[0001] Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel, umfassend ein korbförmiges oder schalenförmiges
Basisteil und einen mit dem Basisteil in einer Schließposition verbindbaren Deckel,
wobei der Deckel und das Basisteil Mittel zum gegenseitigen Verriegeln in der Schließposition
aufweisen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Eine gattungsgemäße Faltschachtel ist aus der
US 4 200 220 A bekannt. Bei dieser weist die Faltschachtel an einer Kante zwei Schlitze auf, in
welche zwei vorspringende Laschen zum Verschließen der Faltschachtel eindrückbar sind.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Faltschachtel bereitzustellen, die eine erhöhte
Sicherheit gegen unbeabsichtigtes oder unbefugtes Öffnen aufweist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0005] Ein bevorzugtes Einsatzgebiet der Erfindung sind Faltschachteln für die Verpackung
von frischem Obst und Gemüse, insbesondere von frischen Erdbeeren. Es sind jedoch
auch andere Anwendungen, wie beispielsweise Verpackungen für technische Artikel, zum
Beispiel für Schrauben oder Dübel denkbar.
[0006] Mit der vorliegenden Erfindung ist es möglich, eine Faltschachtel mit einer doppelten
Sicherung gegen unbeabsichtigtes Öffnen auszustatten. Eine Variante der Erfindung
bietet sogar eine sogenannte "Originalitätssicherung", d. h. der Endverbraucher als
Erwerber der Faltschachtel kann sicher sein, dass die Schachtel seit dem Einfüllen
des Inhalts beim Produzenten nicht mehr geöffnet wurde.
[0007] Die erfindungsgemäße Faltschachtel zeichnet sich dadurch aus, dass die Mittel zum
Verriegeln wenigstens zwei unterschiedliche, unabhängig voneinander in Eingriff bringbare
Verriegelungsmittel aufweisen. Somit erfordert es einen gewissen Aufwand, die zwei
unterschiedlichen Verriegelungssysteme nach dem Einrasten wieder außer Eingriff zu
bringen, so dass ein unbeabsichtigtes Öffnen der Faltschachtel ausscheidet. Das in
der Faltschachtel aufgenommene Gut ist dadurch hervorragend vor Teilverlusten geschützt,
wie sie sonst durch ein unbeabsichtigtes Aufspringen des Deckels bei bekannten Faltschachteln
häufig auftreten.
[0008] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weisen die Verriegelungsmittel
jeweils wenigstens ein vorspringendes Teil und wenigstens eine das vorspringende Teil
aufnehmende Aussparung auf. Die Verriegelungsmittel sind dabei besonders bevorzugt
in unterschiedlichen Richtungen eines Koordinatensystems betätigbar.
[0009] Gemäß einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
der vorspringende Teil als Krempellasche am Deckel ausgebildet ist, die in Schließposition
eine Aussparung am Basisteil und eine mit dieser übereinanderliegende Aussparung am
Deckel durchdringt. Eine besonders hohe Sicherheit gegen unbeabsichtigtes Öffnen wird
dadurch erreicht, dass die Krempellasche zum Durchdrücken durch die Aussparungen um
180° umgebogen wird. Die Krempellasche durchdringt und umwickelt somit in einem Randbereich
das Basisteil und den Deckel, wodurch diese zuverlässig gegen ein unbeabsichtigtes
Öffnen gesichert sind.
[0010] Eine zweite vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Verriegelungsmittel
wenigstens eine Verriegelungslasche mit daran angeformten Widerhaken aufweist, die
nach dem Durchtauchen durch eine Aussparung ein unbemerktes Öffnen der Faltschachtel
verhindern. In weiterer Ausgestaltung ist es besonders vorteilhaft, wenn die Aussparung
durch eine Perforationslinie mit einer Ausreißlasche verbunden ist, die die Aussparung
beim Herausziehen der Verriegelungslasche mittels der die Ausreißlasche mitreißenden
Widerhaken vergrößert. Dadurch ist der Faltschachtel ein unautorisiertes Öffnen eindeutig
anzusehen, sodass eine unbeabsichtigte Entnahme oder ein Austausch der darin enthaltenen
Ware in jedem Fall feststellbar ist.
[0011] Eines der Sicherungssysteme kann dadurch gebildet werden, dass die Verriegelungsmittel
Vorsprünge auf der Innenseite des Deckels aufweisen, die in Schließposition nach außen
vorspringende Stülplaschen am Basisteil übergreifen. Derartige Sicherungssysteme sind
für sich allein gesehen in der Fachwelt unter dem Begriff "Z-Klick" bekannt. Dabei
ist es besonders vorteilhaft, wenn die Vorsprünge von Klebelaschen am Deckel gebildet
werden. Die Klebelaschen haben damit einen Doppelnutzen. Sie halten zum einen die
Seitenwände und Stirnseitenwände des Deckels zusammen und bilden gleichzeitig einen
mit einer nach außen vorspringenden Stülplasche am Basisteil zusammenwirkenden Anschlag.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist wenigstens eines der
Verriegelungsmittel eine Aufhängeöse auf. Insbesondere kleinere Faltschachteln können
dadurch in einfacher Weise unmittelbar an hakenförmigen Aufhängesystemen in Geschäften
angeordnet werden.
[0013] Insbesondere bei Faltschachteln, die für eine Aufnahme von frischem Obst, Gemüse,
Pilzen oder Kräutern vorgesehen sind, ist es vorteilhaft, wenn das Basisteil und/oder
der Deckel Aussparungen für eine Belüftung des Inhalts der Faltschachtel aufweisen.
Andererseits können es die in der Faltschachtel aufgenommenen Güter erfordern, dass
deren Inhalt zwar zu sehen aber durch die Öffnungen nicht zu berühren ist bzw. bei
sehr kleinen Teilen durch die Öffnungen auch nicht herausfallen kann. In diesem Fall
ist es sinnvoll, wenn wenigstens eine Aussparung oder ein Sichtfenster mittels einer
Folie verschließbar ist.
[0014] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Basisteil und der Deckel einstückig hergestellt sind und an wenigstens einer
Kante bzw. Faltlinie ein Scharnier bilden. Somit können Basisteil und Deckel zu einem
gemeinsamen flächenartigen Zuschnitt beispielsweise aus Pappe ausgestanzt werden.
Basisteil und Deckel bilden somit eine unverlierbare Einheit.
[0015] Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine ein Verriegelungsmittel bildende Aussparung
eine gerundete Kontur aufweist, durch welche das mit der Aussparung korrespondierende
vorspringende Verriegelungsmittel beim Schließen der Faltschachtel selbsttätig in
eine Eingriffsposition geführt wird. Hierdurch wird die Handhabung beim Schließen
der Faltschachtel erleichtert und das Abfüllen von größeren Mengen an Produkten deutlich
beschleunigt.
[0016] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Abwicklung eines Basisteils einer erfindungsgemäßen großen Faltschachtel;
- Fig. 2
- die Faltschachtel gemäß Fig. 1 im zusammengebauten Zustand in einer perspektivischen
Ansicht;
- Fig. 3
- die Faltschachtel gemäß Fig. 2 mit nach außen gebogener Stülplasche;
- Fig. 4
- eine Abwicklung eines zum Basisteil gemäß Fig. 1 passenden Deckels;
- Fig. 5
- den Deckel gemäß Fig. 4 im zusammengebauten Zustand;
- Fig. 6
- Basisteil und Deckel gemäß den vorstehenden Figuren kurz vorm Zusammenfügen;
- Fig. 7
- Basisteil und Deckel gemäß Fig. 6 im zusammengefügten Zustand (Schließposition);
- Fig. 8
- eine Variante zur Fig. 7 mit einem kleineren Basisteil;
- Fig. 9
- eine Abwicklung einer Variante einer Faltschachtel, bei der Basisteil und Deckel einstückig
hergestellt sind;
- Fig. 10
- die Faltschachtel gemäß Fig. 9 mit zusammengebautem Basisteil und zusammengebautem
Deckel im geöffneten Zustand; und
- Fig. 11
- die Faltschachtel gemäß Fig. 10 im geschlossenen Zustand (Schließposition).
[0017] In den Figuren 1 bis 7 ist eine erste große Faltschachtel 100 gezeigt, die beispielsweise
zur Aufnahme von 1 kg Erdbeeren geeignet ist. Die Faltschachtel 100 wird aus einem
Basisteil 105 und einem Deckel 150 gebildet. Bei den in den Figuren 1 bis 8 gezeigten
beiden Ausführungsbeispielen sind Basisteil 105 bzw. 205 und Deckel 150 bzw. 250 als
getrennte Bauteile aus einer flächigen Vorlage ausgestanzt und zusammengefügt.
[0018] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, setzt sich das Basisteil 105 aus einem Boden 110, zwei
Seitenteilen 120 und zwei Stirnseitenteilen 130 zusammen. Während der Boden 110 eine
rechteckige Form aufweist, haben die Seitenteile 120 und die Stirnseitenteile 130
im gezeigten Ausführungsbeispiel eine Trapezform, so dass sie sich in der in Fig.
1 gezeigten Abwicklung nach außen verbreitern. In der zusammengefügten Form gemäß
Fig. 2 bildet dadurch das Basisteil 105 einen sich leicht nach oben erweiternden,
umgekehrt pyramidenstumpfförmigen Aufnahmekorb, der zum Transport volumensparend stapelbar
und auch leichter befüllbar und entleerbar ist.
[0019] Eine Faltlinie zwischen dem Boden 110 und einem Seitenteile 120 ist mit 112 bezeichnet.
Eine Faltlinie zwischen dem Boden 110 und einem Stirnseitenteil 130 ist mit 113 bezeichnet.
Im Bereich der Faltlinien 112 und 113 sind mehrere Aussparungen 114 angeordnet, die
der Belüftung der Faltschachtel 100 dienen.
[0020] Die Stirnseitenteile 130 weisen zu beiden Seiten flügelartige Klebelaschen 132 auf.
Die Klebelaschen 132 werden im Herstellungsprozess des Basisteils 105 unmittelbar
vor dem Zusammenfügen mit den Seitenteilen 120 vorzugsweise maschinell auf ihrer Außenseite
mit einem Klebstoff versehen. Eine Faltlinie zwischen einem Stirnseitenteil 130 und
einer Klebelasche 132 ist mit 131 bezeichnet.
[0021] Am äußeren Ende sind die Stirnseitenteile 130 mit einer an beiden Seiten angeschrägten
Stülplasche 134 versehen. Eine Faltlinie zwischen einem Stirnseitenteilen 130 und
einer Stülplasche 134 ist mit 133 bezeichnet. Im Bereich der Faltlinien 133 sind zwischen
dem Stirnseitenteil 130 und der Stülplasche 134 Aussparungen 135 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel
weisen diese Aussparungen 135 eine rechteckige Form auf. Die Aussparungen 135 können
aber auch eine zumindest auf einer Längsseite gerundete Kontur aufweisen, so wie dies
im dritten Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 9 bis 11 bei der Aussparung 384 und
deren gerundeter Kontur 385 gezeigt ist.
[0022] Wie am Übergang von Fig. 1 zu Fig. 2 erkennbar, werden zur Montage des Basisteils
105 die Seitenteile 120 und die Stirnseitenteilen 130 nach oben gebogen und anschließend
die Klebelaschen 132 mit dem außen aufgetragenen Klebstoff an den Innenseiten der
Seitenteile 120 befestigt. Die Stülplasche 134 steht in Fig. 2 noch schräg nach oben.
[0023] In Fig. 3 sind als nächster Arbeitsschritt im Anschluss an die Fig. 2 die Stülplaschen
134 an beiden Stirnseitenteilen 130 schräg nach außen und unten gebogen. Wie später
beschrieben, wird dadurch eine erste Verriegelung mit dem Deckel 150 durch eine sogenannte
"Z-Klick-Verriegelung" vorbereitet.
[0024] In Fig. 4 ist der Deckel 150 in seiner flächigen, gestanzten Ausgangslage dargestellt.
Der Deckel 150 setzt sich zusammen aus einem Boden 160, zwei Seitenteilen 170 und
zwei Stirnseitenteilen 180 zusammen. Am Boden 160 sind mehrere Aussparungen 161 vorgesehen,
die zum einen der Belüftung des Inhalts der Faltschachtel 100 und zum anderen dem
leichteren Erkennen des Inhalts der Faltschachtel 100 dienen. Die Aussparungen 161
können eine rechteckige Form aufweisen, können aber auch jede andere geometrische
Form haben. Jeweils eine Faltlinie 162 liegt zwischen dem Boden 160 und einem Seitenteil
170 und jeweils eine Faltlinie 163 liegt zwischen dem Boden 160 und einem Stirnseitenteil
180.
[0025] An beiden Enden beider Seitenteile 170 ist jeweils eine flügelartige Klebelasche
172 vorgesehen, die über eine Faltlinie 171 mit dem Seitenteil 170 verbunden ist.
Die Klebelaschen 172 werden analog zu den Klebelaschen 132 des Basisteils 105 unmittelbar
vor dem Zusammenfalten des Deckels 150 bevorzugt maschinell auf ihrer Außenseite mit
einem Klebstoff versehen.
[0026] Die Stirnseitenteile 180 sind über die Faltlinie 163 mit dem Boden 160 verbunden.
Auf den Faltlinien 163 sind im mittleren Bereich Aussparungen 164 vorgesehen, die
im gezeigten Ausführungsbeispiel rechteckig sind, die aber auch eine zumindest auf
einer Längsseite gerundete Kontur aufweisen können. Nahe der Außenkante sind an den
Stirnseitenteilen 180 im mittleren Bereich Krempellaschen 184 vorgesehen, deren seitliche
Begrenzungen durch eine Perforation vorgestanzt sind. Die Krempellaschen 184 lassen
sich dadurch durch leichten Druck aus den Stirnseitenteilen 180 um die Faltlinie 183
herausbiegen. Die Krempelaschen 184 weisen an ihrem äußeren Ende jeweils eine Riegelzunge
185 auf, die bevorzugt durch im Bereich der Faltlinie 183 angeordnete kleine seitliche
Einkerbungen gegenüber den Krempellaschen 184 flügelartige seitliche Widerhaken 186
bilden.
[0027] Beim Übergang von Fig. 4 zu Fig. 5 sind beide Seitenteile 170 und beide Stirnseitenteile
180 des Deckels 150 vom Boden 160 nach oben gefaltet und anschließend durch Verkleben
der Klebelaschen 172 mit den Innenseiten der Stirnseitenteile 180 zusammengefügt.
Da auch die Seitenteile 170 und die Stirnseitenteile 180 eine leichte Trapezform aufweisen,
passt sich der Deckel 150 mit leichtem Übermaß exakt an die Form des Basisteils 105
an.
[0028] In Fig. 6 sind der Deckel 150 und das Basisteil 105 kurz vor dem Zusammenfügen dargestellt.
In Fig. 7 ist das Zusammenfügen bereits vollzogen. Dabei verrasten zum einen die Oberkanten
der Klebelaschen 172 mit den sich federnd daran anschmiegenden Stülplaschen 134 und
bilden somit ein erstes Verriegelungssystem zwischen Basisteil 105 und Deckel 150.
Zum anderen werden als zweites Verriegelungssystem die Krempellaschen 184 aus den
Stirnseitenteilen 180 nach innen herausgedrückt, anschließend durch die deckungsgleich
übereinander liegenden Aussparungen 135 im Basisteil 105 und 164 am Deckel 150 hindurch
geführt und dabei um 180° nach oben gebogen.
[0029] Die Krempelaschen 184 umgeben somit in der in Fig. 7 gezeigten Schließposition ausgehend
von dem Deckel 150, genauer den Stirnseitenteilen 180 des Deckels 150, auch den Randbereich
des Basisteils 105, genauer der Stirnseitenteile 130 des Basisteils 105, jenseits
der Aussparungen 135, bevor deren am äußeren Ende angeordnete Riegelzunge 185 anschließend
wieder durch die Aussparung 164 am Deckel 150 nach außen tritt. Eine derartige, zwei
benachbarte Bauteile 105, 150 umgreifende Verbindung mittels einer Krempelasche 184
ist im Verpackungsbereich völlig neuartig und weist eine sehr hohe Schließkraft auf.
[0030] Im Folgenden wird die Funktion der Krempellaschen 184 nochmals genauer mit andern
Worten beschrieben. Die an dem Deckel 150 angeordnete Krempellasche 184 ist dazu ausgebildet,
sich in der Schließposition zunächst in Richtung des Basisteils 105 zu erstrecken.
Am Basisteil 105 ist die Krempellasche 184 dazu ausgebildet, durch die Aussparung
135 zu greifen. Wird die Krempellasche 184 dann wieder in Richtung Deckel 150 gebogen,
führt dies dazu, dass die Krempellasche 184 den Randbereich des Basisteils 105 umgreift.
Somit ist die Krempellasche 184 dazu ausgebildet, den Randbereich des Basisteils 105
zu umgreifen. Die Krempellasche 184 und die Aussparung 135 sind ferner derart ausgebildet
und angeordnet, dass die Krempellasche 184 sich nach dem Umgreifen wieder in Richtung
des Deckels 150 erstreckt.
[0031] Am Deckel 150 ist die Aussparung 164 angeordnet, die derart angeordnet und ausgebildet
ist, dass die Krempellasche 184 nach dem Umgreifen des Basisteils 150 bzw. des Randbereichs
hiervon durch die Aussparung 164 geführt werden kann. Nach dem Durchführen der Krempellasche
184 durch die Aussparung 164 ist die Krempellasche 184 dazu ausgebildet, mit dem Deckel
150 verriegelt zu werden. Hierzu weist die Krempellasche 184 beispielsweise die Riegelzunge
185 auf. Alternativ hierzu wäre auch eine andere Verriegelung denkbar. Beispielsweise
könnte die Krempelzunge 184 eine Ausnehmung aufweisen, die mit einem Vorsprung oder
einer Riegeleinrichtung des Deckels 150 in Eingriff kommt.
[0032] Durch die Stülplasche 134 ergibt sich eine ideale Ausnehmung 135, um mit der Krempelzunge
184 zusammenzuwirken.
[0033] Die in Fig. 8 gezeigte zweite Ausführungsform der Erfindung unterscheidet sich von
der in den Figuren 1 bis 7 gezeigten ersten Ausführungsform nur durch die Höhe des
Basisteils. Da im Übrigen alle Teile gleich sind, wurden die Bezugszahlen nur durchgehend
um 100 erhöht. Das Basisteil hat somit die Bezugszahl 205 statt 105, der Deckel die
Bezugszahl 250 statt 150, usw. Eine detaillierte Beschreibung des zweiten Ausführungsbeispiels
erübrigt sich somit. Die kleinere Variante gemäß Fig. 8 ist beispielsweise für eine
Verpackung von 500 g Erdbeeren geeignet.
[0034] In den Figuren 9 bis 11 ist ein abweichendes drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt. Eine Faltschachtel 300 setzt sich dort aus einem Basisteil 305 und einem
Deckel 350 zusammen, wobei Basisteil 305 und Deckel 350 aus einer gemeinsamen Materialbahn
oder Materialfläche zusammenhängend ausgestanzt werden. Im Bereich einer Faltlinie
363 zwischen dem Basisteil 305 und dem Deckel 350 wird somit zwischen beiden Bauteilen
305, 350 eine Art von Scharnier gebildet.
[0035] Das Basisteil 305 weist einen Boden 310, zwei Seitenteile 320 und zwei Stirnseitenteile
330 auf. Der Boden 310 ist über Faltlinien 312 mit den Seitenteilen 320 und über Faltlinien
313 mit den Stirnseitenteilen 330 verbunden. An den Stirnseitenteilen 330 sind zu
beiden Seiten flügelartige Klebelaschen 332 vorgesehen, über eine Faltlinie 331 mit
dem Stirnseitenteil 330 verbunden sind. Die Klebelaschen 332 werden vor dem Zusammenfügen
vorzugsweise maschinell auf ihren Außenseiten mit einem Klebstoff versehen.
[0036] Auf der in Fig. 9 rechten Seite des Basisteils 305 ist außen am Stirnseitenteil 330
eine Verriegelungslasche 334 angeordnet, die über eine Faltlinie 333 mit dem Stirnseitenteil
330 verbunden ist. Die Verriegelungslasche 334 weist eine in etwa halbrunde Form auf
und ist in ihrer Mitte mit einer ausgestanzten Aufhängeöse 335 versehen. Im Bereich
der Faltlinie 333 sind seitlich an der Verriegelungslasche 334 kleine seitliche Einkerbungen
vorgesehen, so dass die äußeren seitlichen Enden der Verriegelungslasche 334 als flügelartige
Widerhaken 336 wirksam werden können.
[0037] An den Seitenteilen 320 ist im Bereich der Außenkanten jeweils wenigstens eine nach
außen vorspringende Lasche 322 vorgesehen, in der ein längsverlaufender Schlitz 324
eine Aussparung 324 bildet. Im Bereich der Seitenteile 320 können bei Bedarf eine
oder mehrere Aussparungen 314 zur Belüftung vorgesehen sein.
[0038] An die Faltlinie 363, die das Basisteil 305 vom Deckel 350 trennt, schließt sich
in Fig. 9 nach links ein Boden 360 des Deckels 350 an. Der Boden 360 weist in diesem
Fall eine einzige rechteckförmige Aussparung 361 auf, die vorzugsweise mit einer in
Fig. 11 angedeuteten Folie 390 verklebt ist. Alternativ dazu können auch mehrere Aussparungen
361 vorgesehen sein, so wie dies bei den beiden ersten Ausführungsbeispielen mit den
Aussparungen 161 und 261 auch der Fall ist.
[0039] Der Boden 360 ist über Faltlinien 362 mit annähernd dreieckförmigen Seitenteilen
370 verbunden. Im Bereich der Faltlinien 362 sind zu den Seitenteilen 370 hin halbrunde
Aussparungen 364 vorgesehen, in denen auf der Seite des Bodens 360 eine im Wesentlichen
rechteckige vorspringende Riegelzunge 365 verbleibt.
[0040] An den Boden 360 schließt sich in Fig. 9 nach links ein Stirnseitenteil 380 an, das
mit dem Boden 360 über eine Faltlinie 381 verbunden ist. Im Bereich der Faltlinie
381 ist eine Aussparung 384 vorgesehen, die zum Boden 360 hin eine gerundete Kontur
aufweist. An die gerundete Kontur schließt sich zum Boden 360 hin eine Perforationslinie
386 an, die gemeinsam mit der gerundeten Kontur der Aussparung 384 eine sichelförmige
Ausreißlasche 385 definiert. Im mittleren Bereich der Perforationslinie 386 ist zusätzlich
eine kleine Öffnung 387 vorgesehen, die das Entfernen der Ausreißlasche 385 beim gewollten
Öffnen der Faltschachtel 300 erleichtert.
[0041] Das Stirnseitenteil 380 ist zu beiden Seiten mit jeweils einer flügelartigen Klebelasche
382 versehen. Die Klebelaschen 382 werden vor dem Zusammenfügen des Deckels 350 auf
ihrer Außenseite bevorzugt maschinell mit einem Klebstoff versehen. Die Klebelaschen
382 sind über Faltlinien 383 mit dem Stirnseitenteil 380 verbunden.
[0042] Zum Zusammenfügen der Faltschachtel 300 werden die Seitenteile 320 und die Stirnseitenteilen
330 vom Boden 310 nach oben gefaltet und anschließend die Klebelaschen 332 mit den
Innenseiten der Seitenteile 320 verbunden. Ebenso werden am Deckel 350 die Seitenteile
370 und das Stirnseitenteil 380 vom Boden 360 nach oben gefaltet und anschließend
die Klebelaschen 382 mit den Innenseiten der Seitenteile 370 verbunden. In diesem
Zustand ist die geöffnete Faltschachtel 300 in Fig. 10 dargestellt. In diesem Zustand
sind auch viele derartige Faltschachteln 300 zu einem Stapel "genestet" volumensparend
transportierbar.
[0043] Beim Schließen des Deckels 350, d. h. beim Übergang von der Fig. 10 zur Fig. 11 werden
zwei voneinander unabhängige Verriegelungssysteme aktiviert. Zum einen geraten als
erstes Verriegelungssystem die Riegelzungen 365 in Eingriff mit den schlitzförmigen
Aussparungen 324. Zum anderen wird als zweites Verriegelungssystem die Verriegelungslasche
334 durch die Aussparung 384 nach außen geführt, wodurch sich die Widerhaken 336 über
den Rand der Aussparung 384 legen. Der Deckel 350 legt sich dabei von außen über das
Basisteil 305, wie auch die Deckel 150 und 250 bei den ersten beiden Ausführungsbeispielen.
[0044] Beim dritten Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 9 bis 11 sind die beiden Verriegelungssysteme
in unterschiedlichen Richtungen eines Koordinatensystems aktiv. Wenn die Faltlinie
312 die X-Achse eines Koordinatensystems wiedergibt und die Faltlinie 363 die Y-Achse,
dann wird die Z-Achse durch die Höhe der Faltschachtel in Fig. 11 definiert. Das betreffende
X-Y-Z-Koordinatensystem ist in Fig. 11 gezeigt. Das erste Verriegelungssystem für
den Eingriff der Riegelzungen 365 mit den schlitzförmigen Aussparungen 324 ist demnach
in Richtung der Y-Achse wirksam, während das zweite Verriegelungssystem aus Verriegelungslasche
334 und Aussparung 384 in Z-Richtung wirksam ist. Durch diesen Eingriff in zwei verschiedenen
Richtungen ist es kaum möglich, die Faltschachtel 300 nach dem Schließen zerstörungsfrei
zu öffnen. In der Regel wird zumindest die Ausreißlasche 385 herausgerissen beim Versuch,
die Verriegelungslasche 334 wieder aus der Aussparung 384 herauszuziehen. Zumindest
würde man den Widerhaken 336 ansehen, dass diese nach innen gebogen wurden.
[0045] Die beim ersten und zweiten Ausführungsbeispiel für die Faltschachteln 100 bzw. 200
beschriebenen Verriegelungsmittel sind ebenso beim dritten Ausführungsbeispiel für
die Faltschachtel 300 verwendbar und umgekehrt. Wesentlich für die vorliegende Erfindung
ist es, dass immer zwei unabhängige Verriegelungssysteme gleichzeitig in Schließposition
einer Faltschachtel 100, 200 oder 300 wirksam sind.
[0046] Die beschriebenen Faltschachteln 100, 200 oder 300 sind bevorzugt aus Karton hergestellt
und können je nach Anwendungszweck zusätzlich bedruckt, lackiert und/oder mit Kunststoff
beschichtet werden.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 100, 200, 300
- Faltschachtel
- 105, 205, 305
- Basisteil
- 110, 310
- Boden (von 105, 305)
- 112, 212, 312
- Faltlinie (zwischen 110, 310 und 120, 320)
- 113, 213, 313
- Faltlinie (zwischen 110, 310 und 130, 330)
- 114, 214, 314
- Aussparung (auf 112, 113; 212, 213)
- 120, 220, 320
- Seitenteil (von 100)
- 130, 230, 330
- Stirnseitenteil (von 100)
- 131, 331
- Faltlinie (zwischen 130, 330 und 132, 332)
- 132, 332
- Klebelasche (an 130, 330)
- 133
- Faltlinie (zwischen 132 und 134)
- 134
- Stülplasche
- 135
- Aussparung
- 150, 250, 350
- Deckel
- 160, 260, 360
- Boden (von 150, 250, 350)
- 161, 261, 361
- Aussparung (in 160, 260, 360)
- 162, 262, 362
- Faltlinie (zwischen 160, 260, 360 und 170, 270, 370)
- 163, 263
- Faltlinie (zwischen 160, 260 und 180, 280)
- 164, 264
- Aussparung (auf 163, 263)
- 170, 270, 370
- Seitenteil (von 150, 250, 350)
- 171
- Faltlinie (zwischen 170 und 172)
- 172
- Klebelasche (an 170)
- 180, 280, 380
- Stirnseitenteil (von 150, 250, 350)
- 183
- Faltlinie (zwischen 180 und 184)
- 184, 284
- Krempellasche
- 185, 285
- Riegelzunge
- 186, 286
- Widerhaken
- 322
- Lasche
- 324
- Aussparung (Schlitz)
- 333
- Faltlinie (zwischen 330 und 334)
- 334
- Verriegelungslasche
- 335
- Aufhängeöse
- 336
- Widerhaken
- 363
- Faltlinie (zwischen 330 und 360)
- 364
- Aussparung (auf 362)
- 365
- Riegelzunge
- 381
- Faltlinie (zwischen 360 und 380)
- 382
- Klebelasche (an 380)
- 383
- Faltlinie (zwischen 380 und 382)
- 384
- Aussparung (auf 381)
- 385
- Ausreißlasche
- 386
- Perforationslinie
- 387
- Öffnung (an 386)
- 390
- Folie
1. Faltschachtel (100, 200, 300), umfassend ein Basisteil (105, 205, 305) und einen mit
dem Basisteil (105, 205, 305) in einer Schließposition verbindbaren Deckel (150, 250,
350), wobei der Deckel (150, 250, 350) und das Basisteil (105, 205, 305) Mittel zum
gegenseitigen Verriegeln in der Schließposition aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Verriegeln wenigstens zwei unterschiedliche, unabhängig voneinander
in Eingriff bringbare Verriegelungsmittel (134, 172; 135, 164, 264, 184, 284; 324,
365, 334, 384) aufweisen.
2. Faltschachtel (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsmittel wenigstens ein vorspringendes Teil (134; 184, 284; 334, 365)
und wenigstens eine das vorspringende Teil (134; 184, 284; 334, 365) aufnehmende Aussparung
(135; 164, 264; 324; 384) aufweisen.
3. Faltschachtel (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der vorspringende Teil als Krempellasche (184, 284) am Deckel (150, 250) ausgebildet
ist, die in Schließposition eine Aussparung (135) am Basisteil (105) und eine mit
dieser übereinanderliegende Aussparung (164, 264) am Deckel (150, 250) durchdringt.
4. Faltschachtel (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Krempellasche (184, 284) zum Durchdrücken durch die Aussparungen (135; 164, 264)
um 180° umgebogen wird.
5. Faltschachtel (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsmittel eine Verriegelungslasche (334) mit daran angeformten Widerhaken
(336) aufweist, die nach dem Durchtauchen durch eine Aussparung (384) ein unbemerktes
Öffnen der Faltschachtel (10) verhindern.
6. Faltschachtel (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (384) mit einer Perforationslinie (386) eine Ausreißlasche (385) bildet,
die die Aussparung (384) beim Herausziehen der Verriegelungslasche (334) mittels der
die Ausreißlasche (385) mitreißenden Widerhaken (336) vergrößert.
7. Faltschachtel (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsmittel Vorsprünge auf der Innenseite des Deckels (150, 250) aufweisen,
die in Schließposition nach außen vorspringende Stülplaschen (134) am Basisteil (105)
übergreifen.
8. Faltschachtel (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge von Klebelaschen (172) am Deckel (150) gebildet werden.
9. Faltschachtel (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Verriegelungsmittel (334) eine Aufhängeöse (335) aufweist.
10. Faltschachtel (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisteil (105, 205, 305) und/oder der Deckel (150, 250, 350) Aussparungen (114,
214, 314; 161, 261, 361) aufweisen.
11. Faltschachtel (10) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Aussparung (361) mittels einer Folie (390) verschließbar ist.
12. Faltschachtel (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisteil (305) und der Deckel (350) einstückig hergestellt sind und an wenigstens
einer Kante bzw. Faltlinie (363) ein Scharnier bilden.
13. Faltschachtel (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine ein Verriegelungsmittel bildende Aussparung (135, 164, 264, 384) eine gerundete
Kontur aufweist, durch welche das mit der Aussparung korrespondierende Verriegelungsmittel
(184, 185: 284, 285; 334) beim Schließen der Faltschachtel (10) selbsttätig in eine
Eingriffsposition geführt wird.