[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Hohlkörpers
aus amorphem Metall und einen Hohlkörper aus amorphem Metall.
[0002] Amorphe Metalle - auch metallische Gläser genannt - können während des Gießprozesses
durch rasche Abkühlung einer metallischen Schmelze erhalten werden. Durch die schnelle
Abkühlung der Schmelze erstarrt dabei das Metall ohne reguläre kristalline Gitterstrukturen
und/oder Korn- und Phasengrenzen auszubilden. Ein amorphes Metall ist also eine metallische
Verbindung in der die einzelnen Atome keiner Fernordnung, sondern lediglich einer
Nahordnung unterliegen.
[0003] Amorphe Metalle unterscheiden sich in ihren mechanischen, elektrischen/elektromagnetischen
und chemischen Eigenschaften zum Teil erheblich von regulären, sprich auskristallisierten
Metallen. So verfügt amorphes Metall in der Regel über eine höhere Härte und Festigkeit
sowie über eine erhöhte Elastizität und Biegbarkeit. Ferner können amorphe Metalle
eine hohe magnetische Durchlässigkeit und eine leichte Magnetisierung/Entmagnesitierung
aufweisen. Zusätzlich erweisen sich die meisten amorphen Metalle als besonders korrosionsresistent.
Aufgrund ihrer außerordentlichen Eigenschaften werden amorphe Metalle zum Beispiel
in der Medizintechnik, in der Luft- und Raumfahrttechnik und in Sportausrüstung verwendet
oder in Elektromotoren verbaut.
[0004] Amorphe Metalle werden häufig in Form von dünnen Schichten oder Bändern hergestellt,
die einen Durchmesser von unter einem Millimeter aufweisen. Es ist jedoch prinzipiell
auch möglich amorphe Metalle mit Durchmessern von über einem Millimeter zu fertigen.
Ab einem gewissen Mindestdurchmesser des amorphen Metalls, wie zum Beispiel > 1 mm,
spricht man auch von einem metallischen Massivglas oder einem
bulk metallic glas (BMG).
[0005] Verfahren zu Herstellung von Hohlkörpern aus amorphen Metallen oder aus metallischem
Massivglas sind prinzipiell im Stand der Technik bekannt. In den bekannten Verfahren
werden solche Hohlkörper hergestellt, indem eine geeignete metallische Schmelze in
den Hohlraum einer Gussform eingebracht wird, in der ein Innenkern angeordnet ist.
Sobald die Gussform vollständig durch die metallische Schmelze befüllt ist, und somit
der formgebende Teil des Innenkerns mit der Schmelze in Kontakt steht, wird die Schmelze
rasch abgekühlt. Dabei werden die Bedingungen so gewählt, dass die Schmelze zu einem
amorphen Metall erstarrt.
[0006] Beim Abkühlen kann das gegossene Metall auf die Werkzeugkomponenten aufschwinden,
d.h. durch das Abkühlen kann sich das Volumen des Metalls so verändern, dass es zu
Spannungen und/oder Verfestigung zwischen dem amorphen Metall und den Werkzeugkomponenten
kommen kann. Das ist im Besonderen der Fall, wenn die Schmelztemperatur und die Temperatur
des Kerns voneinander abweichen und/oder es erhebliche Unterschiede in der thermischen
Ausdehnung gibt.
[0007] Nach dem Abkühlen der Schmelze muss der Hohlkörper aus der Gussform entformt bzw.
ausgeworfen werden. Dafür ist es notwendig, dass auch der Innenkern vom Formstück
entfernt wird. Durch das Aufschwinden des Metalls kann das Entfernen des Innenkerns
zu Schäden an der Innenfläche des Hohlkörpers in Form von Kratzer, Riefen oder Bruch
führen. In manchen Fällen ist ein Entfernen des Innenkerns gar nicht möglich, ohne
den Hohlkörper zu zerstören oder den Innenkern mechanisch zu entfernen.
[0008] Um einen Schaden am Hohlkörper bei der Entformung so gut wie möglich zu vermeiden,
werden im Stand der Technik Innenkerne oder Schieber mit Formschrägen bzw. Entformungsschrägen
verwendet. Die Verwendung von Innenkernen oder Schieber mit Formschrägen führt dazu,
dass der Innendurchmesser des Hohlraums des erhaltenen Hohlkörpers nicht konstant
ist. Ist ein konstanter Innendurchmesser des Hohlraums gewünscht, muss der Körper
entsprechend nachbearbeitet werden. Solche Nachbearbeitungen sind aufgrund der Härte
des amorphen Metalls besonders aufwendig. Außerdem limitiert die Verwendung von schrägen
Innenkernen die geometrische Form bzw. die Maße des Hohlkörpers. Insbesondere die
Länge bzw. Tiefe des Hohlraums ist stark limitiert. So kann zum Beispiel ein Rohr
aus amorphen Metall bei Verwendung eines schrägen Innenkerns oder Schiebers nur mit
sehr kurzen Längen gefertigt werden. Ferner kann auch die Verwendung einer Formschräge
nicht immer verhindern, dass die Metalloberfläche beim Entformen beschädigt wird.
[0009] Zusätzlich zu den genannten Nachteilen bezüglich der Ausgestaltung des gegossenen
Hohlkörpers beeinflusst das Material des Werkzeugkerns die Parameter des Gießprozesses.
In der Regel müssen je nach verwendetem Material des Kerns bestimmte Mindestparameter
eingehalten werden, um eine reibungslose Herstellung eines Formstücks zu gewährleisten.
So muss zum Beispiel das Werkzeug in bestimmter Weise vortemperiert werden, um den
thermischen Ausdehnungskoeffizienten des Kernmaterials zu berücksichtigen. Bei einem
Werkzeugkern aus Stahl sollte beispielweise eine Vortemperatur von 200°C nicht deutlich
unterschritten werden, um die Entformung nach dem Abkühlen der Schmelze nicht zusätzlich
zu erschweren.
[0010] Es ist wünschenswert ein Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern aus amorphen Metall
bereitzustellen, dass die genannten Nachteile nicht aufweist.
[0011] Es ist wünschenswert ein Verfahren bereitzustellen, dass eine leichtere Entformung
des Hohlkörpers nach dem Gießen ermöglicht. Außerdem ist es wünschenswert ein Verfahren
bereitzustellen, dass nicht auf schräge Innenkerne angewiesen ist, und so die damit
einhergehenden Zwänge in der Gestaltung des Hohlkörpers vermeidet. Besonders vorteilhaft
wäre es Hohlkörper aus amorphem Metall, wie zum Beispiel Rohre, herstellen zu können,
die vergleichsweise lange bzw. tiefe Hohlräume aufweisen und/oder einen gleichbleibenden
Innendurchmesser aufweisen. Es wäre auch vorteilhaft, wenn solche Hohlkörper ohne
umfangreiches Nachbearbeiten erhalten werden könnten.
[0012] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein verbessertes, zumindest alternatives,
Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern aus amorphem Metall bereitzustellen. Damit
verbunden ist die Aufgabe einen verbesserten, zumindest alternativen, Hohlkörper aus
amorphem Metall bereitzustellen.
[0013] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wurde durch das Verfahren gemäß dem unabhängigen
Anspruch 1 und durch den Hohlkörper gemäß dem unabhängigen Anspruch 13 gelöst.
[0014] Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Hohlkörpers aus amorphem Metall. Das Verfahren umfasst die Schritte:
- a) Bereitstellen einer metallischen Zusammensetzung, die geeignet ist amorphes Metall
herzustellen,
- b) Schmelzen der Zusammensetzung gemäß Schritt a), um eine Schmelze zu erhalten,
- c) Einbringen der Schmelze nach Schritt b) in eine Kavität einer Gussform,
wobei die Gussform einen Innenkern umfasst,
wobei zumindest ein Teilbereich der Mantelfläche des Innenkerns durch ein Abtrennelement
umschlossen ist, und
wobei das Abtrennelement nicht an dem Innenkern befestigt ist,
- d) Abkühlen der Schmelze in der Gussform, um ein Formstück aus amorphem Metall zu
erhalten,
- e) Entfernen des Innenkerns und des Abtrennelements vom Formstück nach Schritt d),
um einen Hohlkörper aus amorphem Metall zu erhalten.
[0015] Ein "Hohlkörper" im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ein Körper, der mindestens
einen Hohlraum, bevorzugt in Form einer Bohrung, eines Konturlochs oder eines Durchstoßes
aufweist.
[0016] Ein "amorphes Metall" im Sinne dieser Erfindung ist ein Metall, welches einen amorphen
Anteil von mehr als 90%, bevorzugt von mehr als 95%, besonders bevorzugt von mehr
98%, aufweist. Der kristalline Anteil kann über DSC bestimmt werden als ein Verhältnis
von maximaler Kristallisationsenthalpie (bestimmt durch Kristallisation einer vollständig
amorphen Referenzprobe) und der tatsächlichen Kristallisationsenthalpie in der Probe.
[0017] Unter der "Kavität" der Gussform ist der Hohlraum der Gussform zu verstehen, der
durch das geschmolzene Metall befüllt werden kann. Die Kavität der Gussform wird vorgegeben
durch die Gussform, den Innenkern und das Abtrennelement, welches zumindest einen
Teilbereich der Mantelfläche des Innenkerns umschließt, ohne daran befestigt zu sein.
Der Innenkern und das Abtrennelement geben die Form und Maße des Hohlraums des Hohlkörpers
vor.
[0018] "Nicht befestigt" bedeutet im Zusammenhang des Schritt c), dass das Abtrennelement
und der Innenkern nicht durch ein Befestigungselement verbunden sind, nicht formschlüssig
verbunden sind und/oder zwischen dem Abtrenn- und dem Innenkern keine chemische Bindung
ausgebildet ist. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Abtrennelement lose
befestigt. Zum Beispiel kann das Abtrennelement zum Innenkern einen Spielraum im Bereich
von 0.05 mm bis 1 mm, bevorzugt im Bereich von 0.1 mm bis 0.5 mm aufweisen (bei einer
Temp. von 20°C).
[0019] Die Erfinder haben überraschenderweise festgestellt, dass das unbefestigte Anbringen
eines Abtrennelements auf einem Werkzeugkern, die Entformung eines gegossenen Hohlkörpers
aus amorphen Metall deutlich vereinfacht. Durch die Anordnung des Abtrennelements
auf der Mantelfläche des Innenkerns kommt es zu einer verringerten oder gar keiner
Spannung und/oder Kontakt zwischen dem amorphen Metall und dem Innenkern. Spannung
und/oder Kontakt besteht hauptsächlich zwischen dem amorphen Metall und dem Abtrennelement.
Bei der Entformung des Hohlkörpers aus der Gussform kann daher der Innenkern ohne
besonderen Kraftaufwand aus der Aussparung des Hohlkörpers herausgezogen oder-gedrückt
werden. Das Abtrennelement verbleibt auf der Innenseite bzw. Innenwand des Hohlkörpers
und kann anschließend entfernt werden.
[0020] Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt so eine deutliche verbesserte Entformung des
Hohlkörpers vom Werkzeug, speziell des Hohlraums des Hohlkörpers vom Innenkern. Dadurch
kann ein Hohlkörper mit einer qualitativ hochwertigen Innenoberfläche hergestellt
werden. Ferner kann im erfindungsgemäßen Verfahren bei der Gestaltung des Werkzeugkerns
oder des Abtrennelements auf die Verwendung einer Entformungsschräge verzichtet werden,
ohne dass dies zu nennenswerten Schäden am hergestellten Hohlkörper beim Entformen
führt. Der Verzicht auf Entformungsschrägen am Werkzeugkern führt wiederum zu mehr
Freiheitsgraden in der Gestaltung des Hohlkörpers, insbesondere in der Gestaltung
des Hohlraums des Hohlkörpers. Zum Beispiel kann ein längeres Rohr aus amorphen Metall
gegossen werden. Es kann ein Rohr gegossen werden, das einen konstanten Innendurchmesser
und/oder auf der Innenseite keine Entformungsschräge aufweist. Die Materialoberfläche
des Hohlraums des Hohlkörpers, z.B. des Rohrs, kann außerdem verbessert werden, da
der Innenraum weniger oder gar nicht nachbearbeitet werden muss. Auf diese Weise kann
die Effizienz des Herstellverfahrens erhöht und/oder Teile des Ausgangsmaterials des
amorphen Metalls eingespart werden.
[0021] Außerdem ermöglicht die Verwendung des Abtrennelements die Herstellung des Hohlkörpers
aus amorphen Metall bei geringerem Vorheizen des Werkzeugs, zum Beispiel auf eine
Werkzeugtemperatur von unter 150°C. In Abwesenheit des Abtrennelements könnte bei
so schwach vorgeheiztem Werkzeug das erstarrte amorphe Metall auf dem Innenkern brechen.
Eine verringerte Werkzeugtemperatur ist auch vorteilhaft für die rasche Abkühlung
der Schmelze zum amorphen Metall. Eine hohe Werkzeugtemperatur (wie sie ohne Abtrennelement
nötig wäre) würde zu einem verlangsamten Abkühlen führen, was wiederum eine unerwünschte
Auskristallisation des Metalls fördern könnte. Außerdem treten bei niedrigeren Werkzeugtemperaturen
weniger Undichtigkeiten und/oder Spannungen im Werkzeug auf.
[0022] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen Hohlkörper aus amorphem
Metall,
wobei der Hohlraum des Hohlkörpers eine Länge im Bereich von 1 bis 40 cm, bevorzugt
im Bereich von 2 bis 30 cm, bevorzugter im Bereich von 4 bis 20 cm, und am bevorzugtesten
im Bereich von 6 bis 10 cm aufweist.
[0023] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Verfahrens
und des erfindungsgemäßen Hohlkörpers aus amorphem Metall sind in den abhängigen Ansprüchen
definiert.
DAS VERFAHREN
[0024] Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Hohlkörpers aus amorphem Metall. Das Verfahren umfasst die Schritte:
- a) Bereitstellen einer metallischen Zusammensetzung, die geeignet ist amorphes Metall
herzustellen,
- b) Schmelzen der Zusammensetzung gemäß Schritt a), um eine Schmelze zu erhalten,
- c) Einbringen der Schmelze nach Schritt b) in eine Kavität einer Gussform,
wobei die Gussform einen Innenkern umfasst,
wobei zumindest ein Teilbereich der Mantelfläche des Innenkerns durch ein Abtrennelement
umschlossen ist, und
wobei das Abtrennelement nicht an dem Innenkern befestigt ist,
- d) Abkühlen der Schmelze in der Gussform, um ein Formstück aus amorphem Metall zu
erhalten,
- e) Entfernen des Innenkerns und des Abtrennelements vom Formstück nach Schritt d),
um einen Hohlkörper aus amorphem Metall zu erhalten.
[0025] Das Verfahren umfasst einen Schritt a): Bereitstellen einer metallischen Zusammensetzung,
die geeignet ist amorphes Metall herzustellen.
[0026] Metallische Zusammensetzungen, die geeignet sind amorphe Metalle herzustellen, sind
dem Fachmann hinlänglich bekannt. Solche metallischen Zusammensetzungen sind zum Beispiel
im Kapitel 1 aus "
Bulk Metallic Glasses - An Overview", Springer, 2009, beschrieben.
[0027] Die metallische Zusammensetzung gemäß Schritt a) kann eine Zusammensetzung aus mindestens
drei Elementen, bevorzugt aus mindestens drei Metallen, sein. Bevorzugt ist, dass
die mindestens drei Elemente eine Differenz des Atomradius von mehr als 10%, bevorzugt
mehr als 12%, aufweisen. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die mindestens
drei Elemente ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Eisen, Palladium, Platin, Zinn,
Silicium, Gallium, Kobalt, Zirkonium, Kupfer, Aluminium, Hafnium, Nickel, Niob und
Titan, noch bevorzugter bestehend aus Zirkonium, Kupfer, Aluminium, Hafnium, Nickel,
Niob und Titan.
[0028] Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, ist die metallische Zusammensetzung
gemäß Schritt a) eine zirkoniumbasierte Legierung, welche bevorzugt mehrere Elemente
umfasst, die ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Kupfer, Aluminium, Hafnium,
Nickel, Niob und Titan. Eine "zirkoniumbasierte Legierung" ist eine Legierung, die
mindestens 40 Gew.%, bevorzugt 60 Gew.%, an Zirkonium aufweist.
[0029] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform, umfasst oder besteht die metallische
Zusammensetzung gemäß Schritt a) aus 58 bis 77 Gew.% Zirkonium, 0 bis 3 Gew.% Hafnium,
20 bis 30 Gew.% Kupfer, 2 bis 6 Gew.% Aluminium, und 1 bis 3 Gew.% Niob.
[0030] In einer anderen besonders bevorzugten Ausführungsform, umfasst oder besteht die
metallische Zusammensetzung gemäß Schritt a) aus 54 bis 76 Gew.% Zirkonium, 2 bis
5 Gew.% Titan, 12 bis 20 Gew.% Kupfer, 2 bis 6 Gew.% Aluminium, und 8 bis 15 Gew.%
Nickel.
[0031] Dabei wird bevorzugt, dass die Summe der chemischen Elemente 100% ergibt. Als Rest
ist dann Zirkonium enthalten. Übliche Verunreinigungen können in der Legierung enthalten
sein.
[0032] Gemäß einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, ist die metallische
Zusammensetzung gemäß Schritt a) eine kupferbasierte Legierung, welche bevorzugt mehrere
Elemente umfasst, die ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Zirkonium, Nickel,
Zinn, Silicium und Titan. Eine "kupferbasierte Legierung" ist eine Legierung, die
mindestens 40 Gew.%, bevorzugt 60 Gew.%, an Kupfer aufweist. Geeignete kupferbasierte
Legierungen sind zum Beispiel in
EP 3444370 A1 beschrieben.
[0033] Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, weist die metallische Zusammensetzung
gemäß Schritt a) eine Differenz zwischen der Kristallisationstemperatur Tx und der
Glassübergangstemperatur Tg von mindestens 30°C, bevorzugt von mindestens 40°C, bevorzugter
von mindestens 50°C, und am bevorzugtesten im Bereich von 50 bis 80°C, auf. Gemäß
einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, weist die metallische Zusammensetzung
gemäß Schritt a) eine Differenz zwischen der Kristallisationstemperatur Tx und der
Glassübergangstemperatur Tg im Bereich von 30 bis 150°C, bevorzugt im Bereich von
40 bis 120°C, und am bevorzugtesten im Bereich von 50 bis 80°C, auf.
[0034] Die Zusammensetzung gemäß Schritt a) kann ferner eine Liquidustemperatur T
L im Bereich von 700 bis 1200°C, bevorzugt im Bereich von 750 bis 1000°C, aufweisen.
Die Solidustemperatur der Zusammensetzung gemäß Schritt a) kann im Bereich von 600
bis 1000°C, bevorzugt im Bereich von 700 bis 950°C liegen.
[0035] Das Verfahren umfasst außerdem einen Schritt b): Schmelzen der Zusammensetzung gemäß
Schritt a), um eine Schmelze zu erhalten.
[0036] Schritt b) ist nicht auf eine bestimmte Schmelzvorrichtung, Hitzequelle oder Schmelzparameter
beschränkt. Vielmehr wird der Fachmann eine geeignete Vorrichtung und Hitzequelle
sowie die Parameter des Schmelzvorgangs nach seinen Bedürfnissen und im Hinblick auf
die verwendete metallische Zusammensetzung gemäß Schritt a) auswählen.
[0037] Die Schmelze kann zum Beispiel in Schritt b) hergestellt werden, in dem die Zusammensetzung
gemäß Schritt a) durch Hochfrequenzinduktionserwärmung, Bogenentladung, Elektronenstrahl-Bestrahlung,
Laserstrahl-Bestrahlung oder Infrarot-Bestrahlung erhitzt oder geschmolzen wird. Bevorzugt
wird Hochfrequenzinduktionserwärmung in Schritt b) angewandt.
[0038] Bevorzugt wird in Schritt b) unter Verwendung einer Schutzgasatmosphäre gearbeitet,
um eine Oxidation der metallischen Schmelze durch Sauerstoff zu vermeiden. Die Schutzgasatmosphäre
kann bis zum Abkühlen der Schmelze in Schritt d) aufrechterhalten werden. Ein geeignetes
Schutzgas ist zum Beispiel Argon. Vor dem Einbringen des Schutzgases kann die Atmosphäre
evakuiert werden.
[0039] Ferner umfasst das erfindungsgemäße Verfahren einen Schritt c): Einbringen der Schmelze
nach Schritt b) in eine Kavität einer Gussform,
wobei die Gussform einen Innenkern umfasst,
wobei zumindest ein Teilbereich der Mantelfläche des Innenkerns durch ein Abtrennelement
umschlossen ist, und
wobei das Abtrennelement nicht an dem Innenkern befestigt ist.
[0040] Der Innenkern weist eine Mantelfläche auf. Die "Mantelfläche" ist die gesamte Fläche
des formgebenden Teils des Kerns ausgenommen der Grundfläche des Kerns. Der "formgebende
Teil" des Innenkerns bezieht sich auf den Teil des Kerns der zur Formung des Hohlraums
des Hohlkörpers verwendet wird. Nicht zum formgebenden Teils des Kerns gehört der
Teilbereich oder die Teilfläche des Kerns, der/die zum Beispiel lediglich ins Werkzeug
eingepasst ist oder direkt daran angrenzt, ohne das dadurch eine formgebende Funktion
erreicht wird.
[0041] Der Innenkern kann prinzipiell jede Form aufweisen, die zur Gestaltung eines Werkzeuginnenkerns
geeignet ist. Der Innenkern kann die Form eines Zylinders, eines dreieckigen Prismas,
eines Quaders, einer Scheibe oder eine abgestufte Pyramidalstruktur aufweisen. Bevorzugt
weist der Innenkern die Form eines Zylinders oder eines Quaders auf,
[0042] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Innenkern
ein zylindrischer Innenkern. Der zylindrische Innenkern kann die Form eines elliptischen
Zylinders, eines Kreiszylinders oder eines eckigen Zylinders aufweisen. Es ist bevorzugt,
dass der Innenkern die Form eines Kreiszylinders aufweist. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform ist der zylindrische Innenkern ein gerader kreiszylindrischer Innenkern.
[0043] Die Anordnung des Innenkerns in der Gussform in Schritt c) kann der gewünschten Form
des gegossenen Hohlkörpers angepasst werden. Der Innenkern kann so angeordnet werden,
dass eine Bohrung, eine innere Kontur oder ein Durchstoß des Formstücks geformt werden.
[0044] Ferner kann der Innenkern eine Entformungsschräge aufweisen. Entformungsschrägen
sind dem Fachmann bekannt. Eine Entformungsschräge ist eine Schräge, die einer Oberfläche
zugefügt wird, welche parallel zu Entformungsrichtung des Formstücks angeordnet ist.
Eine Entformungsschräge wird einem Formstück zugefügt, um die Entformung zu erleichtern.
Je nach Form des Formstücks kann eine Entformungsschräge einen Winkel im Bereich von
0.1 bis 10°. In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist der Innenkern
eine Entformungsschräge kleiner als 0.2° auf.
[0045] Es ist jedoch nicht notwendig, dass der Innenkern eine Entformungsschräge aufweist.
Dies ist einer der Vorteile der vorliegenden Erfindung. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist der Innenkern keine Entformungsschräge
auf. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist der Innenkern
einen konstanten Durchmesser auf. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung weist der zylindrische Innenkern keine Entformungsschräge auf. In einer
bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist der zylindrische Innenkern
einen konstanten Durchmesser auf.
[0046] Der Innenkern kann einen Durchmesser im Bereich von 5 bis 100 mm, bevorzugt im Bereich
von 5 bis 50 mm, noch bevorzugter im Bereich von 5 bis 25 mm, aufweisen, und/oder
eine Länge im Bereich von 1 bis 40 cm, bevorzugt im Bereich von 2 bis 20 cm, noch
bevorzugter im Bereich von 4 bis 15 cm, und am bevorzugtesten im Bereich von 6 bis
10 cm, aufweisen.
[0047] Die hier definierten Maße wie Länge und Durchmesser des Innenkerns beziehen sich
immer auf den formgebenden Teil des Innenkerns.
[0048] Der Innenkern kann auch zwei oder mehr verschiedene Durchmesser in abgestufter Form
aufweisen. Es sind auch Hinterschneidungen im Außendurchmesser des Innenkerns möglich.
Für einen solchen Fall kann der Fachmann das Werkzeug entsprechend anpassen.
[0049] Der Innenkern kann bevorzugt einen konstanten Durchmesser im Bereich von 5 bis 100
mm, bevorzugt im Bereich von 5 bis 50 mm, noch bevorzugter im Bereich von 5 bis 25
mm, aufweisen, und/oder der Kern kann eine Länge im Bereich von 1 bis 40 cm, bevorzugt
im Bereich von 2 bis 20 cm, noch bevorzugter im Bereich von 4 bis 15 cm, und am bevorzugtesten
im Bereich von 6 bis 10 cm, aufweisen. Der Innenkern kann besonders bevorzugt eine
Länge im Bereich von 1 bis 40 cm, bevorzugt im Bereich von 2 bis 20 cm, noch bevorzugter
im Bereich von 4 bis 15 cm, und am bevorzugtesten im Bereich von 6 bis 10 cm, aufweisen.
[0050] Der zylindrische Innenkern kann besonders bevorzugt einen konstanten Durchmesser
im Bereich von 5 bis 100 mm, bevorzugt im Bereich von 5 bis 50 mm, noch bevorzugter
im Bereich von 5 bis 25 mm, aufweisen, und/oder der Kern kann eine Länge im Bereich
von 1 bis 40 cm, bevorzugt im Bereich von 2 bis 20 cm, und bevorzugter im Bereich
von 4 bis 15 cm, und am bevorzugtesten im Bereich von 6 bis 10 cm, aufweisen. Der
zylindrische Innenkern ist bevorzugt ein kreiszylindrischer Innenkern, wobei der Kreiszylinder
einen konstanten Durchmesser im Bereich von 5 bis 100 mm, bevorzugt im Bereich von
5 bis 50 mm, noch bevorzugter im Bereich von 5 bis 25 mm, aufweist, und/oder wobei
der Kern eine Länge im Bereich von 1 bis 40 cm, bevorzugt im Bereich von 2 bis 20
cm, und noch bevorzugter im Bereich von 4 bis 15 cm, und am bevorzugtesten im Bereich
von 6 bis 10 cm, aufweist.
[0051] Der Innenkern kann aus jedem Material gefertigt sein, das für die Verwendung in einer
Metallgussform geeignet ist. Zum Beispiel kann der Innenkern aus Stahl sein.
[0052] Der Innenkern kann Teil eines Schiebers sein. Schieber sind dem Fachmann bekannt.
[0053] Die Form des Abtrennelements ist so an die Form des Innenkerns angepasst, dass zumindest
ein Teil der Mantelfläche des Innenkerns umschlossen ist. Ist der Innenkern zum Beispiel
in Form eines Kreiszylinders ausgestaltet, so kann das Abtrennelement in Form eines
Hohlzylinders ausgestaltet sein. Ist der Innenkern in Form eines eckigen Zylinders
ausgestaltet, so kann das Abtrennelement in Form eines Eckzylinders ausgestaltet sein
usw. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Abtrennelement in seiner Form an
die Form des zylindrischen Innenkerns angepasst. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
weist das Abtrennelement die Form eines geraden Hohlzylinders auf.
[0054] Besonders bevorzugt hat das Abtrennelement die Form einer Hülse. Ganz besonders bevorzugt
ist das Abtrennelement eine Kupferhülse.
[0055] Das Abtrennelement kann eine Wandstärke im Bereich von 0.5 bis 5 mm, bevorzugt im
Bereich von 1 bis 3 mm, aufweisen, und/oder eine Länge im Bereich von 1 bis 40 cm,
bevorzugt im Bereich von 2 bis 20 cm, noch bevorzugter im Bereich von 4 bis 15 cm,
und am bevorzugtesten im Bereich von 6 bis 10 cm, aufweisen. Das Abtrennelement kann
die Form eines geraden Hohlzylinders aufweisen, wobei der Hohlzylinder eine Wandstärke
im Bereich von 0.5 bis 5 mm, bevorzugt im Bereich von 1 bis 3 mm, aufweist, und/oder
wobei der Hohlzylinder eine Länge im Bereich von 1 bis 40 cm, bevorzugt im Bereich
von 2 bis 20 cm, noch bevorzugter im Bereich von 4 bis 15 cm, und am bevorzugtesten
im Bereich von 6 bis 10 cm, aufweist.
[0056] Der Innendurchmesser des Abtrennelements ist bevorzugt an den Durchmesser des Innenkerns
angepasst.
[0057] Das Abtrennelement kann eine Entformungsschräge aufweisen. In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weist der Innenkern eine Entformungsschräge kleiner als
0.2° auf. Eine solche Ausgestaltung des Abtrennelements ist jedoch nicht notwendig.
Dies ist einer der Vorteile der vorliegenden Erfindung. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform weist das Abtrennelement keine Entformungsschräge auf. In einer bevorzugten
Ausführungsform weist das Abtrennelement einen konstanten Außendurchmesser auf. In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist weder das Abtrennelement noch der
Innenkern eine Entformungsschräge auf.
[0058] Das Abtrennelement umschließt in Schritt c) mindestens einen Teilbereich der Mantelfläche
des Innenkerns. In einer bevorzugten Ausführungsform umschließt das Abtrennelement
in Schritt c) die gesamte Mantelfläche des Innenkerns. Wird zum Beispiel ein zylindrischer
Innenkern verwendet kann ein Abtrennelement eingesetzt werden, dass die gesamte zylindrische
Mantelfläche des Innenkerns umschließt. Es ist auch möglich, dass das Abtrennelement
den gesamten formgebenden Teil des Innenkerns umschließt.
[0059] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Abtrennelement so ausgestaltet
und auf der Mantelfläche des Innenkerns so angeordnet, dass die Schmelze in Schritt
c) nicht mit der Mantelfläche des Innenkerns in Kontakt kommt. Es ist auch möglich,
dass das Abtrennelement so ausgestaltet und auf dem Innenkern so angeordnet, dass
die Schmelze in Schritt c) nicht mit dem Innenkern in Kontakt kommt.
[0060] Das Material des Abtrennelements ist nicht auf ein bestimmtes Material beschränkt.
[0061] Das Abtrennelement kann ein nicht-metallisches Material umfassen oder aus diesem
bestehen. Zum Beispiel kann das Abtrennelement Graphit umfassen oder daraus bestehen.
[0062] Das Abtrennelement kann ein Metall oder eine Legierung umfassen, oder aus dieser
bestehen. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst
das Abtrennelement, bevorzugt besteht aus, ein Metall oder eine Legierung. Bevorzugte
Metalle oder Legierungen sind ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Kupfer, Kupferlegierungen,
Aluminium, Aluminiumlegierungen, unlegiertem und niedriglegiertem Stahl, Zink und
Zinklegierungen. Besonders bevorzugt umfasst das Abtrennelement, oder besteht das
Abtrennelement aus, Kupfer oder einer Kupferlegierung. Der Fachmann ist mit den Begriffen
"unlegierter" und "niedriglegierter Stahl" vertraut. Ein niedriglegierter Stahl kann
zum Beispiel ein Stahl sein, bei dem die Summe der Legierungselemente 6.0 Gew.-% nicht
überschreitet.
[0063] Das Material des Abtrennelements kann eine bestimmte Wärmeleitfähigkeit aufweisen.
Ein Material mit einer hohen Wärmeleitfähigkeit ist dabei besonders geeignet, um das
rasche Abkühlen der Schmelze unterhalb der Glasübergangstemperatur Tg zu erleichtern.
Bevorzugt umfasst oder besteht das Abtrennelement aus einem Material, das eine Wärmeleitfähigkeit
K von größer als 100 W/mK, bevorzugt größer als 200 W/mK, und bevorzugter im Bereich
von 200 bis 450 W/mK, aufweist.
[0064] Das Material des Abtrennelements kann auch einen bestimmten thermischen Ausdehnungskoeffizienten
aufweisen. Bevorzugt umfasst oder besteht das Abtrennelement aus einem Material, das
einen thermischen Längenausdehnugskoeffizienten α (bei 20°C) von größer als 10*10
-6/K, bevorzugt größer als 15*10
-6/K, und bevorzugter im Bereich von 15*10
-6/K bis 40*10
-6/K, aufweist.
[0065] Das Material des Abtrennelements kann einen thermischen Längenausdehnugskoeffizienten
α (bei 20°C) kleiner oder gleich dem thermischen Längenausdehnugskoeffizienten des
Innenkerns aufweisen. Das Material des Abtrennelements kann verglichen mit den Material
des Innenkerns einen unterschiedlichen thermischen Längenausdehnugskoeffizienten α
(bei 20°C) aufweisen. Das Abtrennelement und der Innenkern können eine thermische
Fehlpassung oder
thermal misfit bilden, welcher das Entformen erleichtert.
[0066] Die Erfinder haben gefunden, dass die unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
dazu führen können, dass nach dem Abkühlen der Werkzeugkomponenten eine geringere
Spannung zwischen dem Abtrenn- und dem Innenkern herrscht. Anders ausgedrückt kann
der gegossene Hohlkörper inklusive der Hülse in Folge der Abkühlung vom Innenkern
abschrumpfen. So wird das Entformen des Hohlkörpers aus der Gussform weiter erleichtert,
da noch weniger Kraft nötig ist, um den Innenkern aus der Aussparung des Hohlkörpers
zu entfernen.
[0067] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das Verfahren
vor Schritt b) oder c) einen Schritt, in dem das Abtrennelement auf den Innenkern
geschoben wird. Anschließend kann der Innenkern mit dem angebrachten Abtrennelement
in der Gussform angeordnet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird in diesem
Schritt ein hohlzylindrisches Abtrennelement auf einen zylindrischen Innenkern geschoben.
[0068] Die Kavität der Gussform in Schritt c) gibt die Form des gegossenen Hohlkörpers vor.
Die Kavität kann eine Form aufweisen, die geeignet ist einen Hohlkörper mit einem
Hohlraum zugießen, wobei der Hohlraum eine Bohrung, eine innere Kontur oder ein Durchstoß
ist. Bevorzugt weist die Kavität eine Form auf, die geeignet ist ein Rohr zu gießen.
[0069] Der Fachmann wird die Form und die Ausmaße der Kavität durch Wahl des Innenkerns,
des Abtrennelement und der Gussform so gestalten, dass ein Hohlkörper aus amorphem
Metall mit einer gewünschten Form erhältlich ist.
[0070] Die Kavität der Gussform weist bevorzugt eine hohlzylindrische Form auf. Die Kavität
weist bevorzugt die Form eines Rohres auf. In einer bevorzugten Ausführungsform ist
die Kavität der Gussform in Schritt c) hohlzylindrisch und weist eine Länge im Bereich
von 1 bis 40 cm, bevorzugt im Bereich von 2 bis 20 cm, bevorzugter im Bereich von
4 bis 15 cm, und am bevorzugten Bereich von 6 bis 10 cm, auf, und/oder
wobei die Kavität der Gussform in Schritt c) hohlzylindrisch ist und eine Breite im
Bereich von 0.5 bis 20 mm, bevorzugt im Bereich von 0.5 bis 10 mm, und bevorzugter
im Bereich von 0.5 bis 5 mm, aufweist. Die "Breite" der Kavität bezieht sich auf den
zu füllenden Hohlraum und nicht auf die Gesamtbreite des Hohlzylinders.
[0071] Die Gussform kann auch mehrere Kavitäten, wie sie hier beschrieben sind, aufweisen,
um in einem Schritt mehrere Hohlkörper zu gießen.
[0072] Bevor die Schmelze in Schritt c) in die Gussform eingebracht wird, kann die Gussform,
der Innenkern und/oder das Abtrennelement in Schritt c) auf eine bestimmte Temperatur
vorgeheizt werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die Gussform, der
Innenkern und/oder das Abtrennelement vor dem Einbringen der Schmelze in Schritt c)
eine Temperatur im Bereich von 20 bis 300°C, bevorzugt im Bereich von 20 bis 200°C,
und am bevorzugten im Bereich von 50 bis 140°C, auf.
[0073] Abbildung 1 zeigt beispielhaft den Querschnitt eines zylindrischen Innenkerns (3)
dessen gesamte formgebende Mantelfläche mit einem hohlzylindrischen Abtrennelement
(2) umschlossen ist, wobei das Abtrennelement mit dem abgekühlten amorphen Metall
(1) umgeben ist. Bevorzugt ist der Innenkern aus Stahl, das Abtrennelement aus Kupfer
und das amorphe Metall ein Rohr basierend auf einer Zirkonium- oder Kupferlegierung.
[0074] Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst einen Schritt d): Abkühlen der Schmelze in
der Gussform, um ein Formstück aus amorphem Metall zu erhalten.
[0075] Die Gussform weist eine deutlich niedrigere Temperatur als die Schmelze auf. Daher
kann es für das Abkühlen der Schmelze zu einem amorphen Metall ausreichen die Schmelze
in die Kavität der Gussform einzubringen.
[0076] Es ist aber auch möglich die Gussform nach Einbringen der Schmelze durch ein Kühlsystem
aktiv zu kühlen. Das Kühlsystem kann eine Kühlflüssigkeit wie zum Beispiel Wasser
oder ein Flüssiggas verwenden. Kühlsysteme zur Kühlung einer Gussform sind dem Fachmann
bekannt.
[0077] Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst einen Schritt e): Entfernen des Innenkerns
und des Abtrennelements vom Formstück nach Schritt d), um einen Hohlkörper aus amorphem
Metall zu erhalten.
[0078] In Schritt e) kann der Innenkern aus dem Formstück nach Schritt d) entfernt werden,
indem der Innenkern aus dem Formstück herausgezogen oder aus dem Formstück gepresst
wird. Bevorzugt wird der Innenkern aus dem Formstück gepresst. Bevorzugt wird der
zylindrische Innenkern aus dem Formstück gepresst. Der Kern kann nach dem Entnehmen
des Formstücks aus der Gussform oder vor dem Entnehmen aus der Gussform entfernt werden.
[0079] Nach dem der Innenkern entfernt ist, verbleibt das Abtrennelement auf der Innenseite
des Hohlkörpers. Das Abtrennelement kann anschließend mechanisch entfernt werden.
Zum Beispiel kann das Abtrennelement aus dem Hohlraum des Hohlkörpers herausgedreht
werden.
[0080] Um das Entfernen des Abtrennelements zu erleichtern kann das Abtrennelement chemisch
behandelt werden, zum Beispiel durch einen Ätzschritt. Eine chemische Behandlung durch
Ätzen kann zum Beispiel durchgeführt werden bei einem Abtrennelement, dass Kupfer
oder eine Kupferlegierung umfasst, oder daraus besteht. Es ist auch möglich, das Abtrennelement
vor dem Entfernen einzuschneiden, um die Spannung zwischen Abtrennelement und Hohlkörper
zu verringern.
[0081] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst Schritt e) die Schritte
e1) Entfernen des Innenkerns aus dem Formstück nach Schritt d), um einen Hohlkörper
aus amorphen Metall zu erhalten, welcher auf seiner Innenseite das Abtrennelement
aufweist,
e2) Entfernen des Abtrennelements von der Innenseite des Hohlkörpers.
[0082] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst Schritt e) die Schritte
e1) Entfernen des Innenkerns aus dem Formstück nach Schritt d) bevor oder nach dem
das Formstück aus der Gussform entnommen wurde, um einen Hohlkörper aus amorphen Metall
zu erhalten, welcher auf seiner Innenseite das Abtrennelement aufweist,
e2) Entfernen des Abtrennelements von der Innenseite des Hohlkörpers.
[0083] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Verfahren ein Metallspritzgussverfahren.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Verfahren ein Metallspritzgussverfahren
zur Herstellung amorpher Metalle. Metallspritzgussverfahren sind prinzipiell bekannt.
Metallspritzgussverfahren zur Herstellung amorpher Metalle weisen bekannte Unterschiede
zu konventionellen Metallspritzgussverfahren auf. Zum Beispiel wird im Metallspritzgussverfahren
kein Binder eingesetzt und somit fällt auch der Schritt des Entbindern weg.
[0084] Das Verfahren kann zum Beispiel ein Metallspirtzgussverfahren zur Herstellung amorpher
Metalle sein, welches mittels einer
Engel Victory 120 Amorphous Metal Moulding Maschine der Firma Engel durchgeführt wird.
[0085] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Verfahren
ein Metallspritzgussverfahren,
wobei in Schritt b) die metallische Zusammensetzung gemäß Schritt a) in einem Schmelzherd
geschmolzen wird und die Schmelze anschließend in eine Einspritzkammer überführt wird,
und
wobei in Schritt c) die Schmelze unter Druck aus der Einspritzkammer über einen Kanal
in die Kavität der Gussform eingespritzt wird, so dass die Kavität vollständig gefüllt
ist.
[0086] Außerdem kann das erfindungsgemäße Verfahren weitere im Stand der Technik bekannte
Verfahrensschritte umfassen, wie zum Beispiel einen Schritt zur Wärmebehandlung des
Hohlkörpers und/oder einen Schritt zum Putzen des Hohlkörpers.
[0087] Das erfindungsgemäße Verfahren ist bevorzugt so ausgestaltet, dass ein Rohr hergestellt
wird. Dem Fachmann ist bekannt welche Formen des Innenkerns, der Gussform und der
Kavität hierzu notwendig sind.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen
[0088] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung eines Hohlkörpers aus amorphem Metall die Schritte:
- a) Bereitstellen einer metallischen Zusammensetzung, die geeignet ist amorphes Metall
herzustellen,
- b) Schmelzen der Zusammensetzung gemäß Schritt a), um eine Schmelze zu erhalten,
- c) Einbringen der Schmelze nach Schritt b) in eine Kavität einer Gussform,
wobei die Gussform einen Innenkern umfasst,
wobei der Innenkern eine Länge im Bereich im Bereich von 1 bis 40 cm, bevorzugt im
Bereich von 2 bis 20 cm, bevorzugter im Bereich von 4 bis 15 cm, und am bevorzugtesten
im Bereich von 6 bis 10 cm aufweist,
wobei die gesamte Mantelfläche des Innenkerns durch ein Abtrennelement umschlossen
ist,
wobei das Abtrennelement nicht an dem Innenkern befestigt ist, und
wobei weder das Abtrennelement noch der Innenkern eine Entformungsschräge aufweist,
- d) Abkühlen der Schmelze in der Gussform, um ein Formstück aus amorphem Metall zu
erhalten,
- e) Entfernen des Innenkerns und des Abtrennelements vom Formstück nach Schritt d),
um einen Hohlkörper aus amorphem Metall zu erhalten.
[0089] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung eines Hohlkörpers aus amorphem Metall die Schritte:
- a) Bereitstellen einer metallischen Zusammensetzung, die geeignet ist amorphes Metall
herzustellen,
- b) Schmelzen der Zusammensetzung gemäß Schritt a), um eine Schmelze zu erhalten,
- c) Einbringen der Schmelze nach Schritt b) in eine Kavität einer Gussform,
wobei die Gussform einen Innenkern umfasst,
wobei der formgebende Teil des Innenkerns eine Länge im Bereich im Bereich von 1 bis
40 cm, bevorzugt im Bereich von 2 bis 20 cm, bevorzugter im Bereich von 4 bis 15 cm,
und am bevorzugtesten im Bereich von 6 bis 10 cm aufweist,
wobei die gesamte Mantelfläche des formgebenden Teils des zylindrischen Innenkerns
durch ein Abtrennelement umschlossen ist,
wobei das Abtrennelement nicht an dem Innenkern befestigt ist,
wobei das Abtrennelement aus Kupfer oder einer Kupferlegierung besteht und
wobei weder das Abtrennelement noch der Innenkern eine Entformungsschräge aufweist,
- d) Abkühlen der Schmelze in der Gussform, um ein Formstück aus amorphem Metall zu
erhalten,
- e) Entfernen des Innenkerns und des Abtrennelements vom Formstück nach Schritt d),
um einen Hohlkörper aus amorphem Metall zu erhalten.
[0090] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Verfahren
ein Metallspritzgussverfahren zur Herstellung eines Hohlkörpers aus amorphem Metall,
welches die Schritte umfasst:
- a) Bereitstellen einer metallischen Zusammensetzung, die geeignet ist amorphes Metall
herzustellen,
- b) Schmelzen der Zusammensetzung gemäß Schritt a), um eine Schmelze zu erhalten,
- c) Einbringen der Schmelze nach Schritt b) in eine Kavität einer Gussform,
wobei die Gussform einen Innenkern umfasst,
wobei die gesamte Mantelfläche des Innenkerns durch ein Abtrennelement umschlossen
ist,
wobei das Abtrennelement aus Kupfer oder einer Kupferlegierung besteht, und
wobei das Abtrennelement nicht an dem Innenkern befestigt ist,
- d) Abkühlen der Schmelze in der Gussform, um ein Formstück aus amorphem Metall zu
erhalten,
- e) Entfernen des Innenkerns und des Abtrennelements vom Formstück nach Schritt d),
um einen Hohlkörper aus amorphem Metall zu erhalten.
[0091] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Verfahren
ein Metallspritzgussverfahren zur Herstellung eines Hohlkörpers aus amorphem Metall,
welches die Schritte umfasst:
- a) Bereitstellen einer metallischen Zusammensetzung, die geeignet ist amorphes Metall
herzustellen,
- b) Schmelzen der Zusammensetzung gemäß Schritt a), um eine Schmelze zu erhalten,
- c) Einbringen der Schmelze nach Schritt b) in eine Kavität einer Gussform,
wobei die Gussform einen zylindrischen Innenkern umfasst,
wobei die gesamte Mantelfläche des zylindrischen Innenkerns durch ein Abtrennelement
umschlossen ist,
wobei das Abtrennelement aus Kupfer oder einer Kupferlegierung besteht, und
wobei das Abtrennelement nicht an dem zylindrischen Innenkern befestigt ist,
- d) Abkühlen der Schmelze in der Gussform, um ein Formstück aus amorphem Metall zu
erhalten,
- e) Entfernen des zylindrischen Innenkerns und des Abtrennelements vom Formstück nach
Schritt d), um einen Hohlkörper aus amorphem Metall zu erhalten.
[0092] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Verfahren
ein Metallspritzgussverfahren zur Herstellung eines Rohrs aus amorphem Metall, welches
die Schritte umfasst:
a) Bereitstellen einer metallischen Zusammensetzung, die geeignet ist amorphes Metall
herzustellen,
b) Schmelzen der Zusammensetzung gemäß Schritt a), um eine Schmelze zu erhalten,
c) Einbringen der Schmelze nach Schritt b) in eine Kavität einer Gussform,
wobei die Gussform einen zylindrischen Innenkern umfasst,
wobei der zylindrische Innenkern aus Stahl besteht,
wobei die gesamte Mantelfläche des zylindrischen Innenkerns durch ein Abtrennelement
umschlossen ist,
wobei das Abtrennelement aus Kupfer oder einer Kupferlegierung besteht, und
wobei das Abtrennelement nicht an dem zylindrischen Innenkern befestigt ist,
d) Abkühlen der Schmelze in der Gussform, um ein Formstück aus amorphem Metall zu
erhalten,
e1) Entfernen des Innenkerns aus dem Formstück nach Schritt d) bevor oder nach dem
das Formstück aus der Gussform entnommen wurde, um ein Rohr aus amorphen Metall zu
erhalten, welches auf seiner Innenseite das Abtrennelement aufweist,
e2) Entfernen des Abtrennelements von der Innenseite des Rohrs.
[0093] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Verfahren
ein Metallspritzgussverfahren zur Herstellung eines Hohlkörpers aus amorphem Metall,
welches die Schritte umfasst:
- a) Bereitstellen einer metallischen Zusammensetzung, die geeignet ist amorphes Metall
herzustellen,
- b) Schmelzen der Zusammensetzung gemäß Schritt a), um eine Schmelze zu erhalten,
- c) Einbringen der Schmelze nach Schritt b) in eine Kavität einer Gussform,
wobei die Gussform einen zylindrischen Innenkern umfasst,
wobei zumindest ein Teilbereich der Mantelfläche des zylindrischen Innenkerns durch
ein Abtrennelement umschlossen ist, so dass die Schmelze nicht mit der Mantelfläche
des Innenkerns in Kontakt kommen kann,
wobei das Abtrennelement aus Kupfer oder einer Kupferlegierung besteht, und
wobei das Abtrennelement nicht an dem zylindrischen Innenkern befestigt ist,
- d) Abkühlen der Schmelze in der Gussform, um ein Formstück aus amorphem Metall zu
erhalten,
- e) Entfernen des zylindrischen Innenkerns und des Abtrennelements vom Formstück nach
Schritt d), um einen Hohlkörper aus amorphem Metall zu erhalten.
[0094] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Verfahren
ein Metallspritzgussverfahren zur Herstellung eines Rohrs aus amorphem Metall, welches
die Schritte umfasst:
a) Bereitstellen einer metallischen Zusammensetzung, die geeignet ist amorphes Metall
herzustellen,
b) Schmelzen der Zusammensetzung gemäß Schritt a), um eine Schmelze zu erhalten,
c) Einbringen der Schmelze nach Schritt b) in eine Kavität einer Gussform,
wobei die Gussform einen zylindrischen Innenkern umfasst,
wobei der zylindrische Innenkern aus Stahl besteht,
wobei zumindest ein Teilbereich der Mantelfläche des zylindrischen Innenkerns durch
ein Abtrennelement umschlossen ist, so dass die Schmelze nicht mit der Mantelfläche
des Innenkerns in Kontakt kommen kann,
wobei das Abtrennelement aus Kupfer oder einer Kupferlegierung besteht, und
wobei das Abtrennelement nicht an dem zylindrischen Innenkern befestigt ist,
d) Abkühlen der Schmelze in der Gussform, um ein Formstück aus amorphem Metall zu
erhalten,
e1) Entfernen des Innenkerns aus dem Formstück nach Schritt d) bevor oder nach dem
das Formstück aus der Gussform entnommen wurde, um ein Rohr aus amorphen Metall zu
erhalten, welches auf seiner Innenseite das Abtrennelement aufweist,
e2) Entfernen des Abtrennelements von der Innenseite des Rohrs.
DER HOHLKÖRPER AUS AMORPHEM METALL
[0095] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen Hohlkörper aus amorphem
Metall,
wobei der Hohlraum des Hohlkörpers eine Länge im Bereich von 1 bis 40 cm aufweist.
[0096] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen Hohlkörper aus amorphem
Metall, der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlich ist. Ferner betrifft ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung einen Hohlkörper aus amorphem Metall, der nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren erhalten wurde.
[0097] Die Erfinder haben überraschenderweise gefunden, dass durch das erfindungsgemäße
Verfahren aufgrund der einfachen Entformung und/oder der verbesserten Prozessparameter
ein Hohlkörper aus amorphem Metall mit verbesserter Qualität zugänglich ist, insbesondere
mit verbesserter Qualität der inneren Oberfläche des Hohlkörpers. Außerdem haben die
Erfinder gefunden, dass durch das erfindungsgemäße Verfahren Hohlkörper aus amorphen
Metall erhalten werden können, deren Formgebung bisher nicht möglich war.
[0098] Bevorzugt weist der Hohlraum des Hohlkörpers eine Länge im Bereich von 2 bis 20 cm,
bevorzugter im Bereich von 4 bis 15 cm, und am bevorzugtesten im Bereich von 6 bis
10 cm, auf.
[0099] Bevorzugt weist der Hohlraum des Hohlkörpers keine Entformungsschräge auf. Bevorzugt
weist der Hohlraum des Hohlkörpers eine Länge im Bereich von 2 bis 20 cm, bevorzugter
im Bereich von 4 bis 15 cm, und am bevorzugtesten im Bereich von 6 bis 10 cm, auf,
wobei der Hohlraum keine Entformungsschräge aufweist. Der Hohlraum kann zum Beispiel
eine Länge von 6 bis 10 cm und keine Entformungsschräge aufweisen.
[0100] Der Hohlraum des Hohlkörpers kann einen Innendurchmesser im Bereich von 5 bis 100
mm, bevorzugt im Bereich von 5 bis 50 mm, noch bevorzugter im Bereich von 5 bis 25
mm, und am bevorzugtesten im Bereich von 5 bis 20 mm, aufweisen. Es ist auch möglich,
dass der Hohlraum zwei oder mehr verschiedene Innendurchmesser in abgestufter Form
aufweist.
[0101] Es ist jedoch bevorzugt, dass der Hohlraum des Hohlkörpers einen konstanten Innendurchmesser
aufweist. Besonders bevorzugt weist der Hohlraum eine zylindrische Form auf. Noch
bevorzugter weist der Hohlraum des Hohlkörpers eine zylindrische Form auf, wobei der
Hohlraum einen konstanten Innendurchmesser hat.
[0102] Der Hohlraum des Hohlkörpers kann eine Bohrung, eine innere Kontur oder ein Durchstoß
sein.
[0103] Der Hohlkörper ist nicht auf eine bestimmte Form beschränkt. Insbesondere ist der
Hohlkörper nicht bezüglich seiner äußeren Form beschränkt. Die äußere Form kann wie
auch die Kavität der Gussform nach den eigenen Wünschen und Bedürfnissen des Fachmanns
gestaltet werden.
[0104] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Hohlkörper ein Hohlzylinder, bevorzugt
ein Hohlkreiszylinder. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Hohlkörper
ein Rohr. Der Hohlraum des Rohrs weist bevorzugt keine Entformungsschräge auf.
[0105] Bevorzugt ist der Hohlkörper ein Rohr, wobei das Rohr eine Länge aufweist im Bereich
von 1 bis 40 cm, bevorzugt im Bereich von 2 bis 20 cm, bevorzugter im Bereich von
4 bis 15 cm, und am bevorzugtesten im Bereich von 6 bis 10 cm, und/oder
wobei das Rohr eine Wandstärke aufweist im Bereich von 0.5 bis 20 mm, bevorzugt im
Bereich von 0.5 bis 10 mm, bevorzugter im Bereich von 0.5 bis 5 mm, und am bevorzugtesten
im Bereich von 0.5 bis 3 mm, und/oder
wobei das Rohr einen konstanten Innendurchmesser aufweist im Bereich von 5 bis 100
mm, bevorzugt im Bereich von 5 bis 50 mm, noch bevorzugter im Bereich von 5 bis 25
mm, aufweisen, und am bevorzugtesten im Bereich von 5 bis 20 mm.
[0106] Bevorzugt ist der Hohlkörper ein Rohr, wobei das Rohr eine Länge aufweist im Bereich
von 1 bis 40 cm, bevorzugt im Bereich von 2 bis 20 cm, bevorzugter im Bereich von
4 bis 15 cm, und am bevorzugtesten im Bereich von 6 bis 10 cm, und
wobei das Rohr einen konstanten Innendurchmesser aufweist im Bereich von 5 bis 100
mm, bevorzugt im Bereich von 5 bis 50 mm, noch bevorzugter im Bereich von 5 bis 25
mm, aufweisen, und am bevorzugtesten im Bereich von 5 bis 20 mm.
[0107] Das Rohr kann zum Beispiel eine Länge von 6 bis 10 cm und einen konstanten Innendurchmesser
von 5 bis 20 mm aufweisen.
[0108] Bevorzugt ist der Hohlkörper ein Rohr, wobei das Rohr eine Länge aufweist im Bereich
von 1 bis 40 cm, bevorzugt im Bereich von 2 bis 20 cm, bevorzugter im Bereich von
4 bis 15 cm, und am bevorzugtesten im Bereich von 6 bis 10 cm, und
wobei das Rohr eine Wandstärke aufweist im Bereich von 0.5 bis 20 mm, bevorzugt im
Bereich von 0.5 bis 10 mm, bevorzugter im Bereich von 0.5 bis 5 mm, und am bevorzugtesten
im Bereich von 0.5 bis 3 mm, und
wobei das Rohr einen konstanten Innendurchmesser aufweist im Bereich von 5 bis 100
mm, bevorzugt im Bereich von 5 bis 50 mm, noch bevorzugter im Bereich von 5 bis 25
mm, aufweisen, und am bevorzugtesten im Bereich von 5 bis 20 mm.
[0109] Das Rohr kann zum Beispiel eine Länge im Bereich von 6 bis 10 cm, eine Wandstärke
im Bereich von 0.5 bis 3 mm, und einen konstanten Innendurchmesser im Bereich von
5 bis 20 mm aufweisen.
[0110] Der Hohlkörper kann eine metallische Zusammensetzung aus mindestens drei Metallen
umfassen. Bevorzugt ist, dass die mindestens drei Metalle eine Differenz des Atomradius
von mehr als 10%, bevorzugt mehr als 12%, aufweisen. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die mindestens drei Metalle ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Eisen,
Palladium, Platin, Zinn, Silicium, Gallium, Kobalt, Zirkonium, Kupfer, Aluminium,
Hafnium, Nickel, Niob und Titan, noch bevorzugter bestehend aus Zirkonium, Kupfer,
Aluminium, Hafnium, Nickel, Niob und Titan.
[0111] Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst der Hohlkörper oder
besteht der Hohlkörper aus einer zirkoniumbasierten Legierung, welche bevorzugt mehrere
Elemente umfasst, die ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Kupfer, Aluminium,
Hafnium, Nickel, Niob und Titan.
[0112] Gemäß einer Ausführungsform umfasst der Hohlkörper oder besteht der Hohlkörper aus
einer kupferbasierten Legierung, welche bevorzugt mehrere Elemente umfasst, die ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Zirkonium, Nickel, Zinn, Silicium und Titan.
[0113] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst oder besteht der Hohlkörper
aus 58 bis 77 Gew.% Zirkonium, 0 bis 3 Gew.% Hafnium, 20 bis 30 Gew.% Kupfer, 2 bis
6 Gew.% Aluminium, und 1 bis 3 Gew.% Niob. In einer anderen besonders bevorzugten
Ausführungsform umfasst oder besteht der Hohlkörper aus 54 bis 76 Gew.% Zirkonium,
2 bis 5 Gew.% Titan, 12 bis 20 Gew.% Kupfer, 2 bis 6 Gew.% Aluminium, und 8 bis 15
Gew.% Nickel. Dabei wird bevorzugt, dass die Summe der chemischen Elemente 100% ergibt.
Als Rest ist dann Zirkonium enthalten. Übliche Verunreinigungen können in der Legierung
enthalten sein. Bevorzugt ist der Hohlkörper ein Rohr, wobei das Rohr eine Länge aufweist
im Bereich von 1 bis 40 cm, bevorzugt im Bereich von 2 bis 20 cm, bevorzugter im Bereich
von 4 bis 15 cm, und am bevorzugtesten im Bereich von 6 bis 10 cm, und
wobei das Rohr einen konstanten Innendurchmesser aufweist im Bereich von 5 bis 100
mm, bevorzugt im Bereich von 5 bis 50 mm, noch bevorzugter im Bereich von 5 bis 25
mm, aufweisen, und am bevorzugtesten im Bereich von 5 bis 20 mm,
und wobei das Rohr aus einer zirkoniumbasierten Legierungen oder aus einer kupferbasierten
Legierung besteht.
AUSFÜHRUNGSBEISPIEL
1) Material
[0114] Abtrennelement:
Hülse, Kupfer, Außerdurchmesser 15 mm, Wanddicke 1 mm
[0115] Metallische Zusammensetzung zur Herstellung des amorphen Metalls:
Legierung VIT105 Zr
52.5T
15Cu
17.9Ni
14.6Al
10
[0116] Werkzeug:
Werkzeug umfasst zwei Hälften, die geöffnet werden können; Innenkern kann entnommen
werden; Werkzeugmaterial (inkl. Kern): Stahllegierung
[0117] Maschine zum Spritzgießen des amorphen Metalls:
Engel VC120 AMM
2) Verfahren
[0118] Das Verfahren wurde wie folgt ausgeführt:
- a) Innenkern wurde mit Entformungsmittel (Graphit) eingesprüht;
- b) Kupferhülse wurde über Innenkern geschoben; die Hülse hatte ca. 0,2 mm Spiel;
- c) Innenkern mit Kupferhülse wurde in Werkzeug angeordnet;
- d) Werkzeug wurde auf eine Temperatur im Bereich von 50 bis 140°C vortemperiert;
- e) Geschlossenes Werkzeug wurde evakuiert auf einen Druck im Bereich von 0.1 bis 0.05
mBar;
- f) Vorlegierung wurde aufgeheizt mit Induktionsspule ca. 20 s bis ca. 1100°C;
- g) Schmelze wurde in Kavität eingespritzt;
- h) Werkzeug wurde gekühlt (aktive Werkzeugkühlung, ca. 5 s)
- i) Werkstück inkl. Innenkern wurde entnommen (bei ca. 80°C Temp. des Werkstücks)
- j) Stahlkern wurde entfernt durch Auspressen, die Kupferhülse wurde erst mit Dremel
geschlitzt und anschließend entnommen.
[0119] Abbildung 2 zeigt einen Teil eines Rohrs aus amorphem Metall mit einer Kupferhülse
im Hohlraum des Rohres.
[0120] Abbildung 3 zeigt einen Teil eines Rohrs aus amorphem Metall mit einer angeschlitzten
und teilweise herausgedrückten Kupferhülse.
[0121] Ein Vergleichsversuch wurde durchgeführt mit einem Innenkern aus Stahl ohne Verwendung
einer Kupferhülse. Hier wurde der Stahlkern direkt mit der Schmelze umspritzt bei
einer Werkzeugtemperatur von ca. 200°C. Das gegossene Rohr wies Risse auf und der
Kern konnte nur aufgrund der Schäden am Rohr entfernt werden.
1. Ein Verfahren zur Herstellung eines Hohlkörpers aus amorphem Metall, wobei das Verfahren
die Schritte umfasst:
a) Bereitstellen einer metallischen Zusammensetzung, die geeignet ist amorphes Metall
herzustellen,
b) Schmelzen der Zusammensetzung gemäß Schritt a), um eine Schmelze zu erhalten,
c) Einbringen der Schmelze nach Schritt b) in eine Kavität einer Gussform,
wobei die Gussform einen Innenkern umfasst,
wobei zumindest ein Teilbereich der Mantelfläche des Innenkerns durch ein Abtrennelement
umschlossen ist, und
wobei das Abtrennelement nicht an dem Innenkern befestigt ist,
d) Abkühlen der Schmelze in der Gussform, um ein Formstück aus amorphem Metall zu
erhalten,
e) Entfernen des Innenkerns und des Abtrennelements vom Formstück nach Schritt d),
um einen Hohlkörper aus amorphem Metall zu erhalten.
2. Das Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei das Abtrennelement ein Metall oder eine Legierung
umfasst, und bevorzugt aus einem Metall oder einer Legierung besteht.
3. Das Verfahren gemäß Anspruch 2, wobei das Metall oder die Legierung ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Kupfer, Kupferlegierungen, Aluminium, Aluminiumlegierungen,
unlegiertem und niedriglegiertem Stahl, Zink und Zinklegierungen, und bevorzugt aus
der Gruppe bestehend aus Kupfer und Kupferlegierungen.
4. Das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Verfahren vor Schritt b)
oder c) einen Schritt umfasst, in dem das Abtrennelement auf den Innenkern geschoben
wird.
5. Das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Abtrennelement in Schritt
c) die gesamte Mantelfläche des Innenkerns umschließt.
6. Das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Innenkern und/oder das
Abtrennelement keine Entformungsschräge aufweist.
7. Das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Schritt e) die Schritte
umfasst:
e1) Entfernen des Innenkerns aus dem Formstück nach Schritt d), um einen Hohlkörper
aus amorphen Metall zu erhalten, welcher auf der Innenseite das Abtrennelement aufweist,
e2) Entfernen des Abtrennelements von der Innenseite des Hohlkörpers.
8. Das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Innenkern einen Durchmesser
im Bereich von 5 bis 100 mm, bevorzugt im Bereich von 5 bis 50 mm, noch bevorzugter
im Bereich von 5 bis 25 mm, aufweist,
und/oder wobei der Innenkern eine Länge im Bereich von 1 bis 40 cm, bevorzugt im Bereich
von 2 bis 20 cm, noch bevorzugter im Bereich von 4 bis 15 cm, und am bevorzugtesten
im Bereich von 6 bis 10 cm, aufweist.
9. Das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Innenkern ein zylindrischer
Innenkern, bevorzugt ein kreiszylindrischer Innenkern, und noch bevorzugter ein gerader
kreiszylindrischer Innenkern, ist, und
das Abtrennelement ein hohlzylindrisches Abtrennelement, bevorzugt ein kreishohlzylindrisches
Abtrennelement, noch bevorzugter ein gerades kreishohlzylindrisches Abtrennelement
ist.
10. Das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die metallische Zusammensetzung
gemäß Schritt a) eine zirkoniumbasierte Legierung ist, welche bevorzugt mehrere Elemente
umfasst, die ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Kupfer, Aluminium, Hafnium,
Nickel, Niob und Titan, oder
wobei die metallische Zusammensetzung gemäß Schritt a) eine kupferbasierte Legierung
ist, welche bevorzugt mehrere Elemente umfasst, die ausgewählt sind aus der Gruppe
bestehend aus Zirkonium, Nickel, Zinn, Silicium und Titan.
11. Das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Verfahren ein Metallspritzgussverfahren
ist.
12. Das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Gussform, der Innenkern
und/oder das Abtrennelement vor dem Einbringen der Schmelze in Schritt c) eine Temperatur
im Bereich von 20 bis 300°C, bevorzugt im Bereich von 20 bis 200°C, und am bevorzugtesten
im Bereich von 50 bis 140°C, aufweisen.
13. Ein Hohlkörper aus amorphem Metall,
wobei der Hohlraum des Hohlkörpers eine Länge im Bereich von 1 bis 40 cm, bevorzugt
im Bereich von 2 bis 20 cm, bevorzugter im Bereich von 4 bis 15 cm, und am bevorzugtesten
im Bereich von 6 bis 10 cm, aufweist.
14. Der Hohlkörper gemäß Anspruch 13, wobei der Hohlkörper ein Rohr ist.
15. Der Hohlkörper gemäß Anspruch 13 oder 14, wobei der Hohlraum des Hohlkörpers einen
konstanten Innendurchmesser aufweist, oder
wobei der Hohlraum des Hohlkörpers keine Entformungsschräge aufweist.