[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines von einem Frequenzumrichter
gespeisten Elektromotors einer Kreiselpumpe in einem Turbinenfall, wobei die Kreiselpumpe
wenigstens ein Laufrad aufweist, das vom Elektromotor in einem Normalbetrieb zur bestimmungsgemäßen
Förderung eines flüssigen Mediums von einer Saugseite zu einer Druckseite der Kreiselpumpe
in Vorwärtsrichtung mit einer positiven Drehzahl antreibbar ist, und wobei im Turbinenfall
das Medium die Kreiselpumpe unter Antreiben des Laufrads in Rückwärtsrichtung mit
negativer Drehzahl von der Druckseite zur Saugseite durchströmt. Des Weiteren betrifft
die Erfindung ein Kreiselpumpenaggregat umfassend einen Elektromotor mit einem Frequenzumrichter
und eine diesen ansteuernde Regelung, und eine von dem Elektromotor angetriebene Kreiselpumpe
mit wenigstens einem Laufrad, das im Normalbetrieb des Elektromotors zur bestimmungsgemäßen
Förderung eines flüssigen Mediums von der Saugseite zur Druckseite der Kreiselpumpe
in Vorwärtsrichtung mit positiver Drehzahl dreht.
[0002] Zum Antreiben einer Kreiselpumpe arbeitet der Elektromotor im motorischen Betrieb.
Das bedeutet, dass der Leistungsfluss von der elektrischen Seite des Elektromotors
zur hydraulischen Seite der Pumpe gerichtet ist. Der Elektromotor, genauer gesagt
sein Stator, wird dabei derart bestromt, dass ein positives Drehmoment auf den Rotor
wirkt, welches die Motorwelle in eine Rotationsrichtung beschleunigt, so dass sie
eine positive Drehzahl besitzt. Im motorischen Betrieb haben Drehmoment und Drehzahl
somit dasselbe Vorzeichen. Für welche Drehrichtung dies der Fall ist, ist eine Frage
der Definition. So kann die positive Drehrichtung mit dem Uhrzeigersinn identisch
oder ihm entgegengesetzt sein.
[0003] Demgegenüber kann bei Kreiselpumpen auch ein generatorischer Betrieb ihres Antriebsmotors
vorliegen. Dieser ist dadurch gekennzeichnet, dass das Drehmoment und die Drehzahl
entgegengesetzte Vorzeichen haben. Der Leistungsfluss ist in diesem Fall von der hydraulischen
Seite der Pumpe zur elektrischen Seite des Elektromotors. Eine bewusste Anwendung
des generatorischen Betriebs liegt beispielswiese beim elektrischen Abbremsen vor,
das bei Traktionsantrieben üblich ist und auch bei Pumpen eingesetzt werden kann.
Dabei wird, wenn die Motorwelle dreht, elektrisch ein Drehmoment entgegengesetzt zur
Drehrichtung der Motor- bzw. Pumpenwelle erzeugt, um die Drehzahl schnell zu reduzieren.
Die durch dieses Abbremsen erzeugte elektrische Energie muss allerdings auf irgendeine
Weise zwischengespeichert werden, ins Versorgungsnetz zurückgespeist werden, an das
der Elektromotor angeschlossen ist, oder vernichtet werden. Um dies zu erreichen,
muss die Antriebselektronik des Elektromotors entsprechend ausgebildet sein, was sie
aufwändig und teuer macht.
[0004] Neben einer bewussten Anwendung des generatorischen Betriebs, kann ein solcher Betrieb
auch ungewollt vorliegen, nämlich dann, wenn die Kreiselpumpe für einen normalen Betrieb
eingeschaltet, d.h. der Stator zur Erzeugung eines positiven Drehmoments bestromt
wird, die Motorwelle jedoch bereits in die zur Richtung des Drehmoments entgegengesetzte
Richtung dreht, weil die Kreiselpumpe passiv angetrieben wird. Das Drehmoment wirkt
dann ebenfalls als Bremsmoment und reduziert die negative Drehzahl auf null, wobei
die Motorwelle anschließend wieder beschleunigt wird, jedoch in gleicher positiver
Richtung, wie das Drehmoment wirkt.
[0005] Eine Eigenschaft des elektrischen Generatorbetriebs ist bei Kreiselpumpen somit,
dass die Kreiselpumpe zum Zeitpunkt des elektrischen Einschaltens ihres Elektromotors
(Start), d.h. beim Bestromen des Stators, bereits passiv angetrieben wird, das Laufrad
also bereits mit einer passiven Drehzahl dreht. Ein passives Antreiben des Laufrads
im unbestromten Zustand des Elektromotors kann durch das flüssige Medium verursacht
werden, das in die Kreiselpumpe strömt. Dies kann beispielsweise passieren aufgrund
von thermodynamischen Ausgleichsvorgängen wie z.B. bei einer Schwerkraftheizung, aufgrund
einer anderen Pumpe im hydraulischen System, aufgrund eines Potentialgefälles wie
es in offenen Systemen vorkommt, einer nicht oder ungenügend schließenden Rückschlagklappe
oder aufgrund der Trägheit des Mediums bei einem schnell aufeinander folgendes Ein-
und Ausschalten der Kreiselpumpe der Fall sein.
[0006] Erfolgt die passive Drehung entgegengesetzt zur positiven Drehrichtung im bestimmungsgemäßen
Normalbetrieb, wird von einem Turbinenbetrieb oder Turbinenfall gesprochen. Da bei
Elektromotoren mit permanentmagnetischem Rotor in jeder der beiden Drehrichtungen
eine Spannung im unbestromten Stator induziert wird, wird auch der Fall, dass die
passive Drehung in Richtung der positiven Drehrichtung im bestimmungsgemäßen Normalbetrieb
ist, als ein Generatorbetrieb oder Generatorfall bezeichnet.
[0007] Der Start der Kreiselpumpe im Generatorfall ist in der Regel unkritisch, da die Pumpe
bereits in die vorgesehene Drehrichtung dreht. Es kann lediglich vorkommen, dass eine
Solldrehzahl nicht eingestellt werden kann, wenn diese niedriger als die passive Drehzahl
ist. Die Kreiselpumpe müsste dazu abgebremst und die notwendige Bremsenergie abgeführt
werden. Dies ist nicht unbedingt ein Fehlerfall.
[0008] Bei einem Start des Normalbetriebs aus dem Turbinenfall heraus, d.h. einem Einschalten
der Pumpe im Turbinenfall, wird die Drehrichtung der Kreiselpumpe dagegen umgekehrt.
Hier muss die komplette kinetische Energie der Kreiselpumpe zunächst abgebaut werden.
Dies ist bei Frequenzumrichter gespeisten Elektromotoren kritisch, wenn der Zwischenkreis
des Frequenzumrichters die Energie nicht aufnehmen und die Energie auch nicht vernichtet
oder ans Versorgungsnetz abgeben werden kann. Die Spannung im Zwischenkreis steigt
dann schnell auf unzulässige Werte an und kann diesen zerstören. Ein Turbinenfall
vor dem Start stellt in der Regel einen fehlerhaften Zustand der Kreiselpumpe dar,
der meist unerkannt bleibt und zu Schäden am Frequenzumrichter oder anderen elektrischen
Teilen des Elektromotors führen kann.
[0009] Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben des
Elektromotors der Kreiselpumpe bereitzustellen, das das Risiko von Schäden am Frequenzumrichter
oder anderen elektrischen Teilen des Elektromotors beim Einschalten der Kreiselpumpe
in einem Turbinenfall minimiert. Zudem ist es Aufgabe der Erfindung, ein Kreiselpumpenaggregat
bereitzustellen, das eingerichtet ist, dieses Verfahren auszuführen.
[0010] Diese Aufgabe wird durch das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und das
Kreiselpumpenaggregat mit den Merkmalen des Anspruchs 6 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind in den Unteransprüchen angegeben und werden nachfolgend erläutert.
[0011] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass der Elektromotor nach dem Einschalten der
Kreiselpumpe im Turbinenfall mit einem negativen Drehmoment derart angetrieben wird,
dass die Drehzahl des Laufrads betraglich gleich oder größer als die turbinenfallbedingte
negative Drehzahl ist. Analog wird vorgeschlagen, dass die Regelung des Kreiselpumpenaggregats
eingerichtet ist, den Elektromotor im Turbinenfall mit einem negativen Drehmoment
derart anzutreiben, dass die Drehzahl des Laufrads betraglich gleich oder größer als
die turbinenfallbedingte negative Drehzahl ist. Mit anderen Worten wird die Kreiselpumpe
bewusst in falscher Drehrichtung betrieben. Dies bewirkt, dass trotz des vorliegenden
Turbinenfalls der Elektromotor motorisch betrieben wird, da das Drehmoment und die
Drehzahl gleichgerichtet sind und die Motorwelle nicht abgebremst wird. Zwar bildet
dieser Betrieb weiterhin einen Fehlerfall, solange der Turbinenfall vorliegt. Jedoch
muss keine kinetische Energie abgebaut werden und eine Beschädigung des Frequenzumrichters
oder anderer elektrischer Bauteile wird für die Dauer des bestehenden Turbinenfalls
vermieden.
[0012] Sinnvollerweise wird vor der Bestromung des Stators des Elektromotors geprüft, ob
der Turbinenfalls vorliegt. Dies kann beispielsweise aus der Messung der in wenigstens
zwei Statorwicklungen rückinduzierten Spannung festgestellt werden. Aus der Phasenlage
dieser beiden Statorspannungen im Vergleich zu einander ergibt sich die Drehrichtung
der Motorwelle bzw. des Laufrads. Liegt der Turbinenfall vor, wird der Elektromotor
gemäß der erfindungsgemäßen Betriebsweise angesteuert. Liegt kein Turbinenfall vor,
wird der Elektromotor im Normalbetrieb betrieben.
[0013] Damit die Drehzahl des Laufrads betraglich gleich oder größer als die turbinenfallbedingte
negative Drehzahl ist bzw. wird, kann einer Drehzahlregelung des Elektromotors ein
entsprechender negativer Sollwert vorgegeben werden. Sofern dieser Sollwert gleich
oder in etwa der turbinenfallbedingten negativen Drehzahl entspricht, kann die aktuelle
Drehzahl aus der Messung der in wenigstens einer Statorwicklung rückinduzierten Spannung
bestimmt werden. Aus der Frequenz dieser Statorspannung kann die Drehzahl ermittelt
werden. Es ist allerdings auch möglich, die Drehzahl ohne Messung der Spannung aus
Regelgrößen und einem Modell des Elektromotors zu bestimmen.
[0014] Es ist allerdings von Vorteil, wenn die Solldrehzahl größer als die turbinenfallbedingte
negative Drehzahl gewählt wird, weil hierdurch der Effekt des Turbinenfalls reduziert
oder bestenfalls sogar kompensiert werden kann. Dies liegt an der Tatsache, dass das
Laufrad einer Kreiselpumpe unabhängig von seiner Geometrie und der Geometrie des Pumpengehäuses
in Folge der Beschleunigung des Mediums in radialer Richtung stets radial außen am
Laufrad einen Druck aufbaut. Sofern das zu fördernde Medium von der Druckseite der
Pumpe in die das Laufrad beherbergende Pumpenkammer einströmt, wird durch eine negative
Drehzahl, die betraglich höher ist, als die turbinenfallbedingte negative Drehzahl,
somit ein Druck druckseitig aufgebaut, der dem einströmenden Medium entgegenwirkt
und dessen Strömungsgeschwindigkeit reduziert.
[0015] Optimalerweise kann als Drehzahlsollwert die maximale negative Drehzahl des Elektromotors
gewählt werden, d.h. das Drehmoment derart eingestellt werden, dass der Elektromotor
mit maximaler negativer Drehzahl dreht. Mit dieser Maßnahme wirkt das Laufrad den
Turbineneffekt maximal entgegen und kann nach einiger Zeit, abhängig von der Laufradgeometrie
und Pumpenkammergeometrie, den zuvor turbinenfallbedingt negativen Förderstrom der
Kreiselpumpe umkehren, so dass die Strömung ordnungsgemäß von der Saugseite zur Druckseite
gerichtet ist.
[0016] Der Betrieb des Elektromotors mit einer negativen Drehzahl, die betraglich größer
als die turbinenfallbedingte negative Drehzahl ist, ermöglicht es, von der Betriebsweise
des Elektromotors im fehlerhaften Turbinenbetrieb in den Normalbetrieb überzugehen,
ohne den Zwischenkreis des Frequenzumrichters zu überfordern, wie nachfolgend verdeutlicht
wird.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens kann der Elektromotor nach
einer zeitlichen Dauer ausgeschaltet oder abgebremst, und anschließend die sich dann
ergebende Drehzahl ausgewertet werden. Anschließend wird der Elektromotor wieder eingeschaltet
und mit einem positiven Drehmoment angesteuert, sobald die Drehzahl betraglich einen
Minimalwert erreicht oder erreicht hat oder wenn die Ableitung der Drehzahl betraglich
einen Grenzwert unterschreitet. Durch das Ausschalten oder Abbremsen verliert das
Laufrad stetig an Geschwindigkeit, wobei die Drehzahl nach einiger Zeit wieder auf
die turbinenfallbedingte negative Drehzahl zurückkehren würde. Ist jedoch der negative
Förderstrom zuvor auf einen positiven Wert umgekehrt worden, so sinkt aufgrund der
Massenträgheit des Mediums die Drehzahl auf einen Wert, der betraglich niedriger ist,
als die turbinenfallbedingte negative Drehzahl. Dies hat den Vorteil, dass bessere
Startkonditionen für den Normalbetrieb vorliegen, weil weniger Bremsenergie abgebaut
werden muss, um die Motorwelle bzw. das Laufrad von der negativen, falschen Drehrichtung
auf null abzubremsen und anschließend in die positive Drehrichtung des Normalbetriebs
wieder zu beschleunigen.
[0018] Das Ausschalten des Elektromotors kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass die
Kreiselpumpe komplett stromlos geschaltet, d.h. von einer Netzspannung getrennt wird.
Das Ausschalten kann alternativ derart erfolgen, dass die Versorgungsspannung des
Frequenzumrichters abgeschaltet wird. Andere Teile einer Steuer- und Regelungselektronik
der Kreiselpumpe können in diesem Fall weiter elektrische versorgt sein. Gemäß einer
weiteren Alternative kann das Ausschalten durch eine Abschaltung von Steuersignalen
erfolgen, die einen Wechselrichter des Frequenzumrichters ansteuern, genauer gesagt
dessen Halbleiterschalter. Der Elektromotor wird somit nicht mehr bestromt. Mit anderen
Worten wird eine Modulation, z.B. eine Pulsweitenmodulation (PWM) unterbrochen, die
durch periodische Steuersignale für den Wechselrichter, insbesondere für die Halbleiterschalter,
gebildet wird. Gemäß einer weiteren Alternative kann das Ausschalten des Elektromotors
dadurch erfolgen, dass der Elektromotor zwar bestromt wird, jedoch nur derart, dass
kein Drehmoment erzeugt wird. Dies ist z.B. bei einer feldorientierten Regelung möglich,
indem die sogenannte drehmomentbildende Stromkomponente iq auf null eingestellt wird.
[0019] Die Ansteuerung des Elektromotors mit einem positiven Drehmoment kann vorzugsweise
im oder kurz vor dem Umkehrpunkt der Drehzahl erfolgen, d.h. wenn die Drehzahl den
betraglich minimalen Wert erreicht, bevor sie wieder in Richtung turbinenfallbedingte
negativer Drehzahl betraglich ansteigt. Denn im Umkehrpunkt ist die kinetische Energie
des Motors minimal. Es muss zum einen die kinetische Energie des Laufrades abgebaut
werden. Diese ist minimal bei Erreichen des Minimums. Zum anderen muss aber auch gegen
das in negative Richtung beschleunigende Moment des Mediums gearbeitet werden. Anfangs
hilft das Medium beim Abbremsen mit, beim Umkehrpunkt beschleunigt es jedoch schon
wieder. Diese zusätzliche Bremsenergie kann durch das zeitliche integral dieses Bremsmomentes
vom Anfang des aktiven Bremsens bis zum Stillstand berechnet werden. Es ist deshalb
vorteilhaft, den Elektromotors bereits kurz vor dem Umkehrpunkt der Drehzahl mit einem
positiven Drehmoment anzusteuern, d.h. bereits vor dem Umkehrpunkt mit dem bremsen
anzufangen, um die Abbremsphase zeitlich zu verkürzen.
[0020] Das positive Drehmoment kann alternativ unmittelbar nach dem Erreichen des Umkehrpunkts
bzw. Minimalwerts oder bereits vor dem Erreichen angelegt werden. Um einen Zeitpunkt
für das Anlegen des Drehmoments vor dem Erreichen des Minimalwerts zu bestimmen, kann
die Ableitung der Drehzahl gebildet, d.h. die Steigung der Drehzahl betrachtet und
mit einem Grenzwert verglichen werden. Wird dieser Grenzwert unterschritten, steht
das Erreichen der minimalen Drehzahl kurz bevor, so dass das positive Drehmoment angelegt
werden kann.
[0021] Geeigneterweise ist die Dauer bis zum Ausschalten des Elektromotors mindestens so
bemessen, dass innerhalb dieser Dauer der Förderstrom stationär werden kann. In diesem
Fall ist die Wassersäule auf dem Laufrad nahezu vollständig durchbeschleunigt.
[0022] Vorzugsweise wird das positive Drehmoment angelegt, indem der Drehzahlregelung des
Elektromotors eine positive Solldrehzahl vorgegeben wird.
[0023] Ein Abbremsen kann durch zumindest eine der folgenden Maßnahmen erfolgen:
- Ansteuerung des Elektromotors mit einem geringen positiven drehmomentbildenden Statorstrom
(iq), und / oder
- Ansteuerung des Elektromotors mit einem erhöhten Magnetisierungsstrom (Leerlaufstrom)
des Statorstroms (id), da der Magnetisierungsstrom Kupferverluste bewirkt.
[0024] Zusätzlich kann bei der Ansteuerung des Elektromotors mit einem positiven drehmomentbildenden
Statorstrom (iq) ein Bremswiderstand im Frequenzumrichter aktiviert werden, wenn die
Zwischenkreisspannung einen Grenzwert überschreitet. Dies bewirkt eine Energievernichtung
über dem Bremswiderstand durch ohmsche Verluste.
[0025] Der Elektromotor des Kreiselpumpenaggregats ist vorzugsweise ein elektronisch kommutierter,
insbesondere vektorgeregelter, permanentmagnetischer Synchronmotor.
[0026] Die Kreiselpumpe kann einstufig sein, d.h. ein einziges Laufrad aufweisen, oder mehrstufig
sein, d.h. zwei oder mehr Laufräder hintereinander aufweisen.
[0027] In einer Ausführungsvariante des Kreiselpumpenaggregats kann das Laufrad am Ende
der Motorwelle des Elektromotors montiert sein. Gemäß einer anderen Ausführungsvariante
des Kreiselpumpenaggregats kann das Laufrad am Ende einer Pumpenwelle montiert sein,
die mechanisch starr oder über eine Kupplung mit der Motorwelle verbunden ist.
[0028] In einer Ausführungsvariante des Kreiselpumpenaggregats ist das Laufrad drehrichtungsoptimiert.
Das bedeutet, dass das Laufrad Schaufeln aufweist, die entlang ihrer radialen Erstreckung
gekrümmt sind. Hierdurch besitzt die Kreiselpumpe eine Vorzugslaufrichtung, welche
per Definition der positiven Drehrichtung der Kreiselpumpe entspricht. Entsprechend
ist die entgegengesetzte Drehrichtung als negative Drehrichtung definiert. Eine solche
Vorzugslaufrichtung kann auch durch die Geometrie der Pumpenkammer gegeben sein, beispielswiese
im Falle einer spiralförmigen Pumpenkammer. Dementsprechend ist im normalen Motor-/
Pumpenbetrieb auch das Drehmoment in positiver Drehrichtung positiv.
[0029] Der Frequenzumrichter kann den an sich bekannten, klassischen Aufbau haben, nämlich
eingangsseitig einen Gleichrichter, motorseitig einen Wechselrichter, und zwischen
dem Gleichrichter und dem Wechselrichter einen Gleichspannungszwischenkreis aufweisen,
der durch wenigstens einen Kondensator gebildet ist, an dem eine Zwischenkreisspannung
anliegt. Vorzugsweise ist allerdings die Kapazität des Zwischenkreises kleiner als
üblich, insbesondere kleiner als 1µF pro Watt der Umrichterleistung. Beispielsweise
ist die Kapazität kleiner als 100µF, vorzugsweise kleiner als 20µF, insbesondere kleiner
als 10µF. Vorzugsweise kann bei dem Zwischenkreis ein oder können mehrere Folienkondensatoren
eingesetzt werden, die schneller reagieren und aufgrund der höheren Strombelastbarkeit
robuster sind, als konventionelle Elektrolytkondensatoren. Aus diesem Grund und da
Letztere teurer sind, kann der Frequenzumrichter mit einem oder mehreren Folienkondensatoren
preiswerter und strombelastbarer ausgeführt werden. Man spricht in diesem Fall auch
von einem "schlanken Zwischenkreis", der jedoch die Eigenschaft hat, dass er kaum
Bremsenergie aufnehmen kann. Diesem Umstand trägt die hier beschriebene Erfindung
Rechnung.
[0030] Weitere Merkmale, Vorteile und Eigenschaften des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie
der Pumpenanordnung, in der das Verfahren implementiert ist, werden nachfolgend anhand
von Ausführungsbeispielen und der beigefügten Figuren erläutert.
[0031] Es sei darauf hingewiesen, dass im Rahmen der vorliegenden Beschreibung die Begriffe
"aufweisen", "umfassen" oder "beinhalten" keinesfalls das Vorhandensein weiterer Merkmale
ausschließen. Ferner schließt die Verwendung des unbestimmten Artikels bei einem Gegenstand
nicht dessen Plural aus.
[0032] Die Bezugszeichen behalten von einer zur anderen Figur ihre Bedeutung. Identische
Bezugszeichen bezeichnen identische oder zumindest wirkungsgleiche Elemente. Es zeigen:
Fig. 1: eine schematische Darstellung des Querschnitts durch ein Pumpengehäuse mit
Laufrad einer Kreiselpumpe
Fig. 2: eine schematische Darstellung zweier parallel betreibbarer Kreiselpumpen
Fig. 3: eine beispielhafte Darstellung zweier Drehzahlverläufe und eines Förderstromverlaufs
einer Kreiselpumpe bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
[0033] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung des Querschnitts durch ein spiralförmiges
Pumpengehäuse 11 einer Kreiselpumpe 2, in dem ein Laufrad 12 mit gekrümmten Schaufeln
13 angeordnet ist. Das Laufrad 12 saugt im Normalbetrieb ein zu förderndes Medium
axial an und beschleunigt es in radialer Richtung, so dass im Radseitenraum zwischen
Laufrad 12 und Pumpengehäuse 11 ein Druck entsteht, infolgedessen das Medium an der
Druckseite 10 des Pumpengehäuses 11 aus diesem herausgefördert wird. Aufgrund der
Spiralform des Pumpengehäuses 11 liegt dessen Ausgang tangential zum Radseitenraum.
Diese Tatsache sowie die gekrümmten Schaufeln 13 definieren die positive Drehrichtung
bzw. Winkelgeschwindigkeit ω des Laufrads 11 im Normalbetrieb, die in dem Beispiel
gemäß Figur 1 entgegen den Uhrzeigersinn gerichtet ist.
[0034] Anhand von Figur 2 wird nachfolgend das erfindungsgemäße Problem verdeutlicht. Figur
2 zeigt eine schematische Darstellung zweier parallel betreibbarer Kreiselpumpenaggregate
2, 2a, wobei für das erfindungsgemäße Verfahren das linke Kreiselpumpenaggregat 2
im Fokus steht. Es umfasst einen nicht dargestellten Elektromotor mit Frequenzumrichter
und eine diesen ansteuernde Regelung 6, und eine von dem Elektromotor angetriebene
Kreiselpumpe 2 mit wenigstens einem Laufrad 12, das vom Elektromotor in einem Normalbetrieb
zur bestimmungsgemäßen Förderung eines flüssigen Mediums von einer Saugseite 9 zu
einer Druckseite 10 der Kreiselpumpe 2 in Vorwärtsrichtung mit positiver Drehzahl
antreibbar ist. Der Frequenzumrichter weist eingangsseitig, d.h. zum speisenden Versorgungsnetz
hin, einen Gleichrichter, motorseitig einen Wechselrichter, und zwischen dem Gleichrichter
und dem Wechselrichter einen Gleichspannungszwischenkreis auf, der durch wenigstens
einen Kondensator gebildet ist, an dem eine Zwischenkreisspannung anliegt. Der Gleichspannungszwischenkreis
ist schlank ausgeführt. Er besitzt eine Kapazität kleiner als 10µF und ist durch einen
oder mehrere Folienkondensatoren gebildet.
[0035] Die Regelung 6 ist eingerichtet, den Elektromotor in einem Turbinenfall, in dem das
Medium die Kreiselpumpe 2 unter Antreiben des Laufrads 12 in eine Rückwärtsrichtung
mit negativer Drehzahl von der Druckseite 10 zur Saugseite 9 durchströmt, mit einem
negativen Drehmoment derart anzutreiben, dass die Drehzahl des Laufrads 12 betraglich
gleich oder größer als die turbinenfallbedingte negative Drehzahl n
1 ist. Außerdem ist die Regelung 6 eingerichtet, den Elektromotor nach einer zeitlichen
Dauer auszuschalten oder abzubremsen und die Drehzahl auszuwerten, und den Elektromotor
wieder einzuschalten und mit einem positiven Drehmoment anzusteuern, sobald die Drehzahl
betraglich einen Minimalwert n
min erreicht oder erreicht hat oder wenn die Ableitung der Drehzahl betraglich einen
Grenzwert unterschreitet. Dies wird nachfolgend veranschaulicht.
[0036] Es wird der Fall betrachtet, dass eine erste Kreiselpumpe 2a eingeschaltet, die andere
Kreiselpumpe 2 ausgeschaltet ist. Dies kann z.B. bei einer Hosenrohranwendung der
Fall sein. Es kann vorkommen, dass ein Rückflussverhinderer 3a am Verbindungspunkt
der beiden Druckseiten 10 der Kreiselpumpen 2, 2a entweder nicht installiert oder
defekt ist. In diesem Fall würde ein Teil des Förderstroms der eingeschalteten ersten
Pumpe 2a in die zweite Pumpe 2 fließen und diese von der Druckseite 10 zur Saugseite
9, d.h. gegenüber dem Normalbetrieb rückwärts, durchfließen. Mit anderen Worten ist
der Volumenstrom durch die zweite Pumpe 2a negativ. Hierdurch wird das Laufrad 12
angetrieben, und zwar in die negative Drehrichtung bezogen auf den Normalbetrieb bzw.
die Vorzugsorientierung, die die Kreiselpumpe 2 hat. Auf der Saugseite 9 der zweiten
Pumpe 2a würde der Volumenstrom austreten und von der ersten Pumpe 2 wieder angesaugt
werden, so dass ein sogenannter hydraulischer Kurzschluss vorliegt.
[0037] Das Laufrad 12 wird so lange vom Förderstrom der ersten Pumpe 2a in negativer Drehrichtung
beschleunigt, bis sich ein stationärer Betrieb der beiden Pumpen 2, 2a einstellt.
Das Laufrad 12 dreht dann mit der turbinenfallbedingten negative Drehzahl n
1, siehe Figur 3.
[0038] In diesem Fall entspricht die Differenz des durch die beiden Pumpen 2, 2a jeweils
erzeugten Differenzdrucks Δp
1, Δp
2 den Druckverlusten der Rohrleitungen in dem Kreis, der aus den beiden Pumpen 2, 2a
gebildet wird. Hierbei ist zu erkennen, dass die Turbinendrehzahl umso höher sein
muss, je weiter die gemeinsame Druckleitung 5 durch einen Schieber geschlossen wird,
da der Summenvolumenstrom Q
ges= Q
1 + Q
2 bei einem vollständig geschlossenen Schieber, d.h. Q
ges = 0, dazu führt, dass der gesamte Förderstrom Q
1 der ersten Pumpe 2a durch die zweite Pumpe 2 strömt, Q1=-Q2. Wenn ein Teil des Flusses
als Summenvolumenstrom Qges abfließt, sorgen die zusätzlichen Druckverluste der ersten
Pumpe 2a für einen geringeren Differenzdruck über der zweiten Pumpe 2 und damit für
eine geringere Drehzahl.

[0039] Wenn die zweite Pumpe 2 normal gestartet werden soll, muss die kinetische Energie

der zweiten Pumpe 2 sowie die kinetische Energie

des durch zweite Pumpe 2 strömenden Fluids abgebaut werden,

Dabei kann es vorkommen, dass diese Energie nicht durch elektrische Verluste und/
oder Speicherung im Zwischenkreis des Frequenzumrichters des Elektromotors aufgenommen
werden kann. Ein Turbinenstart ist dann nicht möglich oder würde den Frequenzumrichter
zerstören.
[0040] Dieses Problem wird durch das erfindungsgemäße Verfahren behoben.
[0041] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist zum Betreiben eines von einem Frequenzumrichter
gespeisten Elektromotors der zweiten Kreiselpumpe 2 in einem Turbinenfall, d.h. wenn
das Medium die Kreiselpumpe 2 unter Antreiben des Laufrads (2 in Rückwärtsrichtung
mit negativer Drehzahl n
1 von der Druckseite 10 zur Saugseite 9 durchströmt, vorgesehen, dass der Elektromotor
nach dem Einschalten der Kreiselpumpe 2 im Turbinenfall mit einem negativen Drehmoment
derart angetrieben wird, dass die Drehzahl des Laufrads betraglich gleich oder größer
als die turbinenfallbedingte negative Drehzahl n
1 ist. Der Elektromotor wird somit motorisch betrieben, so dass keine Energie in den
Zwischenkreis des Frequenzumrichters zurückgespeist werden muss.
[0042] Dies ist in dem Kurvendiagramm in Figur 3 veranschaulicht. Die darin abgebildete
durchgezogene Linie zeigt die Drehzahl ntur(t) im Turbinenfall über der Zeit t an.
Die punktierte Linie zeigt den Volumenstrom Q
2(t) durch die zweite Kreiselpumpe 2 über der Zeit t dar. Die turbinenfallbedinget
Drehzahl n
1 liegt hier im ausgeschalteten Zustand der zweiten Pumpe 2 exemplarisch bei ca. -1600
U/min und der negative Volumenstrom Q
2 bei ca. -6,5 m
3/h. Zum Zeitpunkt t
1 wird die Pumpe 2 eingeschaltet und ihr Elektromotor mit einem negativen Drehmoment
betrieben, so dass die Drehzahl des Laufrads 12 auf die betraglich höhere Drehzahl
n
2 = -2600 U/min beschleunigt wird, die zum Zeitpunkt t
2 erreicht ist. Vorzugsweise ist diese negative Drehzahl n
2 die negative Maximaldrehzahl n
max des Elektromotors. Für diese Beschleunigung ist nur ein motorischer Betrieb des Elektromotors
notwendig, da sowohl die Drehzahl als auch das Drehmoment ein negatives Vorzeichen
haben.
[0043] Hierdurch wird der Volumenstrom Q
2 der zweiten Pumpe 2 außerdem betraglich verringert, im veranschaulichten Idealfall
sogar zu positiven Werten umgedreht, so dass der Volumenstrom Q
2 zum Zeitpunkt t
3 etwa +4m
3/h erreicht hat. Dies ist dadurch bedingt, dass eine Kreiselpumpe/ Radialpumpe wie
in Figur 1 dargestellt, unabhängig von der Drehrichtung aufgrund der nach außen wirkenden
Zentrifugalkraft immer einen positiven Differenzdruck zwischen Saugseite 9 und Druckseite
10 erzeugt. Der Idealfall ist allerdings abhängig von den Druckverhältnissen im hydraulischen
Kreis, insbesondere dem Differenzdruck der zweiten Pumpe 2 und dem hydraulischen Widerstand
des angeschlossenen Kreises. In der Momentengleichung M
ges=M
mot+M
reib+M
Hyd gilt: M
mot<0, M
reib>0, M
Hyd>0, wobei M
mot das Motormoment, M
reib das Reibmoment und M
Hyd das hydraulische Moment ist. Hier ist entscheidend, dass sich das Vorzeichen des
Hydraulischen Momentes ändert, weil der Motor den Betrag der Drehzahl der Pumpe über
den Betrag der passiven Drehzahl erhöht hat.
[0044] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass der Elektromotor nach
einer zeitlichen Dauer t
4-t
3, vorzugsweise wenn ein stationärer Zustand des Volumenstrom Q
2 erreicht ist, ausgeschaltet wird. Dies ist in Figur 3 zum Zeitpunkt t3 der Fall.
Das Ausschalten kann durch Stromlosschalten der Kreiselpumpe, Abschalten der Versorgungsspannung
des Frequenzumrichters, Abschaltung von Steuersignalen des Wechselrichters oder durch
Bestromen des Elektromotors derart, dass der Motor kein Drehmoment erzeugt erfolgen.
Dies bewirkt, dass das Motormoment null wird (M
mot = 0), wobei in diesem Fall die Pumpe sehr schnell in positive Drehrichtung beschleunigt
wird, da das Reibmoment M
reib und das hydraulische Moment M
Hyd zunächst in die gleiche Richtung weiterwirken. Dabei sinken die Beschleunigungsmomente,
aufgrund des fallendes Betrags der Drehzahl. In Figur 3 ist dies durch einen steilen
Anstieg der Drehzahl ntur(t) für t > t
4 der Fall.
[0045] Wenn nun nichts weiter gemacht werden würde, wird sich nach einer Zeit der stationäre
Betrieb, der auch vor dem Start der Pumpe 2 vorlag, wieder einstellen. Jedoch wird
die Pumpe 2 in der Drehzahl überschwingen und sich dem stationären Betrieb von oben
nähern, da sich der Volumenstrom Q
2 erst wieder auf den ursprünglichen Wert umkehren muss. Solange dies nicht geschehen
ist, wird sich eine größere Drehzahl ergeben. Dies zeigt die Drehzahlkurve n
tur(t) für t > t
5.
[0046] Gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass nach dem Ausschalten
des Elektromotors zum Zeitpunkt t
4 die Drehzahl ausgewertet und der Elektromotor wieder eingeschaltet und mit einem
positiven Drehmoment angesteuert wird, sobald die Drehzahl betraglich einen Minimalwert
n
min erreicht oder erreicht hat oder wenn die Ableitung der Drehzahl betraglich einen
Grenzwert unterschreitet. Dies realisiert ein Reversieren der zweiten Kreiselpumpe
2 aus dem ursprünglichen Turbinenbetrieb in den motorischen Normalbetrieb mit minimalem
Abbau kinetischer Energie. Es ergibt sich dann ein Drehzahlverlauf n
rev(t), wie er in Figur 3 beispielhaft als gestrichelte Linie dargestellt ist.
[0047] In diesem Beispiel wird die Ableitung der Drehzahl, d.h. deren Steigung, für den
Zeitpunkt des Wiedereinschalten des Elektromotors berücksichtigt. Das Kriterium ist,
dass die Steigung unter einen vorbestimmten Grenzwert fällt. Dies ist zum Zeitpunkt
t
5 der Fall, d.h. bevor die Drehzahl ihren Minimalwert erreicht. Zu diesem Zeitpunkt
ist die Drehzahl auf ca. -600 U/min abgefallen. In diesem Zustand sind die Bedingungen
für einen Start der Pumpe 2 günstiger, da die kinetische Energie

der Pumpe 2 und die kinetische Energie

des Fluids geringer sind, als im ursprünglichen stationären Betrieb. Anders ausgedrückt,
ist die abzubauende kinetische Energie, um von dieser Drehzahl -600 U/min auf null
zu kommen, deutlich geringer als sie zuvor bei der turbinenfallbedingten negativen
Drehzahl n
1 war. Es muss also weniger Energie in den Zwischenkreis zurückgespeist werden, was
die Verwendung eine schlanken Zwischenkreises ermöglicht oder unkritisch macht. Infolge
des positiven Drehmoments wird die Motorwelle bzw. das Laufrad auf die Drehzahl n
3 beschleunigt. Es sei angemerkt, dass der Verlauf des Volumenstroms Q
2(t) in Figur 3 diese Drehzahlbeschleunigung nicht berücksichtigt, da dieser Verlauf
zur Drehzahlkurve ntur(t) gehört.
[0048] Es sei noch angemerkt, dass es je nach Trägheit des Mediums und der Pumpe vorkommen
kann, dass die Drehzahl in den positiven Bereich überschwingt. Sobald der Bereich
der positiven Drehzahl erreicht wurde, wird für die positive Beschleunigung nur noch
Motorischer Betrieb benötigt.
[0049] Es sei darauf hingewiesen, dass die vorstehende Beschreibung lediglich beispielhaft
zum Zwecke der Veranschaulichung gegeben ist und den Schutzbereich der Erfindung keineswegs
einschränkt. Merkmale der Erfindung, die als "kann", "beispielhaft", "bevorzugt",
"optional", "ideal", "vorteilhaft", "gegebenenfalls" oder "geeignet" angegeben sind,
sind als rein fakultativ zu betrachten und schränken ebenfalls den Schutzbereich nicht
ein, welcher ausschließlich durch die Ansprüche festgelegt ist. Soweit in der vorstehenden
Beschreibung Elemente, Komponenten, Verfahrensschritte, Werte oder Informationen genannt
sind, die bekannte, naheliegende oder vorhersehbare Äquivalente besitzen, werden diese
Äquivalente von der Erfindung mit umfasst. Ebenso schließt die Erfindung jegliche
Änderungen, Abwandlungen oder Modifikationen von Ausführungsbeispielen ein, die den
Austausch, die Hinzunahme, die Änderung oder das Weglassen von Elementen, Komponenten,
Verfahrensschritte, Werten oder Informationen zum Gegenstand haben, solange der erfindungsgemäße
Grundgedanke erhalten bleibt, ungeachtet dessen, ob die Änderung, Abwandlung oder
Modifikationen zu einer Verbesserung oder Verschlechterung einer Ausführungsform führt.
[0050] Obgleich die vorstehende Erfindungsbeschreibung eine Vielzahl körperlicher, unkörperlicher
oder verfahrensgegenständlicher Merkmale in Bezug zu einem oder mehreren konkreten
Ausführungsbeispiel(en) nennt, so können diese Merkmale auch isoliert von dem konkreten
Ausführungsbeispiel verwendet werden, jedenfalls soweit sie nicht das zwingende Vorhandensein
weiterer Merkmale erfordern. Umgekehrt können diese in Bezug zu einem oder mehreren
konkreten Ausführungsbeispiel(en) genannten Merkmale beliebig miteinander sowie mit
weiteren offenbarten oder nicht offenbarten Merkmalen von gezeigten oder nicht gezeigten
Ausführungsbeispielen kombiniert werden, jedenfalls soweit sich die Merkmale nicht
gegenseitig ausschließen oder zu technischen Unvereinbarkeiten führen.
1. Verfahren zum Betreiben eines von einem Frequenzumrichter gespeisten Elektromotors
einer Kreiselpumpe (2) in einem Turbinenfall, wobei die Kreiselpumpe (2) wenigstens
ein Laufrad (12) aufweist, das vom Elektromotor in einem Normalbetrieb zur bestimmungsgemäßen
Förderung eines flüssigen Mediums von einer Saugseite (9) zu einer Druckseite (10)
der Kreiselpumpe (2) in Vorwärtsrichtung mit positiver Drehzahl dreht, und wobei im
Turbinenfall das Medium die Kreiselpumpe (2) unter Antreiben des Laufrads (12) in
Rückwärtsrichtung mit negativer Drehzahl (n1) von der Druckseite (10) zur Saugseite (9) durchströmt, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor nach dem Einschalten der Kreiselpumpe (2) im Turbinenfall mit einem
negativen Drehmoment derart angetrieben wird, dass die Drehzahl des Laufrads betraglich
gleich oder größer als die turbinenfallbedingte negative Drehzahl (n1) ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Turbinenfall aus der Messung der in wenigstens zwei Statorwicklungen rückinduzierten
Spannung festgestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahl aus der Messung der in wenigstens einer Statorwicklung rückinduzierten
Spannung bestimmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehmoment derart eingestellt wird, dass der Elektromotor mit maximaler negativer
Drehzahl (n2) dreht.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor nach einer zeitlichen Dauer ausgeschaltet oder abgebremst wird und
die Drehzahl ausgewertet wird, und dass der Elektromotor mit einem positiven Drehmoment
angesteuert wird, sobald die Drehzahl betraglich einen Minimalwert (nmin) erreicht oder erreicht hat oder wenn die Ableitung der Drehzahl betraglich einen
Grenzwert unterschreitet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausschalten des Elektromotors durch Stromlosschalten der Kreiselpumpe, Abschalten
der Versorgungsspannung des Frequenzumrichters, Abschaltung von Steuersignalen, die
einen Wechselrichter des Frequenzumrichters ansteuern, oder durch Bestromen des Elektromotors
derart erfolgt, dass der Motor kein Drehmoment erzeugt.
7. Kreiselpumpenaggregat umfassend einen Elektromotor mit einem Frequenzumrichter und
einer diesen ansteuernden Regelung (6), und eine von dem Elektromotor angetriebene
Kreiselpumpe (2) mit wenigstens einem Laufrad (12), das vom Elektromotor in einem
Normalbetrieb zur bestimmungsgemäßen Förderung eines flüssigen Mediums von einer Saugseite
(9) zu einer Druckseite (10) der Kreiselpumpe (2) in Vorwärtsrichtung mit positiver
Drehzahl antreibbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelung (6) eingerichtet ist, den Elektromotor in einem Turbinenfall, in dem
das Medium die Kreiselpumpe (2) unter Antreiben des Laufrads (12) in eine Rückwärtsrichtung
mit negativer Drehzahl von der Druckseite (10) zur Saugseite (9) durchströmt, mit
einem negativen Drehmoment derart anzutreiben, dass die Drehzahl des Laufrads (12)
betraglich gleich oder größer als die turbinenfallbedingte negative Drehzahl (n1) ist.
8. Kreiselpumpenaggregat nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelung (6) eingerichtet ist, das Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6
auszuführen.
9. Kreiselpumpenaggregat nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Laufrad (12) drehrichtungsoptimiert ist.
10. Kreiselpumpenaggregat nach Anspruch 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das der Elektromotor ein elektronisch kommutierter, insbesondere vektorgeregelter,
permanentmagnetischer Synchronmotor ist.
11. Kreiselpumpenaggregat nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Frequenzumrichter eingangsseitig einen Gleichrichter, motorseitig einen Wechselrichter,
und zwischen dem Gleichrichter und dem Wechselrichter einen Gleichspannungszwischenkreis
aufweist, der durch wenigstens einen Kondensator gebildet ist, an dem eine Zwischenkreisspannung
anliegt, wobei die Kapazität des Gleichspannungszwischenkreises kleiner als 100µF,
vorzugsweise kleiner als 20µF, insbesondere kleiner als 10µP ist.