[0001] Die Erfindung betrifft eine Verschlusseinheit (Behälter und Verschlussdeckel), einen
Verschluss (auch: Verschlussdeckel) und ein Verfahren für einen Behälter (auch: Gefäß)
aus Glas oder Kunststoff, bestehend aus einem Behälter mit Behälterhals mit äußeren
Gewindeelementen, wobei der Verschlussdeckel durch ein axiales Aufpressen auf den
Behälterhals aufgebracht und durch einen Schraubvorgang von ihm gelöst wird. Genauer
gesagt, handelt es sich um einen Aufpress-/Losdreh-Verschluss (Press-on, Twist-off).
[0002] Verschlüsse des Typs "Press-on, Twist-off" (PT) sind seit langem bekannt zur Verwendung
auf Glas- oder Hartplastik-Behältern. Die bevorzugte Form des Verschlussdeckels umfasst
einen Schalenkörper aus Metall mit einem oberen Spiegel (Panel) und einem davon axial
(nach unten) ragenden Schürzenabschnitt. Der im Allgemeinen zylindrische obere Abschnitt
der Schürzen weist eine verformbare Kunststoffauskleidung auf, in die beim vertikalen
Aufpressen auf eine Mündung, die radial außen mit Gewindesegmenten ausgestattet ist,
Gewindegänge eingeformt werden. Der Konsument kann später durch eine gewöhnliche Losdrehbewegung
die Verschlusskappe vom Behälterkörper entfernen, vgl. dazu
US 4,709,825 (Mumford), Zusammenfassung,
WO-A 2002/094670 (Crown Cork & Seal), Bezugszeichen 20 und 16 sowie die gerade axiale Schürze 28 mit
Zylinderform und
US 4,552,279 (Mueller), dort Zusammenfassung und PT Deckel 10 für die Gewindeabschnitte 13 am
Hals 12 des Behälters.
[0003] Mit diesen Verschlüssen erreicht der Fachmann eine hermetische Versiegelung von Behältern
zur Verpackung und zum Haltbarmachen von Nahrungsmitteln, insbesondere von Babynahrung.
Die Lebensmittel können heiß abgefüllt werden (oberhalb von 70°C) und nach Verschließen
und Erkalten entsteht ein Vakuum, das die Losdrehbewegung des Verschlussdeckels durch
den Konsumenten wesentlich erschweren kann (der "Öffnungswert" als aufzuwendendes
Drehmoment).
[0004] Seit Jahrzehnten gängiger und erprobter Stand der Technik ist es, den nach axial
unten ragenden Schürzenabschnitt und die Mündung des Behälters axial relativ lang
auszubilden, damit eine hermetische Versiegelung gewährleistet ist, andererseits ist
die Ausbildung der Kunststoffauskleidung (Compound) so zu gestalten, dass sie einerseits
die Versiegelungsbedingungen erfüllt, aber auch vom Konsumenten in zufrieden stellender
Art und Weise geöffnet werden kann. Diese beiden Anforderungen sind derzeit nur durch
axial lange Abschnitte und demzufolge hohen Materialeinsatz zu erreichen, vgl. dazu
WO 2010/136414 A1 (Crown), Abs. [26]
und WO 2012/158937 (Stacked wines).
[0005] Die Erfindung hat es sich
zur Aufgabe gemacht, den Metall-, Glas- und Kunststoffverbrauch bei der Herstellung des Verschlussdeckels,
der verschlossenen Verschlusseinheit (Behälter und Deckel) und den zugehörigen Verfahren
zu senken, ohne Qualität und Konsumentennutzen darunter leiden zu lassen.
[0006] Das ist mit einem überraschend kleinen Seitenverhältnis des Verschlussdeckels gelungen,
durch das auch eine Ersparnis beim Rohstoff Glas erreicht wurde. Gelöst wird die vorgenannte
Aufgabe also mit einem Verschlussdeckel, der aus Blech besteht. Er ist für einen Kunststoff-
oder Glasbehälter geeignet und dazu auch mechanisch ausgebildet und angepasst. Der
Glasbehälter hat außen liegende, umfänglich versetzte Gewindeelemente, die ein durchgehendes
Gewinde ersetzen, aber auf dem Umfang gestaffelt angeordnet sind. Diese Gewindeelemente
sind an einem Behälterhals des Behälterkörpers angeordnet, dem der Verschlussdeckel
(auch "metallischer" Verschlussdeckel) zuzuordnen ist. Die Zuordnung geschieht im
Rahmen des PT-Konzeptes, bei dem der Deckel zunächst axial aufgepresst wird (P-Komponente),
und vom Benutzer, als Kunden (oder Konsumenten) durch eine Drehbewegung abgenommen
wird (T-Komponente). Dies kommt durch die Grupppe (a) beim Ausführungsbeispiel 1 und
die Gruppen (a)+(b) beim Ausführungsbeispiel 10 zum Ausdruck.
[0007] Der Verschlussdeckel ist axial auf den Behälterhals und über die Gewindeelemente
aufzupressen. Dazu ist er angepasst und ausgebildet, wobei der Verschlussdeckel eine
Kunststofflage besitzt, die deckelinnenseitig an einer umfänglichen Übergangszone
und an dem Schürzenabschnitt anliegt, und zwar dauerhaft haftend anliegt. Diese Kunststofflage
hat eine axiale Erstreckung und eine radiale Erstreckung.
[0008] Die genannte Übergangszone orientiert sich umfänglich, verbindet den Zentralbereich
des Verschlussdeckels (meist "Panel" genannt) mit dem axial herabragenden Schürzenabschnitt.
Letzterer leitet in einen Einrollungsbereich über, der eine Inneneinrollung oder eine
Außeneinrollung haben kann.
[0009] Durch einen Schraubvorgang wird der Verschlussdeckel von dem Behälterhals und den
Gewindeelementen wieder gelöst, was der Konsument vornimmt. Diese Bewegung zum Lösen
muss leichtgängig sein, also auch von älteren Menschen und Kindern durchgeführt werden
können, was gegenläufig zu dem Wunsch besteht, dass eine ordentliche Dichtheit und
eine große Haltbarkeit im verschlossenen Zustand gegeben sein muss. Beide Funktionen
sind Bestandteil eines sehr diffizilen Abstimmungsprozesses, der sich zwischen einem
ordentlichen Abdichten (axial weit herunter pressen und demzufolge lange axiale Abschnitte
am Glashals und am Verschlussdeckel) und einem leichtgängigen Drehen zum Brechen (i.S.
eines Überwindens) des sich nach dem Abkühlen bildenden Vakuums im verschlossenen
Behälter stattfinden muss.
[0010] Diese per Gewindeelemente übertragene axiale Kraft auf den Compound wird sehr genau
angepasst und muss abgestimmt sein; ist diese Kraft zu klein, bleibt der Deckel unten
und lässt sich in axialer Richtung (durch die Drehbewegung) nicht abschrauben. Ist
die Haftung des Compounds an den Gewindeelementen zu schwach, ist das Halten für das
Abdichten beim Transport, im Lagerzustand und während der Dauer eines Verkaufsangebots
im Regal und auch bei Temperaturschwankungen nicht ausreichend. Ist die Kraft zu groß,
ist der Verschluss nicht leicht zu öffnen. Das Vakuum im Behälter ist zusätzlich zu
beachten und beeinflusst die genannten Kräfte.
[0011] Die Verschlusseinheit (Ausführungsbeispiel 1) besteht aus einem Glasbehälter mit außen liegenden, umfänglich
versetzten Gewindeelementen an einem Behälterhals des Glasbehälters. Zugehörig ist
ein Verschlussdeckel aus Blech vorgesehen, wobei der Verschlussdeckel deckelinnenseitig
eine umlaufende Kunststofflage aufweist, die dichtend und haltend an ihm angeordnet
ist und ebenso wirkt. Der Verschlussdeckel ist (oder: wurde) auf den Behälterhals
aufgepresst und ist über die Gewindeelemente und einen vertikalen Abschnitt der Kunststofflage
mit einer Drehbewegung zu öffnen. Das umschreibt seine technisch/strukturelle Ausgestaltung.
So auch für den Behälterhals des Glasbehälters (Ausführungsbeispiel 1). Der beschriebene
Zustand ist der geschlossene Zustand, nachdem der Verschlussdeckel auf den Behälterhals
aufgepresst worden ist.
[0012] Der Behälterhals besitzt eine horizontal ausgerichtete "Oberfläche" (als die nach
oben weisende Stirnfläche), auf welcher ein horizontaler Abschnitt der Kunststofflage
am Verschlussdeckel unter Druck dichtend aufliegt.
[0013] Der Verschlussdeckel hat einen Zentralbereich, eine sich anschließende, umfänglich
orientierte Übergangszone und einen axial herab ragenden Schürzenabschnitt, der in
einen Einrollungsbereich überleitet. Die Kunststofflage ist deckelinnenseitig an der
Übergangszone und dem Schürzenabschnitt haftend angeordnet. Eine axiale Erstreckung
des Schürzenabschnitts und ein radiales Maß der horizontal ausgerichteten Stirnfläche
des Behälterhalses bilden ein erstes Verhältnis, v
1 genannt, das kleiner als 3,00 ist. Dadurch ergibt sich der überraschende Effekt,
dass trotz eines relativ kurzen Schürzenabschnitts eine ausreichende Fläche zur Verfügung
steht, den geschlossenen Verbund aus Verschlussdeckel und Glasbehälter dauerhaft abzudichten
(zumindest bis zum MHD), obwohl mit der Verkürzung auch eine Reduzierung der effektiven
Dichtfläche einhergeht. Dennoch kann beim Drehen des Verschlussdeckels ausreichend
Hubkraft entstehen, die als axial gerichtete Abnahmekraft als Folge des Drehens gebildet
wird, und die Kraft zum Drehen, also das Losbrech-Drehmoment, ist nicht zu groß und
auch für ältere Menschen erreichbar oder aufbringbar, bemessen in inch
∗lbs oder Nm, und im brauchbaren Bereich unter 50 inch
∗lbs, bevorzugt 35 inch
∗lbs, bei 70 mm (Durchmesser) Verschlüssen und 180 mbar bis 300 mbar (18 kPa bis 30
kPa) Unterdruck, entsprechend unter 5,64 Nm, bevorzugt 3,95 Nm.
[0014] Auch der gesonderte Deckel (Ausführungsbeispiel 10) erreicht es, diese Kombinationsaufgabe
dadurch zu erfüllen, dass er ein Verhältnis von zwei Funktionselementen umsetzt, welches
wie folgt definiert ist: Eine axiale Erstreckung des Schürzenabschnitts und eine radiale
Erstreckung der Übergangszone bilden ein (zweites) Verhältnis, v
2 genannt, welches kleiner als 1,00 ist. Dadurch ergibt sich der überraschende Effekt,
dass trotz eines relativ kurzen Schürzenabschnitts eine (noch) ausreichende Fläche
zur Verfügung steht, den geschlossenen Verbund aus Verschlussdeckel und Kunststoff-
oder Glasbehälter dauerhaft abzudichten. Gleichzeitig kann beim Drehen ausreichend
Hubkraft entstehen, die als axial gerichtete Abnahmekraft als Folge des Drehens gebildet
wird, und die Kraft zum Drehen, also das Losbrech-Drehmoment, ist nicht zu groß und
auch für ältere Menschen erreichbar oder aufbringbar.
[0015] Durch eine Verkürzung des Schürzenabschnitts scheint dem Fachmann eine zu geringe
Kraft zu entstehen und scheint eine zu kurze Abdichtungszone in axialer Richtung zu
existieren, was sich aber in Versuchen überraschend nicht bestätigt hat. Diese Versuche
haben in der Tat sehr überraschend gezeigt, dass - in Abkehr vom langjährigen Stand
der Technik und langjähriger Erfahrung - auch eine axial kurze Ausbildung des Schürzenabschnitts,
die kleiner als die radiale Erstreckung der Übergangszone wird, in welcher der radial
gerichtete Abschnitt der Kunststofflage (meist 'Compound' genannt) liegt, eine ausreichende
Abdichtung und hinreichende axial gerichtete Abnahmekraft erreicht wird.
[0016] Als Folge ergibt sich eine Compound- und Blecheinsparung, die durch die relativ kurze
axiale Schürze begründet ist, und es ergibt sich eine Einsparung der Rohstoffe zum
zugehörig entsprechend kürzer ausgebildeten Mündungsabschnitt des Kunststoff- oder
Glasbehälters, die in axialer Richtung auch verkürzt gegenüber dem Stand der Technik
sind - oder werden können.
[0017] Der radial ausgerichtete Abschnitt der Kunststofflage drückt in gleicher Weise, funktionsgenau
und zuverlässig auf die obere Stirnfläche eines Mündungsbereichs des Behälters. Dieser
Mündungsbereich, respektive die obere Stirnfläche drückt sich nach dem Aufdrücken
des Verschlussdeckels ein Stück weit in die Kunststofflage ein, so dass nicht nur
ein reines Berühren, sondern auch ein dichtendes Abschließen unter Druck gegeben ist.
[0018] Mit anderen Worten sagt das Verhältnis, dass die für die axiale Abdichtung verantwortliche
radiale Erstreckung der Übergangszone größer ist als die axiale Länge des Schürzenabschnitts
(Ausführungsbeispiel 11). Mit dem Schürzenabschnitt ist ein geradliniger, zylindrischer
Abschnitt des Verschlussdeckels gemeint, der an seinem unteren Ende eine Rollung aufweisen
kann. Diese kann eine Inneneinrollung oder eine Außeneinrollung sein, die sich an
den Schürzenabschnitt anschließt; direkt anschließend bei der Außenrollung (Ausführungsbeispiel
13), oder unter Zwischenschalten eines aufweitenden Übergangsabschnitts bei der Innenrollung
(Ausführungsbeispiel 14).
[0019] Verständlich ist, dass die Übergangszone, die ihren Namen aus dem Übergang zwischen
dem Panel (Deckelspiegel) und der axialen Schürze (Schürzenabschnitt) erhält, auch
bogenförmige Elemente besitzt. Ein radial äußerer Endabschnitt des Übergangsbereichs
ist demzufolge ein 90°-Krümmungsbogen, um ihn in den durchgehend geraden Schürzenabschnitt
überzuleiten (Ausführungsbeispiel 12).
[0020] Wird am unteren Ende des Schürzenabschnitts, der geradlinig durchgehend verläuft
und keine mechanische Sicken oder Gewindeelemente besitzt, ein Innen-Einrollungsbereich
angeordnet (Ausführungsbeispiel 14), gibt es einen Übergangsbereich zwischen diesem
nach innen reichenden Einrollungsbereich (radial nach innen gerichtet) und dem unteren
Ende des geradlinigen Schürzenabschnitts. Dieser Übergangsbereich führt eine Aufweitung
in radialer Richtung durch, sodass die sich anschließende, nach innen gerichtete Einrollung
einen durch Beabstandung gebildeten, hinreichenden Raum außerhalb der Behälterwandung
(dem unteren Ende des Mündungsbereichs) erhält.
[0021] Der Einrollungsbereich (Außenrolle oder Innenrolle) hat zumindest eine 360°-Rollung,
in bevorzugter Ausbildung (Ausführungsbeispiel 15). Im äußeren Krümmungsbereich der
Übergangszone des Verschlussdeckels ist ein Bogen bevorzugt vorgesehen, sodass sich
der bevorzugt gerade, axial herabragende Schürzenabschnitt (Ausführungsbeispiel 16)
zwischen dem genannten Bogen und der Rollung erstreckt (Ausführungsbeispiel 17).
[0022] Es soll angemerkt werden, dass der Begriff der "Einrollung" nicht beinhaltet, dass
es eine nach innen gerichtete Einrollung ist, sondern es wird mit dieser Begrifflichkeit
auch eine nach außen gerichtete Einrollung erfasst (Ausführungsbeispiel 22, 23).
[0023] In bevorzugter Ausgestaltung ist das genannte Verhältnis der axialen Erstreckung
des Schürzenabschnitts und der radialen Erstreckung der Übergangszone größer als 0,85
und damit kleiner als 1,0 (Ausführungsbeispiele 1, 18). Weitere bevorzugte Ausbildungen
des genannten zweiten Verhältnisses finden sich in den Ausführungsbeispielen 19 bis
21, wobei die Außeneinrollung und die Inneneinrollung "eine Rolle spielen", bezogen
auf besonders bevorzugte Bereiche des zweiten Verhältnisses. Bevorzugt für die Inneneinrollung
liegt das Verhältnis bei 0,9 mit einem Bereich von ±5 % Abweichung, insbesondere bei
0,89 mit einem genauer spezifizierten zweiten Verhältnis von 0,89 mit einem Abweichungsbereich
oder einem Toleranzband von ±1 %. Diese genaueren Toleranzbereiche oder Einzugsbereiche
sollen die - derzeit rechtlich schwierig zu erlangenden - Begriffe des "im Wesentlichen"
ersetzen und sind sinngemäß so zu verstehen.
[0024] Bevorzugt bei der Außeneinrollung ist das Verhältnis im Bereich von 0,98, welches
einen Einzugsbereich oder Schutzbereich von ± 2 % hat, sodass der Fachmann sinngemäß
auch hier verstehen kann, dass sich das zweite Verhältnis im Wesentlichen bei 0,98
bewegt (Ausführungsbeispiel 21). Dies bevorzugt bei der Außeneinrollung (Ausführungsbeispiele
13, 23), die keine glockenförmige Aufweitung nach dem axial sich erstreckenden Schürzenabschnitt
besitzt, wie das für die Inneneinrollung (Ausführungsbeispiele 14, 22) bevorzugt der
Fall ist.
[0025] Das Verfahren, mit dem eine Behälteranordnung verschlossen werden kann, umfasst die
Schritte des Ausführungsbeispiels 27. Er bezieht sich auf den Verschlussdeckel nach
einem der Ausführungsbeispiele 10 bis 26.
[0026] Zugehörig zum Aufpress-Losdreh-Verschluss wird ein Behälter mit einem Endabschnitt
zur Verfügung gestellt, der zumindest zwei, bevorzugt aber viele sich darauf umfänglich
(und geneigt) erstreckende Gewindesegmente aufweist. Diese geneigten Gewindesegmente
sind aufgrund ihrer Vielzahl gegeneinander verschachtelt oder gestaffelt am Umfang
der Behältermündung nach außen gerichtet angeordnet.
[0027] Der Verschlussdeckel wird axial aufgedrückt, also durch eine Presskraft in axialer
Richtung über die Gewindesegmente herübergedrückt, wobei sich die Gewindesegmente
aufgrund ihrer Steifigkeit in die elastische Kunststofflage eindrücken. Dadurch wird
sichergestellt, dass bei einem anschließenden Losdrehen die Segmente in den eingeprägten
Bahnen den Verschlussdeckel bei einem Drehen axial nach oben anheben. So lange dieses
Drehmoment nicht auftritt, bleibt der aufgepresste Verschlussdeckel auf dem Endabschnitt
des Behälters (dem Mündungsbereich) so platziert, dass die deckelseitig an der Übergangszone
und dem Schürzenabschnitt angeordnete Kunststofflage hinsichtlich ihres axialen Abschnitts
mit den Gewindesegmenten des Behälters axial sperrend in Kontakt tritt (Ausführungsbeispiel
27).
[0028] Bei einem Verfahren zum Lösen des Blechdeckels von der Behälteranordnung erfolgt
ein umfängliches Führen der Gewindesegmente, um den Blechdeckel axial anzuheben und
von den Gewindesegmenten zu lösen, womit das Gebinde aus Verschlussdeckel und Behälter
geöffnet wird.
[0029] Ausführungsbeispiel 28 umfasst ein vergleichbares Verschließverfahren, bei dem auch
der Glasbehälter verschlossen wird und ein Endabschnitt mit vielen, sich darauf umfänglich
versetzt erstreckenden Gewindesegmenten aufweist. Der Verschlussdeckel ist so ausgebildet,
dass er den umschriebenen Schürzenabschnitt und die umschriebene
[0030] Übergangszone aufweist. Die radial gerichtete Übergangszone bildet den Vergleichsmaßstab,
wobei der axial sich erstreckende Schürzenabschnitt sich in der Größenordnung an dem
Maß der radial gerichteten Erstreckung (oder: dem radialen Maß der Übergangszone)
anpasst. Diese Größenordnung umfasst einen Bereich des Verhältnisses zwischen 0,8
und 1,1, ist also nicht die "physikalische Größenordnung", sondern sinngemäß ein Größenangleich,
der von dem Stand der Technik deutlich abweicht, weil sich der axiale Schürzenabschnitt
im Stand der Technik erheblich viel länger oder größer darstellt, als die radial sich
erstreckende Übergangszone.
[0031] Ein Vergleich mit dem Stand der Technik eines gängigen Verschlussdeckels soll dies
zeigen.
[0032] Die axiale Länge des Schürzenabschnitts liegt bei ca. 6,5 mm, und die radial gerichtete
Übergangszone liegt bei ca. 4,6 mm, so dass sich ein Verhältnis bildet, das nicht
von dem Begriff der Anpassung der Größenordnung erfasst sein soll, also einen Faktor
von ca. 1,4 darstellt, dagegen ein Verhältnis von maximal 1,1 für den wesentlich kürzeren
axial gerichteten Schürzenabschnitt umschreibt (Ausführungsbeispiel 28). Dies verdeutlicht
die Umschreibung der Größenordnung nach Ausführungsbeispiel 29.
[0033] Das Verhältnis der axialen Erstreckung des Schürzenabschnitts mit Blick auf eine
radiale Bemessung der horizontal ausgerichteten Stirnfläche sorgt für einen sehr kompakten
Verschlussbereich bei der Verschlusseinheit (Ausführungsbeispiel 1, letzte Gruppe).
Dabei steht ein Maß des metallischen Verschlussdeckels in Beziehung zu einem stirnseitigen
Maß des Glasbehälters. Einer ist axial, der andere radial gerichtet. Zur Ausbildung
der horizontalen Stirnfläche kann eine gedachte Ebene hinzugenommen werden, welche
auch eine Bemessung der axial oberen Enden der Gewindeelemente (= Gewindesegmente)
erlaubt (Ausführungsbeispiele 24, 25 und 26). Der so definierbare axiale Abstand hat
ein Maß, das kleiner als 2,0 mm (Ausführungsbeispiel 24) oder noch kleiner ist. Dies
steht für einen gegenüber dem Stand der Technik deutlich verkürzten axialen Abschnitt
des Behälterhalses, wobei an diesem Abschnitt keine Gewindeelemente vorgesehen sind.
Die Gewindeelemente sind an einem axial weiter unten liegenden Abschnitt angeordnet,
so dass sie nicht wegfallen.
[0034] Umschrieben wird das (Ausführungsbeispiel 24) mit einer horizontalen Ebene, welche
durch die horizontal ausgerichtete Stirnfläche des Behälterhalses verläuft. Von ihr
gemessen zum oberen Ende der mehreren, umfänglich versetzten Gewindeelemente ist es
nur "ein kurzes Stück", jedenfalls weniger als 2,0 mm, bevorzugt weniger oder gleich
1,6 mm (Ausführungsbeispiel 25) und weiter bevorzugt weniger oder gleich 1,3 mm (Ausführungsbeispiel
26).
[0035] Ersichtlich ist, dass dieser im Stand der Technik einer zusätzlichen Abdichtung zugedachte
Abschnitt wegfallen kann, ohne die effektiv erhaltene Dichtwirkung zu beeinträchtigen,
und dadurch der Materialaufwand hinsichtlich Glas, Compound und Blech reduziert wird.
[0036] Die für den Verschlussdeckel (Ausführungsbeispiel 10) verwendete Umschreibung der
kurzen Schürze, kann zusätzlich zu der Umschreibung des Ausführungsbeispiel 1, letzte
Gruppte, im Sinne des Ausführungsbeispiels 9 hinzutreten. Dann ist eine mehrfache
Umschreibung der "Verkürzung" gegeben, wobei die axiale Erstreckung des Schürzenabschnitts
Bestandteil von beiden Verhältnissen, dem ersten und dem zweiten Verhältnis ist.
[0037] Der radial äußere Endabschnitt des Übergangsbereichs kann einen 90°-Krümmungsbogen
besitzen (Ausführungsbeispiel 2). Er geht direkt in den geraden Schürzenabschnitt
über. Um die Begriffe der horizontalen Erstreckung und der vertikalen Erstreckung
respektive der axialen Erstreckung zu verdeutlichen, steht der axial gerade Schürzenabschnitt
senkrecht auf der Ebene, in welcher der Zentralbereich des Verschlussdeckels liegt.
[0038] Für die Einrollung am unteren Rand des Schürzenabschnitts gibt es zwei Varianten,
die Außenrollung und die Innenrollung. Unter einer "Rollung" soll eine im Wesentlichen
kreisförmige Ausbildung verstanden werden. Ist diese kreisförmige Ausbildung eine
Außeneinrollung (Ausführungsbeispiele 3, 13, 23), schließt sie sich direkt an den
geraden Schürzenabschnitt an. Ist die Einrollung eine Inneneinrollung, liegt zwischen
dem geraden Schürzenabschnitt und der Inneneinrollung ein Übergangsbereich, der eine
Aufweitung des radialen Maßes der Schürze bewirkt (Ausführungsbeispiele 4, 14, 22).
Bei dieser Inneneinrollung ist bevorzugt das erste Verhältnis so gestaltet, dass es
unter 2,70 liegt (Ausführungsbeispiel 7).
[0039] Eine andere Umschreibung des Aufpress-Losdreh-Verschlusses umschreibt den Zentralbereich
als metallische Platte (Ausführungsbeispiel 30). Von diesem steht unten eine metallische
Schürze ab, wobei die Platte zusammen mit der Schürze eine im Allgemeinen zylindrische
innere Vertiefung umschreibt und begrenzt. Die metallische Schürze verläuft durchgehend
geradlinig, bis sie in einem Rollungsabschnitt endet. Auch bei diesem Verschlussdeckel
ist die axiale Kürze der Schürze über eine Verhältnisangabe umschrieben. Eine axiale
Länge der metallischen Schürze ist kleiner als eine radiale Erstreckung einer Übergangszone
zwischen dem oberen Ende der metallischen Schürze und einem radial äußeren Ende der
metallischen Platte. Das umfasst, dass der Verlauf dieser Übergangszone nicht geradlinig
radial sein muss, sondern das Blech in dieser Übergangszone eine Mulde umschreiben
kann, die mehrere Krümmungsradien und einen oder mehrere Schrägabschnitte besitzen
kann. Wird der Deckel umgedreht, wirkt die Übergangszone wie eine Art Kanal, um einen
radialen Abschnitt eines Compounds aufzunehmen (Ausführungsbeispiel 31). Der axiale
Abschnitt dieses Compounds erstreckt sich an der Innenseite der zylindrisch ausgeformten
Schürze und bildet neben einer Dichtungsfunktion auch die Haltefunktion und Schraubfunktion
des PT-Konzeptes. Bevorzugt ist der Compound ein PVC-Compound oder ein TPE Compound.
[0040] Die Einrollung kann nach außen oder nach innen gerichtet sein (Ausführungsbeispiel
32), wobei sie sich an die metallische Schürze anschließt; bei einer Inneneinrollung
ist die metallische Schürze im unteren Endbereich glockenförmig ausgebildet (Ausführungsbeispiel
33), wobei es drei Abschnitte gibt, einen zylindrischen Abschnitt, den aufweitenden,
glockenförmig ausgebildeten Abschnitt und im Anschluss daran die Inneneinrollung.
Anders bei der Außeneinrollung, die direkt am unteren Ende des zylindrischen Abschnitts
der Schürze angeordnet wird, ohne dass ein Zwischenabschnitt zwischengelagert ist
(Ausführungsbeispiel 34).
[0041] Das Verfahren zum Verschließen der Behälteranordnung umfasst Schritte des Ausführungsbeispiels
35, wobei diese Schritte die Gestaltung des Verschlussdeckels (Ausführungsbeispiel
30) einbeziehen. Der Behälter wird bereitgestellt und hat einen Endabschnitt mit mindestens
zwei, bevorzugt mehreren sich darauf umfänglich erstreckenden Gewindesegmenten. Diese
Gewindesegmente können umfänglich gestaffelt angeordnet sein, wobei bevorzugt nicht
mehr als zwei gestaffelte Gewindesegmente in Axialrichtung untereinander angeordnet
sind, meist so, wenn ein erstes Gewindesegment mit einem axial oberen Ende endet,
beginnt danach oder kurz danach das übernächste Gewindesegment, unterhalb dem weiter
umfänglich und geneigt verlaufenden mittleren Gewindesegment.
[0042] Der Verschlussdeckel wird aufgepresst und zwar auf den Endabschnitt des Behälters,
der oft auch Mündungsabschnitt genannt wird, hier aber Behälterhals genannt werden
soll, wobei die Kunststofflage, die deckelinnenseitig an einer Übergangszone und dem
Schürzenabschnitt anliegt, mit den Gewindesegmenten axial sperrend in Kontakt tritt.
[0043] Weitere oder in Bezug genommene Examples (Ausführungsbeispiele) 1 bis 35 sind wie
folgt offenbart.
- 1. Verschlusseinheit aus einem Glasbehälter (50) mit außen liegenden, umfänglich versetzten
Gewindeelementen (54, 55) an einem Behälterhals (52) des Glasbehälters und einem Verschlussdeckel
aus Blech, wobei der Verschlussdeckel (1,2) deckelinnenseitig eine umlaufende Kunststofflage
(30;30h,30v) aufweist, die dichtend und haltend angeordnet ist und ebenso wirkt; wobei
der Verschlussdeckel
- a. auf den Behälterhals (52) aufgepresst ist und über die Gewindeelemente (54, 55)
und einen vertikalen Abschnitt (30v) der Kunststofflage mit einer Drehbewegung zu
öffnen ist;
- b. der Behälterhals (52) eine horizontale Stirnfläche (52a) aufweist, auf welcher
ein horizontaler Abschnitt (30h) der Kunststofflage unter Druck dichtend aufliegt;
und der Verschlussdeckel weiter aufweist
- einen Zentralbereich (11) mit einer sich anschließenden, umfänglich orientierten Übergangszone
(11a, 11b, 11c) und einem axial herab ragenden Schürzenabschnitt (12), der in einen
Einrollungsbereich (21a, 21; 22) überleitet;
- wobei die Kunststofflage (30;30h,30v) deckelinnenseitig an der Übergangszone (11a,11b,11c)
und dem Schürzenabschnitt (12) haftend angeordnet ist;
- wobei eine axiale Erstreckung (h0) des Schürzenabschnitts (12) und ein radiales Maß (b52) der horizontal ausgerichteten Stirnfläche (52a) des Behälterhalses (52) ein erstes
Verhältnis (v1) bilden, das kleiner als Drei (gelesen als 3,00) ist.
- 2. Verschlusseinheit nach Ausführungsbeispiel 1, wobei ein radial äußerer Endabschnitt
(11c) des Übergangsbereichs ein 90° Krümmungsbogen (11c) ist, dessen radial äußeres
Ende in einen durchgehend geraden Schürzenabschnitt (12) übergeht, der senkrecht zu
einer Ebene des Zentralbereichs (11) steht.
- 3. Verschlusseinheit nach Ausführungsbeispiel 1 oder 2, wobei der Einrollungsbereich
(22) eine Außenrolle ist, die direkt an den Schürzenabschnitt (12) anschließt.
- 4. Verschlusseinheit nach Ausführungsbeispiel 1, wobei der Einrollungsbereich (21a,
21) einen nach außen aufgeweiteten unteren Übergangsbereich (21a) aufweist, der sich
an ein unteres Ende des Schürzenabschnitts (12) anschließt und sich am Ende der Aufweitung
eine Inneneinrollung (21) anschließt.
- 5. Verschlusseinheit nach Ausführungsbeispiel 3 oder 4, wobei der Einrollungsbereich
(22) zumindest eine 360°-Rollung aufweist.
- 6. Verschlusseinheit nach einem der vorigen Ausführungsbeispiele, wobei der axial
herabragende Schürzenabschnitt (12) durchgehend gerade verläuft.
- 7. Verschlusseinheit nach Ausführungsbeispiel 4, wobei der Schürzenabschnitt (12)
zwischen einem unteren Ende (11c") eines äußeren Bogens (11c) und dem oberen Ende
des Übergangsbereichs (21a) durchgehend gerade verläuft, und das erste Verhältnis
(v1) unter 2,70 liegt.
- 8. Verschlusseinheit nach Ausführungsbeispiel 1, wobei der Einrollungsbereich (21a,21;22)
eine Inneneinrollung (21) oder eine Außenrollung (22) aufweist.
- 9. Verschlusseinheit nach Ausführungsbeispiele 1 oder einem der anderen vorigen Ausführungsbeispiele,
wobei eine axiale Erstreckung (h0) des Schürzenabschnitts (12) des Verschlussdeckels und eine radiale Erstreckung (dr)
der Übergangszone (11a, 11b,11c) ein zweites Verhältnis (v2) bilden, das kleiner Eins ist (gelesen als 1,00).
- 10. Verschlussdeckel aus Blech für einen Kunststoff- oder Glasbehälter (50) mit außen
liegenden, umfänglich versetzten Gewindeelementen (54) an einem Behälterhals (52),
wobei der Verschlussdeckel (1,2) ausgebildet und geeignet ist
- a. axial auf den Behälterhals (52) und über die Gewindeelemente (54) aufgepresst zu
werden;
- b. durch einen Schraubvorgang von dem Behälterhals (52) und den Gewindeelementen (54)
gelöst zu werden;
und aufweist
- einen Zentralbereich (11), eine umfänglich orientierte Übergangszone (11a,11b,11c)
und einen axial herab ragenden Schürzenabschnitt (12), der in einen Einrollungsbereich
(21a, 21; 22) überleitet;
- eine Kunststofflage (30;30h,30v), die deckelinnenseitig an der Übergangszone (11a,
11b, 11c) und dem Schürzenabschnitt (12) haftend anliegt;
- wobei eine axiale Erstreckung (h0) des Schürzenabschnitts (12) und eine radiale Erstreckung (dr) der Übergangszone
(11a,11b,11c) ein zweites Verhältnis (v2) bilden, das kleiner Eins ist (gelesen als 1,00).
- 11. Verschlussdeckel nach Ausführungsbeispiel 10, wobei die radiale Erstreckung (dr)
der Übergangszone größer ist als die axiale Erstreckung als Länge (h0) des Schürzenabschnitts (12).
- 12. Verschlussdeckel nach Ausführungsbeispiel 10, wobei ein radial äußerer Endabschnitt
(11c) der Übergangszone ein 90° Krümmungsbogen (11c) ist, dessen radial äußeres Ende
in einen durchgehend geraden Schürzenabschnitt (12) überleitet.
- 13. Verschlussdeckel nach Ausführungsbeispiel 10, wobei der Einrollungsbereich (22)
eine Außenrolle ist, die direkt an den Schürzenabschnitt (12) anschließt.
- 14. Verschlussdeckel nach Ausführungsbeispiel 10, wobei der Einrollungsbereich (21a,
21) einen nach außen aufgeweiteten unteren Übergangsbereich (21a) aufweist, der sich
an ein unteres Ende des Schürzenabschnitts (12) anschließt, wobei sich am Ende der
Aufweitung eine Inneneinrollung (21) anschließt.
- 15. Verschlussdeckel nach Ausführungsbeispiel 14 oder 13, wobei der Einrollungsbereich
zumindest eine 360°-Rollung aufweist.
- 16. Verschlussdeckel nach Ausführungsbeispiel 10, wobei der axial herab ragende Schürzenabschnitt
(12) durchgehend gerade verläuft.
- 17. Verschlussdeckel nach Ausführungsbeispiel 10, wobei der Schürzenabschnitt (12)
zwischen einem äußeren Bogen (11c) der Übergangszone und dem Einrollungsbereich durchgehend
gerade verläuft und senkrecht zu einer Ebene des Zentralbereichs (11) ausgerichtet
ist.
- 18. Verschlussdeckel nach Ausführungsbeispiel 10, wobei das zweite Verhältnis (v2) von axialer Erstreckung (h0) zu radialer Erstreckung (dr) größer als 0,85 ist.
- 19. Verschlussdeckel nach Ausführungsbeispiel 10 oder 18, wobei das zweite Verhältnis
(v2) im Bereich von 0,9 ± 5 % liegt.
- 20. Verschlussdeckel nach Ausführungsbeispiel 10 oder 18, wobei das zweite Verhältnis
(v2) von axialer Erstreckung (h0) zu radialer Erstreckung (dr) bei 0,89 ± 1 % liegt.
- 21. Verschlussdeckel nach Ausführungsbeispiel 10 oder 18, wobei das zweite Verhältnis
(v2) im Bereich von 0,98 ± 2 % liegt.
- 22. Verschlussdeckel nach Ausführungsbeispiel 10, 19 oder Ausführungsbeispiel 20,
wobei der Einrollungsbereich (21a,21) eine Inneneinrollung (21) aufweist.
- 23. Verschlussdeckel nach Ausführungsbeispiel 10 oder 21, wobei der Einrollungsbereich
eine Außenrollung (22) aufweist.
- 24. Verschlusseinheit nach Ausführungsbeispiel 1 oder einem der anderen vorigen Ausführungsbeispiele
2 bis 9, wobei ein axialer Abstand (h54) der axial oberen Enden der umfänglich versetzten Gewindeelemente (54) von einer
horizontalen Ebene (E52a) durch die horizontal ausgerichtete Stirnfläche des Behälterhalses (52) des Glasbehälters
(50) kleiner als 2,0 mm ist.
- 25. Verschlusseinheit nach Ausführungsbeispiel 24, wobei der axiale Abstand (h54) der axial oberen Enden der umfänglich versetzten Gewindeelemente (54) kleiner als
oder gleich 1,6 mm ist.
- 26. Verschlusseinheit nach Ausführungsbeispiel 25 oder 24, wobei der axiale Abstand
(h54) kleiner oder gleich 1,3 mm ist, entsprechend einem deutlich verkürzten axialen Abschnitt
des Behälterhalses (52) ohne Gewindeelemente.
- 27. Verfahren zum Verschließen einer Behälteranordnung, umfassend Schritte von
- a. Bereitstellen eines Behälters (50), der einen Endabschnitt (52) mit mindestens
zwei, sich darauf umfänglich erstreckenden Gewindesegmenten (54) aufweist;
- b. Bereitstellen eines Verschlussdeckels (1,2) nach einem der vorigen Ausführungsbeispiele
10 ff;
- c. Aufpressen des Verschlussdeckels (1,2) auf den Endabschnitt (52) des Behälters
(50), so dass die Kunststofflage (30;30h,30v), die deckelinnenseitig an einer Übergangszone
(11a, 11b, 11c) und dem Schürzenabschnitt (12) anliegt, mit den Gewindesegmenten (54)
des Behälters axial sperrend in Kontakt tritt.
- 28. Verfahren zum Verschließen einer Verschlusseinheit aus einem Glasbehälter (50)
mit außen liegenden, umfänglich versetzten Gewindeelementen (54) an einem Behälterhals
(52) des Glasbehälters und einem Verschlussdeckel aus Blech, umfassend Schritte von
- a. Bereitstellen des Glasbehälters (50), der einen Endabschnitt (52) mit vielen, sich
darauf umfänglich versetzt erstreckenden Gewindesegmenten (54) aufweist;
- b. Bereitstellen des Verschlussdeckels (1,2) aus Blech, bei dem eine Kunststofflage
(30;30h,30v) deckelinnenseitig an einer Übergangszone (11a, 11b, 11c) und einem, an
der Größenordnung der radialen Erstreckung der Übergangszone (11a, 11b, 11c) in axialer
Richtung bemessenen Schürzenabschnitt (12) haftend anliegt;
- c. Aufpressen des Verschlussdeckels (1,2) auf den Endabschnitt (52) des Behälters
(50), so dass die Kunststofflage (30;30h,30v), die deckelinnenseitig an der Übergangszone
(11a, 11b, 11c) und dem Schürzenabschnitt (12) anliegt, mit den Gewindesegmenten (54)
des Glasbehälters (50) axial sperrend in Kontakt tritt.
- 29. Verfahren zum Verschließen nach Ausführungsbeispiel 28, wobei die Größenordnung
des axialen Schürzenabschnitts zur radialen Erstreckung der Übergangszone (11a, 11b,
11c) mit einem Quotienten zwischen 1,1 und 0,8 umschrieben wird.
- 30. Aufpress-/Losdreh-Verschluss (1,2) für einen Behälter, der auf einem Endabschnitt
(52) desselben mindestens einen Gewindesteg aufweist, wobei der Verschluss umfasst
- eine metallische Platte (11),
- eine von der Platte aus nach unten abstehende metallische Schürze (12), wobei die
Schürze und die Platte zusammen eine allgemein zylindrische innere Vertiefung definieren
und begrenzen;
- wobei die nach unten abstehende metallische Schürze (12) durchgehend gerade verläuft,
bis sie in einem Rollungsabschnitt (22;21,21a) endet;
und dass
- eine axiale Länge (h0) der metallischen Schürze (12) kleiner ist als eine radiale Erstreckung (dr) einer
Übergangszone zwischen dem oberen Ende (12a) der metallischen Schürze (12) und einem
radial äußeren Ende (11a') der metallischen Platte (11).
- 31. Verschluss nach Ausführungsbeispiel 30, wobei ein Compound (30) an der Innenseite
der metallischen Schürze (12) anhaftend ausgebildet ist.
- 32. Verschluss nach Ausführungsbeispiel 30, wobei die metallische Schürze (12) an
ihrem unteren Ende sowohl nach innen (21) oder in einer anderen Ausführung, nach außen
(auf)gerollt ist (22).
- 33. Verschluss nach Ausführungsbeispiel 32, wobei die metallische Schürze (12) mit
der Innenrolle (21) am unteren Endbereich glockenförmig ausgebildet ist (21a).
- 34. Verschluss nach Ausführungsbeispiel 32, wobei die metallische Schürze (12) mit
einer Außenrolle (22) am unteren Ende (12b) axial gerade und umfänglich zylindrisch
ausgebildet ist.
- 35. Verfahren zur Verschließen einer Behälteranordnung, umfassend Schritte von
- a. Bereitstellen eines Behälters (50), der einen Endabschnitt (52) mit mindestens
zwei, sich darauf umfänglich erstreckenden Gewindesegmenten (54, 55) aufweist;
- b. Bereitstellen eines Verschlussdeckels (1,2) nach einem der vorigen Ausführungsbeispiele
30 ff;
- c. Aufpressen des Verschlussdeckels (1,2) auf den Endabschnitt (52) des Behälters
(50), so dass die Kunststofflage (30;30h,30v), die deckelinnenseitig an einer Übergangszone
(11a, 11b, 11c) und dem Schürzenabschnitt (12) anliegt, mit den Gewindesegmenten (54,
55) des Behälters axial sperrend in Kontakt tritt.
[0044] Noch weitere Ausführungsbeispiele erläutern und ergänzen die Erfindung(en). Beispiele
bilden keine Beschränkung der Ausführungsbeispiele, bieten indes Offenbarung und sind
nicht so zu verstehen, dass daraus "notwendige" Merkmale zu Ausführungsbeispielen
hergeleitet werden, die dort vermeintlich zu ergänzen sind.
- Figur 1
- veranschaulicht ein Schnittbild im Ausschnitt eines Mündungsabschnitts eines Glasgefäßes
50 (als Behälterhals), auf dem ein Verschlussdeckel 2 aufgesetzt ist. Der Verschlussdeckel
ist ein PT Verschlussdeckel.
- Figur 2
- veranschaulicht ein anderes Beispiel eines Verschlussdeckels 1 in der gleichen Ausschnittsvergrößerung.
- Figur 3
- ist eine noch weitere Ausschnittsvergrößerung des oberen Endes der Mündung 52 des
Glasbehälters (als Behälterhals), wobei die dichtende radial gerichtete Stirnfläche
52a als verbindendes Verständniselement dient. b52* bezeichnet ein radiales Maß der wirksamen Dichtfläche und b52 die horizontale Stirnfläche.
[0045] Der Behälter 50 ist bevorzugt aus Glas oder einem Hartkunststoff. Er hat einen Mündungsbereich
52 als Behälterhals, der in Figur 1 im Ausschnitt und in einer Vergrößerung in Figur
3 dargestellt ist. Das obere Ende des Behälterhalses 52 des Behälters 50 ist eine
radial gerichtete Stirnfläche 52a, die nach innen über eine umfängliche Kehlnut 52b
abgeschlossen ist und nach außen über ein axiales Stück h
54, welches bis zum axial oberen Ende des Gewindestegs 54 reicht. Nachdem ein axialer
Schnitt dargestellt ist, ist ersichtlich, dass diese Schnittansicht für jede umfänglich
weiter versetzt angeordnete axiale Schnittdarstellung stehen kann, mit Ausnahme der
Höhenposition der beiden dargestellten Gewindesegmente 54,55, die je nach umfänglicher
Verdrehung des vertikalen Schnitts in einer anderen Höhenlage der äußeren Oberfläche
des Behälterhalses 52 liegen. Auch der aufgesetzte Verschlussdeckel 2 ist im Ausschnitt
dargestellt, primär in seinem Haltebereich an der Mündung 52.
[0046] Für den Verschlussdeckel 1 in Figur 2 gilt vergleichbares, auch er ist im Ausschnitt
dargestellt. Zwei seiner radialen Maße sind angegeben, D
i und D
a. Dabei ist das Maß D
i das radiale Durchmessermaß des Deckelspiegels 11, der auch als Zentralbereich benannt
werden kann. Er erstreckt sich radial innerhalb einer umlaufenden Knickstelle 11a',
welche in den Randbereich überleitet, der mit den Bezugszeichen 11a, 11b und 11c repräsentiert
ist.
[0047] Zuvor soll noch das Außenmaß D
a beschrieben werden. Es ist das Durchmessermaß der Schürze 12, die sich an die Übergangszone
11a, 11b und 11c radial außen, aber in axialer Richtung nach unten abragend anschließt.
In der Darstellung der Figuren 1 und 2 ist die linke Seite des Schürzenabschnitts
12 nicht zu sehen, so dass auch der Beginn des Außendurchmessers D
a am linken Rand offen bleibt, aber das Durchmessermaß D
i kann am linken Rand entsprechend der umlaufenden Knicklinie 11a' gezeigt werden.
[0048] Die Differenz zwischen den beiden Durchmessern D
a und D
i umschreibt das radiale Maß dr, wie es in den Figuren 1 und 2 eingezeichnet ist, wobei
D
a-D
i = 2dr ist.
[0049] Das Maß dr umfasst von der umlaufenden Knickstelle 11a' ausgehend den ersten Rampenabschnitt
11a, einen etwas schwächer geneigten zweiten Rampenabschnitt 11b oberhalb der Stirnfläche
52a des Halses 52 des Behälters 50, und das rechte äußere Ende dieses zweiten Rampenabschnitts
11b geht über einen Krümmungsabschnitt 11c über in den Schürzenabschnitt 12.
[0050] Das obere Ende des Schürzenabschnitts 12 ist 12a in Figur 1, und 12b ist das untere
Ende. Zwischen diesen beiden Enden oder Endpunkten verläuft die Schürze 12 geradlinig
in axialer Richtung und bildet einen Zylinder, betrachtet in Umfangsrichtung.
[0051] Unterhalb des unteren Endes 12b des Schürzenabschnitts 12 befindet sich eine Außenrollung
22, die direkt daran anschließt.
[0052] In dem radialen Übergangsabschnitt der radialen Breite dr ist ein radial gerichteter,
horizontaler Abschnitt 30h einer Dichtungslage 30 angeordnet, und radial innerhalb
der Schürze 12 ist der axiale Abschnitt 30v, der aus einem Kunststoff bestehenden
Dichtungslage angeordnet.
[0053] Aus diesen beiden Abschnitten 30h und 30v besteht die umfänglich verlaufende Kunststofflage,
wobei sie bis zum Rollungsbereich 22 in Figur 1 herabreicht, dort radial innerhalb
der Außenrollung 22 mit 32 benannt. Entsprechendes ist Abschnitt 31 oberhalb der Innenrollung
21 in Figur 2, radial innerhalb des Aufweitungsabschnitts 21a.
[0054] Hinsichtlich der Bemessung wird weiter unten Näheres ausgeführt. Zunächst soll gezeigt
werden, dass der durch axialen Druck aufgepresste Verschlussdeckel 2 in der Figur
1 noch nicht vollständig aufgedrückt ist, weil der horizontale Abschnitt 30h der Kunststofflage
noch nicht komprimiert ist. Dieser liegt lediglich auf der Stirnfläche 52a auf, wird
aber in der Realität durch die obere Stirnfläche 52a ein Stück komprimiert, so dass
sich der horizontale Abschnitt 30h der Dichtungslage über die anfängliche Dichtfläche
52a hinaus auch auf Bereiche erstreckt, die in der Figur 1 links und rechts mit einem
Krümmungsradius (Kantenbrechung) zu sehen sind. Links in der Figur 1 oder Figur 2
reicht der radiale Compound-Abschnitt 30h eine Stück weit in die Innen-Kehlnut 52b
hinein. Dies kann in der Vergrößerung der
Figur 3 ersehen werden, wobei diese Figur 3 bei den Ausführungen der Figur 1 und Figur 2
herangezogen werden kann.
[0055] Figur 3 verdeutlicht den oberen Rand des Halses 52. Als Verbindungsglied mag die
horizontal ausgerichtete Stirnfläche 52a dienen, die eine Breite b
52 besitzt. Sie ist rein horizontal ausgerichtet und sie definiert eine horizontale
Ebene E
52a, der gegenüber im Folgenden Bezugsmaße und Verhältnisse erläutert werden.
[0056] Links und rechts der horizontal ausgerichteten Stirnfläche 52a befinden sich Krümmungsradien,
die eine Krümmung 52' und 52" festlegen. Sie haben eine zugehörige Länge von b
52' und b
52".
[0057] Es versteht sich, dass sich diese Flächen umfänglich erstrecken und der Begriff der
radialen Bemessung rein radial betrachtet werden muss. Die Länge b
52' verlängert beispielsweise das reine radiale Maß, muss also zum Radialmaß b
52 innenseitig hinzugenommen werden. b
52' verläuft bis zum Wendepunkt der Kehlnut 52b. Entsprechend radial außen mit b
52".
[0058] Außen ist ein noch weiterer, axial sich erstreckender Abschnitt 52''' zu sehen, der
bis zu dem Gewindesegment 54 reicht. Dieses Maß ist in dem Beispiel der Figur 3 sehr
kurz, verglichen mit dem Bogenmaß 52", welches die tatsächliche Länge b
52" besitzt, aber nur ein sehr viel kleineres radiales Maß, welches zu dem rein radialen
Maß b
52 hinzukommt, betrachtet man die gesamte sich erstreckende Dichtfläche, die ein rein
radiales Maß von b
52* besitzt.
[0059] Dies ist das radiale Maß der wirksamen Dichtfläche, die selbst aber durchaus länger
sein kann. Genauer bemessen ist deshalb die rein horizontal liegende und sich rein
radial erstreckende Stirnfläche 52a mit dem rein radialen Maß b
52.
[0060] Für die Abdichtung ist die Summe aus den Flächenabschnitten b
52, b
52', b
52" und b
52''' maßgebend, wobei der Abschnitt 52''' praktisch rein axial verläuft und mit einem
ganz geringen Neigungswinkel auch ein Stück radial orientiert ist. Letzterer Abschnitt
52''' endet an den Gewindestegen, hier für die Bemessung am oberen Ende des oder aller
umfänglich sich erstreckender Gewindestege 54, 55, auch weiterer, die nicht dargestellt
sind.
[0061] Das Verständnis aus der Figur 3 soll im Folgenden auf die Figuren 1 und 2 übertragen
werden, allerdings soll zuvor die Inneneinrollung bei dem Beispiel der Figur 2 noch
erläutert werden.
[0062] Diese Inneneinrollung 21 schließt sich an den Schürzenabschnitt 12 an, bei im Übrigen
gleich verwendeten Elementen und Funktionen, wie sie zu Figur 1 erläutert waren. Auch
die zugehörigen Bezugszeichen sind dieselben.
[0063] Das untere axiale Ende des zylindrischen Schürzenabschnitts 12 führt nicht direkt
in eine Rollung, sondern in einen Aufweitungs-Abschnitt 21a. Dessen oberes Ende 21a'
setzt am unteren Ende des zylindrischen Abschnitts 12 an. Der Aufweitungs-Abschnitt
21a geht mit seinem unteren Ende 21a" über in einen nach innen aufgerollten Abschnitt
21, der eine 360°-Rollung umschreibt. Die Angabe des Durchmessers mit d
21 kann die Rollung 21 umschreiben und die Höhe h
21 umschreibt die Höhe des Übergangsabschnitts 21a, der der radialen Aufweitung dient
und der Schaffung von Platz oder Raum für die Inneneinrollung.
[0064] Radial innerhalb der Aufweitung 21a ist ein Bereich 31 der Kunststofflage vorgesehen,
der sich auch unterhalb des axialen unteren Endes 12b aus Figur 1, hier in Figur 2
erstreckt und dabei radial aufweitet, sich axial aber nicht über die Inneneinrollung
nach unten hinauserstreckt, sondern auf die Höhe h
21 beschränkt bleibt. Entsprechend kann der Höhenabschnitt d
22 der Außenrolle 22 aus Figur 1 herangezogen werden, der einen vergleichbaren Kunststoffabschnitt
32 definiert.
[0065] Die Erkenntnisse aus Figur 3 sollen nun in die Figur 1 und 2 übertragen werden.
[0066] Hier in Figur 1 ist das radiale Maß der Stirnfläche 52a mit b
52 bemessen. Die wirksame Dichtungsfläche ist breiter und insbesondere in radialer Richtung
auch länger, hat aber kein ihrer wirklichen "Länge" entsprechendes Maß, sondern das
eingezeichnete Maß b
52*. Diese beiden Maße waren in Figur 3 erläutert und sind in Figur 1 und Figur 2 jeweils
eingetragen, und zwar unterhalb des zweiten Rampenabschnitts 11b, der oberhalb der
anfangsdichtungswirksamen Stirnfläche 52a liegt.
[0067] Die radiale Bemessung dr der Übergangszone, bestehend aus den drei Elementen 11a,
11b, 11c ist in beiden Figuren 1 und 2 eingezeichnet. Sie ist größer, als die axiale
Höhe des zylindrischen Schürzenabschnitts 12. Diese Höhe ist mit h
0 bemessen, sie beginnt am oberen Ende 12a des Schürzenabschnitts 12 der mit dem radialen
äußeren Ende 11c" des Krümmungsbogens 11c übereinstimmt. Das innere Ende 11c' des
Krümmungsbogens 11c geht über in den zweiten Rampenabschnitt 11d. Es liegt in etwa
auf der Höhe der Außenfläche des oberen Endes des Behälterhalses 52 und erstreckt
sich zwischen dem oberen Ende aller Gewinde, einer entsprechend gedachten Umfangslinie
(und der Ebene E
52a) welche die Lage und Ausrichtung der horizontalen Stirnfläche 52a umschreibt, oder
andersherum.
[0068] Das Maß und der Abstand von der Ebene E
52a zu dem oberen Ende der Gewindesegmente 54 (und entsprechend umfänglich versetzt auch
des Segments 55) ist mit h
54 angegeben. Dieses Maß ist besonders kurz. Es sorgt dafür, dass ein im Stand der Technik
doch wesentlich höheres Maß von mehr als 2,8 mm in den Ausführungsbeispielen der Figur
1 und 2 deutlich verkürzt werden kann. Dieser Abstand h
54 soll als gewindelose Zone zwischen der Stirnfläche 52a und dem Gewindebereich aus
den näheren umfänglich versetzten Gewindeelementen 54, 55 bezeichnet werden.
[0069] In den Ausführungsbeispielen ist dieses Höhenmaß h
54 jedenfalls kleiner als 2 mm, bevorzugt kleiner als 1,6 mm oder sogar im Wesentlichen
1,3 mm, was die "ganz geringe" Erstreckung in axialer Richtung umschreiben soll. Es
handelt sich hierbei um einen deutlich verkürzten axialen Abschnitt des Behälterhalses,
in dem keine Gewindeelemente vorhanden sind und dem im Stand der Technik ein deutlicher
Beitrag zur Dichtungswirkung zugemessen wurde. Diese sind nach den Ausführungsbeispielen
der Erfindung nicht mehr vorhanden, trotzdem ergeben die Ausführungsbeispiele noch
ausreichend Dichtungswirkung.
[0070] Ein anderes Maß ist das radiale Maß dr im Verhältnis zu der umschriebenen axialen
Höhe h
0 des Schürzenabschnitts 12. Hier sind diese beiden Maße in einer gleichen Größenordnung,
respektive das Höhenmaß wird kleiner als das radiale Maß.
[0071] Die radiale Erstreckung ist maßgeblich für die Dichtungswirkung auf der Stirnfläche
der Mündung. Das axiale Maß ist maßgebend für die Öffnungsmechanik.
[0072] Dieses radiale Maß kann dabei einmal das radiale Maß dr des Blechdeckels sein, welches
aus den drei Abschnitten 11a, 11b und 11c in der Übergangszone besteht, oder es kann
das oben umschriebene radiale Maß 52a am Glas sein, welches den anfänglichen Dichtungskontakt
herstellt und die Ebene E
52a definiert. Letzteres ist am Behälter, ersteres ist am Verschlussdeckel.
[0073] Die Verhältnisse sind so, dass das Höhenmaß h
0 in einem Beispiel der Außenrollung 22 der Figur 1 mit 4,405 mm angegeben werden kann,
was bei einem Deckel mit 60 mm Außenmaß zu einem dr von 4,48 mm in Bezug zu setzen
ist. Es ergibt sich ein Verhältnis v
2 von axialer Höhe der Schürze zu radialer Erstreckung der Übergangszone von 0,98.
[0074] Dieses Verhältnis v
2 = 0,98 zur Kennzeichnung einer axial sehr kurzen Schürze 12 kann einen Einzugsbereich
von ± 2 % haben.
[0075] Es ist zu erwarten, dass andere Durchmesser von Verschlussdeckeln, nicht nur derjenige
mit 60 mm, auch diese Verhältnisse aufweisen, da die Dichtungszone zur axialen Haltezone
auch für Verschlussdeckel mit kleinerem und größerem Durchmesser praktisch unverändert
bleiben.
[0076] Die entsprechende Bemaßung und Festlegung der Zuordnung kann auch mit Blick auf das
radiale Maß b
52 erfolgen. Hier hat die Außenrolle 22 nach Figur 1 ein axiales Höhenmaß der Schürze
12 von h
0 = 4,405, wie oben angegeben. Das verwendete Maß des Behälters 50 im Halsabschnitt
52 ist ein b
52 = 1,5 mm. Dieses relativ schmale Maß wird ergänzt durch die in Figur 3 umschriebenen
weiteren Maße, welche die wirksame Dichtungsfläche umschreiben, sodass das radiale
Maß der wirksamen Dichtfläche mit b
52* gegeben ist, welches 2,35 mm beträgt. Innerhalb dieses Maßes b
52* misst das reine radiale Maß der Stirnfläche 52a nur 1,5 mm.
[0077] Das Verhältnis v
1 aus axialer Höhe zu dem reinen radialen Maß b
52 berechnet sich im Beispiel der Figur 1 mit Außenrolle aus den obigen Werten also
zu 2,94 und ist kleiner als 3,00. Das vergleichbare Verhältnis für die Innenrolle
nach Figur 2 ist das des Höhenmaßes h
0 zur Erstreckung b
52 der Stirnfläche 52a. Hier ist das Maß b
52 gleich dem des Beispiels der Figur 1 und 1,5 mm.
[0078] Für die Ausführung der Inneneinrollung 21 gemäß Figur 2 kann auch ein relativ kurzer
Schürzenabschnitt 12 durch Verhältnisangaben umschrieben werden, einmal über das erste
Verhältnis v
1 und einmal über das zweite Verhältnis v
2, oder in deren Kombination. Das erste Verhältnis v
1 umschreibt das Verhältnis zur Stirnfläche 52a am Glasgefäß, das zweite Verhältnis
v
2 umschreibt das Verhältnis zur radialen Erstreckung dr der Übergangszone 11a, 11b
und 11c allein am Verschlussdeckel.
[0079] Für den Verschlussdeckel ist auch hier der axiale Abschnitt h
0 kürzer als das radiale Maß dr, wobei im Beispiel die Höhe h
0 für die Figur 2 mit 4,005 mm anzugeben ist und die radiale Erstreckung dr mit 4,48
mm, wie im Beispiel der Figur 1.
[0080] Es ergibt sich daraus ein Verhältnis v
2 von 0,89, also noch kleiner als das anhand des Beispiels von Figur 1 erläuterte Verhältnis
v
2.
[0081] Dieses Verhältnis kann in einem größeren Toleranzbereich (Einzugsbereich) mit 0,9
± 5 % ebenso angegeben werden, wie über 0,89 ± 1 %, gezeigt am Beispiel eines 59 mm-Verschlussdeckels
in Figur 2, welches Durchmessermaß D
a für das umschriebene Verhältnis aber keine wesentliche Rolle spielt, da dieses Verhältnis
im Mündungsbereich des verschlossenen Behälters 50 praktisch unabhängig vom Durchmesser
verschiedener Verschlüsse gleich bleibt.
[0082] Es kann einmal eine obere Grenze benannt werden, die dazu führt, dass dieses zweite
Verhältnis v
2 kleiner als 1 ist, es kann aber auch eine untere Grenze genannt werden, dass das
Verhältnis größer als 0,85 sein sollte, was bei einer technisch-funktionellen Eingrenzung
immer durch eine obere und eine untere Grenze umschrieben werden sollte, maßgeblich
für die Unterscheidung vom Stand der Technik ist indes zunächst die Obergrenze, da
sie das geringe Maße der axialen Erstreckung der Schürze 12 bestens zu umschreiben
vermag.
[0083] Das Verhältnis v
1 aus axialer Höhe zu dem reinen radialen Maß b
52 beträgt im Beispiel der Figur 1 mit Außenrolle also 2,94 und ist kleiner als 3,00.
Das andere Verhältnis für die Innenrolle nach Figur 2 ist das des Höhenmaßes h
0 zur Erstreckung b
52 der Stirnfläche 52a. Hier ist das Maß b
52 gleich dem des Beispiels der Figur 1 und 1,5 mm.
[0084] Auch das radiale Maß der wirksamen Dichtungsfläche b
52* ist hier - gleich geblieben - mit 2,35 mm anzugeben. Das ist ersichtlich, weil beide
Gläser 50 gleich anzunehmen sind, einmal verschlossen mit einem Verschlussdeckel 2
mit Außenrolle 22 und einmal verschlossen mit einem Verschlussdeckel 1 mit Innenrolle
21, jeweils am unteren Ende des Schürzenabschnitts 12.
[0085] Aufgrund der geringeren Höhe von 4,005 mm bei dem axialen Schürzenabschnitt 12 ergibt
sich ein kleineres erstes Verhältnis v
1 von 2,67. Auch dieses liegt unter der Obergrenze von 3,0 und kann mit einer genaueren
Spezifikation als unter 2,70 liegend angegeben werden.
[0086] In den Beispielen der Figuren 1 und 2 sind noch andere Höhenmaße eingetragen, die
sich aus den umschriebenen Höhenmaßen ergeben.
[0087] Das Höhenmaß h = h
2 für die Außenrolle 22 nach Figur 1, setzt sich aus drei Komponenten zusammen, dem
Durchmesser d
22 der Rollung 22, der axialen Höhe h
0 des "kurzen" Schürzenabschnitts 12 und einer axialen Höhe h' der Übergangszone 11a,
11b und 11c, welche die radiale Breite dr aufweist. Hier ergibt sich die Gesamthöhe
des Randbereiches des Verschlussdeckels 2 zu h
2.
[0088] Es kommt eine weitere Komponente h
21 in der Figur 2 beim Verschlussdeckel 1 mit Innenrolle 21 hinzu, zusätzlich zu den
umschriebenen drei Komponenten aus Figur 1, hierfür die Bildung des Höhenmaßes h=h
1. Die drei Komponenten sind entsprechend, das axiale Maß h
o der Schürze 12, der Durchmesser d
21 der Innenrolle 21 und das axiale Höhenmaß h' der Übergangszone 11a, 11b und 11c,
das aus Figur 1 übernommen werden kann. Maß h
21 ist die axiale Höhe des glockenförmig aufgeweiteten Zwischenabschnitts 21a mit seinem
unteren Ende 21a".
1. Verfahren zum Verschließen einer Verschlusseinheit aus einem Behälter (50) aus Glas oder einem
Hartkunststoff mit außen liegenden, umfänglich versetzten Gewindeelementen (54,55)
an einem Behälterhals (52) des Behälters und einem Verschlussdeckel aus Blech,
umfassend Schritte von
a. einem Bereitstellen des Behälters (50), der einen Endabschnitt als Behälterhals
(52) mit vielen, sich darauf umfänglich versetzt erstreckenden Gewindesegmenten (54,55)
aufweist;
b. einem Bereitstellen des Verschlussdeckels (1,2) aus Blech, bei dem eine Kunststofflage
(30;30h,30v) deckelinnenseitig an einer Übergangszone (11a, 11b, 11c) und einem, an
der Größenordnung der radialen Erstreckung der Übergangszone (11a, 11b, 11c) in axialer
Richtung bemessenen axialen Schürzenabschnitt (12) haftend anliegt;
c. einem Aufpressen des Verschlussdeckels (1,2) auf den Endabschnitt (52) des Behälters
(50), so dass die Kunststofflage (30;30h,30v) mit den vielen Gewindesegmenten (54,55)
des Behälters (50) axial sperrend in Kontakt tritt;
und bei einem Öffnen der Verschlusseinheit
d. beim Drehen des Verschlussdeckels (1,2) ausreichend Hubkraft entsteht, die als
axial gerichtete Abnahmekraft als Folge des Drehens gebildet wird;
e. wobei die Kraft zum Drehen, also das Losbrech-Drehmoment, nicht zu groß und auch
für ältere Menschen erreichbar oder aufbringbar ist, bemessen in inch∗lbs oder Nm, wie folgt
unter 50 inch∗lbs (liegt), bei einem Verschluss mit 70 mm Durchmesser und einem Unterdruck von 180mbar
bis 300mbar (18 kPa bis 30 kPa), entsprechend unter 5,64Nm.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Losbrech-Drehmoment unter 35 inch∗lbs (3,95Nm) liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Größenordnung des axialen Schürzenabschnitts
zur radialen Erstreckung der Übergangszone (11a, 11b, 11c) mit einem Quotienten zwischen
1,1 und 0,8 umschrieben wird.
4. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, wobei ein axialer Abstand (h54) von axial oberen Enden der umfänglich versetzten Gewindeelemente (54,55) von einer
horizontalen Ebene (E52a) durch eine horizontal ausgerichtete Stirnfläche des Behälterhalses (52) des Behälters
(50) kleiner als 2,0 mm ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei der axiale Abstand (h54) der axial oberen Enden der umfänglich versetzten Gewindeelemente (54) kleiner als
oder gleich 1,6mm ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, wobei der axiale Abstand (h54) kleiner oder gleich 1,3mm ist, entsprechend einem deutlich verkürzten axialen Abschnitt
des Behälterhalses (52) ohne Gewindeelemente.
7. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, wobei eine axiale Erstreckung (h0) des Schürzenabschnitts (12) und eine radiale Erstreckung (dr) der Übergangszone
(11a,11b,11c) ein Verhältnis (v2) bilden, das kleiner Eins ist, gelesen als 1,00.
8. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, wobei eine axiale Erstreckung (h0) des axialen Schürzenabschnitts (12) und ein radiales Maß (b52) einer horizontal ausgerichteten Stirnfläche (52a) des Behälterhalses (52) ein Verhältnis
(v1) bilden, das kleiner als Drei ist, gelesen als 3,00.
9. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, wobei ein radial äußerer Endabschnitt
(11c) des Übergangsbereichs ein 90° Krümmungsbogen (11c) ist, dessen radial äußeres
Ende in einen durchgehend geraden Abschnitt als axialen Schürzenabschnitt (12) übergeht,
der senkrecht zu einer Ebene eines Zentralbereichs (11) (innerhalb der umfänglich
orientierten Übergangszone (11a, 11b, 11c) steht, oder senkrecht auf der genannten
Ebene steht.
10. Verfahren nach Anspruch 7, wobei das Verhältnis (v2) von der axialen Erstreckung (h0) zu der radialen Erstreckung (dr) größer als 0,85 ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10 oder 7, wobei das Verhältnis (v2) im Bereich von 0,9 ±5% liegt, bevorzugt bei 0,89 ±1%, weiter bevorzugt im Bereich
von 0,98 ±2% liegt.
12. Verschlussdeckel aus Blech für einen Kunststoff- oder Glasbehälter (50) mit außen liegenden, umfänglich versetzten
Gewindeelementen (54) an einem Behälterhals (52), wobei der Verschlussdeckel (1,2)
ausgebildet und geeignet ist
a. axial auf den Behälterhals (52) und über die Gewindeelemente (54) aufgepresst zu
werden;
b. durch einen Schraubvorgang von dem Behälterhals (52) und den Gewindeelementen (54)
gelöst zu werden;
und aufweist
- einen Zentralbereich (11), eine umfänglich orientierte Übergangszone (11a,11b,11c)
und einen axial herab ragenden Schürzenabschnitt (12), der in einen Einrollungsbereich
(21a, 21; 22) überleitet;
- eine Kunststofflage (30;30h,30v), die deckelinnenseitig an der Übergangszone (11a,
11b, 11c) und dem Schürzenabschnitt (12) haftend anliegt;
- wobei eine axiale Erstreckung (h0) des Schürzenabschnitts (12) und eine radiale Erstreckung (dr) der Übergangszone
(11a,11b,11c) ein Verhältnis (v2) bilden, das kleiner Eins ist, gelesen als 1,00.
13. Verschlussdeckel nach Anspruch 12, wobei das Verhältnis (v2) von der axialen Erstreckung (h0) zu der radialen Erstreckung (dr) größer als 0,85 ist.
14. Verschlussdeckel nach Anspruch 12 oder 13, wobei das Verhältnis (v2) im Bereich von 0,9 ±5% liegt, bevorzugt bei 0,89 ±1%, weiter bevorzugt im Bereich
von 0,98 ±2% liegt.