[0001] Die vorliegende Erfindung betriff ein Dekorpaneel sowie ein Verfahren zur Herstellung
eines Dekorpaneels. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Dekorpaneel bei welchem
gegenüberliegenden lange Kanten des Paneels zumindest abschnittsweise nicht parallel
zur Längsachse verlaufen. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines Dekorpaneels mit dem Schritt des Aufteilens einer ein Mehrfaches
der Fläche eines Dekorpaneels umfassenden Großplatte in einzelne Dekorpaneele mittels
eines in wenigstens 2 Achsen frei beweglichen Schnittmittels.
[0002] Dekorierte Platten bzw. Dekorpaneele sind an sich bekannt und werden beispielsweise
im Innenausbau als Boden oder Wandbelag genutzt. Unter dem Begriff Wandpaneel sind
dabei auch Paneele zu verstehen, welche zur auch Deckenbekleidung geeignet sind. Die
Paneele bestehen üblicherweise aus einem Träger beziehungsweise Kern aus einem festen
Material, beispielsweise einem Holzwerkstoff, Kunststoff oder einem Kompositmaterial,
der auf mindestens einer Seite mit einer Dekorschicht und einer Deckschicht sowie
gegebenenfalls mit weiteren Schichten, beispielsweise einer zwischen Dekor- und Deckschicht
angeordneten Verschleißschicht, versehen ist. Die Dekorschicht wird üblicherweise
aus einem bedruckten Papier oder eine direkt auf den Träger oder ein auf diesen zunächst
aufgebrachten Dekoruntergrund gedrucktes Dekor gebildet. Insbesondere der sogenannte
Direktdruck von Dekor auf einen Träger bzw. einen zunächst auf den Träger aufgebrachten
Dekoruntergrund mittel Direktdruckverfahren wie z.B. Tintenstrahldruck hat dabei in
den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung in der einschlägigen Industrie gewonnen.
Verfahren zur Herstellung von Dekorpaneelen auf Basis von Trägern aus Holzwerkstoffen
wie z.B. HDF- oder MDF-Platten sind hinlänglich bekannt. So offenbart die
WO 2009/080772 beispielsweise ein Verfahren zur Herstellung eines dekorierten Laminats mit einem
plattenförmigen Kern aus Holz oder Holzwerkstoff.
[0003] Verfahren zur Herstellung von Dekorpaneelen auf Basis einen Kunststoffmaterial sind
ebenfalls bekannt und weisen üblicherweise Verfahrensschritte auf, wie dies in der
EP3140129 A1 gezeigt ist. Beispielsweise kann über eine Streumaschine ein "Kuchen" aus Granulat
Pellets auf das Unterband einer Presse aufgebracht werden. Dieser Kuchen wird im Zuge
der Herstellung üblicherweise in eine heiße Bandpresse mit Stahl- und/oder Teflonbändern
geführt, in welcher das Aufheizen und Aufschmelzen der Granulat Pellets erfolgt. Gleichzeitig
zum Schmelzen kann das Material gepresst und in Form eines Trägers gebracht werden.
Anschließend wird durch kontrolliertes Abkühlen eine Erstarrung bzw. Kristallisation
des Trägermaterials herbeigeführt, wobei die Abwärme weitgehend ungenutzt bleibt,
da die nutzbare Temperaturdifferenz durch das kontrollierte Abkühlen für eine anderweitige
Nutzung zu gering ist. Die Wärmeübertragung erfolgt in diesem Bandpressverfahren von
oben und unten durch Kontakt mit der Presse. Für das Abkühlen ist zudem nachteilig,
dass die Wärme durch das glasfaserverstärkte Teflon-Band gelangen muss. Erst danach
erfolgt die Wärmeübertragung durch Wärmeleitung in die Granulatschüttung, bzw. das
Trägermaterial. Diese physikalischen Vorgänge sind sehr langsam, weil der Pelletkuchen
zunächst noch Luft aus der Granulatschüttung enthält, welche produktphysikalisch nur
langsam aus dem Träger herausgepresst werden darf. Um akzeptable Bandgeschwindigkeiten
in der Produktion zu erreichen, muss ein hohes Temperaturgefälle zur Kühlung angelegt
werden, welches zu erheblichen Abwärmeverlusten führt.
[0004] Unabhängig vom gewählten Werkstoff des Trägers werden die so erhaltenen Platten als
Großplatten mit dem Mehrfachen der Fläche eines letztendlichen Dekorpaneels bedruck
und anschließend in einzelne, üblicher Weise rechteckige Paneele aufgeteilt. Die so
erhaltenen Paneele können dann an den Panelkanten mit Profilierungen versehen werden,
mittels welcher sich die einzelnen Dekorpaneele zu einer verbundenen Fläche zusammenfügen
lassen.
[0005] Aus dem Bereich des klassischen Parketts sind sogenannte Fischgrät- oder Ährenmuster
bekannt, bei welchem periodisch angeordnete Parkettstäbe meist eine Translationssymmetrie
im rechten Winkel, 45° oder 30° zum rechten Winkel aufweisen.
[0006] Ein solches Verlegemuster ist jedoch aufwendig in der Herstellung, da einzelne Stäbe
entsprechend zueinander angeordnet werden müssen.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher ein Dekorpaneel anzugeben, mit
welchem sich geometrisch aufwendige Verlegemuster wie beispielsweise Fischgrätmuster
auf großen Verlegeflächen einfach bereitstellen lassen.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Dekorpaneel gemäß Anspruch 1. Ausgestaltungen
eines solchen Dekorpaneels finden sich in den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden
Beschreibung.
[0009] Mit der Erfindung wird somit ein Dekorpaneel bereitgestellt, welches jeweils ein
Paar von gegenüberliegenden kurzen und langen Kanten aufweist, wobei die Paare der
jeweils gegenüberliegenden Kanten zueinander kompatible Geometrien aufweisen, dadurch
gekennzeichnet, dass zumindest die gegenüberliegenden langen Kanten des Paneels zumindest
abschnittsweise nicht parallel zur Längsachse verlaufen.
[0010] Es hat sich gezeigt, dass es mit dem erfindungsgemäßen Dekorpaneel möglich ist, geometrisch
aufwendige Verlegemuster wie beispielsweise Fischgrätmuster auch auf großen Verlegeflächen
einfach und anwenderfreundlich bereitzustellen.
[0011] Unter dem Begriff "Dekorpaneel" sind im Sinne der Erfindung insbesondere Wand-, Decken,
Tür- oder Bodenpaneele zu verstehen, welche ein auf eine Trägerplatte aufgebrachtes
Dekor aufweisen. Dekorpaneele werden dabei in vielfältiger Weise sowohl im Bereich
des Innenausbaus von Räumen, als auch zur dekorativen Verkleidung von Bauten, beispielsweise
im Messebau, verwendet. Eine der häufigsten Einsatzbereiche von Dekorpaneelen ist
deren Nutzung als Fußbodenbelag. Die Dekorpaneele weisen dabei vielfach ein Dekor
auf, welches eine Dekorvorlage, meist einen Naturwerkstoff, nachempfinden soll.
[0012] Beispiele für solche nachempfundenen Naturwerkstoffe sind Holzarten wie beispielsweise
Ahorn, Eiche, Birke, Kirsche, Esche, Nussbaum, Kastanie, Wenge oder auch exotische
Hölzer wie Panga-Panga, Mahagoni, Bambus und Bubinga. Darüber hinaus werden vielfach
Naturwerkstoffe wir Steinoberflächen oder Keramikoberflächen nachempfunden.
[0013] Der Träger oder Kern eines erfindungsgemäßen Dekorpaneels kann beispielsweise ein
Träger auf Basis eines Naturwerkstoffs, eines Kunststoffes oder eines Holz-Kunststoff-Komposite-Werkstoffes
(WPC) bereitgestellt werden. Auch Schichtstrukturen aus mehreren der genannten Materialien
können verwendet werden, beispielsweise Gipskarton- oder Holz-Kunststoff- Schi chtplatten.
[0014] Beispielsweise kann die Trägerplatte aus einem thermoplastischen, elastomeren oder
duroplastischen Kunststoff ausgebildet sein. Auch Platten aus Mineralien wie natürliche
und künstliche Steinplatten, Betonplatten, Gipsfaserplatten, so genannte WPC-Platten
(aus einem Gemisch von Kunststoff und Holz), sowie Platten aus natürlichen Rohstoffen
wie Kork und Holz können erfindungsgemäß als Träger eingesetzt werden. Auch Platten
aus Biomasse als Naturwerkstoff wie Stroh, Maisstroh, Bambus, Laub, Algenextrakte,
Hanf, Ölpalmenfasern, können erfindungsgemäß verwendet werden. Des Weiteren sind Recyclingwerkstoffe
aus den genannten Materialien im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens einsetzbar.
Ferner können die Platten auf Basis des Naturwerkstoffs Cellulose, wie etwa aus Papier
oder Pappe ausgestaltet sein.
[0015] Holzwerkstoffe im Sinne der Erfindung sind dabei neben Vollholzwerkstoffen auch Materialien
wie beispielsweise Brettsperrholz, Brettschichtholz, Stabsperrholz, Funiersperrholz,
Furnierschichtholz, Funierstreifenholz und Biegesperrholz. Darüber hinaus sind unter
Holzwerkstoffen im Sinne der Erfindung auch Holzspanwerkstoffe wie beispielsweise
Spanpressplatten, Strangpressplatten, Grobspanplatten (Oriented Structural Board,
OSB) und Spanstreifenholz sowie auch Holzfaserwerkstoffe wie beispielsweise Holzfaserdämmplatten
(HFD), mittelharte und harte Faserplatten (MB, HFH), sowie insbesondere mitteldichte
Faserplatten (MDF) und hochdichte Faserplatten (HDF) zu verstehen. Auch moderne Holzwerkstoffe
wie Holz-Polymer-Werkstoffe (Wood Plastic Composite, WPC), Sandwichplatten aus einem
leichten Kernmaterial wie Schaumstoff, Hartschaum oder Papierwaben und einer darauf
aufgebrachten Holzschicht, sowie mineralisch, beispielsweise mit Zement, gebundene
Holzspanplatten bilden Holzwerkstoffe im Sinne der Erfindung. Auch Kork stellt dabei
einen Holzwerkstoff im Sinne der Erfindung dar.
[0016] Im Sinne der Erfindung sind unter dem Begriff Faserwerkstoffe Materialien wie beispielsweise
Papier und Vliese auf Basis pflanzlicher, tierischer, mineralischer oder auch künstlicher
Fasern zu verstehen, ebenso wie Pappen. Beispiele sind Faserwerkstoffe aus pflanzlichen
Fasern sind neben Papieren und Vliesen aus Zellstofffasern Platten aus Biomasse wie
Stroh, Maisstroh, Bambus, Laub, Algenextrakte, Hanf, Baumwolle oder Ölpalmenfasern.
Beispiele für tierische Faserwerkstoffe sind etwa keratinbasierte Materialien wie
beispielsweise Wolle oder Rosshaar. Beispiele für mineralische Faserwerkstoffe sind
aus Mineralwolle oder Glaswolle.
[0017] Weiterhin kann der Träger ein kunststoffbasierter Träger sein, also etwa einen Kunststoff
aufweisen oder daraus bestehen. Beispiele für thermoplastische Kunststoffe sind Polyvinylchlorid,
Polyolefine (beispielsweise Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyamide (PA), Polyurethane
(PU), Polystyrol (PS), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polymethylmethacrylat (PMMA),
Polycarbonat (PC), Polyethylenterephthalat (PET), Polyetheretherketon (PEEK) oder
Mischungen oder Co-Polymerisate dieser. Die Kunststoffe können übliche Füllstoffe
enthalten, beispielsweise Talkum, Kalziumcarbonat (Kreide), Aluminiumoxid, Kieselgel,
Quarzmehl, Holzmehl, Gips. Auch können sie in bekannter Weise eingefärbt sein. Insbesondere
kann es vorgesehen sein, dass das Trägermaterial ein Flammschutzmittel aufweist.
[0018] Insbesondere thermoplastische Kunststoffe bieten auch den Vorteil, dass die aus ihnen
hergestellten Produkte sehr leicht rezykliert werden können. Es können auch Recycling-Materialien
aus anderen Quellen verwendet werden. Hierdurch ergibt sich eine weitere Möglichkeit
zur Senkung der Herstellungskosten.
[0019] Das Trägermaterial bzw. das Material aus dem der Träger gebildet ist kann beispielsweise
ein Matrixmaterial und ein Feststoffmaterial, wobei das Matrixmaterial in einer Menge,
bezogen auf das Trägermaterial, von ≥ 25 Gew.-% bis ≤ 55 Gew.-%, insbesondere von
≥ 35 Gew.-% bis ≤ 45 Gew.-%, vorliegt und wobei das Feststoffmaterial in einer Menge,
bezogen auf das Trägermaterial, von ≥ 45 Gew.-% bis ≤ 75 Gew.-%, insbesondere von
≥ 55 Gew.-% bis ≤ 65 Gew.-%, vorliegt, und wobei das Matrixmaterial und das Feststoffmaterial
gemeinsam, bezogen auf das Trägermaterial, in einer Menge von ≥ 95 Gew.-%, insbesondere
≥ 99 Gew.-%, vorliegen, und das Feststoffmaterial zu wenigstens 50 Gew.-%, insbesondere
zu wenigstens 80 Gew.-%, insbesondere zu wenigstens 95 Gew.-%, bezogen auf das Feststoffmaterial,
gebildet ist aus einer Feststoffzusammensetzung bestehend aus wenigstens einem ersten
Schichtsilikatpulver und einem zweiten Schichtsilikatpulver, und das Matrixmaterial
zu wenigstens 50 Gew.-%, insbesondere zu wenigstens 80 Gew.-%, insbesondere zu wenigstens
95 Gew.-%, bezogen auf das Matrixmaterial, gebildet ist durch eine Kunststoffzusammensetzung
bestehend aus einem Homopolymer und wenigstens einem ersten Copolymer und einem zweiten
Copolymer.
[0020] Unter Schichtsilikatpulver wird dabei in an sich bekannter Weise ein Pulver aus einem
Schichtsilikat verstanden. Als Schichtsilikat bezeichnet man bekannter Weise Minerale
aus der Gruppe der Silikate, deren Silikatanionen üblicherweise in Schichten angeordnet
sind. Beispielsweise werden unter Schichtsilikaten Minerale aus der Glimmergruppe,
der Chloritgruppe, der Kaolinitgruppe und der Serpentingruppe verstanden.
[0021] Somit kann das Feststoffmaterial vorteilhafter Weise zumindest durch einen Großteil
aus dem mineralischen Stoff Schichtsilikat gebildet sein, wobei dieser Stoff etwa
als Pulverform eingesetzt werden kann beziehungsweise in dem Trägermaterial in Form
von Partikeln vorliegen kann. Grundsätzlich kann das Feststoffmaterial aus einem pulverförmigen
Feststoff bestehen.
[0022] Schichtsilikate bieten den Vorteil, dass sie die Herstellung eines Trägers mit guten
mechanischen Eigenschaften erlauben können und sich gleichzeitig durch ihre Schichtstruktur
gut zu entsprechenden Pulvern verarbeiten lassen können.
[0023] Unter einer "Dekorvorlage" kann im Sinne der vorliegenden insbesondere verstanden
werden ein derartiger originaler Naturwerkstoff beziehungsweise zumindest eine Oberfläche
eines solchen, der durch das Dekor imitiert beziehungsweise nachempfunden werden soll.
Das Aufbringen des Dekors kann beispielsweise erfolgen durch das Aufbringen eines
bedruckten Papiers oder eines unbedruckten oder teilweise bedruckten Papiers, welches
anschließend bedruckt wird. Alternativ kann das Dekor unmittelbar auf den Träger beziehungsweise
einen geeigneten Druckuntergrund gedruckt werden, wie dies nachstehend beschrieben
ist.
[0024] Um ein Dekor aufzubringen, kann zunächst ein Dekoruntergrund auf zumindest einen
Teilbereich des Trägers aufgebracht werden. Beispielsweise kann zunächst ein Primer
insbesondere für Druckverfahren als Dekoruntergrund aufgebracht werden, etwa in einer
Dicke von ≥ 10µm bis ≤ 60 µm. Dabei kann als Primer eine flüssige strahlungshärtende
Mischung auf Basis eines Urethans oder eines Urethanacrylats, gegebenenfalls mit einem
oder mehreren von einem Photoinitiator, einem Reaktivverdünner, einem UV-Stabilisator,
einem Rheologiemittel wie einem Verdicker, Radikalfänger, Verlaufshilfsmittel, Entschäumer
oder Konservierungsmittel, Pigment und/oder einem Farbstoff eingesetzt werden.
[0025] Neben der Verwendung eines Primer ist es möglich, das Dekor auf ein mit einem entsprechenden
Dekor bedruckbares Dekorpapier aufzubringen, welches etwa mittels einer zuvor auf
den Träger aufgebrachten Harzschicht als Verbindungsmittel vorgesehen sein kann. Ferner
kann auf das Papier ein Harz als Druckuntergrund aufgebracht werden, welche als Harzkomponente
wenigstens eine Verbindung aufweisen kann ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
Melaminharz, Formaldehydharz, Harnstoffharz, Phenolharz, Epoxidharz, ungesättigtes
Polyesterharz, Diallylphthalat oder Mischungen dieser. Der Primer kann im erfindungsgemäßen
Verfahren bevorzugt mittels Gummiwalzen, Gießmaschine, durch Aufsprühen auf die Trägerplatte
aufgebracht werden. Bevorzugt wird der Primer in einer Menge zwischen >1 g/m
2 und <100 g/m
2, vorzugsweise zwischen ≥10 g/m
2 und ≤50 g/m
2, insbesondere zwischen ≥20 g/m
2 und ≤40 g/m
2 aufgetragen. Im Anschluss an den Auftrag des Primers auf die Trägeroberfläche erfolgt
eine Bestrahlung mit einer Strahlungsquelle geeigneter Wellenlänge.
[0026] Alternativ oder zusätzlich zu dem Primer, beispielsweise auf den Primer, kann ferner
ein Haftgrund unmittelbar auf den Träger oder auf den Primer aufgebracht werden. Für
ein optisch besonders qualitativ hochwertiges Dekorbild kann beispielsweise ein weiß
gefärbter Haftgrund aufgebracht werden, der etwa weiße Farbpigmente aufweisen kann.
Beispielsweise kann der Haftgrund in zwei Schichten aufgebracht werden. Besonders
bevorzugt kann es sein, dass der Haftgrund strahlungshärtbar, beispielsweise UV-härtbar
ist. Dann kann eine erste Lage Haftgrund bevorzugt vor dem Auftragen einer weiteren
Lage Haftgrund und/oder vor dem Aufdrucken des Dekors gehärtet werden. Beispielsweise
kann der Haftgrund Polyurethan aufweisen, etwa als Polyurethanlack ausgestaltet sein,
und etwa mit weißen Pigmenten versehen sein.
[0027] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kann das Dekor beziehungsweise kann die Dekorschicht
durch Direktdruck aufgebracht werden. Unter dem Begriff "Direktdruck" kann im Sinne
der Erfindung das Aufbringen eines Dekors direkt auf den Träger eines Paneels oder
auf eine auf dem Träger aufgebrachte nicht bedruckte Faserwerkstoffschicht verstanden
werden. Entgegen den konventionellen Verfahren, bei welchen auf einen Träger eine
zuvor bedruckte Dekorschicht aufgebracht wird, erfolgt beim Direktdruck das Aufdrucken
des Dekors unmittelbar im Zuge der Paneelherstellung. Dabei können unterschiedliche
Drucktechniken, wie beispielsweise Flexo-Druck, Offset-Druck oder Siebdruck zum Einsatz
gelangen. Insbesondere können dabei Digitaldrucktechniken, wie beispielsweise Inkjet-Verfahren
beziehungsweise Tintenstrahldruck-Verfahren oder Laserdruck-Verfahren eingesetzt werden.
Die vorgenannten Druckverfahren sind dabei besonders ausgereift und insbesondere für
eine Paneel-Herstellung vorteilhaft geeignet, um ein detailgetreues Dekor vorlagenidentisch
aufbringen zu können. Dabei ist im Sinne der Erfindung unter Direktdruck auch das
Aufbringen des Dekores mittels Drucktechniken auf eine zuvor auf den Träger aufgebrachte
bedruckbare Schicht zu verstehen. Eine solche bedruckbare Schicht kann beispielsweise
durch eine flüssig aufgetragene und anschließend ausgehärtete Primerschicht oder auch
eine zuvor aufgebrachte bedruckbare Folien-, Papier- oder Vliesschicht ausgebildet
sein.
[0028] Insbesondere ein Digitaldruckverfahren kann dabei für das vorbeschriebene Verfahren
geeignet sein, da die dreidimensionalen Dekordaten bevorzugt in elektronischer Form
beziehungsweise in digitaler Form bereitgestellt werden. Dies kann beispielsweise
gelten sowohl für in einer Datenbank gespeicherte Daten, als auch für in-situ durch
einen dreidimensionalen Scanner ermittelte Daten. Somit können die bereitgestellten
Dekordaten insbesondere durch Digitaldruckverfahren ohne weitere Zwischenschritte
unmittelbar verwendbar sein, was das Verfahren insbesondere in dieser Ausgestaltung
mit besonders wenig Aufwand und kostengünstig anwendbar macht. Darüber hinaus ist
es durch das Verwenden von Digitaldruckverfahren möglich, jeden Druckvorgang individuell
ausführen zu können, so dass eine besonders große Anwendungsbreite und dabei dynamische
Anpassung an das gewünschte Produkt möglich sind.
[0029] Die Dekorschicht beziehungsweise das Dekor kann aus einer insbesondere strahlungshärtbaren
Farbe und/oder Tinte ausgebildet werden. Beispielsweise kann eine UVhärtbare Farbe
oder Tinte verwendet werden.
[0030] Oberhalb der Dekorschicht kann eine Deck- und/oder Verschleißschutzschicht zur Erhöhung
der Wiederstandfähigkeit vorgesehen sein. Zur Ausbildung einer entsprechenden Deckschicht
kann es in einer Ausgestaltung vorgesehen sein, dass eine Hartstoff enthaltende und
strahlungshärtbare Zusammensetzung in einer Konzentration zwischen 10 g/m
2 und 250 g/m
2, vorzugsweise zwischen 25 g/m
2 und 100g/m
2 aufgetragen wird. Dabei kann die Auftragung beispielsweise mittels Walzen, wie Gummiwalzen
oder mittels Gießvorrichtungen aufgetragen werden.
[0031] Dabei kann es vorgesehen sein, dass der Hartstoff zum Zeitpunkt des Auftrages der
Deckschichtzusammensetzung nicht in der Zusammensetzung enthalten ist, sondern als
Partikel auf die aufgetragenen Deckschichtzusammensetzung aufgestreut wird und diese
im Anschluss strahlungsinduziert gehärtet wird.
[0032] Insbesondere kann in die Deckschicht eine Strukturierung, insbesondere eine mit dem
Dekor übereinstimmende Oberflächenstrukturierung durch das Einbringen von Poren eingebracht
werden, was auch als Synchronpore bezeichnet wird. Dies kann beispielsweise realisierbar
sein durch eine sogenannte Negativstrukturierung, indem die Deckschicht mittels einem
Prägemittel, wie einem Prägestempel oder einer Prägewalze, mit einer Struktur versehen
wird, indem diese in die Deckschicht eingepresst wird. Hierzu kann die Deckschicht
zunächst teilgehärtet werden, anschließend mit einer Struktur versehen werden und
weiter anschließend endgehärtet werden.
[0033] Bei dem Ausbilden der Deckschicht mit Lacken kann die Struktur ferner eingebracht
werden durch eine sogenannte Positivstrukturierung, bei welcher die Strukturen aufgebaut
werden durch das Aufbringen einer Lackschicht und dabei insbesondere durch das selektive
Aufbringen der erhabenen Bereiche der Struktur. Dies wird oftmals realisiert durch
negativ strukturierte Prägemittel, welche die Lackschicht entsprechend aufbringen
können.
[0034] Unter einer zueinander kompatiblen Geometrie der Kanten ist im Sinne der Erfindung
zu verstehen, dass die Geometrie einer ersten Kante derart gestaltet ist, dass eine
zweite Kante an die erste Kante formschlüssig angelegt werden kann.
[0035] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass mindestens
50% der Gesamtkantenlänge der langen Kanten des Paneels, vorzugsweise mindestens 60%,
insbesondere mindestens 75%, nicht parallel zur Längsachse verlaufen.
[0036] Durch eine solche Ausgestaltung der Kanten ist es möglich, geometrisch aufwendige
Verlegemuster nicht nur innerhalb eines einzelnen Dekorpaneels nachzuempfinden, sondern
auch übergreifend zwischen unterschiedlichen Paneelen, wodurch die realistische Nachbildung
entsprechender Verlegemuster nicht mehr auf die Größe eines einzelnen Dekorpaneels
beschränkt ist, sondern auch über große Verlegeflächen in einfacher und anwenderfreundlicher
Weise nachgebildet werden kann.
[0037] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die
gegenüberliegenden kurzen Kanten des Paneels zumindest abschnittsweise nicht parallel
zur Querachse des Dekorpaneels verlaufen. Dabei kann es insbesondere vorgesehen sein,
dass mindestens 50% der Gesamtkantenlänge der kurzen Kanten des Paneels, vorzugsweise
mindestens 60%, insbesondere mindestens 75%, nicht parallel zur Querachse des Dekorpaneels
verlaufen. Durch eine solche Ausgestaltung ist es möglich geometrisch komplexe Verlegemuster
auch in Längserstreckung über eine Mehrzahl von Paneelen nachzubilden.
[0038] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die
langen Kanten Kantenabschnitte aufweisen, welche zueinander einen Winkel in einem
Bereich zwischen ≥30° und ≤120° einschließen. Hierdurch lassen sich insbesondere komplexe
Verlegegeometrien wir Fischgrät- oder Ährenmuster dekorpanelübergreifend darstellen.
[0039] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgehsehen sein, dass eine
kurze Kante Kantenabschnitte aufweist, welche zueinander einen Winkel in einem Bereich
zwischen einschließen. Ebenso kann es vorgesehen sein, dass eine kurze Kante Kantenabschnitte
aufweist, welche zueinander in einem Winkel in einem Bereich zwischen ≥30° und ≤120°
stehen. Insbesondere in einer Ausgestaltungsform, in welcher eine erste kurze Kante
eines Dekorpaneels Kantenabschnitte aufweist, welche zueinander einen Winkel in einem
Bereich zwischen ≥30° und ≤120° einschließen und eine zweite kurze Kante Kantenabschnitte
aufweist, welche zueinander in einem Winkel in einem Bereich zwischen ≥30° und ≤120°
stehen können in vorteilhafter Weise Dekorpaneele in Längsrichtung aneinandergelegt
werden.
[0040] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Paare
der jeweils gegenüberliegenden Kanten zueinander kompatible Geometrien aufweisen,
wobei die gegenüberliegenden langen Kanten des Paneels geschwungen bzw. wellförmig
ausgeführt sind. Auch in einer solchen Ausgestaltung verlaufen die Kanten zumindest
abschnittsweise nicht parallel zur Längsachse. Hierdurch lassen sich weitere komplexe
Verlegemuster darstellen. Dabei können die langen Kanten unterschiedliche Radien aufweisen.
[0041] Auch kann es vorgesehen sein, dass sich der Radius entlang der Längserstreckung der
langen Kante ändert, insbesondere das sich entlang der Längserstreckung einer langen
Kante ein sich wiederholendes Amplituden- bzw. Radienmuster ergibt. Vorzugsweise kann
es dabei vorgesehen sein, dass das Amplituden- bzw. Radienmuster symmetrisch ausgebildet
ist. Dies erlaubt vorteilhafter Weise, dass aneinander entlang ihrer Längsrichtung
angrenzende Paneele versetzt zueinander angeordnet werden können, wobei kompatible
Radien eines ersten Paneels in kompatible Radien eines zweiten Paneels angelegt werden
können.
[0042] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehene sein, dass die
Paare der jeweils gegenüberliegende Kanten zueinander kompatible Verriegelungsmittel
zur Ausbildung einer zumindest in vertikaler Richtung sperrenden Verrieglung aufweisen.
Beispiele entsprechender Verriegelungsmittel sind Nut-Feder-Profile oder Hakenprofile.
Dabei können die Verriegelungsmittel einstückig ausgebildet sein, wobei ein eine Verriegelung
bewirkendes Sperrelement integral mit dem Träger ausgebildet ist, wie beispielsweise
eine an den Träger im relevanten Kantenbereich angearbeitetes Feder-Profil.
[0043] Alternative kann ein Sperrelement auch separiert vorliegen und erst im Moment der
Verbindung zweier aneinandergelegter Dekorpaneele aktiviert bzw. eingebracht werden.
Ein Beispiel hierfür ist die Ausbildung von Nutprofilen an den sich gegenüberliegenden
Kantenpaaren und das Einbringen einer separaten Feder als Sperrelement zwischen den
Nuten, die eine Verriegelung der Paneele zueinander in zumindest vertikaler Richtung
bewirkt. Ein weiteres Beispiel eines möglichen separierten Verriegelungselementes
ist ein in eine Nut einer Kante eines ersten Dekorpaneels eingebrachtes Federelement,
wie beispielsweise eine federnde Rastlasche, welches bei einem Zusammenfügen zweier
Dekorpaneele entlang kompatibler Kanten zunächst gespannt wird und dann im Moment
des Erreichens einer Verriegelungsposition entspannt und dabei teilweise in eine Sperrnut
eines zweiten Dekorpaneels eingreift und so eine Verriegelung in zumindest vertikaler
Richtung bewirkt.
[0044] Auch kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass Kanten eines erfindungsgemäßen
Dekorpaneels Profilierungen und/oder Verriegelungsmittel aufweisen, welche sowohl
eine Verriegelung in vertikaler Richtung, als auch horizontaler Richtung bewirken.
[0045] Darüber hinaus wird mit der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Dekorpaneel angegeben. Ein solches Verfahren weist dabei den Schritt des Aufteilens
einer ein Mehrfaches der Fläche eines Dekorpaneels umfassenden Großplatte mittels
eines in wenigstens 2 Achsen frei beweglichen Schnittmittels auf.
[0046] Ein entsprechend geeignetes Schnittmittel kann dabei beispielsweise eine elektromagnetische
Strahlungsquelle wie beispielsweise ein Laser, Druckluftstrahl oder ein Wasserstrahl
sein. Insbesondere bevorzugt ist dabei ein Laser.
[0047] Im Falle einer elektromagnetischen Strahlungsquelle als Schnittmittel kann es vorgesehen
sein, dass das Profilierungswerkszeug eine Ablenkungseinrichtung aufweisen, wie beispielsweise
einen Spiegel, Prisma oder einen Magneten. Auch durch solche Einrichtungen lässt sich
das Schnittmittel in wenigstens 2 Achsen frei bewegen.
[0048] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Verfahren den Schritt
des Profilierens wenigstens eines Paares von gegenüberliegenden Kanten auf, wobei
das Profilieren mittels eines in wenigstens 3 Achsen frei beweglichen Profilierungswerkszeugs
erfolgt. Dabei kann das Profilierungswerkzeug beispielsweise eine elektromagnetische
Strahlungsquelle wie beispielsweise ein Laser, Druckluftstrahl oder ein Wasserstrahl
sein. Insbesondere bevorzugt ist dabei ein Laser.
[0049] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein,
dass eine mit einem Dekor bedruckte und mit einer Deckschicht versehene Großplatte,
welche ein Mehrfaches der Fläche eines Dekorpaneels aufweist, in einem ersten Verfahrensschritt
mittels eines 2-achsig geführten Schnittmittels, insbesondere mittels eines 2-achsig
geführten Lasers, zunächst einzelne Dekorpaneele aufgeteilt wird, welche nach der
Aufteilung jeweils ein Paar von gegenüberliegenden kurzen und langen Kanten aufweisen,
wobei die Paare der jeweils gegenüberliegenden Kanten zueinander kompatible Geometrien
aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die gegenüberliegenden langen Kanten
des Paneels zumindest abschnittsweise nicht parallel zur Längsachse verlaufen und
anschießend entlang zumindest der langen Kanten mittels eines 3-achsig geführten Schnittmittels,
insbesondere mittels eines Lasers, profiliert werden, wobei Verriegelungsmittel ausgebildet
werden.
[0050] Dabei kann es insbesondere vorgesehen sein, dass im Zuge der Profilierung zur Ausbildung
von Verriegelungsmittel auch Strukturmittel ausgebildet werden. Unter Strukturmitteln
sind dabei im Sinne der Erfindung beispielsweise Fasen an den dekorseitigen Rändern
der Kanten zu Ausbildung von V-Fugen zu verstehen.
[0051] Ausführungen der Erfindung sind anhand der nachfolgenden Figuren weiter erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Dekorpaneels;
Fig. 2 zeigt eine Ausgestaltung der Erfindung bei welcher 3 Dekorpaneele zu einer
Belagsfläche in Erstreckungsrichtung ihrer Querachse zu einer Belagsfläche zusammengefügt
werden;
Fig. 3 zeigt eine Ausgestaltung der Erfindung bei welcher 7 Dekorpaneele zu einer
Belagsfläche sowohl in Erstreckungsrichtung ihrer Querachse als auch in Erstreckungsrichtung
ihrer Längsachse zu einer Belagsfläche zusammengefügt werden;
[0052] Fig. 1 zeigt eine Ausgestaltungsform eines erfindungsgemäßen Dekorpaneels 100. Das
Dekorpaneel 100 weist jeweils ein Paar von gegenüberliegenden kurzen Kanten 130, 140
und langen 110, 120 Kanten auf, wobei die Paare der jeweils gegenüberliegenden Kanten
110, 120, 130, 140 zueinander kompatible Geometrien aufweisen. Dabei ist unter einer
zueinander kompatiblen Geometrie der Kanten ist im Sinne der Erfindung zu verstehen,
dass die Geometrie einer ersten Kante (110, 130) derart gestaltet ist, dass eine zweite
Kante 120, 140 an die erste Kante 110, 130 formschlüssig angelegt werden kann. Erfindungsgemäß
ist es dabei vorgesehen, dass zumindest die gegenüberliegenden langen Kanten 110,
120 des Paneels 100 zumindest abschnittsweise nicht parallel zur Längsachse 150 verlaufen.
In der gezeigten Ausgestaltung der Erfindung verlaufen > 90% der Gesamtkantenlänge
der langen Kanten 110, 120 des Paneels nicht parallel zur Längsachse 150. Auch verlaufen
in der gezeigten Ausgestaltung >90% der Gesamtkantenlänge der kurzen Kanten 130, 140
des Paneels nicht parallel zur Querachse 160. Die langen Kanten 110, 120 weisen Kantenabschnitte
111, 112, 121, 122 auf, welche zueinander einen Winkel in einem Bereich zwischen ≥30°
und ≤120°, hier ca. 90° einschließen. Eine kurze Kante 140 weist Kantenabschnitte
141, 142 auf, welche zueinander einen Winkel in einem Bereich zwischen ≥30° und ≤120°,
hier ca. 90°, einschließen. Die gegenüberliegende kurze Kante 130 weist Kantenabschnitte
131, 132 auf, welche zueinander in einem Winkel in einem Bereich zwischen ≥30° und
≤120°, hier ca. 90°, stehen. Die Paare der jeweils gegenüberliegende Kanten 110, 120,
130, 140 weisen vorzugsweise zueinander kompatible Verriegelungsmittel (hier nicht
gezeigt) zur Ausbildung einer zumindest in vertikaler Richtung sperrenden Verrieglung
auf. Hierdurch lassen sich zwei erfindungsgemäße Dekorpaneel in einfacher Weise miteinander
zu einer im wesentlichen integralen Belagsfläche verbinden. Dabei greifen die langen
Kanten 110, 120 eines ersten Dekorpaneels Versetzt in die lange Kante eines zweiten
Dekorpaneels ein, so dass beispielsweise ein Kantenabschnitt 111 eines ersten Dekorpaneels
an den Kantenabschnitt 122 eines zweiten Dekorpaneels bindet. Die Verriegelungsmittel
können dabei einstückig mit dem Kern des Dekorpaneels oder als separates bzw. vom
Dekorpaneel separierbares Sperrelement ausgebildet sein. Als Verriegelungsmittel kann
dabei in der einfachsten Form eine Nut an den Kantenabschnitten der ersten langen
Kanten 110 und eine Feder an den Kantenabschnitten der zweiten langen Kante 120 vorgesehen
sein, so dass bei einem Zusammenfügen zweier Dekorpaneele entlang ihrer jeweiligen
langen Kanten 119, 120 die Feder der zweiten Kante in die Nut der ersten Kante eingreift.
Alternativ kann es vorgesehen sein, dass die langen Kanten 110, 120 als Verriegelungsmittel
eine Nut aufweisen, in die als Sperrelement eine separate Feder eingelegt wird, mittels
welcher die beiden Paneele miteinander verbunden werden. Auch kann es vorgesehen sein,
dass die Verriegelungsmittel an den langen Kanten 110, 120 bzw. den Kantenabschnitten
111, 112, 121, 122 Verriegelungsmittel aufweisen, die neben einer in horizontaler
Richtung wirkenden Verriegelung auch eine in vertikaler Richtung wirksame Verriegelung
bewirken. Dazu kann es vorgesehen sein, dass die Verriegelungsmittel hakenförmig ausgebildet
sind und über ein Sperrelement verfügen, wie beispielsweise eine federnde Rastlasche.
Dabei kann eine solche federnde Rastlasche integraler Bestandteil des Dekorpaneels
sein oder als separates Element vorgesehen sein. Ebenso können an den kurzen Kanten
130, 140 an den Kantenabschnitten 131, 132, 141, 142 kompatible Verriegelungsmittel
vorgesehen sein, mittels welcher Dekorpaneele auch entlang der Längsachse miteinander
Verbunden werden können. Dabei können diese Verriegelungsmittel in vergleichbarer
Weise ausgestaltet sein, sie die an den langen Kanten 110, 120 bzw. den Kantenabschnitten
111, 112, 121, 122 vorgesehen Verriegelungsmittel.
[0053] Fig. 2 zeigt eine Mehrzahl von Dekorpaneelen 201, 202, 203 welche entlang ihrer jeweiligen
langen Kanten zu einer größeren Belagsfläche zusammengefügt werden können. Dabei werden
die Dekorpanne in Verbindungsrichtung 205 verschoben und mittels entsprechender Verriegelungsmittel
entlang der Verbindungslinien 204, 206 miteinander verbunden.
[0054] Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführung eines Verbundes einer Mehrzahl von erfindungsgemäßen
Dekorpaneelen 301, 302, 303, 304, 305, 307, 307, bei welchem die Dekorpaneele in Erstreckungsrichtung
ihrer Längsachse zueinander versetz angeordnet sind und über die Verbindungslinien
308, 311, 312 und 313 in dieser Richtung verbunden sind, während eine Verbindung in
Erstreckungsrichtung der Querachse entlang der Verbindungslinien 309 und 310 erfolgt.
In dieser Weise lassen sich auch große Belagsflächen in einfacher Weise mit aufwendigen
Verlegegeometrien bedecken.
1. Dekorpaneel (100), aufweisend jeweils ein Paar von gegenüberliegenden kurzen (130,
140) und langen (110, 120) Kanten, wobei die Paare der jeweils gegenüberliegenden
Kanten (110, 120, 130, 140) zueinander kompatible Geometrien aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die gegenüberliegenden langen Kanten (110, 120) des Paneels (100) zumindest
abschnittsweise nicht parallel zur Längsachse (150) verlaufen.
2. Dekorpaneel (110) gemäß Anspruch 1, wobei mindestens 50% der Gesamtkantenlänge der
langen Kanten (110, 120) des Paneels, vorzugsweise mindestens 60%, insbesondere mindestens
75%, nicht parallel zur Längsachse (150) verlaufen.
3. Dekorpaneel (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die gegenüberliegenden
kurzen Kanten (130, 140) des Paneels (100) zumindest abschnittsweise nicht parallel
zur Querachse (160) verlaufen.
4. Dekorpaneel (110) gemäß Anspruch 3, wobei mindestens 50% der Gesamtkantenlänge der
kurzen Kanten (130, 140) des Paneels, vorzugsweise mindestens 60%, insbesondere mindestens
75%, nicht parallel zur Querachse (160) verlaufen.
5. Dekorpaneel (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die langen Kanten
(110, 120) Kantenabschnitte (111, 112, 121, 122) aufweisen, welche zueinander einen
Winkel in einem Bereich zwischen ≥30° und ≤120° einschließen.
6. Dekorpaneel (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine kurze Kante
(140) Kantenabschnitte (141, 142) aufweist, welche zueinander einen Winkel in einem
Bereich zwischen ≥30° und ≤120° einschließen.
7. Dekorpaneel (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine kurze Kante
(130) Kantenabschnitte (131, 132) aufweist, welche zueinander in einem Winkel in einem
Bereich zwischen ≥30° und ≤120° stehen.
8. Dekorpaneel (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Paare der jeweils
gegenüberliegende Kanten (110, 120, 130, 140) zueinander kompatible Verriegelungsmittel
(170, 180) zur Ausbildung einer zumindest in vertikaler Richtung sperrenden Verrieglung
aufweisen.
9. Dekorpaneel (100) gemäß Anspruch 8, wobei die Verriegelungsmittel (170, 180) einstückig
ausgebildet sind.
10. Dekorpaneel (100) gemäß Anspruch 8, wobei die Verriegelungsmittel (170, 180) ein vom
Dekorpaneel separierbares Sperrelement (171) aufweisen.
11. Dekorpaneel (100) gemäß Anspruch 8, wobei das Sperrelement (171) aus einer federnden
Rastlasche (172) gebildet wird.
12. Verfahren zur Herstellung eines Dekorpaneel (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis
11, aufweisend den Schritt des Aufteilens einer ein Mehrfaches der Fläche eines Dekorpaneels
(100) umfassenden Großplatte (300) mittels eines in wenigstens 2 Achsen frei beweglichen
Schnittmittels (500) umfasst.
13. Verfahren gemäß Anspruch 12, wobei das Schnittmittel (500) mittel elektromagnetischer
Strahlung schneidet, vorzugsweise mittels Laser.
14. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 12 und 13, wobei das Verfahren den Schritt des
Profilierens wenigstens eines Paares von gegenüberliegenden Kanten (110, 120, 130,
140) umfasst, wobei das Profilieren mittels eines in wenigstens 3 Achsen frei beweglichen
Profilierungswerkszeugs (600) erfolgt.
15. Verfahren gemäß Anspruch 14, wobei das Profilierungswerkzeug ein Laser ist.