[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Tiefziehverpackungsmaschine.
[0002] Bei bekannten Tiefziehverpackungsmaschinen wird eine Unterfolienbahn entlang einer
Produktionsrichtung gefördert und durchläuft dabei nacheinander eine Formstation,
eine Einlegestrecke, eine Siegelstation und eine Schneidstation. In der Formstation
werden durch Tiefziehen Verpackungsmulden in der Unterfolienbahn ausgebildet. Die
Verpackungsmulden werden in der Einlegestrecke mit zu verpackenden Produkten bestückt.
In der Siegelstation werden die Verpackungsmulden durch Ansiegeln einer Oberfolie
verschlossen. In der Schneidstation werden die verschlossenen Verpackungen aus dem
Folienverbund gelöst.
[0003] Die zu verarbeitende Unterfolienbahn wird von einer Unterfolien-Vorratsrolle abgerollt.
Eine Folienaufnahme zum Aufnehmen der Unterfolien-Vorratsrolle kann bezüglich der
Produktionsrichtung linear vor der Formstation angeordnet sein. Alternativ ist aus
der
DE 10 2018 204 044 A1 eine Tiefziehverpackungsmaschine bekannt, bei der die Folienaufnahme gegenüber der
Produktionsrichtung um 90° versetzt angeordnet ist, um entlang der Produktionsrichtung
Einbauraum einzusparen.
[0004] Um sicherzustellen, dass die Folienspannung der Unterfolienbahn während des Betriebs
der Tiefziehverpackungsmaschine in einem geeigneten Bereich gehalten wird, ist es
bekannt, zwischen der Folienaufnahme und der Formstation einen Folienspeicher vorzusehen.
Aufgrund des Folienspeichers ist ein gewisser Mindestabstand zwischen der Folienaufnahme
und der Formstation erforderlich. Je nach Orientierung der Folienaufnahme erhöht das
Vorsehen des Folienspeichers die Länge der Tiefziehverpackungsmaschine in Produktionsrichtung
oder den Platzbedarf der Tiefziehverpackungsmaschine in Breitenrichtung.
[0005] Aus der
EP 2 514 697 A2 ist ein System zum Versorgen einer Verpackungsmaschine mit einer Materialbahn bekannt.
Das System umfasst einen Motor zum Drehen einer Materialrolle und einen stromabwärts
der Materialrolle vorgesehenen Tänzer, der abhängig von einer Spannung der Bahn zwischen
einer ersten Position und einer zweiten Position beweglich ist.
[0006] Aus der
EP 1 167 193 A1 ist eine Beutelverpackungsmaschine bekannt, bei der in Transportrichtung einer Folie
eine frei rotierende Folienrolle, ein Folienspeicher für einen Ausgleich der geförderten
Folienbahnlängen, ein angetriebenes Folienvorschub-Walzenpaar für die gesteuerte Förderung
von genauen Folienabschnitten, ein aus einer Formatschulter und einem Formatrohr bestehender
Formatteil und ein Folienabzugsriemenpaar aufeinander folgen. Der Formatteil wandelt
die flache Folie in einen Folienschlauch um das Rohr um. Durch einen Trichter wird
ein einzufüllendes Produkt in den Folienschlauch eingefüllt, während der Beutel versiegelt
wird. In einer schematischen Darstellung ist der Folienspeicher in der Transportrichtung
der Folie oberhalb der frei rotierenden Folienrolle dargestellt. Dass die Folienbahn
von der Folienrolle zunächst nach oben geführt wird, ergibt sich aus der Gesamtgeometrie
der Beutelverpackungsmaschine. Die spezielle Art der Anordnung der Komponenten der
Beutelverpackungsmaschine wäre aufgrund der unterschiedlichen Funktionsprinzipien
und der gefestigten Konstruktionspraxis für unterschiedliche Verpackungsmaschinen
ohne Kenntnis der vorliegenden Erfindung nicht auf eine Tiefziehverpackungsmaschine
übertragen worden.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Tiefziehverpackungsmaschine mit verringertem Platzbedarf
bereitzustellen.
[0008] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand von Anspruch 1 gelöst. Die abhängigen Ansprüche
geben vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung an.
[0009] Eine erfindungsgemäße Tiefziehverpackungsmaschine umfasst eine Folienquelle, eine
Formstation, eine Siegelstation und eine Transporteinrichtung. Die Folienquelle ist
zum Aufnehmen einer Unterfolien-Vorratsrolle und zum Bereitstellen einer von der Unterfolien-Vorratsrolle
abgerollten Unterfolienbahn konfiguriert. Die Formstation ist dazu konfiguriert, Verpackungsmulden
in der Unterfolienbahn durch Tiefziehen auszubilden. Die Siegelstation ist zum Verschließen
der Verpackungsmulden durch Ansiegeln einer Oberfolie an die Unterfolienbahn konfiguriert.
Die Transporteinrichtung ist dazu konfiguriert, die Unterfolienbahn von der Folienquelle
zu der Formstation und weiter zu der Siegelstation zu fördern. Die Folienquelle umfasst
einen Aufnahmedorn zum Aufnehmen der Unterfolien-Vorratsrolle. Zudem umfasst die Folienquelle
einen Folienspeicher. Der Folienspeicher ist dazu konfiguriert, eine variable Länge
der Unterfolienbahn aufzunehmen und eine Folienspannung der Unterfolienbahn zu regulieren.
Der Aufnahmedorn und der Folienspeicher sind vertikal übereinander angeordnet.
[0010] Da der Aufnahmedorn für die Unterfolien-Vorratsrolle und der Folienspeicher vertikal
übereinander angeordnet sind, lässt sich, verglichen mit einer Verpackungsmaschine,
bei der der Folienspeicher zwischen dem Aufnahmedorn und der Formstation angeordnet
ist, eine kompaktere Bauweise der Tiefziehverpackungsmaschine erreichen. Insbesondere
kann ein Abstand zwischen dem Aufnahmedorn und der Formstation verringert werden.
Der Folienspeicher kann bisher ungenutzten Bauraum ausnutzen.
[0011] Die Folienquelle kann ein Gestell umfassen, an welchem der Aufnahmedorn und der Folienspeicher
befestigt sind. Durch ein gemeinsames Gestell für den Aufnahmedorn und den Folienspeicher
lässt sich die Folienquelle besonders kompakt ausbilden und kann als Einheit transportiert
werden. Das Gestell kann als separates Gestell ausgebildet sein oder Teil eines Maschinengestells
der Tiefziehverpackungsmaschine sein. Das Maschinengestell der Tiefziehverpackungsmaschine
kann die Formstation und die Siegelstation tragen.
[0012] Der Folienspeicher kann einen Tänzer umfassen. Durch einen Tänzer lässt sich auf
einfach zu implementierende Art und Weise die Folienspannung der Unterfolienbahn regulieren.
Der Tänzer kann mit einer vordefinierten Kraft, welche vorzugsweise einer gewünschten
Folienspannung entspricht, vorgespannt sein. Die Vorspannung des Tänzers kann durch
ein Vorspannelement, wie beispielsweise eine Spannfeder, erreicht werden. Der Tänzer
kann aber beispielsweise auch durch seine eigene Gewichtskraft vorgespannt sein.
[0013] Der Folienspeicher kann Umlenkelemente zum Umlenken der Unterfolienbahn umfassen.
Vorzugsweise umfassen die Umlenkelemente zumindest ein ortsfestes Umlenkelement und
zumindest ein beweglichen Umlenkelement. Insbesondere kann das zumindest eine ortsfeste
Umlenkelement fest mit einem Gestell der Folienquelle oder einem Maschinengestell
der Tiefziehverpackungsmaschine verbunden sein. Insbesondere kann das zumindest eine
bewegliche Umlenkelement bezüglich eines Gestells der Folienquelle oder bezüglich
eines Maschinengestells der Tiefziehverpackungsmaschine beweglich sein. Durch eine
Bewegung des zumindest einen beweglichen Umlenkelements lässt sich die Länge des in
dem Folienspeicher aufgenommenen Abschnitts der Unterfolienbahn verändern.
[0014] Die Unterfolienbahn kann auf einer ersten Seite des Aufnahmedorns in den Folienspeicher
einlaufen und den Folienspeicher auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten
Seite des Aufnahmedorns verlassen. Die Unterfolienbahn kann innerhalb des Folienspeichers
über den Aufnahmedorn hinweglaufen oder unter dem Aufnahmedorn hindurchlaufen. Wenn
die Unterfolienbahn innerhalb des Folienspeichers von einer Seite des Aufnahmedorns
auf die andere Seite des Aufnahmedorns geführt wird, wird der über dem Aufnahmedorn
oder unter dem Aufnahmedorn verfügbare Bauraum besonders effizient ausgenutzt.
[0015] Die Unterfolienbahn kann im Wesentlichen in einer horizontalen Richtung in den Folienspeicher
einlaufen. Die Unterfolienbahn kann den Folienspeicher im Wesentlichen entlang einer
horizontalen Richtung verlassen. Beim Durchlaufen des Folienspeichers kann die Unterfolienbahn
eine Strecke in eine Richtung zurücklegen, welche senkrecht zu der longitudinalen
Richtung des Aufnahmedorns steht. Die Richtung senkrecht zu der longitudinalen Richtung
des Aufnahmedorns kann insbesondere eine horizontale Richtung sein.
[0016] Der Aufnahmedorn kann dazu konfiguriert sein, eine Rotation der auf den Aufnahmedorn
aufgesteckten Unterfolien-Vorratsrolle zu erlauben. Gemäß einer Ausführungsform kann
die Unterfolien-Vorratsrolle frei auf dem Aufnahmedorn rotieren.
[0017] Der Aufnahmedorn kann dazu konfiguriert sein, die Unterfolien-Vorratsrolle drehfest
aufzunehmen. Durch eine drehfeste Verbindung zwischen dem Aufnahmedorn und der Unterfolien-Vorratsrolle
lässt sich das Abwickeln der Unterfolie besonders genau steuern.
[0018] Die Folienquelle kann eine Antriebseinheit zum Antreiben des Aufnahmedorns aufweisen,
um die Unterfolienbahn abzurollen. Insbesondere bei großen und schweren Unterfolien-Vorratsrollen
kann es sinnvoll sein, die Unterfolien-Vorratsrolle durch Antreiben des Aufnahmedorns
aktiv abzurollen, um die Belastung der Folie möglichst gering zu halten.
[0019] Die Antriebseinheit kann dazu konfiguriert sein, den Aufnahmedorn zum kontinuierlichen,
gleichmäßigen Abrollen der Unterfolienbahn anzutreiben. Insbesondere kann die Antriebseinheit
dazu konfiguriert sein, den Aufnahmedorn derart anzutreiben, dass eine Drehgeschwindigkeit
der Unterfolien-Vorratsrolle konstant ist.
[0020] Die Formstation und die Siegelstation können getaktet betrieben werden. Der Folienspeicher
kann die Folienspannung der Unterfolienbahn derart regulieren, dass auch bei einem
getakteten Betrieb der Formstation und der Siegelstation und bei einem kontinuierlichen
und gleichmäßigen Abrollen der Unterfolienbahn die Folienspannung der Unterfolienbahn
während des Betriebs der Tiefziehverpackungsmaschine in einem vorbestimmten Bereich
gehalten wird. Insbesondere kann der Folienspeicher während eines Arbeitstakts der
Formstation und der Siegelstation, also wenn im Bereich der Formstation und der Siegelstation
kein Folienvorschub erfolgt, eine erhöhte Länge der Unterfolienbahn aufnehmen und
diese dann in einem Vorschubtakt der Formstation und der Arbeitsstation, also wenn
im Bereich der Formstation und der Arbeitsstation ein Vorschub der Unterfolienbahn
erfolgt, wieder freigeben.
[0021] Gemäß einer Ausführungsform ist der Folienspeicher über dem Aufnahmedorn angeordnet.
Ein über dem Aufnahmedorn angeordneter Folienspeicher ist zum Einfädeln der Unterfolienbahn
in den Folienspeicher bei Betriebsbeginn besonders leicht zugänglich. Zudem kann der
Aufnahmedorn in diesem Fall relativ weit unten vorgesehen werden, was das Bestücken
des Aufnahmedorns mit der Unterfolien-Vorratsrolle erleichtern kann.
[0022] Alternativ kann der Folienspeicher unter dem Aufnahmedorn angeordnet sein. Wenn der
Folienspeicher unter dem Aufnahmedorn angeordnet ist, ist der Aufnahmedorn von oben
gut zugänglich, was in bestimmten Situationen für das Auswechseln der Unterfolien-Vorratsrolle
vorteilhaft sein kann.
[0023] Gemäß einer Ausführungsform sind die Folienquelle, die Formstation und die Siegelstation
in einer Produktionslinie linear hintereinander angeordnet. In dieser Ausführungsform
ergibt sich eine bezüglich einer Breitenrichtung schlanke Verpackungsmaschine.
[0024] Gemäß einer anderen Ausführungsform sind die Formstation und die Siegelstation in
einer Produktionslinie linear hintereinander angeordnet und die Folienquelle ist seitlich
versetzt zu der Produktionslinie angeordnet. In einer solchen Ausführungsform kann
die Verpackungsmaschine relativ kurz ausgebildet sein.
[0025] Dass bestimmte Bestandteile der Tiefziehverpackungsmaschine "in einer Produktionslinie
linear hintereinander angeordnet" sind, heißt, dass die Bestandteile in Draufsicht
auf die Tiefziehverpackungsmaschine linear hintereinander angeordnet sind. Es ist
aber durchaus denkbar, dass die Bestandteile der Tiefziehverpackungsmaschine auf unterschiedlichen
Höhen angeordnet sind.
[0026] Die Folienquelle kann einen Klebetisch umfassen, welcher zwischen einer Einsatzposition
und einer Verstauposition bewegbar ist. In der Einsatzposition kann der Klebetisch
eine parallel zu einem Verlauf der Unterfolienbahn orientierte Arbeitsfläche bereitstellen.
In der Verstauposition kann der Klebetisch im Vergleich zu der Einsatzposition von
dem Verlauf der Unterfolienbahn entfernt sein. Die in der Einsatzposition von dem
Klebetisch bereitgestellte Arbeitsfläche kann dazu verwendet werden, bei einem Wechsel
der Unterfolien-Vorratsrolle ein Ende der zuletzt verwendeten Unterfolienbahn mit
einem Anfang der von der neuen Unterfolien-Vorratsrolle abgerollten Unterfolienbahn
zu verbinden, beispielsweise mittels eines Klebebands. Durch ein Verbinden der beiden
Unterfolienbahnen kann der Betrieb der Tiefziehverpackungsmaschine nach dem Wechsel
der Unterfolien-Vorratsrolle direkt fortgesetzt werden.
[0027] Der Klebetisch kann entlang des Verlaufs der Unterfolienbahn zwischen dem Aufnahmedorn
und dem Folienspeicher vorliegen. Wenn die Folienenden an dem Klebetisch vor dem Folienspeicher
miteinander verbunden werden, ist kein manuelles Einfädeln der Unterfolienbahn in
den Folienspeicher erforderlich.
[0028] Der Klebetisch kann durch Rotation um eine Achse zwischen der Einsatzposition und
der Verstauposition bewegbar sein. Der Klebetisch kann auf einfache Art und Weise
durch Rotation um die Achse bei Bedarf in die Einsatzposition geklappt werden. Die
Achse kann eine vertikale Achse sein.
[0029] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsformen unter Bezugnahme auf
die Figuren weiter erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Draufsicht auf eine Tiefziehverpackungsmaschine gemäß einer Ausführungsform,
bei der die Folienquelle, die Formstation und die Siegelstation in einer Produktionslinie
linear hintereinander angeordnet sind;
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht auf eine Tiefziehverpackungsmaschine gemäß einer anderen
Ausführungsform, bei der die Formstation und die Siegelstation in einer Produktionslinie
linear hintereinander angeordnet sind und die Folienquelle seitlich zu der Produktionslinie
versetzt ist;
- Fig. 3
- eine schematische Schnittansicht einer Folienquelle gemäß einer Ausführungsform, bei
der der Folienspeicher über dem Aufnahmedorn angeordnet ist; und
- Fig. 4
- eine schematische Schnittansicht einer Folienquelle gemäß einer anderen Ausführungsform,
bei der der Folienspeicher unter dem Aufnahmedorn angeordnet ist.
[0030] Die Figuren 1 und 2 zeigen unterschiedliche Ausführungsformen einer Tiefziehverpackungsmaschine
1. Die Tiefziehverpackungsmaschine 1 umfasst in beiden Ausführungsformen eine Folienquelle
3 zum Bereitstellen einer Unterfolienbahn 5. Die Tiefziehverpackungsmaschine 1 umfasst
zudem eine Formstation 7, eine Siegelstation 9 und eine Schneidstation 11. An einem
Maschinengestell 13 der Tiefziehverpackungsmaschine 1 ist eine Transporteinrichtung
15 vorgesehen, welche die Unterfolienbahn 5 von der Folienquelle 3 zu der Formstation
7, weiter zu der Siegelstation 9 und noch weiter zu der Schneidstation 11 fördert.
Hierzu kann die Transporteinrichtung 15 beispielsweise zu beiden lateralen Seiten
der Unterfolienbahn 5 kontinuierlich umlaufende Ketten umfassen, welche die Unterfolienbahn
5 greifende Klammerelemente 17 aufweisen.
[0031] In der Formstation 7 werden durch Tiefziehen Verpackungsmulden in der Unterfolienbahn
5 ausgebildet. Die Formstation 7 kann ein Formwerkzeugoberteil und ein Formwerkzeugunterteil
umfassen, zwischen denen die Unterfolienbahn 5 tiefgezogen wird. Zwischen der Formstation
7 und der Siegelstation 9 werden zu verpackende Produkte in die Verpackungsmulden
eingelegt. In der Siegelstation 9 werden die befüllten Verpackungsmulden durch Ansiegeln
einer Oberfolie verschlossen. Hierzu kann die Siegelstation 9 ein Siegelwerkzeugoberteil
und ein Siegelwerkzeugunterteil aufweisen, welche zwischen sich die Oberfolie an die
Unterfolienbahn ansiegeln. In der Schneidstation 11 werden die verschlossenen Verpackungen
aus dem Folienverbund gelöst.
[0032] Sowohl in der Ausführungsform gemäß Fig. 1 als auch in der Ausführungsform gemäß
Fig. 2 sind die Formstation 7, die Siegelstation 9 und die Schneidstation 11 in einer
sich entlang einer Produktionsrichtung P erstreckenden Produktionslinie linear hintereinander
angeordnet. Die Ausführungsformen der Fig. 1 und 2 unterscheiden sich voneinander
dadurch, wie die Folienquelle 3 im Verhältnis zu der Produktionslinie angeordnet ist.
In der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist die Folienquelle 3 ebenfalls in der
Produktionslinie angeordnet, nämlich der Formstation 7, der Siegelstation 9 und der
Schneidstation 11 linear vorgeordnet. In der Ausführungsform gemäß Fig. 2 dagegen
ist die Folienquelle 3 seitlich versetzt zu der Produktionslinie angeordnet. Hierdurch
lässt sich die Tiefziehverpackungsmaschine 1 entlang der Produktionsrichtung P kürzer
ausbilden oder es lässt sich bei ähnlicher Länge der Tiefziehverpackungsmaschine 1
entlang der Produktionsrichtung P eine zusätzliche Arbeitsstation vorsehen. In Fig.
2 ist eine solche zusätzliche Arbeitsstation in Form einer Vorheizstation 19 zum Vorheizen
der Unterfolienbahn 5 vor Erreichen der Formstation 7 vorgesehen. Unterhalb der Vorheizstation
19 befindet sich eine Umlenkeinrichtung, welche die Unterfolienbahn 5 aus der Richtung,
in welcher sie die Folienquelle 3 verlässt, in die Produktionsrichtung P umlenkt.
Eine solche Umlenkeinrichtung ist beispielsweise in der
DE 10 2018 204 044 A1 beschrieben.
[0033] Fig. 3 zeigt eine Schnittansicht einer Folienquelle 3 gemäß einer Ausführungsform.
Die in Fig. 3 dargestellte Folienquelle 3 lässt sich sowohl mit der Ausführungsform
gemäß Fig. 1 als auch mit der Ausführungsform gemäß Fig. 2 einsetzen.
[0034] Die Folienquelle 3 umfasst ein Gestell 21, welches separat von dem Maschinengestell
13 ausgebildet ist. Alternativ könnte das Gestell 21 der Folienquelle 3 auch als Teil
des Maschinengestells 13 ausgebildet sein.
[0035] Die Folienquelle 3 umfasst einen Aufnahmedorn 23 zum Aufnehmen einer Unterfolien-Vorratsrolle
25. Die Unterfolien-Vorratsrolle 25 könnte bezüglich des Aufnahmedorns 23 drehbar
auf dem Aufnahmedorn 23 aufgenommen sein. In diesem Fall könnte die Unterfolienbahn
5 durch den Vorschub der Transporteinrichtung 15 abgerollt werden. Insbesondere bei
größeren Unterfolien-Vorratsrollen 25 ist es jedoch vorteilhaft, wenn die Unterfolien-Vorratsrolle
25 drehfest mit dem Aufnahmedorn 23 verbunden ist und der Aufnahmedorn 23 mittels
einer Antriebseinheit 27 zum Abrollen der Unterfolienbahn 5 angetrieben wird.
[0036] Die Folienquelle 3 umfasst zudem einen an dem Gestell 21 angebrachten Folienspeicher
29. Der Folienspeicher 29 umfasst mehrere ortsfeste Umlenkelemente 31, insbesondere
ortsfeste Umlenkrollen, und mehrere bewegliche Umlenkelemente 33, insbesondere bewegliche
Umlenkrollen. Wie in Fig. 3 dargestellt, durchläuft die Unterfolienbahn 5 einen von
den Umlenkelementen 31, 33 definierten Pfad. In der dargestellten Ausführungsform
sind die beweglichen Umlenkelemente 33 zusammen beweglich. Hierzu sind die beweglichen
Umlenkelemente 33 zu beiden Seiten der Unterfolienbahn 5 an einem Trägerelement 35
angebracht. Die Trägerelemente 35 sind in einer Führungsstruktur 37 des Gestells 21
beweglich. Die auf den Trägerelementen 35 angeordneten beweglichen Umlenkelemente
33 bilden einen Tänzer 39. In der dargestellten Ausführungsform ist der Tänzer 39
in den Führungsstrukturen 37 des Gestells 21 durch seine Gewichtskraft in eine untere
Position vorgespannt, in welcher der Folienspeicher 29 eine erhöhte Länge der Unterfolienbahn
5 aufnimmt. Alternativ könnte der Tänzer 39 auch durch ein Vorspannelement, wie beispielsweise
eine Spannfeder, vorgespannt sein.
[0037] Der Tänzer 39 reguliert eine Folienspannung der Unterfolienbahn 5. Würde die Folienspannung
nachlassen, bewegt sich der Tänzer 39 nach unten und gleicht so die nachlassende Folienspannung
aus. Würde sich die Folienspannung erhöhen, wird der Tänzer 39 nach oben gezogen und
gibt somit eine zusätzliche Länge der Unterfolienbahn 5 frei, wodurch die erhöhte
Folienspannung ausgeglichen wird. Beispielsweise kann die Antriebseinheit 27 durch
kontinuierliches und gleichmäßiges Drehen des Aufnahmedorns 27 die Unterfolienbahn
5 kontinuierlich und mit einer konstanten Abrollrate abrollen. Variationen in der
Folienspannung der Unterfolienbahn 5, die bei einem kontinuierlichen Abrollen der
Unterfolienbahn 5 entstehen würden, wenn beispielsweise die Formstation 7, die Siegelstation
9 und die Schneidstation 11 getaktet arbeiten, werden durch den Folienspeicher 29
aufgefangen.
[0038] In der Ausführungsform gemäß Fig. 3 ist der Folienspeicher 29 über dem Aufnahmedorn
23 vorgesehen. Hierdurch lässt sich die Folienquelle 3 kompakt ausbilden und nahe
an die Formstation 7 heranführen.
[0039] Fig. 4 zeigt eine alternative Ausführungsform der Folienquelle 3. Auch die Ausführungsform
von Fig. 4 lässt sich sowohl in der Ausführungsform gemäß Fig. 1 als auch in der Ausführungsform
gemäß Fig. 2 einsetzen. Die Ausführungsform gemäß Fig. 4 unterscheidet sich von der
Ausführungsform gemäß Fig. 3 lediglich dadurch, dass der Folienspeicher 29 nicht über
dem Aufnahmedorn 23 vorgesehen ist, sondern unter dem Aufnahmedorn 23 vorgesehen ist.
Auch in diesem Fall lässt sich die Folienquelle 3 kompakt ausbilden und besonders
nahe an die Formstation 7 heranführen.
[0040] In den dargestellten Ausführungsformen umfasst die Folienquelle 3 des Weiteren einen
Klebetisch 41. Der Klebetisch 41 ist um eine vertikale Achse 43 zwischen einer Einsatzposition
und einer Verstauposition drehbar. In den Figuren ist die Einsatzposition des Klebetischs
41 in durchgezogenen Linien dargestellt und die Verstauposition in gestrichelten Linien.
In der Einsatzposition stellt der Klebetisch eine parallel zu dem Verlauf der Unterfolienbahn
5 orientierte Arbeitsfläche 45 bereit. Die Arbeitsfläche 45 kann dazu genutzt werden,
bei einem Wechsel der Unterfolien-Vorratsrolle das vordere Ende der neuen Unterfolienbahn
5 mit dem hinteren Ende der zuvor bearbeiteten Unterfolienbahn 5 zu verkleben. Das
Verkleben der Folienenden erfolgt zweckmäßigerweise bevor das Ende der Unterfolienbahn
5 den Folienspeicher 29 erreicht. In der in den Figuren gestrichelt dargestellten
Verstauposition ist der Klebetisch 41 im Vergleich zu der Einsatzposition von dem
Verlauf der Unterfolienbahn 5 weg gedreht.
1. Tiefziehverpackungsmaschine (1), umfassend:
eine Folienquelle (3) zum Aufnehmen einer Unterfolien-Vorratsrolle (25) und Bereitstellen
einer von der Unterfolien-Vorratsrolle (25) abgerollten Unterfolienbahn (5);
eine Formstation (7) zum Ausbilden von Verpackungsmulden in der Unterfolienbahn (5)
durch Tiefziehen;
eine Siegelstation (9) zum Verschließen der Verpackungsmulden durch Ansiegeln einer
Oberfolie an die Unterfolienbahn (5); und
eine Transporteinrichtung (15), welche dazu konfiguriert ist, die Unterfolienbahn
(5) von der Folienquelle (3) zu der Formstation (7) und weiter zu der Siegelstation
(9) zu fördern,
wobei die Folienquelle (3) einen Aufnahmedorn (23) zum Aufnehmen der Unterfolien-Vorratsrolle
(25) umfasst, und
wobei die Folienquelle (3) einen Folienspeicher (29) umfasst, welcher dazu konfiguriert
ist, eine variable Länge der Unterfolienbahn (5) aufzunehmen und eine Folienspannung
der Unterfolienbahn (5) zu regulieren,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Aufnahmedorn (23) und der Folienspeicher (29) vertikal übereinander angeordnet
sind.
2. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 1, wobei die Folienquelle (3) ein Gestell
(21) umfasst, an welchem der Aufnahmedorn (23) und der Folienspeicher (29) befestigt
sind.
3. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Folienspeicher (29)
einen Tänzer (39) umfasst.
4. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Folienspeicher
(29) Umlenkelemente (31, 33) zum Umlenken der Unterfolienbahn (5) umfasst, wobei die
Umlenkelemente (31, 33) vorzugsweise zumindest ein ortsfestes Umlenkelement (31) und
zumindest ein bewegliches Umlenkelement (33) umfassen.
5. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Unterfolienbahn
(5) auf einer ersten Seite des Aufnahmedorns (23) in den Folienspeicher (29) einläuft
und den Folienspeicher (29) auf einer gegenüberliegenden zweiten Seite des Aufnahmedorns
(23) verlässt.
6. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Aufnahmedorn
(23) dazu konfiguriert ist, die Unterfolien-Vorratsrolle (25) drehfest aufzunehmen.
7. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Folienquelle
(3) eine Antriebseinheit (27) zum Antreiben des Aufnahmedorns (23) aufweist, um die
Unterfolienbahn (5) abzurollen.
8. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 7, wobei die Antriebseinheit (27) dazu konfiguriert
ist, den Aufnahmedorn (23) zum kontinuierlichen gleichmäßigen Abrollen der Unterfolienbahn
(5) anzutreiben.
9. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Folienspeicher
(29) über dem Aufnahmedorn (23) angeordnet ist.
10. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Folienspeicher
(29) unter dem Aufnahmedorn (23) angeordnet ist.
11. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Folienquelle
(3), die Formstation (7) und die Siegelstation (9) in einer Produktionslinie linear
hintereinander angeordnet sind.
12. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Formstation
(7) und die Siegelstation (9) in einer Produktionslinie linear hintereinander angeordnet
sind und die Folienquelle (3) seitlich versetzt zu der Produktionslinie angeordnet
ist.
13. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Folienquelle
(3) zudem einen Klebetisch (41) umfasst, welcher zwischen einer Einsatzposition und
einer Verstauposition bewegbar ist, wobei der Klebetisch (41) in der Einsatzposition
eine parallel zu einem Verlauf der Unterfolienbahn (5) orientierte Arbeitsfläche (45)
bereitstellt und in der Verstauposition von dem Verlauf der Unterfolienbahn (5) entfernt
ist.
14. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 13, wobei der Klebetisch (41) entlang des
Verlaufs der Unterfolienbahn (5) zwischen dem Aufnahmedorn (23) und dem Folienspeicher
(29) vorliegt.
15. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 13 oder 14, wobei der Klebetisch (41) durch
Rotation um eine Achse (43) zwischen der Einsatzposition und der Verstauposition bewegbar
ist, wobei die Achse (43) insbesondere eine vertikale Achse ist.