[0001] Die Erfindung betrifft eine Zugbandankopplung für einen Steckverbinder mit einer
Push-Pull-Verriegelung, einen Steckverbinder mit einer Push-Pull-Verriegelung und
einer Zugbandankopplung sowie ein Verfahren zum Befestigen einer Zugbandankopplung
an einem Steckverbinder mit einer Push-Pull-Verriegelung.
[0002] Einige elektrische Steckverbinder werden mit einer sogenannten Push-Pull-Verriegelung
ausgestattet. Eine Push-Pull-Verriegelung wird insbesondere für Steckverbinder des
Typs RJ45 und Rundsteckverbinder der P-Serie verwendet. Steckverbinder mit einer Push-Pull-Verriegelüng
werden auch als Push-Pull-Steckverbinder bezeichnet.
[0003] Push-Pull-Steckverbinder weisen in der Nähe ihrer Einsteckenden Verriegelungsnasen
auf, welche zum Eingriff in Aussparungen einer komplementären Steckbuchse ausgebildet
sind. Im eingesteckten Zustand greifen diese Verriegelungsnasen in die Aussparungen
der Buchse ein und verriegeln den Steckverbinder in der Buchse. In diesem eingesteckten
und verriegelten Zustand ist der Steckverbinder gegen ein Herausziehen entgegen einer
Steckrichtung in der Steckbuchse gesichert.
[0004] Um die Steckverbinder von der Buchse zu entkoppeln, kann an einem beweglichen, z.B.
federnden Entriegelbauteil des Steckverbinders gegen die Steckrichtung derart gezogen
werden, dass das Entriegelbauteil die Rastnasen so eindrückt, dass sie aus den Aussparungen
der Steckbuchse herausbewegt werden. Anschließend kann der entriegelte Steckverbinder
z.B. mittels derselben Zugbewegung aus der Steckbuchse herausgezogen werden.
[0005] Bei einigen Push-Pull-Steckverbindern hat sich das Problem ergeben, dass aus Platzgründen
ein schlechter Zugriff auf das Entriegelbauteil des Steckverbinders bestehen kann,
welcher zur Entriegelung der Steckverbindung entgegen der Steckrichtung bewegt werden
muss. Zur Lösung dieses Problems sind Steckverbinder mit einer Push-Pull-Verriegelung
entwickelt worden, die ein an das bewegliche Entriegelbauteil des Steckverbinders
gekoppeltes Zugband aufweisen. Dieses Zugband steht vom Steckverbinder ab und/oder
hängt davon herunter. Zum Lösen der Steckverbindung kann einfach am Zugband gezogen
werden, welches die Zugkraft auf das bewegliche Entriegelbauteil des Push-Pull-Steckverbinders
derart überträgt, dass die Push-Pull-Verriegelung gelöst wird und der Steckverbinder
aus der Steckbuchse herausgezogen werden kann.
[0006] Diese Zugbänder werden auch als Lanyards bezeichnet, die an dem beweglichen Entriegelbauteil
des Push-Pull-Steckverbinders befestigt sind. Die bislang bekannten Lösungen mit den
am Zugband befestigten, beweglichen Entriegelbauteilen weisen den Nachteil auf, dass
sie einen relativ hohen Platzverbrauch im Lagerbestand haben. So sind die an dem Steckverbinder
befestigten Zugbänder oft steife Drahtseile, welche vom Steckverbinder abstehen und
deswegen deutlich mehr Lagerplatz benötigen als konventionelle Push-Pull-Steckverbinder
ohne Lanyard.
[0007] Der Erfindung liegt deswegen die Aufgabe zugrunde, eine Zugbandentlastung für die
Push-Pull-Verriegelung eines Steckverbinders zu ermöglichen, welche zumindest im Lagerbestand
einen reduzierten Platzbedarf aufweist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen sind die Gegenstände der abhängigen Ansprüche.
[0009] Ein Aspekt betrifft eine Zugbandankopplung für einen Steckverbinder mit einer Push-Pull-Verriegelung,
welche ein Zugband und eine Koppelschelle aufweist. Dabei ist das Zugband zumindest
an einer Befestigungsstelle an der Koppelschelle befestigt und/oder befestigbar. Die
Koppelschelle ist form- und/oder kraftschlüssig an einer Außenkontur des Steckverbinders
befestigt und/oder befestigbar.
[0010] Die Zugbandankopplung ist zur Befestigung an dem Steckverbinder ausgebildet und konfiguriert.
Genauer ist die Zugbandankopplung zur Befestigung an der Außenkontur des Steckverbinders
ausgebildet und vorgesehen. Die Außenkontur kann dabei eine Außenkontur des beweglichen
Entriegelbauteils des Steckverbinders sein. Das bewegliche Entriegelbauteil des Steckverbinders
ist hierbei genau das Bauteil, welches zum Entriegeln der Push-Pull-Verriegelung relativ
zum Rest des Steckverbinders zum Beispiel entgegen der Steckrichtung bewegt wird,
um die Push-Pull-Verriegelung zu entriegeln.
[0011] Die Zugbandankopplung kann entweder bereits an der Außenkontur des Steckverbinders
befestigt sein oder aber steckverbinderlos ausgebildet sein, d.h. als ein zum Steckverbinder
zunächst separates Bauteil und/oder Bausatz ausgebildet sein, welches bzw. welcher
z.B. nachträglich an der Außenkontur befestigt werden kann.
[0012] Die Zugbandankopplung weist zumindest das Zugband und die Koppelschelle auf. Dabei
ist das Zugband an der zumindest einen Befestigungsstelle der Koppelschelle befestigt
und/oder befestigbar. Bevorzugt ist das Zugband bereits von vornherein zumindest an
der einen Befestigungsstelle befestigt und somit fest mit der Koppelschelle verbunden.
Hierbei kann die Zugbandankopplung als ein im Wesentlichen zusammenhängendes Bauteil
ausgebildet sein, welches gegebenenfalls mehrere Bauteilelemente aufweisen kann, wie
z.B. das Zugband und die Koppelschelle.
[0013] Das Zugband kann insbesondere an zwei Bandenden mit der Koppelschelle befestigt und/oder
befestigbar sein, so dass ein mittlerer Abschnitt und/oder Mittelband des Zugbandes
zwischen den Bandenden eine Schlaufe ausbildet, an der zum Lösen der Push-Pull-Verriegelung
gezogen werden kann. In einem unmontierten, vorassemblierten Zustand kann das Zugband
bereits an der einen Befestigungsstelle mit der Koppelschelle befestigt sein, allerdings
noch nicht an einer zweiten Befestigungsstelle. In einer am Steckverbinder assemblierten
Befestigungsposition kann das Zugband an zwei Befestigungsstellen an der Koppelschelle
befestigt sein. Hierbei kann es die voranstehend beschriebene Schlaufe zum einfachen
Ziehen und Lösen der Push-Pull-Verriegelung ausbilden.
[0014] Das Zugband kann z.B. als ein Drahtseil ausgebildet sein und/oder ein Drahtseil aufweisen,
welches eine hohe Reißfestigkeit und somit Stabilität aufweist.
[0015] Die Koppelschelle ist form- und/oder kraftschlüssig an der Außenkontur des Steckverbinders
befestigt und/oder befestigbar. Dies bedeutet, dass die Koppelschelle so an und/oder
um die Außenkontur des Steckverbinders gelegt werden kann, dass sich eine feste Ankopplung
der Koppelschelle an die Außenkontur ergibt. Bevorzugt weist diese Befestigung zumindest
einen Formschluss auf, welcher in eine Entriegelungsrichtung wirkt, also üblicherweise
entgegen der Steckrichtung des Steckverbinders. Weiterhin kann die Koppelschelle auch
mit einem Klemmsitz an die Außenkontur angekoppelt und somit daran befestigt werden.
In einer Ausführungsform besteht eine formschlüssige und reibschlüssige Verbindung
zwischen der Koppelschelle und dem Steckverbinder in der Befestigungsposition der
Zugbandankopplung. Eine stoffschlüssige Befestigung ist nicht vorgesehen.
[0016] Die erfindungsgemäße Zugbandankopplung ermöglicht einen nachträglichen Anbau des
Zugbandes an einen bereits bestehenden und/oder vorhandenen Steckverbinder mit einer
Push-Pull-Verriegelung. Die Zugbandankopplung kann somit als ein Nachrüstset ausgebildet
sein zum Anbau an herkömmliche Push-Pull-Steckverbinder ohne Zugband. Weiterhin kann
die Zugbandankopplung eine Ankopplung eines Zugbandes an unterschiedliche Steckverbindertypen
ermöglichen. Beispielsweise kann eine einzige Zugbandankopplung zur Ankopplung an
unterschiedliche Steckverbindertypen ausgebildet und vorgesehen sein. Insbesondere
kann die Zugbandankopplung nachträglich an die bestehenden Varianten von Steckverbindern
mit einer Push-Pull-Verriegelung der M-Serie montierbar sein. Somit kann durch eine
geringe Anzahl von zusätzlichen Bauteilen eine komplette Standardserie von Steckverbindern
mit einem Zugband ausgestattet werden, beispielsweise die komplette P-Serie der Rundsteckverbinder.
[0017] In einer Befestigungsposition kann die Koppelschelle den Steckverbinder zumindest
teilweise umgeben. Insbesondere kann die Koppelschelle den Steckverbinder an der Außenkontur
vollständig umschließen, insbesondere von einer radial äußeren Richtung. Dabei bezieht
sich das vollständige Umschließen auf sämtliche radiale Richtungen etwa senkrecht
zur Steckachse und/oder Steckrichtung des Steckverbinders, nicht zwingendermaßen um
die gesamte Außenkontur in Längsrichtung, also in Steckrichtung des Steckverbinders.
[0018] Gemäß einer Ausführungsform ist die Koppelschelle als eine Klappschelle mit zumindest
einem ersten Schellenarm und einem zweiten Schellenarm ausgebildet. Dabei sind die
beiden Schellenarme um eine Schwenkachse gegeneinander verschwenkbar zwischen einer
geöffneten Schellenposition und einer geschlossenen Schellenposition. Die Schwenkbewegung
der beiden Schellenarme kann zunächst reversibel sein. Nach der Befestigung der Koppelschelle
an die Außenkontur des Steckverbinders kann jedoch ein Verschwenken der Schellenarme
blockiert sein. Im geöffneten Zustand der Zugbandankopplung, also in der geöffneten
Schellenposition, kann die Koppelschelle zur Aufnahme des Steckverbinders konfiguriert
sein. Die geschlossene Zugbandankopplung, also bei in der geschlossenen Schellenposition
angeordneten Koppelschelle, kann die Koppelschelle an der Außenkontur form- und/oder
kraftschlüssig befestigt sein. Die Ausbildung der Koppelschelle als eine Klappschelle
mit den beiden relativ zueinander verschwenkbaren Schellenarmen ermöglicht somit ein
einfaches und effektives Befestigen der Koppelschelle an der Außenkontur des Steckverbinders.
[0019] In einer Weiterbildung dieser Ausführungsform ist die Koppelschelle so konfiguriert,
dass die Außenkontur des Steckverbinders in die in der geöffneten Schellenposition
angeordnete Koppelschelle einführbar ist und die Koppelschelle um die eingeführte
Außenkontur schließbar ist in die geschlossene Schellenposition, in welcher sie form-
und/oder der kraftschlüssig an der Außenkontur des Steckverbinders befestigt ist.
Hierbei sind die Schellenarme so weit um die Schwenkachse gegeneinander verschwenkbar
und somit öffenbar, dass der Steckverbinder mit seiner Außenkontur zwischen den Schellenarmen
angeordnet werden kann.
[0020] In einer Weiterbildung der Zugankopplung mit der Klappschelle ist das Zugband an
einem ersten Bandende so an der Schwenkachse als Befestigungsstelle befestigt, dass
die zwei Schwenkarme um das erste Bandende verschwenkbar sind. Hierbei kann das erste
Bandende somit die Schwenkachse zumindest teilweise ausbilden. Das erste Bandende
ist hierbei zumindest in der Nähe der Schwenkachse befestigt, insbesondere so an der
Schwenkachse befestigt, dass das Bandende einen Achsstift ausbildet, um welchen die
Schwenkarme verschwenkbar sind.
[0021] In einer Weiterbildung dieser Ausführungsform ist das erste Bandende in einer ersten
Crimphülse befestigt, welche sowohl in einer ersten Achsendurchgangsöffnung des ersten
Schwenkarmes als auch in einer zweiten Achsendurchgangsöffnung des zweiten Schwenkarmes
angeordnet ist. Die Crimphülse kann mit dem ersten Bandende vercrimpt sein. Weiterhin
ist die Crimphülse sowohl in der ersten als auch in der zweiten Achsendurchgangsöffnung
angeordnet. Damit kann die erste Crimphülse zur fluchtenden Ausrichtung der beiden
Achsendurchgangsöffnungen dienen. Die beiden Achsendurchgangsöffnungen der beiden
Schwenkarme können jeweils an einem der Schwenkachse zugewandten Armende des jeweiligen
Schwenkarmes ausgebildet sein. Weiterhin können die Achsendurchgangsöffnungen in Befestigungsposition
etwa parallel zur Steckrichtung ausgebildet sein. Allgemein kann auch die Schwenkachse
parallel zur Steckrichtung ausgebildet sein in der Befestigungsposition. Die erste
Crimphülse kann somit einen Achsstift ausbilden, um welchen sowohl der erste Schwenkarm
als auch der zweite Schwenkarm verschwenkbar sind. Hierbei ist zumindest ein Schwenkarm
relativ zur ersten Crimphülse um die Schwenkachse verschwenkbar. In der vercrimpten
Position kann die Crimphülse auch vergleichsweise fest in einer der beiden Durchgangsöffnungen
vercrimpt sein, so dass die Schwenkbewegung des anderen der - beiden Schwenkarme immer
relativ zur Crimphülse und zum anderen Schwenkarm erfolgt. In einer Weiterbildung
der Zugbandankopplung ist das Zugband an einem zweiten Bandende in einer zweiten Crimphülse
befestigt und/oder befestigbar, wobei diese zweite Crimphülse derart konfiguriert
ist, dass sie zum Verschließen der Klappschelle in der geschlossenen Schellenposition
mitsamt dem zweiten Bandende in einer ersten Verschlussdurchgangsöffnung an einem
ersten Verschlussarmende des ersten Schwenkarmes und zugleich in einer zweiten Verschlussdurchgangsöffnung
an einem zweiten Verschlussarmende des zweiten Schwenkarmes befestigt und/oder befestigbar
ist. Das zweite Bandende kann ein dem ersten Bandende abgewandtes Ende des Zugbandes
sein. Durch die Befestigung an seinen beiden Bandenden bildet das Zugband eine Schlaufe
aus, an welcher zum Entriegeln der Push-Pull-Verriegelung gezogen werden kann. Die
Schwenkenden der Schwenkarme können hierbei an einem der Schwenkachse abgewandten
Ende des jeweiligen Schwenkarmes ausgebildet sein. In der geschlossenen Schwenkposition
kann die erste Verschlussdurchgangsöffnung im Wesentlichen fluchtend mit der zweiten
Verschlussdurchgangsöffnung ausgerichtet sein. Dadurch kann in der verschlossenen
Schwenkposition die zweite Crimphülse und/oder das zweite Bandende in die beiden fluchtenden
Verschlussdurchgangsöffnungen eingeführt werden. Damit verschließt die zweite Crimphülse
und/oder das zweite Bandende die Klappschelle, indem sie die beiden Verschlussenden
der beiden Schwenkarme formschlüssig aneinander befestigt. Durch das Vercrimpen kann
zusätzlich auch eine gewisse kraftschlüssige Befestigung erfolgen.
[0022] Allgemein kann das zweite Bandende derart durch die Verschlussenden der beiden Schwenkarme
gefädelt werden, dass das zweite Bandende die beiden Verschlussenden formschlüssig
aneinander befestigt, insbesondere gegen ein Öffnen, also einem Bewegen der Klappschelle
in die geöffnete Schwenkposition.
[0023] Gemäß einer Ausführungsform ist die Koppelschelle in einer Befestigungsposition derart
um die Außenkontur des Steckverbinders verschließbar, dass sie die Außenkontur als
in sich geschlossene Manschette umgreift. In dieser Ausführungsform umschließt die
Koppelschelle die Außenkontur des Steckverbinders in alle radialen Richtungen. Die
radialen Richtungen sind hierbei die Richtungen radial zur Steckrichtung. Diese Ausbildung
der Koppelschelle als in sich geschlossene Manschette ermöglicht eine gute Befestigung
der Koppelschelle an den Steckverbinder. Das Schließen der Koppelschelle um die Außenkontur
des Steckverbinders ermöglicht sowohl die Ausbildung einer stabilen formschlüssigen
Befestigung als auch einer stabilen kraftschlüssigen Befestigung.
[0024] Gemäß einer Ausführungsform weist die Koppelschelle eine Innenkontur mit zumindest
einer Erhebung und zumindest einer Vertiefung auf, welche jeweils komplementär zu
einer Vertiefung und einer Erhebung der Außenkontur des Steckverbinders ausgebildet
sind. Hierbei ist die Innenkontur der Koppelschelle komplementär zur Außenkontur des
Steckverbinders ausgebildet. Die komplementäre Ausbildung ermöglicht einen wirksamen
Formschluss zwischen der Koppelschelle und der Außenkontur des Steckverbinders, insbesondere
einen wirksamen Formschluss entgegen der Steckrichtung. Die Erhebung und Vertiefung
an der Innenkontur und/oder an der Außenkontur kann hierbei durch eine im Wesentlichen
wellenförmige Kontur bereitgestellt werden. Dabei können die Wellentäler und Wellenberge
der Außenkontur und der Innenkontur in etwa gleich hoch und gleich breit ausgebildet
sein, um so eine etwa komplementäre Ausbildung bereitzustellen.
[0025] Gemäß einer Ausführungsform ist eine Innenkontur der Koppelschelle etwa komplementär
zu einer strukturierten und/oder geriffelten und/oder gewellten Oberfläche an der
Außenkontur des Steckverbinders ausgebildet. Üblicherweise haben Steckverbinder mit
einer Push-Pull-Verriegelung einen Griffansatz mit einer solch strukturierten und/oder
geriffelten und/oder gewellten Oberfläche. Dabei kann die Oberfläche insbesondere
in etwa in Form einer Sinuswelle ausgebildet sein. Diese so strukturierte Oberfläche
vereinfacht die Herstellung einer reib- und/oder kraftschlüssigen Verbindung zwischen
den Fingern einer Bedienperson und dieser so strukturierten und/oder geriffelten und/oder
gewellten Oberfläche. Dadurch wird das Entriegeln der Push-Pull-Verriegelung vereinfacht
und zugleich der Bedienperson angezeigt, an welcher Stelle des Steckverbinders er
die Push-Pull-Verriegelung entriegeln kann. Die komplementäre Ausbildung der Innenkontur
der Koppelschelle ermöglicht wiederum das Bereitstellen einer zumindest formschlüssigen
Verbindung zwischen der Koppelschelle und der Außenkontur des Steckverbinders.
[0026] Gemäß einer Ausführungsform ist die Koppelschelle zumindest in einer geschlossenen
Befestigungsposition in etwa ringförmig ausgebildet. Die ringförmig ausgebildete Koppelschelle
ermöglicht dabei eine gute Befestigung an Rundsteckverbinder, also insbesondere an
Steckverbinder der P-Serie. Hierbei kann ein Innenradius der Koppelschelle in der
geschlossenen Befestigungsposition in etwa dem Außenradius der Außenkontur des Steckverbinders
entsprechen. Weiterhin ermöglicht die ringförmige Ausbildung ein in sich umschlossenes
Umgreifen der Außenkontur des Steckverbinders in der Befestigungsposition.
[0027] In einer Ausführungsform kann die Koppelschelle auch zumindest teilweise kantig in
sich geschlossen sein, insbesondere als Koppelschelle für einen RJ45-Steckverbinder.
[0028] Allgemein bezeichnet die Befestigungsposition der Koppelschelle diejenige Position,
in welcher die Koppelschelle der Zugbandankopplung form- und/oder kraftschlüssig an
der Außenkontur des Steckverbinders befestigt ist. In der Befestigungsposition kann
die Push-Pull-Verriegelung durch Zug an dem Zugband gelöst werden.
[0029] Gemäß einer Ausführungsform ist die Koppelschelle zumindest teilweise oder vollständig
als ein Zinkdruckgussbauteil ausgebildet. Zinkdruckgussbauteile sind vergleichsweise
einfach in einer vordefinierten Sollform herstellbar bei überschaubaren Kosten in
einer zugleich hinreichenden Stabilität und/oder Härte.
[0030] Gemäß einer Ausführungsform ist die Koppelschelle zweiteilig aus zwei Schellenbauteilen
ausgebildet und durch Relativbewegung der beiden Schellenbauteile zueinander um die
Außenkontur des Steckverbinders öffenbar und schließbar. Die beiden Schellenbauteile
können beispielsweise als Schellenarme ausgebildet sein und/oder als Halbschalen der
Koppelschelle, welche um die Außenkontur des Steckverbinders gelegt werden können.
[0031] Gemäß einer Ausführungsform ist die Zugbandankopplung als zum Steckverbinder separates
und nachrüstbares Bauteil ausgebildet. Hierbei kann die Innenkontur der Koppelschelle
an eine möglichst bei mehreren Steckverbindern verwendete Strukturierung der Außenkontur
des Steckverbinders angepasst, insbesondere komplementär dazu ausgebildet. Dies ermöglicht
es, die Zugbandankopplung zum Nachrüsten einer möglichst hohen Anzahl unterschiedlicher
Steckverbinder zu nutzen. Beispielsweise kann die Koppelschelle in etwa ringförmig
ausgebildet sein und eine Innenkontur aufweisen, welche an die strukturierte und/oder
gewellte Griffansatzaußenkontur der zum Entriegeln der Push-Pull-Verriegelung ausgebildeten
Außenkontur angepasst sein. Die Nachrüstbarkeit reduziert eine insgesamt zur Lagerung
der Steckverbinder mit einer Push-Pull-Verriegelung benötigten Lagerraum. So können
die Push-Pull-Steckverbinder neben oder getrennt von den Zugbandankopplungen gelagert
werden. Dadurch sind sie als Lagerbauteile insgesamt weniger sperrig und benötigen
weniger Lagerbauraum.
[0032] Ein Aspekt betrifft einen Steckverbinder mit einer Push-Pull-Verriegelung und einer
Außenkontur, an welcher eine Zugbandankopplung nach einem der vorangegangenen Ansprüche
form- und/oder kraftschlüssig befestigt ist. Dabei ist die Zugbandankopplung in ihrer
Befestigungsposition am Steckverbinder derart befestigt, dass durch Zug an dem Zugband
die Push-Pull-Verriegelung entriegelt werden kann. Dies kann dadurch erfolgen, dass
die Zugbandankopplung an dem beweglichen Entriegelungsbauteil des Steckverbinders
befestigt ist.
[0033] Ein Aspekt betrifft ein Verfahren zum Befestigen einer Zugbandankopplung an einer
Außenkontur eines Steckverbinders mit einer Push-Pull-Verriegelung mit den Schritten:
- Bereitstellen eines Zugbands der Zugbandankopplung;
- Bereitstellen einer Koppelschelle der Zugbandankopplung;
- Befestigen des Zugbands an zumindest einer Befestigungsstelle an der Koppelschelle;
und
- form- und/oder kraftschlüssiges Befestigen der Koppelschelle an der Außenkontur des
Steckverbinders.
[0034] Das Verfahren kann insbesondere mit einer Zugbandankopplung und/oder einem Steckverbinder
nach den vorstehend beschriebenen Aspekten durchgeführt werden. Deswegen betreffen
die Ausführungen zu der Zugbandankopplung und zu den Steckverbindern auch das Verfahren
und umgekehrt. Das Verfahren kann weitere Schritte umfassen, wie z.B. ein Schließen
der Koppelschelle um die Außenkontur des Steckverbinders, ein Befestigen eines ersten
und/oder zweiten Bandendes des Zugbands an der Koppelschelle und/oder ein Vercrimpen
zumindest eines Bandendes an der Koppelschelle.
[0035] Im Rahmen dieser Erfindung können die Begriffe "im Wesentlichen" und/oder "etwa"
so verwendet sein, dass sie eine Abweichung von bis zu 5% von einem auf den Begriff
folgenden Zahlenwert beinhalten, eine Abweichung von bis zu 5° von einer auf den Begriff
folgenden Richtung und/oder von einem auf den Begriff folgenden Winkel.
[0036] Begriffe wie oben, unten, oberhalb, unterhalb, lateral, usw. beziehen sich - sofern
nicht anders spezifiziert - auf das Bezugssystem der Erde in einer Betriebsposition
des Gegenstands der Erfindung.
[0037] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben. Hierbei können gleiche oder ähnliche Bezugszeichen gleiche oder
ähnliche Merkmale der Ausführungsformen kennzeichnen. Einzelne in den Figuren gezeigte
Merkmale können in anderen Ausführungsbeispielen implementiert sein. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Steckverbinders mit einer Push-Pull-Verriegelung
mit einer Ausführungsform einer Zugbandankopplung in Betriebsposition;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des Steckverbinders mit Push-Pull-Verriegelung mit separater
Zugbandankopplung;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht der Zugbandankopplung mit geöffneter Koppelschelle;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht der Zugbandankopplung mit geöffneter Koppelschelle, in
welche der Steckverbinder mit Push-Pull-Verriegelung eingebracht ist;
- Fig. 5A
- eine perspektivische Ansicht des Steckverbinders mit Push-Pull-Verriegelung, um dessen
Außenkontur die Koppelschelle der Zugbandankopplung geschlossen ist; und
- Fig. 5B
- eine perspektivische Ansicht des Steckverbinders mit Push-Pull-Verriegelung und daran
in Betriebsposition befestigter Koppelschelle der Zugbandankopplung.
[0038] Figur 1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht einen Steckverbinder 100 mit einer Push-Pull-Verriegelung,
an welcher eine Zugbandankopplung 1 in einer Betriebsposition befestigt ist. Der Steckverbinder
100 ist hierbei als ein Rundsteckverbinder ausgebildet, welcher etwa röhrenförmig
ausgebildet ist und dessen Zylinderachse in etwa in eine Steckrichtung S ausgerichtet
ist. Der Steckverbinder 100 kann in Steckrichtung S mit seinem Einsteckende 140 voran
in einen nicht in Figur 1 gezeigten komplementären Steckverbinder und/oder in eine
komplementäre Steckbuchse eingesteckt werden, um so eine elektrische Steckverbindung
einzugehen.
[0039] Zum Sichern der Steckverbindung weist der Steckverbinder 100 zumindest ein Verriegelungselement
130 auf, welches benachbart zum Einsteckende 140 in etwa radial als eine Art Rastnase
von dem Steckverbinder 100 absteht. Das Verriegelungselement 130 ragt dabei durch
eine Öffnung eines Entriegelungsbauteils 120 heraus, welches etwa zylindermantelförmig
ausgebildet ist. Das Entriegelbauteil 120 kann entgegen der Steckrichtung S relativ
zu einem Gehäuse 150 des Steckverbinders 100 so gegen eine Federkraft verschoben werden,
dass sich das zumindest eine Verriegelungselement 130 radial nach innen bewegt. Dabei
wird die Verriegelung gelöst und der Steckverbinder 100 kann entgegen der Steckrichtung
S aus der Steckverbindung herausgezogen werden. Diese Art der Verriegelung, Sicherung
und Entriegelung wird auch als eine Push-Pull-Verriegelung bezeichnet.
[0040] An einer Außenkontur des beweglichen Entriegelbauteils 120 ist die Zugbandankopplung
1 befestigt. Die Zugbandankopplung 1 weist insbesondere eine Koppelschelle 20 sowie
ein Zugband 10 auf. Das Zugband 10 kann beispielsweise aus einem Drahtseil bestehen
und/oder ein solches aufweisen. Das Zugband 10 erstreckt sich von einem ersten Bandende
11 bis hin zu einem zweiten Bandende 12. Die beiden Bandenden 11 und 12 sind jeweils
an der Koppelschelle 20 befestigt, so dass ein Mittelband 15 des Zugbandes 10 eine
Schlaufe und/oder Zugschlaufe ausbildet. Durch Zug am Zugband 10 entgegen der Steckrichtung
S, insbesondere durch Zug an der von dem Mittelband 15 bereitgestellten Schlaufe,
wird über die Koppelschelle 20 eine Kraft entgegen der Steckrichtung S auf das Entriegelbauteil
120 übertragen, an welchem die Koppelschelle 20 befestigt ist. Dadurch kann mittels
dieses Zuges am Zugband 10 die Push-Pull-Verriegelung entriegelt und gelöst werden.
Gleichzeitig mit dem Zug kann auch der Steckverbinder 100 aus der Steckverbindung
herausgezogen werden.
[0041] Figur 2 zeigt die Zugbandankopplung 1 und den Steckverbinder 100 in einer voneinander getrennten
Ansicht. Die Koppelschelle 20 der Zugbandankopplung 1 ist geschlossen und in dabei
etwa ringförmig ausgebildet. Der Ring ist um eine Mittelachse geschlossen, welche
parallel zur Steckrichtung S angeordnet ist.
[0042] Die Koppelschelle 20 weist eine strukturierte Innenkontur 22 auf, welche in der in
Figur 1 gezeigten Betriebsposition um eine Außenkontur 110 des Steckverbinders 100
gelegt ist. Als Außenkontur 110 wird bevorzugt eine geriffelte und/oder wellenförmige
Strukturierung verwendet, welche Push-Pull-Steekverbinder üblicherweise aufweisen.
So ist insbesondere am Entriegelungsbauteil 120 eine solche strukturierte Außenkontur
110 ausgebildet, an welcher ein Benutzer das Entriegelungsbauteil 120 leicht anfassen
und entgegen der Steckrichtung S bewegen kann. Die Außenkontur 110 kann insbesondere
wellenförmig ausgebildet sein und/oder in Form einer Sinuswelle. Die Außenkontur 110
kann dabei Wellen aufweisen, deren Amplitude in einer radialen Richtung radial zur
Steckrichtung S angeordnet sind. Die Länge der Wellen kann in etwa in Steckrichtung
S angeordnet sein.
[0043] Die Innenkontur 22 der Koppelschelle 20 ist etwa komplementär zur Außenkontur 110
ausgebildet. Dies bedeutet, dass im gezeigten Ausführungsbeispiel auch die Innenkontur
22 wellenförmig ausgebildet ist. Somit weist die Innenkontur 22 in Steckrichtung S
Wellenberge und/oder Wellentäler auf, welche so dimensioniert sind, dass sie in die
Wellentäler und/oder Wellenberge der Außenkontur 110 eingreifen können. In der in
Figur 1 gezeigten Befestigungsposition besteht somit eine zumindest formschlüssige
Verbindung zwischen der Koppelschelle 20 und der Außenkontur 110 und somit dem Entriegelungsbauteil
120. Durch eine Klemmung der Koppelschelle 20 kann weiterhin eine kraftschlüssige
Verbindung mit der Außenkontur 110 ausgebildet werden.
[0044] Die Koppelschelle 20 und insbesondere die gesamte Zugbandankopplung 1 ist als ein
Nachrüstbauteil ausgebildet und kann nachträglich an die Außenkontur 110 angekoppelt
werden. Demzufolge ist die Zugbandankopplung 1 als ein separates Bauteil ausgebildet,
separat insbesondere zum Steckverbinder 100. Im gekoppelten Zustand muss die Zugbandankopplung
1 allerdings nicht zwingendermaßen wieder lösbar vom Steckverbinder 100 ausgebildet
sein. Eine hinreichende Möglichkeit, die Zugbandankopplung nachträglich an der Außenkontur
110 zu befestigen, ist normalerweise ausreichend.
[0045] Figur 3 zeigt die Zugbandankopplung 1 in einem geöffneten Zustand. Dabei ist insbesondere
die Koppelschelle 20 der Zugbandankopplung 1 sowie das erste Bandende 11 gezeigt.
Das zweite Bandende 12 ist in diesem unbefestigten und geöffnetem Zustand nicht gezeigt.
[0046] Die Koppelschelle 20 ist hierbei als eine Klappschelle 21 ausgebildet. Die Klappschelle
21 weist einen ersten Schwenkarm 30 und einen zweiten Schwenkarm 40 auf. Die beiden
Schwenkarme 30 und 40 sind bezüglich einer strichpunktiert gekennzeichneten Schwenkachse
50 relativ zueinander verschwenkbar. Die beiden Schwenkarme 30 und 40 sind etwa als
halbkreisförmige Teilschalen ausgebildet, welche im geschlossenen Zustand zusammen
einen in sich geschlossenen Ring ausbilden. Jede einzelne der beiden Schwenkarme 30
und 40 sind im Wesentlichen als ein Halbring ausgebildet.
[0047] Der erste Schwenkarm 30 erstreckt sich von der Schwenkachse 50 bis zu einem ersten
Verschlussende 33, welches der Schwenkachse 50 abgewandt ist. Am ersten Verschlussende
33 ist zumindest eine erste Verschlussdurchgangsöffnung 32 ausgebildet. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel sind am ersten Verschlussende 33 sogar zwei voneinander beabstandete
erste Verschlussdurchgangsöffnungen 32 angeordnet. Die zumindest eine Verschlussdurchgangsöffnung
32 weist eine durchgängige Öffnung in Steckrichtung S durch das erste Verschlussende
33 hindurch auf. Auch an dem Ende des ersten Schwenkarmes 30, welches an der Schwenkachse
50 angeordnet ist, weist der erste Schwenkarm 30 zumindest eine erste Achsendurchgangsöffnung
31 auf. Die erste Achsendurchgangsöffnung 31 ist in der in Figur 3 gezeigten Perspektive
verdeckt. Von der Schwenkachse 50 erstreckt sich der erste Schwenkarm 30 entlang einer
gekrümmten, halbkreisförmigen Strecke bis zum ersten Verschlussende 33.
[0048] Analog zum ersten Schwenkarm 30 ist auch der zweite Schwenkarm 40 ausgebildet. Der
zweite Schwenkarm 40 erstreckt sich von der Schwenkachse 50 entlang einer halbkreisförmigen
Krümmung bis zum zweiten Verschlussende 43. Das zweite Verschlussende 43 ist an dem
Ende des zweiten Schwenkarms 40 ausgebildet, welches von der Schwenkachse 50 beabstandet
und/oder abgewandt ist. Am zweiten Verschlussende 43 weist der zweite Schwenkarm 40
zumindest eine zweite Verschlussdurchgangsöffnung 42 auf, welche das zweite Verschlussende
43 vollständig in Steckrichtung S durchdringt.
[0049] Die beiden Schwenkarme 30 und 40 können als identische Bauteile ausgebildet sein
und sind dazu konfiguriert, sich zu einem geschlossenen Ring zusammensetzen lassen.
Die Ausbildung als identische Bauteile reduziert die insgesamt für die Zugbandankopplung
1 benötigte Anzahl unterschiedlicher Bauteile und senkt dadurch die Komplexität bei
der Herstellung.
[0050] An der Schwenkachse weist der zweite Schwenkarm 40 zumindest eine zweite Achsendurchgangsöffnung
41 auf. Die zumindest eine zweite Achsendurchgangsöffnung 41 sowie die zumindest eine
erste Achsendurchgangsöffnung 31 des ersten Schwenkarms sind in Steckrichtung S derart
fluchtend hintereinander angeordnet, dass das erste Bandende 11 durch sämtliche dieser
Achsendurchgangsöffnungen 31 und 41 durchgefädelt werden kann und darin angeordnet
werden kann. Das erste Bandende 11 kann dabei in einer ersten Crimphülse 13 vercrimpt
sein. Die erste Crimphülse 13 kann dabei parallel zur Schwenkachse 50 angeordnet sein.
Das erste Bandende 11 und/oder die erste Crimphülse 13 bilden dabei die Schwenkachse
50 derart aus, dass der erste Schwenkarm 30 und/oder der zweite Schwenkarm 40 um die
Schwenkachse 50 verschwenkbar sind. Dabei ist das erste Bandende 11 und/oder die erste
Crimphülse 13 fest im Inneren der Achsendurchgangsöffnungen 31 und/oder 41 befestigt,
so dass das erste Bandende 11 nicht aus den Achsendurchgangsöffnungen 31 und/oder
41 herausrutscht. Damit ist eine form- und/oder kraftschlüssige Verbindung des ersten
Zugbandendes 11 an der Schwenkachse 50 der Koppelschelle 20 bereitgestellt.
[0051] Sowohl der erste Schwenkarm 30 als auch der zweite Schwenkarm 40 weisen eine strukturierte
Innenkontur 22 auf, welche komplementär zur Außenkontur 110 des Entriegelungsbauteils
120 (vgl. Figur 2 und 4) ausgebildet ist. Die Strukturierung der Innenkontur 22 kann
sich zwischen den beiden Schwenkarme 30, 40 fortsetzen, so dass sich die Innenkonturen
der beiden Schwenkarme 30, 40 in einer geschlossenen Befestigungsposition gegenseitig
fortsetzten und/oder ergänzen. So können sich z.B. an der Innenkontur der Koppelschelle
20 umlaufende Wellentäler und/oder Wellenberge ergeben.
[0052] Figur 4 zeigt in einer perspektivischen Ansicht wie der Steckverbinder 100 mit seiner Außenkontur
110 auf die Innenkontur 22 des ersten Schwenkarms 30 gelegt ist. In der geöffneten
Schwenkposition der Koppelschelle 20 sind die beiden Verschlussenden 33 und 43 so
weit voneinander beabstandet, dass der Steckverbinder 100 einfach in das Innere der
Koppelschelle 20 einbringbar ist. Zur Montage der Zugbandankopplung 1 kann nun der
zweite Schwenkarm 50 um die Schwenkachse 50 herum heruntergeklappt werden, bis er
mit seiner Innenkontur 22 auf der Außenkontur 110 aufliegt. Dabei wird das zweite
Verschlussende 43 auf das erste Verschlussende 33 zubewegt, bis sämtliche Verschlussdurchgangslöcher
32 und 42 in Steckrichtung S fluchtend hintereinander angeordnet sind. Somit bilden
im geschlossenen Schwenkzustand sämtliche Verschlussdurchgangsöffnungen 32, 42 eine
gemeinsame, durchgehende Verschlussdurchgangsöffnung aus, in welche das zweite Bandende
12 (vgl. Figuren 1 und 2) eingeführt werden kann.
[0053] Figur 5A zeigt einen solchen teilassemblierten Zustand, in welchem das zweite Bandende 12
durch die Verschlussenden 33 und 43 durchgefädelt ist und mit einer zweiten Crimphülse
14 vercrimpt ist. Das zweite Bandende 12 des Zugbands 10 durchdringt dabei die Verschlussdurchgangsöffnungen
32, 42 am ersten und zweiten Verschlussende 33 und 43. Dadurch wird ein Formschluss
ausgebildet, welcher die Koppelschelle 20 im geschlossenen Zustand festhält. Solange
das Zugband 10, insbesondere das zweite Bandende 12, durch die Verschlussdurchgangsöffnungen
32 und 42 gefädelt ist, kann die Koppelschelle 20 nicht mehr zerstörungsfrei aufgeklappt
werden. Damit ist die Koppelschelle 20 zumindest formschlüssig an der Außenkontur
110 des Steckverbinders 100 befestigt.
[0054] Figur 5B zeigt die Zugbandankopplung 1 in ihrer Befestigungsposition. Dabei ist das zweite
Bandende 12 soweit in die Verschlussdurchgangsöffnungen 32 und 42 zurückgezogen, dass
die zweite Crimphülse 14 nahezu vollständig in - die Verschlussdurchgangsöffnungen
32 und 42 hineingezogen ist. Eine Verdickung am geschlossenen Ende der Crimphülse
14 kann ein vollständiges Eindringen der zweiten Crimphülse 14 in die Verschlussdurchgangsöffnungen
32 und 42 verhindern und/oder blockieren. Weiterhin kann die zweite Crimphülse 14
durch Quetschen und/oder Vercrimpen fest in Den Verschlussdurchgangsöffnungen 32 und
42 befestigt werden. Demnach ist die Zugbandankopplung 1 in der in Figur 5B gezeigten
Befestigungsposition fest an der Außenkontur 110 des Entriegelungsbauteils 120 befestigt.
[0055] Die Zugbandankopplung 1 ermöglicht ein Nachrüsten bereits vorhandener Steckverbinder
mit einer Lanyard, also mit einer Zugbandentriegelung. Dazu kann ein Vercrimpen des
zweiten Bandendes 12 durch den Kunden und/oder einer Serviceperson vorgenommen werden.
Bezugszeichenliste
[0056]
- 1
- Zugbandankopplung
- 10
- Zugband
- 11
- erstes Bandende
- 12
- zweites Bandende
- 13
- erste Crimphülse
- 14
- zweite Crimphülse
- 15
- Mittelband
- 20
- Koppelschelle
- 21
- Klappschelle
- 22
- Innenkontur
- 30
- erster Schwenkarm
- 31
- erste Achsendurchgangsöffnung
- 32
- erste Verschlussdurchgangsöffnung
- 33
- erstes Verschlussende
- 40
- zweiter Schwenkarm
- 41
- zweite Achsendurchgangsöffnung
- 42
- zweite Verschlussdurchgangsöffnung
- 43
- zweites Verschlussende
- 50
- Schwenkachse
- 100
- Steckverbinder (mit einer Push-Pull-Verriegelung)
- 110
- Außenkontur
- 120
- Entriegelbauteil
- 130
- Verriegelungselement
- 140
- Steckende
- 150
- Gehäuse
1. Zugbandankopplung (1) für einen Steckverbinder (100) mit einer Push-Pull-Verriegelung,
aufweisend:
- ein Zugband (10) und
- eine Koppelschelle (20);
wobei
- das Zugband (10) zumindest an einer Befestigungsstelle an der Koppelschelle (20)
befestigt und/oder befestigbar ist und
- die Koppelschelle (20) form- und/oder kraftschlüssig an einer Außenkontur (110)
des Steckverbinders (100) befestigt und/oder befestigbar ist.
2. Zugbandankopplung nach Anspruch 1, wobei die Koppelschelle (20) als eine Klappschelle
(21) mit zumindest einem ersten Schellenarm (30) und einem zweiten Schellenarm (40)
ausgebildet ist, und wobei die beiden Schellenarme (30, 40) um eine Schwenkachse (50)
gegeneinander verschwenkbar sind zwischen einer geöffneten Schellenposition und einer
geschlossenen Schellenposition.
3. Zugbandankopplung nach Anspruch 2, wobei die Koppelschelle (20) so konfiguriert ist,
dass die Außenkontur (110) des Steckverbinders (100) in die in der geöffneten Schellenposition
angeordnete Koppelschelle (20) einführbar ist und die Koppelschelle (20) um die eingeführte
Außenkontur (110) schließbar ist in die geschlossene Schellenposition, in welcher
sie form- und/oder kraftschlüssig an der Außenkontur (110) des Steckverbinders (100)
befestigt ist.
4. Zugbandankopplung nach Anspruch 2 oder 3, wobei das Zugband (10) an einem ersten Bandende
(11) so an der Schwenkachse (50) als Befestigungsstelle befestigt ist, dass die zwei
Schwenkarme (30, 40) um das erste Bandende (11) verschwenkbar sind.
5. Zugbandankopplung nach Anspruch 4, wobei das erste Bandende (11) in einer ersten Crimphülse
(13) befestigt ist, welche sowohl in einer ersten Achsendurchgangsöffnung (31) des
ersten Schwenkarmes (30) als auch in einer zweiten Achsendurchgangsöffnung (41) des
zweiten Schwenkarmes (40) angeordnet ist.
6. Zugbandankopplung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, wobei das Zugband an einem zweiten
Bandende (12) in einer zweiten Crimphülse (14) befestigt und/oder befestigbar ist,
und wobei diese zweite Crimphülse (14) derart konfiguriert ist, dass sie zum Verschließen
der Klappschelle (21) in der geschlossenen Schellenposition mitsamt dem zweiten Bandende
(12) in einer ersten Verschlussdurchgangsöffnung (32) an einem ersten Verschlussende
(33) des ersten Schwenkarmes (30) und zugleich in einer zweiten Verschlussdurchgangsöffnung
(42) an einem zweiten Verschlussende (43) des zweiten Schwenkarmes (40) befestigt
und/oder befestigbar ist.
7. Zugbandankopplung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Koppelschelle
(20) in einer Befestigungsposition derart um die Außenkontur (110) des Steckverbinders
(100) verschließbar ist, dass sie die Außenkontur (110) als in sich geschlossene Manschette
umgreift.
8. Zugbandankopplung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Koppelschelle
(20) eine Innenkontur (22) mit zumindest einer Erhebung und zumindest einer Vertiefung
aufweist, welche jeweils komplementär zu einer Vertiefung und einer Erhebung der Außenkontur
(110) des Steckverbinders (100) ausgebildet sind.
9. Zugbandankopplung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei eine Innenkontur
(22) der Koppelschelle (20) etwa komplementär zur einer strukturierten und/oder geriffelten
und/oder gewellten Oberfläche an der Außenkontur (110) des Steckverbinders (100) ausgebildet
ist.
10. Zugbandankopplung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Koppelschelle
(20) zumindest in einer geschlossenen Befestigungsposition in etwa ringförmig ausgebildet
ist.
11. Zugbandankopplung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Koppelschelle
(20) zumindest teilweise oder vollständig als ein Zinkdruckgussbauteil ausgebildet
ist.
12. Zugbandankopplung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Koppelschelle
(20) zweiteilig aus zwei Schellenbauteilen ausgebildet ist und durch Relativbewegung
der beiden Schellenbauteile zueinander um die Außenkontur (110) des Steckverbinders
(100) öffenbar und schließbar ist.
13. Zugbandankopplung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Zugbandankopplung
(1) als zum Steckverbinder (100) separates und nachrüstbares Bauteil ausgebildet ist.
14. Steckverbinder (100) mit einer Push-Pull-Verriegelung und einer Außenkontur (110),
an welcher eine Zugbandankopplung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche form-
und/oder kraftschlüssig befestigt ist.
15. Verfahren zum Befestigen einer Zugbandankopplung (1) an einer Außenkontur eines Steckverbinders
(100) mit einer Push-Pull-Verriegelung mit den Schritten:
- Bereitstellen eines Zugbands (10) der Zugbandankopplung (1);
- Bereitstellen einer Koppelschelle (20) der Zugbandankopplung (1);
- Befestigen des Zugbands (10) an zumindest einer Befestigungsstelle an der Koppelschelle
(20); und
- form- und/oder kraftschlüssiges Befestigen der Koppelschelle (20) an der Außenkontur
(110) des Steckverbinders (100).