[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine hydropneumatische Federung für ein Fahrzeug,
insbesondere ein Schienenfahrzeug, sowie ein mit dieser Federung versehenes (Schienen-)Fahrzeug.
[0002] Praktisch alle modernen Schienenfahrzeuge sind mit Luftfedern ausgerüstet, da aus
Komfortgründen eine niedrige Vertikalsteifigkeit verlangt wird, was wiederum eine
Niveauregulierung nach sich zieht. Daneben ist meist noch eine pneumatische Bremse
eingebaut, wohingegen Scheibenwischer und Türen heute meist schon rein elektrisch
betrieben werden. Seit Jahrzehnten versuchen Fahrzeughersteller auf die aufwendige
Druckluftversorgung zu verzichten, scheiterten jedoch bis heute an einer vernünftigen
Lösung eines Ersatzes der Luftfederung.
[0003] Jeder Versuch der Substitution einer Luftfeder durch eine hydropneumatische Federung
führte zu sehr aufwendigen und komplexen mechanischen Lösungen, weil neben der rein
vertikalen Federung, ebenso die Querfederung, die Längsbewegung sowie Drehungen um
alle Achsen ermöglicht werden müssen.
[0004] Der Ansatz einer reinen Substitution der Luftfeder hat sich demnach als nicht erfolgsversprechend
erwiesen.
[0005] Aus dem Stand der Technik ist eine Einrichtung bekannt, welche hydropneumatische
Federungen in Serie mit Rollenabstützungen vorsieht (
WO 2013/189999 A1). Der aus diesem Stand der Technik ableitbare Vorteil ist, dass mittels Wahl der
Form der Rollenabstützung praktisch beliebige Quercharakteristiken erzeugt werden
können, sowohl linear, wie progressiv oder auch degressiv.
[0006] Dennoch ist auch diese aus dem Stand der Technik bekannte Lösung nachteilhaft. Unter
anderem sind die dort erforderlichen Rollen über Wälzlagerungen am Hydraulikzylinder
angebracht, was eine aufwendige und schwere Umsetzung erfordert und zudem die Gefahr
erhöht, dass die Lager bei Verschmutzung blockieren.
[0007] Es ist demnach das Ziel der vorliegenden Erfindung eine hydropneumatische Federung
für ein Fahrzeug vorzusehen, das die oben aufgeführten Nachteile teilweise oder vollständig
überwindet, so dass eine verbesserte Federung für ein Fahrzeug, insbesondere ein Schienenfahrzeug
erreicht wird. Dies gelingt mit einer Federung, die sämtliche Merkmale des Anspruchs
1 aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind dabei in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Das Vorsehen einer hydropneumatischen Federung spielt seine Stärken besonders dann
aus, wenn eine integrierte Lösung zusammen mit dem Fahrwerkkonzept eines Fahrzeugs
vorgesehen ist, da dann sämtliche Vorteile und positiven Eigenschaften der hydropneumatischen
Federung zu einer zusätzlichen Reduktion der Komplexität des Fahrwerks führen und
die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile überwunden werden.
[0009] Die vorliegende Erfindung beschreibt ein hydropneumatisches Federsystem, welches
mittels eines Federbeins beide Luftfedern eines Fahrwerks ersetzt. In vorteilhaften
Ausführungen wird zudem die Notfederung sowie eine Längsmitnahme integriert, deren
Quersteifigkeit praktisch beliebig linear gestaltet werden kann und für alle Fahrzeugtypen
geeignet ist, inkl. Neigetechnik-Fahrzeuge. Die Erfindung eröffnet damit den Weg zur
Entwicklung von "Airless"-Zügen, die keine Druckluftversorgung mehr benötigen, und
daher kleinere, leichtere und günstigere Fahrwerke aufweisen.
[0010] Die erfindungsgemäße hydropneumatische Federung für ein Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeug,
umfasst dabei eine Hydraulikzylinderanordnung mit einem Hydraulikzylinder und einem
in dem Hydraulikzylinder hin- und herbewegbaren Zylinderkolben, ein erstes Federsegment,
das an einem der beiden Längsenden der Hydraulikzylinderanordnung angeordnet ist,
und ein zweites Federsegment, das an dem anderen der beiden Längsenden der Hydraulikzylinderanordnung
angeordnet ist, wobei die jeweiligen Längsenden der Hydraulikzylinderanordnung und
die zugehörigen Federsegmente jeweils so ausgelegt sind, dass diese einen nach innen
zur Hydraulikzylinderanordnung gewölbte Bogenform bilden.
[0011] Die distalen Endbereiche des ersten und des zweiten Federsegments sind dabei zur
Hydraulikzylinderanordnung hin gewölbt. Vorteilhafterweise wird, um einen gewünschten
Federeffekt zu erzielen, die hydropneumatische Federung mit ihren gewölbten Endbereichen
auf korrespondierend gewölbte Auflagen der zu federnden Bestandteile aufgelegt. Erfolgt
nun ein Versatz der gegeneinander zu federnden Elemente quer zur Längsrichtung der
Hydraulikanordnung, sorgt die Bogenform für einen gewissen Bewegungsspielraum ohne
dabei die vertikalen Dämpfeigenschaften signifikant zu verschlechtern.
[0012] Nach einer vorteilhaften Variation der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Bogenform
eine Kreisbogenform ist, die vorzugsweise zu einer Längsachse der Hydraulikzylinderanordnung
hin ihren Tiefpunkt bzw. Hochpunkt aufweist. Typischerweise verläuft die Bogenform
in Querschnittsebene der Federung, um einen Querversatz der Federung zu ermöglichen.
[0013] Zudem kann vorgesehen sein, dass der Hydraulikzylinder wie auch der Zylinderkolben
jeweils starr mit einem Befestigungsteller verbunden sind, auf der das jeweilige Federsegment
angeordnet ist, wobei vorzugsweise jeder Befestigungsteller in einem Querschnitt eine
nach innen zur Längsachse der Hydraulikzylinderanordnung abfallende Bogenform, bspw.
eine Kreisbogenform aufweist, so dass diese einen Punkt mit minimalen Abstand nahe
oder an der Längsachse der Hydraulikanordnung besitzt.
[0014] Nach der Erfindung ist zudem möglich, dass die Federsegmente Schichtfedersegmente
sind, bspw. Gummischichtfedern, die vorzugsweise mehrere nebeneinander angeordnete
Schichten aufweisen, so dass mehrere Schichten senkrecht zur Längsachse der Hydraulikanordnung
vorgesehen sind, um eine hohe vertikale Drucksteifigkeit zu erreichen. Die mehreren
Schichtfedersegmente sind dabei in einer Querrichtung nebeneinander an dem Befestigungsteller
angeordnet. Die einzelnen nebeneinander angeordneten Schichtfedersegmente grenzen
dabei aneinander an.
[0015] Ferner kann nach einer vorteilhaften Ausführungsform ein Druckspeicher vorgesehen
sein, bspw. in Form eines Blasen-, eines Membran- oder eines Federspeichers, der mit
dem durch den Zylinderkolben kompressierbaren Raum der Hydraulikzylinderanordnung
über eine Verbindungsleitung verbunden ist, wobei vorzugsweise die Verbindungsleitung
einen großen Leitungsquerschnitt aufweist, damit keine oder nur eine minimal dämpfende
Wirkung entsteht.
[0016] Der durch Hydraulikzylinder und Zylinderkolben kompressierbare Raum ist mit einem
Druckspeicher verbunden, der in Abhängigkeit des in diesen Raum eingeführten Drucks
die vertikale Dämpfungscharakteristik der Federung beeinflusst. Der Leitungsquerschnitt
der zum Druckspeicher führenden Leitung ist dabei ausreichend groß dimensioniert,
um eine hierdurch dämpfende Wirkung zu vernachlässigbar klein zu gestalten.
[0017] Zudem kann eine Blende oder ein Ventil in der Verbindungsleitung angeordnet sein,
um die vertikale Dämpfcharakteristik passiv oder aktiv zu beeinflussen. Möchte man
beispielweise ein straffere vertikale Dämpfungscharakteristik, kann man dies durch
Verringern des Leitungsquerschnitts der Verbindungsleitung erreichen, da bei einer
den Hydraulikzylinder stauchenden Kraft nun nur eine geringere Menge an Fluid den
Kolbenraum verlassen kann.
[0018] Nach einer optionalen Fortbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Federung
ferner eine Innenzylinderkolben in dem Hydraulikzylinder umfasst, der über eine separate
Fluidleitung ansteuerbar ist und dazu ausgelegt ist, den durch den Zylinderkolben
kompressierbaren Raum der Hydraulikzylinderanordnung in seiner Größe zu variieren,
wobei vorzugsweise der Innenzylinderkolben zwischen Hydraulikzylinderboden und dem
in den Hydraulikzylinder eingesteckten Ende des Zylinderkolbens angeordnet ist und
die separate Fluidleitung durch den Hydraulikzylinderboden verläuft.
[0019] Durch das Vorsehen des Innenzylinderkolbens kann der aus dem Hydraulikzylinder hervorstehende
Zylinderkolben auf einfache Art und Weise herausgefahren werden, ohne dass dafür die
Dämpfungscharakteristik aufgegeben werden muss. Der typischerweise in der Nähe des
Hydraulikzylinderbodens angeordnete Innenzylinderkolben kann über eine separate Fluidleitung
vom Hydraulikzylinderboden wegbewegt werden, was aufgrund des gleichbleibenden Druckniveaus,
das für den kompressierbaren Kolbenraum des Zylinderkolbens vorherrscht, zu einem
Ausschieben des Zylinderkolbens führt. Somit kann das Höhenniveau der mit der Federung
gegeneinander zu federnden Bestandteile verändert werden.
[0020] Von Vorteil ist dies insbesondere bei einem Schienenfahrzeug, wenn die Räder einer
gewissen Abnutzung erfahren haben, die zu einem Absinken in der Höhe führt. Ein Höhenausgleich
lässt sich dann relativ einfach durch Anheben des Innenzylinderkolbens realisieren,
so dass eine gleichbleibende Höhe des auf dem Fahrwerk federnd abgestützten Wagenkastens
möglich ist.
[0021] Nach einer optionalen Fortbildung der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein,
dass die Federung ferner mit einer hydraulischen Leistungseinheit versehen ist, um
Hydraulikfluid unter einem gewissen Druck der Hydraulikzylinderanordnung bereitzustellen,
wobei vorzugsweise die hydraulische Leistungseinheit an der Hydraulikzylinderanordnung
angeordnet ist.
[0022] Diese hydraulische Leistungseinheit kann insbesondere zum Variieren der Stellung
des Innenzylinders dienen, also für eine Niveauregulierung der durch die Federung
erzeugten Dämpfung genutzt werden.
[0023] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Fahrzeug, insbesondere ein Schienenfahrzeug,
welches einen Wagenkasten, und eine Fahrwerkseinheit umfasst, wobei der Wagenkasten
über ein Federungssystem auf der Fahrwerkseinheit abgestützt ist. Das Fahrzeug ist
dadurch gekennzeichnet, dass das Federungssystem eine hydropneumatische Federung nach
einem der vorhergehenden Ansprüche aufweist, die den oben liegenden Wagenkasten mit
einem der beiden Federsegmente und die darunter angeordnete Fahrwerkseinheit mit dem
anderen Federsegment kontaktiert.
[0024] Dabei kann vorgesehen sein, dass die hydropneumatische Federung in dem Fahrzeug so
orientiert ist, dass die Schichtfedersegmente in Querrichtung des Fahrzeugs nebeneinander
angeordnet sind.
[0025] Ferner kann vorgesehen sein, dass die Bogenform in einer Querschnittansicht des Fahrzeugs
auftritt.
[0026] Nach einer Fortbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das zum Wagenkasten
gerichtete Federsegment (also das obere Federsegment) mehrere in Längsrichtung des
Fahrzeugs zueinander beabstandeten Federsegmenteinheiten umfasst, und vorzugsweise
das zur Fahrwerkseinheit gerichtete Federsegment (also das untere Federsegment) mehrere
in Längsrichtung des Fahrzeugs zueinander beabstandeten Federsegmenteinheiten umfasst.
[0027] Es kann demnach nicht nur ein einzelnes oberes und/oder unteres Federsegment vorgesehen
sein, sondern auch mehrere davon, die in Längsrichtung des Fahrzeugs zueinander versetzt
angeordnet sind.
[0028] Ferner kann nach der Erfindung vorgesehen sein, dass die Federung in einer Höhe des
Fahrzeugs angeordnet ist, so dass das untere, also das der Fahrwerkseinheit zugeordnete
Federsegment im Nickzentrum des Fahrwerks zum Liegen kommt.
[0029] Dies ist für die zu erzielende Stabilisierung des Fahrzeugs von Vorteil, da dann
lediglich der obere Teil des Federung, der also nicht im Nickzentrum des Fahrzeugs
angeordnet ist, mit entsprechenden Dämpfungsmitteln, die gegen das Nicken wirken,
versehen werden muss, so dass sich ein insgesamt weniger komplexer Aufbau der Federung
ergibt.
[0030] Zudem kann nach einer bevorzugten Modifikation der Erfindung vorgesehen sein, dass
sich das obere, also das dem Wagenkasten zugeordnete Federsegment direkt am Wagenkasten,
einer Traverse oder an einem Joch, das zur Integration einer Notfederung dient, abstützt.
[0031] Ebenso kann vorgesehen sein, dass eine Konusfeder, vorzugsweise aus Gummi, zwischen
dem Hydraulikzylinder und dem unteren Federsegment angeordnet ist, um eine Notfederung
umzusetzen.
[0032] Zudem kann nach der Erfindung vorgesehen sein, dass mindestens zwei, idealerweise
vier Konusfedern oberhalb des oberen Federsegments in Serie zum Federsystem zwischen
einem mit dem Federsystem zusammenwirkenden Joch und einer Traverse oder dem Wagenkasten
vorgesehen sind, um eine Notfederung umzusetzen, wobei vorzugsweise die mindestens
zwei Konusfedern in Längs- oder Querrichtung des Fahrzeugs versetzt zueinander angeordnet
sind.
[0033] Ferner kann nach der Erfindung vorgesehen sein, dass an einem äußeren Rand zwischen
einer Traverse und dem Wagenkasten Konusfedern als Notfederung vorgesehen sind und/oder
eine elastische Traverse in Serie zur hydropneumatischen Federung als Notfederung
dient.
[0034] Nach einer Fortbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das oben angeordnete
Federsegment mit einem Joch in Kontakt ist, zu dem die hydropneumatische Federung
in Längsrichtung des Fahrzeug ein gewisses Spiel aufweist, und der obere Bestandteil
der Federung, die sogenannte Glocke, mindestens einen Längspuffer, insbesondere in
Form einer Gummifeder mit internem Anschlag, zwischen dem mit dem Wagenkasten verbundenen
Joch und der Glocke besitzt, um eine progressive Längsdämpfungscharakteristik zu erzeugen,
wobei vorzugsweise das Joch die Glocke in Längsrichtung des Fahrzeugs haubenartig
umgreift.
[0035] Ferner kann dabei die Fahrwerkseinheit Anschläge zum Begrenzen einer Längsbewegung
des Hydraulikzylinders und der Glocke aufweisen, um hohe Stoßkräfte in Längsrichtung
des Fahrzeugs zu übertragen.
[0036] Weiter kann dabei die hydraulische Leistungseinheit separat in der Fahrwerkseinheit
oder in dem Wagenkasten angeordnet sein. Vorteilhaft an einer Anordnung im Wagenkasten
ist, dass die hydraulische Leistungseinheit dann Energie an jeden der mit dem Wagenkasten
in Verbindung stehenden Fahrwerkseinheiten liefern kann. So sind bei Schienenfahrzeugen
in der Regel mindestens zwei Fahrwerkseinheiten mit dem Wagenkasten in Verbindung.
[0037] Zudem kann das Fahrzeug mit einem Generator versehen sein, der aus Druckänderungen
der Hydraulikzylinderanordnung elektrische Energie erzeugt, wobei vorzugsweise diese
Energie dazu genutzt wird, die hydraulische Leistungseinheit zu versorgen. Damit ist
es beispielsweise möglich, dass die hydraulische Leistungseinheit autark zu der Energieversorgung
des Fahrzeugs ist, da ihr gesamter Energiebedarf durch den Generator gedeckt ist.
[0038] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgenden
Figurenbeschreibung ersichtlich. Dabei zeigen:
- Fig. 1:
- eine Schnittansicht der hydropneumatischen Federung in einem querausgelenktem Zustand,
- Fig. 2:
- eine Querschnittsansicht durch ein Schienenfahrzeug, das die erfindungsgemäße hydropneumatische
Federung aufweist,
- Fig. 3:
- insgesamt sechs unterschiedliche Varianten zur Umsetzung einer Notfederung für die
erfindungsgemäße hydropneumatische Federung,
- Fig. 4:
- eine Längsschnittansicht einer erfindungsgemäßen Variante der hydropneumatische Federung
in einem Fahrzeug, und
- Fig. 5:
- eine Schnittansicht durch die Hydraulikzylinderanordnung, die einen zwischen Zylinderkolben
und Hydraulikzylinderboden angeordneten Innenzylinder zur Niveauregulierung umfasst.
[0039] Fig. 1 zeigt eine Schnittansicht der hydropneumatischen Federung 1 in einem querausgelenktem
Zustand, so dass sich die Längsrichtung der Federung 1 aus der Blattebene erhebt.
Die Federung 1 umfasst eine Hydraulikzylinderanordnung 2 mit einem Hydraulikzylinder
3 und einem darin hin- und herbewegbaren Zylinderkolben 4. Der Kolbenraum 10, also
der durch den Zylinderkolben kompressierbare Raum im Hydraulikzylinder 3 ist mit einem
Druckspeicher 9 (in Fig.1 nicht dargestellt) verbunden, so dass bei einer vertikalen
Krafteinwirkung, welche zu einem Einschieben des Hydraulikzylinders 4 führt, die gewünschte
Dämpfungscharakteristik zum Tragen kommt.
[0040] Sowohl der Hydraulikzylinder 3 wie auch der Zylinderkolben 4 weisen an ihrem jeweils
distalen Abschnitt einen Befestigungsteller 7 auf, an dem ein Federsegment 5, 6 angeordnet
ist.
[0041] Der Befestigungsteller 7 weist in der dargestellten Querschnittsansicht eine Bogenform
auf, die von einer Längsmittelachse der Hydraulikzylinderanordnung 2 nach außen hin
ansteigt. Dabei ist an den Befestigungstellern 7 jeweils an der von der Hydraulikzylinderanordnung
2 abgewandten Seite ein zugehöriges Federsegment 5, 6 angeordnet, das mehrere in Querrichtung
zueinander versetzte Schichten 8 aufweist. Die in Querrichtung nebeneinander angeordneten
Schichten sorgen für eine Bewegbarkeit bei einem Querversatz, sorgen aber gleichzeitig
für eine Steifigkeit in vertikaler Richtung.
[0042] In Fig. 1 ist die Federung 1 um die Länge A querausgelenkt. Die nicht querausgelenkte
Federung 1 ist dabei noch teilweise in der Fig. 1 skizziert, um eine bessere Vorstellung
der nicht-ausgelenkten Federung zu erhalten. Das von der Hydraulikzylinderanordnung
2 abgewandte bogenförmige Ende des jeweiligen Federsegments 5, 6 wirkt dabei mit einem
korrespondierend geformten Federsegmentgegenstück 32 zusammen, das im Querschnitt
gesehen eine bauchige sich hin zur Federung erstreckende Form aufweist und mit dem
jeweiligen distalen Bereich eines Federsegments 5, 6 verbunden ist. Das Federsegmentgegenstück
32 ist dabei starr und besitzt keine elastischen Eigenschaften, sondern hat die primäre
Aufgabe eine Verbindung zwischen einem zu federnden Element und der Federung zu schaffen.
[0043] Bei der dargestellten Querauslenkung der Federung 1 erkennt man zudem die hierdurch
hervorgerufene Deformation der einzelnen Schichten 8 der Federsegmente 5, 6. Gut zu
erkennen ist dies bspw. in den unterem Federsegment 6, da dort die links angeordneten
Schichten 8 gestreckt und die rechts angeordneten Schichten 8 gestaucht dargestellt
sind. Dennoch bleibt auch bei einer Querauslenkung die prinzipielle durch die Federung
erzielbare Vertikaldämpfung erhalten.
[0044] Fig. 2 zeigt eine Querschnittsansicht eines Schienenfahrzeugs 15, das die erfindungsgemäße
hydropneumatische Federung 1 aufweist. Man erkennt ein Fahrwerk 17, das mit der Federung
1 gegenüber einem Wagenkasten 16 gefedert ist. Das Federbein 1 ist dabei in der Mitte
des Fahrwerks 17 angeordnet. Die eigentliche Hydraulikzylinderanordnung 2 ist zwischen
zwei Schichtfedersegmenten 5, 6 angeordnet. Dabei kann es mehr als ein oberes Schichtfedersegment
5 geben, die dann in Längsrichtung versetzt vorgesehen sind. Das obere und das untere
Segment 5, 6 sind jeweils bogenförmig ausgeführt, wobei die von der Hydraulikzylinderanordnung
2 abstehende Außenfläche der Segmente 5, 6 konkav zur Hydraulikzylinderanordnung 2
ausgebildet ist. Durch entsprechende Wahl der Radien sowie der Schubsteifigkeit der
Segmente 5, 6, kann eine beliebige Quersteifigkeit erzeugt werden. Die Vertikalsteifigkeit
wird durch den Durchmesser des Kolbens 4 sowie das Volumen des Federspeichers 9 bestimmt.
[0045] Die weiteren Funktionen zum Federn des Wagenkastens 16 bleiben weitgehend gleich
zu einem klassischen, aus dem Stand der Technik bekannten Fahrwerk 17. So gibt es
Wankstabilisatoren 27, eine progressive Querfederung 26 in Form eines Gummipuffers
oder einer Querfederrolle, einen Querdämpfer 25 und einen Vertikaldämpfer 24. Der
Querdämpfer 25 kann typischerweise als semi-aktiver Dämpfer, als aktive Querfederung,
als Aktuator für ein Hold-off-Device (System zur Begrenzung einer Seitenverschiebung
während einer gefahrenen Kurve, um das als unkomfortabel empfundene Anliegen an einem
Anschlag zu verhindern) oder als Neigeaktuator ausgeführt werden.
[0046] Die Vertikaldämpfer 24 werden vorteilhafterweise gekoppelt oder semi-aktiv ausgeführt.
Zur Minderung bzw. Elimination des negativen Einflusses der Reibung des Kolbens werden
die beiden Vertikaldämpfer gekoppelt oder semi-aktiv angesteuert, so dass diese nur
Wankbewegungen dämpfen, da die vertikale Dämpfung bereits durch die Reibung gegeben
ist. Zusätzlich kann die Vertikalsteifigkeit der Federung 1 reduziert werden, um zusätzlich
den Reibungseinfluss zu reduzieren. Mittels einer entsprechender Gestaltung der Kinematik
des Wankstabilisators 27 (Schrägstellung der Stangen führt zu einer Erzeugung eines
virtuellen Drehpunktes im Bereich des Wagenkasten-Schwerpunkts), entsprechender Wahl
der Radien der oberen und unteren Schichtfedersegmente 5, 6 sowie optionalerweise
Verwendung eines Aktuators anstelle des Querdämpfers 25 kann mit der erfindungsgemäßen
Federung 1 eine Wankkompensation oder auch eine vollständig aktive Neigung realisiert
werden.
[0047] Mittels Wahl des Leitungsquerschnitts der Verbindung 11 vom Hydraulikzylinder 3 zum
Federspeicher 9 und/oder einem zusätzlichem Ventil oder einer Drossel in der Verbindungsleitung
11, kann die Dämpfung der vertikalen Bewegungen zusätzlich angepasst werden. Eine
aktive Regelung des Dämpfungsventils ist ebenfalls umsetzbar.
[0048] In Fig. 2 erkennt man neben der Fahrwerkseinheit 17 und dem darüber angeordnetem
Wagenkasten 16 eine dazwischen angeordnete Federung 1, die zusammen mit weiteren Stabilisationsmechanismen,
wie Wankstabilisatoren 27, Querdämpfer 25, Vertikaldämpfer 24, etc. ein gesamtes Federsystem
für das Fahrzeug 15 erzeugt. Der auf dem Gleis 33 abrollende Radsatz 31 ist dabei
über eine Radsatzführung 30 sowie einer Primärdämpfung 29 und Primärfederung 28, welche
nur das auf dem Gleis 33 abrollende Rad 31 dämpft bzw. federt, an die Fahrwerkseinheit
17 angebunden.
[0049] Für eine Vertikaldämpfung von Fahrwerkseinheit 17 und dem darüber angeordneten Wagenkasten
16 ist die erfindungsgemäße Federung 1 vorgesehen, die mit ihrem oberen Federsegment
5 zum Wagenkasten 16 und ihrem unteren Federsegment 6 zur Fahrwerkseinheit 17 gerichtet
ist. In einer -wie in Fig. 2 dargestellten- einfachen Umsetzung, steht das obere Federsegment
5 dabei in direktem Kontakt mit dem Wagenkasten 16 oder einer Traverse 18 des Wagenkastens
16 und das untere Federsegment 6 in einem direktem Kontakt mit der Fahrwerkseinheit
17. Dem Fachmann ist aber klar, dass auch ein oder mehrere Elemente zwischen dem jeweiligen
Federsegment 5, 6 und dem Wagenkasten 16 bzw. der Fahrwerkseinheit 17 zwischengeschoben
werden können, ohne die wesentlichen Vorteile der Erfindung zu verlieren.
[0050] Im Falle eines Ausfalls der hydropneumatischen Federung 1 wird eine sogenannte Notfederung
benötigt, welche einen sicheren Betrieb des Fahrzeugs auch bei ausgefallener hydropneumatischer
Federung 1 erlaubt. Diese Notfederung kann in Serie oder auch parallel zur erfindungsgemäßen
Federung 1 eingebaut werden.
[0051] Fig. 3 zeigt dabei verschiedene Varianten möglicher Ausführungen von Notfedern, wobei
die Varianten "c" und "f" in Kombination mit der erfindungsgemäßen Federung 1 als
besonders vorteilhaft angesehen werden.
[0052] Die Variante "a" weist keine Notfeder auf, sondern zeigt lediglich die Federung 1
in direkter Verbindung mit einer Traverse 18 zur Befestigung am Wagenkasten 16.
[0053] Variante "b" zeigt die mögliche Umsetzung einer Notfeder, indem eine Konusfeder 20
in den Zylinderkolben 4 integriert ist. Fällt die hydropneumatische Federung 1 aus,
da sie bspw. ein Leck aufweist, sinkt der Zylinderkolben 4 auf den Hydraulikzylinderboden
14 ab, besitzt aber weiterhin eine vertikale Dämpfeigenschaft, da in den Kolben 4
eine Konusfeder 20 integriert ist. Die Konusfeder 20 ist dabei zwischen der zu dem
Hydraulikzylinder 3 zugewandten Seite des Befestigungstellers 7 und einem in den Zylinder
3 eintauchenden Abschnitt des Kolbens angeordnet.
[0054] Bei Variante "c" werden zwei Konusfedern 20 um eine Breitenmitte in Querrichtung
versetzt angeordnet. Das Zusammenwirken mit dem oberen Federsegment 5 der Federung
1 erfolgt dabei über ein sogenanntes Joch 19, das eine Verbindung zu der Traverse
18 über die beiden Konusfedern 20 erzeugt. Diese Konusfedern sind dabei an den beiden
Endabschnitten in Querrichtung des Jochs 19 angeordnet und sorgen für eine Anordnung
der Konusfedern 20 in Serie zu der hydropneumatischen Federung 1. Fällt nun die hydropneumatische
Federung 1 aus, ist durch die beiden Konusfedern 20 eine Notfederung vorhanden.
[0055] Das Joch 19 mit seinen beiden Konusfedern 20 kann dabei auch um 90° rotiert angeordnet
werden, so dass die beiden Konusfedern 20 nicht in Querrichtung sondern in Längsrichtung
des Fahrzeugs 15 beabstandet sind.
[0056] Variante "d" zeigt die Umsetzung einer Notfeder, indem zwei Konusfedern 20 in der
Traverse 18 gelagert sind, wobei die Konusfedern 20 direkt in einer Befestigung mit
dem Wagenkasten 16 integriert sind.
[0057] Bei Variante "e" wird eine elastische Traverse 18' verwendet, die die Funktion einer
Notfeder übernehmen kann, sollte die hydropneumatische Federung 1 ausfallen. Durch
das Aufsetzen des Wagenkastens 16 auf die elastische Traverse 18' ist eine vertikale
Dämpfung direkt durch die Elastizität der Traverse 18' gegeben.
[0058] Bei Variante "f" wird der Hydraulikzylinder 3 direkt in eine Konusfeder eingesetzt,
welche die Notfederfunktion übernimmt. Die Konusfeder 20 ist weiter über eine sog.
Glocke 21 mit dem unteren Schichtfedersegment 6 verbunden.
[0059] Die Federungselemente der Notfederung sind in den voranstehenden Varianten "b" bis
"f" als Konusfedern 20, die vorzugsweise Gummi-Konusfedern sind, umgesetzt. Es sind
jedoch auch andere Formen wie z.B. reine Gummischichtfedern, etc. denkbar.
[0060] Fig. 4 zeigt eine an die Variante "c" der Fig. 3 angelehnte Umsetzung in einer etwas
detailreicheren Darstellung, wobei hier die beiden Konusfedern 20 jedoch in Längsrichtung
zueinander versetzt angeordnet sind.
[0061] Im zentralen Bereich des Fahrwerks 17 ist in der Regel die sog. Längsmitnahme angeordnet.
Diese besteht in der Regel aus einem Drehzapfen, Gleitelementen oder einer sog. Lemniskate.
Über diese Konstruktion werden die Längskräfte übertragen, so dass diese unabhängig
von der Ausdrehbewegung sowie vom Querweg übertragen werden können. Eine von der erfindungsgemäßen
Federung 1 unabhängige Längsmitnahme, führt zu einer aufwendigen und komplexen mechanischen
Konstruktion. Deshalb ist es von Vorteil, die Längsmitnahme in die Federung 1 zu integrieren.
Fig. 4 zeigt daher eine Schnittansicht in Längsrichtung durch eine vollständige Federung
1 mit Notfederung und Längsmitnahme.
[0062] Das untere Schichtfedersegment 6 ist als einzelne Feder ausgeführt und ist im Nickzentrum
des Fahrwerks 17 angeordnet. Die beiden oberen Federsegmente 5 sind in Längsrichtung
des Fahrzeugs 15 versetzt angeordnet, so dass das Hydraulikzylinderanordnung 2, das
auch als Federbein bezeichnet werden kann, in vertikaler Richtung stabilisiert wird.
Zwischen der Traverse 18 und den oberen Schichtfedersegmenten 5 ist ein sog. Joch
19 mit integrierten Notfedern in Form von zwei in Längsrichtung des Fahrzeugs beabstandeten
Konusfedern 20 angeordnet. Dabei ist der innere Konuszapfen direkt an der Traverse
18 montiert und der diesen Zapfen umgebende kegelabschnittförmige Bestandteil der
Konusfeder 20 an dem Joch 19 befestigt. Für die eigentliche Längsmitnahme sind zusätzlich
zwei Längspuffer 22 und vier Längsanschläge 23 vorgesehen.
[0063] Die Charakteristik der Längsmitnahme teilt sich bei der vorliegenden Erfindung in
die folgenden drei Bereiche auf:
-
- a) bei kleinen Bewegungen liegt eine niedrige Steifigkeit vor, so dass sich dadurch
eine optimale Entkoppelung des Fahrwerks 17 vom Wagenkasten 16 erreichen lässt. Die
Steifigkeit wird über die Schubsteifigkeiten der oberen und unteren Schichtfedersegmente
5, 6 gebildet. Ferner ist diese Charakteristik vor allem in den Zuständen ohne Antriebs-
und Bremskräften wirksam.
- b) eine elastische, progressive Charakteristik wird vorliegend über die Längspuffer
22 definiert. Der zum Längspuffer 22 zugehörige Anschlag 23 zwischen Zylinderanordnung
2 und Fahrwerkrahmen 17 ist dabei in Kontakt. Diese Charakteristik ist vor allem in
den Zuständen mit Antriebs- und Bremskräften wirksam.
- c) ein Anschlag mit sehr hoher Steifigkeit tritt bspw. dann auf, wenn ein Längsstoß
von bis zu 5g der Fahrwerkmasse zu so hohen Kräften führt, welche nicht mehr über
den Federung 1 bzw. über die Gummipuffer 22 geführt werden können. Bei so hohen Kräften
kommen alle Anschläge 23 in Aktion. Die Kraft geht dann von der Traverse 18 über die
Konusfedern 20, das Joch 19 in den Puffer 22 mit internem Anschlag 23, dann auf die
Glocke 21 und direkt wieder über den Anschlag 23 auf den Rahmen 17.
[0064] In Fig. 5 ist eine Schnittansicht der Hydraulikanordnung 2 gezeigt, bei der über
einen Innenzylinder 12 die Funktionalität einer Niveauregulierung realisiert wird.
[0065] Neben der in Fig. 5 gezeigten Umsetzung einer Niveauregulierung kann diese auch durch
ein mechanisches Niveauregulierventil erfolgen. So kann bspw. der Abstand vom Fahrwerk
17 zum Wagenkasten 16 gemessen werden und in Abhängigkeit davon der im Federspeicher
vorherrschende Druck variiert, so dass es zu einem Ein- oder Ausfahren des Kolbens
4 aus dem Zylinder 3 kommt. Eine Abstandsmessung von Fahrwerk 17 und Wagenkasten 16
kann in den Vertikaldämpfern 24 integriert sein, wobei es aber auch möglich ist, eine
separate Abstandsmessung im Bereich der Vertikaldämpfer vorzusehen, die vorzugsweise
in der Mitte des Fahrzeugs 15 erfolgt.
Weiter ist möglich, dass die Abstandsmessung in der Hydraulikzylinderanordnung 2 integriert
ist.
[0066] Für eine betriebliche Höhenverstellung (das sogenannte Levelling) wird eine Höhen-
bzw. Abstandsmessung vom Wagenkasten 16 zum Bahnsteig (z.B. via Radar, Laser, etc.)
durchgeführt und über ein elektrisches Ventil die Feder entsprechend angehoben oder
abgesenkt.
[0067] Zum Durchführen eines Levellings oder auch zum Ausgleich der Radabnutzung muss der
Abstand von Fahrwerkseinheit 17 und Wagenkasten 16 anpassbar sein.
[0068] Wie in der Schnittansicht der Fig. 5 ersichtlich, kann dazu in der Hydraulikanordnung
2 ein zweiter Kolben 12, der sogenannte Innenkolben 12 installiert sein, welcher über
eine separate Ölversorgung und Steuerung/Regelung ansteuerbar ist. Der Innenzylinderkolben
12 ist dabei zwischen dem Hydraulikzylinderboden 14 und dem aus dem Zylinder 3 herausstehenden
Zylinderkolben 4 angeordnet. Über eine separate Fluidleitung 13 ist es möglich, den
Innenzylinderkolben 12 im Inneren des Hydraulikzylinders 3 zu bewegen, so dass dieser
den für den Zylinderkolben 4 zu Verfügung stehenden Kolbenraum 10 verringern kann.
Dadurch wird der Druck in dem Druckspeicher 9 und dem Kolbenraum 10 ansteigen und
ein Anheben des Zylinderkolbens 4 aus dem Hydraulikzylinder 3 bewirken.
[0069] Für den Ausgleich der Radabnutzung und zum Durchführen eines Levelling wird lediglich
ein Schnellanschluss zur Verfügung gestellt, so dass in der Werkstätte mit einer entsprechenden
Vorrichtung rasch ein Höhenausgleich realisiert werden kann, indem die für das korrekte
Levelling erforderliche Fluidmenge unter den Innenzylinderkolben eingebracht wird.
[0070] Alternativ oder zusätzlich kann die Fluidzufuhr über die separate Fluidleitung 13
auch in Abhängigkeit eines gemessenen Abstands vom Wagenkasten 16 zu einem Bahnsteig
oder der Fahrwerkseinheit 17 automatisch eingestellt werden. Dazu wird einfach über
die separate Fluidleitung 13 die entsprechende Menge an Fluid eingeführt bzw. abgelassen,
so dass man die gewünschte Höhe des Wagenkastens 16 erreicht.
[0071] Zur Erzeugung des hydraulischen Drucks, welche bspw. zur Niveauregulierung sowie
zum Ausgleich von Leckagen genutzt werden kann, kann eine hydraulische Leistungseinheit
vorgesehen sein. Diese kann entweder in kompakter Form direkt an der Hydraulikzylinderanordnung
2 oder separat in der Fahrwerkseinheit 17 angeordnet sein. Eine Anordnung am Wagenkasten
16, um damit die typischerweise zwei mit dem Wagenkasten 16 in Verbindung stehenden
Fahrwerkseinheiten 17 zu verbinden und so die dort angeordneten Abnehmer von Hydraulikfluid
zu versorgen, ist ebenfalls denkbar. Vorteilhafterweise ist in eine solche hydraulische
Leistungseinheit ist mit Vorteil auch gleich die elektrische und/oder elektronische
Steuerung integriert. Da zur reinen Niveauregulierung sowie zum Ausgleich von Leckage
sehr wenig Energie benötigt wird, kann das System auch mit einer autarken Energieversorgung
ausgerüstet werden.
So können beispielsweise die laufend Druckänderungen in der Hydraulikzylinderanordnung
2 als Energiequelle genutzt werden. Diese Energie wird über einen kleinen Generator
genutzt, um eine Batterie zu laden, welche die Stromversorgung der Elektronik, Sensorik,
der Ventile sowie auch der Pumpe sicherstellt. Das Prinzip des Generators basiert
vorzugsweise auf der Nutzung von Druckänderungen in der Hydraulikzylinderanordnung
2, welche über kleine Bewegungen über entsprechende Generatoren in elektrische Energie
umgewandelt werden. Die wesentlichen Merkmale dieser Einrichtung sind:
Von der Erfindung ist aber auch umfasst, dass das System in einem elektronischen Netzwerk
betrieben wird.
Bezugszeichenliste:
[0072]
- 1
- hydropneumatische Federung
- 2
- Hydraulikzylinderanordnung
- 3
- Hydraulikzylinder
- 4
- Zylinderkolben
- 5
- oberes Federsegment
- 6
- unteres Federsegment
- 7
- Befestigungsteller
- 8
- Schichten eines Federsegments
- 9
- Druckspeicher
- 10
- kompressierbarer Raum der Hydraulikzylinderanordnung
- 11
- Verbindungsleitung
- 12
- Innenzylinderkolben
- 13
- separate Fluidleitung
- 14
- Hydraulikzylinderboden
- 15
- Fahrzeug
- 16
- Wagenkasten
- 17
- Fahrwerkseinheit / Fahrwerksrahmen
- 18
- Traverse
- 18'
- elastische Traverse
- 19
- Joch
- 20
- Konusfeder
- 21
- Glocke
- 22
- Längspuffer
- 23
- Anschläge zum Begrenzen einer Längsbewegung
- 24
- Vertikaldämpfer
- 25
- Querdämpfer
- 26
- Querpuffer
- 27
- Wankstabilisator
- 28
- Primärfederung Radsatz
- 29
- Primärdämpfung Radsatz
- 30
- Radsatzführung
- 31
- Radsatz
- 32
- Federsegmentgegenstück
- 33
- Gleis
- A
- Querauslenkung
1. Hydropneumatische Federung (1) für ein Fahrzeug (15), insbesondere Schienenfahrzeug,
umfassend:
eine Hydraulikzylinderanordnung (2) mit einem Hydraulikzylinder (3) und einem in dem
Hydraulikzylinder (3) hin- und herbewegbaren Zylinderkolben (4),
ein erstes Federsegment (5), das an einem der beiden Längsenden der Hydraulikzylinderanordnung
(2) angeordnet ist, und
ein zweites Federsegment (6), das an dem anderen der beiden Längsenden der Hydraulikzylinderanordnung
(2) angeordnet ist, wobei
die jeweiligen Längsenden der Hydraulikzylinderanordnung (2) und die zugehörigen Federsegmente
(5, 6) jeweils so ausgelegt sind, dass diese einen nach innen zur Hydraulikzylinderanordnung
(2) gewölbte Bogenform bilden.
2. Federung (1) nach Anspruch 1, wobei die Bogenform eine Kreisbogenform ist, die vorzugsweise
zu einer Längsachse der Hydraulikzylinderanordnung (2) hin ihren Tiefpunkt bzw. Hochpunkt
aufweist.
3. Federung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Hydraulikzylinder
(3) wie auch der Zylinderkolben (4) jeweils starr mit einem Befestigungsteller (7)
verbunden sind, auf der das jeweilige Federsegment (5, 6) angeordnet ist, wobei vorzugsweise
der Befestigungsteller (7) in einem Querschnitt eine nach innen zur Längsachse der
Hydraulikzylinderanordnung (2) abfallende Bogenform, bspw. eine Kreisbogenform aufweist,
so dass diese einen Punkt mit minimalen Abstand nahe oder an der Längsachse der Hydraulikzylinderanordnung
(2) besitzt.
4. Federung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Federsegmente (5,
6) Schichtfedersegmente sind, bspw. Gummischichtfedern, die vorzugsweise mehrere nebeneinander
angeordnete Schichten (8) aufweisen, so dass mehrere Schichten (8) senkrecht zur Längsachse
der Hydraulikzylinderanordnung (2) vorgesehen sind, um eine hohe vertikale Drucksteifigkeit
zu erreichen.
5. Federung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ferner ein Druckspeicher
(9), bspw. in Form eines Blasen-, Membran- oder Federspeichers vorgesehen ist, der
mit dem durch den Zylinderkolben (4) kompressierbaren Raum (10) der Hydraulikzylinderanordnung
(2) über eine Verbindungsleitung (11) verbunden ist, wobei vorzugsweise die Verbindungsleitung
(11) einen großen Leitungsquerschnitt aufweist, damit keine oder nur eine minimal
dämpfende Wirkung entsteht.
6. Federung (1) nach Anspruch 5, ferner mit einer Blende oder einem Ventil in der Verbindungsleitung
(11), um die vertikale Dämpfcharakteristik passiv oder aktiv zu beeinflussen.
7. Federung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner mit einem Innenzylinderkolben
(12) in dem Hydraulikzylinder (3), der über eine separate Fluidleitung (13) ansteuerbar
ist und dazu ausgelegt ist, den durch den Zylinderkolben (4) kompressierbaren Raum
(10) der Hydraulikzylinderanordnung (2) in seiner Größe zu variieren, wobei vorzugsweise
der Innenzylinderkolben (12) zwischen Hydraulikzylinderboden (14) und dem in den Hydraulikzylinder
(3) eingesteckten Ende des Zylinderkolbens (4) angeordnet ist und die separate Fluidleitung
(13) durch den Hydraulikzylinderboden (14) geführt ist.
8. Federung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner mit einer hydraulischen
Leistungseinheit, um Hydraulikfluid unter einem gewissen Druck der Hydraulikzylinderanordnung
(2) bereitzustellen, wobei vorzugsweise die hydraulische Leistungseinheit an der Hydraulikzylinderanordnung
(2) angeordnet ist.
9. Fahrzeug (15), insbesondere Schienenfahrzeug, umfassend:
einen Wagenkasten (16), und
eine Fahrwerkseinheit (17), wobei
der Wagenkasten (16) über ein Federungssystem auf der Fahrwerkseinheit (17) abgestützt
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Federungssystem eine hydropneumatische Federung (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche aufweist, wobei die Federung (1) vorzugsweise den oben liegenden Wagenkasten
(16) mit einem der beiden Federsegmente (5, 6) und die darunter angeordnete Fahrwerkseinheit
(17) mit dem anderen Federsegment (5, 6) kontaktiert.
10. Fahrzeug (15) nach Anspruch 9, wobei das zum Wagenkasten (16) gerichtete Federsegment
(5) mehrere in Längsrichtung des Fahrzeugs (15) zueinander beabstandeten separate
Federsegmenteinheiten umfasst, und vorzugsweise das zur Fahrwerkseinheit (17) gerichtete
Federsegment (6) mehrere in Längsrichtung des Fahrzeugs (15) zueinander beabstandeten
separate Federsegmenteinheiten umfasst.
11. Fahrzeug (15) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 oder 10, wobei die Federung
(1) in einer Höhe des Fahrzeugs (15) angeordnet ist, so dass das untere, also das
der Fahrwerkseinheit (17) zugeordnete Federsegment (6) im Nickzentrum der Fahrwerkseinheit
(17) zum liegen kommt.
12. Fahrzeug (15) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 11, wobei sich das obere,
also das dem Wagenkasten (16) zugeordnete Federsegment (5) direkt am Wagenkasten (16),
einer Traverse (18) oder an einem Joch (19), das zur Integration einer Notfederung
dient, abstützt.
13. Fahrzeug (15) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 12, wobei eine Konusfeder
(20), vorzugsweise aus Gummi, zwischen dem Hydraulikzylinder (3) und dem unteren Federsegment
(6) angeordnet ist, um eine Notfederung umzusetzen.
14. Fahrzeug (15) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 13, wobei mindestens zwei,
idealerweise vier Konusfedern (20) oberhalb des oberen Federsegments (5) in Serie
zur Federung (1) zwischen einem mit der Federung (1) zusammenwirkenden Joch (19) und
einer Traverse (18) oder dem Wagenkasten (16) vorgesehen ist, um eine Notfederung
umzusetzen, wobei vorzugsweise die mindestens zwei Konusfedern (20) in Längs- oder
Querrichtung des Fahrzeugs (15) versetzt zueinander angeordnet sind.
15. Fahrzeug (15) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 14, wobei an einem äußeren
Rand zwischen einer Traverse (18) und dem Wagenkasten (16) Konusfedern (20) als Notfederung
vorgesehen sind und/oder eine elastische Traverse (18) in Serie zur hydropneumatischen
Federung (1) als Notfederung dient.
16. Fahrzeug (15) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 15, wobei das oben angeordnete
Federsegment (5) mit einem Joch (19) in Kontakt ist, zu dem die hydropneumatische
Federung (1) in Längsrichtung des Fahrzeug (15) ein gewisses Spiel aufweist, und der
obere Bestandteil der Federung (1), die sogenannte Glocke (21), mindestens einen Längspuffer
(22), insbesondere in Form einer Gummifeder mit internem Anschlag, zwischen dem mit
dem Wagenkasten (16) verbundenen Joch (19) und der Glocke (21) besitzt, um eine progessive
Längsdämpfungscharakteristik zu erzeugen, wobei vorzugsweise das Joch (19) die Glocke
(21) in Längsrichtung des Fahrzeugs (15) haubenartig umgreift.
17. Fahrzeug (15) nach Anspruch 16, wobei ferner die Fahrwerkseinheit (17) Anschläge (23)
zum Begrenzen einer Längsbewegung des Hydraulikzylinders (3) und der Glocke (21) aufweist,
um hohe Stoßkräfte in Längsrichtung des Fahrzeugs (15) zu übertragen.
18. Fahrzeug (15) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 16, fortgebildet mit den
Merkmalen des Anspruchs 8, wobei die hydraulische Leistungseinheit separat in der
Fahrwerkseinheit (17) oder in dem Wagenkasten (16) angeordnet ist.
19. Fahrzeug (15) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 17, ferner mit einem Generator,
der aus Druckänderungen der Hydraulikzylinderanordnung (2) elektrische Energie erzeugt,
wobei vorzugsweise diese Energie dazu genutzt wird, die hydraulische Leistungseinheit
des Anspruchs 8 zu versorgen.