[0001] Die Erfindung geht aus von einer Feuerschutztür zum Verschließen von Türöffnungen
vorzugsweise in Tunnelröhren.
[0002] In Straßentunnels und Tunnels für den Zugverkehr sind die Fluchtwege und Notausgänge
durch Feuerschutztüren von dem dem Verkehr dienenden Tunnel getrennt. Im Falle eines
Brandes im Tunnel hemmen derartige Feuerschutztüren die Ausbreitung von Feuer und
Rauch in einen als Fluchtweg und/ oder Rettungsweg dienenden zweiten Tunnel. Bei dem
zweiten Tunnel kann es sich entweder um einen ausschließlich als Flucht- und Rettungsweg
dienenden Sicherheitsstollen, um eine zweite Röhre für den Verkehr oder um Verbindungsstollen
zwischen zwei dem Verkehr dienenden Tunnelröhren handeln. Die Feuerschutztür weist
typischerweise einen als Türeinfassung dienenden Türrahmen, welcher die Türöffnung
begrenzt, und ein drehbar an dem Türrahmen angeordnetes Türblatt, welches einen Türflügel
bildet, auf. Um dem Feuer und dem Rauch Einhalt zu gebieten, besteht das Türblatt
und gegebenenfalls auch der Türrahmen aus einem gegen Feuer- und Hitze widerstandsfähigem
Material.
[0003] Eine verbaute Feuerschutztür ist im Normalfall geschlossen. In der Schließstellung
muss die Feuerschutztür dem durch die Fahrzeuge im Tunnel aufgebauten Druck standhalten.
Die im Tunnel fahrenden Fahrzeuge erzeugen einen Unterdruck oder einen Überdruck.
Das selbsttätige Öffnen der Feuerschutztür durch den im Tunnel herrschenden Druck
wird durch eine Verriegelungseinrichtung unterbunden. Die Verriegelungseinrichtung
verriegelt das Türblatt mit dem Türrahmen in einer Tür-Schließstellung. Im Falle eines
Unfalls oder einer Gefahr können Personen durch die Feuerschutztür flüchten. Hierzu
müssen die Personen die Türverriegelung durch manuelle Betätigung eines Türdrückers
lösen und das als Türflügel ausgebildete Türblatt durch Krafteinwirkung in Fluchtrichtung
öffnen. Dabei ist entscheidend, dass die Feuerschutztür auch von Kindern und gebrechlichen
Personen geöffnet werden kann. Dies gilt sowohl für das Lösen der Verriegelung beim
Betätigen des Türdrückers als auch für das Bewegen des Türblatts von der Tür-Schließstellung
in eine geöffnete Stellung. Sobald die Kraft, welche das Türblatt in eine geöffnete
Stellung zwingt, wegfällt, schließt die Feuerschutztür in der Regel selbsttätig aufgrund
einer Türschließeinrichtung.
[0004] Die Kraft, die eine Person aufbringen muss, um die Feuerschutztür zu öffnen und das
Türblatt in die Tür-Öffnungsstellung zu bewegen, hängt von der Tür und von dem Umgebungsdruck
der Tür ab. Herrscht auf beiden Seiten der geschlossenen Feuerschutztür unterschiedlicher
Druck, so ist dieser Druckunterschied beim Öffnen der Feuerschutztür zu überwinden.
Um die Feuerschutztür in Richtung des Bereichs mit höherem Druck zu öffnen, muss eine
flüchtende Person eine zusätzliche Kraft aufbringen.
[0005] Aus der
DE 10 2007 041 618 A1 ist eine Vorrichtung zur Druckentlastung von Feuerschutztüren bekannt, welche mit
einem elektrischen Antrieb, einer aus einem Gehäuse ausfahrende Stange und einem Signalgeber
ausgestattet ist. Wird anhand des Signalgebers festgestellt, dass sich eine Person
einer Feuerschutztür nähert oder eine Person die Feuerschutztür betätigt, so wird
der Antrieb eingeschaltet. Dieser sorgt dafür, dass die Stange aus dem Gehäuse ausfährt
und dabei das Türblatt zumindest soweit vom Türrahmen entfernt, dass ein Spalt entsteht,
der einen Druckausgleich ermöglicht. Als nachteilig erweist sich jedoch, dass die
Vorrichtung mit einem Antrieb ausgestattet ist, der mit elektrischem Strom versorgt
werden muss.
[0006] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Feuerschutztür zur Verfügung
zu stellen, bei der die zum Öffnen der Feuerschutztür notwendige Kraft insbesondere
im Falle von Druckunterschieden reduziert ist, ohne dass hierzu eine elektrische Stromversorgung
notwendig ist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Feuerschutztür mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Die Feuerschutztür zeichnet sich dadurch aus, dass das Türblatt Schlitze aufweist,
die als Durchgangsöffnungen ausgebildet sind und als Türblatt-Schlitze bezeichnet
werden. Die Feuerschutztür ist mit einem Schieber ausgestattet, der beweglich am Türblatt
angeordnet ist. In einer Schieber-Schließstellung deckt der Schieber die Türblatt-Schlitze
ab. In einer Schieber-Öffnungsstellung gibt der Schieber die Türblatt-Schlitze frei.
Die Besonderheit besteht darin, dass der Schieber an einen Türdrücker gekoppelt ist,
mit dem eine Schlossfalle der Feuerschutztür von einer Schlossfallen-Schließstellung
in eine Schlossfallen-Öffnungsstellung bewegt wird. Diese Kopplung führt dazu, dass
bei der Betätigung des Türdrückers gleichzeitig die Schlossfalle in die Schlossfallen-Öffnungsstellung
und der Schieber in die Schieber-Öffnungsstellung übergehen und damit die Türblatt-Schlitze
durch den Schieber frei gegeben werden.
[0008] Der Türdrücker kann beispielsweise als Türklinke, als Druckstange oder als Druckplatte
ausgebildet sein. Der Türdrücker ist typischerweise mit einer Schlossnuss eines mit
der Schlossfalle ausgestatteten Schlosses verbunden. Dieses Schloss ist in die Feuerschutztür
integriert. Es sorgt dafür, dass sich die Feuerschutztür nicht selbsttätig öffnet.
[0009] Das Schloss kann mit einer Schlossfalle oder mit mehreren Schlossfallen ausgestattet
sein. Die Schlossfalle kann an der dem Türband abgewandten Seite des Türblatts angeordnet
sein und in der Schlossfallen-Schließstellung seitlich über das Türblatt überstehen.
Das Schloss kann auch mit mehreren Schlossfallen ausgestattet sein, die an der dem
Türband abgewandten Seite des Türblatts angeordnet sind, beispielsweise im mittleren,
oberen und unteren Bereich des Türblatts. Darüber hinaus kann das Schloss mit Schlossfallen
ausgestattet sein, die an der Oberseite des Türblatts und/ oder an der Unterseite
des Türblatts angeordnet sind. In der Schlossfallen-Schließstellung stehen diese Schlossfallen
nach oben oder nach unten über das Türblatt über. Sie greifen dabei in einen Türsturz
oder in eine Bodenschwelle ein.
[0010] Wenn die Feuerschutztür geschlossen ist, befindet sich der Schieber in seiner Schieber-Schließstellung,
so dass die Türblatt-Schlitze geschlossen sind. Betätigt eine Person den Türdrücker
der Feuerschutztür, werden gleichzeitig die Schlossfalle in die Schlossfallen-Öffnungsstellung
und der Schieber in die Schieber-Öffnungsstellung bewegt. Durch die nun geöffneten
Türblatt-Schlitze kann Luft hindurchströmen, so dass ein Druckausgleich an der Feuerschutztür
erfolgt, noch bevor die Person das Türblatt der Feuerschutztür in eine Tür-Öffnungsstellung
bewegt hat. Beim anschließenden Bewegen des Türblatts muss die Person nicht mehr einen
eventuellen Druckunterschied überwinden, weshalb die zum Öffnen der Feuerschutztür
notwendige Kraft reduziert ist.
[0011] Die Druckentlastung erfolgt aufgrund der rein mechanischen Kopplung des Schiebers
an den Türdrücker. Eine elektrische Stromversorgung ist hierzu nicht notwendig.
[0012] Der Schieber kann in das Türblatt integriert oder auf das Türblatt aufgesetzt sein.
[0013] Der Schieber kehrt automatisch in seine Schieber-Schließstellung zurück, wenn die
Feuerschutztür wieder schließt.
[0014] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Türblatt im Bereich
der Türblatt-Schlitze mit einem intumeszierenden Baustoff ausgestattet. Dieser dehnt
sich unter Hitzeeinwirkung aus und verschließt dabei die Türblatt-Schlitze vollständig.
Derartige Baustoffe werden auch als Dämmschichtbildner bezeichnet. Im Falle eines
Feuers und der dabei entstehenden Hitze vergrößert der intumeszierende Baustoff sein
Volumen und füllt die als Durchgangsöffnungen ausgebildeten Türblatt-Schlitze vollständig
aus. Die Feuerschutztür hemmt damit die Ausbreitung des Feuers. Die Menge des intumeszierenden
Baustoffes ist dabei derart an die Größe der Türblatt-Schlitze anzupassen, dass das
vollständige Verschließen der Türblatt-Schlitze im Falle eines Brandes gewährleistet
ist.
[0015] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der intumeszierende
Baustoff an den Innenseiten der Türblatt-Schlitze angeordnet.
[0016] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Türblatt-Schlitze
im Wesentlichen länglich. Lange und vergleichsweise schmale Türblatt-Schlitze ermöglichen
ein Verschließen mit dem intumeszierenden Baustoff im Brandfall in kurzer Zeit.
[0017] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Türblatt-Schlitze
in einer unteren Hälfte des Türblatts angeordnet. Damit befinden sich die Türblatt-Schlitze
nicht auf der Höhe des Gesichts einer Person. Strömt durch die geöffneten Türblatt-Schlitze
in Folge eines Druckausgleichs Luft, welche Staub- oder Schmutzpartikel mit sich führt,
so treffen diese Partikel die Person nicht im Gesicht sondern allenfalls an den Beinen.
[0018] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Türblatt mit
mindestens einer Profilschiene ausgestattet, in der der Schieber verschiebbar geführt
ist. Der Schieber kann auch in mehreren Profilschienen geführt sein, beispielsweise
in einer ersten Profilschiene an der Unterseite des Schiebers und in einer zweiten
Profilschiene an der Oberseite des Schiebers.
[0019] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Profilschiene
gegen die Horizontale geneigt und bildet eine schiefe Ebene aus. Die Neigung der Profilschiene
ist dabei derart vorgegeben, dass sich der in der Profilschiene geführte Schieber
in der Schieber-Schließstellung ein tieferes Niveau aufweist als in der Schieber-Öffnungsstellung.
Der Schieber kehrt damit seiner eigenen Gewichtskraft folgend von allein in die Schieber-Schließstellung
zurück, in dem er die schiefe Ebene hinabgleitet. Die schiefe Ebene, auf der der Schieber
gleitet oder rollt, wird dabei durch einen Abschnitt der Profilschiene gebildet.
[0020] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Schieber mit
Rollen ausgestattet, die in der Profilschiene abrollen. Darüber hinaus ist auch eine
Gleitführung möglich.
[0021] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der Schieber
Schieber-Schlitze auf. Dabei stimmt die Anzahl der Schieber-Schlitze mit der Anzahl
der Türblatt-Schlitze überein. Die Form und Größe der Schieber-Schlitze stimmt im
wesentlichen mit der Form und Größe der Türblatt-Schlitze überein. Wenn die Schieber-Schlitze
mit den Türblatt-Schlitzen in der Schieber-Öffnungsstellung zur Deckung gebracht werden,
ist der Öffnungsquerschnitt der Türblatt-Schlitze durch die Schieber-Schlitze gar
nicht oder allenfalls geringfügig eingeschränkt.
[0022] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Schieber als
plattenförmiges Element ausgebildet. Die Schieber-Schlitze sind als Durchgangsöffnungen
in dem plattenförmigen Element ausgebildet.
[0023] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Feuerschutztür
mit einer Schieber-Betätigungseinrichtung ausgestattet, welche den Schieber mit dem
Türdrücker verbindet. Der Schieber ist damit nicht unmittelbar sondern mittelbar an
den Türdrücker gekoppelt. Die Schieber-Betätigungseinrichtung überträgt die Bewegung
des Türdrückers auf den Schieber. Sie dient der Kraftübertragung. Darüber hinaus kann
die Schieber-Betätigungseinrichtung den Schieber in der Schieber-Öffnungsstellung
arretieren und dafür sorgen, dass der Schieber beim Schließen der Feuerschutztür wieder
in die Schieber-Schließstellung übergeht.
[0024] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Schieber-Betätigungseinrichtung
einen mit dem Türdrücker verbundenen Umlenkhebel auf. Handelt es sich bei dem Türdrücker
um eine Türklinke oder Türschnalle, so kann der Umlenkhebel drehfest mit dem Türdrücker
verbunden sein.
[0025] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Umlenkhebel
über ein Zugseil mit dem Schieber verbunden. Das Zugseil kann über Umlenkrollen geführt
sein.
[0026] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Schieber-Betätigungseinrichtung
einen drehbar am Türblatt angeordneten Haken auf, der bei Erreichen der Schieber-Öffnungsstellung
an dem Schieber einhakt und den Schieber in der Schieber-Öffnungsstellung festhält.
Der Haken dient der Arretierung des Schiebers in der Schieber-Öffnungsstellung.
[0027] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Schieber mit
einem über seine Oberfläche überstehenden Stift ausgestattet, an welchem der Haken
bei Erreichen der Schieber-Öffnungsstellung einhakt.
[0028] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Schieber-Betätigungseinrichtung
einen am Türblatt federnd gelagerten Schieberauslöser auf, der bei geöffneter Feuerschutztür
über das Türblatt übersteht und der beim Schließen der Feuerschutztür am Türrahmen
entlanggleitet und dabei gegen den Druck einer Feder in das Türblatt geschoben wird.
Dabei ist der Schieberauslöser derart mit dem Haken verbunden, dass die Bewegung des
Schieberauslösers beim Einschieben des Schieber-Auslösers in das Türblatt auf den
Haken übertragen wird. Der Haken wird um seine Drehachse gedreht und gibt dabei den
am Schieber angeordneten Stift frei. Dies führt dazu, dass beim Schließen der Feuerschutztür
die Arretierung des Schiebers in der Schieber-Öffnungsstellung gelöst wird und der
Schieber wieder in seine Schieber-Schließstellung zurückkehrt kann.
[0029] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Haken über
eine Schubstange mit dem Schieberauslöser verbunden. Die Schubstange überträgt die
Bewegung des Schieberauslösers auf den Haken.
[0030] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Schieber-Betätigungseinrichtung
derart ausgebildet, dass der Schieber wieder in seine Schieber-Schließstellung zurückkehrt,
wenn ein Druckausgleich stattgefunden hat. Dies ist spätestens dann, wenn die Feuerschutztür
geschlossen wird. Die Rückkehr in die Schieber-Schließstellung kann insbesondere dadurch
eingeleitet werden, dass der Haken den Schieber frei gibt und die Arretierung des
Schiebers in der Schieber-Öffnungsstellung dadurch gelöst wird. Der Schieber wird
nun nicht mehr in der Schieber-Öffnungsstellung gehalten. Die Bewegung des Schiebers
von der Schieber-Öffnungsstellung in die Schieber-Schließstellung kann auf unterschiedliche
Weise angeregt werden. So kann beispielsweise eine Profilschiene, in der der Schieber
geführt ist, eine schiefe Ebene aufweisen, die der Schieber beim Übergang von der
Schieber-Schließstellung in die Schieber-Öffnungsstellung hinaufbewegt wird. Nach
dem Lösen der Arretierung gleitet der Schieber seiner Gewichtskraft folgend von allein
die schiefe Ebene hinab und kehrt dabei in die Schieber-Schließstellung zurück. Alternativ
dazu kann zwischen dem Schieber und dem Türblatt eine Feder angeordnet sein, die beim
Übergang des Schiebers von der Schieber-Schließstellung in die Schieber-Öffnungsstellung
ausgelenkt wird. Die Federkraft dieser ausgelenkten Feder sorgt dafür, dass der Schieber
anschließend wieder in die Schieber-Schließstellung zurückkehrt. Eine weitere Alternative
besteht darin, dass die Rückkehr des Schiebers von der Schieber-Öffnungsstellung in
die Schieber-Schließstellung an die Bewegung des Türblatts beim Schließen der Feuerschutztür
gekoppelt ist. Eine weitere Alternative besteht darin, dass die Rückkehr des Schiebers
von der Schieber-Öffnungsstellung in die Schieber-Schließstellung an den Türdrücker
oder die Schlossfalle gekoppelt ist.
[0031] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Türblatt-Schlitze
mit einem Gitter abgedeckt. Dadurch wird verhindert, dass Personen mit ihrer Hand
in die Schlitze eingreifen und sich verletzen können. Ferner wird das unerwünschte
Eindringen von Teilen in die Türblatt-Schlitze verhindert, welche gegebenenfalls das
Bewegen des Schiebers relativ zum Türblatt beeinträchtigen könnten. Die Gitteröffnungen
sind dabei so dimensioniert, dass genau dieses Eindringen verhindert wird.
[0032] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
Zeichnung
[0033] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Es zeigen:
- Figur 1
- Ausführungsbeispiel einer Feuerschutztür in einer Aufsicht auf eine erste Seite des
Türblatts,
- Figur 2
- Feuerschutztür gemäß Figur 1, wobei eine Abdeckung eines Schiebers und einer Schieber-Betätigungseinrichtung
entfernt ist,
- Figur 3
- Ausschnitt aus Figur 2,
- Figur 4
- Schieber der Feuerschutztür gemäß Figur 1,
- Figur 5
- Haken und Schieberauslöser der Feuerschutztür gemäß Figur 1,
- Figur 6
- Horizontalschnitt durch die Feuerschutztür gemäß Figur 1 mit Schieber in Schieber-Schließstellung,
- Figur 7
- Horizontalschnitt durch die Feuerschutztür gemäß Figur 1 mit Schieber in Schieber-Öffnungsstellung.
- Figur 8
- Aufsicht auf eine zweite Seite des Türblatts der Feuerschutztür gemäß Figur 1.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0034] In Figur 1 ist eine Feuerschutztür 1 in einer Aufsicht auf eine erste Seite eines
Türblatts 2 dargestellt. Das Türblatt 2 ist mit Scharnieren 4 drehbar an einem Türrahmen
3 angeordnet. An dem Türblatt 2 ist ein Türdrücker 5 angeordnet, mit dem die Feuerschutztür
durch eine in der Zeichnung nicht dargestellte Person geöffnet werden kann. Hierzu
drückt eine Person manuell den Türdrücker 5 nach unten. Dadurch wird eine an den Türdrücker
5 gekoppelte Schlossfalle eines Schlosses von einer Schlossfallen-Schließstellung
in eine Schlossfallen-Öffnungsstellung bewegt. Schloss, Schlossfalle und ein am Türrahmen
3 angeordnetes Schließblech sind in der Zeichnung nicht dargestellt. In der Schlossfallen-Schließstellung
steht die Schlossfalle über das Türblatt 2 über und greift in das Schließblech ein.
Dadurch wird das Türblatt 2 mit der den Scharnieren 4 abgewandten Seite an dem Türrahmen
3 gehalten. Die Feuerschutztür 1 befindet sich in ihrer Tür-Schließstellung. In der
Schlossfallen-Öffnungsstellung ist die Schlossfalle in das Schloss eingezogen und
greift nicht mehr in das Schließblech ein. Die Feuerschutztür 1 kann nunmehr von einer
Person geöffnet werden, in dem die Person die Feuerschutztür in Fluchtrichtung aufschwenkt.
Sobald die die Feuerschutztür öffnende Kraft wegfällt, in dem die Person die Feuerschutztür
loslässt, sorgt eine Türschließeinrichtung 6 dafür, dass die Tür in ihre Tür-Schließstellung
zurückkehrt. In einer unteren Hälfte ist das Türblatt 2 mit mehreren Türblatt-Schlitzen
7 ausgestattet. Ein in Figur 2, 3 und 4 dargestellter Schieber 8 verschließt diese
Türblatt-Schlitze 7, wenn sich die Feuerschutztür in ihrer Tür-Schließstellung befindet.
Eine an dem Türblatt angeordnete Abdeckung 9 schützt den Schieber 8 und eine Schieber-Betätigungseinrichtung.
[0035] Figur 2 zeigt die Feuerschutztür 1 ohne die Abdeckung 9. Figur 3 zeigt einen Ausschnitt
aus Figur 2. Figur 4 zeigt den Schieber 8. An dem Türblatt 2 sind eine erste Profilschiene
10 und eine zweite Profilschiene 11 angeordnet. In diesen beiden Profilschienen 10,
11 ist der Schieber 8 geführt. Die erste Profilschiene 10 stützt dabei den Schieber
8 von unten. Sie ist gegen die Horizontale geneigt und bildet eine schiefe Ebene aus.
Der Schieber 8 ist an seiner Unterseite mit Rollen 12 ausgestattet, die in der ersten
Profilschiene 10 abrollen. Die zweite Profilschiene 11 verläuft horizontal. Sie ist
als reine Gleitschiene ausgebildet und hält den Schieber 8 an seinem oberen Ende.
[0036] Figur 3 zeigt, dass an dem Türdrücker 5 ein Umlenkhebel 13 angeordnet ist. Türdrücker
5 und Umlenkhebel 13 sind drehfest miteinander verbunden und um dieselbe Drehachse
drehbar. Eine Drehung des Türdrückers 5 um seine Drehachse führt damit zu einer Drehung
des Umlenkhebels 13 um dieselbe Drehachse. An seinem dem Türdrücker 5 abgewandten
Ende ist an dem Umlenkhebel 13 ein Zugseil 14 befestigt. Dieses ist über zwei Umlenkrollen
15, 16 geführt und an dem Schieber 8 befestigt. Umlenkhebel 13, Zugseil 14 und Umlenkrollen
15, 16 sind Teil einer Schieber-Betätigungseinrichtung. Sie sorgen dafür, dass der
Schieber 8 bei einer Betätigung des Türdrückers 5 in Richtung des in Figur 3 dargestellten
Pfeils bewegt wird und dabei von einer Schieber-Schließstellung in eine Schieber-Öffnungsstellung
übergeht. In den Figuren 2 und 3 ist der Schieber 8 in seiner Schieber-Schließstellung
dargestellt. In dieser Schieber-Schließstellung verschließt der Schieber 8 die Türblatt-Schlitze
7.
[0037] Figur 4 zeigt den Schieber 8 in Alleinstellung. In dieser Darstellung sind die Schieber-Schlitze
17 erkennbar. Die Anzahl der Schieber-Schlitze 17 stimmt mit der Anzahl der Türblatt-Schlitze
7 überein. Ferner stimmen die Schieber-Schlitze in ihrer Form mit den Türblatt-Schlitzen
7 überein. Der Schieber 8 weist eine Trapezform auf. Die beiden vertikal verlaufenden
Seiten sind parallel. Die obere Kante hat einen im wesentlichen horizontalen Verlauf.
Die untere Kante verläuft gegen die Horizontale unter einer Neigung, welche der Neigung
der ersten Profilschiene 10 entspricht.
[0038] Die Schieber Betätigungseinrichtung umfasst ferner einen drehbar am Türblatt 2 angeordneten
Haken 18, einen Schieberauslöser 19 und eine Schubstange 20. Wenn sich der Schieber
8 in der Schieber-Öffnungsstellung befindet, kommt er mit dem Haken 18 in Eingriff.
Hierzu ist an de Schieber 8 ein Stift angeordnet, der von der Oberfläche des Schiebers
8 nach außen absteht. Zur Feinjustierung sind an dem Schieber 8 vier Öffnungen 21
vorgehen, in die der Stift wahlweise eingesetzt werden kann. Wenn sich der Schieber
8 in seine Schieber-Öffnungsstellung bewegt, gleitet der Stift an einer abgeschrägten
Flanke 22 des Hakens 17 entlang und drückt dabei den Haken 18 nach oben. Der Haken
18 wird infolgedessen um seine Drehachse 23 gedreht. Wenn der Stift die Flanke 22
des Hakens 18 passiert hat, fällt der Haken 18 nach unten und hält den Stift sowie
den Schieber 8 fest. Der Schieber 8 ist damit in seiner Schieber-Öffnungsstellung
arretiert. Diese Schieber-Öffnungsstellung bleibt auch dann bestehen, wenn der Türdrücker
5 nicht mehr betätigt wird und in seine Ausgangsstellung zurückkehrt.
[0039] Der Haken 18 ist als zweiarmiger Hebel ausgebildet. Der erste Hebelarm 24 weist den
hakenförmigen Abschnitt mit der Flanke 22 auf. Der zweite Hebelarm 25 ist mit der
Schubstange 20 verbunden. Diese Schubstange 20 ist an den Schieberauslöser 19 gekoppelt.
Dieser Schieberauslöser 19 geht in eine Schieberauslöser-Schließstellung über, wenn
die Feuerschutztür 1 schließt und damit das Türblatt 2 am Türrahmen 3 anliegt. Dabei
wird der Schieberauslöser 19 in das Türblatt 2 geschoben und in das Türblatt 2 hineingedrückt.
Der Schieberauslöser 19 ist in dem Türblatt 2 federnd gelagert. Beim Einschieben des
Schieberauslösers 19 in das Türblatt 2 wird eine in der Zeichnung nicht dargestellte
Feder ausgelenkt. Die Kraft dieser ausgelenkten Feder sorgt dafür, dass der Schieberauslöser
beim Öffnen der Feuerschutztür automatisch wieder aus dem Türblatt 2 herausgedrückt
wird und in seine Schieberauslöser-Öffnungsstellung übergeht. Die Bewegung des Schieberauslösers
19 beim Schließen der Feuerschutztür wird über die Schubstange 20 auf den Haken 18
übertragen. Der erste Hebelarm 24 wird angehoben und gibt den Stift sowie den Schieber
8 frei. Anschließend kann der Schieber 8 auf seinen Rollen 12 in der ersten Profilschiene
10 nach unten gleiten und in seine Schieber-Schließstellung zurückkehren. Die Bewegung
der Schubstange beim Öffnen und Schließen der Feuerschutztür ist in Figur 5 durch
einen Pfeil dargestellt.
[0040] Die Figuren 6 und 7 zeigen einen Horizontalschnitt durch das Türblatt 2 im Bereich
der Türblatt-Schlitze 7. Dabei zeigt Figur 6 den Schieber 8 in seiner Schieber-Schließstellung.
In dieser Stellung des Schiebers 8 sind die Schieber-Schlitze 17 versetzt zu den Türblatt-Schlitzen
7 angeordnet, so dass die Türblatt-Schlitze durch die Abschnitte 26 zwischen den Schieber-Schlitzen
17 abgedeckt sind. Figur 7 zeigt den Schieber 8 in seiner Schieber-Öffnungsstellung.
In dieser Stellung befinden sich die Schieber-Schlitze 17 an derselben Stelle wie
die Türblatt-Schlitze 7, so dass die Türblatt-Schlitze geöffnet sind und Luft durch
sie hindurchströmen kann.
[0041] In den Figuren 6 und 7 ist darüber hinaus ein intumeszierender Baustoff 27 dargestellt,
der an den Innenseiten der Türblatt-Schlitze 7 angeordnet ist. Dieser Baustoff weist
bei Zimmertemperatur sowie in einem Temperaturbereich bis zu einer vorgegebenen Maximaltemperatur
die in den Figuren 6 und 7 dargestellte Ausdehnung auf, in der die Türblatt-Schlitze
7 geöffnet sind. Übersteigt die Umgebungstemperatur der Feuerschutztür die vorgegebene
Maximaltemperatur, so dehnt sich der intumeszierende Baustoff aus, so dass er die
Türblatt-Schlitze 7 verschließt.
[0042] Figur 8 zeigt die Feuerschutztür 1 in einer Aufsicht auf die andere Seite des Türblatts
2. Auf dieser Seite sind die Türblatt-Schlitze 7 ebenfalls erkennbar. Während der
Türdrücker auf der ersten Seite des Türblatts mit einer Türklinke ausgestattet ist,
so ist der Türdrücker auf der in Figur 8 dargestellten zweiten Seite mit einer Druckstange
ausgestattet.
[0043] Sämtliche Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
miteinander erfindungswesentlich sein.
Bezugszahlen
[0044]
- 1
- Feuerschutztür
- 2
- Türblatt
- 3
- Türrahmen
- 4
- Scharnier
- 5
- Türdrücker
- 6
- Türschließeinrichtung
- 7
- Türblatt-Schlitze
- 8
- Schieber
- 9
- Abdeckung
- 10
- Erste Profilschiene
- 11
- Zweite Profilschiene
- 12
- Rollen
- 13
- Umlenkhebel
- 14
- Zugseil
- 15
- Umlenkrolle
- 16
- Umlenkrolle
- 17
- Schieber-Schlitze
- 18
- Haken
- 19
- Schieberauslöser
- 20
- Schubstange
- 21
- Öffnungen
- 22
- Flanke
- 23
- Drehachse
- 24
- Erster Hebelarm
- 25
- Zweiter Hebelarm
- 26
- Abschnitt zwischen zwei Schieber-Schlitzen
- 27
- Intumeszierender Baustoff
1. Feuerschutztür zum Verschließen von Türöffnungen vorzugsweise in Tunnelröhren
mit einem an einem Türrahmen (3) beweglich angeordneten Türblatt (2), welches mit
als Durchgangsöffnungen ausgebildeten Türblatt-Schlitzen (7) ausgestattet ist,
mit einem an dem Türblatt (2) beweglich angeordneten Schieber (8), welcher in einer
Schieber-Schließstellung die Türblatt-Schlitze (7) abdeckt und welcher in einer Schieber-Öffnungsstellung
die Türblatt-Schlitze (7) frei gibt,
mit einer an dem Türblatt (2) angeordneten Schlossfalle, welche von einer in das Türblatt
(2) eingezogenen Schlossfallen-Öffnungsstellung in eine über das Türblatt (2) überstehende
Schlossfallen-Schließstellung und umgekehrt beweglich ist,
mit einem an dem Türblatt (2) angeordneten Türdrücker (5), welcher an den Schieber
(8) und an die Schlossfalle gekoppelt ist und welcher bei seiner Betätigung gleichzeitig
die Schlossfalle in die Schlossfallen-Öffnungsstellung und den Schieber (8) in die
Schieber-Öffnungsstellung bewegt.
2. Feuerschutztür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Türblatt (2) im Bereich der Türblatt-Schlitze (7) mit einem intumeszierenden
Baustoff (27) ausgestattet ist, der sich unter Hitzeeinwirkung ausdehnt und dabei
die Türblatt-Schlitze (7) vollständig verschließt.
3. Feuerschutztür nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der intumeszierende Baustoff (27) an den Innenseiten der Türblatt-Schlitze angeordnet
ist.
4. Feuerschutztür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Türblatt-Schlitze (7) länglich sind.
5. Feuerschutztür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Türblatt-Schlitze (7) in einer unteren Hälfte des Türblatts (2) angeordnet sind.
6. Feuerschutztür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Türblatt (2) mit mindestens einer Profilschiene (10, 11) ausgestattet ist, in
der der Schieber (8) verschiebbar geführt ist.
7. Feuerschutztür nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilschiene (10) gegen die Horizontale geneigt ist und eine schiefe Ebene ausbildet.
8. Feuerschutztür nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (8) mit Rollen (12) ausgestattet ist, die in der Profilschiene (10)
abrollen.
9. Feuerschutztür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (8) Schieber-Schlitze (17) aufweist, dass die Anzahl der Schieber-Schlitze
(17) mit der Anzahl der Türblatt-Schlitze (7) übereinstimmt, und dass die Form und
Größe der Schieber-Schlitze (17) im Wesentlichen mit der Form und Größe der Türblatt-Schlitze
(7) übereinstimmt.
10. Feuerschutztür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (8) als plattenförmiges Element ausgebildet ist, und dass die Schieber-Schlitze
(17) als Durchgangsöffnungen in dem plattenförmigen Element ausgebildet sind.
11. Feuerschutztür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit einer Schieber-Betätigungseinrichtung ausgestattet ist, welche den Schieber
(8) mit dem Türdrücker (5) verbindet.
12. Feuerschutztür nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schieber-Betätigungseinrichtung einen mit dem Türdrücker (5) verbundenen Umlenkhebel
(13) aufweist.
13. Feuerschutztür nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Umlenkhebel (13) über ein Zugseil (14) mit dem Schieber (8) verbunden ist.
14. Feuerschutztür nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Schieber-Betätigungseinrichtung einen drehbar am Türblatt (2) angeordneten Haken
(18) aufweist, der bei Erreichen der Schieber-Öffnungsstellung an dem Schieber (8)
einhakt und den Schieber (8) in der Schieber-Öffnungsstellung festhält.
15. Feuerschutztür nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (8) mit einem über seine Oberfläche überstehenden Stift ausgestattet
ist, an welchem der Haken (18) bei Erreichen der Schieber-Öffnungsstellung einhakt.
16. Feuerschutztür nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Schieber-Betätigungseinrichtung einen am Türblatt (2) federnd gelagerten Schieberauslöser
(19) aufweist, der bei geöffneter Feuerschutztür über das Türblatt (2) übersteht und
der beim Schließen der Feuerschutztür am Türrahmen entlanggleitet und dabei gegen
den Druck einer Feder in das Türblatt (2) geschoben wird, dass der Schieberauslöser
(19) mit dem Haken (18) verbunden ist.
17. Feuerschutztür nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Haken (18) über eine Schubstange (20) mit dem Schieberauslöser (19) verbunden
ist.