mittels denen der erste Mitnehmer entlang einer ersten Führungsbahn und
der zweite Mitnehmer entlang einer zweiten Führungsbahn verschiebbar gehalten ist.
[0015] Erfindungsgemäss weist das erste und/oder das zweite Führungsmodul zwei Führungsräder
auf,
- a) die von zugeordneten Lagervorrichtungen in einer Führungsebene je drehbar gehalten
sind;
- b) die an einer ersten Übergabeposition peripher aneinander angrenzen;
- c) die je peripher eine nach aussen geöffnete Aufnahmeöffnung aufweisen, die zur Aufnahme
des ersten Mitnehmers geeignet ist;
- d) die vom Werkzeugantrieb mit gleicher Winkelgeschwindigkeit in entgegengesetzte
Richtungen drehbar sind;
- e) die derart angeordnet sind, dass deren Aufnahmeöffnungen nach jeder Umdrehung an
der ersten Übergabeposition einander gegenüber liegen, sodass der betreffende Mitnehmer
jeweils an der Übergabeposition zwischen den beiden Führungsräder alternierend von
der einen in die andere Aufnahmeöffnung überführbar ist und alternierend entlang der
Peripherie des ersten Führungsrads oder des zweiten Führungsrads weiter führbar ist.
[0016] Beim Betrieb der Schneidevorrichtung wird z.B. der erste Mitnehmer im ersten Führungsmodul
somit in einer Führungsbahn jeweils alternierend zuerst um das erste Führungsrad und
dann um das zweite Führungsrad geführt, die synchron zueinander in entgegengesetzte
Richtungen drehen. Die resultierende Führungsbahn entspricht einer Acht. Der erste
Mitnehmer und somit das zugeordnete Anschlussteil des Schneidewerkzeugs wird bei einem
Umlauf um die Führungsbahn somit in eine erste Richtung um den doppelten Durchmesser
eines Führungsrads und in eine zur ersten Richtung senkrechte zweite Richtung um den
einfachen Durchmesser eines Führungsrads vor und zurück bewegt.
[0017] Bei diesem Vorgang kann der zweite Mitnehmer im zweiten Führungsmodul entlang einer
identischen, linearen oder gekrümmten Führungsbahn bewegt werden. Der zweite Mitnehmer
kann den Bewegungen des ersten Mitnehmers passiv oder sklavisch folgen. Beispielsweise
wird im zweiten Führungsmodul ein linearer oder gekrümmter Führungskanal vorgesehen,
entlang dem der zweite Mitnehmer den Bewegungen des ersten Mitnehmers folgen kann.
Durch entsprechende Dimensionierung und Ausrichtung des zweiten Führungskanals kann
die Auslenkung des Schneidewerkzeugs entsprechend festgelegt werden.
[0018] Vorzugsweise wird jedoch vorgesehen, dass auch der zweite Mitnehmer in gleicher Weise
wie der erste Mitnehmer aktiv geführt wird. Dazu wird vorgesehen, dass auch das zweite
Führungsmodul ein erstes Führungsrad und ein zweites Führungsrad aufweist,
- a) die von zugeordneten Lagervorrichtungen drehbar gehalten sind;
- b) die an einer zweiten Übergabeposition peripher einander gegenüber liegen;
- c) die je peripher eine nach aussen geöffnete Aufnahmeöffnung aufweisen, die zur Aufnahme
des zweiten Mitnehmers geeignet ist;
- d) die vom Werkzeugantrieb mit gleicher Winkelgeschwindigkeit in entgegengesetzte
Richtungen drehbar sind;
- e) die derart angeordnet sind, dass deren Aufnahmeöffnungen nach jeder Umdrehung an
der zweiten Übergabeposition einander gegenüber liegen, sodass der zweite Mitnehmer
jeweils an der zweiten Übergabeposition alternierend von deren einen in die andere
Aufnahmeöffnung überführbar ist und alternierend entlang der Peripherie des ersten
Führungsrads oder des zweiten Führungsrads des zweiten Führungsmoduls weiter führbar
ist.
[0019] Das erste und das zweite Führungsmodul sind somit vorzugsweise identisch ausgebildet,
vorzugsweise innerhalb einer Führungsebene angeordnet, gegebenenfalls um 180° gegeneinander
gedreht und entsprechend der Länge des Schneidewerkzeugs voneinander beabstandet.
[0020] Die Drehachsen der Laufräder des ersten Führungsmoduls und der Laufräder des zweiten
Führungsmoduls definieren in den Schnittpunkten der Führungsebene vorzugsweise die
Eckpunkte eines Rechtecks oder eines Parallelogramms.
[0021] Der erste Mitnehmer und der zweite Mitnehmer verlaufen synchron in voneinander beabstandeten
identischen und identisch ausgerichteten Führungsbahnen, gegebenenfalls geführt in
Konkurrenten Führungskanälen.
[0022] Die Führungsräder können mit hoher Drehzahl geführt werden, sodass ein Prozessgut
mit hohen Taktzyklen geschnitten werden kann.
[0023] Beim Schneidevorgang erfolgt eine Schnittbewegung in zwei Richtungen. Das Schneidewerkzeug
bleibt stets parallel ausgerichtet und wird mit einer ersten Schnittbewegung entlang
seiner Längsachse zyklisch nach unten und nach oben verschoben. Gleichzeitig wird
das Schneidewerkzeug mit einer zweiten Schnittbewegung senkrecht dazu vor und zurück
bewegt. Mit der ersten Schnittbewegung kann das Schneidewerkzeug tangential entlang
dem Prozessgut geführt werden, während das Schneidewerkzeug gleichzeitig mit der zweiten
Schnittbewegung gegen das Prozessgut bzw. in das Prozessgut hinein geführt wird, um
dieses aufzutrennen. Mit einfachen Rotationsbewegungen der Führungsräder kann somit
eine ideale Schneidebewegung ausgeführt werden, welche erlaubt, das Prozessgut präzise
und schnell zu schneiden.
[0024] Durch die erste Schnittbewegung wird das Prozessgut aufgetrennt, sodass das Prozessgut
durch die zweite Schnittbewegung nicht komprimiert wird. Aufgrund der Vermeidung der
Komprimierung des Prozessguts resultieren präzise Schnitte und präzise Schnittbilder.
Prozessgut insbesondere Nahrungsmittel, wie Fleisch, Brot, Käse, oder auch weitere
industrielle Güter können somit optimal, d.h. äusserst präzise und mit hohen Taktzyklen
geschnitten werden.
[0025] Sofern das Schneidewerkzeug als Draht oder als Klinge ausgebildet ist, die auf beiden
Seiten Schneiden aufweist, so kann das Prozessgut mittels des Drahts oder der Klinge
von beiden Richtungen her geschnitten werden, wodurch sich die Taktfrequenz der Schnitte
verdoppelt.
[0026] Sofern als Schneidewerkzeug ein Draht verwendet wird, so wird dieser vorzugsweise
drehbar gelagert und mittels wenigstens eines Werkzeugmotors angetrieben. Vorzugsweise
sind beide Drahtenden oder Anschlussteile des Schneidewerkzeugs mit Werkzeugmotoren
verbunden, sodass eine Torsion des Drahtes vermieden wird und dieser mit höchsten
Drehzahlen gedreht werden kann. Der Draht kann Umdrehungsgeschwindigkeiten vorzugsweise
wahlweise bzw. von der Steuereinheit wahlweise einstellbar zwischen Null bis über
1000 Umdrehungen/s ausführen, wodurch eine hohe Schnittleistung resultiert. Der rotierende
Draht kann praktisch widerstandslos in das Prozessgut eingeführt werden.
[0027] Die soweit beschriebene Führungsvorrichtung weist nur eine erste Führungseinheit
auf, die praktisch in einer ersten Führungsebene ausgerichtet ist.
[0028] Zur Steigerung der Leistungsfähigkeit und Stabilität wird die Führungsvorrichtung
vorzugsweise mit einer ersten Führungseinheit und einer zweiten Führungseinheit ausgerüstet.
Die zweite Führungseinheit ist vorzugsweise spiegelbildlich zur ersten Führungseinheit
ausgebildet und liegt dieser in einer parallelen Führungsebene vorzugsweise frontal
gegenüber. Die Drehachsen der Führungsräder der ersten und der zweiten Führungseinheit
sind vorzugsweise koaxial zueinander ausgerichtet. Der Abstand zwischen den beiden
Führungseinheiten und somit der Abstand zwischen den beiden Führungsebenen wird vorzugsweise
entsprechend den Abmessungen des Schneidewerkzeugs und damit verbundener Apparaturen,
wie Werkzeugmotoren oder Ultraschallwandlern gewählt, die zwischen den beiden Führungsebenen
bzw. Führungseinheiten gehalten und geführt sind. Die Führungseinheiten sind vorzugsweise
identisch und können mit minimalem Aufwand gefertigt werden.
[0029] Das Schneidewerkzeug wird in dieser Ausgestaltung an beiden Anschlussteilen beidseitig
gehalten, weshalb keine Biegespannungen und Torsionen resultieren. Das Schneidewerkzeug
kann kraftvoll geführt werden, ohne dass Überbelastungen auftreten.
[0030] In jeder der beschriebenen Ausgestaltungen kann die Führungsvorrichtung ausserordentlich
kompakt ausgebildet werden. Die Abmessungen der Führungseinheiten sind durch die Abmessungen
des Schneidewerkzeugs und durch die Auslenkung des Schneidewerkzeugs in die genannten
ersten und zweiten Bewegungsrichtungen bestimmt. Es wird somit nur so viel Raum beansprucht,
wie das Schneidewerkzeug selbst benötigt. Die Führungseinheiten selbst können mit
geringer Dicke von z.B. etwa 1 cm bis 2 cm gefertigt werden. Ein kompakterer Aufbau
ist somit kaum möglich.
[0031] Die erfindungsgemässe Schneidevorrichtung kann daher in allen Konfigurationen vorteilhaft
in beliebige Prozesse und Vorrichtungen integriert werden. Aufgrund des kompakten
Aufbaus kann die Schneidevorrichtung auch in Verkaufsautomaten integriert werden,
die ein zu verkaufendes Prozessgut schneiden. Beispielsweise wird die Schneidevorrichtung
mit einer Fördervorrichtung kombiniert, die Brot oder Kuchen schneidet. Die Fördervorrichtung
kann auch unterschiedliche Prozessgüter sequenziell in den Schneideprozesse einführen,
sodass z.B. zuerst Brot und dann Fleisch und dann wieder Brot geschnitten wird. Auf
diese Weise können automatisch frische Sandwiches zugeschnitten werden.
[0032] Besonders vorteilhaft ist der spiegelbildliche oder symmetrische Aufbau der Führungsvorrichtung,
die für alle Führungsmodule im Wesentlichen die gleichen Vorrichtungsteile verwendet.
So können z.B. identische Führungsräder verwendet werden, die lediglich in passender
Ausrichtung paarweise miteinander zu koppeln sind.
[0033] Die erfindungsgemässe Schneidevorrichtung kann modular aufgebaut und mit wenigen
Handgriffen zusammengebaut werden.
[0034] Der Antrieb der Führungsräder kann auf verschiedene Arten erfolgen. Vorzugsweise
umfasst der Werkzeugantrieb einen einzigen Antriebsmotor, mittels dessen alle Führungsräder
der Führungsvorrichtung über eine entsprechend ausgebildete Kraftübertragungsvorrichtung
angetrieben werden. Die Kraftübertragungsvorrichtung kann miteinander gekoppelte Zahnräder
und/oder Zahnriemen umfassen. Ferner kann jeder Führungseinheit oder jedem Führungsmodul
oder jedem Führungsrad ein Antriebsmodul zugeordnet sein. In diesem Fall ist die Synchronisierung
aller Führungsräder sicherzustellen. Beispielsweise werden mittels Sensoren die Positionen
der Führungsräder festgestellt und bedarfsweise korrigiert. Der Antrieb kann durch
Schrittmotoren erfolgen, welche die zugeordneten Führungsräder entsprechend ansteuern.
[0035] Besonders einfach ist der Antrieb der Führungsräder, wenn diese als Zahnräder ausgebildet
sind und peripher eine Verzahnung aufweisen. Dabei genügt es nur eines von zwei miteinander
verzahnten Zahnrädern anzutreiben. Durch entsprechende Verzahnung der Führungsräder
sind diese automatisch synchronisiert. Die Paare von Führungsrädern können in diesem
Fall ebenfalls mit geringem Aufwand von einem einzigen Antriebsmotor durch Übertragungswellen
und Zahnräder angetrieben werden.
[0036] Der Werkzeugantrieb kann daher einfach zentralisiert oder auch dezentralisiert aufgebaut
werden.
[0037] Nach jeder Umdrehung der Führungsräder erreichen die Mitnehmer und die Aufnahmeöffnungen
der Führungsräder die zugehörigen Übergabepositionen. Die Aufnahmeöffnungen liegen
an dieser Übergabeposition einander gegebenenfalls mit einem leichten Gefälle gegenüber.
Aufgrund der bewegten Masse versuchen die Mitnehmer an der Übergabeposition ihren
Weg in einer geraden Linie fortzusetzen, die vom ersten Führungsrad in Richtung zum
benachbarten Führungsrad verläuft. Gleichzeitig wirken Fliehkräfte welche die Mitnehmer
veranlassen von der Aufnahmeöffnung des einen Führungsrads in die Aufnahmeöffnung
des anderen Führungsrads einzutreten. Auf diese Weise erfolgt eine automatische Übergabe
der Mitnehmer und des damit verbundenen Schneidewerkzeugs.
[0038] Die Übergabe der Mitnehmer von der Aufnahmeöffnung des einen Führungsrads zur Aufnahmeöffnung
des anderen Führungsrads wird in vorzugsweisen Ausgestaltungen durch zusätzliche Führungselemente
unterstützt, die individuell oder in Kombination eingesetzt werden können.
[0039] In einer ersten vorzugsweisen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass an der Aufnahmeöffnung
des ersten Führungsrads ein vorzugsweise zumindest annähernd V-förmiger erster Führungskragen
und an der Aufnahmeöffnung des zweiten Führungsrads ein zweiter vorzugsweise zumindest
annähernd V-förmiger Führungskragen angeordnet ist.
[0040] Der erste Führungskragen ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass er das erste
Führungsrad überragt und an der Übergabeposition in den zweiten Führungskragen eingreift.
In der Übergabeposition definieren die beiden Führungskragen einen gegebenenfalls
in sich geschlossenen Transferkanal, entlang dem der zugeordnete Mitnehmer sicher
von der Aufnahmeöffnung des ersten Führungsrads zur Aufnahmeöffnung des zweiten Führungsrads
geführt wird.
[0041] Als Hilfselemente können auch gegebenenfalls drehbar gelagerte Magneten vorgesehen
werden, welche die Mitnehmer oder damit direkt oder indirekt verbundene Magneten anziehen
oder abstossen, um sie in den Aufnahmeöffnungen zu halten oder daraus auszustossen.
[0042] In einer vorzugsweisen Ausgestaltung sind die ersten und/oder die zweiten Mitnehmer
der ersten und der zweiten Führungseinheit durch eine erste Führungswelle miteinander
verbunden. Die Führungswellen können dabei verschiedene Funktionen erfüllen. Einerseits
können die Führungswellen der Lagerung der Mitnehmer dienen, die z.B. als Hohlzylinder-Elemente
ausgebildet sind und um die Führungswellen drehen können. Vorzugsweise überragen die
Führungswellen die Mitnehmer beidseits je nach aussen und sind ausserhalb der Mitnehmer
mit ihren Endstücken mit einem Führungsschlitten verbunden.
[0043] Damit die Mitnehmer möglichst reibungslos gegebenenfalls in einem Führungskanal entlang
der Führungsbahn bewegt werden können, werden sie in vorzugsweisen Ausgestaltungen
drehbar gelagert.
[0044] In vorzugsweisen Ausgestaltungen werden die Mitnehmer und/oder die Führungsschlitten
in Führungsplatten geführt. Vorzugsweise weist jedes der Führungsmodule eine Führungsplatte
auf, die der Lagerung der zugeordneten Führungsräder dient. Jede Führungsplatte weist
vorzugsweise einen parallel zur Führungsbahn, entlang der der zugeordnete Mitnehmer
geführt wird, verlaufenden Führungskanal auf. Der Führungskanal umfasst wenigstens
ein Kanalsegment, welches der direkten oder indirekten Führung des zugeordneten Mitnehmers
dient.
[0045] Vorzugsweise ist ein erstes Kanalsegment vorgesehen, welches der Aufnahme eines Endstücks
des zugeordneten Mitnehmers dient. Die Mitnehmer werden somit vorzugsweise in diesem
ersten Kanalsegment zwangsweise parallel zur Führungsbahn geführt.
[0046] Alternativ oder zusätzlich zum ersten Kanalsegment ist vorzugsweise ein zweites Kanalsegment
vorgesehen, welches der Aufnahme eines langgestreckten und drehbar gelagerten Führungsschlittens
vorgesehen ist, der direkt oder indirekt mit dem zugeordneten Mitnehmer verbunden
ist. Der Führungsschlitten kann direkt oder indirekt, fest oder drehbar mit dem Mitnehmer
verbunden sein. Vorzugsweise wird der Führungsschlitten hingegen an der Führungswelle
befestigt, die den Mitnehmer entsprechend überragt. Der Führungsschlitten wird im
Führungskanal bzw. im zweiten Kanalsegment weitgehend gerade entlang der Führungsbahn
geführt, sodass er die Kreuzungsstelle, die an einer zugeordneten Übergabeposition
liegt, stets diagonal durchläuft. Auf diese Weise wird die Führungsbahn stets sanft
und korrekt durchlaufen.
[0047] Vorzugsweise ist ein drittes Kanalsegment vorgesehen, in das die Führungsräder eingesenkt
sind. Durch das Einsenken der Führungsräder wird bewirkt, dass in den Aufnahmeöffnungen
gehaltene Mitnehmer ausserhalb der Übergabeposition nicht aus den Aufnahmeöffnungen
austreten können.
[0048] Die Anschlussteile des Schneidewerkzeugs können beliebig mit den Mitnehmern verbunden
werden. Vorzugsweise werden gelenkige Verbindungen vorgesehen. In einer vorzugsweisen
Ausgestaltung werden die ersten und zweiten Mitnehmer direkt oder indirekt, z.B. durch
einen Lagerblock mit dem zugehörigen ersten oder zweiten Anschlussteil des Schneidewerkzeugs
verbunden.
[0049] Am Lagerblock können beliebige Hilfsvorrichtungen befestigt werden, insbesondere
Hilfsvorrichtungen, die Messzwecken dienen und/oder auf das Schneidewerkzeug einwirken.
Anhand von Sensoren, die mit dem Schneidewerkzeug bewegt werden, kann gegebenenfalls
der Schneideprozesse überwacht werden.
[0050] Vorzugsweise werden die ersten und zweiten Mitnehmer je mit einem Lagerblock verbunden,
der einen Ultraschallwandler hält, welcher seinerseits mit dem zugehörigen Anschlussteil
verbunden ist, um Ultraschallenergie an das Schneidewerkzeug abzugeben.
[0051] Erfindungsgemässe Schneidevorrichtungen können vorteilhaft in beliebige Prozessketten,
beliebige Geräte, Verkaufsautomaten und dergleichen integriert werden. Zu schneidendes
Prozessgut wird vorzugsweise mittels einer Fördervorrichtung in Prozessschritten zugeführt,
welche mit den Schneidezyklen synchronisiert sind. Für jeden auszuführenden Schritt
wird das Prozessgut zuvor in eine gewünschte Position geschoben. Sofern das Schneidewerkzeug
auf beiden Seiten eine Schneide aufweist oder falls das Schneidewerkzeug ein Draht
ist, so kann das Prozessgut von beiden Seiten geschnitten werden. Nach jeder Auslenkung
wird das Prozessgut entsprechend der gewünschten Schnittdicke vorverschoben und für
den nächsten Schneidevorgang bereitgestellt. Mit jedem Durchlauf der Führungsbahn
kann das Schneidewerkzeug daher zweimal einen Schnitt ausführen.
[0052] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemässe Schneidevorrichtung 100 in einer vorzugsweisen Ausgestaltung
mit einer Fördervorrichtung 4 für die Förderung eines zu schneidenden Prozessguts
P, mit einem Werkzeugantrieb 3 und einem Schneidewerkzeug 2, das von einer Führungsvorrichtung
1 gehalten ist, die zwei voneinander beabstandete und synchron arbeitende Führungseinheiten
1A, 1B umfasst, die je ein oberes Führungsmodul 11A, 11B und je ein unteres Führungsmodul
12A, 12B aufweisen, die je zwei miteinander gekoppelte Führungsräder 111, 112; 121,
122 umfassen, mittels denen je ein mit dem Schneidewerkzeug 2 verbundener Mitnehmer
118, 128 entlang einer Schleife zirkulierbar ist, die entlang der Peripherie der miteinander
gekoppelten Führungsräder 111, 112; 121, 122 verläuft;
- Fig. 2a
- die Schneidevorrichtung 100 von Fig. 1 mit einem drahtförmigen Schneidewerkzeug 2
und der Führungsvorrichtung 1 ohne die nur optional vorgesehene zweite Führungseinheit
1B;
- Fig. 2b
- die Schneidevorrichtung 100 von Fig. 2a nach einer Drehung der miteinander gekoppelten
Führungsräder 111, 112; 121, 122 um 90° in entgegengesetzte Richtungen, nach der das
Schneidewerkzeug 2 um einen Achtel des Weges innerhalb der in sich geschlossenen Schleife
weiterbewegt wurde;
- Fig. 3a
- die Schneidevorrichtung 100 von Fig. 1 von der Frontseite mit der Führungsvorrichtung
1 mit den beiden Führungseinheiten 1A, 1B, zwischen denen das Schneidewerkzeug 2 innerhalb
der Schlaufe zirkulierbar gehalten ist und die zur Lagerung der Führungsräder 111,
112; 121, 122 je mit einer oberen Führungsplatte 115 und einer unteren Führungsplatte
125 versehen sind;
- Fig. 3b
- die Schneidevorrichtung 100 von Fig. 3a nach Entfernung der oberen und unteren Führungsplatten
115, 125 von der zweiten Führungseinheit 1B;
- Fig. 3c
- die Schneidevorrichtung 100 von Fig. 3b ohne die optional vorgesehene zweite Führungseinheit
1B mit Blick auf das Schneidewerkzeug 2 dessen Anschlussteile 21, 22 von optional
vorgesehenen Ultraschallwandlern 25 gehalten sind;
- Fig. 3d
- die Schneidevorrichtung 100 von Fig. 3c ohne die Ultraschallwandler 25 mit Blick auf
die Mitnehmer 118, 128 in einer Position, in der sie von den ersten Führungsrädern
111, 121 an die zweiten Führungsräder 112, 122 übergeben werden;
- Fig. 3e
- die Schneidevorrichtung 100 von Fig. 3d ohne die Führungsräder 111, 112; 121, 122
mit Blick auf Führungskanäle B11, B12, die in den Führungsplatten 115, 125 vorgesehen
sind;
- Fig. 4
- die Schneidevorrichtung 100 von Fig. 1 mit Blick von oben zwischen die beiden Führungseinheiten
1A, 1B, zwischen denen das Schneidewerkzeug 2 gehalten ist;
- Fig. 5a
- die Schneidevorrichtung 100 von Fig. 1 mit den bewegten Elementen der beiden Führungseinheiten
1A, 1B der Führungsvorrichtung 1 und dem Schneidewerkzeug 2, das von Mitnehmern 118,
128 gehalten ist, die alternierend um die ersten Führungsräder 111, 121 und die zweiten
Führungsräder 112, 122 zirkuliert werden;
- Fig. 5b
- die Schneidevorrichtung 100 von Fig. 5a mit den bewegten Elementen der ersten Führungseinheit
1A der Führungsvorrichtung 1;
- Fig. 5c
- die Schneidevorrichtung 100 von Fig. 5b mit der ersten Führungseinheit 1A, optional
mit der nicht gezeigten zweiten Führungseinheit 1B in einer bevorzugten Ausgestaltung,
in der nur das erste Anschlussteil 21 des Schneidewerkzeugs 2 um die Führungsräder
111, 112 des oberen Führungsmoduls 11 zirkuliert wird und das zweite Anschlussteil
22 mit dem zugeordneten Mitnehmer 128 im unteren Führungsmodul 12A in einem geraden
oder gekrümmten, senkrechten oder geneigten Führungskanal B12 vor und zurück geführt
wird;
- Fig. 5d
- die Schneidevorrichtung 100 von Fig. 5b mit den bewegten Elementen der beiden Führungseinheiten
1A der Führungsvorrichtung 1 mit einem drahtförmigen Schneidewerkzeug 2, welches optional
von Motoren 211, 221 um seine Längsachse drehbar gehalten ist;
- Fig. 6
- die Führungsvorrichtung 1 mit der ersten Führungseinheit 1A und der Werkzeugeinheit
2 mit den Ultraschallwandlern 25 von Fig. 3c in Explosionsdarstellung;
- Fig. 7a
- das obere Führungsmodul 11A von Fig. 3d ohne das erste Führungsrad 111 mit dem Mitnehmer
118 an der Übergabeposition T1 zwischen dem ersten und zweiten Führungsrad 111, 112;
- Fig. 7b
- das obere Führungsmodul 11A mit einem vertikalen Schnitt entlang der Schnittlinie
B--B von Fig. 6 durch die Führungsplatte 115 an der Übergabeposition T1 des Mitnehmers
118;
- Fig. 7c
- das obere Führungsmodul 11A von Fig. 3d ohne das erste Führungsrad 111 mit dem um
eine Vierteldrehung des zweiten Führungsrads 112 weiter bewegten Mitnehmer 118 sowie
mit dem Mitnehmer 118' an einer weiteren Position;
- Fig. 7d
- das obere Führungsmodul 11A von Fig. 7c mit einem Schnitt durch die Führungsplatte
115 an der Position des Mitnehmers 118, welche nach der Vierteldrehung des zweiten
Führungsrads 112 erreicht wurde;
- Fig. 8
- einen aus der Schneidevorrichtung 1 von Fig. 1 entnommenen Ultraschallwandler 25,
der einerseits mit einem Anschlussteil 21, 22 des Schneidewerkzeugs 2 und andererseits
mit einem mit einem Viertelschnitt gezeigten Lagerblock 29 verbunden ist, der beidseitig
von Mitnehmern 118, 128 gehalten ist;
- Fig. 9
- die Schneidevorrichtung 1 von Fig. 1 in einer weiteren vorzugsweisen Ausgestaltung
und einem Werkzeugantrieb 3, der eine Kraftübertragungsvorrichtung 310 mit Antriebsriemen
umfasst; und
- Fig. 10
- die Schneidevorrichtung 1 von Fig. 1 mit einer weiteren exemplarisch gezeigten Fördervorrichtung
4.
[0053] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemässe Schneidevorrichtung 100 in einer vorzugsweisen
Ausgestaltung mit einer Führungsvorrichtung 1, die zwei Führungseinheiten 1A, 1B umfasst,
die der Führung eines Schneidewerkzeugs 2 dienen, welches zwischen den Führungseinheiten
1A, 1B gehalten und in senkrechter Ausrichtung entlang einer Führungsschlaufe führbar
ist. Die beiden Führungseinheiten 1A, 1B, die vorzugsweise spiegelbildlich ausgebildet
und frontal gegeneinander ausgerichtet sind, umfassen je ein oberes Führungsmodul
11A; 11B und ein unteres Führungsmodul 12A; 12B. Die Führungsmodule 11A, 11B; 12A,
12B sind vorzugsweise identisch ausgebildet und gegebenenfalls um 180° gegeneinander
gedreht.
[0054] Jedes der Führungsmodule 11A; 11B; 12A; 12B umfasst ein erstes Führungsrad 111; 121
und ein zweites Führungsrad 112; 122, die paarweise von Führungsplatten 115; 125 (siehe
Fig. 2a) drehbar gehalten sind. Die Führungsräder 111, 112; 121, 122 sind als Zahnräder
ausgebildet und greifen mit ihrer Verzahnung ineinander ein. Die Führungsplatte 115
des oberen Führungsmoduls 11A der ersten Führungseinheit 1A wurde in der Mitte vertikal
geschnitten.
[0055] Von jedem Paar zusammenwirkender Führungsräder 111, 121; 112, 122 wird je ein Mitnehmer
118; 128 (siehe Fig. 2a) gehalten und entlang der Führungsschlaufe zirkuliert. Koaxial
zu jedem der Mitnehmer 118; 128 ist ein Führungsschlitten 119; 129 (siehe z.B. Fig.
3c) vorgesehen. Die den Führungsplatten 115, 125 zugewandten Endstücke der Mitnehmer
118, 128 und die Führungsschlitten 119, 129 sind in einem Führungskanal geführt, der
je in der zugehörigen Führungsplatte 115; 125 angeordnet ist und parallel zur Führungsschlaufe
verläuft.
[0056] Nachstehend wird beschrieben und gezeigt, dass jeder Mitnehmer 118; 128 vom zugehörigen
Paar der Führungsräder 111, 121; 112, 122 alternierend entlang deren Peripherie zirkuliert
wird, weshalb die Führungsbahn die Form einer Acht aufweist. Das Schneidewerkzeug
2 wird somit zyklisch entlang einer Achterbahn geführt, die eine Kreuzungsstelle bzw.
eine Übergangsstelle T1; T2 aufweist (siehe Fig. 2a).
[0057] Die Führungsvorrichtung 1 umfasst eine Montagestruktur 10, welche die beiden Führungseinheiten
1A, 1B und deren Führungsmodule 11A, 11B, 12A, 12B miteinander verbindet. Die beiden
Führungseinheiten 1A, 1B umfassen zugeordnete Struktureinheiten 10A, 10B, die durch
Verbindungselemente 10C miteinander verbunden sind.
[0058] Angetrieben werden die Führungsräder 111, 121; 112, 122 und das Schneidewerkzeug
2 mittels eines Werkzeugantriebs 3, der einen Antriebsmotor 30 aufweist, der über
eine Kraftübertragungsvorrichtung 31 die Führungsräder 112; 122 (siehe Fig. 2a) antreibt,
welche über deren Verzahnungen das zugeordnete weitere Führungsrad 111; 121 antreiben.
Die Kraftübertragungsvorrichtung 31 umfasst Zahnräder, die von Zahnradwellen drehbar
gehalten sind und die einerseits mit dem Antriebsmotor 30 und andererseits mit den
Führungsrädern 112, 122 formschlüssig gekoppelt sind. Die Kraftübertragung vom Antriebsmotor
30 auf die Führungsräder 112, 122 kann auch durch Antriebsriemen, vorzugsweise einen
Zahnriemen und gegebenenfalls Zahnräder erfolgen, wie dies in Fig. 9 gezeigt ist.
Möglich ist ferner der Antrieb der Führungsräder 111, 121; 112, 122 durch individuell
zugeordnete Antriebsmotoren, die synchron arbeiten.
[0059] Die Führungsvorrichtung 1 mit dem Schneidewerkzeug 2 kann in beliebige Vorrichtungen
und Prozesse integriert werden, um ein Prozessgut P zu schneiden. In Fig. 1 ist exemplarisch
eine Fördervorrichtung 4 mit einer Schubvorrichtung 41 gezeigt, mittels der ein Prozessgut
P vorzugsweise schrittweise gegen das Schneidewerkzeug 2 führbar ist. Die Schubvorrichtung
41 umfasst einen Fördermotor 40, mittels dessen ein Vorschubschlitten 411 vorzugsweise
schrittweise entlang einer Vorschubbahn 412 verschiebbar ist. Mit dem Vorschubschlitten
411 sind Vorschubwerkzeuge 413 gegen das Prozessmaterial P verschiebbar. Das Prozessmaterial
P wird durch Seitenplatten 421 geführt über eine Vorschubplatte 42 vorzugsweise schrittweise
entsprechend den Schneidezyklen gegen das Schneidewerkzeug 2 verschoben.
[0060] Die Schneidevorrichtung 100 umfasst vorzugsweise eine Steuereinheit 5, mittels der
die Bewegung des Schneidewerkzeugs 2 und der Schubwerkzeuge 413 steuerbar sind. Fig.
9 zeigt, dass die Position des Schneidewerkzeugs 2 mittels wenigstens eines Sensors
50 erfasst und der Steuereinheit 5 gemeldet wird. In der Folge sendet die Steuereinheit
5 entsprechende Steuersignale 53, 54 an den Antriebsmotor 30 und den Fördermotor 40,
um den Vorschub des Prozessguts P entsprechend den Bewegungen des Schneidewerkzeugs
2 zu steuern. Nach Durchführung einer Schnittbewegung und vor Beginn der nächsten
Schnittbewegung kann das Prozessgut P um eine Distanz vorgeschoben werden, die der
eingestellten Schnittdicke entspricht. Die Steuereinheit 5 kann z.B. ein konventioneller
Personalcomputer sein.
[0061] Die Steuereinheit 5 weist in vorzugsweisen Ausgestaltungen auch einen Wechselspannungsgenerator
auf, mittels dessen Wechselspannungen im Ultraschallbereich erzeugt und an Schallwandler
25, die mit Anschlussteilen 21, 22 des Schneidewerkzeugs 2 verbunden sind, anlegt.
Die Wechselspannungen werden z.B. Piezoelementen zugeführt, welche die elektrischen
Schwingungen in mechanische Schwingungen umwandeln.
[0062] Fig. 1 zeigt die Schneidevorrichtung 100 in einer bevorzugten Ausgestaltung mit zwei
oberen Führungsmodulen 11A, 11B und zwei unteren Führungsmodulen 12A, 12B. Die an
beiden Enden des Schneidewerkzeugs 2 vorgesehenen Anschlussteile 21, 22 (siehe Fig.
2a) werden bei dieser Ausgestaltung je beidseitig gehalten und geführt. Die Führungsvorrichtung
1 kann auch derart ausgestaltet sein, dass die Anschlussteile 21, 22 nur einseitig
je in einem Führungsmodul 11A; 12A geführt sind. Ferner kann vorgesehen werden, dass
nur eines der Anschlussteile 21; 22 des Schneidewerkzeugs 2 einseitig durch eines
oder beidseitig durch zwei einander gegenüberliegende Führungsmodule 11A, 11B; 12A,
12B geführt wird (siehe Fig. 5c) und das andere Anschlussteil 22; 21 in einer beliebigen
Bahn folgt. Die Schneidevorrichtung 100 kann daher entsprechend den Bedürfnissen des
Anwenders aufgebaut und ausgebaut werden.
[0063] Fig. 2a zeigt die Schneidevorrichtung 100 von Fig. 1 mit einem symbolisch gezeigten,
gegebenenfalls drahtförmigen Schneidewerkzeug 2 und der Führungsvorrichtung 1 mit
der ersten Führungseinheit 1A aus der Sicht der zweiten Führungseinheit 1B, die jedoch
nur optional vorgesehen wird.
[0064] Die Endstücke oder Anschlussteile 21, 22 des Schneidewerkzeugs 2 sind je mit einem
Mitnehmer 118, 128 verbunden, der in einer Achterbahn alternierend entlang der Peripherie
der beiden zueinander korrespondierenden Führungsräder 111, 112; 121, 122 zirkulierbar
ist, die mittels Lagervorrichtungen 7 gehalten sind. Die Lagervorrichtungen 7 umfassen
Lagerwellen 71, die in zentralen Lageröffnungen 70 der Führungsräder 111, 112; 121,
122 gehalten sind.
[0065] Die Führungsräder 111, 112; 121, 122
a) grenzen an Übergabepositionen T1, T2 peripher aneinander an;
a) sind als Zahnräder ausgebildet und greifen mit Verzahnungen ineinander ein;
c) weisen je peripher eine zumindest annähernd radial nach aussen geöffnete Aufnahmeöffnung
1110, 1120; 1210, 1220 auf, die der Aufnahme je eines Mitnehmers 118; 119 dient;
d) sind vom Werkzeugantrieb 3 mit gleicher Winkelgeschwindigkeit in entgegengesetzte
Richtungen drehbar;
e) sind derart angeordnet, dass deren Aufnahmeöffnungen 1110, 1120; 1210, 1220, wie
in Fig. 2a gezeigt, nach jeder Umdrehung an der zugeordneten Übergabeposition T1;
T2 einander gegenüber liegen, sodass die Mitnehmer 118; 119 jeweils an der Übergabeposition
T1; T2 alternierend von der einen in die andere Aufnahmeöffnung 1110, 1120; 1210,
1220 überführbar sind und alternierend entlang der Peripherie des ersten Führungsrads
111; 121 oder des zweiten Führungsrads 112; 122 weiter führbar sind.
[0066] In Fig. 2a sind die Mitnehmer 118, 128, die soeben die ersten Führungsräder 111,
121 umlaufen haben, in den Aufnahmeöffnungen 1110, 1120 der ersten Führungsräder 111,
121 gehalten und werden in der Folge durch Fliehkräfte oder zwangsgeführt in die Aufnahmeöffnungen
1120, 1220 der zweiten Führungsräder 112, 122 überführt und umlaufen in der Folge
die zweiten Führungsräder 112, 122. Bereits vor Erreichen der Übergabepositionen T1,
T2 können sich die Mitnehmer 118, 128 nach aussen bewegen, sodass sie in die benachbarten
Aufnahmeöffnungen 1120, 1220 eingeworfen werden.
[0067] Fig. 2b zeigt die Schneidevorrichtung 100 von Fig. 2a nach der Übergabe der Mitnehmer
118, 128 an die zweiten Führungsräder 112, 122 und einer weiteren Drehung der miteinander
gekoppelten Führungsräder 111, 112; 121, 122 um 90° in entgegengesetzte Richtungen,
nach der das Schneidewerkzeug 2 um einen Achtel des Weges innerhalb der in sich geschlossenen
Schleife weiterbewegt wurde. Das Schneidewerkzeug 2 wurde dabei nicht nur nach rechts
in Richtung der zweiten Führungsräder 112, 122 geführt, sondern auch nach oben.
[0068] Es ist somit ersichtlich, dass die Anschlussteile 21, 22 des Schneidewerkzeugs während
eines Taktzyklus entsprechend dem Durchmesser der Führungsräder 111, 112; 121, 122
zweimal nach unten und nach oben ausgelenkt und entsprechend dem doppelten Durchmesser
der Führungsräder 111, 112; 121, 122 vor und zurück bewegt wird. Das Schneidewerkzeug
2 führt somit eine Tangentialbewegung relativ zum Prozessgut aus, während es durch
das Prozessgut hindurch geführt wird. Das Prozessgut wird somit mit hoher Präzision
geschnitten, ohne dass es komprimiert wird.
[0069] Fig. 3a zeigt die Schneidevorrichtung 100 von Fig. 1 von der Frontseite mit der Führungsvorrichtung
1 mit den beiden Führungseinheiten 1A, 1B, zwischen denen das Schneidewerkzeug 2 innerhalb
der Schlaufe zirkulierbar gehalten ist. Die Führungsräder 111, 112; 121, 122 sind
paarweise je in oberen und unteren Führungsplatten 115, 125 gelagert.
[0070] Das Prozessgut (nicht gezeigt) wird über die Vorschubplatte 42 zum Schneidewerkzeug
2 gefördert, welches vor der Vorschubplatte 42, vorzugsweise entsprechend der gesamten
Breite der Vorschubplatte 42 zyklisch hin und her geführt wird.
[0071] Fig. 3b zeigt die Schneidevorrichtung 100 von Fig. 3a nach Entfernung der oberen
und unteren Führungsplatten 115, 125 von der zweiten Führungseinheit 1B. Frontseitig
liegen die Führungsschlitten 119, 129 frei, die in Führungskanälen geführt sind, die
in den entfernten Führungsplatten 115, 125 vorgesehen sind.
[0072] Fig. 3c zeigt die Schneidevorrichtung 100 von Fig. 3b ohne die optional vorgesehene
zweite Führungseinheit 1B mit Blick auf das Schneidewerkzeug 2 dessen Anschlussteile
21, 22 von optional vorgesehenen Ultraschallwandlern 25 gehalten sind. Es ist zu beachten,
dass die Führungsvorrichtung 1 auch in dieser Konfiguration, d.h. nur mit der ersten
Führungseinheit 1A realisiert werden kann. Die beidseitige Führung wird bevorzugt,
wenn Prozessgut mit hoher Kraft geschnitten wird. Der Kraftaufwand zum Schneiden des
Prozessguts kann hingegen reduziert werden, indem das Schneidewerkzeug 2 mit Ultraschallenergie
beaufschlagt wird. Es ist gezeigt, dass die Mitnehmer 118, 128 je einen Montagekörper
29 halten, an dem ein Ultraschallwandler 25 montiert ist. Jeder der Ultraschallwandler
25 ist seinerseits mit einem der Anschlussteile 21, 22 des Schneidewerkzeugs 2 verbunden.
Die Anschlussteile 21, 22 sind beispielsweise mit einem Metallzylinder verbunden,
welcher innerhalb des Ultraschallwandlers 25 mit Piezoelementen verspannt ist. Durch
Anlegen elektrischer Wechselspannungen im Unterschallbereich an die Piezoelemente
werden Ultraschallwellen erzeugt, die über die Anschlussteile 21, 22 auf das Schneidewerkzeug
2 übertragen werden.
[0073] Fig. 3d zeigt die Schneidevorrichtung 100 von Fig. 3c ohne die Ultraschallwandler
25 mit Blick auf die Mitnehmer 118, 128 in der Position von Fig. 2a, in der sie von
den ersten Führungsrädern 111, 121 an die zweiten Führungsräder 112, 122 übergeben
werden. Mit den Mitnehmern 118, 128 können beliebige Schneidewerkzeuge 2 verbunden
werden. Vorzugsweise wird das exemplarisch gezeigte Schneidewerkzeug 2 eingesetzt,
welches eine Klinge 200 aufweist, die auf einander gegenüberliegenden Seiten mit Schneiden
201, 202 versehen ist. Mit einem solchen Schneidewerkzeug 2, gegebenenfalls auch mit
einem drahtförmigen Schneidewerkzeug 2 (siehe Fig. 5d) kann ein Schnitt in jeder Bewegungsrichtung
von links nach rechts und von rechts nach links ausgeführt werden.
[0074] Fig. 3e zeigt die Schneidevorrichtung 100 von Fig. 3d ohne die Führungsräder 111,
112; 121, 122 mit Blick auf optional vorgesehene Führungskanäle B11, B12, die in den
Führungsplatten 115, 125 vorgesehen sind. Die Mitnehmer 118, 128 und die Führungsschlitten
119, 129 sind in unterschiedlichen Kanalsegmenten der Führungskanäle B11, B12 geführt.
Mittels den Führungskanälen B11, B12 können die Mitnehmer 118, 128 zwangsgeführt werden.
Mittels der Führungsschlitten 119, 121 wird sichergestellt, dass das Schneidewerkzeug
2 an den Übergangspositionen T1, T2 stets in die korrekte Richtung weitergeführt werden.
[0075] Fig. 4 zeigt die Schneidevorrichtung 100 von Fig. 1 mit Blick von oben zwischen die
beiden Führungseinheiten 1A, 1B, zwischen denen das Schneidewerkzeug 2 gehalten ist.
Die Führungsplatte 115 des oberen Führungsmoduls 11B der zweiten Führungseinheit 1B
wurde auf halber Höhe entlang der in Fig. 3a eingezeichneten Schnittlinie A--A horizontal
geschnitten. In der aufgeschnittenen Führungsplatte 115 sind Teile des Führungskanals
B11 offengelegt. Im Bereich der Übergangsposition T1 sind der im Führungskanal B11
gehaltene Mitnehmer 118 und der Führungsschlitten 119 gezeigt. Ferner sind die eingesetzten
Lagervorrichtungen 7 sichtbar.
[0076] Fig. 5a zeigt die Schneidevorrichtung 100 von Fig. 1 mit den bewegten Elementen der
beiden Führungseinheiten 1A, 1B der Führungsvorrichtung 1 und dem Schneidewerkzeug
2 in der Position von Fig. 2a. Das Schneidewerkzeug 2 ist zwischen den ersten und
zweiten Führungsrädern 111, 121; 112, 122 der ersten und zweiten Führungseinheit 1A,
1B von Mitnehmern 118, 128 der beiden Führungseinheiten 1A, 1B gehalten.
[0077] Fig. 5b zeigt die Schneidevorrichtung 100 von Fig. 5a mit den bewegten Elementen
der ersten Führungseinheit 1A der Führungsvorrichtung 1. Wie erwähnt kann die Führungsvorrichtung
1 auch in dieser Konfiguration betrieben werden. Es ist gezeigt, dass aus den Mitnehmern
118, 128 Führungswellen 1181, 1281 hervor ragen. Die Mitnehmer 118, 119 der beiden
Führungseinheiten 1A, 1B sind hohlzylindrisch ausgebildet und beidseits von den Führungswellen
1181, 1281 drehbar gehalten.
[0078] Fig. 5b zeigt ferner, dass das erste Führungsrad 111; 121 mit einem ersten Führungskragen
1111; 1211 versehen ist, der das erste Führungsrad 111; 121 überragt und an der Übergabeposition
T1, T2 in einen zweiten Führungskragen 1121; 1221 eingreift, der am zweiten Führungsrad
112, 122 befestigt ist. Die Führungskragen 1111, 1211, 1121, 1122 sind V-förmig ausgebildet
und umschliessen mit zwei Führungsarmen die zugeordnete Aufnahmeöffnung 1110, 1120,
1210, 1220 des zugehörigen Führungsrads 111, 112, 121, 122. Durch den gegenseitigen
Eingriff der ineinander eingreifenden Führungskragen 1111, 1211; 1121, 1122 wird jeweils
an der Übergabeposition T1, T2 ein Transferkanal TC gebildet, über den die Mitnehmer
118, 128 kontrolliert von der einen zur anderen Aufnahmeöffnung 1110, 1210; 1120,
1220 gelangen können. Die Führungsarme der Führungskragen 1111, 1211, 1121, 1122 können
bedarfsweise geformt werden, sodass beispielsweise ein Gefälle resultiert, entlang
dem die Mitnehmer 118, 128 entsprechend den einwirkenden Fliehkräften und Schwerkräften
entlang rollen oder entlang gleiten können.
[0079] Fig. 5c zeigt die Schneidevorrichtung 100 von Fig. 1 mit der ersten Führungseinheit
1A, optional mit der nicht gezeigten zweiten Führungseinheit 1B in einer bevorzugten
Ausgestaltung, in der nur das erste Anschlussteil 21 des Schneidewerkzeugs 2 um die
Führungsräder 111, 112 des oberen Führungsmoduls 11 zirkuliert wird und das zweite
Anschlussteil 22 im unteren Führungsmodul 12A in einem geraden oder gekrümmten, senkrechten
oder geneigten Führungskanal B12 zyklisch vor und zurück geführt wird. Grundsätzlich
kann auch ein in sich geschlossener z.B. entlang einem Kreis oder einer Ellipse verlaufender
zweiter Führungskanal B12 vorgesehen werden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel werden
der Mitnehmer 128 und der optional vorgesehene Führungsschlitten vertikal nach oben
und nach unten geführt.
[0080] Fig. 5d zeigt die Schneidevorrichtung 100 von Fig. 5b mit den bewegten Elementen
der Führungseinheit 1A der Führungsvorrichtung 1 mit einem drahtförmigen Schneidewerkzeug
2. Das Schneidewerkzeug 2 ist um seine Längsachse drehbar gelagert und vorzugsweise
an beiden Anschlussteilen 21, 22 mit elektrischen Werkzeugmotoren 211, 221 verbunden
und von diesen angetrieben.
[0081] Fig. 6 zeigt die Führungsvorrichtung 1 mit der ersten Führungseinheit 1A und der
Werkzeugeinheit 2 mit den Ultraschallwandlern 25 von Fig. 3c in Explosionsdarstellung.
[0082] Fig. 7a zeigt das obere Führungsmodul 11A von Fig. 3d ohne das erste Führungsrad
111 mit dem Mitnehmer 118 an der Übergabestelle T1 zwischen dem ersten und zweiten
Führungsrad 111, 112.
[0083] Fig. 7b zeigt das obere Führungsmodul 11A mit einem vertikalen Schnitt entlang der
Schnittlinie B--B von Fig. 6 durch die Führungsplatte 115 an der Position des Mitnehmers
118. Es ist gezeigt, dass der Führungsschlitten 119 korrekt ausgerichtet ist und den
Mitnehmer 118 korrekt über die Kreuzungsstelle des Führungskanals B11 führt.
[0084] Der Führungskanal B11 umfasst drei Kanalsegmente B1, B2 und B3. Im mittleren Kanalsegment
B1 ist ein Endstück des Mitnehmers 118 geführt. Im tiefsten Kanalsegment B2 ist der
Führungsschlitten 119 ausgerichtet und entsprechend geführt. Im obersten Kanalsegment
B3 sind die Führungsräder 111, 112 eingesenkt. Dadurch wird sichergestellt, dass die
Mitnehmer 118, 128 sich nur an den Übergabepositionen T1, T2 von den Führungsrädern
111, 112; 121, 122 lösen können.
[0085] An der Übergabestelle T1 ist das mittlere Kanalsegment B1 etwas breiter, weshalb
die Führung hier im Wesentlichen durch den Führungsschlitten 119 erfolgt.
[0086] Fig. 7c zeigt das obere Führungsmodul 11A von Fig. 3d ohne das erste Führungsrad
111 mit dem um eine Vierteldrehung des zweiten Führungsrads 112 weiter bewegten Mitnehmer
118 gezeigt. Ferner ist der Mitnehmer 118' an einer weiteren Position innerhalb des
Teils des Führungskanals B11 im Bereich des ersten Führungsrad 111 gezeigt. Der Mitnehmer
118 wurde in einer Kreisbahn im Uhrzeigersinn um das zweite Führungsrad 112 bewegt
und von unten in die Kreisbahn eingeführt, die das erste Führungsrad 111 umläuft.
[0087] Fig. 7d zeigt das obere Führungsmodul 11A von Fig. 7c mit einem vertikalen Schnitt
entlang der Schnittlinie B--B von Fig. 6 durch die Führungsplatte 115 an der Position
des Mitnehmers 118, welche nach der Vierteldrehung des zweiten Führungsrads 112 erreicht
wurde. Der Mitnehmer 118 wird hier im mittleren Kanalsegment B2 mit geringem Spiel
geführt. Der Führungsschlitten 119 ist in dieser Position im tiefsten Kanalsegment
B1 horizontal ausgerichtet.
[0088] Fig. 8 zeigt einen aus der Schneidevorrichtung 1 von Fig. 1 entnommenen Ultraschallwandler
25, der einerseits mit einem Anschlussteil 21; 22 des Schneidewerkzeugs 2 und andererseits
mit einem mit einem Viertelschnitt gezeigten Lagerblock 29 verbunden ist, der beidseitig
von Mitnehmern 118, 128 gehalten ist. Die Mitnehmer 118, 128 sind von einer Führungswelle
1181; 1281 durchstossen, welche die Mitnehmer 118, 128 beidseits überragt. Die beiden
Endstücke der Führungswelle 1181; 1281 sind mit den Führungsschlitten 119; 129 verbunden.
Gezeigt sind ferner die Führungskragen 1121, 1221 die an der Übergabeposition T1,
T2 ineinander eingreifen und einen Transferkanal TC bilden. Der Lagerblock 29, der
einen Lagerkanal zur Aufnahme der Führungswelle 1181, 1281 aufweist, kann beliebig
ausgestaltet sein und beliebige Hilfsvorrichtungen halten. Beispielsweise werden die
Werkzeugmotoren 211, 221 von Fig. 5d an einem solchen Lagerblock 29 montiert.
[0089] Fig. 9 zeigt die Schneidevorrichtung 1 von Fig. 1 in einer weiteren vorzugsweisen
Ausgestaltung und einem Werkzeugantrieb 3, der eine Kraftübertragungsvorrichtung 310
mit einem Antriebsriemen 310 umfasst. Die Funktion der Steuereinheit 5 wurde oben
beschrieben.
[0090] Fig. 10 zeigt die Schneidevorrichtung 1 von Fig. 1 mit einer der Führungseinheiten
1 gemäss den Figuren 1 - 9, vorliegend mit nur einer Führungseinheit 1A und mit einer
Fördervorrichtung 4 mit wenigstens einem rohrförmigen Vorschubkörper 42A, der vorzugsweise
trichterförmig ausgebildet ist oder eine trichterförmiges Element umfasst. Der Vorschubkörper
42A kann ein Rohr mit einem runden, z.B. elliptischen, ovalen oder kreisförmigen,
oder einem polygonalen, z.B. rechteckigen, quadratischen, oder dreieckigen Querschnitt
aufweisen. Das Prozessgut P wird z.B. mittels eines ausfahrbaren Stössels oder Kolbens
durch den Vorschubkörper 42A gefördert.
[0091] Optional sind zwei oder mehrere Vorschubkörper 42A, 42B vorgesehen, die mittels einer
Wechselvorrichtung 45 austauschbar sind, bzw. mit ihrer Austrittsöffnung wechselseitig
vor das Schneidewerkzeug 2 verschiebbar sind. Beispielsweise sind die Vorschubkörper
42A, 42B auf Schienen 46 verschiebbar gelagert.
Bezugszeichenliste
[0092]
- 100
- Schneidevorrichtung
- 1
- Führungsvorrichtung
- 1A
- erste Führungseinheit
- 10
- Montagestruktur, Maschinengestell
- 10A
- Struktureinheit der ersten Führungseinheit 1A
- 1B
- zweite Führungseinheit
- 10B
- Struktureinheit der zweiten Führungseinheit 1B
- 10C
- Verbindungselemente der Führungseinheiten 1A, 1B
- 11A, 11B
- obere Führungsmodule
- 111
- obere erste Führungsräder
- 1110
- Führungsöffnung
- 1111
- Führungskragen
- 112
- obere zweite Führungsräder
- 1120
- Führungsöffnung
- 1121
- Führungskragen
- 115
- obere Führungsplatten
- 118
- oberer Mitnehmer
- 118'
- oberer Mitnehmer an einer weiteren Position
- 1181
- obere Führungswellen
- 119
- oberer Führungsschlitten
- 119'
- oberer Führungsschlitten an einer weiteren Position
- 12A, 12B
- untere Führungsmodule
- 121
- untere erste Führungsräder
- 1210
- Führungsöffnung
- 1211
- Führungskragen
- 122
- untere zweite Führungsräder
- 1220
- Führungsöffnung
- 1221
- Führungskragen
- 125
- untere Führungsplatten
- 128
- unterer Mitnehmer
- 1281
- untere Führungswellen
- 129
- unterer Führungsschlitten
- 2
- Schneidewerkzeug, Klinge oder Draht
- 200
- Klinge
- 201
- erste Schneidekante
- 202
- zweite Schneidekante
- 21
- erstes Anschlussteil des Schneidewerkzeugs
- 22
- zweites Anschlussteil des Schneidewerkzeugs
- 25
- Ultraschallwandler
- 251
- Anschlusskabel
- 29
- Montagekörper
- 3
- Werkzeugantrieb
- 30
- Antriebsmotor
- 31
- Kraftübertragungsvorrichtung mit Zahnrädern
- 310
- Kraftübertragungsvorrichtung mit Antriebsriemen
- 4
- Fördervorrichtung
- 40
- Fördermotor
- 41
- Schubvorrichtung
- 411
- Vorschubschlitten
- 412
- Vorschubbahn
- 413
- Schubwerkzeuge, vorzugsweise verstellbar
- 42
- Vorschubkörper, wie Rohr oder Platte
- 42A, 42B
- austauschbare Vorschubkörper
- 421
- Seitenplatten, vorzugsweise verstellbar
- 43
- Ausgabeplatte
- 45
- Wechselvorrichtung
- 46
- Schienen der Wechselvorrichtung
- 5
- Steuervorrichtung
- 7
- Lagervorrichtungen für die Führungsräder
- 70
- Lageröffnung
- 71
- Lagerwellen
- 72
- Lagerkörper
- B0
- linearer Führungskanal
- B11, B12
- Führungskanal in der Führungsplatte 115, 125
- B1
- erstes Kanalsegment für die Mitnehmer
- B2
- zweites Kanalsegment für die Führungsschlitten
- B3
- drittes Kanalsegment für die Führungsräder
- P
- Prozessgut
- T1
- erste Übergabeposition
- T2
- zweite Übergabeposition
- TC
- Transferkanal
1. Schneidevorrichtung (100) mit einem Werkzeugantrieb (3) und einem Schneidewerkzeug
(2) mit einem ersten Anschlussteil (21), das mit einem ersten Mitnehmer (118) verbunden
ist, und mit einem zweiten Anschlussteil (22), das mit einem zweiten Mitnehmer (128)
verbunden ist, und mit einer Führungsvorrichtung (1), die eine erste Führungseinheit
(1A) mit einem ersten Führungsmodul (11A) und einem zweiten Führungsmodul (12A) aufweist,
mittels denen der erste Mitnehmer (118) entlang einer ersten Führungsbahn und der
zweite Mitnehmer (128) entlang einer zweiten Führungsbahn verschiebbar gehalten ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste Führungsmodul (11A) ein erstes Führungsrad (111) und ein zweites Führungsrad
(112) aufweist,
a) die von zugeordneten Lagervorrichtungen (7) in einer Führungsebene je drehbar gehalten
sind;
b) die an einer ersten Übergabeposition (T1) peripher aneinander angrenzen;
c) die je peripher eine nach aussen geöffnete Aufnahmeöffnung (1110, 1120) aufweisen,
die zur Aufnahme des ersten Mitnehmers (118) geeignet ist;
d) die vom Werkzeugantrieb (3) mit gleicher Winkelgeschwindigkeit in entgegengesetzte
Richtungen drehbar sind;
e) die derart angeordnet sind, dass deren Aufnahmeöffnungen (1110, 1120) nach jeder
Umdrehung an der ersten Übergabeposition (T1) einander gegenüber liegen, sodass der
erste Mitnehmer (118) jeweils an der ersten Übergabeposition (T1) alternierend von
der einen in die andere Aufnahmeöffnung (1110; 1120) überführbar ist und alternierend
entlang der Peripherie des ersten Führungsrads (111) oder des zweiten Führungsrads
(112) weiter führbar ist.
2. Schneidevorrichtung (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Mitnehmer (128) im zweiten Führungsmodul (12A) entlang einer linearen
oder gekrümmten Führungsbahn oder entlang einem linearen oder gekrümmten Führungskanal
(B12) in konstantem Abstand vom ersten Mitnehmer (118) verschiebbar gelagert ist.
3. Schneidevorrichtung (100) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Führungsmodul (12A) ein erstes Führungsrad (121) und ein zweites Führungsrad
(122) aufweist,
a) die von zugeordneten Lagervorrichtungen (7) drehbar gehalten sind;
b) die an einer zweiten Übergabeposition (T2) peripher einander gegenüber liegen;
c) die je peripher eine nach aussen geöffnete Aufnahmeöffnung (1210, 1220) aufweisen,
die zur Aufnahme des zweiten Mitnehmers (128) geeignet ist;
d) die vom Werkzeugantrieb (3) mit gleicher Winkelgeschwindigkeit in entgegengesetzte
Richtungen drehbar sind;
e) die derart angeordnet sind, dass deren Aufnahmeöffnungen (1210, 1220) nach jeder
Umdrehung an der zweiten Übergabeposition (T2) einander gegenüber liegen, sodass der
zweite Mitnehmer (128) jeweils an der zweiten Übergabeposition (T2) alternierend von
deren einen in die andere Aufnahmeöffnung (1210; 1220) überführbar ist und alternierend
entlang der Peripherie des ersten Führungsrads (121) oder des zweiten Führungsrads
(122) des zweiten Führungsmoduls (12A) weiter führbar ist.
4. Schneidevorrichtung (100) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Führungseinheit (1B) mit einem ersten Führungsmodul (11B) und einem zweiten
Führungsmodul (12B) vorgesehen ist, die hinsichtlich der Ausbildung und der Anordnung
der darin vorgesehenen Führungsräder (111, 112; 121, 122) spiegelbildlich zur ersten
Führungseinheit (1A) ausgebildet und derart parallel dazu angeordnet ist, dass das
Schneidewerkzeug (2) zwischen der ersten und der zweiten Führungseinheit (1A, 1B)
gehalten und mit dem ersten Anschlussteil (21) mit den koaxial zu einander ausgerichteten
ersten Mitnehmern (118) der ersten und zweiten Führungseinheit (1A, 1B) und mit dem
zweiten Anschlussteil (22) mit den zweiten Mitnehmern (128) der ersten und der zweiten
Führungseinheit (1A, 1B) verbunden ist.
5. Schneidevorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass an der Aufnahmeöffnung (1110; 1210) des ersten Führungsrads (111; 121) ein zumindest
annähernd V-förmiger erster Führungskragen (1111; 1211) und an der Aufnahmeöffnung
(1120; 1220) des zweiten Führungsrads (112) ein zweiter zumindest annähernd V-förmiger
Führungskragen (1121; 1221) angeordnet ist, wobei der erste Führungskragen (1111;
1211) das erste Führungsrad (111; 121) überragt und an der Übergabeposition (T1; T2)
in den zweiten Führungskragen (1121; 1221) eingreift.
6. Schneidevorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Mitnehmer (118) der ersten und der zweiten Führungseinheit (1A, 1B) durch
eine erste Führungswelle (1181) miteinander verbunden sind und/oder dass die zweiten
Mitnehmer (128) der ersten und der zweiten Führungseinheit (1A, 1B) durch eine zweite
Führungswelle (1281) miteinander verbunden sind.
7. Schneidevorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der Führungsmodule (11A, 11B, 12A, 12B) eine Führungsplatte (115, 125) aufweist,
die der Lagerung der zugeordneten Führungsräder (111, 112; 121, 122) dient und die
einen parallel zur zugeordneten Führungsbahn verlaufenden Führungskanal (B11, B12)
aufweist, der wenigstens ein Kanalsegment (B1, B2) aufweist, welches der direkten
oder indirekten Führung des zugeordneten Mitnehmers (118, 128) dient.
8. Schneidevorrichtung (100) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Kanalsegment (B1) vorgesehen ist, welches der Aufnahme eines Endstücks
des zugeordneten Mitnehmers (118, 128) dient.
9. Schneidevorrichtung (100) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites Kanalsegment (B2) zur Aufnahme eines langgestreckten Führungsschlittens
(119, 129) vorgesehen ist, der direkt oder indirekt mit dem zugeordneten Mitnehmer
(118, 128) verbunden und mittels dessen der zugeordnete Mitnehmer (118, 128) stets
in gerader Richtung durch die Kreuzungsstelle des zweiten Kanalsegments (B2) führbar
ist, die an der zugeordneten Übergabeposition (T1, T2) liegt.
10. Schneidevorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Mitnehmer (118, 128) direkt oder durch einen Lagerblock (29)
mit dem zugehörigen ersten oder zweiten Anschlussteil (21, 22) oder mit einem Ultraschallwandler
(25) verbunden sind, durch den Ultraschallenergie an das Schneidewerkzeug (2) abgegeben
wird.
11. Schneidevorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsräder (111, 112; 121, 122) der ersten und zweiten Führungsmodule (11A,
11B, 12A, 12B) als Zahnräder ausgebildet sind, die formschlüssig ineinander eingreifen.
12. Schneidevorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsräder (111, 112; 121, 122) der ersten und zweiten Führungsmodule (11A,
11B, 12A, 12B) mit ihren Drehachsen ein Rechteck oder ein Parallelogramm bilden.
13. Schneidevorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 - 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsräder (111, 112; 121, 122) der ersten und zweiten Führungsmodule (11A,
11B, 12A, 12B) direkt oder indirekt an Module des Werkzeugantriebs (3) oder an eine
Kraftübertragungsvorrichtung (31) angeschlossen sind, die Zahnräder oder Antriebsriemen
umfasst.
14. Schneidevorrichtung (100) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidewerkzeug (2) ein Draht ist oder dass das Schneidewerkzeug (2) ein Draht
ist, um seine Längsachse drehbar gelagert ist und an einem Anschlussteil (21) oder
an beiden Anschlussteilen (21, 22) je mit einem Werkzeugmotor (211, 221) verbunden
ist.
15. Schneidevorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 - 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidewerkzeug (2) eine Klinge (200) umfasst, die auf einer Seite oder auf
einander gegenüberliegenden Seiten je eine Schneidekante (201, 202) aufweist.