[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Betonsteins gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Betonsteine, insbesondere Pflastersteine, Treppenstufen, Mauer- und Begrenzungssteine
aus Beton sind hinlänglich aus dem Stand der Technik bekannt. Derartige Betonsteine
werden häufig im Straßen-, Verkehrswege- und Landschaftsbau zur Herstellung von Flächenbelägen,
Mauern, Treppen oder sonstigen fest mit dem Boden verbauten Bauwerken eingesetzt.
[0003] Beispielsweise in urbanen Gebieten sind häufig große Bereiche der Oberfläche als
begehbare oder befahrbare Verkehrsflächen wie Straßen, Wege, Plätze oder Parkplätze
ausgebildet und mit aus derartigen Betonsteinen, insbesondere Pflastersteinen oder
-platten gebildeten Flächenbelägen bedeckt. Die Betonsteine bzw. Pflastersteine aus
Beton werden vorzugsweise auf einer Bettungsschicht des Untergrundes im Verbund verlegt,
und zwar derart, dass zwischen benachbarten Pflaster- bzw. Formsteinen Fugen entstehen.
Die Fugen werden mit geeigneten, meist sandartigen Fugenmaterialien verfüllt. Solche,
in Form von Pflastern ausgebildete Flächenbeläge sind aus dem Stand der Technik hinreichend
bekannt.
[0004] Bei allen mit einem Flächenbelag versehenen Flächen muss darauf geachtet werden,
dass das auf die Oberfläche des Flächenbelags auftreffende Niederschlagswasser möglichst
effektiv und ausreichend abgeführt wird. Bei den oberhalb genannten Pflastern aus
Formsteinen erfolgt das Abführen des auftreffenden Niederschlagswassers in der Regel
durch Versickern, wobei das Niederschlagswasser je nach Beschaffenheit der Formsteine,
insbesondere je nach Art des zur Herstellung der Formsteine verwendeten Betons, lediglich
über einen Versickerungsweg durch die Fugen oder aber über einen Versickerungsweg
durch die Fugen und die Formsteine selbst versickern kann.
[0005] Aus der
DE 10 2012 100 616 B4 ist beispielsweise bereits ein Flächenbelag aus zweischichtig ausgebildeten Formsteinen
bekannt, welche unterhalb einer im Wesentlichen wasserundurchlässigen Schicht an der
Oberfläche eine wasseraufnehmende, wasserdurchlässige Schicht aufweisen. Aufgrund
der wasserdurchlässigen Ausbildung der unteren Schicht kann das Niederschlagswasser
sowohl über die Fugen als auch zumindest teilweise über die wasserdurchlässige Schicht
in Richtung der Bettungsschicht nach unten abfließen und trifft dadurch näherungsweise
flächig auf der Bettungsschicht auf, wodurch ein so genanntes Verblocken der Fugen
reduziert werden kann.
[0006] Auch gilt es bei großflächig angelegten und mit Flächenbelägen versehenen Verkehrsflächen
aus städteplanerischer Sicht zu beachten, dass derartige Verkehrsflächen insbesondere
in den Sommermonaten zu einem erheblichen Anteil zu einer überdurchschnittlichen innerstädtischen
Erwärmung beitragen. Über die tagsüber auftreffende Sonneneinstrahlung werden die
Flächenbeläge aufgeheizt, speichern diese Wärme und geben diese nachts als Wärmestrahlung
wieder ab. Dieses Phänomen wird als "urbaner Hitzeinseleffekt" bezeichnet. Hierdurch
kann in Stadtgebieten im Vergleich zu ländlichen Gebieten insbesondere nachts eine
zusätzliche Erwärmung um mehrere Grad Celsius hervorgerufen werden. Um diesen urbanen
"Hitzeinseleffekt" entgegenzuwirken, ist es bereits bekannt, eine gesteigerte Wasserverdunstung
vorzusehen, da bekanntlich bei der Verdunstung von Wasser Verdunstungskälte entsteht.
Daher ist es wünschenswert, eine erhöhte Verdunstungsrate auch über spezielle Flächenbeläge
urbaner Verkehrsflächen zu erreichen.
[0007] Gemäß einem in Deutschland angedachten Entwässerungsplan ist zukünftiges Ziel der
Erhalt des natürlichen Wasserhaushaltes in Siedlungsgebieten, um Schäden durch Starkregen
einzugrenzen. Optimaler Weise sollen zwischen 34 % und 92 % des Niederschlagswassers
demnach verdunsten und transpirieren und der Rest im Grund versickern, d.h. dem Grundwasser
wieder zugeführt werden.
[0008] Daher besteht ein Bedarf an Flächenbelägen, die in der Lage sind, Wasser aufzunehmen
und zu speichern und das zwischengespeicherte Wasser bei Wärmeeinwirkung über Verdunstung
wieder an die Umgebung abzugeben.
[0009] Derartige Flächenbeläge sind bereits aus der
US2014/0048542 A1 und der
JP2006283447 A bekannt. Nachteilig ist bei derartigen Flächenbelägen jedoch eine spezifische Vorbereitung
des Untergrundes erforderlich, welche mit einem deutlichen Mehraufwand und somit höheren
Kosten verbunden sind.
[0010] Auch ist aus der
EP 3 153 625 B1 bereits ein Betonstein und ein daraus hergestellter Flächenbelag bekannt. Der Betonstein
weist ebenfalls einen mehrschichten Aufbau auf und ist zur Auflage auf eine Bettungsschicht
eines Untergrundes und zum Verlegen im Verbund ausgebildet. Hierbei umfasst der Formstein
zumindest eine entlang der Oberseite des Formsteins angeordnete wasserundurchlässige,
erste Schicht und zumindest eine daran unmittelbar anschließende wasserdurchlässige,
zweite Schicht sowie zumindest eine an die zweite Schicht anschließende dritte Schicht.
Die dritte Schicht ist als wasserundurchlässige Schicht ausgebildet und auf der zur
Auflage auf die Bettungsschicht vorgesehenen Unterseite des Betonsteins angeordnet
und die zwischen der ersten und dritten Schicht angeordnete zweite Schicht ist zur
Aufnahme und Speicherung von Wasser ausgebildet. Die Wasserundurchlässigkeit der dritten
Schicht führt dazu, dass sich in der zweiten Schicht Staunässe bildet und es zu einer
Übersättigung der zweiten Schicht kommen kann. Nachteilig wird dadurch das Einsetzen
des Verdunstungseffektes zeitlich verzögert oder setzt bei einer zu geringen Erwärmung
des Betonsteins nur bedingt ein. Weiterhin nachteilig sind die Verdunstungseigenschaften
eines derartigen Betonsteins aufgrund der wasserundurchlässigen dritten Schicht daher
begrenzt. Auch kann besonders nachteilig die Bildung von Staunässe bei einem Frost-
/ Tauwechsel zu einer Beschädigung des Betonsteins führen.
[0011] Ausgehend davon ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines
Betonsteins, insbesondere eines Pflastersteins aus Beton anzugeben, dass die Nachteile
des Standes der Technik beseitigt und welches die Herstellung eines Betonsteins ermöglicht,
der auch zur Aufnahme von Feuchtigkeit aus dem Bettungsmaterial unterhalb des Betonsteins
ausgebildet ist. Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung eines Betonsteins
gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
[0012] Betonsteine im Sinne der Erfindung können insbesondere Pflastersteine und Platten
aus Beton sein, welche im Verbund auf einer Bettungsschicht verlegbar sind.
[0013] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines Betonsteins umfassend zumindest
einen, mehrschichtig ausgebildeten Betonsteinkörper mit zumindest einer ebenen Betonsteinunterseite
und einer dieser gegenüberliegenden im Wesentlichen flachen Betonsteinoberseite, wobei
der Betonsteinkörper zumindest eine die Betonsteinoberseite bildende erste Betonsteinschicht,
zumindest eine an die erste Betonsteinschicht anschließende, wasserdurchlässige zweite
Betonsteinschicht sowie eine an die zweite Betonsteinschicht unmittelbar anschließende
dritte Betonsteinschicht aufweist, wobei die dritte Betonsteinschicht die Betonsteinunterseite
bildet, die zur Auflage auf einer Bettungsschicht eines Untergrundes vorgesehen ist,
und wobei die zwischen der ersten und dritten Betonsteinschicht angeordnete zweite
Betonsteinschicht zur Aufnahme und Speicherung von Wasser ausgebildet ist, wird besonders
vorteilhaft nach Bereitstellung einer Schalung in einem ersten Schritt zur Herstellung
der dritten Betonsteinschicht mit einer im Vergleich zur zweiten Betonsteinschicht
geringeren Wasserdurchlässigkeit feiner splitt- und/oder sandreicher Beton in die
Schalung eingebracht, anschließend wird in einem zweiten Schritt zur Herstellung der
wasserdurchlässigen zweiten Betonsteinschicht zusätzlich haufwerksporiger Kernbeton
in die Schalung eingebracht und in einem dritten Schritt wird zur Herstellung einer
dritten Betonsteinschicht Vorsatzbeton in die Schalung eingebracht, wobei das eingebrachte
Betonmaterial anschließend verdichtet wird. Unter der Herstellung einer wasserdurchlässigen
Schicht mit einer geringeren Wasserdurchlässigkeit wird im erfindungsgemäßen Sinne
eine Betonsteinschicht verstanden, bei der Wasser zwar durch diese Schicht hindurchdringen
kann, jedoch zeitverzögert und/oder im Vergleich zu einer wasserdurchlässigen Betonsteinschicht
mit normaler oder höherer Wasserdurchlässigkeit mit einer verminderten oder reduzierten
Geschwindigkeit. Auch ist diese Schicht an sich nicht zur Aufnahme und Speicherung
von Wasser ausgebildet. Besonders vorteilhaft wird dadurch das Entstehen von Staunässe
in der zweiten Betonsteinschicht vermieden, d.h. die von der zweiten wasserdurchlässigen
Betonsteinschicht aufgenommene Wassermenge ist dadurch einstellbar bzw. besser regulierbar,
und zwar derart, dass verbesserte Verdunstungseigenschaften des Betonsteins bzw. Betonpflastersteins
entstehen. Auch wird hierdurch effektiv eine Beschädigung des Betonsteins bei Auftreten
von Staunässe und einem Frost-/Tauwechsel vermieden. Es ergibt sich aufgrund der wasserdurchlässigen
Ausbildung der dritten Betonsteinschicht noch der weitere Vorteil, dass im Bettungsmaterial
unterhalb des Betonsteins befindliche Feuchtigkeit bedingt durch den Kapillareffekt
über die dritte Schicht in den Betonstein gesaugt werden kann. Hierdurch wird die
Verdunstungsmenge aus dem Betonsteins in die Atmosphäre zusätzlich erhöht.
[0014] Nach dem Verdichten des eingebrachten Betonmaterials wird die Schalung bzw. Form
entfernt und anschließend das verdichtete Betonmaterial vorzugsweise in einer Trockenkammer
ausgehärtet, wobei das verdichtete Betonmaterial nach dem Entfernen der Schalung bereits
die Form und Abmessungen des Betonsteins bzw. Pflastersteins aus Beton aufweist.
[0015] Durch die erfindungsgemäße Herstellung der zweiten Betonsteinschicht aus einem haufwerksporigen
Kernbeton ist eine optimale Aufnahme und Speicherung von Wasser im Betonstein möglich.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsvariante werden der in die Schalung eingebrachte
feine splitt- und/oder sandreiche Beton und der haufwerksporige Kernbeton vor dem
Einbringen des Vorsatzbetons in einem Zwischenschritt vorverdichtet.
[0017] Weiterhin vorteilhaft werden der feine splitt- und/oder sandreiche Beton mit ersten
Betonverteilermittel dünnflächig und anschließend der haufwerksporige Kernbeton mit
einem zweiten Betonverteilermittler dickflächig darüber in die Schalung eingebracht
sowie die eingebrachten beiden Betonschichten mittels eines Stempels und/oder Rüttelvibration
in der Schalung vorverdichtet.
[0018] Abhängig von der gewünschten Wasserdurchlässigkeit kann dem feinen splitt- und/oder
sandreichen Beton auch noch grobkörnig zerkleinertes Steinmaterial zugesetzt werden.
Durch die Verwendung eines feinen splitt- und/oder sandreichen Betonmaterials mit
ggf. einem grobkörnigeren Splittanteil zur Herstellung der dritten Betonsteinschicht
wird eine geringe Wasserdurchlässigkeit erreicht, wobei der Grad dessen durch die
jeweilige Mischung zumindest teilweise durch den zugegebenen Anteil an Sand und/oder
Splitt und/oder die jeweils verwendete Körnung einstellbar ist. Vorteilhaft entstehen
bei dem genannten Betonmaterial und entsprechend gewählten Bindemittelgehalt in der
dritten Betonsteinschicht kleine Poren und/oder Hohlräume, die eine Kapillarwirkung
erzeugen. Aufgrund dieser Kapillarwirkung kann beispielsweise über die dritte Betonsteinschicht
auch noch in der Bettungsschicht vorhandene Feuchtigkeit der zweiten Betonsteinschicht
zugeführt werden, wodurch die Verdunstungseigenschaften des Betonsteins noch weiter
verbessert werden können.
[0019] In einer Weiterbildung der Erfindung wird die erste Betonsteinschicht aus teilweise
wasserdurchlässigen oder wasserundurchlässigen Vorsatzbeton hergestellt. Durch die
Herstellung einer wasserdurchlässigen Vorsatzbetonschicht kann auch über die erste
Betonsteinschicht der zweiten, wasserspeichernden Betonsteinschicht Niederschlagswasser
zugeführt werden oder auch im Verdunstungsfall wieder entweichen. Die wasserundurchlässige
Ausgestaltung der Vorsatzbetonschicht ermöglicht die gezielte Zuführung des Niederschlagswassers
über die Fugen bzw. das darin befindliche Fugenmaterial, so dass besonders vorteilhaft
auch noch eine effektive Filterung des Niederschlagswassers über diesen Versickerungsweg
möglich ist.
[0020] Weiterhin vorteilhaft kann die dritte Betonsteinschicht mit einer Schichtdicke zwischen
3% und 15% der Gesamthöhe des Betonsteinkörpers, bevorzugt zwischen 3% und 8% der
Gesamthöhe des Betonsteinkörpers hergestellt werden. Insbesondere kann die dritte
Betonsteinschicht mit einer Schichtdicke zwischen 3 mm und 10 mm, vorzugsweise zwischen
3 mm und 8 mm hergestellt werden.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsvariante wird die zweite Betonsteinschicht mit einer
Schichtdicke zwischen 60% und 90% der Gesamthöhe des Betonsteinkörpers, bevorzugt
zwischen 70% und 85% der Gesamthöhe des Betonsteinkörpers hergestellt. Die zweite
Betonsteinschicht bildet damit einen Großteil des Betonsteinkörpers aus, so dass eine
hohe Wassermenge darin speicherbar und wieder abgebbar ist.
[0022] Vorteilhaft wird der Betonstein einstückig oder einteilig hergestellt, d.h. alle
drei Betonsteinschichten werden in einem Herstellungsverfahren in Form eines Gesamtsteins
hergestellt.
[0023] In einer Weiterbildung der Erfindung wird die dritte Betonsteinschicht mit einer
Wasserdurchlässigkeit hergestellt, die im Vergleich zur Wasserdurchlässigkeit der
zweiten Betonsteinschicht um wenigstens 30%, vorzugsweise um 50% reduziert ist. Hierdurch
wird eine ausreichende Sättigung der zweiten Betonsteinschicht mit Niederschlagswasser
gewährleistet, jedoch eine Übersättigung dessen effektiv verhindert. Die Verdunstungseigenschaften
des Betonsteins werden damit deutlich verbessert.
[0024] In einer Ausführungsvariante der Erfindung wird in die erste Betonsteinschicht ein
Photokatalysator wie beispielsweise Titandioxid mit eingearbeitet. Die Oberfläche
des Betonsteins ist damit zur photokatalytischen Luftreinigung ausgebildet. Besonders
vorteilhaft können durch Bestrahlung mit Licht, vorzugsweise Sonnenlicht in der Umgebungsluft
vorhandene Schadgase wie beispielsweise Stickoxide oder flüchtige organische Stoffe
oxidiert und damit der Luft entzogen werden.
[0025] Die Ausdrucke "näherungsweise", "im Wesentlichen" oder "etwa" bedeuten im Sinne der
Erfindung Abweichungen vom jeweils exakten Wert um +/- 10%, bevorzugt um +/- 5% und/oder
Abweichungen in Form von für die Funktion unbedeutenden Änderungen.
[0026] Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich
auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Figuren.
Dabei sind alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder
in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer
Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Auch wird der Inhalt der
Ansprüche zu einem Bestandteil der Beschreibung gemacht.
[0027] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische, Ansicht eines gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Betonsteins,
- Fig. 2
- einen schematischen Schnitt durch den Betonstein gemäß Figur 1,
- Fig. 3
- einen schematischen Schnitt durch einen Flächenbelagabschnitt hergestellt unter Verwendung
der Betonsteine gemäß der Figuren 1 und 2,
- Fig. 4
- einen schematischen und vergrößert dargestellten Schnitt durch den Flächenbelagabschnitt
gemäß Figur 3 zur Erläuterung des Versickerungswegs und
- Fig. 5
- einen schematischen und vergrößert dargestellten Schnitt analog zu Figur 4 mit eingezeichnetem
Verdunstungsweg.
[0028] Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden in den Figuren identische
Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersichtlichkeit halber nur Bezugszeichen
in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur
erforderlich sind.
[0029] In Figur 1 ist beispielhaft eine perspektivische Ansicht eines gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Betonsteins 1 und in Figur 2 ein schematischer Schnitt entlang
einer parallel zur Mittenlängsachse MLA und der Längsachse LA des Betonsteins 1 verlaufenden
Schnittebene dargestellt.
[0030] Der Betonstein 1 ist vorzugsweise in Form eines im Verbund verlegbaren Flächenelementes
zur Erstellung eines Flächenbelages ausgebildet. Im vorliegenden werden unter Betonstein
oder Betonplatte im Wesentlichen baugleiche Elemente verstanden, die zur Erstellung
eines Flächenbelages in an sich bekannter Weise verwendbar sind. Diese werden abhängig
von gewählten Verlegemuster miteinander verzahnt und oberflächenbündig zueinander
verlegt, so dass ein vorzugsweise ebener Flächenbelag 10 entsteht.
[0031] Ein gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellter Betonstein 1 umfasst zumindest
einen mehrschichtig ausgebildeten Betonsteinkörper 2 mit zumindest einer ebenen Betonsteinunterseite
2.1 und einer dieser gegenüberliegenden im Wesentlichen flachen Betonsteinoberseite
2.2, welche vorzugsweise die Trittfläche bzw. befahrbare Fläche oder auch Verkehrsfläche
bildet. Die konkrete Ausgestaltung der seitlichen Flächenabschnitte des Betonsteins
1 ist für die Erfindung nicht relevant, d.h. die konkrete Querschnittsform des Betonsteins
1 kann nahezu beliebig gewählt werden, ohne dass hierdurch der Erfindungsgedanke verlassen
wird.
[0032] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Betonstein 1 quaderförmig ausgebildet
und weist jeweils zwei gleichflächige und einander gegenüberliegende Betonsteinseiten
2.3, 2.4 auf. Die Betonsteinunterseite 2.1 und die Betonsteinoberseite 2.2 verlaufen
senkrecht bzw. näherungsweise senkrecht zu der Mittellängsachse MLA des Betonsteinkörper
2 bzw. Betonstein 1, wobei die Betonsteinseiten 2.4 senkrecht und die Betonsteinseiten
2.3 parallel zu der Längsachse LA des Betonsteinkörper 2 bzw. Betonstein 1 orientiert
sind.
[0033] Der mehrschichtige Betonsteinkörper 2 umfasst zumindest eine die Betonsteinoberseite
2.2 bildende erste Betonsteinschicht 2a, zumindest eine an die erste Betonsteinschicht
2a anschließende, wasserdurchlässige zweite Betonsteinschicht 2b sowie eine an die
zweite Betonsteinschicht 2b unmittelbar anschließende dritte Betonsteinschicht 2c,
wobei die die dritte Betonsteinschicht 2c die Betonsteinunterseite 2.1 bildet, die
zur Auflage auf einer Bettungsschicht 3 eines Untergrundes vorgesehen ist, und wobei
die zwischen der ersten und dritten Betonsteinschicht 2a, 2c angeordnete zweite Betonsteinschicht
2b zur Aufnahme und Speicherung von Wasser ausgebildet ist.
[0034] Die dritte Betonsteinschicht 2c ist erfindungsgemäß wasserdurchlässig hergestellt,
wobei die dritte Betonsteinschicht 2c im Vergleich zur zweiten Betonsteinschicht 2
eine geringere Wasserdurchlässigkeit aufweist. Unter einer wasserdurchlässigen Schicht
mit geringer Wasserdurchlässigkeit wird im vorliegenden Zusammenhang eine Betonsteinschicht
verstanden, durch die Wasser transportiert oder durchgeleitet werden kann, jedoch
zeitverzögert und/oder im Vergleich zur zweiten, wasserdurchlässigen Betonsteinschicht
2b mit verminderten oder reduzierten Flussgeschwindigkeit.
[0035] Das erfindungsgemäße Verfahren zu Herstellung bzw. Fertigung des Betonsteins 1 mit
verbesserten Verdunstungseigenschaften kann mittels industrieller Herstellungsverfahren
erfolgen, bei denen Betonsteine, vorzugsweise lagenweise, d.h. mehrere Betonsteine
gleichzeitig in einer Lage, prozessgesteuert hergestellt werden.
[0036] Zunächst wird im Rahmen des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens eine an sich
bekannte Betonschalung zur Herstellung von Betonsteinen 1, insbesondere Pflastersteinform
oder Plattenform bereitgestellt.
[0037] Nach Bereitstellung der Schalung bzw. Form wird in einem ersten Schritt zur Herstellung
der zumindest teilweise wasserdurchlässigen ersten Betonsteinschicht 2a feiner splitt-
und/oder sandreicher Beton in die Schalung bzw. Form eingebracht und in einem zweiten
Schritt zur Herstellung der wasserdurchlässigen zweiten Betonsteinschicht 2b zusätzlich
haufwerksporiger Kernbeton in die Schalung bzw. Form eingebracht. Schließlich wird
in einem dritten Schritt zur Herstellung der dritten Betonsteinschicht 2a Vorsatzbeton
in die Schalung bzw. Form eingebracht, wobei das eingebrachte Betonmaterial anschließend
verdichtet wird. Nach dem Verdichten wird die Schalung bzw. Form entfernt, wobei der
verdichtete Betonstein 1 auf einer Auflage- und Halteplatte verbleibt. Die Aushärtung
des verdichteten Betonsteins 1 findet vorzugsweise in einer Trockenkammer statt.
[0038] Vorzugsweise wird der in die Schalung eingebrachte feine splitt - und/oder sandreiche
Beton und der haufwerksporige Kernbeton vor dem Einbringen des Vorsatzbetons in einem
Zwischenschritt vorverdichtet. Insbesondere können der feine splitt- und/oder sandreiche
Beton mit einem ersten Betonverteilermittel dünnflächig und anschließend der haufwerksporige
Kernbeton mit einem zweiten Betonverteilermittler dickflächig darüber in die Schalung
eingebracht werden sowie die eingebrachten Betonschichten mittels eines Stempels und/oder
Rüttelvibration der Auflage- und Halteplatte in der Schalung bzw. Form vorverdichtet
werden. Das Absenken des Stempels auf das in die Schalung bzw. Form eingebrachte Betonmaterial
und das anschließende Beaufschlagen mit einem Rüttelstoß seitens der Auflage- und
Halteplatte wird auch als "Zwischensenken" bezeichnet. Im Nachgang dazu wird der Stempel
erneut angehoben und der Vorsatzbeton in die Schalung bzw. Form eingebracht und dann
der Stempel wieder erneut abgesenkt, um das in der Schalung bzw. Form befindliche
Betonmaterial erneut zu verdichten. Auch hier erfolgt vorzugsweise ein erneuter Rüttelstoß,
der über die Auflage- und Halteplatte auf das Betonmaterial übertragen wird. Dieser
Arbeitsvorgang wird auch als "Endverdichten" bezeichnet.
[0039] Die dritte Betonsteinschicht 2c wird vorzugsweise aus einem feinen splitt- und/oder
sandreichen Betonmaterial hergestellt, welcher eine zumindest mittelmäßige Wasserdurchlässigkeit
aufweist. Ggf. kann noch ein grobkörniger Splittanteil zugesetzt werden.
[0040] Der Betonstein 1 bzw. der Betonsteinkörper 2 werden mit einer Gesamthöhe H hergestellt,
welche vorzugsweise der Summe der Schichtdicken Da, Db, Dc der ersten bis dritten
Betonsteinschichten 2a, 2b, 2c entspricht. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist
die erste Betonsteinschicht 2a eine erste Schichtdicke Da, die zweite Betonsteinschicht
2b eine zweite Schichtdicke Db und die dritte Betonsteinschicht 2c eine dritte Schichtdicke
Dc auf.
[0041] Erfindungsgemäß beträgt die dritte Schichtdicke Dc der dritten Betonsteinschicht
2c zwischen 3 mm und 15 mm, vorzugsweise zwischen 3 mm und 8 mm. Bezogen auf die Gesamtschichtdicke
H des Betonsteins die dritte Schichtdicke Dc aufweist zwischen 3% und 15% der Gesamthöhe
H des Betonsteinkörper 2, vorzugsweise zwischen 3% und 10% der Gesamthöhe H des Betonsteinkörper
2.
[0042] Zur optimalen Aufnahme und Speicher von Wasser beträgt die zweite Schichtdicke Db
der zweiten Betonsteinschicht 2b zwischen 60% und 90% der Gesamthöhe H des Betonsteinkörper
2, bevorzugt zwischen 70% und 85% der Gesamthöhe H des Betonsteinkörper 2.
[0043] Die zweite Schichtdicke Db der zweiten Betonsteinschicht 2b beträgt beispielsweise
im vorliegenden Ausführungsbeispiel ca. 80% der Gesamthöhe H des Formsteins 1. Ausgehend
von einer Gesamthöhe H von beispielweise 10 cm beträgt die erste Schichtdicke Da beispielsweise
1,5 cm, die zweite Schichtdicke Db beispielsweise 8 cm und die dritte Schichtdicke
Dc beispielsweise 0,5 cm.
[0044] Die erste, die Betonsteinoberseite 2.2 bildende Betonsteinschicht 2a wird aus einem
wasserdurchlässigen oder wasserundurchlässigen Vorsatzbeton hergestellt, wobei als
wasserundurchlässiges Vorsatzbeton ein gefügedichtes, undurchlässiges Betonmaterial
verwendet wird. An die erste Betonsteinschicht 2a schließt sich vorzugsweise unmittelbar
die zweite Betonsteinschicht 2b an, welche aus einem haufwerksporigen Kernbeton mit
einem großen Anteil an Fein- und Mikroporen hergestellt wird. Diese haufwerksporige
Betonschicht 2b unterstützt die Aufnahme und Speicherung von Wasser und ermöglicht
damit ein Eindringen von Wasser über die Betonsteinseiten 2.3, 2.4 in die zweite Betonsteinschicht
2b. Unter thermischen Bedingungen, die eine Verdunstung von Wasser begünstigen, kann
das in der zweite Betonsteinschicht 2b zwischengespeicherte Wasser wieder nach außen
abgegeben werden, und zwar in Dampfform wiederum über die Betonsteinseiten 2.3, 2.4
und/oder bei einer wasserdurchlässigen Ausbildung der ersten Betonsteinschicht 2a
über diese aus dem Betonstein 1 entweichen bzw. an die Umgebung abgegeben werden.
[0045] Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Betonsteins 1 so genannte Abstandshalter
bzw. Abstandsnasen 4 auf, welche beim Verlegen der Betonstein 1 im Verbund gleichmäßige
Fugen 5 in annähernd gleichmäßiger Breite gewährleisten und für eine Mindestbreite
der Fugen 5 sorgen.
[0046] In der Figur 3 ist beispielhaft ein Schnitt durch einem mittels erfindungsgemäß ausgebildeter
Betonsteine 1 gebildeter Flächenbelag 10 dargestellt. Der Flächenbelag 10 umfasst
eine Vielzahl von auf einer Bettungsschicht 3 eines Untergrundes im Verbund verlegter
mehrschichtig ausgebildeter Betonsteine 1. Die zur Herstellung des Flächenbelages
10 verwendeten Betonsteine 1 sind erfindungsgemäß dreischichtig ausgebildet und weisen
jeweils eine erste, eine zweite und eine dritte Betonsteinschicht 2a, 2b, 2c auf.
Zwischen benachbarten Betonsteinen 1 des Flächenbelags 10 sind Fugen 5 ausgebildet,
welche mit einem Fugenmaterial 6 befüllt sind und einen Versickerungsweg zum Ableiten
von Niederschlagswasser von der der Bettungsschicht 3 abgewandten Oberfläche des Flächenbelags
10 bilden. Bei der Bettungsschicht 3 handelt es sich um eine herkömmliche Bettungsschicht,
die im Wesentlichem aus einem Materialgemisch mit einer Korngröße von 0,1 mm bis 5
mm besteht. Nach dem Verlegen der Betonsteine 1 im Verbund wird das Fugenmaterial
6 trocken in die Fugen 5 eingefegt. Im Anschluss daran wird der Flächenbelag 10 abgerüttelt
und ggf. nochmals nachverfugt, d.h. weitere Fugenmaterial 6 in noch nicht vollständig
gefüllte Fugen 6 eingefüllt. Dieser Vorgang kann nochmals nach einer bestimmten Zeit
wiederholt werden.
[0047] Das Fugenmaterial 7 des vorliegenden Ausführungsbeispiels besteht beispielsweise
aus einem Gemisch aus einem Sandanteil, einem Feinanteil und einem künstlichen Molekularsieb
und bildet damit eine Filterschicht zur Entfernung von Schadstoffen aus dem Niederschlagswasser.
Alternativ kann jedoch auch herkömmliches Fugenmaterial Verwendung finden, sofern
keine Schadstofffilterung gewünscht ist.
[0048] Zur Veranschaulichung des an dem Flächenbelag 10 stattfindenden Wasserkreislaufs
ist in den Figuren 4 und 5 jeweils ein Ausschnitt des Flächenbelages 10 in einer Schnittdarstellung
dargestellt, wobei in Figur 4 der Versickerungs- und Aufnahmeweg für Niederschlagswasser
und in Figur 5 der Verdunstungsweg für im Betonstein 1 und dort insbesondere in der
zweiten Betonsteinschicht 2b zwischengespeichertes Niederschlagswasser angedeutet
ist.
[0049] Niederschlagswasser trifft auf der Oberfläche des Flächenbelages 10 auf der ersten
Betonsteinschicht 2a der Betonsteine 1 auf und sickert vorzugsweise über die Fugen
5 in das Fugenmaterial 6 durch, wobei bei einer zumindest teilweisen wasserdurchlässigen
Ausbildung der ersten Betonsteinschicht 2a auch das Niederschlagswasser von dieser
geführt wird. Unabhängig davon gelangt zumindest ein Teil des sich in Richtung der
Bettungsschicht 4 bewegenden, versickernden Niederschlagswassers vom Fugenmaterial
6 in die zweite Betonsteinschicht 2b, welche vorzugsweise schwammartig das Wasser
aufsaugt. Vorzugsweise erfolgt dabei die Zuführung über die an das Fugenmaterial 7
angrenzenden Betonsteinseiten 2.3, 2.4. Der Versickerungs- bzw. Transportweg des Niederschlagswassers
ist beispielhaft in Figur 4 mittels schwarzer Pfeile angedeutet. Durch die erfindungsgemäße
zumindest teilweise wasserdurchlässige Ausbildung der dritten Betonsteinschicht 2c
kann auch ein Teil des in der zweiten Betonsteinschicht 2b aufgenommenen Niederschlagswassers
in die Bettungsschicht 3 bzw. den Untergrund abgeführt werden, so dass eine optimale
Wasserführung erreicht wird. Insbesondere wird hierdurch eine Übersättigung der zweiten
Betonsteinschicht 2b mit Niederschlagswasser vermieden, welche die Verdunstungseigenschaften
verschlechtern würde.
[0050] Das in der zweiten Betonsteinschicht 2b der Betonsteine 1 zwischengespeicherte Niederschlagswasser
kann daher aufgrund erfindungsgemäßen Ausbildung der dritten Betonsteinschicht 2c
unter entsprechenden Bedingungen, beispielsweise bei Erwärmung des Flächenbelages
10 durch Sonneneinstrahlung, deutlich besser verdunsten als bei aus dem Stand der
Technik bekannten Betonsteinen 3, welche eine wasserundurchlässige dritte Betonsteinschicht
vorsehen. Das verdunstende Wasser gelangt in Form von Wasserdampf aus der zweiten
Betonsteinschicht 2b des Betonsteins 1 entweder über das Fugenmaterial 6 und/oder
über die wasserdurchlässig ausgebildete erste Betonsteinschicht 2a an die Oberfläche,
wo es in die darüber liegende Luft abgegeben wird. Ein möglicher Verdunstungsweg des
Wassers ist in Figur 5 durch Doppelpfeile angedeutet.
[0051] Über die Verdunstung kann einerseits durch die dabei entstehende Verdunstungskälte
beispielsweise einem urbanen Hitzeinseleffekt entgegenwirkt und andererseits der natürliche
Wasserkreislauf unterstützt und damit der urbane Wasserhaushalt verbessert werden.
Das Flächenmaterial 10 eignet sich insbesondere dazu einen wirksamen Beitrag zu einer
umweltschonenden Entwässerungsplanung zu leisten, insbesondere eine Evapotranspiration
zwischen 34 % und 92 % des Niederschlagswassers zu erreichen.
[0052] Auch ist aufgrund des in der dritten Betonsteinschicht 2c erzeugten Kapillareffektes
eine Zuführung von Feuchtigkeit aus der Bettungsschicht 3 bzw. dem Untergrund in die
zweite Betonsteinschicht 2b möglich, wodurch die Verdunstungseigenschaften des Betonsteins
1 zusätzlich verbessert, insbesondere die Verdunstungsrate erhöht wird.
[0053] Die erste, die Betonsteinoberseite 2.2 bildende Betonsteinschicht 2a kann in einer
Ausführungsvariante aus einem Betonmaterial mit eingearbeiteten Photokatalysatoren
wie beispielsweise Titandioxid hergestellt werden. Dem zur Herstellung der ersten
Betonsteinschicht 2a vorgesehen Betonmaterial werden hierzu Nanopartikel aus Titandioxid
(TiO2), vorzugsweise in Pulverform oder in flüssiger Form beigemischt. Durch die erste
Betonsteinschicht 2a mit eingearbeiteten Photokatalysatoren dient als Photokatalysator,
über welchen unter Sonneneinstrahlung eine photokatalytische Luftreinigung erfolgt.
[0054] Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht
sich, dass zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne dass dadurch
der der Erfindung zugrundeliegende Erfindungsgedanke verlassen wird.
Bezugszeichenliste
[0055]
- 1
- Betonstein
- 2
- Betonsteinkörper
- 2a
- erste Betonsteinschicht
- 2b
- zweite Betonsteinschicht
- 2c
- dritte Betonsteinschicht
- 2.1
- Betonsteinunterseite
- 2.2
- Betonsteinoberseite
- 2.3
- Betonsteinseite
- 2.4
- Betonsteinseite
- 3
- Bettungsschicht
- 4
- Abstandshalter
- 5
- Fugen
- 6
- Fugenmaterial
- 10
- Flächenbelag
- Da
- Schichtdicke der ersten Betonsteinschicht
- Db
- Schichtdicke der zweiten Betonsteinschicht
- Dc
- Schichtdicke der dritten Betonsteinschicht
- H
- Gesamthöhe des Betonsteins
- MLA
- Mittenlängsachse
- LA
- Längsachse
1. Verfahren zur Herstellung eines Betonsteins (1) umfassend zumindest einen, mehrschichtig
ausgebildeten Betonsteinkörper (2) mit zumindest einer ebenen Betonsteinunterseite
(2.1) und einer dieser gegenüberliegenden im Wesentlichen flachen Betonsteinoberseite
(2.2), wobei der Betonsteinkörper (2) zumindest eine die Betonsteinoberseite (2.2)
bildende erste Betonsteinschicht (2a), zumindest eine an die erste Betonsteinschicht
(2a) anschließende, wasserdurchlässige zweite Betonsteinschicht (2b) sowie eine an
die zweite Betonsteinschicht (2b) unmittelbar anschließende dritte Betonsteinschicht
(2c) aufweist, wobei die dritte Betonsteinschicht (2c) die Betonsteinunterseite (2.1)
bildet, die zur Auflage auf einer Bettungsschicht (3) eines Untergrundes vorgesehen
ist, und wobei die zwischen der ersten und dritten Betonsteinschicht (2a, 2c) angeordnete
zweite Betonsteinschicht (2b) zur Aufnahme und Speicherung von Wasser ausgebildet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass nach Bereitstellung einer Schalung in einem ersten Schritt zur Herstellung der dritten
Betonsteinschicht (2c) mit einer im Vergleich zur zweiten Betonsteinschicht (2b) geringeren
Wasserdurchlässigkeit feiner splitt- und/oder sandreicher Beton in die Schalung eingebracht
wird, bei dem in einem zweiten Schritt zur Herstellung der wasserdurchlässigen zweiten
Betonsteinschicht (2b) zusätzlich haufwerksporiger Kernbeton in die Schalung eingebracht
wird und bei dem in einem dritten Schritt zur Herstellung einer dritten Betonsteinschicht
(2a) Vorsatzbeton in die Schalung eingebracht wird, wobei das eingebrachte Betonmaterial
anschließend verdichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der in die Schalung eingebrachte feine und/oder sandreiche Beton und der haufwerksporige
Kernbeton vor dem Einbringen des Vorsatzbetons in einem Zwischenschritt vorverdichtet
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der feine und/oder sandreiche Beton mit ersten Betonverteilermitteln dünnflächig
und anschließend der haufwerksporige Kernbeton mit zweiten Betonverteilermitteln dickflächig
darüber in die Schalung eingebracht werden sowie die eingebrachten Betonschichten
mittels eines Stempels und/oder Rüttelvibration in der Schalung vorverdichtet werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Betonsteinschicht (2a) aus teilweise wasserdurchlässigen oder wasserundurchlässigen
Vorsatzbeton hergestellt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Betonsteinschicht (2c) mit einer Schichtdicke (Dc) zwischen 3% und 15%
der Gesamthöhe (H) des Betonsteinkörpers (2), bevorzugt zwischen 3% und 10% der Gesamthöhe
(H) des Betonsteinkörpers (2) hergestellt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Betonsteinschicht (2c) mit einer Schichtdicke (Dc) zwischen 3 mm und 10
mm, vorzugsweise zwischen 3 mm und 8 mm hergestellt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Betonsteinschicht (2c) mit einer Schichtdicke (Db) zwischen 60% und 90%
der Gesamthöhe (H) des Betonsteinkörpers (2), bevorzugt zwischen 70% und 85% der Gesamthöhe
(H) des Betonsteinkörpers (2) hergestellt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Betonstein einstückig oder einteilig hergestellt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Betonsteinschicht (2c) mit einer Wasserdurchlässigkeit hergestellt wird,
die im Vergleich zur Wasserdurchlässigkeit der zweiten Betonsteinschicht (2b) um wenigstens
30%, vorzugsweise um 50% reduziert ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in die erste Betonsteinschicht (2a) ein Photokatalysator wie beispielsweise Titandioxid
mit eingearbeitet wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalung nach dem Verdichten des eingebrachten Betonmaterials entfernt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Entfernen der Schalung da verdichtete Betonmaterial vorzugsweise in einer
Trockenkammer ausgehärtet wird.