[0001] Die Erfindung betrifft einen Betonstein gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 und einen Flächenbelag gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 11.
[0002] Betonsteine, insbesondere Pflastersteine, Treppenstufen, Mauer- und Begrenzungssteine
aus Beton sind hinlänglich aus dem Stand der Technik bekannt. Derartige Betonsteine
werden häufig im Straßen-, Verkehrswege- und Landschaftsbau zur Herstellung von Flächenbelägen,
Mauern, Treppen oder sonstigen fest mit dem Boden verbauten Bauwerken eingesetzt.
[0003] Beispielsweise in urbanen Gebieten sind häufig große Bereiche der Oberfläche als
begehbare oder befahrbare Verkehrsflächen wie Straßen, Wege, Plätze oder Parkplätze
ausgebildet und mit aus derartigen Betonsteinen, insbesondere Pflastersteinen oder
-platten gebildeten Flächenbelägen bedeckt. Die Betonsteine bzw. Pflastersteine aus
Beton werden vorzugsweise auf einer Bettungsschicht des Untergrundes im Verbund verlegt,
und zwar derart, dass zwischen benachbarten Pflaster- bzw. Formsteinen Fugen entstehen.
Die Fugen werden mit geeigneten, meist sandartigen Fugenmaterialien verfüllt. Solche,
in Form von Pflastern ausgebildete Flächenbeläge sind aus dem Stand der Technik hinreichend
bekannt.
[0004] Bei allen mit einem Flächenbelag versehenen Flächen muss darauf geachtet werden,
dass das auf die Oberfläche des Flächenbelags auftreffende Niederschlagswasser möglichst
effektiv und ausreichend abgeführt wird. Bei den oberhalb genannten Pflastern aus
Formsteinen erfolgt das Abführen des auftreffenden Niederschlagswassers in der Regel
durch Versickern, wobei das Niederschlagswasser je nach Beschaffenheit der Formsteine,
insbesondere je nach Art des zur Herstellung der Formsteine verwendeten Betons, lediglich
über einen Versickerungsweg durch die Fugen oder aber über einen Versickerungsweg
durch die Fugen und die Formsteine selbst versickern kann.
[0005] Aus der
DE 10 2012 100 616 B4 ist beispielsweise bereits ein Flächenbelag aus zweischichtig ausgebildeten Formsteinen
bekannt, welche unterhalb einer im Wesentlichen wasserundurchlässigen Schicht an der
Oberfläche eine wasseraufnehmende, wasserdurchlässige Schicht aufweisen. Aufgrund
der wasserdurchlässigen Ausbildung der unteren Schicht kann das Niederschlagswasser
sowohl über die Fugen als auch zumindest teilweise über die wasserdurchlässige Schicht
in Richtung der Bettungsschicht nach unten abfließen und trifft dadurch näherungsweise
flächig auf der Bettungsschicht auf, wodurch ein so genanntes Verblocken der Fugen
reduziert werden kann.
[0006] Auch gilt es bei großflächig angelegten und mit Flächenbelägen versehenen Verkehrsflächen
aus städteplanerischer Sicht zu beachten, dass derartige Verkehrsflächen insbesondere
in den Sommermonaten zu einem erheblichen Anteil zu einer überdurchschnittlichen innerstädtischen
Erwärmung beitragen. Über die tagsüber auftreffende Sonneneinstrahlung werden die
Flächenbeläge aufgeheizt, speichern diese Wärme und geben diese nachts als Wärmestrahlung
wieder ab. Dieses Phänomen wird als "urbaner Hitzeinseleffekt" bezeichnet. Hierdurch
kann in Stadtgebieten im Vergleich zu ländlichen Gebieten insbesondere nachts eine
zusätzliche Erwärmung um mehrere Grad Celsius hervorgerufen werden. Um diesen urbanen
"Hitzeinseleffekt" entgegenzuwirken, ist es bereits bekannt, eine gesteigerte Wasserverdunstung
vorzusehen, da bekanntlich bei der Verdunstung von Wasser Verdunstungskälte entsteht.
Daher ist es wünschenswert, eine erhöhte Verdunstungsrate auch über spezielle Flächenbeläge
urbaner Verkehrsflächen zu erreichen.
[0007] Gemäß einem in Deutschland angedachten Entwässerungsplan ist zukünftiges Ziel der
Erhalt des natürlichen Wasserhaushaltes in Siedlungsgebieten, um Schäden durch Starkregen
einzugrenzen. Optimaler Weise sollen zwischen 34 % und 92 % des Niederschlagswassers
demnach verdunsten und transpirieren und der Rest im Grund versickern, d.h. dem Grundwasser
wieder zugeführt werden.
[0008] Daher besteht ein Bedarf an Flächenbelägen, die in der Lage sind, Wasser aufzunehmen
und zu speichern und das zwischengespeicherte Wasser bei Wärmeeinwirkung über Verdunstung
wieder an die Umgebung abzugeben.
[0009] Derartige Flächenbeläge sind bereits aus der
US2014/0048542 A1 und der
JP2006283447 A bekannt. Nachteilig ist bei derartigen Flächenbelägen jedoch eine spezifische Vorbereitung
des Untergrundes erforderlich, welche mit einem deutlichen Mehraufwand und somit höheren
Kosten verbunden sind.
[0010] Auch ist aus der
EP 3 153 625 B1 bereits ein Betonstein und ein daraus hergestellter Flächenbelag bekannt. Der Betonstein
weist ebenfalls einen mehrschichten Aufbau auf und ist zur Auflage auf eine Bettungsschicht
eines Untergrundes und zum Verlegen im Verbund ausgebildet. Hierbei umfasst der Formstein
zumindest eine entlang der Oberseite des Formsteins angeordnete wasserundurchlässige,
erste Schicht und zumindest eine daran unmittelbar anschließende wasserdurchlässige,
zweite Schicht sowie zumindest eine an die zweite Schicht anschließende dritte Schicht.
Die dritte Schicht ist als wasserundurchlässige Schicht ausgebildet und auf der zur
Auflage auf die Bettungsschicht vorgesehenen Unterseite des Betonsteins angeordnet
und die zwischen der ersten und dritten Schicht angeordnete zweite Schicht ist zur
Aufnahme und Speicherung von Wasser ausgebildet. Die Wasserundurchlässigkeit der dritten
Schicht führt dazu, dass sich in der zweiten Schicht Staunässe bildet und es damit
zu einer Übersättigung der zweiten Schicht kommt. Nachteilig wird dadurch das Einsetzen
des Verdunstungseffektes zeitlich verzögert oder setzt bei einer zu geringen Erwärmung
des Betonsteins nur bedingt ein. Weiterhin nachteilig sind die Verdunstungseigenschaften
eines derartigen Betonsteins aufgrund der wasserundurchlässigen dritten Schicht daher
begrenzt. Auch kann besonders nachteilig die Bildung von Staunässe bei einem Frost-
/ Tauwechsel zu einer Beschädigung des Betonsteins führen.
[0011] Ausgehend davon ist es Aufgabe der Erfindung, einen Betonstein, insbesondere einen
Pflasterstein aus Beton anzugeben, der die Nachteile des Standes der Technik beseitigt
und der auch die Aufnahme von Feuchtigkeit aus dem Bettungsmaterial unterhalb des
Betonsteins ermöglicht. Die Aufgabe wird durch einen Betonstein gemäß Patentanspruch
1 und einen Flächenbelag gemäß Patentanspruch 11.
[0012] Betonsteine im Sinne der Erfindung können insbesondere Pflastersteine und Platten
aus Beton sein, welche im Verbund auf einer Bettungsschicht verlegbar sind.
[0013] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist die dritte Betonsteinschicht des erfindungsgemäßen
Betonsteins wasserdurchlässig und weist im Vergleich zur zweiten Betonsteinschicht
eine geringere Wasserdurchlässigkeit auf. Unter einer wasserdurchlässigen Schicht
mit einer geringeren Wasserdurchlässigkeit wird im erfindungsgemäßen Sinne eine Betonsteinschicht
verstanden, bei der Wasser zwar durch diese Schicht hindurchdringen kann, jedoch zeitverzögert
und/oder im Vergleich zu einer wasserdurchlässigen Betonsteinschicht mit normaler
oder höherer Wasserdurchlässigkeit mit einer verminderten oder reduzierten Geschwindigkeit.
Auch ist diese Schicht an sich nicht zur Aufnahme und Speicherung von Wasser ausgebildet.
Besonders vorteilhaft wird dadurch das Entstehen von Staunässe in der zweiten Betonsteinschicht
vermieden, d.h. die von der zweiten wasserdurchlässigen Betonsteinschicht aufgenommene
Wassermenge ist dadurch einstellbar bzw. besser regulierbar, und zwar derart, dass
verbesserte Verdunstungseigenschaften des Betonsteins bzw. Betonpflastersteins entstehen.
Auch wird hierdurch effektiv eine Beschädigung des Betonsteins bei Auftreten von Staunässe
und einem Frost-/Tauwechsel vermieden.
[0014] Auch ergibt sich aufgrund der erfindungsgemäßen wasserdurchlässigen Ausbildung der
dritten Betonsteinschicht der Vorteil, dass im Bettungsmaterial unterhalb des Betonsteins
befindliche Feuchtigkeit bedingt durch den Kapillareffekt über die dritte Schicht
in den Betonstein gesaugt wird. Hierdurch wird die Verdunstungsmenge aus dem Betonstein
in die Atmosphäre zusätzlich erhöht.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsvariante besteht die dritte Betonsteinschicht aus
einem feinen splitt- und/oder sandreichen Beton. Abhängig von der gewünschten Wasserdurchlässigkeit
kann dem feinen splitt- und/oder sandreichen Beton auch noch grobkörnig zerkleinertes
Steinmaterial zugesetzt sein. Durch die Verwendung eines feinen splitt- und/oder sandreichen
Betonmaterials mit ggf. einem grobkörnigeren Splittanteil zur Herstellung der dritten
Betonsteinschicht wird eine geringe Wasserdurchlässigkeit erreicht, wobei der Grad
dessen durch die jeweilige Mischung zumindest teilweise durch den zugegebenen Anteil
an Sand und/oder Splitt und/oder die jeweils verwendete Körnung einstellbar ist. Vorteilhaft
entstehen bei dem genannten Betonmaterial in der dritten Betonsteinschicht kleine
Poren und/oder Hohlräume, die eine Kapillarwirkung erzeugen. Aufgrund dieser Kapillarwirkung
kann beispielsweise über die dritte Betonsteinschicht auch noch in der Bettungsschicht
vorhandene Feuchtigkeit der zweiten Betonsteinschicht zugeführt werden, wodurch die
Verdunstungseigenschaften des Betonsteins noch weiter verbessert werden können.
[0016] In einer weiteren Ausführungsvariante besteht die zweite Betonsteinschicht aus einem
haufwerksporigen Kernbeton. Durch die Verwendung eins haufwerksporigen Betonmaterials
zur Herstellung der zweiten Betonsteinschicht ist eine optimale Aufnahme und Speicherung
von Wasser im Betonstein möglich.
[0017] Vorteilhaft ist der Betonstein einstückig oder einteilig hergestellt, d.h. alle drei
Betonsteinschichten werden in einem Herstellungsverfahren in Form eines Gesamtsteins
hergestellt.
[0018] Weiterhin vorteilhaft ist die erste Betonsteinschicht durch eine zumindest teilweise
wasserdurchlässige oder wasserundurchlässige Vorsatzbetonschicht gebildet. Durch die
Verwendung einer zumindest teilweisen wasserdurchlässigen Vorsatzbetonschicht kann
auch über die erste Betonsteinschicht der zweiten, wasserspeichernden Betonsteinschicht
Niederschlagswasser zugeführt werden oder auch im Verdunstungsfall wieder entweichen.
Die wasserundurchlässige Ausgestaltung der Vorsatzbetonschicht ermöglicht die gezielte
Zuführung des Niederschlagswassers über die Fugen bzw. das darin befindliche Fugenmaterial,
so dass besonders vorteilhaft auch noch eine effektive Filterung des Niederschlagswassers
über diesen Versickerungsweg möglich ist.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsvariante weist die dritte Betonsteinschicht eine
Schichtdicke auf, die zwischen 1% und 10% der Gesamthöhe des Betonsteinkörpers, bevorzugt
zwischen 1% und 5% der Gesamthöhe des Betonsteinkörper, beträgt. Vorteilhaft beträgt
die Schichtdicke der dritten Betonsteinschicht zwischen 2 mm und 10 mm, vorzugsweise
zwischen 3 mm und 5 mm. Bei diesen Schichtdicken konnten optimale Verdunstungsergebnisse
erzielt werden.
[0020] Weiterhin vorteilhaft weist die zweite Betonsteinschicht eine Schichtdicke auf, die
zwischen 60% und 90% der Gesamthöhe des Betonsteinkörpers, bevorzugt zwischen 70%
und 85% der Gesamthöhe des Betonsteinkörpers, beträgt. Die zweite Betonsteinschicht
bildet damit einen Großteil des Betonsteinkörpers aus, so dass eine hohe Wassermenge
aufnehmbar und wieder abgebbar ist.
[0021] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante ist die Wasserdurchlässigkeit
der dritten Betonsteinschicht im Vergleich zur Wasserdurchlässigkeit der zweiten Betonsteinschicht
um wenigstens 30%, vorzugsweise um 50% reduziert. Hierdurch ist eine ausreichende
Sättigung der zweiten Betonsteinschicht mit Niederschlagswasser möglich, jedoch eine
Übersättigung dessen wird effektiv verhindert. Die Verdunstungseigenschaften des Betonsteins
werden effektiv verbessert.
[0022] Weiterhin vorteilhaft weist die erste Betonsteinschicht einen eingearbeiteten Photokatalysator
wie beispielsweise Titandioxid auf. Die Oberfläche des erfindungsgemäßen Betonsteins
ist damit zur photokatalytischen Luftreinigung ausgebildet. Besonders vorteilhaft
können durch Bestrahlung mit Licht, vorzugsweise Sonnenlicht in der Umgebungsluft
vorhandene Schadgase wie beispielsweise Stickoxide oder flüchtige organische Stoffe
oxidiert und damit der Luft entzogen werden.
[0023] Gegenstand der Erfindung ist ebenfalls ein aus den erfindungsgemäßen Betonsteinen
hergestellter Flächenbelag, der eine Vielzahl von auf einer Bettungsschicht eines
Untergrundes durch Pflastern im Verbund verlegter mehrschichtiger Betonsteine umfasst.
Jeder Betonstein weist zumindest eine erste Betonsteinschicht, eine wasserdurchlässige
zweite Betonsteinschicht und eine dritte, wasserdurchlässige Betonsteinschicht auf,
die im Vergleich zur zweiten Betonsteinschicht eine geringere Wasserdurchlässigkeit
aufweist, wobei zwischen benachbarten Betonsteinen des Flächenbelags Fugen ausgebildet
sind und wobei die Fugen mit einem im Wesentlichen splitt- und/oder sandartigen Fugenmaterial
verfüllt sind und einen Versickerungsweg zum Ableiten von Niederschlagswasser von
einer Oberfläche des Flächenbelags ausbilden.
[0024] Weiterhin vorteilhaft weisen die Betonsteine des Flächenbelages jeweils einen Betonsteinkörper
mit jeweils mehreren Betonsteinseiten auf, die über die Fugen und das darin aufgenommene
Fugenmaterial einen Einlassweg für Niederschlagswasser in die wasserdurchlässige,
zweite Betonsteinschicht der Betonsteine bilden.
[0025] Ebenfalls vorteilhaft besteht das Fugenmaterial aus einem Gemisch aus einem splitt-
und/oder sandartigen Anteil, einem Feinanteil und einem künstlichen Molekularsieb
zur Entfernung von Schadstoffen aus den Niederschlagswasser. Hierdurch ist eine effektive
Filterung des Niederschlagswassers vor der Aufnahme und Speicherung in der zweiten
Betonsteinschicht möglich.
[0026] Die Ausdrucke "näherungsweise", "im Wesentlichen" oder "etwa" bedeuten im Sinne der
Erfindung Abweichungen vom jeweils exakten Wert um +/- 10%, bevorzugt um +/- 5% und/oder
Abweichungen in Form von für die Funktion unbedeutenden Änderungen.
[0027] Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich
auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Figuren.
Dabei sind alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder
in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer
Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Auch wird der Inhalt der
Ansprüche zu einem Bestandteil der Beschreibung gemacht.
[0028] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische, Ansicht eines erfindungsgemäßen Betonsteins,
- Fig. 2
- einen schematischen Schnitt durch den erfindungsgemäßen Betonstein gemäß Figur 1,
- Fig. 3
- einen schematischen Schnitt durch einen Flächenbelagabschnitt hergestellt unter Verwendung
der erfindungsgemäßen Betonsteine gemäß der Figuren 1 und 2,
- Fig. 4
- einen schematischen und vergrößert dargestellten Schnitt durch den Flächenbelagabschnitt
gemäß Figur 3 zur Erläuterung des Versickerungswegs und
- Fig. 5
- einen schematischen und vergrößert dargestellten Schnitt analog zu Figur 4 mit eingezeichnetem
Verdunstungsweg.
[0029] Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden in den Figuren identische
Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersichtlichkeit halber nur Bezugszeichen
in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur
erforderlich sind.
[0030] In Figur 1 ist beispielhaft eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Betonsteins 1 und in Figur 2 ein schematischer Schnitt entlang einer parallel zur
Mittenlängsachse MLA und der Längsachse LA des Betonsteins 1 verlaufenden Schnittebene
dargestellt.
[0031] Der Betonstein 1 ist vorzugsweise in Form eines im Verbund verlegbaren Flächenelementes
zur Erstellung eines Flächenbelages ausgebildet. Im vorliegenden werden unter Betonstein
oder Betonplatte im Wesentlichen baugleiche Elemente verstanden, die zur Erstellung
eines Flächenbelages in an sich bekannter Weise verwendbar sind. Diese werden abhängig
von gewählten Verlegemuster miteinander verzahnt und oberflächenbündig zueinander
verlegt, so dass ein vorzugsweise ebener Flächenbelag 10 entsteht.
[0032] Ein erfindungsgemäßer Betonstein 1 umfasst zumindest einen mehrschichtig ausgebildeten
Betonsteinkörper 2 mit zumindest einer ebenen Betonsteinunterseite 2.1 und einer dieser
gegenüberliegenden im Wesentlichen flachen Betonsteinoberseite 2.2, welche vorzugsweise
die Trittfläche bzw. befahrbare Fläche oder auch Verkehrsfläche bildet. Die konkrete
Ausgestaltung der seitlichen Flächenabschnitte des Betonsteins 1 ist für die Erfindung
nicht relevant, d.h. die konkrete Querschnittsform des Betonsteins 1 kann nahezu beliebig
gewählt werden, ohne dass hierdurch der Erfindungsgedanke verlassen wird.
[0033] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Betonstein 1 quaderförmig ausgebildet
und weist jeweils zwei gleichflächige und einander gegenüberliegende Betonsteinseiten
2.3, 2.4 auf. Die Betonsteinunterseite 2.1 und die Betonsteinoberseite 2.2 verlaufen
senkrecht bzw. näherungsweise senkrecht zu der Mittellängsachse MLA des Betonsteinkörper
2 bzw. Betonstein 1, wobei die Betonsteinseiten 2.4 senkrecht und die Betonsteinseiten
2.3 parallel zu der Längsachse LA des Betonsteinkörper 2 bzw. Betonstein 1 orientiert
sind.
[0034] Der mehrschichtige Betonsteinkörper 2 umfasst zumindest eine die Betonsteinoberseite
2.2 bildende erste Betonsteinschicht 2a, zumindest eine an die erste Betonsteinschicht
2a anschließende, wasserdurchlässige zweite Betonsteinschicht 2b sowie eine an die
zweite Betonsteinschicht 2b unmittelbar anschließende dritte Betonsteinschicht 2c,
wobei die die dritte Betonsteinschicht 2c die Betonsteinunterseite 2.1 bildet, die
zur Auflage auf einer Bettungsschicht 3 eines Untergrundes vorgesehen ist, und wobei
die zwischen der ersten und dritten Betonsteinschicht 2a, 2c angeordnete zweite Betonsteinschicht
2b zur Aufnahme und Speicherung von Wasser ausgebildet ist.
[0035] Erfindungsgemäß ist die dritte Betonsteinschicht 2c wasserdurchlässig, wobei die
dritte Betonsteinschicht 2c im Vergleich zur zweiten Betonsteinschicht 2 eine geringere
Wasserdurchlässigkeit aufweist. Unter einer wasserdurchlässigen Schicht mit geringer
Wasserdurchlässigkeit wird im vorliegenden Zusammenhang eine Betonsteinschicht verstanden,
durch die Wasser transportiert oder durchgeleitet werden kann, jedoch zeitverzögert
und/oder im Vergleich zur zweiten, wasserdurchlässigen Betonsteinschicht 2b mit verminderten
oder reduzierten Flussgeschwindigkeit.
[0036] Die dritte Betonsteinschicht 2c ist vorzugsweise hierzu aus einem feinen splitt-
und/oder sandreichen Betonmaterial hergestellt, welcher eine zumindest mittelmäßige
Wasserdurchlässigkeit aufweist. Ggf. kann noch ein grobkörniger Splittanteil zugesetzt
sein.
[0037] Der Betonstein 1 bzw. der Betonsteinkörper 2 weist eine Gesamthöhe H auf, welche
vorzugsweise der Summe der Schichtdicken Da, Db, Dc der ersten bis dritten Betonsteinschichten
2a, 2b, 2c entspricht. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist die erste Betonsteinschicht
2a eine erste Schichtdicke Da, die zweite Betonsteinschicht 2b eine zweite Schichtdicke
Db und die dritte Betonsteinschicht 2c eine dritte Schichtdicke Dc auf.
[0038] Erfindungsgemäß beträgt die dritte Schichtdicke Dc der dritten Betonsteinschicht
2c zwischen 2 mm und 10 mm, vorzugsweise zwischen 2 mm und 5 mm. Bezogen auf die Gesamtschichtdicke
H des Betonsteins die dritte Schichtdicke Dc aufweist zwischen 1% und 10% der Gesamthöhe
H des Betonsteinkörper 2, vorzugsweise zwischen 1% und 5% der Gesamthöhe H des Betonsteinkörper
2.
[0039] Zur optimalen Aufnahme und Speicher von Wasser beträgt die zweite Schichtdicke Db
der zweiten Betonsteinschicht 2b zwischen 60% und 90% der Gesamthöhe H des Betonsteinkörper
2, bevorzugt zwischen 70% und 85% der Gesamthöhe H des Betonsteinkörper 2.
[0040] Die zweite Schichtdicke Db der zweiten Betonsteinschicht 2b beträgt beispielsweise
im vorliegenden Ausführungsbeispiel ca. 80% der Gesamthöhe H des Formsteins 1. Ausgehend
von einer Gesamthöhe H von beispielweise 10 cm beträgt die erste Schichtdicke Da beispielsweise
1,5 cm, die zweite Schichtdicke Db beispielsweise 8 cm und die dritte Schichtdicke
Dc beispielsweise 0,5 cm.
[0041] Die erste, die Betonsteinoberseite 2.2 bildende Betonsteinschicht 2a ist durch eine
wasserdurchlässige oder wasserundurchlässige Vorsatzbetonschicht gebildet, wobei im
Falle der wasserundurchlässigen Ausbildung diese aus einem gefügedichten, undurchlässigen
Vorsatzbetonmaterial hergestellt ist. An die erste Betonsteinschicht 2a schließt sich
vorzugsweise unmittelbar die zweite Betonsteinschicht 2b an, welche aus einem haufwerksporigen
Kernbeton mit einem großen Anteil an Fein- und Mikroporen besteht. Diese haufwerksporige
Betonschicht 2b unterstützt die Aufnahme und Speicherung von Wasser und ermöglicht
damit ein Eindringen von Wasser über die Betonsteinseiten 2.3, 2.4 in die zweite Betonsteinschicht
2b. Unter thermischen Bedingungen, die eine Verdunstung von Wasser begünstigen, kann
das in der zweite Betonsteinschicht 2b zwischengespeicherte Wasser wieder nach außen
abgegeben werden, und zwar in Dampfform wiederum über die Betonsteinseiten 2.3, 2.4
und/oder bei einer wasserdurchlässigen Ausbildung der ersten Betonsteinschicht 2a
über diese aus dem Betonstein 1 entweichen bzw. an die Umgebung abgegeben werden.
[0042] Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Betonsteins 1 so genannte Abstandshalter
bzw. Abstandsnasen 4 auf, welche beim Verlegen der Betonstein 1 im Verbund gleichmäßige
Fugen 5 in annähernd gleichmäßiger Breite gewährleisten und für eine Mindestbreite
der Fugen 5 sorgen.
[0043] In der Figur 3 ist beispielhaft ein Schnitt durch einem mittels erfindungsgemäß ausgebildeter
Betonsteine 1 gebildeter Flächenbelag 10 dargestellt. Der Flächenbelag 10 umfasst
eine Vielzahl von auf einer Bettungsschicht 3 eines Untergrundes im Verbund verlegter
mehrschichtig ausgebildeter Betonsteine 1. Die zur Herstellung des Flächenbelages
10 verwendeten Betonsteine 1 sind erfindungsgemäß dreischichtig ausgebildet und weisen
jeweils eine erste, eine zweite und eine dritte Betonsteinschicht 2a, 2b, 2c auf.
Zwischen benachbarten Betonsteinen 1 des Flächenbelags 10 sind Fugen 5 ausgebildet,
welche mit einem Fugenmaterial 6 befüllt sind und einen Versickerungsweg zum Ableiten
von Niederschlagswasser von der der Bettungsschicht 3 abgewandten Oberfläche des Flächenbelags
10 bilden. Bei der Bettungsschicht 3 handelt es sich um eine herkömmliche Bettungsschicht,
die im Wesentlichem aus einem Materialgemisch mit einer Korngröße von 0,1 mm bis 5
mm besteht. Nach dem Verlegen der Betonsteine 1 im Verbund wird das Fugenmaterial
6 trocken in die Fugen 5 eingefegt. Im Anschluss daran wird der Flächenbelag 10 abgerüttelt
und ggf. nochmals nachverfugt, d.h. weitere Fugenmaterial 6 in noch nicht vollständig
gefüllte Fugen 6 eingefüllt. Dieser Vorgang kann nochmals nach einer bestimmten Zeit
wiederholt werden.
[0044] Das Fugenmaterial 7 des vorliegenden Ausführungsbeispiels besteht beispielsweise
aus einem Gemisch aus einem Sandanteil, einem Feinanteil und einem künstlichen Molekularsieb
und bildet damit eine Filterschicht zur Entfernung von Schadstoffen aus dem Niederschlagswasser.
Alternativ kann jedoch auch herkömmliches Fugenmaterial Verwendung finden, sofern
keine Schadstofffilterung gewünscht ist.
[0045] Zur Veranschaulichung des an dem Flächenbelag 10 stattfindenden Wasserkreislaufs
ist in den Figuren 4 und 5 jeweils ein Ausschnitt des Flächenbelages 10 in einer Schnittdarstellung
dargestellt, wobei in Figur 4 der Versickerungs- und Aufnahmeweg für Niederschlagswasser
und in Figur 5 der Verdunstungsweg für im Betonstein 1 und dort insbesondere in der
zweiten Betonsteinschicht 2b zwischengespeichertes Niederschlagswasser angedeutet
ist.
[0046] Niederschlagswasser trifft auf der Oberfläche des Flächenbelages 10 auf der ersten
Betonsteinschicht 2a der Betonsteine 1 auf und sickert vorzugsweise über die Fugen
5 in das Fugenmaterial 6 durch, wobei bei einer zumindest teilweisen wasserdurchlässigen
Ausbildung der ersten Betonsteinschicht 2a auch das Niederschlagswasser von dieser
geführt wird. Unabhängig davon gelangt zumindest ein Teil des sich in Richtung der
Bettungsschicht 4 bewegenden, versickernden Niederschlagswassers vom Fugenmaterial
6 in die zweite Betonsteinschicht 2b, welche vorzugsweise schwammartig das Wasser
aufsaugt. Vorzugsweise erfolgt dabei die Zuführung über die an das Fugenmaterial 7
angrenzenden Betonsteinseiten 2.3, 2.4. Der Versickerungs- bzw. Transportweg des Niederschlagswassers
ist beispielhaft in Figur 4 mittels schwarzer Pfeile angedeutet. Durch die erfindungsgemäße
wasserdurchlässige Ausbildung der dritten Betonsteinschicht 2c mit geringer Wasserdurchlässigkeit
kann auch ein Teil des in der zweiten Betonsteinschicht 2b aufgenommenen Niederschlagswassers
in die Bettungsschicht 3 bzw. den Untergrund abgeführt werden, so dass eine optimale
Wasserführung erreicht wird. Insbesondere wird hierdurch eine Übersättigung der zweiten
Betonsteinschicht 2b mit Niederschlagswasser vermieden, welche die Verdunstungseigenschaften
verschlechtern würde.
[0047] Das in der zweiten Betonsteinschicht 2b der Betonsteine 1 zwischengespeicherte Niederschlagswasser
kann daher aufgrund erfindungsgemäßen Ausbildung der dritten Betonsteinschicht 2c
unter entsprechenden Bedingungen, beispielsweise bei Erwärmung des Flächenbelages
10 durch Sonneneinstrahlung, deutlich besser verdunsten als bei aus dem Stand der
Technik bekannten Betonsteinen 3, welche eine wasserundurchlässige dritte Betonsteinschicht
vorsehen. Das verdunstende Wasser gelangt in Form von Wasserdampf aus der zweiten
Betonsteinschicht 2b des Betonsteins 1 entweder über das Fugenmaterial 6 und/oder
über die wasserdurchlässig ausgebildete erste Betonsteinschicht 2a an die Oberfläche,
wo es in die darüber liegende Luft abgegeben wird. Ein möglicher Verdunstungsweg des
Wassers ist in Figur 5 durch Doppelpfeile angedeutet.
[0048] Über die Verdunstung kann einerseits durch die dabei entstehende Verdunstungskälte
beispielsweise einem urbanen Hitzeinseleffekt entgegenwirkt und andererseits der natürliche
Wasserkreislauf unterstützt und damit der urbane Wasserhaushalt verbessert werden.
Das Flächenmaterial 10 eignet sich insbesondere dazu einen wirksamen Beitrag zu einer
umweltschonenden Entwässerungsplanung zu leisten, insbesondere eine Evapotranspiration
zwischen 34 % und 92 % des Niederschlagswassers zu erreichen.
[0049] Auch ist aufgrund des in der dritten Betonsteinschicht 2c erzeugten Kapillareffektes
eine Zuführung von Feuchtigkeit aus der Bettungsschicht 3 bzw. dem Untergrund in die
zweite Betonsteinschicht 2b möglich, wodurch die Verdunstungseigenschaften des Betonsteins
1 zusätzlich verbessert, insbesondere die Verdunstungsrate erhöht wird.
[0050] Die erste, die Betonsteinoberseite 2.2 bildende Betonsteinschicht 2a kann in einer
Ausführungsvariante aus einem Betonmaterial mit eingearbeiteten Photokatalysatoren
wie beispielsweise Titandioxid hergestellt sein. Dem zur Herstellung der ersten Betonsteinschicht
2a vorgesehen Betonmaterial werden hierzu Nanopartikel aus Titandioxid (TiO
2), vorzugsweise in Pulverform oder in flüssiger Form beigemischt. Durch die erste
Betonsteinschicht 2a mit eingearbeiteten Photokatalysatoren dient als Photokatalysator,
über welchen unter Sonneneinstrahlung eine photokatalytische Luftreinigung erfolgt.
[0051] Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht
sich, dass zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne dass dadurch
der der Erfindung zugrundeliegende Erfindungsgedanke verlassen wird.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 1
- Betonstein
- 2
- Betonsteinkörper
- 2a
- erste Betonsteinschicht
- 2b
- zweite Betonsteinschicht
- 2c
- dritte Betonsteinschicht
- 2.1
- Betonsteinunterseite
- 2.2
- Betonsteinoberseite
- 2.3
- Betonsteinseite
- 2.4
- Betonsteinseite
- 3
- Bettungsschicht
- 4
- Abstandshalter
- 5
- Fugen
- 6
- Fugenmaterial
- 10
- Flächenbelag
- Da
- Schichtdicke der ersten Betonsteinschicht
- Db
- Schichtdicke der zweiten Betonsteinschicht
- Dc
- Schichtdicke der dritten Betonsteinschicht
- H
- Gesamthöhe des Betonsteins
- MLA
- Mittenlängsachse
- LA
- Längsachse
1. Betonstein (1), insbesondere in Form eines im Verbund verlegbaren Flächenelementes
zur Erstellung eines Flächenbelages, umfassend zumindest einen, mehrschichtig ausgebildeten
Betonsteinkörper (2) mit zumindest einer ebenen Betonsteinunterseite (2.1) und einer
dieser gegenüberliegenden im Wesentlichen flachen Betonsteinoberseite (2.2), wobei
der Betonsteinkörper (2) zumindest eine die Betonsteinoberseite (2.2) bildende erste
Betonsteinschicht (2a), zumindest eine an die erste Betonsteinschicht (2a) anschließende,
wasserdurchlässige zweite Betonsteinschicht (2b) sowie eine an die zweite Betonsteinschicht
(2b) unmittelbar anschließende dritte Betonsteinschicht (2c) aufweist, wobei die dritte
Betonsteinschicht (2c) die Betonsteinunterseite (2.1) bildet, die zur Auflage auf
einer Bettungsschicht (3) eines Untergrundes vorgesehen ist, und wobei die zwischen
der ersten und dritten Betonsteinschicht (2a, 2c) angeordnete zweite Betonsteinschicht
(2b) zur Aufnahme und Speicherung von Wasser ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Betonsteinschicht (2c) wasserdurchlässig ist und eine im Vergleich zur
zweiten Betonsteinschicht (2) geringere Wasserdurchlässigkeit aufweist.
2. Betonstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Betonsteinschicht (2c) aus einem feinen splitt- und/oder sandreichen Beton
besteht.
3. Betonstein nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Betonsteinschicht (2b) aus einem haufwerksporigen Kernbeton besteht.
4. Betonstein nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Betonsteinschicht (2a) durch eine teilweise wasserdurchlässige oder wasserundurchlässige
Vorsatzbetonschicht gebildet ist.
5. Betonstein nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Betonsteinschicht (2c) eine Schichtdicke (Dc) aufweist, die zwischen 1%
und 10% der Gesamthöhe (H) des Betonsteinkörpers (2), bevorzugt zwischen 1% und 5%
der Gesamthöhe (H) des Betonsteinkörpers (2) beträgt.
6. Betonstein nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Betonsteinschicht (2c) eine Schichtdicke (Dc) zwischen 2 mm und 10 mm,
vorzugsweise zwischen 2 mm und 5 mm aufweist.
7. Betonstein nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Betonsteinschicht (2c) eine Schichtdicke (Db) aufweist, die zwischen 60%
und 90% der Gesamthöhe (H) des Betonsteinkörpers (2), bevorzugt zwischen 70% und 85%
der Gesamthöhe (H) des Betonsteinkörpers (2) beträgt.
8. Betonstein nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Betonstein einstückig oder einteilig hergestellt ist.
9. Betonstein nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserdurchlässigkeit der dritten Betonsteinschicht (2c) im Vergleich zur Wasserdurchlässigkeit
der zweiten Betonsteinschicht (2b) um wenigstens 30%, vorzugsweise um 50% reduziert
ist.
10. Betonstein nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Betonsteinschicht (2a) einen eingearbeiteten Photokatalysator wie beispielsweise
Titandioxid aufweist.
11. Flächenbelag (10) umfassend eine Vielzahl von auf einer Bettungsschicht (3) eines
Untergrundes durch Pflastern im Verbund verlegter mehrschichtiger Betonsteine (1)
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei jeder Betonstein (1) zumindest eine erste
Betonsteinschicht (2a), eine wasserdurchlässige zweite Betonsteinschicht (2b) und
eine dritte, wasserdurchlässige Betonsteinschicht (2c) aufweist, die im Vergleich
zur zweiten Betonsteinschicht (2) eine geringere Wasserdurchlässigkeit aufweist, wobei
zwischen benachbarten Betonsteinen (1) des Flächenbelags (10) Fugen (5) ausgebildet
sind und wobei die Fugen (5) mit einem im Wesentlichen splitt- und/oder sandartigen
Fugenmaterial (6) verfüllt sind und einen Versickerungsweg zum Ableiten von Niederschlagswasser
von einer Oberfläche des Flächenbelags (10) ausbilden.
12. Flächenbelag (10) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Betonsteine (1) einen Betonsteinkörper (2) mit jeweils mehreren Betonsteinseiten
(2.3, 2.4) aufweisen, die über die Fugen (5) und das darin aufgenommene Fugenmaterial
(6) einen Einlassweg für Niederschlagswasser in die wasserdurchlässige, zweite Betonsteinschicht
(2b) der Betonsteine (1) bilden.
13. Flächenbelag (10) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Fugenmaterial (6) aus einem Gemisch aus einem splitt- und/oder sandartigen Anteil,
einem Feinanteil und einem künstlichen Molekularsieb zur Entfernung von Schadstoffen
aus den Niederschlagswasser besteht.